Fand der Holocaust vor den Augen eines ganzen Volkes statt?

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Rolf Josef Eibicht
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Fand der Holocaust vor den Augen eines ganzen Volkes statt?

Ungelesener Beitrag von Rolf Josef Eibicht »

Fand der Holocaust vor den Augen eines ganzen Volkes statt? – Anmerkungen zu Dr. Dieter Graumann (ZdJ)



"Es gilt, die Ordnung der Dinge zu erkennen
und sich selbst in Ordnung zu bringen."
Joseph Bernhart



In der politischen Berichterstattung der für die politische Kultur in diesem unserem Lande überaus relevanten Tageszeitung „BILD“ (12 Millionen Leser täglich, meist zitiertes Medium), unabhängig und überparteilich, aktuell erneut mit großen Verdiensten auch in der unerträglichen Causa Christian Wulff, dessen Rücktritt leider immer noch nicht erfolgte – wie schon Mitte Dezember 2011 von Seiner Exzellenz Joachim Kardinal Meisner Erzbischof von Köln angeregt, oder Stichwort Euro-Desaster, schrieb der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, am 20. Januar 2012 einen Beitrag mit dem Titel:
„Wie war der Massenmord an den Juden möglich? – Heute vor 70 Jahren beschlossen die Nazis bei der Wannsee-Konferenz den Holocaust."
Im Anhang Nr. 1 befindet sich die Dokumentation des Beitrages.

Dieter Graumann schreibt unter anderem: Wir müssen „um unserer aller willen um die Vergangenheit wissen, gerade um gemeinsam daraus lernen zu können.“ In der Tat, anders kann es nicht sein – die Geschichte ist das Auge der Wahrheit.

Und Dr. Graumann schreibt unter anderem: „Niemand wird je nachvollziehen können, wie die Shoa vor den Augen eines ganzen Volkes [...) geschehen [...] konnte.“
Um diese Aussage geht es mir hier!

Generell: Der Holocaust spielte sich NICHT vor den Augen eines ganzen Volkes ab! Dies muß korrigiert, berichtigt werden.

Der Holocaust in der bestialischen und satanischen Dimension der physischen Vernichtung mittels Gaseinwirkung, fand NICHT vor den Augen eines ganzen Volke statt. Diese Tötungspraktik, der Holocaust generell, konnte nicht „von unten“ erkannt werden und wurde auch nicht „von unten“ erkannt!

Und wäre der Holocaust vom Volk erkannt worden, so wäre er nicht möglich gewesen. (Siehe besonders auch die Argumentationen aus englischer Quelle weiter unterhalb.)

Man sollte endlich aufhören, das deutsche Volk immer wieder, ob nun beabsichtigt oder nicht – latent oder manifest, völlig unzutreffend mit Kollektivschuldvorwürfen zu belasten, zu belasten versuchen oder in die Nähe derselben zu bringen. (Es ist wohl klar, daß ich der Überzeugung bin, daß Dr. Graumann dies nicht beabsichtigt, aber unglückliche Formulierungen, die so nicht stehen bleiben können, es ergeben. Und es dies muß auch ausgeräumt, korrigiert, berichtigt werden.)

WEIT ÜBER 90 PROZENT, 98 Prozent der Deutschen haben vom Holocaust nichts gewußt, sonst wäre er vollkommen unmöglich gewesen! Hätte dieser absolut nicht durchgeführt werden können. Tatsache ist, sie haben es nicht gewußt – und folglich auch nicht, trotz des Totalitarismus, dagegen in den Widerstand gehen können, wie sie gegen die Euthanasie, trotz der Unterworfenheit unter dem Totalitarismus und seiner Gewaltsamkeit, erfolgreich in den Widerstand gegangen sind.

Der Holocaust war eine bis zum Schluß im Dunklen gebliebene Vernichtungspolitik eines Teiles der NS-Führung. Also „von oben“ - und vor allem sich abspielend in der Gewaltsamkeit und der Unterworfenheit eines allumfassenden Totalitarismus. (Dessen zentrale Kennzeichen unterhalb dargelegt werden.)

