Wo wären wir heute ohne das Christentum?!?

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Christel
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Re: Wo wären wir heute ohne das Christentum?!?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich6 hat geschrieben:Das weströmische Kaisertum verlor alle Autorität und wurde 476 als überflüssig abgeschafft.
Ja und damit endete die Spätantike. Man kann sie höchstens noch bis zum Einfall der Langobarden in Italien 568 rechnen.
Sie beginnt übrigens nicht mit Konstantin, sondern mit Regierungsantritt von Diokletian (284/85). Das war ein heidnische Kaiser, der eine reichsweite Christenverfolgung anordnete, nebst der Verbrennung christlicher Schriften.
Die Märtyrer der heiligen Bücher († etwa 286 bis 304), auch Beschützer der heiligen Bücher genannt, waren eine Gruppe christlicher Märtyrer. Dabei wird vor allem an die Märtyrer von Abitina (auch Märtyrer von Abitinae, Märtyrer von Abitene, Märtyrer in Afrika oder Märtyrer von Numidien, † 304) erinnert, eine 49-köpfige Gruppe um den Presbyter Saturninus (Saturninus und Gefährten) aus dem Ort Abitinae in Numidien (heute bei Chouhoud al-Bâtin nahe Medjez El-Bab in Tunesien). Da diese nicht nur gefoltert und getötet wurden, weils sie die Herausgabe der heiligen Bücher verweigert hatten, sondern auch, weil sie der Sonntagsheiligung mit Gottesdienst und Abendmahlsfeier trotz kaiserlichen Verbots nachkamen, wird diese Gruppe auch als Märtyrer des Sonntags bezeichnet und zu den Märtyrern der heiligen Eucharistie gezählt.
http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4rty ... %C3%BCcher
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Heinrich5
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Re: Wo wären wir heute ohne das Christentum?!?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Was haben die Märtyrer der heiligen Bücher mit dem Untergang des weströmischen Reiches 476 zu tun?
Die Märtyrer der heiligen Bücher († etwa 286 bis 304), auch Beschützer der heiligen Bücher genannt, waren eine Gruppe christlicher Märtyrer. Dabei wird vor allem an die Märtyrer von Abitina (auch Märtyrer von Abitinae, Märtyrer von Abitene, Märtyrer in Afrika oder Märtyrer von Numidien, † 304) erinnert, eine 49-köpfige Gruppe um den Presbyter Saturninus (Saturninus und Gefährten) aus dem Ort Abitinae in Numidien (heute bei Chouhoud al-Bâtin nahe Medjez El-Bab in Tunesien). Da diese nicht nur gefoltert und getötet wurden, weils sie die Herausgabe der heiligen Bücher verweigert hatten, sondern auch, weil sie der Sonntagsheiligung mit Gottesdienst und Abendmahlsfeier trotz kaiserlichen Verbots nachkamen, wird diese Gruppe auch als Märtyrer des Sonntags bezeichnet und zu den Märtyrern der heiligen Eucharistie gezählt.
Das steht in keinem Zusammenhang zur Haltung der Christen zur nichtchristlichen Literatur.

Noch einmal:
……Als Folge dieser Kulturpolitik konnte auch der Klerus den Alphabetisierungsgrad nicht halten. Cassiodor schrieb ein Lehrbuch zur antiken Grammatik. E.A. Lowe urteilte darüber: „Von den Regeln der Orthographie und Grammatik, die er niederlegte, kann man ermessen, wie tief die Gelehrsamkeit zu seiner Zeit bereits abgesunken war.“ Für den lateinischen Westen „ist das 6. Jahrhundert die dunkelste Phase im kulturellen Verfall dieser Zeit, in der das Abschreiben klassischer Texte so sehr abnahm, dass es einem Abbruch der Kontinuität der heidnischen Kultur gefährlich nahe kam. Die Dunklen Jahrhunderte bedrohten unwiederbringlich die Überlieferung klassischer Texte.“
Die Briefe des Bonifatius, in denen er den Bildungsnotstand des Klerus zu seiner Zeit beklagt, deuten ebenfalls auf den Verfall, der nach Laudage und anderen auf das 5. Jahrhundert zurückgeht. Zur Zeit Isidors wurde ein Gesetz erlassen, das Analphabeten vom Amt des Bischofs ausschloss – dem höchsten Amt, das die Kirche damals zu vergeben hatte. Laut den Briefen des Alkuin, der sich bemühte, den Bildungsstand im karolingischen Reich zu heben, hatte dieses Gesetz allerdings kaum Erfolg.
http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCche ... _Literatur
Christel
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Re: Wo wären wir heute ohne das Christentum?!?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich, der einzige Zusammenhang in diesem Thema ist die Frage, wie richtig sind die Darlegungen in dem von Niels eingestellten Link: http://www.wissenbloggt.de/?p=16686
Wie wir hier sehen, beginnt es schon mit dem betrachteten Zeitraum.
Während der Autor des Links die Bücherverluste der Spätantike als Folge der Zuwendung von Kaiser Konstantin zum christlichen Glauben beschreibt, beginnen die tatsächlichen Bücherverluste früher. Auf der Internetseite „Bücherverluste in der Spätantike“ http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCche ... %A4tantike ist von Reichskrise des 3. Jahrhunderts die Rede sowie von „systematische Vernichtungen christlicher Schriften während der Christenverfolgung“.

