Proteste gegen "Turbo-Abitur"?!

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Kategorie: Politik im Eichsfeld
Christel
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Re: Proteste gegen "Turbo-Abitur"?!

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ich habe gehört, daß in der Waldorfschule keine Schulbücher benutzt
würden. Ist das wirklich wahr?

Wir verzichten weitgehend darauf. Der Lehrer entwickelt aus dem Unterricht heraus Bilder, Aufzeichnungen, Texte, die von den Schülern dann in ihren Epochenheften gestaltet werden. Diese Epochenhefte sind so etwas wie selbstgemachte Schulbücher.
Aus: Unser Kind geht auf die Waldorfschule : Erfahrungen und Ansichten / Hildegard u. Jochen Bußmann (Hg.).- Reinbek bei Hamburg, Rowohlt, 1990 - S. 69
http://www.amazon.de/Unser-Waldorfschul ... 3499187361
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Alexxxander
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Re: Proteste gegen "Turbo-Abitur"?!

Ungelesener Beitrag von Alexxxander »

Na, glaubst du endlich fündig geworden zu sein? Es sieht nicht danach aus!
Dein letztes Zitat widerlegt nämlich, was du geschrieben hattest:

„Aber Alexxxander, Du als Waldorfexperte müßtest doch wissen,
dass es in der Waldorfschule keine Schulbücher gibt!
Das steht in dem Artikel sogar drin.
Sowas weiß man doch!“

Wohlgemerkt „KEINE“
Hört sich nun anders an oder?

Aber wenn’s „in dem Artikel steht“, dann muss es auch stimmen, selbst wenn’s nicht stimmt.

Du solltest als inzwischen gereifte Waldorf-Expertin wissen, dass sich dein Zitat
„Bilder, Aufzeichnungen, Texte“ nur auf Unterricht in der Unterstufe beziehen kann,
keinesfalls aber auf Oberstufenunterricht.

Kannst du dir vorstellen, dass man mit „Bildern, Aufzeichnungen und Texten“ Mathematik-, Physik- oder Chemieunterricht bestreiten
und Schüler auf’s Abitur/Zentralabitur vorbereiten kann???
Erklär mal, wie das in der Praxis aussehen soll.
Eine ganz einfache Frage, die du uns bestimmt beantworten kannst.

Waldorfschulen müssen sich, was den Lehrinhalt anbetrifft, an die Vorgaben der jeweiligen Kultusministerien halten, sonst ist die finanzielle Unterstützung weg.

Wieder mal einfach was übernommen, was auf den ersten Blick deine unzutreffende Behauptung zu stützen scheint ohne zu überlegen bzw. zu hinterfragen,
ob das in der Praxis überhaupt möglich sein kann.

Mit "unser Kind" bezeichnen Eltern wohl kaum einen 16 oder 18 jährigen Jugendlichen,
da ist die Sprache von "unsere Tochter" oder "unser Sohn".
Allein daran hättest du erkennen können, auf welche Jahrgangsstufen sich der Titel bezieht.

Bist mit erstgenanntem „Artikel“ zum wiederholten Mal einer Information eines Experten deiner Güte auf den Leim gegangen.
Aber groß raus posaunen, wie unwissend andere Leute sind und damit indirekt deinen ach so überlegenen Wissensstand aus 2. und 3. Hand preisen.
Nur leider für dich: das glatte Gegenteil ist der Fall.

Du hast bestimmt auch eine Vorstellung davon, welchen Umfang Epochenhefte haben müssten,
wenn nur ein Bruchteil des aus Schulbüchern für das Abitur benötigten Materials eingeschrieben werden müsste
und mit welchem sinnlosen Zeitaufwand das verbunden wäre.
Meinst du, da bliebe noch Zeit für Unterricht und Hausaufgaben?
Wie wär’s mit einer fachmännischen Insider-Antwort?
Christel
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Re: Proteste gegen "Turbo-Abitur"?!

Ungelesener Beitrag von Christel »

@
von Alexxxander » Mittwoch 22. April 2009, 22:41
Erinnerst du dich?
Meine Feststellung „Keine Pädagogik, keine Psychologie, Keine Didaktik“ hinsichtlich Seiteneinsteiger wolltest du mit Hilfe eines GEW-Artikels widerlegen.
Leider hattest du von dem Artikel auch wieder nur die Überschrift gelesen,
denn bestätigt wurde ich.
Wo bestätigt der Artikel Deine Aussage: „Keine Pädagogik, keine Psychologie, Keine Didaktik“?
http://www.gew-berlin.de/3622.htm

Allein die Tatsache, dass Seiteneinsteiger in den Lehrerdienst ein zwei Jahre dauernden berufsbegleitenden Referendariat durchführen und die zweite Lehramts-Staatsprüfung bestehen müssen, widerlegt Deine Aussage: „Keine Pädagogik, keine Psychologie, Keine Didaktik“!