Man muß schon genau wissen, was ein Wissen über den Holocaust war, oder was zu einem Holocaustwissen führen konnte. (Auch aus der Kenntnis von Massenerschießungen in den besetzten Ostgebieten – durch die 4 Einsatzgruppen, in Bruchstücken erfahren durch Soldaten auf Heimatbesuch oder aus Briefen in die Heimat, konnte man nicht auf die Systematik eines beabsichtigten und systematischen Völkermordes schließen. – Man versuchte es als grausame Entartungen und Einzelfälle wegzudrücken.) Und dies muß auch wissenschaftlich und redlich sein, nicht spekulativ und letztlich unbegründet, nicht mit falschen Generalisierungen, methodologischen Fehlschlüssen, nicht bewiesene Induktionsschlüsse, erkennbar brachial-ideologischer Verblendung, ideologischer verrückter Vordispositionierung: die Deutschen doch, bitte schön, nicht vom ewigen Geschichtspranger oder Geschichtsmarterpfahl und vom ewigen Gang nach Canossa wegkommen zu lassen – wobei jedoch in Wahrheit der Fahrkartenschalter nach Canossa schon längst geschlossen werden müßte, Unwissenschaftlichkeit, Präsentation von eigener, nicht allgemein einsehbarer und nachvollziehbarer Privat-Sozialphilosophie – und dann auch noch dem mainstream (Hauptströmung) des Zeitgeistes unterworfen oder ihm nachäffend, die brachial-ideologische Verblendung der Raserei der political and historical correctness unterworfen (die ganze deutsche Geschichte, und dies mit Erfolg gelingend, zu einem Verbrecheralbum pervertierend und in den Dreck ziehend – in einer völlig falsch und einseitig betriebenen Vergangenheitsbewältigung, und Wissenschaft im vorliegenden Bereich hat es anders als im Bereich der Naturwissenschaft mit auch menschlichem Handeln und Verhalten zu tun, soll die Wissenschaft in diesem Bereich keine wahrhaft besinnungslose „Wissenschaftlichkeit“ sein, wo auch Wissenschaft nicht zur puren Reißbrettstrategie von puren besinnungslosen Reißbrettstrategen herunterkommen und verkommen darf – geprägte und verprägte „Wissenschaftlichkeit“ aus den Neuzeit-Zeitgeist-Wegmarkierungen eines angeblich rationalen Welt- und Menschenbildes, ausgehend „von einem Dominantwerden technischer, ökonomischer, ökologischer, funktionalistischer, systemtheoretischer, soziobiologischer und strukturalistischer Einflußfaktoren auf des geschichtliche Geschehen“ (Univ.-Prof. Dr. Lothar Bossle in: Rolf Josef Eibicht, Die Tschechoslowakei. Das Ende einer Fehlkonstruktion – 1992/93, Berg 1993ff; oder Prof. Bossle analog im Beitrag: Hellmut Diwald – der Geschichtssoziologe zwischen den Fronten, in: RJE, Hellmut Diwald, Sein Vermächtnis für Deutschland, Sein Mut zur Geschichte, Tübingen 1994) – ohne Berücksichtigung anderer Daseinsfaktoren, statt abgesicherte Wissenschaftlichkeit und Plausibilität, Objektivität, die Pflicht zur Wahrheit und Gerechtigkeit.

Auch andere Völker (und welches war schon in seiner Geschichte befreit davon?) haben über Völkermordapokalypsen ihrer eigenen Machthaber bis zum Schluß nichts gewußt. Es gibt eine Weltapokalypse aller Menschheitsverbrechen. Auch muß es doch wirklich nun einmal aufhören, immer wieder eine völlig falsche und einseitige Interpretation der Vergangenheit oder Vergangenheitsbewältigung zu präsentieren. Um diese auch fortgesetzt zu irgendwelchen Zwecken und Interessen inszenieren, instrumentalisieren und funktionalisieren zu können – oder die Dinge auch nur aus falschen Verständnis der wirklichen historischen Vorgänge heraus, darzustellen, vor allem aus gravierend defizitären „Wissenschaftsanalysen“ heraus (obwohl man es eigentlich so gar nicht will: defizitären und pseudowissenschaftlichen Analysen aufsitzt – selbst wie Juckpulver in die Halskrause gestreut bekommt: von einer „Wissenschaftlichkeit“, die mehr dem Zeitgeistdiktat der ideologischen Fixierung anheimgefallen ist).

Und wo ist schon als Beispiel in der Weltgeschichte je bekannt geworden – und es gibt eine Weltapokalypse aller Menschheitsverbrechen, daß es je ein Volk wie unser deutsches Volk gegeben hat, welches über diese viele Jahrzehnte hinweg – jetzt über 60 Jahre (sic!), für das Verbrechen eines Genozids, begangen in seinem Namen, so viel, auf allen zentralen Ebenen, nahezu bis zur Selbstpreisgabe hin: gemeint das Abgleiten in nationaler Identitätslosigkeit und Geschichtslosigkeit, wiedergutgemacht, und auch auf die Zukunft Verpflichtungen abgegeben hat. Dies hat zuvor in der Weltgeschichte nie ein Volk so unter Beweis gestellt, obwohl es eine Weltapokalypse aller Menschheitsverbrechen gibt. (Es spricht auch hier für die Größe des deutschen Volkes, so auch in der Frage eines kolosalen Irrweges in seinem Namen und unter einem Totalitarismus, in einer Frage des singulären Genozid, dem Holocaust, gehandelt zu haben, in einer Art und Weise, die fast bis zur Selbstpreisgabe ging, in einer Art und Weise, die eine Wiederholung des Genozid VOLLKOMMEN ausschließt.
Siehe auch unsere Verfassung (GG) Artikel 1: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Und das Ganze auch freiwillig, damit da nicht der geringste Irrtum oder Zweifel aufkommt. Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer hätte auch ganz anders gegenüber David Ben Gurion, von 1948 bis 1953 und von 1955 bis 1963 israelischer Premierminister, reagieren können, die Amis (US-Amerikaner) hätten es nicht erzwungen, jedoch wäre es für uns Deutsche völlig unannehmbar gewesen, hier anders zu handeln. Auch in dieser Frage, der nach menschlichem Ermessen möglichen Wiedergutmachungsfrage und –leistungen, hat sich Dr. Konrad Adenauer um das deutsche Volk höchst verdient gemacht.
[Siehe man zum Stichwort Weltapokalypse aller Menscheitsverbrechen auch: Gunnar Heinsohn, Lexikon der Völkermorde, Veröffentlicht im Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbeck bei Hamburg, November 1998, ISBN 3-499-22338-4.]

Nein, die Deutschen „von unten“ haben davon, vom Holocaust, von der Massenvernichtung mittels Gaseinwirkung, nichts gewußt! Bis Kriegsende nichts gewußt.