Falls es Dir entgangen ist, auch das Christentum gehört bereits zur Antike. Die Verluste (zu denen auch christliche Schriften gehören) fanden in der Antike statt, nicht im Mittelalter. Da war alles schon weg.
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Heinrich5
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Re: Wo wären wir heute ohne das Christentum?!?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel:
Falls es Dir entgangen ist, auch das Christentum gehört bereits zur Antike. Die Verluste (zu denen auch christliche Schriften gehören) fanden in der Antike statt, nicht im Mittelalter. Da war alles schon weg.
Teilweise richtig. Die Antike endete ca. 600 nach Chr.

Da war das Christentum schon Staatsreligion im weströmischen Reich. Die Folgen: Siehe oben.
Christel
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Re: Wo wären wir heute ohne das Christentum?!?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Wieso teilweise richtig?
Ich stelle fest, wir stimmen darin überein, die Spätantike beginnt mit dem Regierungsantritt des heidnischen Diokletian (284/85), der eine reichsweite Christenverfolgung initiierte, nebst der Vernichtung christlicher Schriften. Sie endet um ca. 600.

Deine Behauptung um 600 „war das Christentum schon Staatsreligion im weströmischen Reich“ ist nur teilweise richtig. Denn wie ich bereits am Sa 13 Apr, 2013 20:44 schrieb:
Am 27. Februar 380 unterzeichnete der oströmische Kaiser Theodosius I. (347 – 395) in Thessaloniki in Gegenwart des weströmischen Kaisers Valentinian II. (371 – 392) und dessen mitregierenden Halbbruder Gratian (359 – 383) ein Dekret, mit dem das Christentum zur Staatsreligion erklärt. http://www.dw.de/christentum-wird-zur-s ... /a-3840155
Das Christentum war folglich nicht nur in „Westrom“ Staatsreligion, sondern auch in „Ostrom“.
In "Ostrom", auch Byzantinisches Reich genannt, wurde das Christentum als Staatsreligion, sehr viel mehr verwirklich als in „Westrom“. Doch genau dort in „Ostrom“, wo das Christentum am stärksten war, waren die Bücherverluste am geringsten.

Zur Erinnerung, die großen Konzile fanden in „Ostrom“ statt, in Konstantinopel, nicht in Rom. Die Kirche befand sich in einem Selbstfindungsprozess. Gerade in „Westrom“ waren die Menschen noch heidnisch und wenn christlich, dann im Gegensatz zu "Rom", arianisch. Erst nach 600 fand die Mission in unserem Raum statt. Bonifatius wurde erst 673 geboren. Erst unter Gregor der Große (*540 -† 604 ) wurde der Begriff „Papst“ als ausschließliche Amtsbezeichnung für den Bischof von Rom festgeschrieben.

Wieso waren dort, wo der Einfluss der Kirche am geringsten war, die Bücherverluste am größten?
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Re: Wo wären wir heute ohne das Christentum?!?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Entwicklung zur Staatsreligion
Konstantin wurde nach seinem Tod unter die Staatsgötter aufgenommen und kann daher kaum als „Christ“ im engeren Sinne, sondern eher als „Anhänger des Christengottes“ bezeichnet werden. Er hatte aber seine Söhne christlich erziehen lassen: Unter diesen führte besonders Constantius II. (337-361) eine entschlossene Christianisierungspolitik durch. Er erließ ein erstes Verbot heidnischer Riten, das er aber nach seinem Rombesuch 357 wieder aufhob.

