Leitkultur - CDU Wahlkampfthema

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Heinrich5

Leitkultur - CDU Wahlkampfthema

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

CDU will Leitkultur zum Thema im Wahlkampf 2009 machen

Die CDU will die Leitkultur-Debatte im Wahlkampf 2009 wieder aufleben lassen. "Die CDU tritt für eine Leitkultur in Deutschland ein. Die muss von den Menschen, die in dieses Land zuwandern, respektiert werden", sagte CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla der "Rheinischen Post". Dieses Thema werde auch im Wahlkampf intensiv diskutiert werden. Der Leitkultur-Begriff war im Jahr 2000 erstmals von Friedrich Merz verwendet worden. Auf dem Stuttgarter Parteitag im Dezember sprach sich die CDU zudem für eine Verankerung der deutschen Sprache im Grundgesetz aus.

Ich finde, dass die CDU mit diesem Thema beim Wähler nur punkten kann. Es wird höchste Zeit, dass auch Frankreich und England, aber auch andere Einwanderungsländer, sich verstärkt diesem Thema widmen. Es ist nicht nur eine deutsche Leitkultur erforderlich, sondern auch eine europäische Leitkultur. "Multi-Kulti" ist out, hat nicht funktioniert, so gern dies auch immer wieder von den Grünen herbeigeredet wurde.

Gruß,
Heinrich5
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Re: Leitkultur - CDU Wahlkampfthema

Ungelesener Beitrag von FENRIS »

Was ist typisch deutsch?

Wer legt denn bitte fest was Leitkultur ist?

Wofür brauchen wir (An)Leitung?

Muss ich mir das so vorstellen, dass alle die nach Deutschland wollen einen Gartenzwerg und eine Bratwurst in die Hand bekommen?

LG FENRIS
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niels
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Re: Leitkultur - CDU Wahlkampfthema

Ungelesener Beitrag von niels »

nicht erst seit der Finanzkrise ist klar, das die bisherige Verteilung der prinzipbedingt begrenzten Ressourcen auf der Erde nicht fair und ebensowenig effizient im Sinne der Menscheit

Das nun gerade die CDU bzw. Politiker darüber sinnieren, macht mir irgendwie nen faden Geschmack im Mund. Nicht zuletzt führt die "real gelebte" Parteipolitik doch nicht gerade selten zu "gebremst" wirksamen Massnahmen oder weniger zielführenden Entscheidungen.

Schön wäre allerdings, wenn - gerade unter den Entscheidern in Wirtschaft und Politik - zurück zu den "Werten" gefunden wird. Damit sollten vor allem die Politiker mit bestem Beispiel vorangehen - sie sind ja häufig Maß für die "Werthaltigkeit" einer Gesellschaft.

Ob allerdings auch Banker und Investmentbuden den 180" Schwenk hin zu "sozialen Werten" schaffen, bezweifele ich für die Mehrzahl. Nachhaltigkeit spielte beim "schnellen reich werden" keine Rolle. Wer bisher so war, galt sogar oft als "Looser" in der Branche.

"Multikulti" sehe ich nicht als Wert (oder einen "Feind" der Werte) - eher schon gelebte, ehrliche Toleranz. Ehrlichkeit, Loyalität und Zuverlässigkeit halte ich persönlich für in einer nachhaltig funktionierenden Gesellschaft unabdingbare Werte. Nur so kann Nachhaltigkeit erreicht werden.

Da gibt es sicher genug zu tun ;)
Heinrich5

Re: Leitkultur - CDU Wahlkampfthema

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Hallo Fenris,

das Thema auf spießbürgerliche Gartenzwerge und Thüringer Bratwurst zu reduzieren wäre wohl zu einfach.
Es geht auch nicht nur um Anleitung und darum festzustellen wer oder was typisch deutsch ist!

Es geht um die Einwanderung / Einbürgerung von Angehörigen uns fremder Kulturen und um das Zusammenleben mit ihnen.

Aus Veröffentlichungen mehrerer Autoren habe ich versucht hier ein Posting zusammenzustellen, welches erklären soll, worum es geht.

