Die Frauenmorde von Winnenden oder der "Amoklauf" des Tim K

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FENRIS
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Die Frauenmorde von Winnenden oder der "Amoklauf" des Tim K

Ungelesener Beitrag von FENRIS »

Auf http://de.wikipedia.org/wiki/Amoklauf_von_Winnenden ist zu lesen
. . . Von den 19 Opfern in der Schule, zwölf Toten und sieben Verletzten, sind 18 weiblich. . . .
Offenbar interssiert das die wenigsten! In der öffentlichen Diskussion geht es hauptsächlich um die Waffen und "Killerspiele".

www.fembio.org stellt die Fragen:
Stellen Sie sich vor, ein junger Deutscher erschießt an einer deutschen Schule elf Menschen, zehn davon “mit Migrationshintergrund”, sieben weitere MigrantInnen schießt er krankenhausreif.

Oder: In den USA stürmt ein Weißer in die Schule und erschießt zehn Schwarze und einen Weißen. Weitere sieben Schwarze schießt er krankenhausreif.

Glauben Sie, über das Motiv der Taten hätten Deutschland oder die USA auch nur eine Minute lang gerätselt?

Weiter schreibt www.fembio.org:
Auf RTL gab der Psychologe Gebert heute früh zum besten, was er für den Grund hält, dass Tim Kretschmer gezielt Frauen und Mädchen ermordet und angeschossen hat: Nein, sagte er, das sei wohl nicht gezielt gewesen. “Jungs werfen sich blitzschnell untern Tisch, während Frauen zur Salzsäule erstarren und nicht wissen, was sie machen sollen.” Selber schuld, die dummen Frauen.
Sind die Frauen wegen ihres Geschlechtes und ihrem scheinbar genetisch vorgegebenen Verhaltensmuster erschossen worden oder wurden sie aus Hass auf Frauen erschossen?

Sollten das nicht auch die Fragen sein umd die es sich in erster Linie drehen sollte bevor mensch Verbot von "Killerspielen" fordert.
"Fleischessen ist ein Überbleibsel der größten Rohheit. Der Übergang zum Vegetarismus ist die erste und natürlichste Folge der Aufklärung."

Lew Tolstoi
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niels
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Re: Die Frauenmorde von Winnenden oder der "Amoklauf" des Tim K

Ungelesener Beitrag von niels »

Glaub im Spiegel oder Fokus war die tage ein Artikel mit Fotos der Erschossenen - da ist mir das auch aufgefallen. Interessant fand ich, das die meisten davon sogar die selbe Frisur / Haarlänge hatten....

Auf mich machte das den Eindruck, als ob er darin (auch) einen konkreten "Typus" Frau sah oder - eine weitere Möglichkeit - diese alle aus einer "Mädchenclique" kamen.

Mag vielleicht sein, das die ihn zuviel gemobbt oder anderweitig geärgert haben? Gibt es ja nicht gerade selten...

Leider redet niemand über die möglichen (persönlichen) beweggründe. (Auch verbotene) Ballerspiele haben wir alle selbst mal früher an der Uni gespielt und selbst Schußwaffen und "Bömbsche "haben wir uns früher auch selbst gebastelt - von den Leuten ist bisher niemand "aufällig" geworden (wohl eher im Gegenteil).

Für eine solche Tat gehört in jedem Fall eine tieferliegende, persönliche Motivation. Die allgemein diskutierte "Routine":

Code: Alles auswählen

   if (Junge.Ballerspiele() && Junge.da_lag_ne_Waffe rum()) {
    run_Amok(18);
    die;
}
halte ich für Ablenkung und am Thema vorbei...
Christel
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Re: Die Frauenmorde von Winnenden oder der "Amoklauf" des Tim K

Ungelesener Beitrag von Christel »

Das eine ist die Persönlichkeit, das andere die Macht der Umstände.
Wenn beides „zusammenspielt“ kommt es zur Katastrophe.

