Wieso denn das? Der Norwegische Attentäter ist Nazi!
Ach? Wie kommst Du auf diese flache Pauschalisierung?
Der Attentäter selbst bezeichnete sich selbst als "konservativen Christen" - als "Nazi" hat er sich nicht bezeichnet. Intressant allerdings finde ich doch, das der Term "konservativer Christ" bzw. "christlich extrem" von der Mehrheit internationaler wie ausländischer Medien verwendet wird - in Deutschland dagegen davon (abgesehen vom ZDF un einzelnen anderen) - der Begriff / die Assoziation mit keiner kleinen Sible auch nur erwähnt wird - stattdessen erzählt man hier lediglich, er sei "Nazi"...
Auch seine detaillierten, z.T. recht komplexen Darlegungen lassen m.E. keinesfalls zu ihn als "Nationalsozialisten" o.ä. zu bezeichnen. Zwar gehört es in Deutschland zur "Political correctness" jedwede Kritik an der europäischen oder deutschen Migrationspolitik bzw. Migrationssituation oder auch an den politischen Ideen linker bis extrem linker Gruppierungen in die "Nazi-Ecke" zu schieben - deren Äußerer als "Nazi" oder "Nur" Nazi-Sympathisanten" abzutun, das aber ist sachlich falsch wie es über die Tatsache hinweggeht, das inzwischen eine Mehrheit z.B. der Deutschen bei Umfragen ähnliche - wenn auch nicht immer derart schwere - Kritik an der Situation Kritiken äußert.
Das ist ebenso dumm wie alle die, die die Politik des Staates Israels kritisieren als "Anti-Semiten" zu deklarieren - denn das ergäbe keinen Sinn, allein schon da selbst nicht wenige Juden heute Israel-Kritiker sind (apropos - Breivik sieht in Israel - "ganz nationalsozialistisch" natürlich - ein großes "Vorbild").
Das Problem bekommen wir dann, wenn die die Menschen offensichtlich bewegenden Fragen nicht offen und öffentlich wie sachlich debattieren und angehen - denn dann sehe ich tatsächlich die Gefahr, das demnächst kommende Regierungen mehr und mehr von anti-demokratischen, anti-rechtsstaatlichen wie nationalsozialistischen Parteien (mit-)gebildet werden.
Wie ich schon schrieb, der Attentäter ist kein fundamentalistischer Christ und ich stehe mit dieser Einschätzung nicht allein da:
Zumindest aus Sicht von Breivik wie der Mehrheit der internationalen Medien wird festgestellt, das der Attentäter (wie auch islamistische Attentäter) sich von ihrer Religion bzw. ihrem religiösen Glauben motiviert sehen.
Natürlich kann man behaupten, die christliche wie islamische Lehre wäre friedliebend und tolerant - nur dürfen wir dann auch feststellen, das diese Lehren so offensichtlich nur bei den Wenigsten - sich selbst als "gläubig" bezeichnenden - Menschen als solche ankommt.
So finde ich interessant, das z.B. politische / gesetzliche Forderungen nach Rache an Straftätern heute vor allem aus vom "christlichen Glauben" (oder richtiger: Christenkirchen) dominierten Bevölkerungsgruppen oder Regionen kommen, sei es die Todesstrafe, Vergeltung von Gleichem mit Gleichem. Der Glaube bzw. die Glaubensinstitutionen sind demnach (statistisch belegbar) nicht in der Lage das "originale" Glaubenskonzept zugunsten der jeweiligen Gesellschaft zu vermitteln.
Interessant finde ich auch den vom Spiegel kürzlich veröffentlichten Artikel: "Atheisten erobern Gesellschaft" in dem eine Reihe an statistischen Untersuchungen wie Befragungen ein detaillierteres Bild hierzu darlegen:
viewtopic.php?f=10&t=1856
"Während früher die Religionslosigkeit tendenziell von gebildeten, wohlhabenden, männlichen Städtern gepflegt wurde, erobern die Atheisten nun auf breiter Front die Gesellschaft. Sie seien stark werteorientiert, setzten sich stärker als der Durchschnitt gegen Todesstrafe, Diskriminierung und Krieg ein, und sie hätten weniger Vorbehalte gegen "Ausländer, Homosexuelle, Oralsex und Haschisch". Wohl am erstaunlichsten ist die Erkenntnis, dass Atheisten in den USA oft mehr über Gott wüssten, als die Gläubigen selbst – gefolgt von Juden und Mormonen. So radikal wie die "neuen Atheisten" um Richard Dawkins seien aber die wenigsten. Die Mehrheit sei eher "religiös indifferent oder milde agnostisch".
