Was wärd aus dißer Kunstwährung ? ..??

politisches im und aus dem Eichsfeld, Thüringen, Deutschland und EU

Moderatoren: FENRIS, niels, Politik und Gesellschaft

Forumsregeln
Politik im Eichsfeld Wiki:
Politik im Eichsfeld
Kategorie: Politik im Eichsfeld
Josef
Senior- Mitglied
Beiträge: 152
Registriert: Montag 23. November 2009, 10:16
PLZ: 37339
Wohnort: Gernrode

Was wärd aus dißer Kunstwährung ? ..??

Ungelesener Beitrag von Josef »

Eine "Zeitbombe für den Euro"- Spiegel ; "EU ringt um Euro Stabilität"- Südwestpresse. Nur eben mal 2 Beispiele zu wachsenden Überschriften dar Zietungen. Selbst die dem EuroWAHN verfallene "Zeit" fragt : "Was passiert, wenn unsere Lieblingsländer - Griechenland, Italien und Spanien - in Zahlungsnot geraten ?" Und KLEINLAUT (!!) " Es ist genau so gekommen, wie die Mahner und Warner befürchtet hatten. Die Währungsunion steht vor der Zerreißprobe, weil alle Staaten nur auf den eigenen Vorteil schauen."
>>>>> ALLE Staaten ?
<<<<<< Außer Deutschland !
Denn der Euro hat NUR IN DEUTSCHLAND zu einer Erhöhung der realen Kreditzinsen und zur Senkung des REALEN Lohn und Rentenniveaus geführt.

Allein Griechenland hat sich in den letzten 10 Jahren für seinen öffentlichen Dienst eine Steigerung der Gehälter um über 100 % geleistet. So der Chefökonom der EZB Stark ( Selbstvorstellung : "Stark wie die Mark") am 18.Januar in Bayern fünnewe.

Nach "bewährten" EU Muster soll - D - (genauer der dt. Steuerzahler Nis !) wieder einmal in die Bresche springen. Überstaatliche Euro Anleihen oder Kredite vom IWF ... Bei ersterem stiege die Zinsbelastung für -D- und verringerte sich für -GR- .

Ich möchte es mal lyrisch - poetisch ausdrücken : :lol:

weil sich keiner von den Rußfurzern in der Kneffelbude mehr an seinen Schwur hält - und
weil man die Worte Bismarcks völlig ignoriert - werden WIR HIER die diß lesen und "der Rest" die suure Suppe MAL WIEDER auslöffeln dürfen . >> Danke Herr Behrend !! Diesbezüglich habe ich Ihnen schon damals kein Wort geglaubt ... :?

Postskriptum

Bismarck 1863
"Die Neigung, sich für fremde Nationalitäten und Nationalbestrebungen zu begeistern, auch dann , wenn dieselbe NUR auf Kosten des eigenen Vaterlandes verwirklicht werden können, ist eine politische Krankheitsform , deren geographische Verbreitung sich LEIDER auf Deutschland beschränkt."

> Heinrich - jeder 3. ...
Benutzeravatar
niels
Site Admin
Beiträge: 2317
Registriert: Freitag 22. März 2002, 16:15
PLZ: 37075
voller Name: Niels Dettenbach
Wohnort: Göttingen
Kontaktdaten:

Re: Was wärd aus dißer Kunstwährung ? ..??

Ungelesener Beitrag von niels »

ich find den Euro richtig gut.

Es wurde schon lange Zeit, das die sog. "Weltwährung" USD einen ebenbürtigen Pendant bekommt, der ihn zukünftig sogar mal ablösen kann. Zudem brauchte und braucht die EU eine einheitliche Währung für robusten, prosperierenden modernen Handel und Wirtschaft.

Alle, die der DM noch heute hinterherheulen, würden heute wohl ebenso heulen, wenn wir die DM noch hätten. Entweder hätte diese als Weltwährung stark an Wert verloren (was uns alle Importe richtig schön teuer macht) oder - wäre die DM tatsächlich so stark, wie die Befürworter meinen - würden Deutschland allein die laufenden, unvermeidbaren Stützzahlungen ans Umland in die Knie zwingen (ohne wäre für uns kein Export mehr möglich).

Schaut man sich die Schweiz oder UK an, sieht man welche Auswirkungen wohl unsere DM getroffen hätten, wenn es sie denn noch heute in der Finanzkrise gäbe.

Wenn allerdings die meisten Europaländer zukünftig immer weiter Linksaußen wählen, wird der Euro an Kraft wie Interesse verlieren - immerhin, wir könnten dann im Wettbewerb mit Indien, China und den Philipinen um die Wette Niedrigstlöhne installieren... Das wär ja auch was...

Ich selbst lebe und arbeite heute europäisch wie darüberhinaus und bin damit lange nicht mehr allein - der Euro wäre für mich kaum noch wegzudenken. Spätestens wenn man mit nicht Euro Ländern handelt, bekommt man noch eine Ahnung, was das heißt.