Das Zusammenleben mit Fremden kann nur funktionieren, wenn die Mehrheit weiß, dass sie Mehrheit bleibt und dass ihre kollektiven Gefühle, Interessen und Werte Vorrang genießen.
Deutschland ist ein Einwanderungsland. Der schlichte Satz stellt angeblich nur fest, was der Fall ist. Den Linken kommt er nicht ohne Genugtuung, ja Triumph, den Rechten nicht ohne Zähneknirschen über die Lippen. Er wühlt moralische, von vielen geteilte Gefühle auf. Das ist der Stoff, aus dem Gesellschaften gemacht sind. Sprengstoff.
Früher waren wir Europäer Einwanderer – Einwanderer in uns fremde Kulturen:
Kronzeugen dafür sind die Indios, die schwarzen Afrikaner, die Aborigines. Sie kennen uns Einwanderer: als Eroberer, Kriegsherren, Sklavenhalter, Landnehmer, Missionare. Sie missachten die Sitten, entehren die Frauen, rauben die Kinder, stürzen die Götter. Auch wo sie sich nützlich machen, bleiben sie quälend, unvertraut, beneidens- und verachtenswert, verletzend, gefährlich.
Es gibt wohl kein Beziehungsgefühl, das historisch rationaler begründet ist als Xenophobie: die Vorsicht, Ablehnung, Feindlichkeit gegenüber dem Fremden. Das Christentum, die größte moralische Revolution aller Zeiten, hat dies umzudrehen versucht. Der Fremdenfeindlichkeit hat es das Gebot der Nächstenliebe gegenübergestellt, dem Vorrang der eigenen Gemeinschaft das Gebot der universalen Brüderlichkeit, dem Konformitätsdruck des Kollektivs die Personalität des Individuums, den Bindungen der Herkunft die Freiheit des Neuanfangs, der Vergeltung die Vergebung. Diese Gegenmoral, durch Reformation, Aufklärung, Menschenrechte noch zugespitzt, sehen wir als Moral schlechthin an. Ihre Verdrängungsleistung erkennen wir nicht mehr.
Sigmund Freud hat dies aufgedeckt: Den fremden Nächsten zu lieben ist ihm, wie er schonungslos analysiert, schwer - ja "ich tue sogar unrecht damit, denn meine Liebe wird von all den Meinen als Bevorzugung geschätzt; es ist ein Unrecht an ihnen, wenn ich den Fremden ihnen gleichstelle ... Dieser Fremde ist nicht nur im allgemeinen nicht liebenswert, ich muss ehrlich bekennen, er hat mehr Anspruch auf meine Feindseligkeit, sogar auf meinen Hass. Er scheint nicht die mindeste Liebe für mich zu haben, bezeigt mir nicht die geringste Rücksicht. Wenn es ihm einen Nutzen bringt, hat er keine Bedenken, mich zu schädigen ... ja, er braucht nicht einmal einen Nutzen davon zu haben; wenn er nur irgendeine Lust damit befriedigen kann, macht er sich nichts daraus, mich zu verspotten, zu beleidigen, zu verleumden, seine Macht an mir zu zeigen, und je sicherer er sich fühlt, je hilfloser ich bin, desto sicherer darf ich dies Benehmen gegen mich von ihm erwarten. Wenn er sich anders verhält, wenn er mir als Fremdem Rücksicht und Schonung erweist, bin ich ohnedies, ohne jede Vorschrift, bereit, es ihm in ähnlicher Weise zu vergelten. Ja, wenn jenes großartige Gebot lauten würde: Liebe deinen Nächsten, wie dein Nächster dich liebt, dann würde ich nicht widersprechen."
Soweit Sigmund Freud.
Freud spricht weniger über "den Fremden" als über sich selbst; genauer über seine Beziehung zum Fremden. Er hat den Mut auszusprechen, was der herrschenden Moral widerspricht. Was er freilegt, sind die Beziehungsgesetze: das Gesetz der Gegenseitigkeit/Vergeltung ("Wie du mir, so ich dir"), das Gesetz des Vorziehens ("Du sollst die Deinen mehr lieben als die Fremden"), das Gesetz der Gemeinschaft ("Du sollst übereinstimmen") und das Gesetz des Altersvorrangs ("Ältere Bindungen gehen neueren vor").
Diese elementaren Gesetze - Grundlage gesellschaftlichen Lebens in allen Kulturen - stellen sich gegen Einwanderer. Wie kommen sie trotzdem herein? Mit Gewalt zuerst oder unversehens vom Gast zum Fremden sich verwandelnd. Der Gast kommt und geht. Zum Fremden wird der, der heute kommt und morgen bleibt, wie Georg Simmel sagt. Die Gesellschaft der Einwanderer richtet sich damit ein und bindet die Brisanz des Prozesses, indem sie den elementaren Moralgesetzen Respekt zollt und verschafft: Die schon da sind, bestimmen, wer noch hinein darf (Altersvorrang); sie achten dabei auf den Vorteil der aufnehmenden Gesellschaft (Vorzug für Eigenes), Markttüchtigkeit (Gegenseitigkeit) und Schul- und Sprachpflicht (Konformitätsdruck).
Für klassische Einwanderungsländer ist dieses Moralwissen selbstverständlich. Auch die Bundesrepublik beherzigte es, als sie ab 1957 Gastarbeiter anwarb. Gastrecht, heute nicht weniger gültig als vor 2000 Jahren, schützt den Gast und schützt vor ihm, hält ihn auf Distanz. Es wurden nur Arbeiter gerufen, die der Markt brauchte, und nur für eine begrenzte Zeit. Von keiner Seite war damit die Erwartung dauerhafter Immigration und Integration verbunden. Aber siehe da: Im Schlepptau beruflicher Eingliederung vollzog sich hinterrücks doch eine Integration und Immigration in die deutsche Gesellschaft. Auch als 1973 wegen angespannter Wirtschaftslage das Gastarbeiterprogramm gestoppt und für eine Rückkehr der Gäste geworben wurde, setzte sie sich fort.
Die Deutschen waren nicht abgeneigt, aber doch irritiert. Wie von Geisterhand änderte sich die Geschäftsgrundlage. Einwanderung und Eingliederung erfolgten nun immer weniger in das Berufssystem und immer mehr in den Sozialstaat (der in jenen Jahren noch besonders robust und expansiv erschien) - für das Einwanderungsland USA undenkbar. Es kamen Frauen und Kinder im Familiennachzug, politische und Kriegsflüchtlinge, Asylsuchende, Aussiedler und Umsiedler nebst Verwandten, Verzweifelte, Gerissene, Skrupellose ... An die Stelle von wirtschaftlichen Begründungen traten familiale, humanitäre, menschenrechtliche, karitative, nationale ("Deutschland als Heimat aller Deutschstämmigen"), antinationale ("Deutschland soll nie wieder nur deutsch sein"), schließlich alarmistisch-demographische ("Die Deutschen sterben aus"). Ihren Höhepunkt erreichte die Welle zu Beginn der neunziger Jahre nach der Öffnung der Ostgrenzen und der Wiedervereinigung. Allen noblen Begründungen zum Trotz: Den soziomoralischen Grundgesetzen schlug sie ins Gesicht. Die Systeme der sozialen Sicherung (in die die Gastarbeiter noch brav eingezahlt hatten) sollten einseitig auch für diejenigen zahlen, die nie vorgeleistet hatten und nie leisten würden. Gegen das Gesetz der Gegenseitigkeit wurde damit ebenso verstoßen wie gegen das der Gemeinschaft, der nun auch Nichtzugehörige zugeschlagen wurden - ohne nach dem Vorrecht der vorhandenen Solidargenossen zu fragen.
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland fühlte sich missachtet, ja düpiert, und reagierte mit wütender, aber öffentlich sprachloser Bitterkeit. Empörte Mehrheiten reden nicht selbst, aber schwitzen radikale Minderheiten aus, die grob artikulieren, was der politisch korrekte Diskurs unter den Teppich kehrt. Zu der Zeit gewannen die Republikaner im CDU-regierten Berlin aus dem Nichts heraus an die acht Prozent der Wahlstimmen. Asyle brannten. Hoyerswerda wurde zum Fanal für Fremdenfeindlichkeit. In den neuen Bundesländern richtet sie sich auch gegen die "fremden Herren" aus dem Westen, die Ausländer ins Land holen und scheinbar wichtiger nehmen als die ältere Schicksalsgemeinschaft mit den eigenen Landsleuten. Dies alles erklärt sich aber nicht, erkennt man darin nicht die Kränkung einer elementaren Moral: des Vorrangs des Eigenen gegenüber dem Fremden, der Gemeinschaft gegenüber den Minderheiten, der älteren Bindungen gegenüber den neueren. Einwanderung und Eingliederung wurden in Deutschland so betrieben, als ob es die soziomoralischen Grundgesetze gar nicht oder zu unrecht gäbe oder als ob sie bestraft werden müssten für das Schindluder, das die kollektivistischen Ideologien mit ihnen getrieben hatten. Nur die Gegenmoral bekam eine Stimme. Sie tönte wie die Dame ohne Unterleib.
Aber die moralische Unterwelt taucht auf. Die Integration selbst bringt sie ans Licht. Zwar haben sich viele kleine Gruppen, von Spaniern über Iraner bis zu Koreanern und gebildeten Türken, den deutschen Lebensformen hier angeglichen. Das Konzept Integration als Assimilation stößt aber an seine Grenzen, wenn eine Minderheit, die Türken, ihr Eigengewicht durch ständigen Nachschub vergrößert. Die Elementargesetze der Gemeinschaft, der Gegenseitigkeit und der langen Dauer wirken dann darauf hin, die kulturelle Differenz und Befremdung aufrechtzuerhalten, statt abzuschleifen.
Nicht schlimm, ein alternatives Konzept, Integration durch Differenz, war ja schon zur Hand. Es akzeptiert, ja begrüßt die Vielfalt der Kulturen. "Multikulti" sagt der Volksmund. Auch das ist besser als sein augenblicklicher Leumund. Allerdings gehören zu den Differenzen auch solche, die in hohem Maße unerwünscht und anormal erscheinen - aus der Sicht der Mehrheit ebenso wie aus der der Minderheiten: schlechtere Schulleistungen und Berufschancen bei den Kindern der größten, der moslemischen Minderheit; höhere Gewaltbereitschaft; ein Eigenleben abseits der Mehrheit und der anderen Minderheiten, das sich besonders in der fußlangen Verhüllung der Frauen zeigt.
Dass eine Gesellschaft der kulturellen Differenzen gemeinsame Spielregeln - eine liberal Verfassung - braucht, war den Wortführern von Multikulti (wo sind sie geblieben?) klar. Sie ignorierten allerdings, dass diese Verfassung nicht über den Kulturen schwebt, sondern eine dominante Mehrheitskultur braucht, aus der sie erwachsen ist und die nun weiterwächst - und zwar in den Forderungen der Immigranten und zugunsten der Immigranten selbst. Die Rütli-Schüler sollen besser erzogen werden und bessere Berufschancen haben? Damit werden Verantwortung und Vormacht der deutschen Mehrheitsgesellschaft angerufen und bestärkt. Die Imame fordern Religionsfreiheit - von wem sonst als vom deutschen Staat und der ihn tragenden Mehrheit? Die Forderung fällt auf sie zurück: Freiheit für alle, auch für die Frauen, die dem Islam den Rücken kehren und/oder christlich heiraten wollen ...
"Freiheit für alle" - das hört sich weich, unverbindlich, vielseitig an, fast schon wieder multikulturell. Der Eindruck täuscht. Freiheit, die ich meine, ist hart, einseitig, ein Gewächs unserer Kultur. Als solche für die Imame nicht verbindlich. Und doch verbindlich, weil sie hier und heute die Macht der elementaren moralischen Gesetze hinter sich hat. Diese Macht wird überall verstanden, am ehesten dort, wo die Migranten herkommen.
Ihnen braucht sie nicht beigebracht zu werden. Wohl aber uns, den Kindern der europäischen Aufklärung, deren Lebenshoffnung darin besteht, die elementaren Gesetze der Moral durch eine Gegenmoral der Gleichwertigkeit der Kulturen, der Minderheiten- und Individualrechte und des Neuanfangs außer Kraft zu setzen.
Einerseits ist zwar diese Gegenmoral zum Kennzeichen der westlichen Freiheitskultur geworden - und kann und darf nicht aufgegeben werden. Worauf, wenn nicht auf individuelle Persönlichkeitsrechte, sollten sich die jungen Mosleminnen berufen, die sich einer Zwangsverheiratung entziehen wollen? Andererseits liefe diese Berufung ins Leere, wäre da nicht eine Mehrheitskultur und eine Staatsgewalt, die sich ihrer annehmen.
Das neue Selbstbewusstsein der Mehrheitskultur, das jetzt in der Auseinandersetzung mit den Minderheiten wächst, könnte für die Integrationspolitik eine kopernikanische Wende einleiten. Eine Politik aus diesem Selbstbewusstsein braucht nicht durch kleinliche Vorschriften (Kopftuchverbot) zu schurigeln oder darauf zu sinnen, "Parallelgesellschaften" zu zerschlagen. Sie braucht nicht alles an sich und auf sich zu ziehen. Auch für Integration gilt das Subsidiaritätsprinzip: Was Einwanderer und ihre Netzwerke in eigener Verantwortung besorgen, gehört nicht unter die Fuchtel staatlicher Sozialpolitik.
Junge Zuwanderer, die hier nur geduldet sind, in die Sozialhilfe zu zwingen und ihnen Berufsarbeit zu verwehren, obwohl sie vor Ehrgeiz brennen, ist eine besonders absurde Kombination von Über- und Fehlintegration. Anderen, die keinen Arbeitsplatz haben, die deutsche Staatsbürgerschaft anzusinnen, ebenso. Dreh- und Angelpunkt aller Integration bleiben Beruf und Arbeit. Manche Arbeitsplätze schaffen sich findige Einwanderer selbst. Die Politik kann Wege ebnen, aber weder Arbeitsplätze noch Erfolg bieten. Das Risiko, zu scheitern und zurückkehren zu müssen, tragen die Einwanderer - tragischerweise auch ihre Kinder. Ein Recht auf Immigration und Integration um jeden Preis (zum Beispiel durch Hartz IV) gibt es nicht.
Dies politisch deutlich zu machen ist verpönt. Aber es klärt die Lage für die Einwanderungswilligen und, was wichtiger ist, für die Einheimischen. Solange demokratische Politik auf Mehrheitsentscheidungen beruht, muss sie der Mehrheit die Sicherheit geben, dass sie das Heft in der Hand behält, dass sie trotz Einwanderung Mehrheit bleibt und dass ihre kollektiven Gefühle, Interessen und Werte Vorrang genießen. So lassen sich Angst und Fremdenfeindlichkeit, die langen und bleibenden Schatten der Einwanderung, nicht tilgen, aber vielleicht bannen.