Auch höchst ehrenhafte Persönlichkeiten unserer Republik, wie beispielsweise Bundespräsident Theodor Heuss und Bundeskanzler Helmut Schmidt, hier in Einschränkungen auch Bundespräsident Richard von Weizsäcker hinzugenommen, etc.pp, haben vor Kriegsende nichts davon gewußt, keine Kenntnis davon gehabt.

Am 9. April 2005 brachte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) ein Interview mit Hellmut Schmidt. Auf die Frage, „wann er zum ersten Mal eine Idee davon gehabt habe, dass die Nationalsozialisten Verbrecher seien“, antwortete er: „Nach dem Krieg [...] ich habe von dem Genozid an den Juden nichts gewusst, wie viele Menschen damals.“ Und dann nochmals: „Ich habe davon nichts gewusst, mein Vater auch nicht.“ Und an anderer Stelle im Interview: „Mein Vater und auch meine Schwiegereltern, die Juden versteckten – nicht auf Dauer, nur für eine Nacht auf dem Boden und eine Nacht im Keller, und ein paar Tage später kam jemand anders für eine Nacht - , wir haben davon nichts gewusst.“

Selbst Ulrike Meinhof schrieb 1972: „denn die Leute haben ja wirklich nichts gewusst, was in den Konzentrationslagern vorging.“ [Quelle: Zitiert nach Veit Medick, Radikal antijüdisch, in: „tageszeitung“ vom 6./7. Oktober 2007, Tageszeitung „taz“ mag, S. III. /// Das Zitat von Ulrike Meinhof soll natürlich keinerlei weitere Sympathie, über das Zitat hinaus, für ihre Weltanschauung bedeuten; aber man ist grundsätzlich kein Bilderstürmer. Es sei deshalb auf das hervorragende Buch von Klaus Rainer Röhl verwiesen, seine 1A Publikation mit dem Titel: Linke Lebenslügen – Eine überfällige Abrechnung, Ullstein Report bzw. Buch Nr. 36634, Ullstein Verlag, Frankfurt/Main, Berlin 1994, 172 Seiten, ISBN 3-548-36634-1. -- Dr. Klaus Rainer Röhl war während der 68er-APO-Kulturrevolution der Herausgeber der Zeitschrift "konkret", das publizistische Aushängeschild der 68er-Bewegung, und bis 1968 mit Ulrike Meinhof verheiratet. Einige Jahre lang amtierte die spätere Linksterroristin Ulrike Meinhof (RAF) als Chefredakteurin von „konkret“, in Hamburg herausgegeben. Dr. Klaus Rainer Röhl brach unmißverständlich mit dem Kommunismus, verließ den Linksextremismus und positionierte sich internalisiert demokratisch und seriös nationalpatriotisch. Siehe man auch zur alle tragenden und jahrhundertelang sich bewährt habenden Traditionen, Normen, Werte, und (preußischen) Tugenden sowie den Glauben an einen Gott, die nationale Selbstbewahrung und Selbstbehauptung sowie Identität, die unabdingbare Notwendigkeit auch von historischer Klarheit, Wahrheit und Gerechtigkeit, verheerend zersetzenden, alle zeitlosen Werte zerredenden und stürzenden 68er Kulturrevolution, Stichwort: Gang durch die Institutionen bis heute, meinen Beitrag mit dem Titel: Eine kleine Sammlung von Zitaten zur 68er-APO-Kulturrevolution in entlarvenden Selbstzeugnissen, Direktanklickung unter:
http://eibicht.blog.de/2011/05/24/klein ... -11203857/ .]

Zurück zu den Darlegungen von Dr. Graumann:
EINE KOLLEKTIVSCHULD kann es nicht geben, für die Deutschen seinerzeit nicht, erst recht für die Deutschen heute.
Es war der absolute Totalitarismus, dem auch die Deutschen unterworfen waren, der dies ermöglichte. Ohne diesen Totalitarismus wäre es nicht durchführbar gewesen, auch nicht das, was vor 1939 geschah, also vor Kriegsbeginn.

EIN TOTALITARISMUS, wo eine Parteiideologie zur Staatsideologie wurde, die Massenmedien unter vollkommener Kontrolle standen, eine Vermengung von Staatsbürokratie und Parteibürokratie stattfand, eine Zentralisierung, Uniformierung und einseitige Reglementierung des gesamten politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens, ein Totalwerden des Staates über die Gesellschaft (besser: Gemeinschaft), weiterhin und zudem: „eine verbindlich unumschränkte Loyalität der Bürger fordernde und alle gesellschaftlichen politischen Aktivitäten auf die Erreichung eines gesellschaftlichen Zielzustandes ausrichtende Ideologie, eine von einem einzigen Mann geführte, hierarchisch-bürokratisch ausgerichtete Einheitspartei als politische Massenbewegung und oberstes staatliches Führungsinstrument, eine mit allen Befugnissen ausgerüstete terroristische Geheimpolizei, eine Nachrichten- und Massenkommunikationsmonopol, ein Waffenmonopol zur Ausschaltung jeglichen offenen politischen Widerstandes“ (Zitat von C.J. Friedrich und Z. K. Brzezinski), etc.pp ...

Die Massenmorde im eigentlichen Sinne fanden unter strikter, größter Geheimhaltung statt. Ohne diese wären sie nicht möglich gewesen.