Die DM war gut, der Euro wird / ist besser...

Übrigens verstehe ich die Deutschen nicht. Während den meisten Deutschen die Solidargemeinschaft in Deutschland zu schwach sei, will man auf keinen Fall auch nur an eine europäische denken. Volkswirtschaftlich ergibt das wenig Sinn, denn eine Solidargemeinschaft ist umso robuster, desto größer sie ist. Während wir Deutschen die Gemeinschaft vor Jahren noch kräftig nutzten, wollen wir sie heute nicht mehr haben. Das uns die Stabilität auch anderer Mitgliedsländer hilft und Profite bringt, scheint kaum jemand wahr haben zu wollen.

Btw:
Auch die afrikanische Union denkt bereits über Zukunftspläne einer Einheitswährung nach - auch wenn man dort dafür sicher noch gut Zeit braucht...

Ich erinnere nur an die Jahre, in denen auch Deutschland den Stabilitätspakt faktisch nicht einhalten konnte oder wollte. Schaue ich allein ins Eichsfeld, in welchen Summen europäische Subventionen und Transferleistungen in Anspruch genommen werden, kann ich das Heck Meck nicht verstehen.
Josef
Senior- Mitglied
Beiträge: 152
Registriert: Montag 23. November 2009, 10:16
PLZ: 37339
Wohnort: Gernrode

Re: Was wärd aus dißer Kunstwährung ? ..??

Ungelesener Beitrag von Josef »

Irrweg - Nils.
Selbst meine Tochter (12) versteht schon relativ, das es so nicht funktionieren KANN !

Man KANN nicht zig unterschiedlicheste Länder mit Ihren Volkswirtschaften, Vermögen, Infrastrukturen, Sozialwesen und ähnliches Im mittel betrachten und alle über

EINEN Leitzins bedienen !!!

>>> Logisches Denken .

Aber wenn du so willst ...

Du siehst doch , wie man anderswo " die Reste der Mark"- im übertragenen Sinn - verpraßt.
Übrigens D lag knapp über 3 % , GR bei 13 % !!
Kurt Brakelmann
häufiger Besucher
Beiträge: 76
Registriert: Donnerstag 27. August 2009, 13:09
PLZ: 24103
Wohnort: 24103 Büttenwarder Fleethorn 15

Re: Was wärd aus dißer Kunstwährung ? ..??

Ungelesener Beitrag von Kurt Brakelmann »

Liebend gern würde die EU heute Griechenland wieder aus der EURO-Zone verabschieden. Als nächstes Land wäre wohl Portugal fällig. Aber keiner weiß wie das gehen soll. Bei der Schaffung der EURO-Zone hat man schlicht versäumt Regularien dafür zu schaffen, wie ein Land aus dem EURO auch wieder verabschiedet werden kann.
Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen und keiner weiß, wie es wieder heraus geholt werden kann.
Deshalb ist jetzt wiedermal der dumme deutsche Michel als willfähriger Steuerzahler gefragt. Als wären wir selbst nicht schon genug verschuldet.
Demnächst sind wir dummen deutschen Steuerzahler auch wieder Mode, wenn es gilt den AMI-Konzern GM mit 1,6 Milliarden zu unterstützen bevor dann Opel endgültig zu gemacht wird. Alles rausgeschmissene deutsche Steuer-Milliarden.
Josef
Senior- Mitglied
Beiträge: 152
Registriert: Montag 23. November 2009, 10:16
PLZ: 37339
Wohnort: Gernrode

Re: Was wärd aus dißer Kunstwährung ? ..??

Ungelesener Beitrag von Josef »

Deutschland wirklich helfen täten doch gewiß folgende Fakten ...

Schaffung eines neuen Amtes mit weitreichensten Vollmachten, gewählt und ABSCHAFFBAR nur durch direkte Volksabstimmung.
- Wahl einer integren parteilosen Persönlichkeit mit strikt weißer Weste.
Mein Voschlag bspw. wäre Peter Sloterdijk. Er ist auch - im Gegensatz zu vielen anderen - möchtegerngroßen - körperlich und geistig noch nicht vergreist...
- Schaffung eines suveränen - nochmal : suveränen - dt. Rechtsstaates. Demzufolge :
- sofortige Auflösung Fremdstaatenklausel
- Friedensvertrag.
Schaffung eines neutalen D mit direkter Wahl aller wichtigen Gremien.

