Kirchliche Ämter sollen Kirchensteuer einziehen
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Kirchliche Ämter sollen Kirchensteuer einziehen
Aus verschiedenen Parteigliederungen der politischen Parteien – mit Ausnahme der CDU/CSU – sind in den vergangenen zwei Wochen Überlegungen laut geworden, die Kirchensteuererhebung und die Staatsleistungen an die Kirche zu überprüfen und beides neu sowie anders zu gestalten.
Der Staat erhält von der Kirche für das automatisierte staatliche Inkasso der Kirchensteuer eine Aufwandsentschädigung von durchschnittlich drei Prozent des Kirchensteueraufkommens, rund 280 Millionen Euro.
Nicht bekannt ist dabei, welche Kostenersparnis dieses staatliche Inkasso für die Kirche selber bedeutet, also inwiefern der deutsche Staat die Kirchen gegenüber anderen Großorganisationen (Gewerkschaften, Parteien, ADAC, u.a.m.) privilegiert, indem er ihnen diese Verwaltungskosten erspart.
Es gibt nur Schätzungen, wie hoch die Kosten für kircheneigene Kirchensteuerämter wären, die EKD nennt rund 15 Prozent, Erfahrungen aus Österreich weisen eher in Richtung auf 20 bis 25 Prozent der Beitragsaufkommens.
Das würde, auf Deutschland übertragen, bedeuten, dass die Kirchen dafür bis zu 2,1 Milliarden Euro aufbringen müssten, der Staat die Kirchen also mit den 280 Millionen Euro, die für das Inkasso vereinnahmt werden, um rund 1,8 Milliarden Euro entlastet bzw. subventioniert.
Von den drei Milliarden Einnahmenverlusten des Bundes und der Länder durch die steuerliche Absetzbarkeit der gezahlten Kirchensteuer ganz zu schweigen.
Es ist also gut zu verstehen, dass die Kirchen und ihre Bundesgenossen kein Interesse daran haben, dieses staatliche Inkasso zu beenden und das deutsche Staatskirchenwesen zu verändern.
Mehr dazu unter: http://hpd.de/node/15610?page=0,1
Das staatliche Inkasso der Kirchensteuer kostet also alle Steuerzahler rund 1,8 Milliarden €.
Der Staat erhält von der Kirche für das automatisierte staatliche Inkasso der Kirchensteuer eine Aufwandsentschädigung von durchschnittlich drei Prozent des Kirchensteueraufkommens, rund 280 Millionen Euro.
Nicht bekannt ist dabei, welche Kostenersparnis dieses staatliche Inkasso für die Kirche selber bedeutet, also inwiefern der deutsche Staat die Kirchen gegenüber anderen Großorganisationen (Gewerkschaften, Parteien, ADAC, u.a.m.) privilegiert, indem er ihnen diese Verwaltungskosten erspart.
Es gibt nur Schätzungen, wie hoch die Kosten für kircheneigene Kirchensteuerämter wären, die EKD nennt rund 15 Prozent, Erfahrungen aus Österreich weisen eher in Richtung auf 20 bis 25 Prozent der Beitragsaufkommens.
Das würde, auf Deutschland übertragen, bedeuten, dass die Kirchen dafür bis zu 2,1 Milliarden Euro aufbringen müssten, der Staat die Kirchen also mit den 280 Millionen Euro, die für das Inkasso vereinnahmt werden, um rund 1,8 Milliarden Euro entlastet bzw. subventioniert.
Von den drei Milliarden Einnahmenverlusten des Bundes und der Länder durch die steuerliche Absetzbarkeit der gezahlten Kirchensteuer ganz zu schweigen.
Es ist also gut zu verstehen, dass die Kirchen und ihre Bundesgenossen kein Interesse daran haben, dieses staatliche Inkasso zu beenden und das deutsche Staatskirchenwesen zu verändern.
Mehr dazu unter: http://hpd.de/node/15610?page=0,1
Das staatliche Inkasso der Kirchensteuer kostet also alle Steuerzahler rund 1,8 Milliarden €.