Noch mehr als das Römische Reich „christlich“ wurde, begann die Kirche, sich den Machtinteressen des Reichs anzupassen. Das christliche Kreuzsymbol wurde zum Hoheitszeichen auf Heeresstandarten und Münzen. Krieg wurde theologisch gerechtfertigt, sofern er der Sicherheit des Reiches diente. Bischöfe segneten die gleichen Waffen, mit denen Christen früher ermordet worden waren. Seit etwa 400 wurden auch Zwangsmaßnahmen zur Christianisierung theoretisch gerechtfertigt: Augustinus begründete dies im Donatismusstreit damit, wie kleine Kinder müssten auch die „Schismatiker“ zu ihrem Glück gezwungen werden.

Nicht wenige Kleriker erlagen nun den Verlockungen, die die neu gewonnene Stellung mit sich brachte. Große und reich ausgestattete Kirchen wurden gebaut; für die Liturgie wurde das kaiserliche Hofzeremoniell Vorbild. Der höhere Klerus wurde durch Schenkungen reich. Viele Christen kritisierten diese Veränderungen, doch waren sie nicht aufzuhalten. Als Gegenbewegung entwickelte sich von Ägypten aus das Mönchtum. Die römischen Staatstempel dagegen zerfielen langsam.

Bereits Konstantin hatte sehr vereinzelt Maßnahmen gegen „heidnische“ Kulte verfügt; unter Constantius II. kam es bereits zu Stürmen auf heidnische Tempel. Constantius II. versuchte vergeblich, den Arianismus (in der hömöischen Ausprägung) für die Kirche verbindlich zu machen, er griff also weiter in dogmatische Fragen ein (siehe dazu auch die Religionspolitik Constantius’ II.).

Unter Kaiser Julian Apostata (361–363) kam es kurzzeitig zu dem Versuch, die nichtchristlichen Kulte wiederzubeleben und das Christentum zurückzudrängen. Nach dem Tod Julians folgte eine Duldungsphase der traditionellen Götterkulte durch die christlichen Kaiser. Das Verbot aller nichtchristlichen Kulte unter Theodosius I. machte dann 380 bzw. 392 aber der früher vorherrschenden Religionsfreiheit ein (formales) Ende (Dreikaiseredikt „Cunctos populos“):
... Die übrigen, die wir für wahrhaft toll und wahnsinnig erklären, haben die Schande ketzerischer Lehre zu tragen. Auch dürfen ihre Versammlungsstätten nicht als Kirchen bezeichnet werden. Endlich soll sie vorab die göttliche Vergeltung, dann aber auch unsere Strafgerechtigkeit ereilen, die uns durch himmlisches Urteil übertragen worden ist.
Ferner erließ Theodosius 383 nach einem gescheiterten Religionsgespräch ein Häretikergesetz, das Arianer, Donatisten und Manichäer mit Verbannung bedrohte. Damit war das Christentum in seiner „orthodoxen“ Gestalt als Reichskirche Staatsreligion geworden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Christenve ... chen_Reich

Und das nennst du einen „geringen Einfluss“ der Kirche? Zur Vernichtung heidnischer Bücher hätte auch weit weniger Machteinfluss der Kirche gereicht


Die christliche Haltung zur paganen (heidnischen) Literatur
Die Haltung der Christen zur nichtchristlichen Literatur wandelte sich im Laufe der Zeit. Oft zitiert wird der Angsttraum des Hieronymus (347–420), in dem sich der junge Gelehrte von seinen geliebten weltlichen Büchern abwendet.

Der Kirchenvater Augustinus (354–430) argumentierte zwar für den Erhalt des nichtchristlichen Schrifttums, wollte es aber im Prinzip nur verschlossen in einer Bibliothek aufbewahrt sehen; es sollte weder verbreitet noch gelehrt werden. Er sprach sich gegen die Lehre der ars grammatica und alles, was dazu gehört, aus. Nur kirchliche Schriften seien zu benutzen.