Als Folge obengenanntes ...
- den Selbstbedienungsladen Bundestag sammt seiner Schmarotzerparteien bräuchten wir nur noch sporadisch.Um Vorschläge einzubringen, die das Volk direkt entscheidet.
- natürlich hätten wir keine Atomwaffen mehr in unserer Heimat
- Schluß mit dem blödsinnigen Multikultiwahn und dem noch blöderen Geschwafel von der Globalisierung. Letzeres ist ausßlschließlich eine Erfindung der "Hochfinanz von der Ostküste" - K E I N Naturgesetz .
- wir wären mit allen Ländern freundschaftlich verbunden, wobei die politische Achse Paris - Berlin - Moskau - Peking Deutschland sicher zum Vorteil wäre. Ebenso die JAHRHUNDERTE lange Freundschaft zu den Ländern des Orients.Nicht nur dort sind wir (bisher) geschätzt. Wir müßten NICHT mehr als Hiwi mit dem größten Aggressor der Neuzeit mitmarschieren, der meißtgehaßten Nation der Welt...Diese ENORMEN Summen können wir im land gut gebrauchen.
- Nato + EU Austritt wär sicher
- innerhalb des Landes werden wieder humane, dt. WERTE vermittelt ! Ja Nils, wem´s nicht paßt - es ist doch ein freies Land... Wie sagte doch Generalbundesanwalt REBMANN zu einem , der sich schämte Deutscher zu sein ? " Dann wandern Sie doch aus ! Auf Leute wie Sie können wir hier verzichten !" Wörtlich.
++Und
ganz entscheidend

ein DICKER SCHLUßSTRICH
unter 12 elende Jahre, die uns von allen anderen Ländern , die D keinen geistig - moralisch - wirtschaftlichen "Aufschwung" gönnen wollen - nochmals mindestens 65 Jahre in den Schuld - und Bußturm zu schicken ! Wir haben bitter gebüßt dafür !!
SCHLUß mit ewiggestriger Vergangenhaltsbewältigung, die nun wirklich jeden zum Hals raushängt - Herr Dannowitzer !Herr Landrat Henning !
Es gibt nunmal KEINE Erb - UND Kollektivschuld. Schluß. Punkt. Fertig. Aus. >Mir persönlich hängt es DERMAßEN zum Hals raus, eigentlich TÄGLICH auf irgendeinem dt. Fernsehsender diesen Österreichischen DRECKSACK zu sehen !!!

Falls oben genanntes eintrifft (Hoffnung nicht aufgeben) wette ich alles was ich habe, das uns innerhalb eines rel. kurzen Zeitraumes niemand mehr "an´s Bein pinkelt" UND der Schwur Gutes zu mehren und Schlechtes abzuhalten - tja - er wäre dann wohl erfüllt ! :roll:

Einmal MUß doch Schluß sein mit der Selbstanklage.
Josef
Senior- Mitglied
Beiträge: 152
Registriert: Montag 23. November 2009, 10:16
PLZ: 37339
Wohnort: Gernrode

Re: Was wärd aus dißer Kunstwährung ? ..??

Ungelesener Beitrag von Josef »

John Maynhard war unser Steuermann !
Benutzeravatar
niels
Site Admin
Beiträge: 2317
Registriert: Freitag 22. März 2002, 16:15
PLZ: 37075
voller Name: Niels Dettenbach
Wohnort: Göttingen
Kontaktdaten:

Re: Was wärd aus dißer Kunstwährung ? ..??

Ungelesener Beitrag von niels »

Liebend gern würde die EU heute Griechenland wieder aus der EURO-Zone verabschieden. Als nächstes Land wäre wohl Portugal fällig. Aber keiner weiß wie das gehen soll
Hmm,
ich glaube nicht, das auch nur ein seriöser Politiker oder Volkswirt dies so liebend gerne täte.

Die Stabilität einer Währung ist wichtig - sie wird aber nicht allein aus dem Wirtschaftsvolumen der geografischen Währungseinheit gebildet. Wert und Zuverlässigkeit einer Währung wird zu großen Teilen durch das Vertrauen in diese bestimmt - innerhalb des Währungsraumes ebenso wie außerhalsb - bei den Handelspartner und Investoren. Je "stabiler" eine Währung ist, desto größere Summen fließen dem Währungsraum als Investitionen usw. zu - und desto weniger fließen gelder aus dem Wirtschaftsraum in andere Länder ab.

Würden wir z.B. Griechenland zeitnah pleite gehen lassen und aus dem Euro-Raum ausschließen, würde dies sogar das Vertrauen in Auslandsinvestitionen in unser Land / unsere Währung erschweren. Wer kam z.B. noch vor 20 Jahren auf die Idee, sein Geld in polnischen Zloty anzulegen? Würden wir Portugal oder die Griechen aus dem Euro-Raum ausschließen, könnten wir keinem Investor mehr versichern, das wir nicht irgendwann selbst aus dem Euro fliegen (wir standen sogar schon paar mal vor ähnlichen Situationen, wenn auch nicht ganz so hart..).

Währungsstabilität ist aber sicher auch nicht alles - man braucht sogar eine gewisse Flexibilität für eine prosperierende Gesellschaft. Ein starker Währungsverbund aber ist einer Währung mittel- wie langristig eher zu- als abträglich. Wenn wir einen starken Euro wollen, müssen wir dafür auxh etwas tun und verlangen. Geld an Griechenland oder Portugal verschenken geht dabei natürlich nicht, denn das treibt die Inflation genauso...
Niels.

