Zum Verleumdungsfeldzug gegen Bischof Tebartz-van Elst

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Rolf Josef Eibicht
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Zum Verleumdungsfeldzug gegen Bischof Tebartz-van Elst

Ungelesener Beitrag von Rolf Josef Eibicht »

Zum Verleumdungsfeldzug gegen Seine Exzellenz Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst


Seine Exzellenz Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst war am 11. 10. 2013 zu Gast bei seinem Freund Dr. Albert Schmid in dessen Wohnort namens Laaber (bei Regensburg), um Gespräche zu führen. Dr. Albert Schmid ist seit 2009 der Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern. Aber nicht nur dies, Dr. Schmi...d ist auch verdienter Sozialdemokrat, ein früherer bayerischer SPD-Spitzenpolitiker. [SPD-Landtagsabgeordneter und ehemaliger Franktionsvorsitzender im Bayerischen Landtag. Bundeskanzler Gerhard Schröder und Bundesinnenminister Otto Schily beriefen ihn zum Juli 2000 zum Präsidenten des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. Mit der Berufung kam es auch zum Verzicht auf alle politischen Mandate und Ämter.) Ein Mann von Ehre und Unbestechlichkeit, der immer bekundet hat, seinem Freund Bischof Tebartz-von Elst beizustehen. Und klar ist auch: Die überwiegende Mehrheit im Landeskomitee der Katholiken in Bayern steht zu ihrem Vorsitzenden Albert Schmid.

Der Bayerische Rundfunk (BR), Bereich Oberpfalz, vermeldete am 17. 10. zu Albert Schmid und dessen Haltung: >>Er erkenne keine moralische Verfehlung im Handeln von Tebartz-van Elst, der Limburger Bischof könne sein Amt deshalb weiterhin ausüben, sagte Albert Schmid, der Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken am Montag (14.10.13) dem BR. Zwei Tage später bestätigte er seine Position. Die Sache bedürfe einer sachlichen Aufklärung. Dies dürfe aber nicht in "einem Stil von Verbalinjurien" geschehen, wie es derzeit "aus der Mitte der Kirche von Limburg" geschehe.<<

Die "Mttelbayerische Zeitung" (MZ) schrieb am 17. 10. bezüglich der Besprechungen zwischen Bischof Tebartz-van Elst und Dr. Schmid:

>>... Schmid hält in dieser schwierigen Zeit zu seinem guten Freund, wie er Tebartz-van Elst nennt, den er bereits aus dessen Zeit als Professor für Pastoraltheologie an der Universität Passau kennt. „Auch jetzt, da er in Rom ist, halten wir Kontakt“. Derzeit liefen die Gespräche zwischen dem Limburger Bischof und der Glaubens- und der Bischofskongregation. Ob bereits ein Gespräch mit Papst Franziskus terminiert sei, darüber wisse er nichts, sagte Schmid. Zumindest in der Glaubenskongregation dürfte es für Tebartz-van Elst keine angenehme Gesprächsatmosphäre sein, denn deren Chef, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller (Kurienkardinal, der 3. Mann nach dem Papst; RJE), hatte das Limburger Bistumsoberhaupt bereits mehrfach öffentlich in Schutz genommen und ihn als „Opfer einer „Medienkampagne“ gesehen.
Auch Schmid forderte erneut einen fairen Umgang mit Tebartz-van Elst. Natürlich müssten die Vorgänge, die den Bischof in die Kritik gebracht hätten, „sorgfältig geprüft“ werden, sagte er. Dies habe jedoch „fair und objektiv“ zu geschehen. Er halte ihn als Bischof „natürlich noch für tragbar.“ Auch der Regenburger Bischof Rudolf Voderholzer bleibt bei seiner Haltung und spricht von einem „Riesenzirkus“ und einem „Medientheater“. Gegenüber der Catholic News Agency (CNA) erklärte er, dass Tebartz-van Elst seine „volle Unterstützung und volle Solidarität“ habe. „Ich kenne ihn persönlich und ich halte ihn für einen anspruchslosen Mann“, erläuterte Voderholzer weiter. An dieser solidarischen Haltung ändere sich nichts, so lange keine gesicherten Fakten über die Vorgänge in Limburg auf dem Tisch liegen, fügte Bistumssprecher Clemens Neck am Mittwoch im Gespräch mit der MZ hinzu.<<

Nun weiterhin: Die letzte Ausgabe des wöchentlich erscheinenden Werbeblatts für Regensburg und Umgebung, die vom 16. 10. 2013, Titel: "wochenblatt - Die Zeitung für alle", berichtete VÖLLIG ERHELLEND vom Besuch des Bischofs bei Albert Schmid, also was Dr.Schmidt der Zeitung diesbezüglich kund tat.

Der Beitrag soll hier im vollen Wortlaut wiedergegeben werden.

>> 16.10.2013 Regensburg
Kirche

Bischof Tebartz-van Elst suchte im Landkreis Regensburg Unterschlupf


Der umstrittene Limburger Bischof Tebartz-van Elst hat vergangene Woche im Landkreis Regensburg bei seinem Freund Albert Schmid Unterschlupf gesucht. Dabei soll er sogar geschildert haben, wie ihm ein Bischofs-Kollege den Rücktritt – oder Selbstmord nahelegte.

Viele Freunde hat der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst nicht mehr. Doch im Vatikan scheint die Sache anders auszusehen: Immerhin hat sich der mächtige Glaubenspräfekt Erzbischof Gerhard Ludwig Müller so geäußert, als sei die Debatte um Verschwendung im Bistum Limburg nur ein Medien-Gespinst.