Papst Gregor der Große (540–604) nahm eine deutlich negative Haltung zur antiken Bildung ein. Er vermied klassische Zitate und duldete diese auch nicht in seiner Umgebung. Außerdem verbot er den Bischöfen gesetzlich, Grammatik zu lehren und sprach auch persönlich Rügen hierzu aus, wobei auch die Furcht vor einer Profanierung heiliger Texte eine Rolle gespielt haben mag.

Auch Isidor von Sevilla gab in seinen Regeln für das Mönchstum zu bedenken, dass es nur sehr gefestigten Schülern erlaubt sein dürfe, nichtchristliche Schriften zu lesen. „Man fühlt sich nach Cassiodor,“ sagt Manitius, „in eine andere Welt versetzt: Mystik, Aberglaube und Wundersucht überwuchern jetzt die früher oft so logische und sachgemäße Darstellung‘“.

Als Folge dieser Kulturpolitik konnte auch der Klerus den Alphabetisierungsgrad nicht halten. Cassiodor schrieb ein Lehrbuch zur antiken Grammatik. E.A. Lowe urteilte darüber: „Von den Regeln der Orthographie und Grammatik, die er niederlegte, kann man ermessen, wie tief die Gelehrsamkeit zu seiner Zeit bereits abgesunken war.“ Für den lateinischen Westen „ist das 6. Jahrhundert die dunkelste Phase im kulturellen Verfall dieser Zeit, in der das Abschreiben klassischer Texte so sehr abnahm, dass es einem Abbruch der Kontinuität der heidnischen Kultur gefährlich nahe kam. Die Dunklen Jahrhunderte bedrohten unwiederbringlich die Überlieferung klassischer Texte.“
Die Briefe des Bonifatius, in denen er den Bildungsnotstand des Klerus zu seiner Zeit beklagt, deuten ebenfalls auf den Verfall, der nach Laudage und anderen auf das 5. Jahrhundert zurückgeht. Zur Zeit Isidors wurde ein Gesetz erlassen, das Analphabeten vom Amt des Bischofs ausschloss – dem höchsten Amt, das die Kirche damals zu vergeben hatte. Laut den Briefen des Alkuin, der sich bemühte, den Bildungsstand im karolingischen Reich zu heben, hatte dieses Gesetz allerdings kaum Erfolg.
http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCche ... _Literatur
Christel
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Re: Wo wären wir heute ohne das Christentum?!?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich, lies bitte richtig!
Ich wiederhole meine Frage von So 28 Apr, 2013 11:31:
Christel hat geschrieben:Wieso waren dort, wo der Einfluss der Kirche am geringsten war, die Bücherverluste am größten?
Dies ist Fakt und ich habe es in diesem Thema sehr genau (mehrfach) nachgewiesen!

Auf der Internetseite „Bücherverluste in der Spätantike“ werden unterschiedliche mögliche Verlustursachen genannt. Du hingegen greifst selektiv den Text über „Die christliche Haltung zur paganen (heidnischen) Literatur“ heraus und behauptet, daran lag es. Eine solche Vorgehensweise ist unseriös.

Auf derselben Internetseite steht z.B. auch:
Nach Speyers Ansicht sind Schriften der klassischen Literatur und Wissenschaften nie gezielt vernichtet worden. Verfolgung von Zauberschriften, wahrscheinlich Fluch- und Schadsprüche/Rituale, gab es schon zu nichtchristlicher Zeit. Gebildete, wie Plinius der Ältere, hielten Zauberei schlicht für Betrug.[81] Im Volksglauben war Magie aber immer mehr oder weniger vorhanden.
http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCche ... %A4tantike
Die antiken Bücher waren aber in Ost und West ab 800 sicher nicht mehr vorhanden. Wahrscheinlich waren sie im lateinischen Westen bereits ab etwa 550 nicht mehr verfügbar. Während hier Autoren wie Quintus Aurelius Memmius Symmachus und Boethius um 520 noch auf eine Fülle an Werken zurückgreifen konnten, brachte für Italien der verheerende Gotenkrieg Kaiser Justinians eine Zäsur, der die gebildete, wohlhabende weströmische Elite ruinierte und teils ausrottete, die zuvor der wichtigste Träger der antiken Kultur und der Abnehmer neuer Kopien alter Texte gewesen war.