(Eichsfeld-Foren Admin)
Eichsfeld WiKi - WiKi für das Eichsfeld
[url=http://www.eic-search-.de]EIC-Search[/url] - Suchportal für das Eichsfeld
---
http://www.syndicat.com
---
Kryptoinfo - GPG/PGP public key:
ID 651CA20D - https://syndicat.com/pub_key.asc
Key fingerprint = 55E0 4DCD B04C 4A49 1586 88AE 54DC 4465 651C A20D
---
Josef
Senior- Mitglied
Beiträge: 152
Registriert: Montag 23. November 2009, 10:16
PLZ: 37339
Wohnort: Gernrode

Re: Was wärd aus dißer Kunstwährung ? ..??

Ungelesener Beitrag von Josef »

Daraus höre ich deutlich, das Du auch kein Mittel für diß Finanzdesaster hast - Nils .

Du vergißt beständig und vieleicht auch absichtlich, das wir Deutsche eben NICHT auf die Stabilität der anderen absolut abhängig sind. Wir HATTEN die stärkste Währung der Welt. >>>> KEIN einigermäßen vernuftbegabtes und suveränes Land hätte diese Währung aufgegeben. <<< Nun ist schlicht und einfach die Zeit gekommen, um uns aus dieser ungeliebten (die meisten Deutschen sehnen sich nach der DM zurück Nils , na gut Du nicht / Exoten gibt´s immer ) Kunstwährung zu verabschieden. Laut Maatrich problemlos möglich und praktisch durchführbar. Dann kann die BUNDESBANK wieder den DEUTSCHEN Gegebenheiten entprechend den Leitzins anpassen. Genau so wie sie es jahrzehntelang mit dem GRÖßTEN ERFOLG weltweit getan hat. Natürlich käm dies der dt. Wirtschaft MASSIV zu gute > Eine Diskussion EU hörig abwürgen, ist feige und nicht im Sinne unseres Vaterlandes.
Bitte mal drüber nachdenken !
Ich jedenfalls lasse mich von irgendwelchen Eurokraten den Kopf nicht bessoffen reden lassen ....wie lax andere Ihre Geldpolitik zum Schaden eben auch Deutschlandes als größten Nettozahler betreiben - sehen wir doch jetzt. Dies ist doch nur die Spitze des Eisberges.


Hellau ! :D
Benutzeravatar
niels
Site Admin
Beiträge: 2317
Registriert: Freitag 22. März 2002, 16:15
PLZ: 37075
voller Name: Niels Dettenbach
Wohnort: Göttingen
Kontaktdaten:

Re: Was wärd aus dißer Kunstwährung ? ..??

Ungelesener Beitrag von niels »

aha,
demnach gehörst Du auch zu denjenigen, die der "guten alten DM" hinterhertrauern. Ich halt nicht, denn mit dem Euro bin ich hochzufrieden.

Ja,
wir HATTEN mal eine stabile Währung. Gäbe es sie heute noch - im Umfeld von Europa, EU & Co. - wäre sie wohl alles andere als derart stabil. Zum einen wäre der Wirtschaftsraum Deutschland zu klein, um sich gegen externe Einflüsse sichern zu können, zum anderen sah es um unseren Staatshaushalt bis vor kurzem auch net besser aus. Wir selbst haben lange Zeit immer wieder gegen die Euro-Kriterien verstoßen. Zu der Zeit also wurden wir quasi aus dem Ausland gestützt. Eine hauseigene Währung hätte uns da sicher wenig gefreut (siehe heute z.B. britisches Pfund usw.).

Wer die Grundlagen der Währungstheorien kennt und beherzigt, wird ein Interesse daran haben Griechenland zu stützen. Das macht aber nur Sinn, wenn daran eiserne Maßregeln gebunden sind, z.B. bei der Ausgabenpolitik des Landes und harte Rückzahlungsvereinbarungen (Zinssätze, Fristen und Ausfallregelungen) usw.

Btw:
Das Griechenland überhaupt so weit "abstürzen" konnte, dürfte nicht zuletzt an der fast schon traditionellen linken Regierung liegen, unter der Mißwirtschaft und Korruption blühten.
Josef
Senior- Mitglied
Beiträge: 152
Registriert: Montag 23. November 2009, 10:16
PLZ: 37339
Wohnort: Gernrode

Re: Was wärd aus dißer Kunstwährung ? ..??

Ungelesener Beitrag von Josef »

Deutschland zögert noch. Aber der Druck wächst !
Europa muß den Griechen helfen, lautet die Parole der EU Kommision, befeuert vom fransösischen Präsidenten Sarkozy.
Im Klartext heißt das :

Deutschland soll für die Schulden Griechenlands einstehen.

Aber so hat man den Deutschen den Euro nicht verkauft. Vor dem Abschied von der DM wurde feierlich der Maastricher Vertrag unterzeichnet, der AUSDRÜCKLICH verbietet, daß ein Mitglied der Währungsunion für die Schulden eines anderen haftet. Wenn dieses zentrale Gebot finanzpolitischer Stabilität nicht mehr gilt, dann sind der Maastricher Vertrag, der Stabilitäts- und Wachstumspakt und auch die Schuldengrenze im Grundgesetz das Papier NICHT WERT auf dem es gelobt wird. Dann werden sich die Deutschen (vieleicht auch - oder grade Nils) die Deutsche Mark ZURÜCKWÜNSCHEN.