Nichts anderes soll mit einer Leitkultur bezweckt bzw. bewirkt werden. Welche Punkte diese beinhalten und wie sie im Einzelnen durch die Befürworter einer Leitkultur formuliert werden bleibt abzuwarten.


Gruß,
Heinrich5
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Re: Leitkultur - CDU Wahlkampfthema

Ungelesener Beitrag von FENRIS »

Es geht um die Einwanderung / Einbürgerung von Angehörigen uns fremder Kulturen und um das Zusammenleben mit ihnen.
Ich frage mich was da eine Leitkultur machen soll, Angst vor "Überfremdung" nehmen. Oder soll damit diese nur mal wieder geschürt werden.

Rostock-Lichtenhagen und Hoyerswerda sind gerade aus dem Gerede von "Überfremdung" und "Asylmissbrauch" und der daraus resultierenden Stimmung entstanden. Und das waren nicht nur die extremen Rechten sondern auch die CDU/CSU und Teile der SPD, welche die Stimmung angeheißt haben um dann das Grundrecht auf Asyl de facto abzuschaffen.

Hier nochmal was zur Frage Was ist deutsch? http://de.youtube.com/watch?v=UyVIOEghpx8

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Re: Leitkultur - CDU Wahlkampfthema

Ungelesener Beitrag von niels »

hmmm,

ich denke mal, hier handelt es sich um einen typischen "Politik-Streich". Nachdem nun die Regierung auch mitbekommt, wie unzufrieden immer mehr Deutsche mit der "Migrationssituation" in Deutschland sind, stellt man sich vor das Volk und zeigt mit dem Finger auf "die Ausländer".