Tatsache ist, auch in Erfurt gehörten zur „Macht der Umstände" Ballerspiele, Sportschießen und Zugriff auf Waffen.

Die Umstände sind das, was eine Gesellschaft nun mal am leichtesten ändern kann, damit es nicht zur Katastrophe kommt.

Blindgriffe, außen an den Klassenzimmertüren könnten vielleicht auch schon einiges bewirken.
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niels
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Re: Die Frauenmorde von Winnenden oder der "Amoklauf" des Tim K

Ungelesener Beitrag von niels »

habe gelesen, das er von seinen Klassenkameraden den Spitznamen "MoF" bekam, was soviel wie "Mensch ohne Freude" bedeutet.

Sein "Problem" war wohl, das er von seinem Umfeld - vor allem aber in der Schule - aufgrund seiner Zurückhaltung, seiner "komisch mittelmäßigen Klamotten" wie auch seinem "uncoolen" Hobby Tischtennis als ein Typ "von Mittelmaß" angesehen wurde und dafür entsprechend mißachtet und sogar gehänselt wurde.

Er bekam nie irgend eine Anerkennung oder wohlwollende Zuneigung aus seinem Umfeld, dabei war er als Tischtennisspieler recht gut und auch erfolgreich. Geholfen hat ihm das nicht. Er hat dann wohl auch Armdrücken als Sport versucht und war da gar nicht mal so schlecht. Ähnlich hat es wohl auch mit dem Schießen angefangen, denn schießen konnte er - das muß man ihm lassen - ziemlich gut für sein Alter.

Wer schon mal mit ner Halbautomatik auf eine Zielscheibe geschossen hat weiß, das einiges dazugehört, einen (sich bewegenden) Menschen glatt in den Kopf zu treffen.

Jetzt rufen alle nach Abschaffung der bösen Ballerspiele und von Waffen für "Privatleute". Das eigentliche Problem aber scheint niemanden zu interessieren. Der Druck der Gemeinschaft ist gerade unter Jugendlichen oft extrem hoch.

Es gibt tausend Optionen einen oder auch viele Menschen umzubringen - Schußwaffen sind nur eine davon. Wenn jemand jemanden umbringen will, dann schafft er es auch ohne Waffen. Nicht zuletzt bekommt man auch in DE illegale Waffen für recht wenig Geld und ohne großen Aufsehens.

Ballerspiele sind schon heute für Jugendliche verboten. Das man sie dennoch über Umwege übers Internet bekommt, ruft jetzt auch die "Internet-Filtterexperten" auf den Plan, die jetzt - wo man schon mal nach Kinderpornos filtern kann (und darf?!?) - auch Filter gegen Software fordern. Helfen wird das ebensowenig - aber man hat zumindest schon mal Filter für's Internet.

Ebenso gibt es Gewalt noch und noch in anderen Medien - demnach scheint es eine Art "Grundbedürfnis" in unserer Gesellschaft dafür zu geben. Ich bin davon überzeugt, das viele deutsche Jugendliche in einer Gesellschaft voller Regeln, Restriktionen und - auf der anderen Seite - immer höheren Anforderungen in derartigen Spielen, Filmen usw. den Kontakt zu den Urgefühlen, Urtrieben und Urängsten aufnehmen und / oder darin neue Erfahrungen oder auch Entspannung suchen, die ihnen sonst vielleicht niemand bieten kann / will. Ein noch restriktiveres Verbot wird solche Spiele sicher nicht mal nennenswert eindämmen - ganz im Gegenteil, es wird erst richtig "Cool" solche "Games" zu haben und zu spielen. Ähnlich sieht es mit Schußwaffen aus. 2/3 aller Schußwaffen in Deutschland sind illegal (ev. noch viel mehr!).