Frankfurter Allgemeine
11.02.10
Benutzeravatar
niels
Site Admin
Beiträge: 2317
Registriert: Freitag 22. März 2002, 16:15
PLZ: 37075
voller Name: Niels Dettenbach
Wohnort: Göttingen
Kontaktdaten:

Re: Was wärd aus dißer Kunstwährung ? ..??

Ungelesener Beitrag von niels »

...schon komisch,

immer genau dann, wenn wir als Euro-Mitglied zur Stützung anderer defizitärer Euro-Länder gefordert sind, wird das Geschrei der "guten alten DMark"-Fans besonders laut. Ebenso wie beim aktuellen Preisnachlaß des Euros auf den Währungsmärkten. Das der Euro aber über die letzten 1-2 Jahre (also genau in der Krise) so extrem stark geworden ist, das sein hoher Wert für unsere Export-Geschäfte schon hinderlich war, bleibt außen vor. Vor allem exportierende Länder wie Deutschland litten und leiden vor allem durch den extrem hohen Euro, der erst jetzt wieder auf ein gesunderes Maß nachzugeben scheint.

Von einem "Wertverfall" kann wohl maum eine Rede sein, wenn man sich den Euro über seine Entwicklungsgeschichte hin anschaut.

Aber:
Griechenland zeigt gut, wozu linke wie "sozialistische" Regierungen immer wieder fähig sind. Sie ruinieren binnen weniger Jahre Wirtschaft und Staatshaushalt, fördern Bürokratie und damit auch Korruption. Während es den einfachen Griechen für kurze Zeit "besser" zu gehen schien, gehen heute eben diese Griechen auf die Straßen und protestieren gegen den auferlegten Sparkurs der Regierung und der Euro-Gemeinschaft. Das hätte man schließlich von den Sozialisten nicht erwartet. Bei der immer neuen Verteilung von Geld und Mißwirtschaft behalfen sich sozialistische Länder bisher mit einem einfachen Mittel: Inflation. Als Mitglied der Euro-Währungszone aber geht das nicht.

Griechenland ist nur ein Beispiel. Käme auch in Deutschland eine linke bzw. Rot-rote Regierung, stände Deutschland binnen Jahren ähnlich da. Ich wäre gern Mäuschen um zu sehen, ob die DMark Fans dann immer noch rufen würden - zumindest die, die wissen was eine Währung ist. Schaut man sich die heruntergewirtschaftesten Bundesländer derzeit an, wird man feststellen, das dort lange Jahre Rot regierte.

Schon unter Rot-Grün stand Deutschland selbst schon recht nah vor dem "Euro-Rauswurf". Jahr für Jahr wurde gegen die Maastricht-Vereinbarungen verstoßen und jedes Jahr gelobte der deutsche Finanzminister eine "Schuldenbremse", die man aber selbst nie einhalten konnte oder wollte. Schuld waren dann immer irgendwie die anderen. Spätestens in der jetzigen Krise ständen wir mit rot-rot im Bund ähnlich da wie Griechenland. Keine brauchbar bezahlten Jobs, kaum Einkommen, kaum Zukunftsperspektive - dafür leere Haushaltskassen und teure Lebensmittel und Konsumgüter. Was für ein Traum...

Dazu kommt: Hätte man ohne Druck von Maastricht nicht noch weitaus größere Schulden gemacht?

Achja, auch die Briten waren und sind große Verfechter Ihres Pfunds - wohl auch, weil die eigene Königin drauf ist. Das Pfund ist bekanntermaßen im Keller und in immer mehr britischen Geschäften akzeptiert man noch vor zwei Jahren undenkbar - den Euro als Zahlungsmittel. Nicht wenige Händler bevorzugen ihn sogar.
Heinrich5

Re: Was wärd aus dißer Kunstwährung ? ..??

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Niels:
Btw:
Das Griechenland überhaupt so weit "abstürzen" konnte, dürfte nicht zuletzt an der fast schon traditionellen linken Regierung liegen, unter der Mißwirtschaft und Korruption blühten.
Zitat Niels:
Aber:
Griechenland zeigt gut, wozu linke wie "sozialistische" Regierungen immer wieder fähig sind. Sie ruinieren binnen weniger Jahre Wirtschaft und Staatshaushalt, fördern Bürokratie und damit auch Korruption. Während es den einfachen Griechen für kurze Zeit "besser" zu gehen schien, gehen heute eben diese Griechen auf die Straßen und protestieren gegen den auferlegten Sparkurs der Regierung und der Euro-Gemeinschaft. Das hätte man schließlich von den Sozialisten nicht erwartet. Bei der immer neuen Verteilung von Geld und Mißwirtschaft behalfen sich sozialistische Länder bisher mit einem einfachen Mittel: Inflation. Als Mitglied der Euro-Währungszone aber geht das nicht.
Griechenland ist nur ein Beispiel. Käme auch in Deutschland eine linke bzw. Rot-rote Regierung, stände Deutschland binnen Jahren ähnlich da.
Das stimmt nicht.