Soweit ich mich erinnere, war und ist die über Jahrzehnte schlicht verfehlte Migrationspolitik Ursache der heutigen Probleme bei uns. Die Migrationspolitik aber hat die Politik bzw. die Regierung gemacht. Zum einen haben wir früher viele Gastarbeiter hergeholt und ihnen ein besseres Leben versprochen - eine Integration aber war nicht vorgesehen. Das fällt uns heute merklich auf die Füße - z.B. wenn wir in Städten auf den Straßen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln schon von kleinen Kindern z.B. als "blöde Deutsche" bepöbelt werden. Demnach liegt auch der Fehler dort und nur wenn man sich das eingesteht kann man es auch ehrlich und zielführend ändern. Da traut sich aber wieder kaum jemand ran.

Eine ordentliche Integration kann und sollte man - wie in vielen anderen Ländern auch - fordern können, aber auch nur, wenn wir den Weg für Migration nicht abschneiden - leider laufen da einige Gesetze arg konträr. Migration kann auch ohne "Zersetzung" der Identität eines Ausländers funktionieren.

Schlimm ist aber, wenn z.B. der türkische Ministerpräsident(?) in Deutschland die in Deutschland lebenden Türken offen gegen jedwede Migration aufruft (oder aufwiegelt?) oder gar als "Verbrechen" bezeichnet. Das hilft uns ebensowenig wie den türkischen Mitbürgern (sollte wohl auch gerade das)..

Cheers,

Niels.
Heinrich5

Re: Leitkultur - CDU Wahlkampfthema

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Hallo Fenris,

der besoffene und bepißte, Hitler-Gruß zeigende und Bierflaschen haltende Rostock-Lichtenhagener ist keine Symbolfigur für das Deutschsein. Er ist auch kein typischer Ossi, wie er immer wieder gerne hingestellt wurde.

Und die Ausschreitungen der Neonazis als eine von den deutschen Parteien gewollte Inszenierung darzustellen ist zumindest geschmacklos. Da hättest Du aber auch die FDP, Grünen und die damalige PDS der Vollzähligkeit halber auch mit erwähnen müssen. Wieso nur CDU / CSU und SPD?

Die Mimmis mit ihrem Song in Fäkal-Sprache dürften auch kaum dazu geeignet sein, etwas über deutsche Nationalkultur, Nationalgefühl oder Patriotismus zum Ausdruck zu bringen. Vielleicht finden sie es schick zum Ausdruck zu bringen, dass sie über keine nationale Identität mehr verfügen. Bei der Antifa kommen sie bestimmt gut damit an.

Dass sich in der vergangenen Fußball WM und EM (Ich will mich mal als Beispiel darauf beziehen) vor allem junge Menschen mit Fahnen schmückten, sich schwarzrotgoldene Schals umhängten oder das Nationaltrikot trugen, hängt auch mit einem Wandel der Massenkultur zusammen. Die Fußballfans wollten sich aktiv einbringen, ein Gemeinschaftsgefühl erleben, Teil des Ganzen sein, nicht mehr bloß dumpfe Massen. Und bei einer Fußball-WM geschieht dies, indem man sich mit nationalen Symbolen schmückt - und das eigene Team unterstützt. Ganz unverkrampft.
Wir Deutsche wissen ja nie so genau, was das sein soll, Patriotismus, und zerreden uns daher den Kopf darüber. Vielleicht steckte in den WM-Tagen ja eine subversive Botschaft der Menschen auf der Straße an die Intellektuellen im Land: Ihr diskutiert in euren komplizierten Hirnwindungen über Patriotismus und neue Leitkultur - und wir stecken uns einfach mal ein Fähnchen ans Auto.
Der Generationswechsel ist weiter vorangeschritten - und mit ihm auch die Unverkrampftheit im Umgang mit nationalen Symbolen. 1990, als Deutschland kurz nach dem Fall der Mauer auch noch Weltmeister wurde, diskutierten wir ja auch über den neuen Patriotismus. Aber damals galt er nicht als unbeschwert so wie heute, sondern war mit vielen Ängsten und Sorgen verbunden. Diese Ängste haben sich aufgelöst.
Auch im Ausland gibt es da keine Ängste vor uns Deutschen mehr. Fahnenschwenkende Deutsche in Massen lösen dort keine Sorgen mehr aus. Das gilt sogar für Polen. (Außer bei den beiden bekannten Zwillingen).
Im Ausland herrscht eher die Stimmung: "Ach schaut mal, die Deutschen werden endlich normal - und sitzen nicht mehr auf dem hohen Ross, als einzige die nationale Identität schon überwunden zu haben." Selbst die sogenannten Achtundsechziger entdeckten jetzt ihre patriotischen Gefühle. Die Achtundsechziger haben sich ja in die unterschiedlichsten politischen Ecken verkrümelt. Man weiß gar nicht mehr so genau, wer die eigentlich sind. Es gibt zahlreiche Konvertiten, manche Geläuterte - und viele, die von der generationellen Haltung im Kern nicht mehr abrücken und ihrer eigenen Überzeugung treu bleiben. Letztere werden auch in Zukunft mit nationalen Symbolen und Patriotismus wenig anfangen können.
Die Auseinandersetzung mit der Nazi-Vergangenheit, mit dem Holocaust, ist so tief in der deutschen Kultur, der Politik, der Öffentlichkeit verankert, dass wehende Fähnchen sie nicht werden erschüttern können. Im Gegenteil: Wir müssen wissen, dass wir Deutsche sind, um uns zu unserer historischen Verantwortung zu bekennen. Wer sich aus der nationalen Zugehörigkeit herausstehlen will, der stiehlt sich auch aus der Vergangenheit. Das ist kein gangbarer Weg.
Mit der schwarzrotgoldenen Fahne als Symbol eines demokratischen Staates, als Symbol von Toleranz, eigener Identität und des Händeausstreckens zu anderen wird öffentlicher Raum besetzt. Wo Schwarz-Rot-Gold weht, bleibt kein Platz für rechte Dumpfbacken und deren Symbole. Schwarz-Rot-Gold steht für demokratisches, weltoffenes Deutschland - und nicht für ein fremdenfeindliches, aggressives. Und diese Botschaft geht auch von den Bildern aus, die von Deutschland aus in alle Welt gehen. Und nicht von den Bildern aus Hoyerswerda oder Rostock-Lichtenhagen.

Gruß,
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Re: Leitkultur - CDU Wahlkampfthema

Ungelesener Beitrag von niels »

Hallo Ihr,

mit dem Thema "Patriotismus" hatten wir Deutsche in der Vergangenheit so unsere Probleme. Während die Deutschen den Patriotismus zu vor nicht allzu fernen Zeiten bis in die maßlose Übertreibung betrieben, war das Thema - nach dem Krieg bis hin zur letzten Fußball-WM eines der kritischsten - wenn nicht gar ein Tabuthema.

Ein "gesunder" Umgang mit der eigenen Identität - auch in der Gruppe wie in der Gesellschaft - ist gut und wichtig. Das die Deutschen heute wieder über Patriotismus reden können, freut mich - ist ja noch nicht lang her.

