Brenntage abschaffen oder verschieben?

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Heinrich5

Brenntage abschaffen oder verschieben?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Brenntage abschaffen – Neuregelung für Sperrmüllabfuhr

Die Neuregelung für die Sperrmüllabfuhr finde ich auch nicht in Ordnung. In den Städten wie z. Bsp. in Leinefelde habe ich gesehen, dass hier der Sperrmüll, wie früher, auf einem Haufen straßenweise gesammelt und abgefahren wurde. Das finde ich in Ordnung und sollte wieder für den gesamten Landkreis eingeführt werden.

In den Dörfern des LK gibt es mit der jetzigen Regelung Probleme. Da muss heute jeder einzelne Haushalt penibel seinen Sperrmüll, welchen er entsorgen will auflisten und zur Abholung an die EW melden.

Problematisch ist hierbei die Festlegung über das, was nicht mitgenommen wird:

• Abfälle, die nicht angemeldet sind
• Baustellenabfälle: Fenster, Türen, Bauholz etc.

In der Praxis ist es so, dass der vor dem jeweiligen Haus liegende Sperrmüll schon sehr früh abgefahren wird und deshalb schon am Vortag nach 18 Uhr auf die Straße gelegt wird. Da muss man seinen Müll regelrecht die Nacht über bewachen, denn es gibt etliche Nachbarn, welche da noch gern etwas dazulegen würden wenn sie Gelegenheit hätten. Das steht dann aber nicht auf der Anmeldungsliste und bleibt liegen. Der Müll von den Nachbarn muss dann zusätzlich von dem Hauseigentümer an sich genommen werden, denn kein Nachbar bekennt sich zu dem von ihm abgelegten Sperrmüll.

Das Holzfenster, Holztüren und anderes Holz nicht mitgenommen wird, führt dann dazu, dass dieses Holz an den Brenntagen oder bei den Brauchtums-Osterfeuern verbrannt wird.
Die Thüringer Allgemeine berichtete über das Osterfeuer in Kefferhausen und die Brenntage in der Kurstadt Heiligenstadt ja ausführlich.

Die terminliche Festlegung der Brenntage führt dazu, dass es meistens nicht möglich ist, trockenen Holzschnitt zu verbrennen. Meistens fallen die Brenntage in eine Regenperiode und das Holz ist nass und qualmt fürchterlich. Besser wäre es, es wie früher dem Gartenbesitzer zu überlassen, wann er seinen trockenen Holzschnitt verbrennen will. Die Mengen wären dann kleiner, das Holz wäre trocken und nahezu rauchfrei.

Etlichen Hauseigentümern fällt es auch lästig, ihren brennbaren Sperrmüll schriftlich bei den EW anzumelden. Bequemer ist es für sie, alles was irgendwie brennt für die Brenntage aufzuheben. Da brennen dann auch mal alte Teppiche, Gummi –und Plasteabfälle, welche zu groß für die Mülltonne sind.
Aus all diesen Gründen wäre es besser auch in den Dörfern wieder eine jährliche Sperrmüllabfuhr für das ganze Dorf einzuführen.

Gruß,
Heinrich5
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niels
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Re: Brenntage abschaffen oder verschieben?

Ungelesener Beitrag von niels »

Hallo Heinrich,


habe das Thema (so im "Foren-Deutsch") in ein eigenes "geteilt". Das Thema Brenntage ist aus meiner Sicht ein eigenes Thema wert.

Danke Heinrich.
Beste Grüße,

Niels.
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niels
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Re: Brenntage abschaffen oder verschieben?

Ungelesener Beitrag von niels »

Hallo Heinrich,

ich gebe Dir recht. Ich kann mich an die meisten der letzten Brenntage-Termine gut erinnern, da es fast jedesmal regnerisch-feucht war und - zumindest im Leinetal - eine stickig, scharf-riechende Qualm-Glocke hing. Den scharfen Geruch kannte ich noch aus DDR-Zeiten, wenn gerade im Winter die (nicht gerade hochqualitative) Braunkohle in vielen Häusern verheizt wurde.