Ein enger Vertrauter Müllers – und, wie jetzt bekannt wurde, auch Tebartz-van Elsts – ist der Vorsitzende des Zentralkomitees der bayerischen Katholiken, Albert Schmid. Der einstige Bundesminister und Präsident des Bundesamtes für Migration hat sich jetzt dazu bekannt: „Ja, es ist richtig, Tebartz-van Elst war vergangene Woche ... bei mir in Laaber“. ... Schmid beschreibt das so: „Man hat ihm bei lebendigem Leib die Haut abgezogen“, sagt der Laien-Vertreter über die Debatte, die Schmid für auch inhaltlich falsch hält.

Das, was Tebartz-van Elst Schmid nach seiner Aussage vergangene Woche schilderte, wirft ein fahles Licht auf das kollegiale Miteinander katholischer Bischöfe in Deutschland: „Man hat ihm nahe gelegt, entweder er tritt zurück, oder ...“, so Schmid. Auf die Frage hin, ob man damit Selbstmord als Option angedeutet habe, sagt Schmid: „Ja, das war gemeint.“ Die Selbsttötung ist nach katholischem Glauben eine Todsünde, die mit sofortiger, ewiger Verdammnis belegt wird.

„Damit könnte ich nicht weiterleben“, hatte auch kürzlich der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, gesagt – und damit eine, laut Schmid, „fragwürdige, ja eine unsägliche Äußerung“ getätigt.

Schmid, selbst Jurist, kann die Debatte um den Limburger Bischof nicht nachvollziehen. „Ich habe mir den neuen Bischofssitz in Limburg angesehen“, so Schmid. Das 60 Quadratmeter große Wohnzimmer des Bischofs sei „einfach modern gebaut: Arbeitszimmer und Küche sind integriert.“

Der Grund für die Kostenexplosion sei „begründet damit, dass man im Untergrund einen Fels gefunden hat, der die Baumaßnahmen eklatant ansteigen ließ“: Auch den Vermögensverwaltungsrat, den Tebartz-van Elst selbst eingesetzt hatte, kritisiert Schmid scharf: „Der hat bis zum 28. August dieses Jahres alles mitgetragen. Es gibt Protokolle, die das belegen – zunächst sind die Kosten auf 17, dann auf 29,5 Millionen Euro gestiegen. All dies hat man abgenickt und will plötzlich nichts mehr davon wissen.“

„Vermögensrat hat all das mitgetragen“

Der oberste Laie Bayerns hält auch den Strafbefehl der Staatsanwaltschaft Hamburg wegen falscher Versicherung an Eides statt für fraglich. „Es gibt da unterschiedliche Haltungen in der Staatsanwaltschaft, das setzt ja einen Vorsatz voraus.“ Tebartz-van Elst habe Schmid versichert, die Frage des Spiegels so verstanden zu haben, ob sein Erster-Klasse-Flug nach Indien dem Bistum mehr Geld gekostet habe. „Der Flug wurde upgegraded, weil der Generalvikar des Bistums ein Vielflieger ist und ihm das anbot. Das hat niemanden Geld gekostet“, so Schmid. Der Straftatbestand setze Absicht voraus. Schmid vergleicht die Debatte um Tebartz-van Elst dann auch mit einer anderen: der um den früheren Bundespräsidenten Christian Wulff. „Da sind etwas mehr als 700 Euro übrig geblieben – dafür musste der Mann zurücktreten!“
Der Laien-Vertreter kann auch den moralischen Anspruch an Bischöfe nicht verstehen und zitiert Papst Franziskus, der in einem Interview kürzlich mit dem Satz begann: „Ich bin ein Sünder. Ich halte es für falsch, völlig makellose Menschen als Bischöfe zu fordern.“ Wie es mit Tebartz-van Elst indes weiter geht, ist unklar. Er ist derzeit in Rom, ebenso wie Erzbischof Zollitsch. Angeblich gibt es am Donnerstag Gespräche mit Papst Franziskus. In Laaber hat der Limburger, der übrigens bereits als Professor in Passau lehrte, vorwiegend mit Schmid gesprochen und gebetet. „Wir waren in der Kirche und haben den polnisch-stämmigen Pfarrer besucht“, erzählt Schmid. -- Autor: Christian Eckl <<

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UM DIE MACHINATIONEN UND HINTERGRÜNDE UM SEINE EXZELLENZ BISCHOF FRANZ-PETER TEBARTZ-VAN ELST NOCH WEITER ZU ERHELLEN UND ZU ENTLARVEN, SEI IM FOLGENDEN EIN AUSGEZEICHNETER BEITRAG/ANALYSE VON KARL DIEFENBACH WIEDERGEGEBEN. Er schrieb in der wöchentlich in München erscheinenden "National-Zeitung" (Herausgeber: Dr. Gerhard Frey +), Nr. 43 / 63 Jahrgang vom 18. Oktober 2013, als Aufmacher auf der ersten Seite beginnend:


>>Hetzjagd
auf den Bischof

[Dies in einem großformatigen Bild von Bischof Tebartz-van Elst hineingeschrieben (ein anderes Bild siehe unterhalb) und mit der folgenden Bildunterschrift:]
Franz-Peter Tebartz-van Elst: Die wenigsten seiner Feinde bekennen, warum der "verschwenderische" Bischof von Limburg wirklich bekämpft wird.