Aus Erfahrung weiss ich aber auch, das eine solch gesunde Einstellung auch der laufenden Reviusion und Erneuerung bedarf, wobei gerade Jugendliche gern (und im gewissen Maß auch zu recht) in Frage stellen. Das drückt sich dann auch in Jugendkultur und -Kunst (Musik) aus. Ich bin kein Mimi-"Fan - habe aber selbst mal Musik auch mit sozialkritischen Texten gemacht. Dabei stand oder stehe ich der Antifa ebenso fern wie anderen Extremen. Das geht sicher auch vielen anderen Jugendlichen heute so. Der ständige Diskurs zwischen jung und alt - den Generationen wird und muss es wohl auch weiter geben.

Mir gefällt aber auch nicht, wie von vielen unbedarft eine Art "Unkultur" gepflegt wird - die man vor allem in der Sprache findet (z.B. Der "Ausländer-Slang" der kleinen Möchtegern-Hip-Hopper -> typisch wie "ey weist Du" und ähnliche Terme). Auf der anderen Seite sehe ich auch nicht, das die besonders konservativen Strömungen in unserm Land in der Frage die Weisheit für sich gepachtet haben.

Mit dem Begriff "Stolz" z.B. kann ich wenig anfangen - der bringt nicht weiter ("Dummheit und Stolz wachsen auf dem selben Holz" ist ja bekannt). Patriotismus heisst für mich, das ich deutscher Europäer bin - Europa wie Deutschland hat einige Tugenden, die uns bisher weit gebracht haben.

Schaue ich mir z.B. die von den Konservativen realisierten Überwachungs- oder "Kriminalitätspraventions-"Gesetze an, sehe ich klar, das ein veralteter Geist am Werke war, der Reichweite wie Redlichkeit in neuen Zusammenhängen nicht mehr versteht. Wer kennt nicht den Satz:, "ich hab doch nichts zu verbergen...". Ebenso pflegen die "Roten" ihren Stand, der nach nunmehr über hundert Jahren wenig Brauchbares übrig lässt.

Das allein bringt uns aber nicht in eine erfolgreiche Zukunft. Die können wir nur bewältigen, wenn wir ehrlich wie kritisch gegenüber anderen wie genauso (!) uns selbst bleiben - unser bisheriges Werteportfolio ständig hinterfragen. Passiert das nicht mehr, werden wir alle arrogant oder überheblich.

Solche "Sprüche" lassen sich wohl immer leichter Klopfen als realisieren, wobei ich dem zweiten gern den Vorzug geben möchte...

Cheerioh,

Niels.
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Re: Leitkultur - CDU Wahlkampfthema

Ungelesener Beitrag von FENRIS »

Heinrich5 hat geschrieben: Und die Ausschreitungen der Neonazis als eine von den deutschen Parteien gewollte Inszenierung darzustellen ist zumindest geschmacklos. Da hättest Du aber auch die FDP, Grünen und die damalige PDS der Vollzähligkeit halber auch mit erwähnen müssen. Wieso nur CDU / CSU und SPD?
Das schlimme in Rostock war ja nicht nur die Gewaltakte der Rechtsradikalen, sondern auch die etwa 3 000 Schaulustigen die den Nazies Applaus gegeben haben.

Und im Vorfeld wurde doch einigens gemacht auch und vorallen aus Reihen der CDU/CSU aber auch der SPD um die Stimmung anzuheißen.

Das die damalige PDS oder die Grünen sich an dieser Stimmungsmache beteiligt haben ist mir nicht bekannt. Die FDP hat aber bei Änderung des Grundgesetztes für die de facto Abschaffung des Asylrechtes gestimmt.

Der Film "the truth lies in Rostock" zu dt. "Die Wahrheit liegt/lügt in Rostock" gibt da ein paar sehr interesannte Einblicke.
https://video.indymedia.org/de/2006/06/392.shtml
Heinrich5 hat geschrieben: Die Mimmis mit ihrem Song in Fäkal-Sprache dürften auch kaum dazu geeignet sein, etwas über deutsche Nationalkultur, Nationalgefühl oder Patriotismus zum Ausdruck zu bringen. Vielleicht finden sie es schick zum Ausdruck zu bringen, dass sie über keine nationale Identität mehr verfügen. Bei der Antifa kommen sie bestimmt gut damit an.
Der Song der Mimmies ist eine Ironie auf die Kampange "Du bist Deutschland" und stellt sarkastisch die Frage worauf darf ich denn als Deutscher stolz sein?
Heinrich5 hat geschrieben:Dass sich in der vergangenen Fußball WM und EM (Ich will mich mal als Beispiel darauf beziehen) vor allem junge Menschen mit Fahnen schmückten, sich schwarzrotgoldene Schals umhängten oder das Nationaltrikot trugen, hängt auch mit einem Wandel der Massenkultur zusammen. Die Fußballfans wollten sich aktiv einbringen, ein Gemeinschaftsgefühl erleben, Teil des Ganzen sein, nicht mehr bloß dumpfe Massen. Und bei einer Fußball-WM geschieht dies, indem man sich mit nationalen Symbolen schmückt - und das eigene Team unterstützt. Ganz unverkrampft.
Wir Deutsche wissen ja nie so genau, was das sein soll, Patriotismus, und zerreden uns daher den Kopf darüber. Vielleicht steckte in den WM-Tagen ja eine subversive Botschaft der Menschen auf der Straße an die Intellektuellen im Land: Ihr diskutiert in euren komplizierten Hirnwindungen über Patriotismus und neue Leitkultur - und wir stecken uns einfach mal ein Fähnchen ans Auto.
Also bei der Fußball-WM fällt mir vor allen die Schlagzeilen ein die zwei Bickenriedener gemacht haben als sie jemenschen verprügelt haben, der sich erdreistet hatte eine Deutschland- und Polenschal gleichzeitig zu tragen.

Und bei der Fußball-EM habe ich eine persönliche negativ erfahrung, als zwei Schulklassen (4. oder 5. Klasse) auf Burg Bodenstein in den Burgsaal -indem ich gerade in einer Sitzung war - gestürmt kamen um das Spiel das Deutschland-Türkei zu sehen. Alle waren schön mit deutscher Symbolik geschückt. Und dann ging das "Deutschland, Deutschland" Geschrei los und als damit selbst die türkische Hymmne übertönt wurde hat mir das echt Sorgen gemacht.