Auch wenn Konrad Adenauer schon vor fünfzig Jahren behauptet hat, dass die Roten nicht mit Geld umgehen können.

Gerade Griechenland ist dafür Beispiel, dass die Konservativen den Roten in dieser Beziehung in keinster Weise nachstehen.

Die griechische Regierung (und zwar egal ob konservativ, liberal oder sozialistisch) führen die EU schon lange mit falschen Wirtschaftsdaten in die Irre. Und nicht nur bei falschen Angaben zu Wachstum und Verschuldung.

Schon seit 1981 bekam Athen als zehntes Mitglied der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) Milliardenhilfen aus Brüssel. Im Oktober 1985 wurde Griechenland durch einen 1,75-Milliarden-ECU-Kredit aus Brüssel vor der Staatspleite gerettet – doch der Staat führte seinen Kurs großzügigen Geldausgebens fort.

1989 entsprachen die Transfers aus Brüssel schon 4,5 Prozent der griechischen Wirtschaftsleistung. Die Brüsseler Kontrolleure waren bald „genervt vom Missbrauch der EC-Gelder, die zum großen Teil für Konsum ausgegeben wurden“, stellte der ehemalige griechische EU-Diplomat Mark Dragoumis fest.

1993 leistete sich Griechenland ein Haushaltsdefizit von 13 Prozent der Wirtschaftsleistung. Das schmolz in den Folgejahren wundersam schnell zusammen. 1998 betrug Athens nach Brüssel gemeldetes (erlogenes) Haushaltsdefizit nur noch 2,5 Prozent des BIP. Und 2000, im Jahr des Aufnahmebeschlusses, gar nur ein Prozent.

Auf Grund dieser Lügen hatten die Staats- und Regierungschefs der Eurozone am 20. Juni 2000 zugestimmt, dass auch Griechenland zum 1. Januar 2001 den Euro benutzen dürfe.

Der sozialistische Regierungschef Kostas Simitis beglückwünschte nach dem historischen Beschluss sich selbst und seine Landsleute. Die Griechen hätten es geschafft, „ihre Art des Denkens und Arbeitens zu ändern“.
Inspekteure der EU-Statistikbehörde Eurostat aber weigerten sich mehrfach, diese Daten aus Athen anzuerkennen.
Am 7.März 2004 gewannen die konservativen Neuen Demokraten die Wahl. Die Sozialisten mussten gehen.

Zwei Monate später gab der neue konservative Regierungschef Kostas Karamanlis im Parlament Rechentricks seiner Vorgänger zu. Mit „kreativer Buchhaltung“ habe die sozialistische Simitis-Regierung das Haushaltsdefizit unter das für die Eurozonen-Zugehörigkeit entscheidende Drei-Prozent-Limit gerechnet.
Die Tricks umfassten das Verschleiern von Milliardenausgaben für Panzer, Kriegsschiffe oder Jagdflugzeuge, die Verlagerung von Schulden in Staatsbetriebe außerhalb des Haushalts, zu hohe Steuer- und zu geringe Schuldenschätzungen, Trickbuchungen von EU-Geldern und illegale Buchungen von Geld der Postsparkasse. „Der Haushalt war von Anfang an eine Fiktion“, gab Karamanlis zu.

Die spätere Bilanz der EU-Inspektoren: Von 1997 bis 2003 waren alle Haushaltsdefizite in Wahrheit über dem Drei-Prozent-Limit.

Die EU ließ Griechenland im November 2004 mit einer milden Warnung davonkommen – wohl auch, weil selbst vorgebliche Musterländer wie Deutschland und Frankreich in diesen Jahren Haushaltskosmetik betrieben. Der konservative Premier Karamanlis versprach ab sofort Ehrlichkeit und volle Transparenz der griechischen Finanzen.

Stattdessen aber kalkulierte die konservative Karamanlis-Regierung die Höhe der griechischen Wirtschaftsleistung mit einem Schlag um 25,7 Prozent nach oben – allerdings mit Verzögerung. Athen verhandelte gerade über künftige EU-Strukturhilfen. Die bekamen nur Regionen, deren Wirtschaftsleistung unter 75 Prozent des EU-Durchschnitts lag.
Das BIP lag zum Zeitpunkt der Verhandlungen offiziell bei 74,9 Prozent – nach der Revision der Wirtschaftsleistung aber bei 98,5 Prozent. „Hätten die neuen Zahlen zum Zeitpunkt der Verhandlungen über die Strukturhilfen vorgelegen und wären akzeptiert worden, hatte Griechenland nur ein Drittel der 20,4 Mrd. Euro zugestanden, die ihm als Strukturhilfe zugeteilt wurden“, stellte Robert McDonald von der Economist Intelligence Unit fest.

