Mütterrente - ein Volksbetrug?

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Heinrich5
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Mütterrente - ein Volksbetrug?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Ab 01.07.2014 soll es pro Kind das vor 1992 geboren wurde einen zusätzlichen Entgeltpunkt in der Rentenversicherung geben. In konkreten Zahlen bedeutet das im Westen ein Plus von ca. 28 € pro Monat, im Osten etwa 25 €, jeweils pro Kind.

Das ist eine Erhöhung von um die 300 € im Jahr pro Kind.

Schon im August 2013 war in der Bild-Zeitung zu lesen:
Mit jedem Kind verlieren Frauen 50 Euro Rente

Berlin – Mütter verlieren mit jedem Kind im Schnitt 50 Euro Rente! Das enthüllt die neueste Bestandsstatistik der Deutschen Rentenversicherung.

Danach erhielt eine kinderlose Frau Ende 2012 im Schnitt 651 Euro reguläre Altersrente. Hat die Frau allerdings Kinder erzogen, liegen die Renten erheblich niedriger – und das trotz der zusätzlichen Leistungen der Rentenkasse für Kinder.

So erhielten Mütter mit einem Kind im Schnitt nur noch 602 Euro.

Frauen mit zwei Kindern verloren sogar rund 120 Euro und kamen nur auf 536 Euro Rente. Bei 3 Kindern betrug die Rente 482 Euro und mit vier Kindern 456 Euro. Dabei erhalten Mütter für jedes vor 1992 geborene Kind derzeit einen Rentenbonus von rund 28 (Ost: 25) Euro.

Bei nach 1992 geborenen Kindern ist der Betrag drei Mal so hoch.
http://www.bild.de/geld/wirtschaft/rent ... .bild.html

Viele Mütter im Rentenalter beziehen nur eine sehr niedrige Altersrente und müssen deshalb die Grundsicherung in Anspruch nehmen. Diese kommen nicht in den Genuss der Mütterrente, weil das zusätzliche Geld auf die Grundsicherung angerechnet wird. Diese Frauen bekommen keinen Cent mehr als vorher.
Der größte Witz und absolutes Unrecht ist es, dass die Mütterrente aus der Rentenkasse gezahlt wird und die Renten dadurch für künftige Rentenbezieher weiter abgesenkt wird. Demnächst darf die Rentenkasse dann auch für Beamtinnen geöffnet werden.

Kein Wunder, wenn es immer mehr kinderlose Ehen in Deutschland gibt. Schafft sich Deutschland ab?
Christel
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Re: Mütterrente - ein Volksbetrug?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich6 hat geschrieben:Kein Wunder, wenn es immer mehr kinderlose Ehen in Deutschland gibt. Schafft sich Deutschland ab?
Nein!

Begründung:
- Wer einen deutschen Pass besitzt ist Deutscher. Dieser Pass ist begehrt. Damit Deutschland weiter besteht ist es gar nicht nötig, dass derzeitige Deutsche Kinder bekommen.
- Die sogenannte „Mütterrente“ gibt es schon lange für Kinder, die nach 1992 geboren wurde. Diese sind immer noch besser gestellt. Will man Familien motivieren, dann zählt nur was zukünftige Mütter erhalten.

Fazit:
Was Mütter bekommen, die Kinder vor 1992 geboren haben, das ist eine Frage der Gerechtigkeit… Jedoch ökonomisch notwendig oder nötig für den Erhalt von Deutschland ist es nicht.

Heinrich, ich stimme Dir voll und ganz zu! Ich habe lediglich Deine Schlussfolgerung in Frage gestellt.

Ein anderer Gedanke dabei ist:
Es gibt eine große Wertschätzung von Rationalität, Logik, Ökonomie, Naturwissenschaft…
Dabei bildet keines dieser Kategorien das Problem ab, um das es hier in Wirklichkeit geht.
Denn der rationale Technokrat baut Gerechtigkeit in sein Gedankengebäude nur ein, wenn sie nützlich ist.
Hier geht es aber nicht um Nützlichkeit für die Gesellschaft.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Heinrich5
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Re: Mütterrente - ein Volksbetrug?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Damit Deutschland weiter besteht ist es gar nicht nötig, dass derzeitige Deutsche Kinder bekommen.
Armes Deutschland.
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niels
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Re: Mütterrente - ein Volksbetrug?

Ungelesener Beitrag von niels »

"Mütterrente"? Das ist doch nicht deren Ernst.. Und ich dachte, sowas gab es zuletzt noch bei den Roten in der DDR und den Nazis.

Altersvorsorge primär durch staatliche Rente bestreiten zu wollen / zu können, ist - je nach Blickwinkel - Volx- oder Selbstbetrug. Wer in meiner Generation noch meint, von seiner staatlichen Rente mehr als einen mit Hartz IV vergleichbaren Satz einstecken zu können, kann nicht rechnen und geht den Politikern auf den Leim, die das laufend propagieren/fordern.

Und in einer Zeit, in der die Kinderbetreuung durch beide Geschlechter erbracht werden kann, darf und wird, überall stets und ständig nach "Gleichberechtigung" gerufen wird (die rechtlich bereits schon seit dem Grundgesetz Fakt ist), ist eine "Mütterrente" schlichtweg Mittelalter.