Heinrich5 hat geschrieben:Die Auseinandersetzung mit der Nazi-Vergangenheit, mit dem Holocaust, ist so tief in der deutschen Kultur, der Politik, der Öffentlichkeit verankert, dass wehende Fähnchen sie nicht werden erschüttern können. Im Gegenteil: Wir müssen wissen, dass wir Deutsche sind, um uns zu unserer historischen Verantwortung zu bekennen. Wer sich aus der nationalen Zugehörigkeit herausstehlen will, der stiehlt sich auch aus der Vergangenheit. Das ist kein gangbarer Weg.
Mit der schwarzrotgoldenen Fahne als Symbol eines demokratischen Staates, als Symbol von Toleranz, eigener Identität und des Händeausstreckens zu anderen wird öffentlicher Raum besetzt. Wo Schwarz-Rot-Gold weht, bleibt kein Platz für rechte Dumpfbacken und deren Symbole. Schwarz-Rot-Gold steht für demokratisches, weltoffenes Deutschland - und nicht für ein fremdenfeindliches, aggressives. Und diese Botschaft geht auch von den Bildern aus, die von Deutschland aus in alle Welt gehen. Und nicht von den Bildern aus Hoyerswerda oder Rostock-Lichtenhagen.
Das hört sich ja schön patriotisch an, aber vielmal ist es doch so, daas die Frage nach der Vergangenheit, dem Holocaust, der (eigenen) Schuld vielen Deutschen unbequem geworden ist und mit wehenden Fahnen ein Mantel des Schweigens erzeugt wird. ROSTOCK und HOYERSWERDA etc. zeigen aber, dass es Deutsche - die sich gerne Deutsche nennen und diese die welche sie unterstützen- gibt, die kein demokratisches, weltoffenes Deutschland haben wollen.

LG FENRIS
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Re: Leitkultur - CDU Wahlkampfthema

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Im Alltag verdrängen die Deutschen ihre Nationalität oftmals. Nur wenn unbedingt nötig – etwa bei Fußball-Welt- oder Europameisterschaften – beziehen sie Stellung.
Das Nationale ist den Deutschen fremd, so dass „Deutsch-Sein“ zu einem rein pragmatischen Lebensgefühl wird. Als geradezu dramatisch bezeichnen die Wissenschaftler die Geschichtslosigkeit der Deutschen. Historisch bedeutsame Entwicklungen und Ereignisse sind weitgehend unbekannt und können deshalb auch nicht zu einer positiven Identifikation mit dem „Deutsch-Sein“ beitragen.

Es scheint, den Deutschen ist jedes gesunde Nationalgefühl, jegliches Gefühl von Patriotismus abhanden gekommen.

Fenris schreibt:
Also bei der Fußball-WM fällt mir vor allen die Schlagzeilen ein die zwei Bickenriedener gemacht haben als sie jemenschen verprügelt haben, der sich erdreistet hatte eine Deutschland- und Polenschal gleichzeitig zu tragen.

Und bei der Fußball-EM habe ich eine persönliche negativ erfahrung, als zwei Schulklassen (4. oder 5. Klasse) auf Burg Bodenstein in den Burgsaal -indem ich gerade in einer Sitzung war - gestürmt kamen um das Spiel das Deutschland-Türkei zu sehen. Alle waren schön mit deutscher Symbolik geschückt. Und dann ging das "Deutschland, Deutschland" Geschrei los und als damit selbst die türkische Hymmne übertönt wurde hat mir das echt Sorgen gemacht.
Deshalb will ich noch einmal beim Fußball bleiben und zwei Aussagen ausländischer Teilnehmer über Deutschland wiedergeben:

Andrzej Stasiuk, polnischer Schriftsteller:

Wenn ich eine Begegnung mit dem deutschen Sport aus meinem Gedächtnis hervorkramen soll, muß ich eine Weile überlegen. Nun gut: Voriges Jahr im Herbst mußte ich auf dem Hauptbahnhof in Frankfurt am Main umsteigen. Kurz zuvor war ein Spiel der Eintracht gegen Arminia Bielefeld zu Ende gegangen. Die Fans waren auf dem Heimweg. Sie sahen ganz normal aus. Wie betrunkene Wilde. Schließlich ist Fußball Krieg und nicht eine Dichterlesung.
Die Fans waren in militärischer Kluft und trugen Schnürstiefel, hatten kahlrasierte Köpfe und schluckten Bier aus Dosen und Plastikbechern. Sie schlugen sich gegenseitig auf die Schultern, auf den Bauch, umarmten einander, zertrampelten leere Bierdosen und brüllten. Sie brüllten furchtbar laut und zählten etwa 50 Mann. Es fehlten ihnen nur noch Helme mit Hörnern. Sie wirkten wie eine verwilderte Armee, die nach einem Jahr zum ersten Mal Heimaturlaub bekommen hat. Sie wirkten, als warteten sie nur auf das Auftauchen eines Feindes.
Ich fürchtete mich. Ich fürchtete, sie würden mich fragen, ob ich für Eintracht oder für Arminia sei. So ist es in meinem Land, und eine falsch plazierte Sympathiebekundung kann einen die Gesundheit oder das Leben kosten. Schließlich ist Fußball eine Schlacht und nicht Tantes Namenstag. Dann kam der Zug nach Mainz. Ich stieg ein und sie auch. Sie beruhigten sich sofort. Leicht schwankend, suchten sie sich freie Plätze. Sie trennten sich voneinander. Einzeln setzten sie sich neben Beamte, Mütter mit Kindern und alte Frauen. Sie dösten. Ihre Gesichter wurden brav. Jetzt sahen sie aus wie Menschen, die von einem Maskenball heimkehrten. Mit äußerster Willensanstrengung sorgten sie dafür, daß das Bier nicht auf den Boden schwappte. In einem Augenblick hatte sich die brüllende Bande in einzelne friedliche Bürger verwandelt. Diese plötzliche, erstaunliche Metamorphose kann ich bis heute nicht vergessen.
Einige werden sicher denken, diese Metamorphose sei eine Langzeitwirkung des Jahres 1945. Mir scheint jedoch, daß wir es hier eher mit der Bereitschaft der Deutschen zum perfekten sozialen Rollenspiel zu tun haben. Selbst wenn die Rollen so weit auseinander liegen wie diese beiden: "der wilde Fußballfan" und "der friedliche Bürger".

Grigori Jawlinski Vorsitzender der russischen liberalen Partei Jabloko:

Deutschland. In meinem Kopf bildet sich sofort ein ganzes Bündel von Assoziationen und Gedanken. Die Deutschen - das ist ein riesiger europäischer historischer, intellektueller und kultureller Raum. Und was den Einfluß auf Rußland angeht, wenn man überhaupt darauf Einfluß nehmen kann, ist es sogar das Land Nummer eins. Die Grundlage aller Eindrücke ist für mich wahrscheinlich das aufrichtige Streben von Millionen Deutschen, nicht in die Vergangenheit zurückzukehren, die Reue und Buße. Der mutige und schwere, fast 60jährige Weg zur Reinigung und Erneuerung, aber nicht ohne Erinnerung. Deutschland - das ist die drittstärkste Wirtschaftskraft der Welt, und es ist an zweiter Stelle nach der Zahl der Milliardäre, das ist soziale Sicherheit, die gegenseitige Enttäuschung der westlichen und östlichen Bundesländer. Deutschland, das sind Mercedes und Lufthansa, Organisiertheit und Pünktlichkeit. Das sind gepflegte Städte, herrliche Landschaften, ausgezeichnete Straßen. Dazu gehören lebensfrohe, schöne Frauen und grobe, lärmende Männer, Bier und Würstchen, Schweinefleisch und Kohl. Und seit kurzem auch Schröder und Gazprom. Aber das, wie ich glaube, nicht für lange.
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niels
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Re: Leitkultur - CDU Wahlkampfthema

Ungelesener Beitrag von niels »

ja,

Die Deutschen verdräng(t)en ihr Nationalgefühl.

