Franziskus-Perle des Tages

Diskussionen rund um Glaubensfragen

Moderatoren: niels, Kirche und Religionen

Forumsregeln
Glaube und Religion im Eichsfeld Wiki:
Religion im Eichsfeld
Kategorie: Religion im Eichsfeld
Kirchen im Eichsfeld
Benutzeravatar
Heinrich5
Senior- Mitglied
Beiträge: 844
Registriert: Samstag 20. April 2013, 18:23
PLZ: 99974

Franziskus-Perle des Tages

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Der Herr befreie uns von der Versuchung des ‚gesunden Menschenverstandes’,…..

Offenbar meint F1, dass Christen sich nicht von ihrem gesunden Menschenverstand leiten lassen sollen. Oder wie soll ein Mensch mit gesundem Menschenverstand das sonst verstehen? Der Heilige Geist steht ja sowieso über dem gesunden Menschenverstand.
……………Christen dieser Art „festigen die Kirche nicht, sie gehen nicht in der Gegenwart Gottes, sie haben nicht den Trost des Heiligen Geistes, sie lassen die Kirche nicht wachsen“, betonte der Papst: „Das sind Christen, die nur einen ‚gesunden Menschenverstand’ haben: sie gehen auf Abstand. Sozusagen ‚Satelliten-Christen’, die eine kleine Kirche haben, nach eigenem Maß. Um es mit den Worten Jesu aus der Offenbarung des Johannes zu sagen: ‚laue Christen’ (vgl. Offb 3,15-16). Die Lauheit, zu der es in der Kirche kommt – sie gehen nur unter der Vorgabe des sogenannten gesunden Menschenverstandes voran, jener klugen weltlichen Vorsicht: das ist eine Versuchung gerade der klugen weltlichen Vorsicht“.
http://kath.net/news/40995
niels
Site Admin
Beiträge: 2323
Registriert: Freitag 22. März 2002, 16:15
PLZ: 37075
voller Name: Niels Dettenbach
Wohnort: Göttingen
Kontaktdaten:

Re: Franziskus-Perle des Tages

Ungelesener Beitrag von niels »

Mit den Worten hat er sogar mal ausnehmend Recht - was in auf zirkulären Evidenzen bauenden, irrationalen Überzeugungssystemen, landläufig auch "Religion" genannt, leider immer nur ausschnittweise der Fall ist...

Die Herabwertung des menschlichen Menschenverstandes auf eine Teilmenge, dessen, was er erwartet, dürfte ahnen lassen, was ihm da fehlt. Die Hingabe zur Irrationalität.

Auf zirkulären Evidenzen bauende Überzeugungssysteme erwecken den Schein der Schlüssigkeit und Ratonalität. Das aber funktioniert nur solange, solange man nicht über diesen Tellerand hinausschaut oder hinausschauen will, denn spätestens dann stolpert man über die Erkentnis, das sich Religion rational im Kreis bewegt...
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4609
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Franziskus-Perle des Tages

Ungelesener Beitrag von Christel »

Wie kommt es, dass zwei erwachsene intelligente Männer einen einfachen Artikel falsch interpretieren?
Heinrich 6! :mrgreen: Du liegst falsch!
Niels, Du liegst auch falsch!

Merkwürdig!
--> Man kann offensichtlich den Interpretationen dieser Herren nicht vertrauen!
--> Daher, sollte jeder seinen eigenen Verstand einsetzten und selbst lesen, was Franziskus sagte.
Kleiner Tipp für die Herren: Nur wertvolle Dinge können uns in Versuchung führen!
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Benutzeravatar
Heinrich5
Senior- Mitglied
Beiträge: 844
Registriert: Samstag 20. April 2013, 18:23
PLZ: 99974

Re: Franziskus-Perle des Tages

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel:
Man kann offensichtlich den Interpretationen dieser Herren nicht vertrauen! Daher, sollte jeder seinen eigenen Verstand einsetzten und selbst lesen, was Franziskus sagte.
Eben. Hier ist es nachzulesen:
http://kath.net/news/40995

Zum Schluss betete der Papst für die Kirche,
„damit sie weiter wachse, sich festige, in der Furcht vor dem Herrn und mit dem Trost des Heiligen Geistes gehe. Der Herr befreie uns von der Versuchung jenes ‚gesunden Menschenverstandes’, und von der Versuchung der Entrüstung. Amen“.
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4609
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Franziskus-Perle des Tages

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich, den Link hätten die Leser schon gefunden, der steht ja gleich oben.
Besser hättest Du die Leser nicht erst durch Deine verkürzte Überschrift und Deine Interpretation in die Irre geführt!

Gerade, der Du nicht für die „Leisetreter“- Atheisten bist, müsstest doch Papst Franziskus verstehen, der sich hier gegen die „kluge weltliche Vorsicht“ ausspricht:
Der Herr befreie uns von der Versuchung des ‚gesunden Menschenverstandes’, der klugen weltlichen Vorsicht! http://kath.net/news/40995

Poetisch, als Analogie, kann man das auch mit den Worten von Erich Fried ausdrücken:
Was es ist

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht

Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Erich Fried
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Benutzeravatar
Heinrich5
Senior- Mitglied
Beiträge: 844
Registriert: Samstag 20. April 2013, 18:23
PLZ: 99974

Re: Franziskus-Perle des Tages

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

„Selig die Armen im Geiste“ (Matthäus 5:3).
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4609
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Franziskus-Perle des Tages

Ungelesener Beitrag von Christel »

Was willst Du mit der Bibelstelle sagen? Franziskus nimmt in dem Text darauf keinen Bezug!