Die Zahlung derlei "Entbindungsvergütungen" bzw. "Wurfprämien" sollte am besten noch durch die Verleihung des neuen deutschen Mutterkreuzes in rot-grün-schwarz begleitet werden - dann versteht auch der Letzte, aus welcher ideologischen Ecke derlei "Volxzuchtprogramme" stammen.

Jeder (arbeitende) Deutsche arbeitet heute schon ca. die Hälfte seines Lebens allein für "den Staat" - in der verbleibenden Zeit darf er sich dann immerhin noch um die Versorgung gem. seiner eigenen Person, Familie und Interessen kümmern. Natürlich bleibt da bei vielen kaum noch "Luft" um eigene Rücklagen zu schaffen. das ist auch nicht gewollt, da der Staat ja nicht nur besser als er weiß, was ein Mensch will, sondern auch wie und wann.

Während z.B. der eine in jungen Jahren bereit ist auf Konsum zu verzichten, um aus den gebildeten Rücklagen einen relativ "fetten" oder begüterten Lebensabend zu bestreiten, möchte der andere seine Ressourcen auf die Zeit seiner Jugend richten - und wieder andere sehen ihr Lebensziel darin der Familie wie deren Nachkommen ein möglichst weitreichendes Erbe zu hinterlassen. Derlei widerstrebende, inkompatible Interessen sind durch kein staatliches Zwangsrentensystem abbildbar - maximal eine absolute Grundversorgung könnte hier gemeinsamer Nenner sein. Alles andere ist da Gleichmacherei und Mehrheitsfaschismus. Lebenskonzepte (wie die dahinterstehenden "Minderheiten") abseits des von den Volxparteien als Zielgruppen umworbenen Mainstreams werden gezielt unterdrückt / diskriminiert, delegitimiert oder mittels Steuerkeule bestraft. Wer eben nicht ganz typisch deutsch ist, muß draufzahlen und - weil ja meist auch noch "moralisch unterlegen" - die Klappe halten.

Private Altersvorsorge wurde den Bürgern ebenso sukzessive aberzogen - bietet es "dem Staat" (genauer: dessen Vertretern und primär privilegierten Nutznießern) doch enorme Machtoptionen, wenn er über die Altersvorsorge bestimmt und die Bürger ihm darin weitgehend ausgeliefert sind. Mit Horrorszenarien, wie sie kein kriminelelr Anlageberater "besser" hätte formulieren können, gehen Politiker auf Werbefeldzug für die "Umfairteilung" durch den Staat, die sich vor allem dadurch auszeichnet, das den Menschen erst einmal Geld abgenommen werden soll, was der Staat bisher noch nicht bekommt. Was "fair" ist, bestimmt immer die Mehrheit und ist das, was dieser Mehrheit merh Macht, Geld und Rechte verschafft - auf Kosten aller anderen und ohne Achtung deren Recht auf Gleichstellung. Wie "fair" und "sozial" derlei Ideologie in der Praxis wirkt, lässt sich derweil an Ländern wie der Türkei bestaunen, wo die religiotisch-bildungsferne Mehrheit besser weiß, wie sich der rest im land zu verhalten hat, was der von seiner eigenen Arbeit behalten darf und welche Rechtereste der heilige Staat dem MInderheitenmitglied großzügigerweise in seiner unendlichen Gnade gerade mal noch zu überlassen bereits ist - vorläufig natürlich nur....

Das viele Deutsche in den letzten Jahrzehnten wenige Kinder in die Welt gesetzt haben, hat Gründe, die auch keine Mütterrente oder Zuchtprämie mindert oder gar beseitigt. Tatsächlich bedingten derlei Zuchtprogramme immer wieder die Verlagerung der Geburten in bildungsfernere und/oder leistungsfernere Gruppe und Schichten der Bevölkerung, wo so mancher inzwischen "gelernt" hat, das Kinder in die Welt setzen ein (vom Staat bezahlter) einträglicherer Job ist, der ein Einkommensniveau bietet, das gerade von bildungsferneren Arbeitnehmern auf freien Arbeitsmärkten doch eher schwierig zu erreichen wäre - zumal Deutsche ja fast schon die Weltmeister des (Be-)Gluckens von Kindern sind und Elternpaare, in denen beide Elternteile - obgleich Kinder habend - einer Erwerbsbeschäftigung nachgehen, schon als eine Art "Raabeneltern" bestempelt werden.

Im Gegensatz zu manch Einwandererfamilie aus z.B. dem mittleren Osten besteht der Lebensinhalt für vieler - gerade aktiverer / weniger bildungsferner - Deutscher nicht mehr allein in der Nachzucht möglichst zahlreicher Nachkommen - man legt mehr Wert auf "Qualität" als auf Quantität - angesichts der drohenden Ueberbevölkerung der Erde wie der daraus resultierend wachsenden Ressourcendrücke und Pferchungsschäden in dicht besiedelten Regionen wie in DE ist das aus meiner Sicht auch nachvollziehbar.

Allein die Masse macht es eben doch nicht - auch wenn sie bis heute die "beste Idee" der unkreativen, machthungrigen Politiker ist, ihre heute initiierten - vor allem für den eigenen Machterhalt dienenden - Wahlgeschenke stets und ständig mit neu produzierten Schulden, immer häufiger nur noch gedeckt von Optionen auf die Zukunft, "umzuschulden"...
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