In der zweiten seiner „Posener Reden“ sagte Heinrich Himmler zu den versammelten Gau- und Reichsleitern am 6. Oktober 1943:
„Der Satz `Die Juden müssen ausgerottet werden´ mit seinen wenigen Worten, meine Herren, ist leicht ausgesprochen. Für den, der durchführen muss, was er fordert, ist es das Allerhärteste und Schwerste, was es gibt. [...] Sie wissen nun Bescheid, und Sie behalten es für sich. Man wird vielleicht in ganz später Zeit sich einmal überlegen können, ob man dem Deutschen Volke etwas mehr darüber sagt. Ich glaube, es ist besser, wir – wir insgesamt – haben das für unser Volk getragen, haben die Verantwortung auf uns genommen (die Verantwortung für eine Tat, nicht nur für eine Idee) und nehmen dann das Geheimnis mit in unser Grab.“
Und in dieser Rede heißt es auch: „Ich bitte Sie, das, was ich Ihnen in diesem Kreise sage, wirklich nur zu hören und nie darüber zu sprechen. Es trat an uns die Frage heran: ....“
[Quelle: Bradley F. Smith, Agnes F. Petersen (Hrsg.): Heinrich Himmler. Geheimreden 1933 – 1945, Propyläen, Frankfurt 1974, ISBN 3-549-07305-4; Zitat aus S. 169ff]
„Mitteilungen über die Massenmorde hinter der Ostfront und in den Arbeits- und Vernichtungslagern waren den Beteiligten strengstens untersagt.“ (NN)

Dies, nämlich bei Wissen des Volkes wäre es unmöglich gewesen, ist etwa auch klar aus den Vorgängen um die Euthanasie zu folgern. In dem Moment, wo das Verbrechen der Euthanasie öffentlich wurde, gab es eine solche Empörung, einen solchen Widerstand der Bevölkerung, das sie offiziell eingestellt wurde.

Unser jüdischer Mitbürger Univ.-Prof. Dr. Konrad Löw erarbeitete 1A wissenschaftlich, was die Deutschen wußten und was nicht.
Zumal er auch einen Teil des Zweiten Weltkrieges in Deutschland verbrachte, und es also auch persönlich mitbekam.
[Konrad Löw, Deutsche Schuld 1933 – 1945?, Die ignorierten Antworten der Zeitzeugen, München 2011, Olzog-Verlag, 446 Seiten, ISBN 978-3-7892-8328-4.
UND:
Konrad Löw, Die Münchner und ihre jüdischen Mitbürger 1900 – 1950 im Urteil der NS-Opfer und Gegner, München 2008, Olzog-Verlag, 192 S., ISBN 978-3-7892-8259-1.]

In der „FAZ“ vom 1. März 2007, Nr. 51, Seite 7, schrieb Konrad Löw: „Das Urteil über den wahren Sachverhalt fällt noch schwerer, wenn man sich vergegenwärtigt, dass selbst zahlreiche jüdische Opfer ganz entschieden ihr Nichtwissen beteuern. Der Auschwitz-Flüchtling Friedemann Bedrüftig glaube zu wissen: `Die in Auschwitz Ankommenden hatten samt und sonders nicht nur keine Ahnung, wo sie waren, sondern auch nicht die geringste davon, was ihnen zugedacht war. Sie ließen sich nicht etwa wegen ihrer `rassischen
Minderwertigkeit´, wie die Nazis gerne behaupteten, fast widerstandslos zur Schlachtbank führen, sondern weil sie gar nicht wussten, dass sie sich auf die Reise dahin begaben.“
[Ein Kommentar hierzu: „Löw warf Historikern wie Peter Longerich, Saul Friedländer, Ian Kershaw u. a. vor, solche Aussagen jüdischer Quellen in ihren Untersuchungen zum Thema zu übergehen.“ (NN)
In einem weiteren Zeitungsbeitrag, leider von mir nicht archiviert, fand ich seinerzeit Hinweise mit Aussagen von Berliner Juden, die bekundeten, „bis 1943 wußten wir nicht, was uns erwartet.“

In der Veröffentlichung „Wir sind die letzten – FRAGT UNS AUS! (Arno Lustiger) Unterrichtsimpulse für Sekundarstufe I und II, Seite 18 (Zugang hierzu Mitte September 2007) heißt es: „Der mit bürokratischer Gründlichkeit geplante, fabrikmäßig betriebene millionenfache Mord – diese nie erlebte Dimension des Verbrechens überforderte die Vorstellungskraft selbst derer, die den Nazis alle nur möglichen Schandtaten zutrauten. Das Undenkbare zu denken, Auschwitz für wirklich zu halten – dagegen sträubte sich ein psychischer Selbstschutzreflex. Das galt auch für die designierten Opfer, vor allem für die Juden Westeuropas. Bis zuletzt hielten sie die Deutschen eines solchen Verbrechens nicht für fähig...“.