Daher sehe ich nur folgende Optionen:

- man schafft die Brenntage ab und erlaubt generell das Verbrennen (solange keine hohe Brandgefahr-Stufe gemeldet wird) oder

- verbietet es generell (was nicht schön wäre)

- man verlegt die Brenntage auf einen früheren / späteren Zeitpunkt, wenn es trockener ist (wahrscheinlich auch schwer realisierbar, da das Wetter kaum olanbar ist)

- man schafft eine Art "sichere öffentliche Abbrennplätze" auf denen man abbrennen kann - ev. einfache vorherige Anmeldung per Telefon o.ä. (wird ggf. rechtlich schwierig)

Wenn Du / Ihr möchte(s)t, können wir ja eine Umfrage dazu ins Forum stellen, über die die Benutzer abstimmen können (je eine Stimme)?

Beste Grüße,

Niels.
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FENRIS
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Re: Brenntage abschaffen oder verschieben?

Ungelesener Beitrag von FENRIS »

Brentage, nachdem der Kurstatus der Heiligenstadt in Gefahr ist wird über eine Abschaffung nachgedacht. Selbst die Stadt Heilignstadt hat die wohl letzten Brenntage noch genutzt um Holzbfälle im großen Mass zu verbrennen. Mir ist nicht bekannt, dass die Brenntage jemals kontrolliert wurden, dass das Ordnungsamt jemals ein Strafgeld verhängt hat. An den Brenntagen verwandelt sich das Eichsfeld halt jedes Jahr in eine weitflächige Müllverbrennungsanlage!

Aber warum ist es im Eichsfeld nicht möglich Baumschnitt zu kompostieren?

In Erfurt wird der Baumschnitt von privaten Containerdiensten abgeholt. In allen umliegenden Landkreisen - wahrscheinlich auch in ganz Thüringen gibt es Biotonnen - über welche mensch dasganze Jahr über kleinere Menge Baumschnitt entsorgen könnte.

Aber warum ist es aber im Eichsfeld nicht möglich, so was zu realisieren? Warum sperrem sich die Entsorger gegen solche Ideen? Fällt dem Eichsfelder außer Verbrennen nicht weiter ein?

LG FERNIS
"Fleischessen ist ein Überbleibsel der größten Rohheit. Der Übergang zum Vegetarismus ist die erste und natürlichste Folge der Aufklärung."

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Re: Brenntage abschaffen oder verschieben?

Ungelesener Beitrag von niels »

Liege ich richtig, wenn ich sage das es bisher gar keine Kompostieranlage in der Region - d.h. im Eichsfeld - gibt?

Momentan und zumindest "auf absehbare Zeit" ist ja die Eichsfeld-Entsorgung mit "Entsorgungsaufgaben" im Landkreis betraut und die verfügt afaik nicht über eine Kompostieranlage. Gäbe es eine, müssten die Leutz ihre Abfälle wohl selbst hinfahren - was auch nicht jeder machen würde...

Offenbar lässt sich mit Kompost nicht genug Geld verdienen - vielleicht dürfen wir demnächst auch weder unser Papier verbrennen (siehe Thema "Blaue Tonne")? Sicher sollten "öffentliche" Entsorger auch (in unserem Sinne) wirtschaftlich arbeiten - Vorrang aber sollte die Aufgabe - eine "optimale" und fachgerechte Entsorgung sein und bleiben.

Aus Erfahrungen ist mir bekannt, daß ökologisch fortschrittliche Einrichtungen wie Biogas-Anlagen oder Kompostiereinrichtungen nicht wirklich gewollt sind - vielleicht auch weil man darin "Konkurrenz" in den eigenen GmbHs sieht. Auf die selbe Idee könnte man ja ev. später selbst kommen, wenn sich zeigt das man Geld damit machen kann.

Cheers,

Niels.

Btw: wie sieht es eigentlich in und um Duderstadt / Südniedersachsen mit der "organisierten" Kompostierung aus?
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FENRIS
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Re: Brenntage abschaffen oder verschieben?

Ungelesener Beitrag von FENRIS »

Es gibt zumindest in Oberorschel und wenn ich mich nicht täusche auch in Heiligenstadt eine Kompostierungsanlage. Bisher haben die EichsfelderInnen nur die Möglichkeit den Grünschnitt dort selbst anzufahren.

Das Problem mit dem Verbrennen ist vor allem dem Nichteinhalten der Regelungen. Es sind bestimmte Mindestabstände zu Straßen, Schienen und Nachbargrundstücken festgelegt, welche aber oft nicht eingehalten werden. Zu dem Kommen auch umweltschutzrelevante Aspekte, was wird verbrannnt - nur unbehandeltes Holz wie erlaubt oder wie es die Stadt Heiligenstadt vorgemacht alles was mensch weg haben will, Auch aus Naturschutz-Gründen ist das Verbrennen bedenklich, da Reptilien die aufgeschütteten und eigenltich vor dem Anzünden nochzu wendenden Holzhaufen als Unterschlupf nutzen.