@ http://www.philognosie.net/index.php/ar ... eview/547/
Im obigen Link wird Rudolf Steiners Rassenlehre kurz erläutert. Es wird darauf hingewiesen, dass diese gedruckt erhältlich ist unter dem Titel „Die Mission einzelner Volksseelen im Zusammenhang mit der germanisch-nordischen Mythologie“ sowie offenbar in 2 Bänden der Steiner-Gesamtausgabe.
Du hast das so kommentiert:
Alexxxander » Mittwoch 22. April 2009, 22:41
„Da ist von „offenbar“ die Rede und es wird zugegeben, dass es sich nicht um Schulbücher handelt.“
Ich fragte:
Christel » Mittwoch 22. April 2009, 14:53
Schulbücher?
Das hat niemand behauptet!
Wie kommst Du darauf, dass es sich um Schulbücher handeln könnte?
Statt einer Antwort kam diese Unterstellung:
von Alexxxander » Mittwoch 22. April 2009, 22:41
Wenn du ’philognosie’ zitierst, dann gehe ich davon aus, dass du den Artikel auch gelesen hast.
Das ist ganz offensichtlich nicht der Fall, sonst könntest du nicht schreiben.
„Schulbücher?
Hier unterstellst Du:
Alexxxander » Mittwoch 22. April 2009, 22:41
Wahrscheinlich wieder nicht, weil du zum x-ten Mal etwas behauptest,
wofür du keine Belege finden kannst!!!
Wie wärs, wenn Du belegst, was Du behauptest?
Hier zum Beispiel in diesem Beitrag: von Alexxxander » Samstag 25. April 2009, 01:39

Vielleicht hilft Dir diese Link dabei:
http://www.burggymnasium-altena.de/proj ... 202004.htm
Es gibt keine Lehrbücher im herkömmlichen Sinne, sondern die Schüler fertigen sogenannte Epochenhefte an, die sie selbst nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten.
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Re: Proteste gegen "Turbo-Abitur"?!

Ungelesener Beitrag von niels »

Wie wär's, wenn Du mal belegst, was Du behauptest?
Wirklich guter Vorschlag!

Vielleicht würde dies dem Diskussionsverlauf endlich mal ein Stück der bisher vorherrschenden Eindimensionalität nehmen (oder diesen zu beenden, weil das Thema eh keine Rolle mehr spielen scheint)?

Vielleicht sollte ich besser gleich ein neues Forum zum Thema "Wie diskutiert man richtig? - Recht haben für Könner von Könnern..." anlegen?

Cheers,

Niels.
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Re: Proteste gegen "Turbo-Abitur"?!

Ungelesener Beitrag von niels »

Alexxxander hat geschrieben:Im Übrigen kommt der Staat seinem Bildungsauftrag nur in Form großer Ankündigungen nach.
Ja, das hatte ich hier bereits mehrfach postuliert - denke das ist klar, oder?.
Dass “Mindergebildete noch weniger gebildete Nachfahren“ in die Welt setzen, kann gar nicht anders sein, woher soll der Schub kommen?
Das Milieu, in das der Mensch geboren wird, ist sein Schicksal.
Aber das ist Tatsache seit die Welt besteht, weil niemand seine Sozialisation einfach abstreifen kann.
"Tatsache"? Hmmm, dann müsste - ganz rational betrachtet - die Welt ja stetig "verdummen" statt über die Jahrhunderte/-tausende gebildeter zu werden? Die Theorie passt nicht ganz zur aus der Geschichte erlebten Evolution der Menschheit, auch wenn man heute in DE über die letzten wenigen Jahrzehnte ein anderes Bild hat...

Da scheinst Du ja schon lange in "der Welt" unterwegs zu sein, denn ich habe da (wahrscheinlich auch durch meine langjährige internationale Jugendarbeit sehr einseitige) vielfältige andere Erfahrungen gemacht - z.B. wie Kinder aus solchen "benachteiligten Milieus" durch gezielte, frühzeitige wie umfassende Förderung hoch gebildete wie hoch qualifizierte Erwachsene sowie erfolgreiche geworden sind (aber auch andersherum) - zuweilen sogar gegen den Willen der Eltern. Die Vielzahl der allein mir bekannten Beispiele kam aus Deutschland wie auch den verschiedensten anderen Ländern und Kontinenten des Planeten.

Aber selbst unter prominenten Wissemschaftlern / Technikern aus der Geschichte findet man genug Beispiele.

Deren Förderung kam i.d.R. nicht aus Privatschulen oder kommerziellen Bildungseinrichtungen (hätten sie gar nicht bezahlen können bzw. die Eltern nicht wollen) - dafür umso öfter durch gesellschaftlich engagierte Dritte oder (allerdings kaum hier in DE) durch eine staatlich forcierte Bildungslandschaft. Deshalb bin ich von meinem Standpunkt auch überzeugt.

