Wolfgang Schäuble und der Sudetenlandvergleich

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Rolf Josef Eibicht
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Wolfgang Schäuble und der Sudetenlandvergleich

Ungelesener Beitrag von Rolf Josef Eibicht »

Betreff: Wolfgang Schäuble und der Sudetenlandvergleich

Apropos, selbst die tschechischen Kommunisten hatten seinerzeit, in den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, einen vielfach höheren Bewußtseinstand und Verantwortung, historische Redlichkeit oder Menschlichkeit, als Bundesminister Wolfgang Schäuble vor 2 Tagen in Bezug auf das Sudetenland, der immer noch politisch, historisch, völkerrechtlich, nachbarschaftlich und europäisch offenen sudetendeutschen Frage. Und da lasse man sich auch kein X für ein U vormachen: Wolfgang Schäuble spricht nur aus [Zitat Schäuble vom 31. 3. 2014 bei einer Diskussion mit Berliner Schülern und in Bezug auf die Krim: „Das kennen wir alles aus der Geschichte. Mit solchen Methoden hat schon der Hitler das Sudetenland übernommen – und vieles andere mehr.“], was die allgemeine Bewusstseinslage oder geistige Gemengelage der Mitte-Links-Demokratur und Mitte-Links-Herrschaftsideologie, die entscheidende macht- und somit verfassungs- und demokratieverfälschende Systembasis ist. Die Basis der Mitte-Links-Demokratur. Die ganze zutiefst zu verwerfende Grundbasis der verheerenden aktuellen deutschen Krimpolitik. Und da geht es diesen Leuten, dieser herrschenden politischen Klasse der politischen Zweidrittelgesellschaft einer Scheindemokratie, nicht primär um den Vergleich von Personen (Putin versus Hitler), sondern um die Totalverkleisterung der Analogie zum völkerrechtlichen Zentralwert des Selbstbestimmungsrechtes, und eben heute der Krimbevölkerung wie seinerzeit der Bevölkerung des Sudetenlandes.
Die Bewertung der Krimfrage kann nur oder alleine über den völkerrechtlichen Zentralwert des Selbstbestimmungsrechtes zu einem auch sozial-verantwortbaren Ergebnis kommen.

Aber, wie quasi der Teufel das Weihwasser scheut!, scheut die auch hier verheerende deutsche Politik, scheut die herrschende politische Klasse der Mitte-Links-Demokratur in der Krim-Frage, die einzig erhellende Kernfrage des Selbstbestimmungsrechtes auch nur anzusprechen, weil man da schnell beim zentralen Menschenrecht der Selbstbestimmung, und zwar dann auch des Selbstbestimmungsrechtes des deutschen Volkes, landet. Weil man da sehr schnell bei dem Offenbarwerden der politischen Verbrechen der Mitte-Links-Demokratur gegenüber den Menschenrechten und der Menschenwürde der deutschen Heimatvertriebenen landet; folglich auch bei der nationalen Selbstbewahrung und Selbstbehautung auch unseres deutschen Volkes. Und dies muss unter allen Umständen, bei Aufrechterhaltung einer noch nie dagewesenen Geschichtsklitterung seit Jahrzehnten, einer völlig falsch und einseitig betriebenen Vergangenheitsbewältigung, einer permanent betriebenen menschenverachtenden, unchristlichen und unhistorischen Kollektivschuldbezichtigung des eigenen Volkes, die immer nur eine barbarische Legende war, aufrechterhalten bleiben. Und dies vor allem heute durch Frau A. Merkel (Evangelischpastorentochter und Bundeskanzlerin) und Herr Joachim Gauck (Evangelischpastor
a. D. und Bundespräsident) permanent betrieben und aufrechterhalten. Und zwar vor allem auch im Ausland – Polen, Frankreich, USA, jüngst Griechenland, etc.pp; und dies quasi ohne Pinkelpause auch in den anderen Ländern und in den dort vorgetragenen Reden; egal in welchem Land man sich gerade befindet. Auf dem verlorenen Selbstwertgefühl des deutschen Volkes muß ohne Unterlass wie von Sinnen herumgetrampelt werden. Die Keule des deutschen Nationalmasochismus muß ohne Unterlaß geschwungen werden; das verlorene Selbstwertgefühl der Deutschen wird nicht erkannt.

Warum? Weil die Geschichtsverfälschung und deren eminente Bedeutung, die Grundbasis des Regimes der Mitte-Links-Demokratur und ihrer Machtverfälschung ist. Und dies alles aus der Verfassungs- und Demokratieverfälschung heraus. (Und dies trotz unserer grundsoliden Verfassung!) So kann auch der Schäuble-Geschichtsklitterungs-Vergleich, der Sudetenlandvergleich bezüglich der Krimfrage, nicht in Bezug auf das Selbstbestimmungsrecht angesprochen werden. Nirgendwo, weder in der verheerenden deutschen Politik noch in den von der Mitte-Links-Demokratur im Interesse der Mitte-Links-Herrschaftsideologie wohlfeil inszenierten, instrumentalisierten und funktionalisierten politisch herrschenden (massen-) medialen Klasse, der herrschenden kulturellen Klasse, der herrschenden christlich-religiösen Klasse und der herrschenden ökonomischen Klasse.