Verdrängung aber halte ich immer für gefährlich.

Die Ursachen liegen wohl schon einige Zeit zurück - schon mit und nach dem ersten Weltkrieg (spätestens als der alte "Dämel" nach "Memel" floh, dann der Versailler Vertrag beschämte die Deutschen oder sie fühlten sich als Deutsche nicht mehr "existent" oder "existenzwürdig".

Hitler hat diesen Nerv getroffen und für seine Zwecke (leider erfolgreich) ausgenutzt. Nach dem 2. Weltkrieg warfen die meisten Deutschen - von den Geschehnissen der Geschichte "erschreckt" oder auch "angewidert" alles "Deutschtum" auf den Müllhaufen der Geschichte.

In der DDR war "deutsch" und "Nazi" so ziemlich das selbe - man hatte ja die Erinnerungen der beiden Kriege im Kopf. Im Westen kehrte man es (für mein Gefühl) mehr unter den Teppich - man wollte nix mehr von "sowas" hören. Später war "Deutsch" im Osten ein Ausdruck eines möglichen "Gesamtdeutschlands" - das stand den Interessen der Russen im Wege. Im Westen "tröstete" das Wirtschaftswunder über ein fehelndes Nationalgefühl hinweg.

Während heute z.B. die Dänen ihre Nationalflagge selbst in Ihre Vorgärten stellen - als wäre das ganze Jahr "Staatsfeiertag", die Kurden ohne zu Fragen die Waffe in die Hand nehmen, wenn ihren Volksgenossen jemand ans Leder will, die Briten gern und explizit "britisch" sind oder die Thais ein Leuchten in die Augen bekommen, wenn sie von "ihrem" König reden, galt das in Deutschland (bis zur Fußball WM) als "anstößig". Dabei sind die Dänen nicht gerade "obrigkeitstreuer" als die Deutschen.

Als DDR-Bürger hatte man Fahnen einfach satt - es gab davon mehr als genug und nicht zuletzt "staatlich verordnet".

Das nun gerade die Fußball WM den Deutschen wieder erste, spürbare Nationalgefühle bringt klingt unverständlich - und ist es auch. Wenn die Deutschen gerade im Fußball ihr nationales "Heil" wiedergefunden haben, dann zeigt das die Oberflächlichkeit, die mit Stolz in der Regel gemeinsam Einzug hält. Als hätten "wir Deutschen" nicht mehr zu bieten als eine - doch eher "mäßig gute" - Fußballmannschaft. Aber hier ging es wohl eh mehr ums Marketing und den Verkauf von Fähnchen als um unser Land.

Kaum ein heutiger "Deutscher" weiss noch, was "Deutschland" oder "Deutsch" ist und das das Land nicht nur für Fußballer bekannt war / ist und welche Köpfe und Ideen das Land ehemals hervorbrachte.

Allerdings - ist ein Nationalstolz für uns Deutsche überhaupt nötig? Reicht vielleicht ein Nationalgefühl? Oder brauchen wir das alles gar nicht (mehr), weil wir die möglichen (negativen) Folgen aus Stolz und "starkem" Nationalgefühl bereits kennengelernt haben - die anderen noch nicht? Hatten unsere großen "Idole" - die wir "Deutschen" so gerne vorzeigen - selbst ein Nationalgefühl?

Ich kann mich mit Europa wesentlich mehr identifizieren als mit Deutschland und allem was noch kleiner ist und darin liegt - dort sehe ich auch unsere Zukunft. Daher fände ich schön, wenn die europäische Einigkeit mit der Zeit stetig weiter wächst.

Persönlich sehe ich mich heute als "deutscher Europäer" - wesentlich weniger als "Deutscher in Europa". Den Begriff "Eichsfelder" benutze ich selten bis gar nicht - ich fühle mich nicht "eichsfeldisch". "Thüringen" sage ich nur, wenn ich im Ausland meine Herkunft erklären möchte.


soweit,

Niels.
Christel
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Re: Leitkultur - CDU Wahlkampfthema

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich5 hat geschrieben:Das Zusammenleben mit Fremden kann nur funktionieren, wenn die Mehrheit weiß, dass sie Mehrheit bleibt und dass ihre kollektiven Gefühle, Interessen und Werte Vorrang genießen.
Das kann keine Politik versprechen.

Zwar können Maßnahmen ergriffen werden, die in dieser Richtung laufen, wie Festlegung von Werten im Grundgesetz, Maßnahmen zur Integration von Zuwanderern ...

Aber was heißt schon Leitkultur und so wie es ist soll es bleiben?

Kulturen haben nun mal die Angewohnheit sich zu verändern. Daher steht nur eines fest, nichts bleibt wie es ist. Es bleibt auch nicht so, wie es ist, wenn Deutschland überhaupt keine Zuwanderung hätte.

Auch das Eichsfeld hat sich in den letzten 20 Jahren verändert - Zuwanderung war nicht der Grund.
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Re: Leitkultur - CDU Wahlkampfthema

Ungelesener Beitrag von Alexxxander »

@Christel

Ich kann nicht sehen, dass sich das Eichsfeld in den letzten 20 Jahren kulturell geändert hätte. Dazu bedarf es schon erheblich längerer Zeiträume, mehrerer Generationen.

@Heinrich5

Ich stimme Dir vollkommen zu: "Multi-Kulti" ist out, hat nicht funktioniert“

Es gibt kein Land auf der Welt, in dem die Integration von Zuwanderern gelungen wäre. Wer schon einmal die USA, England oder Frankreich bereist hat konnte überall feststellen, dass die Immigranten fast ausschließlich in großen Städten leben, wo sie sich je nach Herkunft in bestimmten Stadtvierteln konzentrieren, nicht miteinander, sondern abgeschottet nebeneinander leben.

Sie behalten nicht nur ihre kulturelle Identität (Religion, Sitten, Gebräuche) bei, leider erkennen sie auch einen Großteil der sozialen Regeln des Zuwanderungslandes nicht an, ebenso wenig wie geltende Normen und Werte.

Einer bestimmten Gesellschaft angehören heißt aber, man hat ihre kulturellen Werte anzuerkennen. Darunter fallen z.B. bestimmte Wertvorstellungen und Verhaltensweisen, die das Zusammenleben regeln und die uns von anderen Kulturen unterscheiden

Wie soll da ein Zugehörigkeitsgefühl entstehen, das ein wichtiger Bestandteil von Integration ist.