13,6 Milliarden dieser 20,4 Milliarden waren also unberechtigt erschlichen. Griechenland zahlt das nicht zurück. Erinnert sei nur, dass Deutschland der Hauptzahler dieses Milliarden ist. (von wegen noch ausstehender Reparationszahlungen aus Deutschland)

Auch in dieser Zeit der konservativen Regierung weigerten sich die Eurostat-Inspekteure Zahlen aus Athen anzuerkennen. Ihre Bedenken wurden auf politischer Ebene indes heruntergespielt. Es spielte dabei auch eine große Rolle, dass konservative Politiker wie EU-Kommissionschef Jose Manuel Barroso oder Bundeskanzlerin Angela Merkel keinen Konflikt mit dem ebenfalls konservativen Karamanlis wünschten.

Zum Skandal kam es erst nach dem erneuten Wahlsieg der Sozialisten am 4.Oktober 2009. In einer bizarren Wiederholung der Ereignisse von 2004 führte die nun sozialistische Regierung ihre konservativen Vorgänger vor und holte deren Haushaltsleichen ans Licht. Resultat: Wieder war Brüssel jahrelang belogen worden, wieder wurde das Haushaltsdefizit gleich für mehrere Jahre nach oben korrigiert – im Fall von 2009 gar von 3,7 auf 12,5 Prozent.

Das könnte noch nicht das Ende sein. Noch in der vergangenen Woche beteuerte Finanzminister George Papaconstantinou im Interview mit der Welt am Sonntag, Griechenland habe nun „alle Daten, alle Informationen der EU geschickt. Es werde keine Bekanntgabe eines noch höheren Defizits geben“. „Alles ist auf dem Tisch.“ Doch Eurostat hat daran seine Zweifel.
So habe Griechenland EU-Inspektoren noch bei einem Besuch in Athen Mitte September 2009 versichert, griechischen Regierungsbehörden sei gesetzlich verboten, an Finanzgeschäften außerhalb der Finanzmärkte – so genannten Derivativen – teilzunehmen. Erst am 23. Februar 2010– nach Berichten in „Spiegel“ und New York Times – gab Griechenland „erstmals die Existenz von 2001 außerhalb der Finanzmärkte abgeschlossenen Swap-Operationen zu“, erklärte die EU-Statistikbehörde am Donnerstag vergangener Woche.

Durch diese Finanzoperation außerhalb des Haushaltes bekam Griechenland von der US-Investmentbank Goldman Sachs schätzungsweise eine Mrd. Euro Kredit – im Austausch für die jahrelange Abtretung von Lotterieeinnahmen und Flughafengebühren. Die EU muss nun zusammen mit der neuen Regierung in Athen „entscheiden, um wie viel die Regierungsschuld nach oben“ korrigiert werden muss, stellen die Eurostat-Inspekteure sarkastisch fest.

Im Lügen und Betrügen, im schönrechnen der Finanzen und verschleiern von Schulden und im Neuverschulden der Haushalte unterscheiden sich konservative und sozialistische Regierungen nicht. Weder in Griechenland noch in Deutschland oder in England.
Benutzeravatar
niels
Site Admin
Beiträge: 2317
Registriert: Freitag 22. März 2002, 16:15
PLZ: 37075
voller Name: Niels Dettenbach
Wohnort: Göttingen
Kontaktdaten:

Re: Was wärd aus dißer Kunstwährung ? ..??

Ungelesener Beitrag von niels »

Du magst Recht haben, das sich die meisten Regierungen - unabhängig von der "Färbung" - wenig im (mehr oder weniger) "geschickten" Jonglieren mit Zahlen nehmen. Auch den Deutschen dürfte etwas mehr Wahrheit über die aktuelle Situation nicht schaden (nur wollen das viele Deutsche - so mein Eindruck - weder hören noch die Konsequenzen daraus tragen).

"Traue keiner Statistik die Du nicht selber gefälscht hast"...

Z.B. finde ich heftig, das in Deutschland bereits über 40% der öffentlichen Haushalte allein in Sozialleistungen fließen. Dazu kommen enorme Summen, die von rot wie schwarz einzelnen Großkonzernen zugeschoben werden in der Hoffnung, die könnten das Arbeitslosenproblem lösen. Aber auch in die Landwirtschaft fließen kräftige Summen für m.E. "zweifelhafte" Zwecke.

Zieht man dann noch die riesigen Verwaltungskosten ab, bleibt für Investitionen, von denen ALLE Bürger etwas haben - also z.B. Infrastrukturen wie öffentliche Verkehrsmittel, gute Bildungseinrichtungen usw. - bleibt vergleichweise immer weniger übrig. Mit sinkender Zahl Beschäftigter steigt die Zahl der Arbeitslosen, so das immer mehr Arbeitslose von immer weniger Steuerzahlern mitfinanziert werden müssen. Der Druck auf dem Arbeitsmarkt ist entsprechend hoch. In Griechenland existiert momentan quasi fast gar kein "Arbeitsmarkt" mehr.