Bistümer und Bischöfe haben zu allen Zeiten eine Menge Geld für Repräsentation ausgegeben. Die Palastanlage der einstigen bischöflichen Residenz zu Salzburg zum Beispiel wäre heute wohl mit einer Milliarde Euro nicht zu errichten. Nicht nur dagegen verblassen die 31 Millionen, die für die Renovierung und Errichtung des teils modernen, teils mittelalterlichen Gebäudekomplexes der Limburger Bischofsresidenz einschließlich des Umbaus des Diözesanbüros und der Instandsetzung der historischen Mauer veranschlagt werden.
Auch wenn Papst Franziskus dem vatikanischen Fuhrpark einen Renault R 4 hinzugefügt hat (weswegen seinen anderen Fahrzeugen Standschäden drohen) und er eine Wohnung im Gästehaus in Anspruch nimmt (wodurch das päpstliche Appartement im Vatikan aber nicht frei wird), muss sich derzeit jeder aufmerksame Medienbeobachter fragen: Könnte es sein, dass es einem Teil derjenigen, die jetzt über den Bischof von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst, herfallen, gar nicht um dessen Ausgabenpolitik geht?
Der promovierte und habilitierte Theologe, ein Bauernsohn aus dem niederrheinischen Marien-Wallfahrtsort Kevelaer, wurde 2004 in Münster zum Bischof geweiht. Als der langjährige Limburger Bischof Franz Kamphaus mit Vollendung seines 75. Lebensjahres die Altersgrenze erreicht hatte, wurde Tebartz-van Elst am 28. November 2007 von Papst Benedikt XVI. offiziell zu dessen Nachfolger ernannt. Das Bauprojekt aber war noch unter Kamphaus beschlossen worden und selbst für die erheblichen Mehrkosten wird Tebartz-van Elst auch von seinen erbitterten Gegnern lediglich "mitverantwortlich" gemacht.

Sein Nein zur Segnung schwuler Paare

Schon 2008 wurde dem Oberhirten von Paul Haverkamp, einem Benedikt-Gegner und ehemaligen Religionslehrer aus Lingen, vorgeworfen, er pflege einen "autoritären Stil", wobei er "reichlich Rückendeckung aus Rom" bekomme: "Tebartz-van Elst und seine vorkonziliaren Mitstreiter halten das Vatikanische Konzil für einen `Betriebsunfall´ innerhalb der katholischen Kirche und wollen zurück zu einer vorkonziliaren Kirche, die geprägt ist von Macht, Herrshaft, Zentralismus, Arkandisziplin und bedingungslosem Gehorsam. (...) Ein Segenszeichen für zwei Menschen, dass Gott sie begleiten möge, ist dann weniger wichtig, als die zur Ideologie erstarrte Sexualfeindlichkeit innerhalb der katholischen Kirche." Was Haverkamp als "Schritt von Ausgrenzung, Diffamierung und Stigmatisierung einer anderen Lebensart" kritisierte, stellt der Rundfunkjournalist Ulli Schauen in seinem "Kirchenhasser-Brevier" so dar: "Streng degradiert der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-von Elst umgehend seinen Bezirksdekan Peter Kollas, nachdem der im Wetzlarer Dom einen langjährigen schwulen Paar den Segen erteilt hat."

Tebartz-van Elst, Wulff und der Islam

2010 eckte Tebartz-van Elst erneut an, als er auf Bundespräsident Wulffs Rede zum Tag der Deutschen Einheit antwortete. In den Worten seiner Kritiker klingt das so: "Vor allem die jüngeren katholischen Bischöfe scheinen wieder zu einer kompromissloseren Haltung zurückzukehren, ganz so, als wollten sie auf diese Weise aktiv gegen eine drohende Öffnung der Kirche steuern: (...) Tebartz-van Elst kämpft für alte Werte, als wollte er mit seiner Kirche direkt ins Mittelalter zurückkehren. Er kritisiert die Medien und die Geisteshaltung in westlichen Gesellschaften und widerspricht Bundespräsident Christian Wulff scharf - der Islam gehöre keineswegs zu Deutschland." So nachzulesen in dem "Spiegel-Bestseller" von Stefan Bonner und Anne Weiss, der 2011 bei Bastei Lübbe unter dem bezichnenden Titel "Heilige Scheiße" erschienen ist.
Ebenfalls 2011 nahm sich der protestantische Theologe Friedrich Wilhelm Graf in seinem Buch "Kirchendämmerung" Tebartz-van Elst besonders vehement vor, wobei er interessante Hintergründe aufdeckte: "Zu verschärfter Polarisierung zwischen den Konfessionskirchen tragen auf ihre Weise auch die jungen aggressiven Neukonservativen im deutschen Katholizismus bei, die nun verstärkt zu Priestern geweiht werden oder als Bischöfe Leitungsfunktionen übernehmen. In der römisch-katholischen Pfarrerschaft lässt sich, jedenfalls in einigen Diözesen, ein harter Generationenkampf der Älteren, die sich Idealen einer offenen, `konziliaren´ Kirche verpflichtet fühlen, und jüngeren, entschieden restaurativ, autoritär und antiprotestantisch gesinnten Klerikern beobachten." "Besonders kämpferisch wird dieser Streit derzeit in der Diözese Limburg ausgefochten", schreibt Graf, deren Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst er "postmodernen Konservatismus" und "islamophobe Verschärfung" vorwirft und den er einem "rechtsklerikalen Milieu" zurechnet.