Kompostieren ist da besser, da auch das CO2 länger gebunden bleibt als beim Verbrennen. Ich finde es sollte nicht alles finanziellen Aspekten untergeordnet werden, wo doch auch andere Landkreise dies praktizieren ohne deshalb vor dem finanziellen Ruin zu stehen.

LG FENRIS
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Heinrich5

Re: Brenntage abschaffen oder verschieben?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Ich habe in meinem Garten einen Komposthaufen angelegt um damit meine Mülltonne zu entlasten. Kartoffelschalen und andere Küchenabfälle sowie den Rasenschnitt kompostiere ich dort. Nach einem Jahr ist alles verrottet und ich kann den Kompost unter die Hecken und an anderen Stellen im Garten verteilen.

Beim Hecken- und Baumschnitt sieht das anders aus. Äste verrotten nicht in einem Jahr, auch nicht in drei Jahren.
Hier ist es schon zweckmäßig, diese zu verbrennen.
Nach einer entsprechenden Liegezeit ist dieses nicht verrottbare aber brennbare Material trocken genug um fast rauchfrei verbrannt werden zu können.

In den jetzt festgelegten Brennzeiten ist das aber meist nicht möglich. Besser wäre es, es dem Gartenbesitzer zu überlassen, wann er seinen trockenen Holzschnitt verbrennen will, also die Brenntage abschaffen. Die Mengen wären dann kleiner, das Holz wäre trocken und nahezu rauchfrei. Das Problem mit den heutigen Brenntagen gäbe es dann nicht mehr.
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niels
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Re: Brenntage abschaffen oder verschieben?

Ungelesener Beitrag von niels »

Beim Haus meiner Eltern (zuvor auch bei meinen Großeltern) hatten wir immer einen Komposthaufen. Der wurde und wird auch alle Jahre gepflegt und umgeschichtet.

Leider habe ich selbst heute keinen eigenen Garten und habe damit keinen Platz für einen Komposthaufen. Daher weiß ich, daß diese (gute) Lösung leider nicht für jeden möglich ist. Eine (grüne) Biotonne - wie sie z.B. in und um Göttingen jedem Haushalt zusteht - haben wir bisher nicht bekommen. Daher können wir nur Verpackungen mit grünem Punkt ("gelber Sack"), Glas und Papier aussortieren - der Rest muß in den Hausmüll.

Während in und um Göttingen die Haushalte regelmäßig je eine Rolle gelbe Säcke frei Haus mit der Post oder kostenlosen Zeitung bekommen, bekommen wir in HIG täglich nur noch mehr (meist ungewollte) Zeitungen und Werbung. Der direkte Gang vom Briefkasten zum Papiercontainer ist eh schon obligatorisch geworden.

Gelbe Säcke sind im Handel oft (oder immer?) "aus" und nur auf der Stadtverwaltung (während der Öffnungszeiten) oder bei der Eichsfeldentsorgung persönlich abholbar - wenn sie nicht auch dort (wie mir schon mehrfach passiert) auf "unbekannte Zeit vergriffen" waren. D.h. auch die Zuteilung gelber Säcke funktioniert nicht wirklich gut.

Da in Heiligenstadt keine Stadtreinigung die Straßen reinigt und dazu auch viele Mieter ihre Treppenhäuser und Außenanlagen selbst reinigen müssen, landet oft auch noch der Kehricht in den Mülltonnen.

Das alles zusammen gesehen macht es dem Bürger in HIG bei der Müllentsorgung wie Hausmüllvermeidung nicht gerade leicht. Alles "was brennt" bei den Brenntagen zu verheizen ist keine vernünftige - weil gesundheits- und umweltschädliche - Lösung.

cheers,

Niels.
Heinrich5

Re: Brenntage abschaffen oder verschieben?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Jetzt ist es wiedermal so weit:
Brenntage vom 18. 03. bis zum 31.03.2009 sind angesagt.

Beim Ordnungsamt hatte ich für mich den Dienstag 24.03. als Brenntag angemeldet. Am 24.03. hat es geschneit. Mein Garten war weiß. Der vom Herbst 2008 auf einem Haufen angesammelte Gehölzschnitt war vollkommen durchnässt. Mit Benzin hätte ich den Haufen anzünden können. Die Folge wäre aber ein großes qualmendes Feuer gewesen. Ich habe darauf verzichtet. Heute morgen habe ich mir den Haufen wieder angesehen. Es war alles vereist.