Allerdings ist schon seltsam, das die Zahl der Arbeitslosen oder Geringstverdiener unter "sozialen" oder gar "sozialistischen" Regierungen - ob auf Staaten oder Bundesländerebene - signifikant steigt (abgesehen von den immer neuen Tricks die AL-Zahlen auf dem Papier zu "senken"). Auch nicht selten sind die überdurchscnittlich hohen Ausgaben für Verwaltungen und öffentlich Bedienstete / Beamte.

Als EU-Mitglied kann man Geld nicht einfach "nachdrucken". Entsprechend schnell kann es eigentlich jedem EU-Mitglied, das seine Hausaufgaben nicht zeitig macht, ähnlich ergehen wie heute Griechenland. Wir Deutschen sind von einer ähnlichen Situation gar nicht soooo weit weg - zumindest wenn wir weiterhin überfällige Reformen aufschieben oder in Reförmchen verpuffen lassen.
Josef
Senior- Mitglied
Beiträge: 152
Registriert: Montag 23. November 2009, 10:16
PLZ: 37339
Wohnort: Gernrode

Re: Was wärd aus dißer Kunstwährung ? ..??

Ungelesener Beitrag von Josef »

Da hast Du schon Recht nils, nur den letzten Satz versteh ich nicht.
Ich glaub, da kommen noch EINIGE Kandidaten vor - D - dran . Griechenland hat Staatsanleihen von 302 Mrd. Euro ausgegeben. Bei dt. Banken steht das Land mit 43,2 Mrd. in der Kreide. GR hat als größter Nutzer der EU jährlich über 6 Mrd. Euro netto kassiert, umso unverständlicher ist es, dass das Land sich derart verschuldete.
Es gibt ja nur 2 Lösungen : entweder noch stabile Länder gewähren Beistandskerdite um den drohenden Bankrott von Banken und Staat zu verhindern - oder Rückabwicklung des Euro.
>> Im äußersten Notfall wollen die EU Staaten mit Notkrediten GR helfen womit allerdings ANDERE vom Bankrott bedrohte Länder KEINEN Anreiz mehr haben, ihre Haushalte in Ordnung zu bringen.
Benutzeravatar
niels
Site Admin
Beiträge: 2317
Registriert: Freitag 22. März 2002, 16:15
PLZ: 37075
voller Name: Niels Dettenbach
Wohnort: Göttingen
Kontaktdaten:

Re: Was wärd aus dißer Kunstwährung ? ..??

Ungelesener Beitrag von niels »

na,
unsere Verschuldungssituation ist ja (eigentlich) bekannt. Einfach "Geld nachdrucken" - also Inflation - können wir keine betreiben.

Wer rechnen kann weiß, das es auch für Deutschland so wie bisher nicht weitergehen kann. Auswege gibt es nur wenige:

- eine nennenswert kräftigere Wirtschaftsleistung (und damit Bruttoinlandsprodukt), womit mehr Geld in die Kassen kommt (woanders kommt jedenfalls kein Geld her...)
- sparen, sparen, sparen - aber wo?

Wenn wir das extrem überholungsbedürftige Sozialsystem "as is" aufrecht erhalten wollen (obwohl es von allen Seiten - selbst den Hartz IV Empfängern, Gesundheitspatienten, Pflegebedürftigen, Rentnern usw. - heute schon kritisiert wird), werden wir nur schwer mehr Wirtschaftsleistung erreichen, schon weil Investitionen fehlplatziert und Anreize falsch gesetzt werden.

Demnach müssten wir irgendwann Sozialleistungen wie andere wichtige Ausgaben (Bildung, Infrastruktur) einsparen. Die Folge wäre eine Abwärtsspirale, die sich irgendwann immer schneller dreht. Schon jetzt stehen wir an einem Punkt, wo die Strukturen grundlegend reformiert werden müssten, wenn wir zukünftig eine bessere - oder wenigstens gleichwertige - Soziallandschaft halten wollen.

Die Rentner sind mit der niedrigen Rente unzufrieden, die Patienten mit dem Gesundheitssystem (von Pflege ganz zu schweigen), die Hartz IV Empfänger mit der sozialen Situation wie vor allem den Zukunftschancen. Dabei leisten wir uns eines der mit Abstand teuersten Sozialsysteme der Erde. Demnach stimmen die Strukturen nicht mehr - sie sind veraltet und hoch ineffizient. Große Veränderungen bedeuten aber auch immer, das einzelne, die sich komfortabel - auf Kosten der anderen - eingerichtet haben, möglicherweise Abstriche im neuen System machen müssten. Diese finden sich auf allen Ebenen der Gesellschaft vom Hartz IV Empfänger über manch Beamten wie auch unter Bankmanagern. Bisher schieben die einen die "Schuld" auf die anderen - Schukdzuweisungen aber waren und sind selten zielführend, wenn man ein Problem tatsächlich lösen will.
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 76 Gäste