Ein Schriftstück spricht jeweils für sich selbst und ist im jeweils eigenen Kontext zu interpretieren. Wer dies nicht beachtet und die Aussagen anderer Menschen nur durch die Brille der eigenen Vorurteile sieht, wird blind und ist nicht mehr kommunikationsfähig. Er stolpert so blind von einem Irrtum zum nächsten Irrtum.

Dies trifft übrigens auch auf die Interpretation biblischer Texte zu. Nehmen wir Dein Beispiel (Mt 5,3). Eine Interpretation dazu, aus „Stuttgarter kleiner Kommentar zu NT“ (auf CD-ROM):
Auffällig ist ferner, wie Matthäus sich müht, mögliche Mißverständnisse zu vermeiden.
Es genügt nicht, nur arm zu sein - denn auch ein Armer kann durch seine Armut ganz ausgefüllt werden, sei es, weil er in ihr ständig auf Geld und Reichtum aus ist; sei es, weil sie seinen Stolz ausmacht.
Das Himmelreich kann aber nur dem zuteil werden, der innerlich an nichts mehr hängt: weder an Besitz noch an Macht, weder am Recht noch an Vorzügen. Daher verdeutlicht Matthäus:
»Selig die Armen im Geist!«

Das gleiche gilt im Blick auf die Hungernden: Es werden nicht einfach die selig gepriesen, die nichts zu essen und zu trinken haben, sondern allein diejenigen, die nach der Gerechtigkeit Gottes (s. S. 82-84) verlangen.
Und schließlich lohnt auch nicht jede Verfolgung: Nur wer wegen Gerechtigkeit verfolgt wird, und wer fälschlicherweise und um Jesu willen angefeindet wird - nur für den lohnen sich selbst noch Feindseligkeiten und Verfolgungen.
Das Auffälligste freilich ist die Betonung der menschlichen Aktivität durch Matthäus: Ihr - und nicht einfach einem Leidenszustand: der Armut, dem Hunger, dem Weinen und der Verfolgungssituation - gelten die Verheißungen. Wir könnten daher die hier aufgeführten »lohnenden Verhaltensweisen« im Sinne des Matthäus auch so umschreiben:
»Selig, die es fertig bringen, alles loszulassen!
Selig, die es aushalten, daß sie betroffen werden.
Selig, die niemandem zur Last fallen (s. S. 163f.) und die ihre Ziele nicht mit Gewalt verfolgen (s. S. 241).
Selig, die Verlangen haben nach der Gerechtigkeit!
Selig, die das Recht barmherzig anwenden (s. S. 174)!
Selig, die keine böse Absicht haben!
Selig, die zwischen verfeindeten Menschen Frieden schaffen!
Selig, die verfolgt werden, weil sie gerecht handeln!
Bd1 S73
Selig, die nur deshalb als Außenseiter beschimpft werden, weil es ihnen nicht genügt, nur Christen zu heißen, ohne wirklich meine Jünger zu sein!«
Wer zu solchem Handeln bereit ist, dem gilt eine doppelte Verheißung: Wer es fertig bringt, alles loszulassen und gerecht zu handeln, der wird dafür schon hier auf Erden »mit dem Himmel« belohnt (VV. 3.10. - S. den Exkurs: Das Himmelreich - Gottes Königsherrschaft, S. 182,-188).
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Benutzeravatar
Heinrich5
Senior- Mitglied
Beiträge: 844
Registriert: Samstag 20. April 2013, 18:23
PLZ: 99974

Re: Franziskus-Perle des Tages

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel:
Das Himmelreich kann aber nur dem zuteil werden, der innerlich an nichts mehr hängt: weder an Besitz noch an Macht, weder am Recht noch an Vorzügen. Daher verdeutlicht Matthäus:
»Selig die Armen im Geist!«
Wem wird unter diesen Umständen das Himmelreich (ist ja eh nur eine leere Versprechung) noch zuteil? Weder den Popen, Bischöfen und Kardinälen, von den anderen Gläubigen ganz zu schweigen.

