Wikipedia-Artikel ändern sich mitunter schnell. Manchmal nimmt sich derjenige, der zitiert, jedoch eine allzu große Freiheit.
Heinrich, was Du gestern aus wikipedia zu „Salafismus“ zitiert hast, finde ich heute so nicht. Wie auch immer, auf jeden Fall hast Du selektiv zitiert. Deine Gesamtaussage über den Salafismus unterscheidet sich grundsätzlich von der Aussage in wikipedia.
Im Gegensatz zu Dir differenziert wikipedia. Unter dem Begriff „Salafismus“ verbirgt sich eine Vielzahl von islamischen Strömungen:
Der Salafismus (auch Salafiyya, von arabisch السلفية as-salafiyya) gilt als eine ultrakonservative Strömung innerhalb des Islams, die eine geistige Rückbesinnung auf die „Altvorderen“ (arab. Salaf ‚Vorfahren‘) anstrebt. Der Ausdruck wird auch verwendet, um bestimmte Lehren des sunnitischen Islam zu bezeichnen, die sich ihrem Selbstverständnis nach an der Zeit der „Altvorderen“ orientieren. Unter den zeitgenössischen Strömungen zählen dazu einerseits die Schülerschaft Muhammad Abduhs, die eine Vereinbarkeit von Islam und Moderne vertritt, andererseits konservative Richtungen, welche sich auf Ibn Taimiya beziehen und nicht nur die Moderne, sondern auch Entwicklungen der islamischen Theologie und der religiösen Praxis ablehnen wie etwa Traditionen bestimmter Rechtsschulen oder den Sufismus. Hierzu zählen die Wahhabiten; die Bezeichnung „Salafisten“ wird des Weiteren speziell für nicht-saudische Wahhabiten gebraucht.[1]
http://de.wikipedia.org/wiki/Salafismus
Nachdem dies näher erläutert wird, findet sich ganz weit unten „Dein Zitat“, welches sich jedoch von Deinem Text unterscheidet:
Während die moderne Salafiyya durch Rückbesinnung auf ursprüngliche Werte den Muslimen die verlorengegangene zivilisatorische Vorreiterrolle wieder verschaffen will, möchte der islamistische Neofundamentalismus die religiöse Zeituhr zurückdrehen und betrachtet die heutige Welt insgesamt als feindlich. Insofern steht er der Salafiyya der Jahrhundertwende diametral entgegen. Er gilt als die am schnellsten wachsende radikale Strömung des Islams.[43] Es handelt sich um eine entterritorialisierte Bewegung, die losgelöst von jeder kulturellen „Verunreinigung“ die „wahre“ Religion praktizieren möchte.[44]
Verbindung zum Terrorismus
Alle islamistischen Terroristen des 11. September 2001, des schwersten Terroranschlages der Geschichte,[45] gehörten der salafistischen Strömung an.[46] In Deutschland folgt eine Minderheit der Salafisten einer gewaltbereiten dschihadistischen Ideologie, die laut deutschem Verfassungsschutz mit der freiheitlichen demokratischen Grundordnung unvereinbar ist.[47][46][48] In seiner Analyse kommt der Verfassungsschutz zum Schluss, dass „das von Salafisten verbreitete Gedankengut den Nährboden für eine islamistische Radikalisierung...bildet“, und dass „fast alle in Deutschland bisher identifizierten terroristischen Netzwerkstrukturen und Einzelpersonen salafistisch geprägt bzw. sich im salafistischen Milieu entwickelt haben“.[49]
Heinrich5 hat geschrieben:Terroristische Salafisten gehören nicht zu Deutschland und auch nicht zu Europa. Sie gehören in die Welt zurück aus der sie gekommen sind und in der ihre Ideologie entstanden ist. Sie sind unserer Kultur fremd.
Zur Kultur Deutschlands und Europas gehört das Christentum, welches Du auch bekämpfst!
Es war nicht sinnvoll Hitler zu wählen, nur weil man Stalin fürchtete. Es ist nicht sinnvoll irgendwelche radikale politische Ideologien zu unterstützen, nur weil man eine bestimmte radikale politische Ideologie fürchtet.
Der Islam gehört zu Deutschland und zu Europa, da hier Menschen zu Hause sind, die sich zu diesem Glauben bekennen. Sie haben das Recht ihn hier zu leben und zu praktizieren.
Der Islam gehört zweifellos zum Weltkulturerbe, wie z. B. die islamischen Kulturstätten von Timbuktu:
Timbuktu und der Grund des Weltkulturerbes
Die UNESCO hat 1988 zahlreiche Kulturstätten in Timbuktu als Weltkulturerbe erkannt und ernannt. Die 3 Moscheen – Djinger-ber-Moschee, Sankóre-Moschee, Sidi Yahia-Moschee – ebenso wie die 16 Friedhöfe und Mausoleen wurden auf deren Liste gesetzt. Sicherlich gibt es noch zahlreiche Sehenswürdigkeiten, kulturelle wie spirituelle, in Timbuktu, doch die UNESCO ist der Meinung, dass sich an diesen Bauten schon eine Vielzahl an Änderungsbauten aus neueren Zeiten befinden. Deshalb wurden diese Bauten nicht auf die Weltkulturerben-Liste gesetzt.
http://www.weltkulturerbe.com/weltkultu ... buktu.html
Auch der Islam wird von islamistischen politischen Ideologen bedroht. Eines ihrer Opfer ist Timbuktu:
Die Islamisten haben Timbuktu traumatisiert
Perle der Sahara - jahrhundertelang lebten die Bewohner Timbuktus mit ihrem historischen Erbe. Durch den Terror der Islamisten wurden Mausoleen zerstört, wertvolle Schriften verbrannt, Menschen gepeinigt. Der sagenumwobene Ort ist nach der Befreiung zur Geisterstadt geworden - und hofft auf Hilfe.
Von Alexander Göbel, ARD-Hörfunkstudio Rabat
Mehr:
http://www.tagesschau.de/ausland/mali618.html
Radikale politische Ideologien mögen unterschiedlich gefärbt sein, doch in ihrer Grundstruktur sind sie sich gleich (weltweit):
Sie verführen durch eine einfache Weltsicht. Sie prangern Missstände an, die aus ihrer Sicht auf eine einfache (einzige) Ursache zurückzuführen sind. Sie selbst haben dann auch eine einfache radikale Lösung dafür. Die Welt erscheint durch diese „Brille“ schwarz/weiß.