Kirche in der Welt "sichtbar" machen

Allerdings liefert Graf auch eine Erklärung, warum ein Bischof wie Tebartz-van Elst auf Repräsentation setzt. Es gehe darum, "die `Sichtbarkeit´ der Kirche als einer in der Welt alles bloß Weltliche transzentierenden Heilsanstalt demonstrativ in Szene zu setzen". Das wäre dann aber kein persönliches, sondern ein kirchliches Anliegen, über dessen Berechtigung man zwar theologisch und kirchenpolitisch streiten kann, das aber nicht zu der Mischung aus medialer Anprangerung und Hinrichtung berechtigt, wie sie derzeit am Bischof von Limburg vollstreckt wird.
Es ist unwahrscheinlich, dass Franz-Peter Tebartz-van Elst Bauten dereinst Besucherscharen anziehen werden wie die Schlösser Ludwigs II. Aber das Urteil der Nachwelt bleibt abzuwarten. Selbst der "Spiegel", der an der Spitze der Jagdgesellschaft steht, spricht von einem "prächtigen Ensemble", das der Bischof hier errichten und renovieren lasse.
Wolf Dietrich von Raitenau, 1587 zum Erzbischof von Salzburg gewählt, wird es bekanntlich noch heute hoch angerechnet, dass er der Gegend um den Salzburger Dom mit seinen - ungleich aufwendigeren Bauten "das vornehme Gepräge" gegeben habe und die Residenz errichten ließ. Doch mag die Kirche selbst entscheiden, was einem Bischof angemessen ist. Kostenexplosionen bleiben im übrigen auch profanen und öffentlichen Bauträgern nicht erspart.

Eine gefährliche Kampagne

In jedem Fale sollte, wer die Berichte über den Bischof liest, wissen, wem er warum ein Dorn im Auge ist. Keiner der namhaften Gegner von Tebartz-van Elst ist dafür bekannt, dass er sich bisher um das kirchliche Vermögen gesorgt hätte. Hier wird vielmehr über die Bande gespielt. Dass solche Kampagnen ad personam schon manchen in den Tod getrieben haben, ja dafür kann man am Ende nicht.
Karl Diefenbach <<

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Bild zu Seiner Exzellenz Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst unter:
https://fbcdn-sphotos-a-a.akamaihd.net/ ... 4442_n.jpg

Weiteres auch auf meiner facebook-Seite, siehe unter:
https://www.facebook.com/rolfjosef.eibicht
Zuletzt geändert von Rolf Josef Eibicht am Dienstag 22. Oktober 2013, 10:29, insgesamt 1-mal geändert.
Christel
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Re: Zum Verleumdungsfeldzug gegen Bischof Tebartz-van Elst

Ungelesener Beitrag von Christel »

Bisher habe ich nur Informationen über „Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst“ verfolgt, auch die ARD-Talkshow von Günther Jauch mit Dr. Albert Schmid. Eine eigene Meinung habe ich noch nicht dazu.

Der gute Freund sei dem Bischof Tebartz-van Elst von Herzen gegönnt. Die Seriosität… von Dr. Albert Schmid wurde begründet. Ich stelle sie nicht infrage.
Mir erschließt sich jedoch nicht, wie sich daraus, wie soll ich es ausdrücken, die „Unschuld“, “Unantastbarkeit“… von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ergibt.
Auch ist mir unklar, worin die Verleumdung von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst bestehen soll.
Die Vorwürfe gegen diesen Bischof hat selbst sein Freund Dr. Albert Schmid in ihrer Richtigkeit nicht bestritten.
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Re: Zum Verleumdungsfeldzug gegen Bischof Tebartz-van Elst

Ungelesener Beitrag von niels »

GENAU! RICHTIG SO!

In Russland regt sich ja schließlich auch keiner drüber auf, das die oft alten Menschen im Dorf, die selbst nicht selten nicht mal einen Arzt bezahlen können und in ärmlichsten Verhältnissen leben, mit ihrem Geld den Goldbeschlag auf den Dächern der Dorkirche zu "bezehnten" (mit einem "Zehntel" ist es dort schon gar nicht getan) haben und dem Pfaffen beim Halten seiner 150 Kilo helfen...

Ich kann mir schon gut vorstellen, das ein 35 Mio Residenz-Bau-Projekt wie auch erste Klasse Flüge in den Kreisen vor allem steuerfinanzierter Bischöfe nicht wirklich unangemessen scheinen - waren Bischöfe ja mal fast auf Augenhöhe mit Fürsten (blöd nur, das es die nicht mehr gibt). Umso ärgerlicher ist da die freie Presse, denen man nicht mal merh das Maul verbieten darf, wie noch zu guten alten Zeiten.

Mich interessiert sonst recht wenig, wofür Katechisten ihr Geld rauswerfen, solange es IHR Geld ist bzw. das ihrer "Schäfchen".

Schon schick, wenn sich auch in deutschland Oma XY von ihrer knappen Rente auch noch Kirchgeld, Kirchensteur und sonstige regelmäßige "Almosen" an die Kirche abknappsen lässt oder es ihr "freiwillig gibt", z.B. aus Angst, das sie nicht in den Himmel oder zu ihrem bereits vertorbenen Manne zu kommen, wenn sie selbst stirbt. Oder die Leute im eichsfelder Dorf, die für den goldbestickten Schal des Dorfpfaffen nur ein paar tausend Euro "dazusammeln"...