Für meinen Geschmack belegt der Besitz von Geld nur in seltenen Fällen eine erhöhte Intelligenz. Stelle ich mir vor, das z.B. nur noch Kinder "Reicher" oder "überdurchschnittlich Begüterter" studieren könnten, sähe ich schwarz für die Wissenschaftswelt der Zukunft. Wir sollten "schlau" nicht mit "intelligent" und "geld-" nicht mit "wissbegierig" verwechseln. Länder, die auf ein stark dominierendes privatisiertes Bildungssystem setzen, gehen diesen Weg - ich halte davon nichts.
Seit vielen Jahren erteile ich Schülern aus sozial benachteiligten Verhältnissen kostenlos Nachhilfe und muss immer wieder die leidvolle Erfahrung machen,
dass für die allermeisten der Zug definitiv abgefahren ist. Ohne Fundament lässt sich einfach kein Haus bauen.

Ja, dann ist es auch häufig zu spät. Mit "Nachhilfe" kann man (wie der Name sagt) möglicherweise kleinere Verbesserungen am Notenbild erreichen oder temporär verpassten Unterricht aufholen - bei den Kindern / Jugendlichen aber kaum eine fundierte Einstellung zu Bildung und die dazu nötigen (antreibenden) Werte schaffen.
Ich kenne den Prozentsatz der Seiteneinsteiger an Privatschulen nicht, glaube aber, dass er nur sehr gering sein kann, weil die Eltern für ihr Geld Ergebnisse sehen wollen.
An einigen mir bekannten Schulen ist er teils über 50%.
Was die Eltern unter "Ergebnissen" verstehen, kann meiner Erfahrung nach seh unterschiedlich sein. So gibt es Internate, die den "reichen" Eltern in erster Linie ihre "Last" mit ihren "schwierigen" Kindern abnehmen, wiederum andere, wo man für Geld mit allerlei Tricks der Schule ein besonders gutes Notenbild bekommt - ob zu recht oder Unrecht bleibt Ansichtssache.

Zwar ist das in Deutschland (noch [!]) nicht so differenziert, in den "Vorbildern" Amiland, UK usw. jedoch schon lange Realität. Diese Realität mag ich nicht und sehe diese auch nicht als Vorbild - entgegen einigen Politikern oder Lobbyisten.

In den USA kann man - auch ein Dank der Bildungsprivatisierung - sein Abitur in Football oder gar. Schulgarten machen. Wo der Staat selbst keine ordentliche Bildungslandschaft betreibt, da scheinen auch die "staatlich erwarteten Standards" entsprechend niedrig zu liegen. Na immerhin bekommen so die meisten einfach gute Noten ;)
Wer sich in Sachen Bildung auf den Staat verlässt, der ist verlassen, aber nicht erst seit gestern.
Bildung hat bei uns nicht annähernd die Lobby, über die Banker verfügen, das ist die Malaise.
[/quote]
Das kommt auf den Staat an. Ich möchte nun nicht wieder wiederholen, das es HIER in DE und HEUTE NICHT So ist - darüber sind wir uns in der momentanen Situation afaik einig.

Ich beziehe mich aber auf die Zukunft und wie die Bildungslandschaft (aus meiner Sicht) in unserem von der Regierung selbst postulierten "Bildungsland" gestaltet werden müsse, um ein Bildungsland zu werden.

Einfach ganze Gesellschaftsschichten aufzugeben und den Bildungsauftrag ALLEIN in privatisierte Hände zu legen, halte ich ebenso für falsch wie es ein Verbot privater Schulen wäre. Ich bezahle auch Steuern und erwarte dafür das der Staat seinen Aufgaben nachkommt - u.a. ein effektives, öffentlich zugängliches Bildungssystem auf Basis von Schulleistungen / Talenten der Kinder und nicht von Geldleistungen der Eltern.

Wird Deutschland auf absehbare Zeit diesem Anspruch nicht gerecht, wäre ich auch bereit mit meiner Familie später auch in ein anderes Land zu gehen.

Cheers und schönen Sonntag,


Nies.
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Re: Proteste gegen "Turbo-Abitur"?!

Ungelesener Beitrag von Alexxxander »

Meine Aussage „Das Milieu, in das der Mensch geboren wird, ist sein Schicksal.“
ist mit wenigen Ausnahmen (Einflüsse von außerhalb des Milieus) eine geradezu unumstößliche Tatsache.

Entwicklung/Bildung ist nun mal milieubedingt, da führt kein Weg dran vorbei.
Die Diskussion im Zusammenhang mit den Pisastudien hat gerade diesen Zusammenhang als Ursache für das schlechte Abschneiden unserer Schüler thematisiert.
Alle mir bekannten Untersuchungen (Soziologie, Sozialpsychologie, Lernpsychologie, Motivationspsychologie, Entwicklungspsychologie) bestätigen den Zusammenhang eindeutig.