Ich glaube nicht, dass der Haufen bis zum 31.03. wieder so trocken ist, dass er relativ qualmfrei verbrannt werden kann. Da bleibt es mir jetzt überlassen auf die Brenntage im Herbst zu warten (die können aber auch wieder in eine Regenperiode fallen) oder den Haufen irgendwann mal im Mai qualmfrei und trocken zu verbrennen. Da könnte ich dann aber Ärger mit dem Ordnungsamt bekommen.

Wer hat nur diese unsinnigen Brenntage erfunden?
uppchen
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Re: Brenntage abschaffen oder verschieben?

Ungelesener Beitrag von uppchen »

Hallo

Wie in jedem Jahr wird eifrig über diese Tage diskutiert und depatiert.Eine klare Reglung muss auf den Tisch.Biotonnen,welche von der Stadt ensorgt werden,zentrale Plätze für Verbrennungen oder ein einheitlichesVerbot.
Aber was soll das Theater, wenn dannriesenengrosse Osterfeuer genehmigt und durchgeführt werden.

Bis bald
Heinrich5

Re: Brenntage abschaffen oder verschieben?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

In der Thüringer Allgemeinen war gestern dazu folgendes zu lesen:

Liberale wollen Brenntage abschaffen

HEILIGENSTADT. Die Liberalen wollen das Brenntageverbot für das Heilbad Heiligenstadt nochmal auf den Prüfstand bringen. Die FDP fordert zudem, die Brenntage in Thüringen generell abzuschaffen, damit Grünschnitt im Garten dann verbrannt werden kann, wenn er anfällt und auch trocken ist.
Die Liberalen haben schon den kommenden Herbst im Blick und bringen daher das Thema Brenntage wieder auf die Tagesordnung. In einem Schreiben an die Stadt- und die Kreisverwaltung fordert Matthias Bollwahn auf, das im Frühjahr in der Kreisstadt kurzerhand ausgesprochene Brennverbot zu überdenken. Schließlich habe die Stadtverwaltung noch im Herbst 2008 selbst "hunderte Kubikmeter Holzabfälle an der Grenze der Legalität verbrannt, anstatt sie nach Leinefelde ins Heizkraftwerk zu fahren und gegebenenfalls sogar vergütet zu bekommen". Die Kleingärtner habe das folgende Verbot in eine schwierige Situation gebracht. Sie wüssten, dass bestimmte Abfälle nicht kompostiert werden dürfen, zum Beispiel Rosenschnitt oder Grünabfälle von Obstbäumen mit Krankheitserregern. Denn über den Kompost verteilten sich diese Probleme dann im gesamten Garten. Bei Gesprächen mit Gartenvereinen hätten in den letzten Monaten viele Betroffene ihrem Ärger Luft gemacht. "Wer hat schon einen Anhänger samt Anhängerkupplung oder gar ein Auto, um Abfälle hineinzustopfen? Wer kein Auto hat, muss sich nun einen Häcksler kaufen, der aber auch wieder eine Umweltbelastung im Sinne von Lärm darstellt", so der FDP-Mann. Bollwahn fordert nun eine Ausschusssitzung zu dem Thema und ist der Meinung, die Brenntage sollten in Thüringen generell abgeschafft werden. Es sei besser, den Bürger die Abfälle dann verbrennen zu lassen, wenn das Material auch trocken ist.
24.07.2009

Meine Meinung dazu: Endlich mal eine vernünftige Forderung aus der Politik.

Noch ein Vorschlag dazu, wie man ohne Festlegung von Brenntagen seinen nicht kompostierfähigen Holzschnitt umweltgerecht entsorgen kann:
Im Garten eines Bekannten steht ein altes, verostetes, 200 Liter Ölfass. Unten über dem Boden sind an vier Stellen mit der Flex Löcher 15 X 15 cm reingeschnitten. Dass Fass steht auf vier Steinen damit der Rasen darunter keinen Schaden nimmt. In diesem Fass wird Holzschnitt gesammelt. Wenn der Holzschnitt trocken ist, wird er angezündet und zwar unabhängig von den Brenntagen. Es entsteht dabei weniger Rauch als beim Anzünden eines Holzkohlegrills und Holzkohlegrills können ja auch das ganze Jahr über angezündet werden. Die Gartennachbarn bemerken dies gar nicht.
Damit ist bewiesen, dass die Einführung von Brenntage eine absolut unsinnige Regelung war.
Heinrich5

Re: Brenntage abschaffen oder verschieben?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Jetzt haben wir wiedermal vom 17.10. bis 30.10. 2009 Brenntage im Eichsfeld.
Gestern, am Samstag den 17.10., bin ich auf der B 80 von Arenshausen bis Leinefelde gefahren. Bei strömendem Regen durfte ich die grandiosen Qualmwolken bewundern, welche entlang dieser Strecke aus dem Leinetal aufstiegen und stellenweise als dichter Nebel bis über die B 80 wallten.