Ein sorgsamer wie bewusster Umgang mit Schußwaffen ebenso wie ein medienkompetenter Umgang mit Ballerspielen wäre sehr wünschenswert, denn mit weiteren Verboten wird man nicht mehr erreichen - nur den Druck erhöhen.

Werden z.B. Schützenvereine usw. dicht gemacht, wird der nächste Amokläufer halt mit ner illegalen Waffe "auf Pirsch" gehen - da bin ich mir sicher. Warum z.B. gibt es in Ländern wie Südafrika, wo jeder nach einer "Abendschulung" min. zwei Waffen haben kann, derartige Taten nicht häufiger als bei uns? Jeder dort weiß, das jeder potentieller Waffenträger / -halter ist, ebensoselten gibt es Übergriffe gegen die Gesundheit eines anderen "aus Fun", wie man das z.B. von nicht wenigen eichsfelder Dorfkirmes-Abenden weiß. In DE darf ich ja nicht mal nen Einbrecher in meinem Haus mit ner Waffe verjagen (oder gar irgendwie - auch ohne Waffe - verletzen) - muß mich und meine Familie aber notfalls verletzen lassen, darf nur die Polizei holen und hoffen, das die schnell genug kommt. Der Grundsatz der "Verhältnismäßigkeit der Mittel" hilft wenig, wenn ein geübter Prügler mit ner Metallstange auf jemanden losgeht, der lieber friedfertig lebt und deshalb im Prügeln nicht geübt ist (dazu auch keine Lust hat). Unser Gesetz erlaubt da nur die Abwehr mit gleichen Mitteln - also Faust gegen Faust. Aber das ist nen anderes Thema...

Bezeichnend finde ich den öffentlichen Umgang mit solchen Taten. Kaum jemand fragt wirklich nach dem "Warum?" - aber jeder will besser wissen, wie man solche Aktionen zukünftig verhindern kann. Statt in Schulen Metalldetektoren oder sogar Taschenkontrollen einzuführen, die in die Privatsphäre der Jugendlichen empfindlich eingreifen (und nicht zuletzt das Mißtrauen untereinander fördern) sollten Lehrer (dort wo es schon die Eltern nicht tun) eingreifen wo es Mobbing etc. gibt. Auch die Erziehung der jungen Menschen zu einem Füreinander ist schon lange kein Thema mehr. Solche Taten sind Produkte der Gesellschaft und ihrer gelebten Werte - keine "Ausnahmen". Dazu kann man kein Gesetz beschließen, man muß es ehrlich wollen und leben

Cheers,

Niels.
Christel
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Re: Die Frauenmorde von Winnenden oder der "Amoklauf" des Tim K

Ungelesener Beitrag von Christel »

Laut Gesetz hätte auch die Waffe dem Jungen nicht so einfach zugänglich sein dürfen.
Ich rechne nicht mit einer Schließung von Schützenvereine ... Dafür ist die Waffen-Lobby hier viel zu mächtig.

Den Ruf nach den Lehrern sehe ich skeptisch.
Stichworte: Klassenstärken... , ein Lehrer unterrichtet nicht nur in einer Klasse..., Mobbing ist nicht immer leicht offensichtlich...
Wenn Eltern ihre Kinder nicht erziehen... Wenn sich Eltern über die schlechten Noten ihrer Kinder beim Lehrer beschweren, statt auf die Kinder einzuwirken ...

Vielleicht liegt es auch daran, dass Eltern ihre Kinder noch kontrollieren..., aber im Jugendalter, in der schwierigen Phase der Pubertät unaufmerksamer werden?