Warum die Welt stetig verdummen müsste verstehe ich nicht.
Zwar nimmt die Masse der, vorsichtig ausgedrückt, Ungebildeten weltweit zu,
hauptsächlich verursacht durch den Wertewandel hin zu Konsum und Materialismus,
ich würde sagen auf Grund der Versklavung durch Konsum.
Allerdings war die Masse nie Träger weder wissenschaftlicher noch gesellschaftlich-politischer Entwicklung.

Man kann anderer Meinung sein, aber wer tagtäglich mit Jugendlichen arbeitet,
der erlebt, wie echtes Nachdenken immer rarer wird, wie Verantwortungsbewusstsein schwindet,
während Oberflächlichkeit, mangelndes Alltagsbewusstsein und kaum noch zu überbietender Egoismus Platz greifen.

„Frühzeitige, umfassende Förderung“ könnte natürlich einiges bewirken.
In meinen Augen ist das aber Wunschdenken, in der Realität nicht durchführbar.
Abgesehen davon, dass fast so viele Erzieher, Lehrer, Psychologen, Sozialarbeiter etc. eingestellt werden müssten, wie es Problemfälle gibt,
wäre so ein Vorhaben nicht finanzierbar.
Zu allererst müssten dann die Eltern nacherzogen werden, was ebenfalls illusionär ist.

Dass Kinder aus soziologisch unteren Milieus hoch gebildete und hoch qualifizierte Fachkräfte werden können, widerspricht, von wenigen Ausnahmen mal abgesehen,
allen wissenschaftlichen Erkenntnissen (s. Kommentare zu Pisastudien).
Es wäre nur machbar, wenn man die Kinder auf Dauer ihrem familiären Milieu entzöge.

„Aber selbst unter prominenten Wissemschaftlern / Technikern aus der Geschichte findet man genug Beispiele.“
Solche Feststellungen sollten auch belegt werden.
Mir fiele im Moment außer Edison niemand ein, aber auch in dem Fall war nicht das Milieu für seine Erfindung ausschlaggebend.
Und wir leben in einer ganz anderen Zeit.

„Geld keine Garantie für Intelligenz“: eine Binsenweisheit. Und dass Geld „wissbegierig“ macht habe ich noch nie gehört.
Allerdings ist Geld sehr wohl eine Garantie für Bildung.

Im Privatschulsektor kenne ich mich einigermaßen aus. Deshalb wäre ich Dir dankbar, wenn Du mir die Schulen nennen würdest, an denen so viele Seiteneinsteiger als Lehrkräfte tätig sind. Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen.

Mit „Tricks“, wie Du sagst, wird an Privatschulen bestimmt nicht gearbeitet, das ist ein Gerücht.
Im Falle von Zentralabitur ist das ohnehin ganz unmöglich. Eher herrscht ein sehr strenges Regiment, was Leistungsanforderungen betrifft.

Ich denke, über das amerikanische Bildungssystem muss man nicht viele Worte verlieren.
Als Vorbild taugt das wahrlich nicht. Und würde man nicht fast 100% aller Professoren im Ausland einkaufen, könnten die amerikanischen Unis schließen.

Worauf beruht deine Hoffnung, dass sich in Sachen Bildung irgendwann mal was ändern könnte? Ich sehe nur, was die Politiker, zwecks Machterhalt und Pfründesicherung, besonders jetzt wieder in der Vorwahlzeit, an Versprechungen und Täuschungsmanövern alles aufbieten, was nach dem Wahltag aber wieder nur noch Schall und Rauch sein wird.
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Re: Proteste gegen "Turbo-Abitur"?!

Ungelesener Beitrag von niels »

...ist eine geradezu unumstößliche Tatsache.
Ja, und ein Gehirn funktioniert mechanisch - es besteht aus 3.167 Zahnrädchen...;)
Sorry, aber dazu fällt mir nichts mehr ein - klink mich mal besser wieder aus...


Cheers,

Niels.
Alexxxander
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Re: Proteste gegen "Turbo-Abitur"?!

Ungelesener Beitrag von Alexxxander »

Das Milieu ist konstitutiver/prägender Bestandteil der Identität eines Menschen.

Dazu: Jean Jacques Rousseau, Emile Zola, Gerhard Hauptmann, Henrik Ibsen, Karl Marx,
die Milieuforschung/Milieumodelle/ Milieu-Ansätze aus der soziologischen Forschung,
um nur einiges zu nennen.

Der Mensch hat zwar die Möglichkeit, aus seinem Milieu auszubrechen, aber…
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Re: Proteste gegen "Turbo-Abitur"?!

Ungelesener Beitrag von niels »

...Karl Marx?
Ja ja genau, der meinte auch, das Sozialismus als Alternative zum Kapitalismus funktioniert - jeder Volkswirtschaftler im ersten Semester darf als Grundaufgabe den Unsinn dieser Aussage über den Vergleich der Definition des Faktors Kapitals (immerhin Marx "Lieblingsthema") belegen.