Re: Kirchliche Ämter sollen Kirchensteuer einziehen
Angenommen, ich ließe mir in einer Druckerei regelmäßig Prospekte… drucken. Dabei entsteht eine Win-Win-Situation:
Die Druckerei verdient durch meine Aufträge. Ich habe schöne Prospekte und dies günstiger als würde ich sie selbst herstellen.
Weiter angenommen, es kommt jemand, der mir dies neidet und macht folgende Rechnung auf:
Wenn ich meine Prospekte selber drucken würde, käme mir das weitaus teuer, denn ich müsste mir dafür Maschinen kaufen, Software… Personal einstellen…- Womit er völlig Recht hätte.
Nun schlussfolgert er, weil er neidisch und missgünstig ist, die Druckerei würde mich subventionieren und durch meine Aufträge einen Schaden erleiden, der meinen Investitionskosten entspricht.
Das ist Unsinn!
Genauso verhält es sich mit der Kirchensteuer. Der Staat kann die Kirchensteuer günstig einziehen, da er sowieso Steuern einzieht. (Ob er bei meiner Steuerberechnung den Posten Kirchensteuer hat oder nicht, wird kaum einen Einfluss auf die Kosten der Berechnung haben.) Die Berechnung der Kirchensteuer läuft hier einfach ohne großen Mehraufwand mit.
Müssten die Kirchen dies selbst tun, wären die Kosten für diese höher. Allerdings verlöre dann der Staat diesen Auftrag. Es erginge dem Staat nicht anders als der Druckerei, die sowieso druckt.
Der Staat hätte durch den Verlust des Auftrages keinen Gewinn, sondern hätte im Gegenteil rund 280 Millionen Euro weniger Einnahmen.
Die Druckerei verdient durch meine Aufträge. Ich habe schöne Prospekte und dies günstiger als würde ich sie selbst herstellen.
Weiter angenommen, es kommt jemand, der mir dies neidet und macht folgende Rechnung auf:
Wenn ich meine Prospekte selber drucken würde, käme mir das weitaus teuer, denn ich müsste mir dafür Maschinen kaufen, Software… Personal einstellen…- Womit er völlig Recht hätte.
Nun schlussfolgert er, weil er neidisch und missgünstig ist, die Druckerei würde mich subventionieren und durch meine Aufträge einen Schaden erleiden, der meinen Investitionskosten entspricht.
Das ist Unsinn!
Genauso verhält es sich mit der Kirchensteuer. Der Staat kann die Kirchensteuer günstig einziehen, da er sowieso Steuern einzieht. (Ob er bei meiner Steuerberechnung den Posten Kirchensteuer hat oder nicht, wird kaum einen Einfluss auf die Kosten der Berechnung haben.) Die Berechnung der Kirchensteuer läuft hier einfach ohne großen Mehraufwand mit.
Müssten die Kirchen dies selbst tun, wären die Kosten für diese höher. Allerdings verlöre dann der Staat diesen Auftrag. Es erginge dem Staat nicht anders als der Druckerei, die sowieso druckt.
Der Staat hätte durch den Verlust des Auftrages keinen Gewinn, sondern hätte im Gegenteil rund 280 Millionen Euro weniger Einnahmen.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Re: Kirchliche Ämter sollen Kirchensteuer einziehen
Wie wäre es denn, wenn die beiden großen Kirchen ganz auf die Kirchensteuer verzichten würden wie es die vielen anderen kleinen Kirchen auch tun (müssen), welche sich nur von freiwilligen Spenden unterhalten ?.
Das Argument der Kirche ohne Kirchensteuer müsste sie ihre Krankenhäuser, Schulen, Pflege- und Altenheime und viele andere Einrichtungen schließe stimmt nicht. Diese werden vom Staat finanziert und nicht von der Kirchensteuer.
Das Argument der Kirche ohne Kirchensteuer müsste sie ihre Krankenhäuser, Schulen, Pflege- und Altenheime und viele andere Einrichtungen schließe stimmt nicht. Diese werden vom Staat finanziert und nicht von der Kirchensteuer.