Egal ob z.B. ein Islamist nun "echter" oder "unechter Muslime" ist - und dies halte ich ebenso auf andere Religioten wie Glaubenskonzepte übertragbar - zumindest die Mehrheit der sich samt anderen ungefragten selbsterklärt aus "religiösen Überzeugungen" in den Tod stürzen, tun dies im ernsten Glauben daran im Sinne der Religion bzw. des Schöpfers zu handeln wie nach den in dem jeweiligen Glaubenskonzept postulierten "Privilegien" bzw. Ressourcen "belohnt" zu werden. Man kann gut annehmen, das ein Gutteil der Selbstmordattentäter keine derartige Selbstmordtat begehen würden, wenn sie sich unsicher seien oder nicht mal die Idee hätten, das Ihnen hierfür ihre Sünden erlassen und ohne Umweg ein himmlisches, unendliches Luxusparadies als Belohnung bereitgestellt würde - ihr Handeln über irdische "Befindlichkeiten" hinaus Gott wohlgefallen sei. Ihre Detailkenntnisse der Schriften sind auch nicht gerade unterdurchschnittlich. Niemand wird je feststellen können, ob es dem "geliebten Gott" tatsächlich gefallen - er den Täter für sein "Gotteswerk" entsprechend "belohnt" wurde.
Die Bezeichnung sei „irreführend“
Sie wäre demnach ebenso "irreführend" wie islamistische Terroristen als "Muslime" zu bezeichnen. Dabei tut es jeder und die Täter selbst sind überzeugt davon die "besseren" Muslime zu sein.
Dank fehlender Erdung irrationaler Überzeugungssysteme wie Religionen gibt es weder ein nachhaltiges Qualitätssicherungsprinzip noch die sonst gültigen Ressourcenbeschränkungen der "irdischen" Realität. JEDER kann behaupten zu wissen, was das Schöpferding / - wesen tatsächlich will, versprechen, das jemand ins unendliche Paradies und Leben überginge, soweit er sich nach bestimmten Verhaltensprinzipien benehme und niemand wird je erfahren können, wer davon recht hatte. Darin liegt die eigentliche Gefahr in jedem Schöpfermythos - jeder theistischen Religion. Die Verantwortung für alles, was im festen Glauben an ein Überzeugungsssystem erfolgt, liegt und bleibt in der Verantwortung des Überzeugungssystemes. Die Idee, das allein die Größe einer Gruppierung oder die Höhe der Hierarchie (Katholozismus) eine Art "Selbsthygiene" garantiere, hat sich immer wieder als irrig herausgestellt - auch wenn man später gern und ausgiebig behauptete, es handele sich jeweils um "fehlgeleitete Einzeltäter" (wie auch bei den Kreuzzügen oder der "heiligen Inquisition", dem Ablaßhandel usw.). Die Selbsthygiene besteht lediglich darin, sich selbst als absolut unfehlbar darzustellen - und jeden Fehler auf die Verantwortung einzelner abzuwälzen, während das Lehrprinzip quasi nie in Frage gestellt wird.
Wer also ist Muslime, ist Christ, wenn nicht der, der sich selbst als Muslime oder Christ bezeichnet, die betreffenden Schriften gelesen hat und - nach seiner oder anderer Interpretation - nach ihr handelt? WER wollte darüber befinden? Auf welcher Basis?
Auch das trifft auf diesen Attentäter nicht zu. Nachdem was er selbst schreibt, hat er mit Gott und Christus nicht viel am Hut.
Warum? Weil Du es oder irgend jemand behauptet - weil Du oder der Theologe anderes Bild vom Christenglauben hat? Zumindest in dem was er schreibt, spielt seine Religion für ihn eine wichtige Rolle - in seinen Denkkonzepten wie Handlungsstrategien und er selbst sieht sich als Christ.
Ist z.B. die katholische Kirche eine (oder gar - wie sie sich selbst gern sieht - "die") legitime Instanz der Qualitätssicherung des Christentums? Warum? Mit welcher Legitimation - außer der, die man sich selbst oder andere, denen es selbst an entsprechender Legitimation mangelte, "erteilt" hat? Man könnte dann ebenso behaupten, das Katholiken Katholiken, aber keine Christen sind, da der Katholizismus NICHT Teil der Lehre der Person Jesus war/ist - die Institution Katholische Kirche sich lediglich Teile der Überlieferungen der Lehren angeeignet - und, wie man annehmen darf, auf eigene (wenig erstaunlich irdische) Bedürfnisse / Interessen / Machtziele modifiziert - hat.