Nebenbei lebten die genannten in einer anderen Zeit, die wir kaum als Vorbild nehmen brauchen.

Die Hürden für den "Ausbruch" aus dem jeweiligen "Millieu" legt die Gesellschaft selbst vor - entsprechend liegt es an uns (damit auch unserer Regierung) - für möglichst geringe Hürden zu sorgen, wenn man nicht zurück in eine "Klassengesellschaft" oder auch Kastenwesen will.

Heute allerdings kapseln sich viele Menschen in Ihren Cliquen und Bubbles ab - mag sich dann gern Urteile über andere Schichten und Gruppen machen, über die sie selbst zu 80-90% nur noch vom Hörensagen oder den Boulevardmedien "bescheidwissen". Dann wundert man sich, wenn die Randgruppen zu den Linken oder Rechten rennen.
Alexxxander
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Re: Proteste gegen "Turbo-Abitur"?!

Ungelesener Beitrag von Alexxxander »

„Das Milieu ist konstitutiver/prägender Bestandteil der Identität eines Menschen.“
In diesem Zusammenhang habe ich auch Marx genannt, weil von ihm der Satz stammt:
’Das Sein bestimmt das Bewusstsein’.
Was ist falsch an dieser Feststellung?
Wie glaubst du, dass Bewusstsein entsteht?
Das hat für mich recht wenig mit dem Thema hier zu tun - allein schon, weil schon die meisten Menschen Begriffe wie Bewusstsein, Wissen und Intelligenz durcheinanderwerfen. Allein für den Begriff "bewusstsein" gibt es fast unzählige - aus meiner Sicht zudem großtenteils schwachsinnige - "Definitionsversuche". Meinem persönlichen verständnis am nähesten kommt da noch der internationale Kongress für Bewusstseinsforschung (u.a. ehem. in Göttingen) mit seinem (wie er selbst sagte "Versuch" einer "wissenschaftlichen Definition" als Basis für ein gemeinsames Verständnis der Teilnehmer und Forscher über was man da überhaupt redet - bis dahin war man sich uneinig, welche Definition denn überhaupt brauchbar sei. Aber mal beiseite...

Zudem glaube ich nicht, ich weiß (oder auch nicht, dann gebe ich mir das aber ebenso zu und muß mich im Zweifel damit vorerst abfinden).

Allerdings ist der Beriff "Millieu" auch zieh- und dehnbar wie ein Kaugummi - bedeutet letztendlich das "Umfeld" / die Umgebung (oder "Environment" wie man so schön treffend sagt).

Sicher, wenn einer in Einzelhaft im Knast sitzt - ohne Zugang zu Büchern und Schreibkram wird er sich "millieubedingt" nur sehr schwer weiterbilden können - auch wenn es ein Professor ist. Ebenso wie man aber das Umfeld eines Menschen ändern kann, kann und wird es sich auf seine weitere Entwicklung auswirken - insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Entsprechend nichts- wie vielsagend ist diese These hier in der Diskussion.
„Die Hürden für den "Ausbruch" aus dem jeweiligen "Millieu" legt die Gesellschaft selbst vor“.
Der Meinung bin ich nicht, weil Bildung die wichtigste Voraussetzung für einen „Ausbruch“ ist.
Nein? Na dann sind wir schlicht verschiedener Meinung.

Ein Bildungsland, in dem ein großer Teil der Schüler heute Fotomodell, Sänger (bzw. "Star") oder vielleicht noch Automechaniker - nach Möglichkeit aber ersteinmal "reich" (finanziell) werden wollen, weil sie darin ihre Vorbilder und Ideale sehen, ist keines. Die Gesellschaft - d.h. die Menschen in der Gesellschaft selbst - bestimmen ihre Werte und was ihnen wichtig ist. Wir leben aber in einer Konsumgesellschaft - nicht in einer Bildungsgesellschaft (beides ergänzt sich auch nicht sonderlich gut). Konsun befriedgigt die meisten 10mal mehr als Wissen. Bildung hat heute einen für die allermeisten untergeordneten Stellenwert, es sei denn man kann daraus ohne großen Aufwand und mit minimalem Hirnschmalzeinsatz sofort neuen materiellen Profit oder Status schlagen.

Wenn Du die Gesellschaft als "Millieu" betrachtes, magst Du wohl teilweise recht haben - aber auch da gibt es schon einige Ausnahmen.