Wo bitte schön soll jetzt auch trockener Baum- und Strauchschnitt herkommen? Die letzten Tage hat es doch nur geregnet. Die aufgeschichteten Haufen sind durchnässt. Ab Montag soll es nicht mehr regnen. Aber der Abfall wird jetzt auch nicht mehr trocken.

Wieder mal ein Beweis, wie durch unsinnige Regelungen (Brenntage) der Bürger belästigt und die Umwelt geschädigt wird.

Gruß,
Heinrich5
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niels
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Re: Brenntage abschaffen oder verschieben?

Ungelesener Beitrag von niels »

Die Brenntage sind m.E. nur ein weiteres Beispiel der Ferne zwischen Politik und Realität.

Man hat immer häufiger den Eindruck, das Gesetze / Verordnungen hauptsächlich der Verwaltung - immer weniger aber dem Bürger bzw. Bürgerwillen - dienen sollen. Deutschlands "Verwaltungskoloß" gehört in seiner Größe zu den Spitzenreitern weltweit und scheint sich immer häufiger zu verselbstständigen - auf jeden Fall aber immer schwerer zu bändigen.

Ein aktueller "Spartip" für den Bundeshaushalt:
Sukzessiver aber konsequenter Abbau inneffizienter Verwaltungsstrukturen wie neue Regeln zum Beamtenstand. Warum soll ein Beamter erheblich mehr Privilegien auf Steuerkosten genießen dürfen, als ein normaler arbeitender Steuerzahler? Allein der Coup der Telekom zigtausende Mitarbeiter im Beamtenstand frühzeitig "wegen Krankheit" (wohl Papierallergie?) in Rente zu schicken, die wir alle bezahlen, zeigt wie unsinnig und weltfern das Beamtengesetz ist.

Nicht weniger unsinnig sind die Haushaltsregeln bis heute - nur welche Kommune, Stadt, Land (?) im aktuellen Jahr am meisten Geld ausgibt, hat die besten Chancen auch im Folgejahr das meiste Geld für den Zweck zu bekommen. "Aufgespaart" werden darf gar nicht - das mindert den "Bedarf".

Es gibt genug Sparpotential - egal ob Steuergeld oder unsinnige Verwaltungsgesetze. Leider scheint sich bis dato keine Partei öffentlich für eine tatsächliche Verschlankung einzusetzen - wohl auch, weil der (ja riesige) Beamtenstand allein zu viel Einfluß genießt. Dank "Versorgungsposten" u.ä. schon nicht mehr allein komischen Einrichtungen weiß sich auch der unfähigste, arbeitsunwilligste Beamte eines sicheren und gut bezahlten Jobs sicher, während viele "einfache" Verwaltungsangestellte oft immer mehr Arbeit mit immer weniger Personal leisten müssen.

Die Verordnung über die Brenntage ist (leider) nur eines der vielen unbrauchbaren - aber teuer erkauften Produkte der Verwaltung - selbst wenn diese später wiederum verworfen werden. Schade, das man Politiker wie Verwaltungsbeamte nicht nach ihrer (vom Bürger bewerteten) Leistung bezahlen kann bzw. tut. Vom "Dienstleister Verwaltung" scheinen wir jedenfalls noch Lichtjahre weit weg.

Die "ideale" Karriere in Deutschland scheint wohl der Beamte, der wegen seiner (natürlich erst "kürzlich aufgetretenen") "Papierallergie" für berufsunfähig befunden werden muß. Schneller kommt man in D. nicht mal als "Top-Manager" an eine derart fette Rente.

Ich denke, das man viele dieser Verordnungen besser hätte mir Bürgerentscheiden (soweit diese denn möglich wären) hätte regeln können. Das ist sicher nicht das optimale Mittel, scheint aber erheblich effizienter als die trägen mahlenden Verwaltungs-Mühlen heute.



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