1943 schrieb Helmuth James Graf von Moltke, der durch die Judenverfolgung zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus gebracht wurde: „MINDESTENS NEUN ZEHNTEL DER BEVÖLKERUNG WEISS NICHT, dass wir Hunderttausende von Juden umgebracht haben ... SIE HABEN IMMER NOCH DIE VORSTELLUNG, DASS DIE JUDEN NUR AUSGEGRENZT WORDEN SIND und nun im Osten in ähnlicher Weise wie vorher in Deutschland weiterlebten.“
[Quelle: Günter Brakelmann, Evangelische Kirche und Judenverfolgung, S. 74]

Zudem, in den betreffenden Kriegsjahren, wo unsere jüdischen Mitbürger abtransportiert wurden, waren die deutschen Bürger so mit sich selbst beschäftigt, selbst ihr Überleben zu sichern und Kriegsverhältnisse zu bewältigen – auch der Druck des Totalitarismus, das kaum von diesen Vorgängen des Abtransportes, das Fehlen der plötzlich aus ihrer Mitte Gerissenen, Kenntnis genommen wurde, größere Reflexionen angestellt wurden – (um es zu wiederholen man war mit sich selbst beschäftigt, so die Darlegungen, die ich in Gesprächen mit Zeitzeugen gemacht habe und mache. (Und jeder davon weist mit Abscheu und Verachtung die physische Vernichtung zurück.) Selbst in Ländern mit freier Presse konnten sich deren Bevölkerung dies alles nicht vorstellen: „Während des Krieges in den USA vorgenommene Umfragen zeigen, dass der Holocaust selbst für die von freien Medien informierte US-Bevölkerung bis Ende 1944 vielfach nicht geglaubt wurde: Das Ausmaß des Holocaust erleichterte seine Tarnung....“ (NN)

Aus Wahlforschungen wissen wir, daß die Deutschen mit überwältigender Mehrheit die brachial-ideologischen Irrwege des Antisemitismus nicht geteilt haben, die Zahl der fanatischen Antisemiten „betrug 3 Prozent“ (NN). Begründung: So hat man etwa in den Wahlforschungen festgestellt, daß in Orten mit jüdischem Bevölkerungsanteil 3 Prozent mehr die NSDAP gewählt wurde als in Orten ohne jüdischen Bevölkerungsanteil.

Auch durch zahlreiche Erzählungen von Zeitzeugen erfuhr ich, was man wußte und nicht wußte. Jeden, den ich bisher befragte (75-Jährige etc., 80-Jährige etc. und auch älter: einen 90-Jährigen, Leute aus der Stadt und vom Land) waren die satanischen Massenverbrechen mittels Gaseinwirkung nicht bekannt, sie haben vor Kriegende nichts davon gewußt. Und auch bei jedem wurde zum Ausdruck gebracht, daß es sich hier um schier unglaubliche und unbegreifbare Massenverbrechen handelte. Und jeder widersprach auch meiner Charakterisierung nicht, daß es sich hier um eine kriminelle, verbrecherische NS-Judenpolitik gehandelt hat.

Als seinerzeit die Amis die Einwohner Weimars zwangen, das am 11. April 1945 befreite KZ Buchenwald einige Tage später zu besichtigen, weil es ansonsten keine Lebensmittelkarten für diese gegeben hätte, berichtete Margaret Bourke-White, Korrespondentin der Illustrierten „Life“, was sie dabei beobachtete:
„Frauen fielen in Ohnmacht oder weinten. Männer bedeckten ihr Gesicht und drehten die Köpfe weg. ... Die Zivilisten riefen immer wieder: `Wir haben nichts gewußt!´...“. (So war es auch an zahlreichen anderen Stellen. Beispielsweise bei Filmvorführungen, und zwar die ganze Zeit während der Film dauerte, blickten die Männer weg, etwa zur Seite, oder auf den Boden.)

Von einer nationalsozialistischen Führungsgruppe an der Spitze, von nicht mehr als 4.000 bis 6.000 Tätern, wurde dieser singuläre Genozid, der nur der Logik eines satanischen und verrückt gewordenen Wahnsystems entspringen konnte, unter absoluter Geheimhaltung betrieben – die grauenhaftesten Verbrechen in unserer deutschen Geschichte. (Unsere großen germanischen Vorfahren, auch Bismarck und Kaiser Wilhelm II., wäre nie dazu in der Lage oder fähig gewesen. Es war ein totaler und vollkommener Abfall vom Sittengesetz. Und dies gegen Zivilisten: Frauen und Kinder und andere – dies brauchte niemand mehr zu richten, dies hatte sich vollkommen selbst gerichtet, für alle Zeit.)

Und der ewige Auftrag der Nachgeborenen, unsere Verantwortung, weil wir auch als Nachgeborene die politische Erbschaft der Schuldigen zu tragen haben, lautet: Niemals mehr darf die Demokratie in Deutschland einem neuen Totalitarismus zum Opfer fallen.
Die kriminelle, verbrecherische NS-Judenpolitik als ewige Mahnung vor Augen, kann ein brachial-ideologischer Antisemitismus, zumal nach Auschwitz, nur noch geistig krank, vollkommen unhaltbar und unmenschlich sein.
Um es zu wiederholen, weil man es nicht oft genug wiederholen kann: Artikel 1 Absatz 1 unserer grundsoliden Verfassung (GG) lautet:
„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“

Die politische Erbschaft der Schuldigen zu tragen haben, so die obige Formulierung, heißt unter anderem auch: Deutschland zahlte „bis Ende 2005 63,224 Milliarden Euro Entschädigungsleistung durch die deutsche Wiedergutmachungspolitik“; auch ist die Sicherheit Israels, und hier ist Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel zuzustimmen, für uns eine Art Staatsräson (natürlich nur in der Frage der puren Existenzsicherung), gar keine Frage. In der Nahostpolitik, dem Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern, kann es für die deutsche Politik nur die Zwei-Staatenlösung geben – und endlich auch einmal den spürbaren und nachhaltigen Einsatz dafür bei der amerikanischen Regierung, die auch endlich einmal durchgesetzt werden muß: Ein israelischer Staat und ein palästinensischer Staat, und dieser oder letzterer in den Grenzen von 1967. Gar keine Frage – dazu kann es keine brauchbare Alternative geben. Auch das Leiden der armen Palästinenser muß beendet werden – wie diese auch die Angriffe auf Zivilisten nicht weiter fortführen sollten!