Re: Kirchliche Ämter sollen Kirchensteuer einziehen
Ergänzung
Oder anders gefragt.
Was wäre mit den vielen hunderttausenden Namenschristen oder Taufscheinchristen die zwar noch zu einer christlichen Kirche gehören, sich selbst als Christen bezeichnen oder aus Tradition eine Kirche besuchen, dabei aber wesentliche Lehren der christlichen Religion nicht glauben und sich in ihrer Lebensführung nicht daran orientieren.
Würden die dann noch Kirchensteuer zahlen wollen, wenn der Staat ihnen das bei der Lohn- oder Gehaltszahlung nicht schon vorher (gewaltsam) abgezogen hätte. Wenn sie also von ihrem ausgezahlten Nettogehalt dann noch einen Teil der Kirche geben müssten?
Wie viele von diesen Namenschristen würde, wenn die Kirchensteuer ganz wegfallen würde, noch freiwillig durch Spenden die Kirche finanzieren von deren Glauben sie längst abgefallen sind?
Oder anders gefragt.
Was wäre mit den vielen hunderttausenden Namenschristen oder Taufscheinchristen die zwar noch zu einer christlichen Kirche gehören, sich selbst als Christen bezeichnen oder aus Tradition eine Kirche besuchen, dabei aber wesentliche Lehren der christlichen Religion nicht glauben und sich in ihrer Lebensführung nicht daran orientieren.
Würden die dann noch Kirchensteuer zahlen wollen, wenn der Staat ihnen das bei der Lohn- oder Gehaltszahlung nicht schon vorher (gewaltsam) abgezogen hätte. Wenn sie also von ihrem ausgezahlten Nettogehalt dann noch einen Teil der Kirche geben müssten?
Wie viele von diesen Namenschristen würde, wenn die Kirchensteuer ganz wegfallen würde, noch freiwillig durch Spenden die Kirche finanzieren von deren Glauben sie längst abgefallen sind?
Re: Kirchliche Ämter sollen Kirchensteuer einziehen
Entscheidend ist, wer behauptet von die Abschaffung der Kirchensteuer könnten andere Bürger profitieren, der macht falsche Versprechungen!
Der Staat profitiert vom Einzug der Kirchensteuer, da er sich diese Dienstleistung bezahlen lässt. Daher profitieren auch Atheisten von diesem System.
Zu Deinen Fragen:
Kleine christliche Gemeinschaften werben oft damit, dass bei ihnen nur freiwillige Spenden gezahlt werden müssen. Das halte ich für eine Mogelpackung, denn in kleinen übersichtlichen Gemeinschaften sind Spenden nicht so ganz freiwillig und sie sind hoch. Während die Kirchensteuer nur 9 % der Einkommensteuer beträgt, verlangen kleine Gemeinschaften oft den Zent, also 10 % vom Bruttoeinkommen.
Übrigens, nur knapp ein Drittel der Katholiken zahlt Kirchensteuer.
Die Kirche bekommt grundsätzlich keine Kirchensteuer von Arbeitslosen. Da Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger normalerweise keine staatlichen Steuern zahlen, zahlen sie auch keine Kirchensteuer.
Siehe: http://www.dbk.de/themen/kirchenfinanzierung/#c1786
Ich schätze die sog. „großen Kirchen“ gerade deshalb, weil sie den Abstand zu lassen, weil sie tolerant sind.
Es gibt Menschen, die betreten nie eine Kirche, sie zahlen dennoch Kirchensteuer und auch freiwilliges Kirchgeld. Die Kirche ist ihnen dennoch wichtig.
Der Staat profitiert vom Einzug der Kirchensteuer, da er sich diese Dienstleistung bezahlen lässt. Daher profitieren auch Atheisten von diesem System.
Zu Deinen Fragen:
Die Kirchensteuer gibt vor allem deutschsprachigen Raum. Die Katholische Kirche finanziert sich weltweit unterschiedlich. Daher sind auch für die Katholische Kirche in Deutschland zahlreiche andere Modelle denkbar.Heinrich5 hat geschrieben:Wie wäre es denn, wenn die beiden großen Kirchen ganz auf die Kirchensteuer verzichten würden wie es die vielen anderen kleinen Kirchen auch tun (müssen), welche sich nur von freiwilligen Spenden unterhalten ?
