private Briefzustelldienste - Segen oder Fluch?

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niels
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private Briefzustelldienste - Segen oder Fluch?

Ungelesener Beitrag von niels »

Im allgemeinen Preiskampf um die Briefzustellung sind private Brief-Zustelldienste selbst bei der öffentlichen Verwaltung, sogar bei Gerichten und bei vielen Unternehmen Gang und Gäbe.

Zwar freute ich mich schon lange auf eine Demonopolisierung des Postmonopols, was jedoch inzwischen Praxis geworden scheint, ist alles andere als akzeptabel.

Inzwischen erlebte ich zum 3. mal ein mir bereits von anderen Unternehmern / Bürgern berichteten Fall, das über private Zustelldienste versendete behördliche Briefe nicht zugestellt wurden. Die Absender erhielten die Sendung jeweils mit einem Vermerk wie "Empfänger unter angegebener Adresse nicht erreichbar" o.ä. zurück. Die "klassische" Post dagegen stellte und stellt bis dato jede Briefsendung an uns problemlos zu und ich sehe auch keinen Grund, warum eine Zustellung nicht möglich sein sollte. Die Becshriftung an der Briefkastenanlage dürfte selbst für Leseschwache lesbar sein...

Darf man annehmen, das die Agenturen ungern für 1,10 Euro einen Brief nach Heiligenstadt transportieren, wenn man dort grad eh weiter nichts zuzustellen hat? Immerhin ist es in einigen denkbaren Fällen zumindest rechnerisch bei weitem billiger, den Brief liegenzulassen um ihn nach ein paar Tagen dem Absender mit o.g. Vermerk zurückzustellen - die Gebühr beim Absender bleibt ja bezahlt.

Aber auch bei der "erfolgreichen" Zustellung durften wir schon einige "Ungereimtheiten" erleben - so wurde z.B. ein Einschreiben lt. Vermerk an eine alte Anschrift (tatsächlich an eine neue) mit dem Vermerk "eigenhändig zugestellt" (tatsächlich war es die "Hand" des Briefkastens...) eingeworfen, unter der ich seit Jahren weder wohnte noch erreichbar war (und nicht mal mehr mein Name dranklebte).

Im Falle eines Gerichtsschreibens könnte über solche Fehler der Gerichtsstand verlegt oder gar ein Abwesenheitsurteil bewirkt werden. Dennoch bedienen sich sogar unsere Gerichte dieser Zustelldienste.

Mein Eindruck ist auch, das sich inzwischen sogar findige Anwaltskanzleien "gezielt" einigen freien Zustelldiensten "gezielt" bedienen, um so z.B. juristische wie prozessuale Nachteile für Gegenparteien zu generieren. Ein solches Säumnisurteil anzufechten, dürfte bekanntermaßen ziemlich schwierig werden.

Bitte - liebe Unternehmer, Ämter und Gerichte - versendet Eure Post mit der klassischen Post oder sorgt dafür, das das freie gewählte Unternehmen wirklich sorgsam arbeitet.


Beste Grüße,

Niels.
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