Empfehlenswert erscheinen mir diese Bücher:

Winterhoff, Michael
Warum unsere Kinder Tyrannen werden
Oder: Die Abschaffung der Kindheit
(Gütersloher Verlagshaus) ISBN: 978-3-579-06980-7
17,95 Eur

Winterhoff, Michael
Tyrannen müssen nicht sein
Warum Erziehung nicht reicht - Auswege
(Gütersloher Verlagshaus) ISBN: 978-3-579-06899-2
17,95 Eur

Beide Bücher gibt es als Hörbuch.
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niels
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Re: Die Frauenmorde von Winnenden oder der "Amoklauf" des Tim K

Ungelesener Beitrag von niels »

Den Ruf nach den Lehrern sehe ich skeptisch.
Stichworte: Klassenstärken... , ein Lehrer unterrichtet nicht nur in einer Klasse..., Mobbing ist nicht immer leicht offensichtlich...
Ja, deshalb müssen Eltern - aber auch besonders (immerhin ja studierte) Pädagogen (!) - derartige Mobbing-Situationen erkennen. In Deutschland haben wir Schulpflicht und es kann nicht sein, das ein Jugendlicher täglich gezwungen wird, sich seinen Peinigern auszusetzen, weil die Schule einen derartigen Schutz der Persönlichkeit aller Schüler nicht für seine Aufgabe hält. Als "Elternteil" kann ich auch nicht sagen: "Kind - dann bleib zuhause" oder so...
Wenn Eltern ihre Kinder nicht erziehen... Wenn sich Eltern über die schlechten Noten ihrer Kinder beim Lehrer beschweren, statt auf die Kinder einzuwirken ...
Das ist richtig wie falsch. Die Lehrer allein könne auch nicht mehr unbedingt retten, was die Eltern verschludert haben. Aber als studierte Pädagogen sollte von ihnen mehr zu erwarten sein, als "Vorträge" halten und Prüfungen zu kontrollieren, oder? Immerhin haben sie eine Aufsichtspflicht...
Vielleicht liegt es auch daran, dass Eltern ihre Kinder noch kontrollieren..., aber im Jugendalter, in der schwierigen Phase der Pubertät unaufmerksamer werden?
"Kontrolle" halte ich für kein gutes Wort - weil keine gute Lösung, da gerade Jugendliche auf Kontrolle (oft auch aus gutem Grund) "kein' Bock" haben. Deshalb führt nicht selten übereifrige Kontrolle der Eltern zu besonders groben "Aussetzern", wenn die Kontrolle mal nicht mehr leistbar ist - meist aber auch nur zu einem Vertrauensverlust zu den Eltern.

In diesem Fall hätte "Kontrolle" des Jugendlichen wohl nicht viel geholfen. Der Vater hätte ggf. besser seine Waffen (d.h. deren sachgerechte Lagerung) kontrollieren sollen. Er kann aber kaum kontrollieren, ob er sich ggf. eine Waffe auf dem Schwarzmarkt besorgt...

Aufmerksames Hinschauen der Eltern wie der Lehrer, was mit den Jugendlichen so vor sich geht und ob sie Probleme haben, bei denen man Hilfe anbieten muß wäre wohl angebrachter.
Christel
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Re: Die Frauenmorde von Winnenden oder der "Amoklauf" des Tim K

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ich denke, dass die meisten Lehrer sich große Mühe geben. Gleichzeitig habe ich das Empfinden, dass diese es schwerer haben als früher:
- die Disziplin der Kinder hat nachgelassen -> zunehmender Druck von Seiten der Kinder
- die Eltern sehen ihre Kinder nicht kritisch > zunehmender Druck von Seiten der Eltern
- hohe Erwartungshaltung der Gesellschaft > zunehmender Druck von Seiten der Gesellschaft

Zumindest einige Fächer betreffend gibt es einen Lehrermangel, nicht nur in Thüringen aufgrund der schlechteren Bezahlung, sondern bundesweit.

Was heißt studierte Pädagogen? Sicher sie lernen einiges, außerdem gibt es noch die zweijährige Referendarzeit.
Nehmen wir als Beispiel einen Lehrer am Gymnasium. Zwei unterschiedliche Fächer sollte er unterrichten können. Mathematik und Physik ist eine gute Kombination. Das sind Mangelfächer. Er studiert nicht zuerst Pädagogik, sondern Mathematik und Physik, das gleiche Studium wie andere die Dipl.- Mathematiker bzw. Dipl.-Physiker werden wollen. Hinzu kommt etwas Pädagogik und vor allem Unterrichtsdidaktik.