[Siehe zum brachial-ideologischen Antisemitismus auch mein Beitrag mit dem Titel: Brachial-ideologischer Antisemitismus ist ein "verblödendes Gift, ein plebejischer Kloakenduft" (Wolfgang Venohr), "der Sozialismus der dummen Kerls" (August Bebel) -- Weitere Anmerkungen zu unseren jüdischen Mitbürgern, insbesondere ihre Leistungen im Kampf um Deutschland im Ersten Weltkrieg
unter: http://eibicht.blog.de/2011/10/19/anmer ... -12040047/ ]

Nochmals zur Zentralfragestellung hier: Was wußten die Deutschen? Geschah es vor den Augen eines ganzen Volkes? Im Internet fand ich eine 1A Stellungnahme mit englischer Herkunft zu dieser Frage. Wer hinter dieser Stellungnahme steht, dies konnte ich noch nicht ermittelninweise diesbezüglich wäre ich dankbar.)dddddd. Jedoch halte ich sie für überaus bemerkenswert und erhellend. Sie lautet:

===

Wussten „die Deutschen“ vom Holocaust?

Obwohl sich die Richter in den Nürnberger (Prozessen; RJE) klar dazu bekannten, dass es keine Kollektivschuld gebe, weil die Schuld immer individuell ist, begegnen (uns; RJE) in der Diskussionen immer wieder Schuldvorwürfe gegen „die Deutschen“, dass sie vom Holocaust gewusst hätten, also ihn „zumindest stillschweigend hingenommen“ hätten.

Allein die Täter wussten vom industriellen Völkermord an Juden, Sinti und Roma.

Nicht einmal diejenigen wussten davon, die in Auschwitz „an der Rampe selektiert“ wurden, um ermordet zu werden.

Zur Bedeutung dieser Aussagen

Ist es ein „Versuch die Deutschen von der Holocaust-Schuld zu befreien“?

Schon in solcher Frage liegt die falsche Vorstellung einer Kollektivschuld. Ihr gilt es entgegenzutreten, denn aus ihr sind jene unheilvollen Schuldkomplexe, aus denen sich der Antisemitismus speist: „Die Deutschen werden den Juden den Holocaust nie verzeihen (eine Aussage des israelischen Psychoanalytikers Zvi Rex; RJE)“, bringt den Schuldkomplex auf den sarkastischen Punkt.

Die Schuld des Menschen kann nicht weiter reichen als seine Möglichkeiten etwas zu wissen und zu beeinflussen. Und die Möglichkeiten haben Zumutbarkeitsgrenzen, denn Heldenmut und Opferbereitschaft sind in aller Menschheit gleich seltene Eigenschaften.

So wenig es eine Kollektivschuld gibt, so wenig gibt es auch eine „kollektive Unschuld“, denn Schuld entstand immer da, wobei mitgemacht wurde, zugesehen wurde, wogegen es keine Widerstandshandlungen gab:
bei der Diskriminierung,
bei der Verhaftung,
bei der Internierung,
bei der Zwangsarbeit,
bei der Deportation,
bei Folter, Mord und Massenmord.

Die letzteren Teile dieser Verbrechenssteigerung hängen von den ersteren Teilen ab. Aber wer der ersteren Teil(e) schuldig wurde ohne deren Bedeutung für die letzteren kennen zu müssen, kann nicht der letzteren Teile schuldig sein. Auch nicht „mitschuldig“?

Nein, warum so hatnäckig? Es kann keine Schuld ohne Wissen, Wollen und Können geben. Allerdings die Verantwortung dafür, dass es sich nicht wiederholt, denn spätestens mit Befreiung der Lager kann nun jeder wissen, was wie enden kann, wenn es nicht im Ansatz verhindert wird. [Soweit dieser Beitrag. Quelle: http://unsere.de/holocaust_wissen.htm .]

===

Jedoch, als unabdingbare Anmerkung: Zu allen Teilen ist auch das unterjochende und satanische Phänomen und Auswirkungen des Totalitarismus zu bedenken.

Ich bleibe dabei, was ich schon vor 30 Jahren in einem meiner ersten Bücher schrieb und mehrfach wiederholte: Ich hätte mein Leben gegeben, um nur einen Judenmord zu verhindern. Ich bleibe dabei: 98 Prozent des deutschen Volkes haben davon, von der physischen Vernichtung mittels Gaseinwirkung, von diesen Massenmorden, nichts gewußt, sonst wäre es niemals möglich gewesen.

Eine neue deutsch-jüdische Symbiose ist unabdingbar und auf dem besten Weg!

Rolf Josef Eibicht, MA
München, den 25. Januar 2012

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Anhang Nr. 1:

Dokumentation des Beitrages von Dr. Dieter Graumann in der BILD vom 20. 1. 2012

Wie war der Massenmord an den Juden möglich?