Solange mit meinen Steuern Kirchenapparate querfinanziert werden, werde ich auch den Mund dazu nicht halten. Die angeblichen Forderungen der Kiche gegen den Staat Deutschland sind nicht legitimer als die Forderungen meiner Familie gegen die verschiedenen Enteignungen durch die jeweiligen Regierungen oder auch durch Kirche, die meist nicht mal so alten Datums sind.

Das die Kirche sich den Großteil ihrer damaligen Besitztümer nach heutigen Maßstäben illegal erschlichen und ertrickst haben, für die sie bis heute "Entschädigungen" verlangen, interessiert ja auch niemanden...
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Re: Zum Verleumdungsfeldzug gegen Bischof Tebartz-van Elst

Ungelesener Beitrag von Rolf Josef Eibicht »

@ "Christel",
Ihr Kommentar bedarf keiner Rückantwort, man kann ihn getrost dem Urteil der Leser überlassen. Die schon lange keine Gouvernante mehr brauchen.
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Re: Zum Verleumdungsfeldzug gegen Bischof Tebartz-van Elst

Ungelesener Beitrag von Rolf Josef Eibicht »

@ niels,

wenn die Causa Verleumdungsfeldzug oder skrupellose Hetze gegen Bischof Tebartz- van Elst so im Zusammenhang mit der sozialen Frage oder der sozialen Gerechtigkeit gesehen werden muß, ja dann haben Sie völlig recht. Aber es ist nicht so!
Die Frage nach Gott ist die Frage aller Fragen. Und dann geht es nicht darum: der Glaube allein (wie bei Luther, d.h. >der evangelischen religiösen Gruppe< in unserem Lande, wie Papst Benedikt XVI. darlegte). Nein, der Glaube UND die Institution. Und dann ist es die skrupellose Hetzjagd auf Bischof Tebartz, die nicht hinzunehmen ist.
Jede sozial-verantwortbare Politik muß die 3 unabdingbar zusammenhängenden Zentralfragen, nämlich die demokratische, die soziale und die nationalkulturelle Frage miteinander verbinden, verketten. Hinzu tritt die Frage nach Gott. "Der Atheismus ist weder sozial noch republikanisch" sagt der Unbestechliche. Und republikanisch war für ihn ein Synonym für demokratisch.
Was ich sagen will: In meinem Denken steht die soziale Frage sogar immer primär - in Verbindung mit den anderen beiden Zentralfragen. Vielfach habe ich darüber geschrieben.
Besonders auch vor der Bundestagswahl, siehe diesbezüglich meine Facebook-Seite.

Oder siehe man beispielsmassig im Beitrag: >> Erste Anmerkungen zur sozialen Frage
Kathrin Hartmann (Armutsexpertin)
Neuer Buchtitel: Wir müssen leider draußen bleiben: die neue Armut in der Konsumgesellschaft (München, 1. Aufl. 2012) 415 S.
[Unter: http://eibicht.blog.de/2013/07/17/erste ... -16244302/ ]
===

Kathrin Hartmann: „Armut hat politische Ursachen die zu verändern sind.“

2. Statement aus einer Fernsehdiskussion am 25. 3. 2013, nach meinen stenografischen Notitzen:

Kathrin Hartmann: „Gemeinhin gelten die Armen oft als diejenigen, die das Sozialsystem aussaugen, eigentlich aber sind die Reichen die Sozialschmarotzer.“ (Begründung u. a.) „Weil Reiche wesentlich von Armut profitieren. Wenn wir jetzt einmal Hartz IV nehmen, und es geht hier keinesfalls darum daß die Reichen mehr bezahlen sollen, damit der Hartz IV-Satz angehoben wird, sondern: die Agenda 2010 hat wesentlich den Wirtschaftsmächtigen und den Reichen genutzt, weil man um so mehr Geld und um so mehr Profit macht, je weniger man für Arbeit bezahlen muß. Es gibt durch Agenda 2010 ein riesengroßes Heer an Leiharbeitern, ich würde es moderne Zwangsarbeit nennen, die für weniger Geld, für weniger (soziale; RJE) Sicherheit die gleiche Arbeit verrichten, die den ganzen Wohlstand schaffen, aber sie haben nicht mehr teil daran, davon profitieren Reiche, und Reiche profitieren auch davon, daß die Armen, daß die sogenannte Unterschicht, die ja so diffamiert wird, zu denen möchte ja keiner gehören, und die werden ja meistens als Sozialschmarotzer dargestellt, praktisch den Gegenpart bildet, und ihren Reichtum legitimiert, und sagen, wir sind ja die Leistungsträger, die da unten die leisten ja nichts, die sind zu Recht arm.
Diese sogenannte Unterschicht wird ja gerne als Drohkulisse genutzt um Arbeitnehmerrechte weiter zu senken, um Lohnkosten zu drücken, um Löhne zu drücken, und davon profitieren jeweils wiederum die Reichen, weil das ihre Profite steigert.
Und es ist auch nicht so, und ich halte Reichtum, und wenn wir von Reichtum sprechen, sprechen wir nicht einfach von Porsche vor der Haustür und dreimal Urlaub im Jahr, sondern wir sprechen von Millionen- und Milliardenvermögen, und dies ist in keinster Weise gerechtfertigt, denn das ist nicht erarbeitet, das kann gar nicht erarbeitet sein, sondern dazu braucht man Vermögen, dazu muß man erben, um Gewinne aus Kapitalvermögen zu erzielen, um Gewinne aus Immobilienvermögen zu erzielen, oder um ein Unternehmen zu haben und für die Arbeit nicht ordentlich zu bezahlen. Oder in anderen Ländern herstellen zu lassen, wo die Menschen keinen Lohn bekommen, von denen sie leben können.
Das heißt: Armut bedingt Reichtum und umgekehrt. Und damit ist es dann nicht getan, wenn dann Reiche freiwillig ein bißchen Geld abgeben, und damit auch noch Steuern sparen.“

