Mentalität der Eichsfelder

hier darf über alles diskutiert, gequatscht, geredet oder auch gemeckert werden, viel Spaß!

Moderator: allgemeine Themen

Gast

Mentalität der Eichsfelder

Ungelesener Beitrag von Gast »

Schon mehrfach habe ich an verschiedener Stelle gelesen (meist im Internet), dass die Bewohner des Eichsfeldes eine besondere, für sie typische Mentalität haben sollen. Leider wurde nie näher darauf eingegangen, wie denn diese Mentalität sein soll. Neugierig hat es mich trotzdem gemacht.
Wer kann mir als Nicht-Eichsfelder auf die Sprünge helfen und meine Neugier bezüglich der Mentalität stillen?
Vielen Dank im Voraus!
Gast

Ungelesener Beitrag von Gast »

Hallo!
Lies einfach das: http://idw-online.de/public/pmid-3816/zeige_pm.html .
Google.de als Suchmaschine hilft auch öfters.

Bis, dann Mathias

:arrow: PM: rad-air@gmx.de
Gast

Mentalität und so

Ungelesener Beitrag von Gast »

Ich denke, extreme Veranstaltungssucht, Feiern bis zum Umfallen, Katholizismus und Sturheit treffen die wesentlichen Eigenschaften von Eichsfeldern.

Nicht hauen! Bin selber einer

Büer

buer@gmx.de 8)
Suca 21

Mentalität

Ungelesener Beitrag von Suca 21 »

Der Komunismus hat die Eichsfelder nicht gekriegt . Er hat mit offenen Visier kekämpft . Das System der vollen Regale ist effektiver . Ich bin als Katholik in Hundeshagen 1955 geboren . Einen derartigen Angriff auf den gekreuzigten Sohn Gottes habe ich mir nicht vorstelllen können , nach der Wende . Was bedeutet der Spruch : Kommt die D- Markt nicht zu uns , dann kommen wir zu Dir . Aber in der Zeit , in der wir leben ist das normal . Der Abfall vom Glauben geht solange weiter bis die Macht der vollen Regale gebrochen wird , und sie wird gebrochen . Der Tag wird kommen wo die Antwort des Dreifaltigen Gottes die Eichsfelder daran erinnert , wer Ihr Gott ist . So war es immer , und so wird es sein .Aber ich fürchte , daß es die letzte Antwort des Herrn sein wird .
Gast

Re: Mentalität

Ungelesener Beitrag von Gast »

Suca 21 hat geschrieben:Der Kommunismus hat die Eichsfelder nicht gekriegt . Er hat mit offenen Visier kekämpft . Das System der vollen Regale ist effektiver . Ich bin als Katholik im Eichsfeld geboren . Einen derartigen Angriff auf den gekreuzigten Sohn Gottes habe ich mir nicht vorstelllen können , nach der Wende . Was bedeutet der Spruch : Kommt die D- Markt nicht zu uns , dann kommen wir zu Dir . Aber in der Zeit , in der wir leben ist das normal . Der Abfall vom Glauben geht solange weiter bis die Macht der vollen Regale gebrochen wird , und sie wird gebrochen . Der Tag wird kommen wo die Antwort des Dreifaltigen Gottes die Eichsfelder daran erinnert , wer Ihr Gott ist . So war es immer , und so wird es sein .Aber ich fürchte , daß es die letzte Antwort des Herrn sein wird .
Pappe
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Ungelesener Beitrag von Pappe »

Da gibts ned viel zu sagen :P stur, stur und noch mal stur!!! ;-)
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niels
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nochmal "Mentalität der Eichsfelder"...

Ungelesener Beitrag von niels »

hallo liebe Leutz,


habe soeben einen Teil der Beiträge aus diesem Thread in ein gesondertes Thema geteilt und nach "in Szene" verschoben, da sie sich thematisch (zumindest aus meiner Sicht) mit einem eigenen komplexen Thema ("Alkohol- und Drogenkonsum im Eichsfeld") befassen, was für dieses Thema "Mentalität der Eichsfelder" doch etwas zu "fokussiert" ist. Das neue Thema dort befasst sich u.a. mit der Konversation aus dem ehemaligen Gästebuch der ehemaligen Seite www.wingerode.de .

Ich wünsche Euch nun hier wieder eine anregende wie konstruktive Diskussion zum Thema "Mentalität der Eichsfelder" in diesem Thread.

Beste Grüße,
Euer

Niels.
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niels
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Ungelesener Beitrag von niels »

hallo,

die Eichsfelder - zumindest ein recht großer Teil - haben bzw. leben ihren eigenen "Mikrokosmos" - wohl auch der Grund, warum Menschen in anderen Regionen über das Eichsfeld "schmunzeln".

Verglichen mit vielen anderen Regionen Deutschlands wie deren Bewohnern kann man schon einige "Eigenheiten" feststellen, die wohl aus der Geschichte und historischen Prägung der Region resultieren.

Man merkt, das die Eichsfelder gern im eigenen Land verharren und nur wenige Interaktion mit fremden Menschen und Ländern erfuhren bzw. selbst pflegten. Das Eichsfeld wie seine Bewohner waren i.d.R. Arm bis sehr arm. Wissenschaft und Lehre spielten eine ebenso geringe Rolle wie Handel und Wirtschaft.