Muss man wirklich arm im Geiste sein um sich an seinem Besitz, welchen man sich durch seiner Hände Arbeit erworben hat erfreuen zu können?
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4609
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Franziskus-Perle des Tages

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich6 hat geschrieben:Wem wird unter diesen Umständen das Himmelreich (ist ja eh nur eine leere Versprechung) noch zuteil?
Niemanden!
Das ist ganz wichtig und bei der gesamten Bergpredigt zu beachten, niemand erreicht die Forderungen! Daher kann man sich dort nichts rauspicken und dies als die Sünde hinstellen oder das Gebot, welches es unbedingt zu beachten gilt, z.B. wiederverheiratet Geschiedene.
„Wir glauben im Gegenteil, durch die Gnade Jesu, des Herrn, gerettet zu werden“(Apg. 6,11)

Allerdings auch die Nachfolge ist bereits Gnade. Und das Himmelreich beginnt nicht erst später. Es beginnt schon jetzt im Herzen der Gläubigen und in ihrem Umfeld. Daher lohnt es sich Christ zu sein, unabhängig von der „Belohnung“ im Jenseits.
Heinrich6 hat geschrieben:Muss man wirklich arm im Geiste sein um sich an seinem Besitz, welchen man sich durch seiner Hände Arbeit erworben hat erfreuen zu können?
Freude und Freiheit werden größer, wenn wir loslassen können. – Festhalten bedeutet immer Angst, „Versklavung“, mehr wollen…
Am Ende müssen wir alle alles loslassen.
Ich trieb meine Forschung an mir selbst, indem ich meinen Leib mit Wein lockte, während mein Verstand das Wissen auf die Weide führte, und indem ich das Unwissen gefangen nahm. Ich wollte dabei beobachten, wo es vielleicht für die einzelnen Menschen möglich ist, sich unter dem Himmel Glück zu verschaffen während der wenigen Tage ihres Lebens.

Ich vollbrachte meine großen Taten: Ich baute mir Häuser, ich pflanzte Weinberge.
Ich legte mir Gärten und Parks an, darin pflanzte ich alle Arten von Bäumen.
Ich legte Wasserbecken an, um aus ihnen den sprossenden Baumbestand zu bewässern.
Ich kaufte Sklaven und Sklavinnen, obwohl ich schon hausgeborene Sklaven besaß. Auch Vieh besaß ich in großer Zahl, Rinder, Schafe, Ziegen, mehr als alle meine Vorgänger in Jerusalem.

Ich hortete auch Silber und Gold und, als meinen persönlichen Schatz, Könige und ihre Provinzen. Ich besorgte mir Sänger und Sängerinnen und die Lust jedes Menschen: einen großen Harem.
Ich war schon groß gewesen, doch ich gewann noch mehr hinzu, sodass ich alle meine Vorgänger in Jerusalem übertraf.
Und noch mehr: Mein Wissen stand mir zur Verfügung und was immer meine Augen sich wünschten, verwehrte ich ihnen nicht. Ich musste meinem Herzen keine einzige Freude versagen. Denn mein Herz konnte immer durch meinen ganzen Besitz Freude gewinnen. Und das war mein Anteil, den ich durch meinen ganzen Besitz gewinnen konnte.

Doch dann dachte ich nach über alle meine Taten, die meine Hände vollbracht hatten, und über den Besitz, für den ich mich bei diesem Tun angestrengt hatte.
Das Ergebnis: Das ist alles Windhauch und Luftgespinst. Es gibt keinen Vorteil unter der Sonne. (Koh 2, 3-11)
Beliebt sind heute Blumen / Rosen bei Todesannoncen und auf Grabsteinen, das Kreuz wird weniger verwendet. Ob die Menschen wissen, dass die Rose das Zeichen der Vergänglichkeit = Vanitas ist und das Kreuz das Zeichen der Auferstehung?
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Benutzeravatar
Heinrich5
Senior- Mitglied
Beiträge: 844
Registriert: Samstag 20. April 2013, 18:23
PLZ: 99974

Re: Franziskus-Perle des Tages

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel.
„Wir glauben im Gegenteil, durch die Gnade Jesu, des Herrn, gerettet zu werden“(Apg. 6,11)
Gerettet? Vor was? Vor der Hölle?

Wer glaubt denn heute noch an die Hölle?

Zitat Christel:
Am Ende müssen wir alle alles loslassen.
Das stimmt. Aber solange ich lebe, möchte ich die Annehmlichkeiten und den Wohlstand, welche ich mir erarbeitet habe, nicht vermissen. Ich bin noch nicht am Ende. Und an meinem Ende sind ja dann auch noch meine Erben da, die sich dann über dieses und jenes gute Stück freuen dürfen.

Zitat Christel:
Allerdings auch die Nachfolge ist bereits Gnade. Und das Himmelreich beginnt nicht erst später. Es beginnt schon jetzt im Herzen der Gläubigen und in ihrem Umfeld. Daher lohnt es sich Christ zu sein,.....
Auf solche "Gnaden" kann ich gern verzichten. Da bin ich lieber nicht "arm im Geiste" und behalte lieber meinen "gesunden" Menschenverstand.
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4609
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Franziskus-Perle des Tages

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich6 hat geschrieben:Gerettet? Vor was? Vor der Hölle?
Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod. (1.Kor 15,26)
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Benutzeravatar
Heinrich5
Senior- Mitglied
Beiträge: 844
Registriert: Samstag 20. April 2013, 18:23
PLZ: 99974

Re: Franziskus-Perle des Tages

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod. (1.Kor 15,26)
Ist ja lächerlich. Solange es Leben gibt, gibt es auch Tod. Noch nie ist jemand dem entgangen, auch Jesus nicht mit seiner ihm angedichteten "Auferstehung".
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 26 Gäste