Cassiodor lebte von ca. 490 bis 583 in Italien. Er war Senator und zunächst magister officiorum des Ostgotenkönigs Theoderich. Während des Gotenkrieges zog er sich nach einem Aufenthalt in Konstantinopel[41] um 540 auf seine privaten Ländereien nach Süditalien zurück und gründete das Kloster Vivarium. Er sprach Latein, Griechisch und Gotisch, sammelte und übersetzte Bücher vom Griechischen ins Lateinische. Sein erklärtes Ziel war die Rettung der klassischen Bildung, und er machte als erster das Kopieren von Büchern zur Pflicht für Mönche.
http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCche ... %A4tantike
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Re: Wo wären wir heute ohne das Christentum?!?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel:
Auf der Internetseite „Bücherverluste in der Spätantike“ werden unterschiedliche mögliche Verlustursachen genannt. Du hingegen greifst selektiv den Text über „ Die christliche Haltung zur paganen (heidnischen) Literatur“ heraus und behauptet, daran lag es. Eine solche Vorgehensweise ist unseriös.
Wieso selektiv und wieso unseriös?

Du willst unbedingt deine Ansicht durchsetzen, dass die christliche Kirche mit der Vernichtung heidnischer Literatur nichts zu tun hat. Ich habe dagegen mehrfach aufgezeigt, dass sie sehr wohl die Ursachen dafür gesetzt hat. Auf „Die christliche Haltung zur paganen (heidnischen) Literatur“ gehst du nicht ein, musst du ja auch nicht.
Unter diesen Umständen ist eine Weiterdiskussion zum Thema Unsinn. Wir können uns das ersparen.
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Re: Wo wären wir heute ohne das Christentum?!?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ich hatte eine Frage gestellt auf die ich keine Antwort erhielt, denn sie widerspricht Deiner Logik sowie der Logik in dem Text eingangs eingestellten Links:
Christel hat geschrieben:Wieso waren dort, wo der Einfluss der Kirche am geringsten war, die Bücherverluste am größten?
Ich habe darauf eine einfache logische Antwort. Die Bücherverluste waren dort am geringsten, wo das Reich am stabilsten war. Dies war im christlichen griechischen Osten. Hier war auch das Christentum am stärksten. Ansonsten gab es die Völkerwanderung, Brände, Kriege. Außerdem mussten Schriften mühsam abgeschrieben werden, um sie zu erhalten. Beschreibmaterial, Tinte… alten….

All dies und mehr ist auf der Seite „Bücherverluste in der Spätantike“ zu finden. Doch du hast Dir nur den Abschnitt „Die christliche Haltung zur paganen (heidnischen) Literatur“ herausgepickt, um daraus "Deine" Vernichtungshypthese zu stützen, die von dieser Internetseite insgesamt so nicht bestätigt wird.

Also, ich mag auch manches nicht, würde es aber dennoch nicht vernichten.
So spricht sich auch Augustinus (354–430), der erste auf „Deiner“ Liste „für den Erhalt des nichtchristlichen Schrifttums“ aus.
Auf der Internetseite aus der Du zitiertes steht auch über die antiken Schriften:
Wahrscheinlich waren sie im lateinischen Westen bereits ab etwa 550 nicht mehr verfügbar.
http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCche ... %A4tantike

Daher können die andern auf der Liste genannten Personen nicht für die Bücherverluste in „Westrom“ verantwortlich gemacht werden.
Denn wer noch nicht lebte bzw. regierte kann nicht für eine Vernichtung verantwortlich gemacht werden:
Gregor der Große war erst von 590 bis 604 Papst. Das war nach dem großen Schwund. Isidor von Sevilla wurde erst um 560 geboren, also nach dem großen Bücherverlust.
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Re: Wo wären wir heute ohne das Christentum?!?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Nachtrag:
Nach Speyers Ansicht sind Schriften der klassischen Literatur und Wissenschaften nie gezielt vernichtet worden. Verfolgung von Zauberschriften, wahrscheinlich Fluch- und Schadsprüche/Rituale, gab es schon zu nichtchristlicher Zeit. Gebildete, wie Plinius der Ältere, hielten Zauberei schlicht für Betrug.[82] Im Volksglauben war Magie aber immer mehr oder weniger vorhanden.
http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCche ... %A4tantike
sogenannte „Zauberbücher“ verfolgt wurden. Diese Literaturgattung war zu Beginn des ersten Jahrtausends eher selten (höchstens 0.3% in Oxyrynchos).
http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCche ... %A4tantike
Antike Bildung im Oströmischen und Byzantinischen Reich