So ein Lehrer hat ca. 30 Schüler pro Klasse, aber er unterrichtet nicht nur in einer Klasse. Ja ich weiß nicht, mindestens 200 Schüler, die ein Lehrer betreut, werden sicher nicht zu hoch gegriffen sein?

Der Unterricht muss vorbereitet werden, durchgeführt... die schriftlichen Arbeiten der Schüler müssen erst einmal kontrolliert und bewertet werden... - Nebenbei löst dann dieser arme Mensch, mit viel Gegenwind... alle Probleme, bei denen die Gesellschaft sonst versagt... und steht den Kindern und Jugendlichen ganz individuell mit Rat und Tat bei ihren Problemen zur Seite.

Ich wundere mich nicht über den Lehrermangel.

niels hat geschrieben:"Kontrolle" halte ich für kein gutes Wort
Ich denke, niemand möchte gern kontrolliert werden. Ich gebe zu, dass man sich an dem Wort stoßen kann, weil Bilder einer autoritären Erziehung auftauchen. So war das nicht gemeint.

Nur, ist niemand ein guter Erzieher, der gar nicht weiß, was sein Kind treibt, was es bewegt, womit es sich beschäftigt. So ein Mensch ist nicht nur kein guter Erzieher, er ist gar kein Erzieher.
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Re: Die Frauenmorde von Winnenden oder der "Amoklauf" des Tim K

Ungelesener Beitrag von niels »

Ich denke, dass die meisten Lehrer sich große Mühe geben. Gleichzeitig habe ich das Empfinden, dass diese es schwerer haben als früher:
Das streite ich nicht ab und ich schiebe die Ursache auch nicht auf die Lehrer. Ich sage nur, dort müsste es passieren bzw. dort müsste sich was ändern. Das geht aber nur, wenn das durch den Staat (den "Arbeitgeber" der Lehrer) wie durch die Gesellscahft gewollt wird. Große Teile der Gesellscahft befürwortet das - nur der Staat möchte das Geld - so sieht es für mich aus - lieber anderweitig ausgeben.
Zumindest einige Fächer betreffend gibt es einen Lehrermangel, nicht nur in Thüringen aufgrund der schlechteren Bezahlung, sondern bundesweit.
Das ist mir bekannt.
Was heißt studierte Pädagogen? Sicher sie lernen einiges, außerdem gibt es noch die zweijährige Referendarzeit.
Schön ist's, wenn es so ist - aber noch besser, wenn das Gelernte auch angewendet wird bzw. werden kann. Dazu gehören auch die nötigen Ressourcen (um z.B. Kinderkrippen, Kindergärten, Hort, Schule usw. ordentlich zu betreiben) - das ist mir bekannt. Trotz großer Worte der Kanzlerin ist Deutschland nun mal kein Bildungsland momentan - da gäbe / gibt es noch eine Menge zu tun und aufzuholen. Gute Vorbilder gibt es bereits einige: Canada, Skandinavien usw. Deutschland legt seine Prioritäten nun mal anders - das sollten die Beteiligten bitte auch zugeben...
Christel
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Re: Die Frauenmorde von Winnenden oder der "Amoklauf" des Tim K

Ungelesener Beitrag von Christel »

Natürlich hat das alles mit Geld zutun. Auch das gibt es, doch davon können die meisten Schüler und Lehrer nur träumen:
http://217.91.127.123/index.php?option= ... &Itemid=35
Dabei beträgt die Klassen- bzw. Kursstärke maximal 18 Schüler.
Albert-Schweitzer-Gymnasium in Erfurt, Spezialschulteil
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