Diese Auferstehungsmär ist dabei voller Widersprüche und Ungereimtheiten.
Karlheinz Deschner schreibt:
Aus: Karlheinz Deschner: „Der gefälschte Glaube“„Beginnen wir mit der Kette von Ungereimtheiten. Bei Markus kaufen die frommen Frauen die Salben für Jesu Leichnam am Tag nach dem Sabbat, bei Lukas am Tag vorher. Bei Markus gehen drei Frauen ans Grab, bei Matthäus bloß zwei (Eine Abweichung, die vermutlich von der Auferstehungsgeschichte des Osiris herrührt, bei der nach der einen Fassung drei Personen ans Grab kommen, wie später bei Markus, nach der anderen Fassung aber nur zwei Frauen, wie später bei Matthäus; und auch in der Osiris-Auferstehungslegende bringen die Frauen, wie in der Bibel, Balsam).
Hat da noch das Schwanken der evangelischen Auferstehungsberichte zwischen dem dritten Tag und dem vierten – nach drei Tagen! – seine Ursache offenbar darin, dass man die Auferstehung des Osiris am dritten, die des Attis am vierten Tag nach seinem Tode beging.
Markus schreibt von den Frauen und ihrer Entdeckung des leeren Grabes: „Sie sagten niemandem etwas davon.“
Bei Matthäus aber eilen die Frauen schnurstracks davon, um „seinen Jüngern die Botschaft zu bringen“, die sie bei Lukas auch „allen übrigen“ melden.
Ein Wunder an sich ist die Auferstehungsgeschichte der Engel.
Die Frauen treffen ihn bei Markus im Grab, bei Matthäus vor dem Grab auf dem weggewälzten Stein. Bei Lukas ist der Engel zunächst weder vor dem Grab noch darin, doch kommen dafür gleich zwei Engel. Sie stehen plötzlich neben den Frauen. Auch im vierten Evangelium sind es zwei Engel, allerdings sitzen diese bereits wartend im Grab.
Der Auferstandene erscheint im Markus- und Johannesevangelium zuerst Maria Magdalena, bei Matthäus beiden Marien zugleich, bei Lukas zeigt er sich zuerst den beiden Emmausjüngern.
Der Schauplatz der Erscheinung aber war laut Markus und Matthäus in Galiläa, laut Lukas in Jerusalem.
Kein Wunder wenn die kritischen Theologen gerade den „Osterereignissen“ einen „stark legendären Charakter“ nachrühmen, wenn sie feststellen: „Widerspruch über „Widerspruch“ oder: „Unter allen erhaltenen Berichten stimmen nicht zwei überein“
Kein Wunder auch, wenn Denis Diderot höhnt: „Wahrscheinlich sind doch alle Juden, die in Jerusalem waren, durch den Anblick der Wunder Jesu bekehrt worden? Keineswegs. Weit davon entfernt, an ihn zu glauben, haben sie ihn gekreuzigt……..Also muss man dieses „Wunder“, die Ungläubigkeit der Juden, geltend machen – und nicht das Wunder der Auferstehung.“
Auf katholischer Seite aber behauptet man obligatorisch unverfroren: „Die Wunder Jesu sind geschichtliche Tatsachen, deren übernatürlicher Charakter keinem Zweifel unterliegt. Das gröste Seiner Wunder ist seine Auferstehung“
Rudolf Augstein, Eigentümer und Herausgeber des Spiegel betätigte sich als Leben-Jesu-Forscher und publizierte 1972 nach zehnjähriger Arbeit die Monographie "Jesus Menschensohn", in der er nachzuweisen versuchte, dass es den historischen Jesus nie gegeben habe und auch nicht habe geben können. Augstein vertrat die These, die christlichen Kirchen besäßen kein sicheres Fundament, weil sich wissenschaftlich gesicherte Aussagen über Jesus Christus nicht treffen ließen. Da sich die Kirche nicht mehr auf den Gründer Jesus Christus berufen könne, habe sie nicht länger das Recht, in seinem Namen gesellschaftlichen Einfluss auszuüben; Religion sei als Sinnstifterin untauglich.
In einem seiner letzten Interviews, bekräftigte Augstein seine Distanz zum christlichen Glauben nochmals. Auf die Frage, ob er an Gott glaube, gab er zur Antwort:
"Nein. Ich kenne die Evangelien und die echten Briefe des Apostel Paulus. Ich glaube nicht an die Auferstehung irgendeines Toten, und dann muss ich mich damit weiter auch gar nicht beschäftigen."