Heute vor 70 Jahren beschlossen die Nazis bei der Wannsee-Konferenz den Holocaust

Von Dieter Graumann
(Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland)

WIE? Drei Buchstaben nur für eine der allergrößten Fragen unserer Geschichte. WIE nur war es möglich, der Massenmord an sechs Millionen Juden, mitten in Europa?
Eine Antwort werden wir niemals finden. Niemand wird je nachvollziehen können, wie die Shoa vor den Augen eines ganzen Volkes nicht nur geschehen, sondern in vielen Fällen sogar auch noch befürwortet werden konnte. Der Shoa vorausgegangen waren zudem lange Serien von Ausgrenzung, Entrechtung, von Gewalt, von Enteignung und Ghettoisierung. Jeder hatte es gesehen im ganzen Land.
Am heutigen Tage, vor genau 70 Jahren, fand schließlich der bürokratische Höhepunkt der "Entmenschlichung" von Juden statt. Die Wannsee-Konferenz markiert den Zeitpunkt, den Scheitelpunkt, von dem an der Massenmord an den Juden eine minutiöse Bedienungsanleitung erhielt. Akribisch genau, eiskalt detailliert wurden die Zuständigkeiten der Behörden für die effizienteste Tötungsmaschinerie erarbeitet.
Es war der Tag, an dem nun doch aus Behördenangestellten vielfach ganz offiziell Mittäter wurden. Spätestens am Wannsee war der Holocaust in der Spitzenbürokratie des Reiches angekommen.
HIER wurde der Masterplan vom Massenmord beschlossen. HIER wurde der Meilenstein auf dem Weg zum Massentöten gesetzt. HIER geschah die fatale Verbrüderung der Bürokratie mit dem Bösen. Sieben Jahrzehnte später gedenken wir dieses Tages, der das systematische Auslöschen von 6 Millionen jüdischen Menschen durch den von Deutschland initiierten Hass zur Folge hatte, von 6 Millionen Seelen, die um ihr Leben, um ihre Zukunft und ihren Beitrag für die Welt beraubt wurden.
Wir selbst sind um diese Menschen betrogen und um die Kinder und Kindeskinder, die sie niemals haben konnten. Diese Lücke wird sich gewiss nie wieder schließen können. Doch wir müssen um ihretwillen und nicht zuletzt um unser aller willen um die Vergangenheit wissen, gerade um gemeinsam daraus lernen zu können.
Denn noch immer gibt es Menschen, die der wahnsinnigen Staatsdoktrin des Dritten Reiches huldigen und sie zu verbreiten versuchen. Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit vergiften auch heute noch zu viele Menschen, die in den braunen Sumpf von Menschenhass hineingezogen werden und unterzugehen drohen.
Immer noch gibt es Faschisten, die nicht nur grölend durch die Straßen ziehen, sondern mordend das Land in Schrecken versetzen, während ihr politisches Flaggschiff, die NPD, bislang noch immer staatlich toleriert und sogar subventioniert in deutschen Landtagen sitzt und die parlamentarische Plattform sowie Steuermittel missbrauchen darf, um ihr braunes Gift zu verbreiten.
Gerade dieses Datum zeigt uns aber, wohin der Rausch des Rassismus führen kann – mit allen Konsequenzen, die wir heute, in unserer Zeit, daraus zu ziehen haben.
(Soweit die Dokumentation des Beitrages von Dieter Graumann.)

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PS

„Der Antisemit ist ein Mensch, der Angst hat. Nicht vor den Juden (sondern) vor sich selbst, vor seiner Willensfreiheit, seinen Instinkten, seiner Verantwortung, vor der Einsamkeit und vor jedweder Veränderung, vor der Welt des Menschen ... Der Antisemit ist, kurz gesagt, die Angst, Mensch zu sein. Der Antisemit will ein unerbittlicher Felsen, ein reißender Sturzbach, ein verheerender Blitz – alles, nur kein Mensch sein.“
Jean Paul Sartre
(Sartre in seiner Typus-Beschreibung
des totalitären Metaphysikers
am Beispiel des Antisemiten)

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„Denying the Holocaust may be monumentally more unjust. Yet to require that it be discussed only within approved limits may do an even greater injustice to the memoray of its victims.“
New York Times vom 15. Januar 1992, S. 20
(Beitrag: Ugly Ideas, and Democracy)

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Es sei nochmals auf die Feststellung von Univ.-Prof. Dr. Hellmut Diwald (zu dessen Person und Wirken ich auch mehrere Publikationen veröffentlichte, unter anderem mit Beiträgen zahlreicher anerkannter Universitätsprofessoren und herausragenden Persönlichkeiten unserer Republik), der zum verfluchten und satanischen Antisemitismus und Rasseantisemitismus, zum Holocaust an unseren jüdischen Mitbürgern feststellte:

„Dies ist das grauenhafte Thema der systematischen Vernichtung eines Volkes, das für Ereignisse büßen mußte, für die es gemäß der Logik eines Wahnsystems verantwortlich gemacht wurde – ein Thema, das durch die Vokabel `Auschwitz´ einen entsetzlichen Symbolwert erhalten hat. Die ethische Dimension macht es fast unmöglich, den nachweisbaren Sachgehalt nüchtern zu behandeln, weil die Beweggründe und Formen des Mordens mit einer unbetroffenen Objektivität nicht in Deckung zu bringen sind. Die verbrecherische Diskriminierung der Juden, ihre Verfolgung und fast gänzliche Entrechtung durch den Nationalsozialismus sind von einer Nichtswürdigkeit, die alle überlieferten Sittlichkeitsnormen sprengt.“
UND Diwald an anderer Stelle des Buches: „Während des Krieges wurden von der nationalsozialistischen Führungsgruppe an der Spitze die grauenhaftesten Verbrechen unserer Geschichte begangen. Millionen Menschen wurden ermordet im Namen Deutschlands und des deutschen Volkes. Was sie dazu veranlaßte, wie sie die Verbrechen begründeten, in welchem Zusammenhang sie mit der Kriegslage standen, alles das ändert nichts an der Tatsache selbst. Kein Deutscher wird dies bezweifeln.“
Und ebenso schrieb er, daß „in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten seit 1942 ungezählte Menschen ermordet wurden, Juden, Zigeuner, Homosexuelle, Menschen `minderen Erbgutes´ oder `Angehörige unterwertiger Rassen´.“
Diese ganzen Passagen Diwalds wurden von seinen Kritikern nie reflektiert oder gewürdigt, sogenannte Auch-Historiker-Päpste des rasenden und nationalmasochistischen Zeitgeistes der historical and political correctness, einer Art Gesinnungstyrannei in unserer Republik (siehe auch meine Publikation: Unterdrückung und Verfolgung deutscher Patrioten, Gesinnungsdiktatur in Deutschland? Viöl 1997f), spuckten ihm statt dessen noch ins Grab.
(Quelle zu den Diwald-Zitaten: Prof. Dr. Hellmut Diwald, Geschichte der Deutschen, Frankfurt am Main, Berlin, Wien 1978, Propyläen-Verlag, 761Seiten, der Band enthält 837 Bilddokumente und 25 Karten, ISBN 3-549-05801-2, 1. Auflage.)
Im übrigen, meine Zusammenfassung von zentralen Diwald-Beiträgen, besonders auch ausgewählt in Hinsicht auf die unabdingbare Notwendigkeit der nationalen Selbstbewahrung und Selbstbehauptung auch unseres deutschen Volkes, der historischen Wahrheit, Klarheit und Gerechtigkeit auch für unser Volk, befindet sich im Weltnetz unter der Direktanklickung:
http://72993.forumromanum.com/member/fo ... n_und.html

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Der verstorbene bayerische Ministerpräsident und große Staatsmann Franz-Josef Strauß, stellte in seiner großen Rede vom 28. April 1985 im Herkulessaal der Residenz in München klar und eindeutig fest: „Kein Volk kann auf Dauer mit einer kriminalisierten Geschichte leben!“

In dieser Rede zum 40. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkrieges (Thema: „1914-1945. Größe und Niedergang Europas. Krieg – Verfolgung – Vertreibung. Die Zukunft gehört der Freiheit, dem Recht und dem Frieden“; Herausgeber: Bayerische Staatskanzlei, München 1985, RB-Nr. 02/85/02) heißt es im Zusammenhang:

„Der Bruch im deutschen Geschichtsbewußtsein, der seit Beginn der Naziherrschaft und dann verstärkt seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges die Deutschen im Unfrieden mit ihrer eigenen Geschichte leben läßt, droht das Selbstverständnis und das Selbstbewußtsein auch ganz Europas zu lähmen. Kein Volk kann auf Dauer mit einer kriminalisierten Geschichte leben. Gemeinsam kann mit den anderen europäischen Völkern nur die Nation die Zukunft unseres Kontinents mitgestalten, die selbst innerlich stark und ihrer selbst gewiß ist. Deshalb darf unsere Scham über die Verbrechen, die eine Unrechtsherrschaft in deutschem Namen verübt hat, deshalb darf unser Blick zurück auf unsere Trauer, auf unser Versagen, unsere Schuld, unsere Leiden nicht zu einem alles hemmenden Zweifel und einer moralischen Selbstlähmung führen."
Und Franz Josef Strauß an anderer Stelle seiner Rede: „Die(se) fanatische Übersteigerung des Nationalgefühls bis zur Vergötzung der Nation und der Rasse war ebenso verhängnisvoll, wie heute die totale Aufgabe unserer nationalen Identität (unserer Geschichte, unsere Werte und Traditionen; RJE) sich als zerstörerisch erweisen würde.“

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"Den Deutschen ist ein Schuldgefühl (vielleicht besser: ein kollektives Schuldgefühl; RJE) aufgezwungen worden und zu Unrecht auferlegt!"
US-Präsident Ronald Reagan
(am 5. Mai 1985 in Bitburg an den Gräbern gefallener deutscher Soldaten)

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"Wer die Wahrheit nicht kennt, ist nur ein Dummkopf. Wer sie aber kennt, und sie eine Lüge nennt ist ein Verbrecher."
Bertolt Brecht

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"Wahrheitsfindung ist kein antiquiertes Unternehmen. Wahrheitsfindung in der Historiographie bedeutet Objektivität. Und dies wiederum heißt nichts anderes, als den Dingen, Ereignissen, Entwicklungen, Gerechtigkeit widerfahren zu lassen - gleichgültig dagegen, ob die Ergebnisse für irgendeine Politik begrüßenswert sind oder nicht. Auf Gerechtigkeit hat die Geschichte genauso Anspruch wie jeder einzelne Mensch. Wer Tatsachen zurechtrückt, dient dem immer noch gültigen Grundsatz, den der größte deutsche Historiker, Leopold von Ranke, der modernen Geschichtsschreibung als Imperativ mit auf den Weg gegeben hat: Nicht mehr und nicht weniger zu tun, als `darzustellen, wie es eigentlich gewesen´".
Hellmut Diwald

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„Wer die Vergangenheit beherrscht,
bestimmt die Zukunft.
Wer die Gegenwart beherrscht,
bestimmt die Verangenheit.“
George Orwell
(in: 1984, Ullstein 1995)
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