=====

PS
DAZU GEHÖRT:

„Wenn die (nicht nur soziale sondern auch die politische; Anm. d. Verf.) Gerechtigkeit fehlt, was sind dann die Reiche anderes als große Räuberbanden?“
(Augustinus; 354 – 439)

"Wer nichts mehr ändern will,
hat aufgehört zu leben."
Seine Exzellenz Kardinal Reinhard Marx
Erzbischof von München und Freising

"Ein Kapitalismus ohne Menschlichkeit,
Solidarität und Gerechtigkeit
hat keine Moral und keine Zukunft."
Seine Exzellenz Kardinal Reinhard Marx
Erzbischof von München und Freising
[Zitat auf der 1. Buchumschlagsseite seines neuen Buches (Okt. 2008, Pattloch-Verlag): Reinhard Marx: Das Kapital - Ein Plädoyer für den Menschen]

"Im Gefolge des Wandels der Daseinsbedingungen haben sich unversehens Vorstellungen in die menschliche Gesellschaft eingeschlichen, wonach der Profit der eigentliche Motor des wirtschaftlichen Fortschritts, der Wettbewerb das oberste Gesetz der Wirtschaft, das Eigentum an den Produktionsmitteln ein absolutes Recht, ohne Schranken, ohne entsprechende Verpflichtungen der Gesellschaft gegenüber, darstellt ... Man kann diesen Mißbrauch nicht scharf genug verurteilen. Noch einmal sei feierlich daran erinnert, daß die Wirtschaft im Dienst des Menschen steht ..."
Papst Paul VI.:
Enzyklika Populorum Progressio,
1967

"Unternehmen, deren Existenz lediglich davon abhängt,
ihren Beschäftigten weniger als einen zum Leben ausreichenden
Lohn zu zahlen, sollen in diesem Land kein Recht mehr haben, weiter ihre Geschäfte zu betreiben. Mit einem zum Leben ausreichenden Lohn meine ich mehr als das bloße Existenzminimum – ich meine Löhne, die ein anständiges Leben ermöglichen."
US-Präsident Franklin D. Roosevelt

Etc.pp...


Kathrin Hartmann ... Interview


Im Bereich der sozialen Frage wies ich oberhalb auf Kathrin Hartmann und ihr Buch: „Wir müssen leider draußen bleiben – Die neue Armut in der Konsumgesellschaft“ hin. Die Autorin gab in der Münchener Zeitschrift „BISS“ 5/2013 ein Interview, welches ich hier wiedergeben möchte. Ich zitiere „BISS“ Seite 22/23:


„Gerechtigkeit statt Almosen

Immer mehr Bürger in Deutschland sind vom wirtschaftlichen Reichtum des Landes ausgeschlossen. Mit ihrem Buch „Wir müssen leider draußen bleiben – Die neue Armut in der Konsumgesellschaft“ macht sich die Münchener Autorin Kathrin Hartmann zur Anwältin der Armen. Im Interview erläutert sie unter anderem, warum die Tafeln gegen die Armut nicht helfen.

(Frage BISS) Frau Hartmann, ist Armut in München sichtbar?

(Antwort Hartmann) Kaum. Weil viele Menschen versuchen, ihre Armut zu verstecken. Zu den Tafeln kommen die Leute teilweise in Anzug und Pelzmantel, das habe ich selber erlebt. In anderen Städten, zum Beispiel im Ruhrgebiet, ist die Armut offensichtlicher. In München begegnet sie einem erst auf den zweiten Blick: wenn jemand zum Beispiel einen etwas zu vollen Trolley hinter sich herzieht, aus dem zwei leere Pfandflaschen schauen, die er vorher aus dem Mülleimer gefischt hat.

(Frage BISS) Was sagt dieses Versteckspiel über die Stadt München aus?

(Antwort Hartmann) München ist eine sehr reiche Stadt, in der es traditionell einen gewissen Glamour gibt und viele Leute einen auf dicke Hose machen. Und immer da, wo die gesellschaftlichen Unterschiede besonders groß sind, ist auch die Verachtung für Arme größer. Man wird sofort als fauler Sozialschmarotzer abgestempelt. Da ist es besser, die eigene Armut zu verstecken, als so verurteilt zu werden.

(Frage BISS) In ihrem Buch `Wir müssen leider draußen bleiben – Die neue Armut in der Konsumgesellschaft´ beschweren Sie sich ganz massiv über solche Klischees. Warum?

(Antwort Hartmann) Weil Armut mit dem Klischee des Sozialschmarotzers nichts zu tun hat. Die Armut tritt heute massenhaft auf und kann jeden erwischen. Vielen ist nicht bewusst, dass der Abstieg ganz schnell gehen kann – gerade in einer Stadt wie München, in der die Mieten und Lebenshaltungskosten unglaublich hoch sind. Erst kannst du deine Miete nicht mehr bezahlen, dann verlierst du die Wohnung und den Anschluss an das gesellschaftliche Leben – weil du es dir nicht mehr leisten kannst und weit weg davon bist.

(Frage BISS) Und dann kommt die Resignation, die viele als Faulheit verurteilen?