Mir ist u.a. eine Familie z.B. mit 8 Kindern bekannt, wo eine Tochter immerhin ein Physik-Studium absolvierte - die Eltern wie die anderen Kinder gar keinen Schulabschluß schafften / hatten. Nicht selten reicht schon der Umgang mit bestimmten anderen Kindern / Schülern in der Schule, vor allem aber in der Freizeit. In der DDR z.B. waren die Schüler AGs eine wichtige Freizeit-Einrichtung für Interessierte Schüler - deren Eltern waren häufig nicht an Bildung interessiert. Für arbeitende Eltern gab es den Hort, in dem auch gemeinsam Hausaufgaben gemacht wurden. Das heutige "Freizeitangebot" der Schulen / der Bildungslandschaft bietet das jedoch nicht, maximal noch einzelne Jugendvereine. Hier sind allein noch die Eltern gefragt - viele damit aber schlicht überfordert oder einfach uninteressiert.

Eine "Millieuänderung" oder gar "Millieuwechsel" ist nicht zwingend mit einem "Ausbruch" zu erreichen - bei vielen der mir bekannten Beispiele waren vorrangig sukzessive Entwicklungen zu beobachten, nur in seltenen Fällen ein "Ausbruch" oder gar "schlagartige" Änderung. Hier sind gute Vorbilder und aktive, offene Angebote und die Kinder und Jugendlichen meist viel wichtiger.

Allerdings merkt man schon, das es heute / monentan gerade Mädchen erheblich häufiger als Jungs schaffen.
Wer tagtäglich mit Schülern zu tun hat, der bildet sich seine Meinung bestimmt nicht vom „Hörensagen“.

Wieso, bist Du aktiv unterrichtender Lehrer? Als "Lehrer" kennt man seine Kinder (fast) nur aus der Schule und hat nur sehr begrenzten Einfluß auf deren "Millieu", zumal das heutige Bildungssystem kaum bis keine Angebote einer "Millieuänderung" macht bzw. machen will, oder nicht?
Wäre es Dir möglich, mir einige der Privatschulen zu nennen, an denen sogar mehr als 50% Seiteneinsteiger unterrichten?
Ich würde mich nämlich gern mit den Einrichtungen in Verbindung setzen, um deren Erfahrungen kennenzulernen.
Nein, das möchte ich nicht, da ich so u.a. auch die Absolventen dieser (hier in der Gegend bekannten) Schulen diskreditiere, was mir fern liegt. Ich werde Dir aber den Tip und damit zugeben, das es sich bei den meisten von mir genannten um (staatlich anerkannte) berufliche Schulen oder auch Einrichtungen für den (alternativen) Hauptschulabschluß handelt - bei Realschulen habe ich weniger Einblick. Es liegt aber an jedem selbst, meine Feststellung nachzuvollziehen oder zu widerlegen - z.B. durch Recherche im eigenen Bekanntenkreis. Ich spreche zumindest für meine Erfahrungen...

Allerdings halte ich - wenn ich an meine eigene Schulzeit zurückdenke - auch nicht jeden ausgebildeten / studierten Lehrer für einen fähigen Pädagogen, noch weniger für einen guten Erzieher. Ich habe in der Schule von Lehrern noch mehrfach kräftige Prügel bezogen und vielen anderen Unsinn erlebt - für viele war das da noch normal. Manch einer wurde wegen solcher Vorfälle halt einfach an die nächste Schule versetzt, wo er z.T. heute noch lehrt. Aber vielleicht liegen auch meine Ansprüche einfach nur zu hoch...

btw:
Wenn ich heutigen Schulunterricht in der Grundschule z.B. im TV sehe, bei dem die Kinder zu viert um einzelne quer in den Raum gestellte Tische (mehr oder weniger) "sitzen" (oder besser herumtollen), während die Lehrerin die Stunde über meist irgendwo an einem Tisch unterwegs ist, dann frage ich mich, wie man sich bei der Lautstärke und dem Durcheinander überhaupt 4-6h konzentrieren kann? Zu meiner Zeit saß man während des Unterrichts still und gerade - mit dem Gesicht nach vorn. Der Lehrer hatte so alle Im Blick und geredet wurde nur, wenn man gefragt wurde bzw. sich meldete. Wir waren 24 in der Klasse und niemand ist laufend aus der Reihe getanzt. Die Lehrerin war eine "Autorität" und dennoch oft recht beliebt. Das ist heute - schon wegen der noch in Mode befindlichen sog. "anti-autoritären Erziehung" (ich sage sogenannt, weil es meist nicht um die Autorität geht, sondern das Interesse an der stetigen Erziehung der Kinder ist, was den Eltern fehlt) nicht denkbar. Kinder brauchen klare und sichere Haltepunkte wie gemeinsame Regeln und Rituale in der Familie wie in der Schule, damit sie sich wirklich frei und unbeschwert entwickeln können. Viele Kinder erwarten diese sogar von ihren Eltern - bekommen sie aber nicht, weshalb sie regelrecht "am Sender" drehen. Eltern überlassen auch immer mehr Entscheidungen oft ihren immer jüngeren Kindern - die aber sind oft noch gar nicht in der Lage und überfordert, selbst Entscheidungen zu treffen.