Im griechischen Osten des römischen Reiches wiesen die Traditionslinien, zumal verglichen mit dem lateinischen Westen, weitaus weniger Brüche auf, sowohl was die Überlieferung als auch was die Bildungstradition anbelangt. Zumindest bis um 600 existierte hier weiterhin eine gebildete Elite, die sich um die Pflege der überlieferten Literatur kümmerte. Dabei ist zu beachten, dass bis ins späte 6. Jahrhundert auch in der oströmischen Oberschicht neben griechischen Texten auch noch lateinische Werke gelesen und tradiert wurden.[104] Nicht nur schrieben hier Autoren wie Jordanes und Corippus noch um 550 lateinische Werke in klassischer Tradition, sondern es wurden auch noch Texte von Autoren wie Cicero oder Sallust kopiert. Erst nach 600 erlosch im Osten die Kenntnis der lateinischen Sprache und Literatur. Durch die Paideia, die klassische Form der Bildung, unterschied man sich von den Barbaren und dem gewöhnlichen Bürger und war stolz darauf, durchaus auch als Christ.
http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCche ... %A4tantike
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Re: Wo wären wir heute ohne das Christentum?!?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Der Untergang Roms ist hier gar nicht der entscheidende Punkt, sondern vielmehr, warum auf diesen Untergang gleich tausend Jahre finsteres Mittelalter folgten. Daran hat das Christentum ohne Frage massiven Anteil. Die umgebende Kultur und die vorherrschenden Denkweisen bestimmen selbstverständlich auch die Entwicklung von Wissenschaft, Technik und Zivilisation.
Die Welt wäre heute menschlich und technologisch weiter. Das wahrhaft finstere Mittelalter hat uns das Christentum eingebrockt. Erst mit dem beginnenden Humanismus und der Renaissance, als sich der erste Widerstand gegen christliche Bevormundung und Anmaßung entwickelte, ging es wieder aufwärts.
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Re: Wo wären wir heute ohne das Christentum?!?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich6 hat geschrieben:Der Untergang Roms ist hier gar nicht der entscheidende Punkt, sondern vielmehr, warum auf diesen Untergang gleich tausend Jahre finsteres Mittelalter folgten.
Für die Bücherverluste in der Spätantike ist der Untergang Roms der entscheidende Punkt. Denn im christlichen byzantinischen Reich wurde die literarische Tradition der Antike noch bis zum Fall Konstantinopels 1453 gepflegt, also bis zum Ende des Mittelalters.

Das finstere Mittelalter ist eine Erfindung des 18. Jahrhunderts:
Die Aufklärungsdiskussion des mittleren und späten 18. Jahrhunderts nahm vorausgehende Vorstellungen auf und veränderte sie: Deutlich setzte sie Diskussionen des Renaissance-Humanismus und der Reformation fort – jene beiden zentralen Auseinandersetzungen, die zwischen 1480 und 1550 das Mittelalter als vergangene Epoche definierten und von der Gegenwart eine Neuausrichtung forderten. Der Lichtmetaphorik bezüglich des „finsteren“ Mittelalters entsprach nun kontrastierend ein „helleres“ Zeitalter. http://de.wikipedia.org/wiki/Aufkl%C3%A4rung
Im Mittelalter wurde erfunden:
http://www.deutschland-im-mittelalter.d ... dungen.php
• Kogge
• Kummet
• Dreifelderwirtschaft
• Heliozentrisches Weltbild
• Windmühlen und Wassermühlen
• Trittwebstuhl
• Schubkarre
• Spinnrad
• Leuchttürme
• Steuerruder
• Kompass
• Räderuhr
• Lumpenpapier
• Brille
• Treibende Kraft des Schwarzpulvers
• Pulvergeschütze
• Steinbüchse
• Papiermühle
• Formschneidekunst
• Karavelle
• Ölmalerei
• Drahtziehen
• Kupferstecherkunst
• Druckerschwärze
• Fallschirm
• Globus
• Sprenggeschosse
• Postlinie
• Taschenuhr
Nicht zu vergessen, der Buchdruck mit beweglichen Lettern und die maschinelle Massenproduktion von Papier mittels wassergetriebener Papiermühlen.
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Re: Wo wären wir heute ohne das Christentum?!?