Aus heutiger Sicht waren die Eichsfelder die wohl längste Zeit "Sklaven" ihrer Lehnsherren (oder halt "Leibeigene"), die wiederum i.d.R. wohl von der katholischen Kirche - direkt oder indirekt - bestimmt bzw. eingesetzt wurden.

Die Bindung der Menschen an den Glauben wie die kathoilische Kirche waren wichtige Basis für die gesicherte Ausübung der Macht. Dies ist sicher ein Grund, warum das Eichsfeld bis heute sehr katholisch ist und die Kirche eine vergleichweise große Präsenz im Leben und Alltag der Eichsfelder ist.

Über die Zeit finden sich vergleichweise wenige bekannte oder berühmte Persönlichkeiten, die das Eichsfeld hervorbrachte bzw. unter den Eichsfeldern.

In der ehem. DDR versuchten die Eichsfelder immer wieder den Einfluss der SED auf die Menschen einzuschränken - u.a. auch durch den Einfluss der Kirche - aber auch durch den persönlichen Zusammenhalt der Eichsfelder. So nahm das Eichsfeld gesellschaftlich schon eine kleine "Sonderrolle" innerhalb der DDR ein. Heute - 18 Jahre nach der Wende - merkt man von dem damaligen Zusammenhalt nur noch relativ wenig (zumindest nicht mehr als in anderen ländlichen Regionen Deutschlands).

Allerdings findet man auch immer wieder einzelne, hervorstechende Ausnahmen - Menschen, die sich ohne großes Aufsehen für andere aufopfern oder die - von den Eichsfeldern gern und häufig gepriesenen Werte - ehrlich und konsequent leben.

Eichsfelder sind fleißig und meist sehr stolz darauf. Als gute Diener hat man das Arbeiten und stillhalten gelernt, weshalb die Eichsfelder ungern aktive Politik machten. Der Fleiß und "Ordnungssinn" sorgt für saubere, herausgeputzte Dörfer und einen gewissen kleinbürgerlichen Stolz, den man im Eichsfeld weithin findet. Kleinbürgerlichkeit bedeutet aber auch Neid und Missgunst sowie eine geringe Toleranzschwelle gegenüber "Fremdem" bzw. dem, was man noch nicht kennt.

Eichsfelder feiern gern - in wenigen anderen Regionen findet man derart viele Volksfeste und Jubiläen. Der Alkoholkonsum ist dabei meist hoch und wird in manchem Örtchen regelrecht als "kultureller Wert" gefeiert . Leider gibt es nicht selten kräftige bis (seltener) lebensgefährliche Handgreiflichkeiten oder Schlägereien - mit Vorzug gegen "Fremde", was schon die Leute aus dem Nachbarort sein können.

Eichsfelder sind häufig naturverbunden. Der eigene Dialekt wird nur noch wenig gesprochen. Man interessiert sich selten oder gar nicht für andere Regionen, Länder und Sitten. Gegenüber allem Neuen oder "Andersartigem" hält man sich erst mal reserviert.

Eichsfelder sind "Gemeinschaftstiere" - Einzelgänger wie Individualisten werden häufig gemieden und sind sehr selten "beliebt" oder zumindest "akzeptiert". Man sieht diese als Gefahr oder "zu nichts nütze"...

Als "Fremder" wird man das Eichsfeld sofort lieben - oder als kleinbürgerlich-spießig empfinden.

Soweit - (m)ein kleiner Abriß zum Thema "Mentalität"...

Niels.
Pueppi
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Registriert: Donnerstag 9. Oktober 2008, 11:15

Ungelesener Beitrag von Pueppi »

Interessantes Thema!

Wollte mich auch ma informieren, dass Forum ist wirklich schön gestaltet und sehr informativ!

LG
Gelöscht_09041201

Ungelesener Beitrag von Gelöscht_09041201 »

beim stöbern im Forum stolperte ich über den folgenden Link:
http://idw-online.de/pages/de/news3816



die ersten zeilen zeigen es deutlich..
"Kein einheitliches Regionalbewusstsein im ehemaligen deutsch-deutschen Grenzgebiet Eichsfeld"....

Ich denke, dass kann und konnte man fühlen.. habe selbst längere Zeit in DUD Brötchen verdient...

Wie an anderer Stelle erwähnt... wie groß ist das Eichsfeld, wie weit reicht es? Was gehört dazu?

Fakt ist, als "abgegrenzetes" Gebiet existiert es seit 1806 nicht mehr, und nicht erst seit der Teilung Deutschlands. Vielleicht sind gerade deshalb die Unterschiede bzgl. der Mentalität zw. Niedersachsen und Thüringern so groß. 40 Jahre Teilung sind im Vergleich dazu ein Bruchteil. Sicher, früher gabs da keinen Zaun, aber die praktisch nicht vorhandene Mobilität, hatte ähnliche Auswirkungen.

Also alles ist sehr sehr lang her, eine solche, abgegrenzte Gemeinschaft der Eichsfelder gibt es in meinen Augen nicht, nur eine gewisse "Urmasse" Eichsfeld.

Dennoch merkt man Unterschiede an den Randgebieten, sei es sprachlich, sei es mental.



vg
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