Disziplin als Basis für eine konzentrierte Arbeit wird so m.E. nicht anerzogen. mag sein, das man mich für spießig hält, aber ohne Ruhe und Disziplin kann kein Schüler wirklich durchweg konzentriert arbeiten.

Ich sehe keine Einschränkung darin, das Kinder nur in der Pause - nicht aber während des Unterrichts herumtollen oder sich austoben dürfen. Wie sollen die Kinder sonst lernen sich auf eine Arbeit oder Sache mehr als ein paar Sekunden zu konzentrieren? Wie sollen die Kinder überhaupt das Lernen lernen (vor allem, wenn sowas zuhause bisher kein Thema war)? Gerade noch Mädchen sind da öfter im Vorteil, weil sie in dem Grundschulalter ruhiger sind - bekommen deshalb auch meist bessere Zensuren.

Heute beschweren sich viele Lehrer, die Klassen seien heute "viel zu groß" und "unübersichtlich" - ja, bei so einem "Durcheinander" fällt schnell mal ein Schüler durchs Sieb, der nicht laut genug "hier!" schreit. Ähnliches hat die Vielzahl der neuen / getrennten Schulkonzepte gebracht - während man früher erst seine "10. Klasse" (heute vgl. Realschulabschluß) zu machen hatte, dann erst zum Abitur durfte, gehen die Kinder heute schon viele jahre früher auf's Gymnasium. Fällt man beim Abi durch, bleibt häufig nur der Hauptschulabschluß (hoffe ich bin da richtig informiert?...)

Ich denke das die meisten "Schulreformen" und "-konzepte" der letzten Jahrzehnte mehr Unheil als Brauchbares gebracht haben. Es wäre an der Zeit umfassend Resume zu ziehen und aus dem Gelernten ein einfaches, klares wie faires Konzept für alle auf die Beine zu stellen, das möglicherweise auch einzelne Rückschritte bedeuten kann. Privatschulen können gern Alternativen bieten - immerhin beflügelt dies dann den Wettbewerb auch mit den öffentlichen Schulen (sofern diese dann selbst einen 'Qualitätsanspruch' gegen sich hegen).

Andernfalls sehe ich schwarz für "Bildungsdeutschland". Wer aber in der Politik wie in der Fachwelt will schon zugeben, das SEINE auch so dolle große Idee sich schlicht als Müll herauskristallisiert?
Alexxxander
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Re: Proteste gegen "Turbo-Abitur"?!

Ungelesener Beitrag von Alexxxander »

Niels: „allein schon, weil schon die meisten Menschen Begriffe wie Bewusstsein, Wissen und Intelligenz durcheinanderwerfen“
„zieh- und dehnbar wie ein Kaugummi“
Entzieht man mit solchen Argumenten nicht jeder Diskussion die Grundlage?

Niels: „Ein Bildungsland, in dem ein großer Teil der Schüler heute Fotomodell, Sänger (bzw. "Star") oder vielleicht noch Automechaniker - nach Möglichkeit aber ersteinmal "reich" (finanziell) werden wollen, weil sie darin ihre Vorbilder und Ideale sehen, ist keines.“
Da sind wir einer Meinung.

Als Lehrer kennt man seine Schüler sehr genau und weiß, dass man gegen das Elternhaus nicht ankommt, so gut wie keine Einflussnahme möglich ist, schon gar nicht bei Migrationshintergrund.

Von beruflichen Schulen war meinerseits nie die Rede.
Es ging um Seiteneinsteiger an Privatschulen. Da wären schon 5% viel zu hoch gegriffen.

Niels: „Ich denke das die meisten "Schulreformen" und "-konzepte" der letzten Jahrzehnte mehr Unheil als Brauchbares gebracht haben.“
Weil es Konzepte und Reformen von Bürokraten waren, die nie eine Schule von innen gesehen haben, die aber beweisen müssen, dass sie ihre hohen Gehälter zu Recht einstreichen.
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Re: Proteste gegen "Turbo-Abitur"?!

Ungelesener Beitrag von niels »

Niels: „allein schon, weil schon die meisten Menschen Begriffe wie Bewusstsein, Wissen und Intelligenz durcheinanderwerfen“
„zieh- und dehnbar wie ein Kaugummi“
Entzieht man mit solchen Argumenten nicht jeder Diskussion die Grundlage?
Nein,
man tut es, indem man solche Begriffe in diese Diskussion wirft.
Von beruflichen Schulen war meinerseits nie die Rede.
Hier geht es ja ums Bildungssystem insgesamt - dazu zähle ich auch Berufsschulen.
Es ging um Seiteneinsteiger an Privatschulen. Da wären schon 5% viel zu hoch gegriffen.