Ungelesener Beitrag von niels »

@Christel: Der "Bücherverlust" allein war wohl eher marginal an der breiten Volksverdummung mit fortschreitendem Christentum beteiligt. Fakt ist, das sich die Zahl der Analphabeten nicht nur vervielfachte - binnen 3-4 Generationen konnten lediglich noch ein paar Prozent überhaupt lesen.

Fakt ist auch, das das Wissen über Konstruktion und Bau moderner Infrastrukturen wie Straßen, Wasserversorgungen, Wasserentsorgungen, modernen Städtebau usw. auch binnen weniger Generationen komplett verschwunden war. Architektonische / handwerkliche Leistungen beschränkten sich vornehmlich auf religiöse Einrichtungen.

Fakt ist auch, das die Kirchen ein hartes Wissensmonopol führten, welches sie vor allem für eigene Interessen einsetzte. So wurde der Zugang zu einem Großteil der noch verbliebenen Schriften vornehmlich bis allein von Kirchen gewährt - und dies nur eigenen Gesinnungsgenossen zu eigenen Zwecken.

Medizinisches Wissen beschränkte sich über mehr als tausend Jahre auf Aderlaß, kalte Umschläge und - wenn nicht grad mal wieder als Hexerei verfolgt - etwas Kräuterkunde. Wissenschaftliche Forschung wurde von der Kirche stark "reguliert" (um es vorsichtig auszudrücken) und bei quasi allen wissenschaftlichen Fragen galt offiziell die Maxime: "Gott war's".

Fakt ist auch, das die Kirche höchstselbst nicht nur die höchste Macht beanspruchte, sondern meistens auch innehatte - d.h. sie war es auch, die die Vertreter der Monarchie und Kaiser in Person einsetzte, damit auch für deren Wirken nicht unwesentlich mitverantwortlich ist, denn Macht bedeutet nun mal auch Verantwortung - auch wenn das heute gern verklärt wird. Die "Volksbildung" bestand nicht umsonst vornehmlich aus religiösen Inhalten und Ueberzeugungen - genauer: dem, was die Kirchen als religiöse Lehre Jesus behauptete bzw. an Katechismen unters Volk brachte. Da war die Kirche offensichtlich mächtig genug, eine derart breite "Bildungsinfrastruktur" zu betreiben.

Ich erinnere mich ja sogar noch an Katholen in meiner Kindheit, denen Wissen und Wissenschft "nutzloses Zeug" oder schlicht "brotlose Kunst" war ("was? Du arbeitest? Wo denn? Du schriebest doch man bloß!?!..." währenddessen Priester hochangesehene Leute waren, die über allem und jeden im Ort standen - früher noch abgesehen von noch höheren von der Kirche eingesetzten Machtausübern.

Die geistig-kulturelle Dunkelheit des Mittelalters - insbesondere vor 1500 - ist doch unübersehbar. Selbst im 17. Jahrhundert gab es in Mitteleuropa mehr Analphabeten im Volk als im alten Rom. Die Dummhaltung des Volkes war vornehmlich ein Werk der Kirche wie ihrer weltlichen Schergen und hatte System, weit über die Exklusivsprache der Priesterkaste Latein hinaus.

Unübersehbar ist auch, das die größten und schnellsten wissenschaftlichen Sprünge, ja eine kontinuierliche stark überproportionale Zunahme an Wissen und Bildung in Europa erst ab Ende des 18. Jahrhunderts einsetzte - also dann, als das Machtmonopol der Kirchen bröckelte und die Aufklärung sukzessive Fuß fasste. Nicht weniges Wissen wurde gegen den Willen der Kirchen erarbeitet - z.T. noch unter Einsatz des eigenen Lebens von Wissenschaftlern. Wie kritisch viele der bis heute hochangesehenen Wissenschaftlern in Europa zumindest "sehr kritisch" mit den Kirchenlehren umgingen, selbst wenn sie selbst noch offiziell oder gar überzeugte Christen waren, ist auch kein Geheimnis, wenn man sich nur mal eingehender mit diesen Personen befasst.