Doch zurück zu den angesprochenen tschechischen Kommunisten (und ich bin kein Bilderstürmer), die seinerzeit in der Sudetenfrage vollkommen richtig lagen, und nicht wie Schäuble, der Geschichte wie mit dem Ofenrohr ins Gebirge schauend unhistorisch feilbietet, dem Schmalspur-Historiker Wolfgang Schäuble meilenweit, haushoch überlegen:

Selbst der V. Kongreß der Komintern (Führungseinrichtung der Kommunistischen Parteien aller Staaten 1919-1934), und hier ist vollkommen zuzustimmen, bekannte sich im Juni 1923 nachdrücklich zum Selbstbestimmungsrecht der Sudetendeutschen: 1. Feststellung des Generalsekretärs Manuilski: „Der tschechoslowakische Staat hat deutsche Industriegebiete mit 3,7 Millionen deutscher Menschen annektiert.“ 2. Kongreßbeschluß: „... daß es eine tschechoslowakische Nation nicht gibt (in der Tschechoslowakei jedoch zahlreiche Minderheiten leben, und demzufolge die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei die Aufgabe habe), hinsichtlich dieser Minderheiten das Selbstbestimmungsrecht der Völker zu proklamieren und in die Tat umzusetzen, einschließlich des Rechtes, sich voneinander zu trennen.“
Selbst der VI. Parteitag der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KPTsch), und hier ist vollkommen zuzustimmen, forderte am 10. 3. 1931 erneut das Selbstbestimmungsrecht der Sudetendeutschen bis zur Loslösung vom tschechischen Staat:
„2. Hauptlosungen... 23. Für die gegenwärtige Phase des Kampfes um die Befreiung der unterdrückten Nationen aus dem nationalen und sozialen Joch in der Tschechoslowakei stellt die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei folgende Hauptthesen auf: Gegen die Besetzung des deutschen Teiles von Böhmen ... und deren Räumung von Organen der tschechischen Okkupationsmacht. ... Für das Selbstbestimmungsrecht der Nationen bis zur Lostrennung vom Staate. ... Gegen die obligatorische Staatssprache. Gegen die rückschrittlichen Sprachgesetze und für freie Verwendung der nichttschechischen Sprachen im amtlichen Verkehr und im öffentlichen Leben. Gegen die nationalistische Schulpolitik der tschechischen Bourgeoisie in den besetzten Gebieten. Anstelle der tschechisierten Schulen eine genügende Anzahl von Schulen in der Muttersprache. Gegen die Säuberung des staatlichen Apparates und der staatlichen Unternehmungen von Angehörigen der unterdrückten Nationen. Gegen die nationale Unterdrückung in der Armee. ... Kampf dem bürgerlich-sozialfaschistischen Betrug mit der Losung `Kulturautonomie´. Kampf dem Betrug mit der Losung `Autonomie´ ... im deutschen Teil von Böhmen (Mähren und Sudetenschlesien; Anm.d.Verf.). Kampf dem imperialistischen Betrug mit der tschechoslowakischen Staatsidee.“
Der tschechische Abgeordnete Vaclav Kopecky, Mitglied der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei, forderte am 27. März 1931 vor dem Abgeordnetenhaus das Recht aller Deutschen, auch der Sudetendeutschen, in einem Staat zu leben. Er sagte u.a.: „Wir tschechischen Kommunisten erklären ... daß wir ... das Selbstbestimmungsrecht bis zur Abtrennung der vom tschechischen Imperialismus unterdrückten Teile des deutschen Volkes bis zur letzten Konsequenz wahren und durchsetzen werden. Wir erklären weiter, daß wir in gleicher Entschlossenheit das Recht schützen und durchsetzen werden, alle Teile des deutschen Volkes in einem Staat zu vereinigen...“

Und, Herr Wolfgang Schäuble: Die Geschichte ist letztlich das Auge der Wahrheit, man kann ihr nicht fortgesetzt auch noch ins Grab speien.
Und, Herr Wolfgang Schäuble: Das Münchener Abkommen von 1938 war, ist und bleibt eine Friedenscharta; man kann die ganze deutsche Geschichte nicht endlos, fortgesetzt und ausnahmslos kriminalisieren. Das Münchner Abkommen zwischen Hitler, Chamberlain, Daladier und Mussolini war eine Friedenscharta des zwanzigsten Jahrhunderts! Gar keine Frage. Das Selbstbestimmungsrecht trug den Sieg davon! Sie, und das Regime der Mitte-Links-Demokratur, werden letztlich nur eine Niederlage davontragen. So sicher wie das Amen in der Kirche ist. Der Tag auf die Nacht folgt. Der Krug nur solange zum Wasser geht bis er bricht.
[Zum ganzen Komplex siehe man auch meine Analyse Befreit von tschechischer Unterdrückung: Europäische Friedenscharta Münchener Abkommen 1938; unter:
http://eibicht.blog.de/2013/01/04/befreit-tschechischer-unterdrueckung-europaeische-friedenscharta-muenchener-abkommen-15393818/
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Re: Wolfgang Schäuble und der Sudetenlandvergleich

Ungelesener Beitrag von niels »

Nun,
ich mag den Herrn Schäuble nicht beosnders.

Aber in der "Methodik" - da muss ich ihm Recht geben - sehe ich schon erheblich Parallelen zwischen Hitler und Putin.

Und um "Selbstbestimmungsrecht" als Argument anführen zu können, muß es ebenjene "Selbstbestimmung" der Betreffenden wie Betroffenen erst einmal vorhanden sein - und das war / ist keinesfalls der Fall, es sei denn man behauptet einen lautstarken Auflauf auf einem Marktplatz mal eben als "demokratische Mehrheit".

Aber wie kommen Sie darauf, das eine solche Abstimmung" Selbstbestimmungsrecht" entspräche (ich nehme mal an Sie beziehen sich auf jene bei Ihrer Bewertung, das "die die Krim bewohnenden" Menschen mal eben Russen sein wollten? Aus der (wie Sie es nennen) "Zweidrittelgesellschaft einer Scheindemokratie" an der Krim?

Bitte nochmal nachdenken...


cheers,

Niels·
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