(Antwort Hartmann) Nicht bei allen, viele Arme arbeite ja und können trotzdem nicht davon leben. Aber dass Demütigung, Ausgrenzung und Verachtung und das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden, zu Depressionen und Alkoholismus führen, ist ja nur verständlich. Aber beides sind Krankheiten und kein Fehlverhalten. Trotzdem heißt es dann: Die sind faul und versaufen alles. Diese Schuldzuweisung hört man ganz oft. Das ist fürchterlich.

(Frage BISS) Warum fehlt es der Gesellschaft Ihrer Meinung nach an Einfühlungsvermögen für die Schicksale in Armut geratener Menschen?

(Antwort Hartmann) Das hat für mich zwei Gründe. Einerseits hat es mit Abstiegsangst zu tun. Indem man andere herabwürdigt, bestätigt man sich, dass man selbst nicht zur sogenannten Unterschicht gehört. Ein schreckliches Wort übrigens, weil es einen Gegensatz konstruiert: Die Oberschicht ist da oben, weil sie etwas leistet, und die Unterschicht ist unten, weil sie nutzlos ist. Jemand als nutzlos zu bezeichnen heißt ja: Wir brauchen ihn nicht mehr. Was ist das für eine extrem menschenverachtende Aussage? Es gibt weder nutzlose Menschen noch eine Leistungsgerechtigkeit. Es gibt nur Gerechtigkeit.

(Frage BISS) Abstiegsangst ist also der eine Grund für die fehlende Empathie. Und was ist der zweite?

(Antwort Hartmann) Wir leben in einer kapitalistischen Gesellschaft, in der der Wettbewerb dominiert. Solidarität hat dort keinen Platz. Man kämpft nicht miteinander für Gerechtigkeit, sondern gegeneinander für den eigenen Vorteil. Dazu kommt, dass Politik und Medien dieses Gegensatzpaar Sozialschmarozertum versus Leistungsgerechtigkeit so lange wiederholen, bis es auch der Letzte glaubt. Solche Begrifflichkeiten verdecken die Wahrheit. Es gibt ja zum Beispiel auch das hässliche Wort `Aufwertung´ ...

(Frage BISS) ... als Ausdrück dafür, dass Arme immer mehr aus dem Stadtzentrum gedrängt werden, weil überall teuer saniert wird?

(Antwort Hartmann) Ja, weil `Aufwertung´ den Eindruck erweckt, dass die Leute, die vorher dort gewohnt haben, weniger wert sind. Was wir jetzt in München beobachten können, ist übrigens schon die nächste Stufe der Gentrifizierung: Die Mittelschicht wird jetzt von den Superreichen vertrieben. Man muss sich ja nur die Luxuswohnungen im Seven-Tower in der Müllerstraße ansehen oder wie sich die charmante Tegernseer Landstraße gerade verändert. Die Armut hat ihren Ort dagegen in den Wohngebieten außerhalb der Stadt, an den Tafeln und in den Sozialkaufhäusern. Da konzentriert sich das. Das ist sehr beklemmend.

(Frage BISS) In ihrem Buch gehen Sie ausgerechnet mit den Tafeln hat ins Gericht. Warum?

(Antwort Hartmann) Die Tafeln behaupten, sowohl etwas gegen die Lebensmittelverschwendung zu tun als auch gegen die Armut. Aber beides ist falsch. Sie tun nichts gegen die Verschwendung, sondern verteilen nur den Überschuss. Und sie bekämpfen nicht die Armut, sondern geben sozusagen das Überschüssige an die Überflüssigen weiter. Das finde ich ethisch verheerend.

(Frage BISS) Das müssen Sie etwas genauer erklären.

(Antwort Hartmann) Die Tafeln, egal wo sie sich befinden, sind darauf angewiesen, dass Lebensmittelmüll überhaupt erst entsteht – und machen sich so ausgerechnet für Großbetriebe interessant, die für die Armut und den Überschuss mitverantwortlich sind. Dank der Tafeln können diese Betriebe ihr Interesse an der Lebensmittelverschwendung vertuschen und sich Entsorgungskosten sparen. Abgesehen davon, hat es nicht mit Solidarität zu tun, wenn Arme mit Lebensmittelmüll überfüttert werden. Man muss nehmen, was die anderen übrig lassen, und dafür auch noch dankbar sein. Das ist entwürdigend und verlogen.

(Frage BISS)Trotzdem habe die Tafeln ein hervorragendes Image.

(Antwort Hartmann) Aber nur deshalb, weil sie den Eindruck erwecken, dass für die Armen gesorgt ist und in Deutschland niemand hungern muss. Aber das ist eine völlig falsche Annahme. Wer zur Tafel geht, ist nach wie vor arm. Die Tafeln haben die Armut nicht gelindert, sondern verfestigt. Oder wie kann es sein, dass es in Deutschland inzwischen 900 Tafeln gibt? Die Zahl der Tafeln nimmt mit einer irren Geschwindigkeit zu. Ein Heftpflaster über die Armut zu kleben, damit man sie nicht mehr sieht., hat mit Armutsbekämpfung nichts zu tun.

(Frage BISS) Tun Sie den Helfern der Tafeln damit nicht unrecht?

(Antwort Hartmann) Ich verstehe den Antrieb, helfen zu wollen. Es gibt viele Ehrenamtliche, die einen guten Job machen, und viele arme Menschen, die den Tafeln dankbar sind, weil sie sonst nicht über die Runden kommen. Aber das ist keine Legitimation für die Tafel, sondern ein Armutszeugnis für dieses Land – weil ein Lebensmittelmangel behauptet wird, den es in Deutschland, einem der reichsten Länder der Welt, ganz einfach nicht gibt.