Die zuweilen perfiden bis kindischen Intrigen und Machtspielchen in der Grabeskapelle für Jesus spiegeln m.E. - auch wenn man sich nach außen so gern (schon das Machtkalkül gebietet dies) "verbunden" zeigt - recht deutlich die Situation im Christentum wie auch in anderen (zumindest den theistischen) Weltreligionen (unter muslimischen Strömungen gibt es ja ähnliche Verhältnisse) - jeder meint auf seine Weise "richtiger" Christ zu sein und Gott bzw. dessen Willen näher zu sein. Tatsächlich aber wissen wir nur eines, wir können keinesfalls feststellen, wer davon Recht hat.
. Ich würde auf Verfolgungswahn tippen. So was lässt sich nie ganz ausschalten,
daher bin ich für scharfe Waffengesetze…
Ich nicht, denn ich bin der Überzeugung, das das frühe Erlernen des aktiven und/oder passiven Umganges mit Waffen mehr Sicherheit bietet als strikte Verbote (die letztlich eh nicht greifen). Wenn ich sehe, mit welcher Rücksichtslosigkeit, Arglosigkeit oder Hinterhältigkeit Deutsche miteinander umgehen, wünsche ich mir schon das recht auf das Führen einer Waffe zur Selbstverteidigung. Schlägereien aus "Langeweile" oder Überfälle gegen "Schwächere" auf der Straße oder bei Einbrüchen / Überfällen in befriedete Wohnungen / Privaträume würden sich die Betreffenden mehr als einmal überlegen, wenn sie damit rechnen dürften, das auch ein schwächeres Opfer in der Lage sein kann sich wirksam zu wehren.
Während es für mich z.B. im Eichsfeld fast schon Gewohnheit ist, das auf Dorfkirmessen, vor Discotheken oder fast überall wo gefeiert wird fast schon regelmäßig Menschen krankenhausreif, zum Krüppel oder gar totgeschlagen werden, sei es aus langer Weile, aus Frust keine Frau angebaggert zu beommen oder aus "dörflichem Regionalstolz", dann sehe ich zeitgleich dort, wo das Recht auf Waffenbesitz existiert, einen respektvolleren Umgang miteinander in der Öffentlichkeit. Immerhin bedeutet dort ein gewalttätiger Angriff auf Gesundheit, Leben oder auch Eigentum eines Anderen das Risiko selbst sein leben zu lassen - und das überlegt man sich offensichtlich auch dann, wenn Denken nicht zu den persönlichen Stärken gehört - so jedenfalls meine Erfahrung.
Würden wir in Deutschland von einen Tag auf den anderen Waffen erlauben, gäbe es wohl einige Zeit einiges Durcheinander, denn die Deutschen haben ja bisher nie gelernt was es heißt, sein Leben zu riskieren, wenn man jemanden tätlich angreift. Man ist gewohnt sich irgendwie jede Schweinerei gegen jeden herausnehmen zu können ohne mit endgültiger verhältnismäßiger Gegenwehr rechnen zu müssen. In Deutschland haftet man ja sogar als Hundebesitzer, wenn ein Einbrecher ins verlassene Haus einsteigt und der Haushund den Einbrecher verletzt - der hat sogar Anspruch auf Schmerzensgeld. Das halte ich persönlich für den falschen Ansatz.
In Deutschland ist jede zweite Waffe eine illegale - und wir haben mit das strengste Waffengesetz der Erde. Die große Mehrheit der Waffengewaltdelikte wird mit illegalen Waffen begangen.
Ich würde auf Verfolgungswahn tippen.
Jeder Religiöse Glaube wird von Nichtgläubigen als Wahn betrachtet...
Und ich bleibe dabei, Religionen - insbesondere theistische - sind und bleiben eine außerordentliche Gefahr für Freiheit und Gesundheit - ggf. sogar der Existenz der Menschheit - und das nicht zuletzt WEIL sie jedwede Verantwortung für alle in ihrem Namen oder im Glauben an sie erfolgten Taten strikt von sich weg dem einzelnen zuschieben. Was aber wäre eine Religion ohne Gläubige? Nicht mehr als ein Wort, das niemand verwendet...
Cheers,
Niels.