Dazu kann ich nicht viel sagen. Wer nun "Seiteneinsteiger" ist, ist wiederum Definitionssache - zumindest war das in der DDR noch so, wo es die verschiedenste wege "nach Rom" - meint in den Lehrberuf an Schulen - gab bzw. zu geben schien. Wie das heute aussieht bzw. welche der Lehrer gehen mussten, weiß ich nicht.
Weil es Konzepte und Reformen von Bürokraten waren, die nie eine Schule von innen gesehen haben, die aber beweisen müssen, dass sie ihre hohen Gehälter zu Recht einstreichen.
Gehalt ist wohl eine Sache, "sich sich selbst beweisen wollen" eine weitere... ;)
Allerdings haben auch eine ganze Reihe "studierter Pädagogen" an den Konzepten mitgestrickt - offenbar vohne wirklich umfangreiche, langjährige Erfahrungen zu haben...
Christel
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Re: Proteste gegen "Turbo-Abitur"?!

Ungelesener Beitrag von Christel »

Auf zwei Aussagen von Alexxxander möchte ich noch einmal eingehen, weil dies von grundsätzlicher Bedeutung ist, nicht nur für dieses Thema:


von Alexxxander » Samstag 18. April 2009, 09:57
Alexxxander hat geschrieben:Weil DU eine Behauptung aufgestellt hast und es DIR obliegt, deine Behauptung zu beweisen!
von Alexxxander » Fr 24 Apr, 2009 0:12
Alexxxander hat geschrieben:Frage: Welchen Bildungsgrad würde man einem Menschen zuerkennen,
der stets Behauptungen aufstellt, die er nicht beweisen kann,
der als Tatsachen verkaufen will, was er aus fragwürdigen Quellen gefischt hat,
der, etwas spät, Lehrer mit langjähriger Berufserfahrung über ihren beruflichen Werdegang aufklärt,
der Meinungen vertritt, ohne sich welche gebildet zu haben etc. etc.
Hier handelt es sich um Scheinargumente in Form persönlicher Angriffe http://de.wikipedia.org/wiki/Argument, statt Sachargumente zu verwenden, wird die Person angegriffen. Wie bereits gesagt, ich halte so eine Vorgehensweise nicht für akzeptabel.

Für nicht akzeptabel finde ich außerdem Alexxxanders Forderungen nach Beweisen. Alexxxander verwechselt hier Meinungen und Bewertungen mit Tatsachenbehauptungen!

Falsch ist
Alexxxanders Aussage, dass Behauptungen aufgestellt wurden mit dem Ziel, diese als Tatsachen zu verkaufen.

Es liegt mir völlig fern Tatsachenbehauptungen in den Raum zu stellen. Ich lege grundsätzlich nur meine Meinung zu den Themen dar!

Diese Meinungen begründe ich argumentativ. Dazu benutze ich u.a. auch Links, die ich nach besten Wissen und Gewissen auswähle. (Nicht immer bin ich mit dem gesamten Inhalt der Links einverstanden.) Auf keinen Fall sind sie als Beweise oder Tatsachen zu verstehen. Ich kann keinerlei Garantie oder Haftung für die Richtigkeit der Inhalte fremder Seiten übernehmen, egal welche Seite es betrifft.

Wird der Darstellung eines Links nicht gefolgt, eine andere Meinung vertreten, freue ich mich über Gegenargumente, über andere Darstellungen ...

Grüße Christel
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Proteste gegen "Turbo-Abitur"?!

Ungelesener Beitrag von niels »

Hallo,

ich halte die gesamte Diskussion um "Behauptungen" und "Beweise" für nicht zielführend - ganz nebenbei in diesem Thread auch deplatziert.

In einer sachlichen Diskussion (und dafür gibt es solche Foren wie diese) geht es um die Darlegung und Erörterung - natürlich auch voneinander abweichenden - Meinungen zu konkreten Themen - nicht darum einem anderen seine Sicht der Dinge aufzuzwingen oder - wie sagt man so schön wie untreffend "Recht zu haben".

Niemand hat die "Wahrheit für sich gepachtet - im Forum geht es auch nicht um "Wahrheit", sondern um "Meinungen". Es steht auch jedem offen, seine Meinungen durch Verweise auf Quellen zu ergänzen - seine Pflicht ist es nicht. Immerhin ist es an jedem selbst, seine "Glaubwürdigkeit" zu pflegen und auszubauen oder sie auch durch unsachliche Äußerungen / Behauptungen zu demontieren.

Deshalb halte ich es für anmaßend, wenn anderen Teilnehmern - und damit indirekt auch allen Lesern die Fähigkeit zur Objektivität abgesprochen wird - auch und gerade weil es DIE Objektivität nicht gibt.

Ich halte alle Leser des Forums für soweit mündig, sich aus wie über den Darlegungen der verschiedenen Autoren eine eigene Meinung bilden zu können.

Beste Grüße und ein schönes Wochenende,

Niels.
Niels.

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