So ist es auch kein Zufall, das über 90% der US amerikanischen Atheisten/Nichtreligiöse heute Akademiker bzw. Wissenschaftler sind, während gerade mal jeder 10.-20. US Bürger sich als Atheist bzw. Nichtreligiös bezeichnet.

Und wie weit die gerade in Afrika besonders präsenten Religionen oder in Südamerika das präsente Christentum die Kulturen voranbrachten, ist allenfalls "überschaubar", wenn man mit stark rosaroter Brille hinschaut.
Christel
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Re: Wo wären wir heute ohne das Christentum?!?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Niels, ich teile Deine Einschätzung nicht!
Dies solltest Du belegen:
niels hat geschrieben:So ist es auch kein Zufall, das über 90% der US amerikanischen Atheisten/Nichtreligiöse heute Akademiker bzw. Wissenschaftler sind, während gerade mal jeder 10.-20. US Bürger sich als Atheist bzw. Nichtreligiös bezeichnet.
In Deutschland hat die Kirche das Problem die sog. „untere Bevölkerungsschichten“ nur schwer erreichen. In den kath. Gemeinden, gerade bei den aktiven praktizierenden Katholiken, ist der Anteil der Akademiker überdurchschnittlich hoch.

Die Antike ist keine Zeitepoche, sondern ein Geschehen zu einer bestimmten Zeit in einem begrenzten Raum, nämlich dem Mittelmeerraum. Als 395 das Römische Reich endgültig in das Weströmische und Oströmische (byzantinische) Reich geteilt wurde, nahmen beide Reichsteile eine unterschiedliche Entwicklung:
Auch das Oströmische Reich hatte immer mit äußeren Feinden zu kämpfen. Es war aber stabiler. Die Bevölkerung bestand zwar aus verscheidenden Ethnien, diese waren jedoch alle griechisch gebildet. Das Griechische wurde zur Amtssprache. Klar, dass hier im christlichen Byzantinischen Reich die griechische Bildung der Antike fortlebte. Erst die Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453 machte dem ein Ende. Das war am Ende des Mittelalters, beim Übergang zur Neuzeit.
-> Damit ist belegt, für den Niedergang antiker Bildung ist nicht das Christentum ursächlich verantwortlich. Denn wo das Christentum nebst Staatlichkeit am stärksten war, wurde auch die antike Bildung am aktivsten bewahrt, gepflegt und weitergegeben.
Anders sah es in Westrom aus. Hier dominierte das Lateinische. Die durch die Völkerwanderung einbrechenden Völker sprachen andere Sprachen und waren Analphabeten, auch die Hunnen. Dank der Wulfilabibel ist die Sprache der Goten, die älteste literarisch überlieferte germanische Schriftsprache. http://de.wikipedia.org/wiki/Gotische_Sprache

Die ersten Christen waren gebildete Menschen der Antike. Sie konnten lesen und schreiben. Unsere Vorfahren konnten das nicht. Unser Vorfahren waren Heiden, glaubten an Hexen und waren Analphabeten. Die Christen im Mittelalter hielten das für Unsinn/Aberglauben. Erst mit dem Zerfall des Mittelalters zu Beginn der Neuzeit kam es zur Hexenverfolgung, besonders in Deutschland. Die Zeit der Hexenverfolgung war gleichzeitig die Zeit der Renaissance, des Humanismus, der Reformation. Es ist der Jesuit Fridrich von Spee, der die Hexenprozesse kritisiert. Seine Lieder werden noch heute gesunden, z.B. "O Heiland reiß die Himmel auf", "Zu Bethlehem geboren", "Die ganze Welt Herr Jesu Christ".

Die Zeit des Mittelalters ist die Zeit von Hildegard von Bingen. Sie war Benediktinerin. Ihre Werke befassen sich mit Religion, Medizin, Musik, Ethik und Kosmologie. http://de.wikipedia.org/wiki/Hildegard_von_Bingen Im Mittelalter gab es keine Hexenverfolgung.
Träger der Bildung waren Kloster- und Domschulen. Im Mittelalter wurde die Universität Erfurt aufgrund einer Stiftungsurkunde Papst Urbans VI. gegründet und 1392 offiziell eröffnet. http://de.wikipedia.org/wiki/Universit%C3%A4t_Erfurt
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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