(Frage BISS) Sie schreiben in ihrem Buch viel über die Ursachen der Armut. Welche Lösungen gibt es Ihrer Meinung nach?

(Antwort Hartmann) Wir müssen begreifen, dass Armut keine wirtschaftliche, sondern eine politische Frage ist. Wir müssen uns fragen: Wie sieht die Gesellschaft aus, in der wir leben wollen? Was ist Gerechtigkeit? Und dann werden wir feststellen, dass Kapitalismus nie gerecht und fair sein kann. Weil ein Bankmanager gar nicht so viel arbeiten kann, dass es gerechtfertigt wäre, dass er 4000-mal mehr verdient als eine Putzfrau. Es gibt eine Reihe anderer Gesellschaftsmodelle, in denen nicht nur eine ganz kleine Schicht von Menschen den größten Teil dessen einsteckt, was uns eigentlich allen zusteht. Aber die Menschen haben Angst davor, sich auf etwas Neues einzulassen, das sie nicht kennen. Und die Mittelschicht glaubt fälschlicherweise, sie würde dieselben Privilegien haben wie die Reichen, und verteidigt sie. Das ist der Knackpunkt.“
(Und unter dem Interview steht: „Kathrin Hartmann, geboren 1972. Lebt und arbeitet in München.“)

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Im Beitrag unterhalb (Merkel muß weg!) schrieb ich unter anderem:
Zuerst hat man unser Volk national kaputt gemacht, unter BK Angela Merkel ist man nun dabei, es auch noch sozial kaputt zu machen. Ein unglaubliches Vorgehen gegen die soziale Frage, die soziale Gerechtigkeit. (Wir haben eine politische und soziale Zweidrittelgesellschaft.)

Zudem:

"WIR WARTEN, UND ICH WARTE DARAUF, DASS SICH DIE MENSCHEN VEREINIGEN, DIE KEINE HUNDE SEIN WOLLEN UND DIE ENTSCHLOSSEN SIND, DEN PREIS ZU ZAHLEN, DEN ES KOSTET, DAMIT... DER MENSCH MEHR IST ALS DER HUND."
Albert Camus
Christel
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Re: Zum Verleumdungsfeldzug gegen Bischof Tebartz-van Elst

Ungelesener Beitrag von Christel »

Rolf Josef Eibicht hat geschrieben:@ "Christel",
Ihr Kommentar bedarf keiner Rückantwort, man kann ihn getrost dem Urteil der Leser überlassen. Die schon lange keine Gouvernante mehr brauchen.
Herabsetzung ist auch eine Antwort.
Sie zeigt das Unvermögen eine sachliche Antwort zu geben!
In diesem Fall zeigt dies mir außerdem, dass meine kritischen Anmerkungen zu ihrem Beitrag (von Rolf Josef Eibicht » Mo 21 Okt, 2013 12:19) genau ins Schwarze trafen:
Christel hat geschrieben:Bisher habe ich nur Informationen über „Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst“ verfolgt, auch die ARD-Talkshow von Günther Jauch mit Dr. Albert Schmid. Eine eigene Meinung habe ich noch nicht dazu.

Der gute Freund sei dem Bischof Tebartz-van Elst von Herzen gegönnt. Die Seriosität… von Dr. Albert Schmid wurde begründet. Ich stelle sie nicht infrage.
Mir erschließt sich jedoch nicht, wie sich daraus, wie soll ich es ausdrücken, die „Unschuld“, “Unantastbarkeit“… von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ergibt.
Auch ist mir unklar, worin die Verleumdung von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst bestehen soll.
Die Vorwürfe gegen diesen Bischof hat selbst sein Freund Dr. Albert Schmid in ihrer Richtigkeit nicht bestritten.
Im Übrigen, den Leser gibt es nicht, denn wir sind nicht gleichgeschaltet.
Es macht mir nichts aus, dass Sie meine Beiträge als störend empfinden. Das wird mich auch zukünftig nicht daran hindern, ein wenig Salz dem Süppchen, welches sie hier kochen, zuzusetzen.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Zum Verleumdungsfeldzug gegen Bischof Tebartz-van Elst

Ungelesener Beitrag von niels »

@Rolf Josef Eibicht:
Die "Frage nach Gott" mag "die Frage aller Fragen" für SIE und manch andere Katholen sein - für mich wie viele andere Steuerzahler ist sie es NICHT und für viele derer, die sich diese Frage stellen, hat die römisch-katholische Kirche keinen brauchbaren, fundierten oder sonstig inhaltlichen Beitrag zu halten - zumindest keinen, der faktisch / objektiv / evidenzbasiert über jeder anderen willkürlichen Behauptung über Parameter und Eigenschaften des Seins / der Welt - steht.

Wer den vatikanischen Popanzen allen Ernstes abkauft, "offizieller" Nachfolger römischer Pontifexe zu sein und allen Ernstes besonders gute "Kontakte"/"Beziehungen" zum gemeinsamen imaginären Freund zu haben, aus der sie ganz zufällig auch ihre irdische Macht beziehen, der soll das gern tun und meinetwegen auch sein ganzes Hab und Gut den Männern in Frauenkleidern, also der katholischen Priesterkaste, zu überlassen - dann ist auch das "sozial", da freiwillig.

Wer Kunde dieses Unternehmens werden will, soll es tun - nur bitte MICH dafür nicht in Anspruch nehmen - zB als Steuerzahler.
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