Wer die Sprache eines Landes nicht beherrscht, dem fehlt die wichtigste Voraussetzung für den Integrationsprozess.

Zu bedenken gilt es auch, dass Kultur der wichtigste soziale Faktor ist, weil sie die prägende Kraft für die Sozialisation eines Menschen darstellt.

Es hat sich, zur Überraschung der Grünen, bewahrheitet, dass es bei Immigranten, die in einer bestimmten Kultur sozialisiert wurden, nicht zu einer Neu-Sozialisation kommt.

Soziologische Untersuchungen haben aufgezeigt, dass z.B. die 3.türkische Generation, in Deutschland geboren und aufgewachsen, weniger integriert ist, als die 2.Generation. Sie ist zudem die Generation unter allen Ausländern, die mit weitem Abstand die wenigsten Hauptschulabschlüsse erreicht hat, also ohne jeglichen Schulabschluss bleibt, somit auch nicht ins Berufsleben integrierbar ist.

http://www.welt.de/politik/article30843 ... ation.html

http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1 ... ntent.html


Ursache dafür ist die selbst gewählte soziale Isolation der türkischen Parallelgesellschaft, die Bezugspunkt für die nächste Generation ist.

In Frankreich, Spanien, Italien, Polen und schon längst in Israel hat man die Gefahr einer Multi-Kulti-Gesellschaft für den Fortbestand der eigenen Kultur erkannt und Maßnahmen zu deren Erhalt ergriffen, u.a. auch strikte Regeln für den Erhalt der Sprache.

Wenn man das Überleben einer Kultur sichern will, muss in erster Linie die Sprache geschützt werden. Sie bildet die vielleicht wichtigste Grundlage einer jeden Kultur.

Hier können wir von Israel sehr viel lernen. Die jüdische Kultur existiert seit über 3000 Jahren, so lange wie keine andere. Warum? Sie hat die Vermischung mit anderen Kulturen bis auf den heutigen Tag zu verhindern gewusst und so die jüdische Sprache vor der Überschwemmung mit Vokabular aus anderen Idiomen bewahrt.

Wer sich für eine Multi-Kulti-Gesellschaft stark macht muss wissen, dass er, auf längere Sicht gesehen mithilft, seine eigene Kultur zu Grabe zu tragen.

Dazu die Stellungnahme eines israelischen Generals, der Europa und besonders Deutschland vor den Folgen einer Vermischung mit anderen Kulturen warnt.


http://www.jungefreiheit.de/Single-News ... 77d.0.html
Christel
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Re: Leitkultur - CDU Wahlkampfthema

Ungelesener Beitrag von Christel »

Im Eichsfeld hat sich nicht die Sprache verändert, aber sonst doch einiges. Jede Generation hat ein eigenes Selbstverständnis...

Was die Kulturen betrifft so sind Vermischung und Veränderung normal.

Die USA besteht (Indianer ausgenommen) nur aus Zuwanderer aus vielen Völkern und Kontinenten.
Der derzeitige Präsident ist nur ein Beispiel dafür.

Ebenso ist Israel ein Zuwandererstaat. Lebendige Sprachen verändern sich immer.
Israel griff bei seiner Gründung auf eine Sprache zurück, die nicht mehr im lebendigen Gebrauch war.
Diese wurde sozusagen reaktiviert und zur Einheitssprache für die vielen Einwanderer aus unterschiedlichen Ländern. Ansonsten ist in Israel Englisch sehr wichtig.

Du verweist als Quelle Deiner Erkenntnisse auf die „Junge Freiheit“!

Dazu wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Junge_Freiheit
Die Junge Freiheit ist eine deutsche Wochenzeitung für Politik und Kultur. Sie versteht sich als unabhängiges, konservatives Medium.
Die Junge Freiheit wird verschiedentlich als Sprachrohr der „Neuen Rechten“ bezeichnet. Laut einer Überblicksdarstellung aus dem Jahre 2008 ist diese Auffassung in der Wissenschaft „durchaus verbreitet“.[2] Dieser Zuordnung werde jedoch auch widersprochen, meist mit Verweis auf Differenzen in der Autorenschaft.[3] Dem Blatt wird von einigen Autoren eine „Scharnier-“ oder „Brückenkopf“-Funktion zwischen demokratischem Konservatismus und Rechtsextremismus zugesprochen
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Alexxxander
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Re: Leitkultur - CDU Wahlkampfthema

Ungelesener Beitrag von Alexxxander »

Christel schreibt:
„Du verweist als Quelle Deiner Erkenntnisse auf die „Junge Freiheit“!

Christel zitiert aus wikipedia:

„Die Junge Freiheit wird verschiedentlich als Sprachrohr der „Neuen Rechten“ bezeichnet. Laut einer Überblicksdarstellung aus dem Jahre 2008 ist diese Auffassung in der Wissenschaft „durchaus verbreitet“.[
Dem Blatt wird von einigen Autoren eine „Scharnier-“ oder „Brückenkopf“-Funktion zwischen demokratischem Konservatismus und Rechtsextremismus zugesproche“

Jetzt frag ich Dich: Was willst Du mit dem wikipedia-Hinweis bewirken???
Du musst doch eine bestimmte Absicht damit verfolgen, ihn zu bringen! Grundlos macht man nichts.

Bist Du der Ansicht, das Interview von General Dajan wäre anders einzustufen, hätte er es dem Bayern-Kurier, der Peking-Rundschau oder der Bildzeitung gegeben?
Wäre das Interview in einer dieser Zeitungen erschienen, hätte ich ebenso darauf verwiesen.

Außerdem: auch Frau Charlotte Knobloch hat der Jungen Freiheit ein Interview gegeben!!!

Ich warte mal Deine Antwort ab. Du kannst aber sicher sein, dass ich wieder darauf zu sprechen komme,
denn ich vermute eine ganz bestimmte Absicht hinter Deinem Verhalten.

Was die USA anbetrifft habe ich doch deutlich ausgeführt, dass man nicht von Vermischung sprechen kann.
Dort, wie auch anderswo, leben die verschiedenen Ethnien nebeneinander, von Vermischung kann keine Rede sein.

Israel als Zuwandererstaat lässt aber keine Nichtjuden rein!
Selbst Henryk M. Broder hat dies in einem Bericht über Prostitution von illegal in Israel lebenden Frauen aus Ostasien geschrieben.

Dass sich Sprache verändert ist eine Binsenweisheit, darum geht es gar nicht.
Frankreich, Spanien, Italien, Polen, Rumänien, Ungarn, Russland, die baltischen Staaten, alle haben Maßnahmen ergriffen die darauf abzielen, die jeweilige Landessprache als solche zu erhalten. In all diesen Ländern gibt es Sprachgesetze oder (Spanien, Italien) Bestimmungen, an die sich Lehrer, Journalisten, Staatsbeamte etc. zu halten haben.
Dabei handelt es sich nicht um Maßnahmen zur Verhinderung von Sprachentwicklung, das wäre Unsinn.

Eine Kultur steht und fällt mit iher Sprache.
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