niels hat geschrieben:Erstaunlich, waren es doch gerade die (zumindest deutschen) Christen, die während der 80 Jahre Stalinismus nicht nur Russland, sondern auch Russen als "gottloses Volk" bezeichneten - daran erinnere selbst ich mich noch sehr gut.
Das ist möglich, wenn man verallgemeinert. Wenn man z.B. vom staatlich verordneten Atheismus, dem bis 1940 immerhin 70 % der Bevölkerung gefolgt war, auf alle Russen, auf die Russen, auf das Volk schließt. Oder wenn man von schlimmen Nachkriegserfahrungen, die einige, insbesondere Frauen mit Russen gemacht haben, auf
die Russen schließt.
Das ist genauso falsch, wie Deine Verallgemeinerung, „gerade
die (zumindest deutschen) Christen“ hätten gesagt, "Die Russen sind Gottlose" bzw. die Russen als "gottloses Volk" bezeichnet!
Ich habe das nie gesagt, auch ich bin Christin.
Ich habe dies auch nie gehört!
Folglich ist Deine Behauptung,
die (zumindest deutschen) Christen, hätte dies von den Russen gesagt, falsch!
Gewiss werden wir alle geprägt durch unsere Erziehung, Religion…, dennoch ist es falsch all unser Verhalten dadurch erklären zu wollen. – Ich nehme an, auch Du, Niels; hältst es für falsch, wenn man Deine Persönlichkeit, Verhalten… allein aufgrund Deiner kath. Herkunft erklären zu wollte.
Auch Stalins Aufenthalt im Priesterseminar von 1894 bis zu seinem Rauswurf 1899 erklären die „Stalinschen Säuberungen“ nicht!
Wobei für diese Zeit sowieso zu fragen ist, was Stalin mehr beschäftigte/prägte:
Bereits mit 15 Jahren hatte Stalin Kontakt zu marxistischen Zirkeln.
Mit 18 wurde er in die erste sozialistische Organisation Georgiens aufgenommen, die Messame-Dassi-Gruppe. Ein Jahr später "1898 trat er offiziell in die sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands (SDAPR) ein. 1899 wurde er aus dem Priesterseminar ausgeschlossen, weil er aufgrund dieser politischen Tätigkeiten bei mehreren wichtigen Prüfungen gefehlt hatte. Statt Priester wurde Stalin Berufsrevolutionär.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Stalin
Viel entscheidender dürfte der Umstand gewesen sein, dass sich Stalins Vater in den frühen 1880er Jahren zum streitsüchtigen Alkoholiker entwickelte hatte, der Frau und Sohn regelmäßig verprügelte:
Ein Jugendfreund Stalins schrieb später:
„Diese unverdienten und schrecklichen Prügel machten den Jungen genauso hart und gefühllos wie seinen Vater.“ Er habe Stalin nie weinen sehen. Iosseb Iremaschwili, ein anderer Freund Stalins, schrieb, dass die Prügel auch einen Hass auf Autoritäten in Stalin hervorriefen, da jeder Mensch, der mehr Macht als er selbst gehabt hätte, ihn an seinen Vater erinnert habe.
http://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Stalin
Ich denke eher, dass Stalin einfach ein Psychopath war und die Umstände erlaubten es ihm, seine Persönlichkeitsstörung rücksichtslos auszuleben.
Vergleiche:
Woran erkennt man Psychopathen?
Die meisten Experten halten Psychopathie für angeboren. Und für unheilbar. Einmal Psychopath, immer Psychopath – dieser These folgen heute auch einige Gerichte in den USA.
….
Psychopathen sind nicht dazu in der Lage, Reue oder Mitgefühl mit anderen Menschen zu empfinden. Sie haben buchstäblich kein Gewissen.
http://www.pm-magazin.de/t/gehirn-intel ... ychopathen
"Stalin war ein psychopathischer Gewalttäter"
Historiker: Ohne Stalin hätte es die Verbrechen in der Sowjetunion der 30er Jahre nicht gegeben
Jörg Baberowski im Gespräch mit Frank Meyer
Der Berliner Historiker Jörg Baberowski ist der Meinung, dass die Millionen Opfer stalinistischer Gewaltherrschaft letztlich dem Diktator persönlich anzulasten sind. Zwar sei das Morden ideologisch gerechtfertigt worden - ohne den krankhaften Charakter Stalins wäre es aber nicht dazu gekommen.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1690312/
„Große Terror“, vgl.:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe ... etunion%29,
„Stalinsche Säuberungen“
http://de.wikipedia.org/wiki/Stalinsche ... 4uberungen
Biographische Daten zu Stalin, vgl.:
http://www.was-war-wann.de/personen/josef_stalin.html
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/StalinJosef/
http://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Stalin
Übrigens,
Marx analysierte die Gesellschaft, die ökonomischen Bedingungen … und zog daraus die revolutionäre Schlussfolgerung, es sei die historische Mission der Arbeiterklasse, die Macht zu übernehmen und die „Diktatur des Proletariats“ auf zuzurichten. Aus diesen neuen gesellschaftlichen Bedingungen würde der „neue Mensch“ hervorgehen.
Jesus setzt nicht bei den gesellschaftlichen (äußeren) Bedingungen an, sondern beim einzelnen Menschen. Ihn ruft er in seine Nachfolge, er wird gleichsam mit Christus vereinigt. Indem sich der einzelne Mensch von innen her ändert/wandelt, ändert sich die Welt.