Kleine christliche Gemeinschaften werben oft damit, dass bei ihnen nur freiwillige Spenden gezahlt werden müssen. Das halte ich für eine Mogelpackung, denn in kleinen übersichtlichen Gemeinschaften sind Spenden nicht so ganz freiwillig und sie sind hoch. Während die Kirchensteuer nur 9 % der Einkommensteuer beträgt, verlangen kleine Gemeinschaften oft den Zent, also 10 % vom Bruttoeinkommen.
Übrigens, nur knapp ein Drittel der Katholiken zahlt Kirchensteuer.
Die Kirche bekommt grundsätzlich keine Kirchensteuer von Arbeitslosen. Da Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger normalerweise keine staatlichen Steuern zahlen, zahlen sie auch keine Kirchensteuer.
Siehe: http://www.dbk.de/themen/kirchenfinanzierung/#c1786
Die Bezeichnungen „Namenschristen oder Taufscheinchristen“ halte ich für frech und verächtlich. Es steht keinem zu den Glauben anderer zu beurteilen!Heinrich5 hat geschrieben:Was wäre mit den vielen hunderttausenden Namenschristen oder Taufscheinchristen die zwar noch zu einer christlichen Kirche gehören, sich selbst als Christen bezeichnen oder aus Tradition eine Kirche besuchen, dabei aber wesentliche Lehren der christlichen Religion nicht glauben und sich in ihrer Lebensführung nicht daran orientieren.
Ich schätze die sog. „großen Kirchen“ gerade deshalb, weil sie den Abstand zu lassen, weil sie tolerant sind.
Es gibt Menschen, die betreten nie eine Kirche, sie zahlen dennoch Kirchensteuer und auch freiwilliges Kirchgeld. Die Kirche ist ihnen dennoch wichtig.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Re: Kirchliche Ämter sollen Kirchensteuer einziehen
Behauptung Christel:
Profitieren von der Abschaffung der Kirchensteuer können nur die, die jetzt noch Kirchensteuer zahlen.
Zitat Christel:
Die Bezeichnung „Namenschristen oder Taufscheinchristen“ ist inzwischen eine gängige Bezeichnung geworden.
So ist der Begriff „Taufscheinchrist“ auch Gegenstand theologischer Erörterungen und wird auch hier gebraucht.
Oder:
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?f=3&t=10207
Cem Özdemir:
„Ich bin weder Atheist mit Schaum vor dem Mund noch ein praktizierender Gläubiger. Ich bin so muslimisch, wie die meisten Taufscheinchristen christlich sind“,
http://www.dasbiber.at/content/%E2%80%9 ... d%E2%80%9C
Wer behauptet denn so etwas? Wer sind „andere Bürger“?Entscheidend ist, wer behauptet von die Abschaffung der Kirchensteuer könnten andere Bürger profitieren, der macht falsche Versprechungen!
Profitieren von der Abschaffung der Kirchensteuer können nur die, die jetzt noch Kirchensteuer zahlen.
Zitat Christel:
Da bist du wieder einmal nicht auf dem Laufenden.Die Bezeichnungen „Namenschristen oder Taufscheinchristen“ halte ich für frech und verächtlich.
Die Bezeichnung „Namenschristen oder Taufscheinchristen“ ist inzwischen eine gängige Bezeichnung geworden.
So ist der Begriff „Taufscheinchrist“ auch Gegenstand theologischer Erörterungen und wird auch hier gebraucht.
http://members.aon.at/veitschegger/texte/taufschein.htmThema: "Taufscheinchristen" - 10 Theologische Gedanken
Oder:
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?f=3&t=10207
Cem Özdemir:
„Ich bin weder Atheist mit Schaum vor dem Mund noch ein praktizierender Gläubiger. Ich bin so muslimisch, wie die meisten Taufscheinchristen christlich sind“,
http://www.dasbiber.at/content/%E2%80%9 ... d%E2%80%9C
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