Konfessionslos - Haussegnung

Diskussionen rund um Glaubensfragen

Moderatoren: niels, Kirche und Religionen

Forumsregeln
Glaube und Religion im Eichsfeld Wiki:
Religion im Eichsfeld
Kategorie: Religion im Eichsfeld
Kirchen im Eichsfeld
Benutzeravatar
Heinrich5
Senior- Mitglied
Beiträge: 844
Registriert: Samstag 20. April 2013, 18:23
PLZ: 99974

Re: Konfessionslos - Haussegnung

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Hallo lietana,

warum segnest du dein Haus nicht selber wenn du auf diesen esoterischen Unsinn nicht verzichten kannst? Für diesen Hokuspokus brauchst du doch nicht unbedingt einen katholischen Popen. Für dich wäre das auch noch kostenlos denn für eine katholische Haussegnung will der Pope dann auch eine kräftige Spende die er dann steuerfrei für sich selbst einsackt.
Es gibt da bestimmte Pflanzen, die zu Schutzzwecken über die Haustür oder ins Dachgebälk gehängt werden wie z.b. Wacholder, Beifuß, Mistel etc.? So was würde für mich auch unter Haussegen fallen, aber ob das nun historisch / germanisch (oder beides) ist, weiß ich nicht. jedenfalls sollte es Blitzeinschlag, Krankheit etc. vom Haus und seinen Bewohnern fernhalten, soweit ich gelesen habe.
Unsere Vorfahren sind auch mit diesen getrockneten und angezündeten Pflanzen durch das Haus gelaufen und haben die bösen Geister ausgeräuchert. Aber Vorsicht! Brandschutzregeln beachten! Es soll doch nicht sein, dass der gute Zweck sich dann ins Gegenteil verkehrt und du dein Haus abfackelst. :D

Alternativ kannst du auch Räucherstäbchen abbrennen. Aber auch hier wieder Vorsicht:
Das Abbrennen von Räucherstäbchen erhöht den Gehalt an Feinstaub in der Raumluft mitunter um das Vielfache des gesetzlichen Grenzwertes von 50 μg/m³. Als Feinstaub gelten Partikel kleiner als zehn Mikrometer; aufgrund ihrer geringen Größe können sie tief in die Lunge eindringen. Feinstaub kann Allergien, Asthma sowie Lungenkrebs auslösen. Es werden Zusammenhänge mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen angenommen.

Auch werden krebserregende Stoffe wie Benzol und Formaldehyd frei gesetzt, die sich an die entstehenden feinen Partikel binden können. „Der Rauch von Räucherstäbchen und anderem Räucherwerk kann mehr zellschädigende Substanzen enthalten als Tabakqualm.“
https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%A4ucherst%C3%A4bchen


Besser und nicht so gesundheitsschädlich sind Räucherkerzchen und deshalb für diese Zeremonie der Haussegnung zu empfehlen:
https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%A4ucherkerzchen

Du brauchst jetzt nur noch einen geeigneten Haus-Segensspruch. Davon sind zahlreiche hier im Internet zu finden.
Benutzeravatar
Heinrich5
Senior- Mitglied
Beiträge: 844
Registriert: Samstag 20. April 2013, 18:23
PLZ: 99974

Re: Konfessionslos - Haussegnung

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Ergänzung:

Perchtenumzüge

In der letzen Nacht, dem 5. Januar, wurde das ganze Haus, die Ställe und mancherorts auch rund ums Grundstück herum ausgeräuchert. Es gab auch an vielen Orten in dieser Zeit wieder die schon erwähnten Perchtenümzüge - die Wilde Jagd darstellend mit Dämonen, Geistern und bestimmten Tieren und der Percht als Wintergöttin. Dahinter stand, wie in vielen Traditionen der Schamanen auch, daß diese Geister eigentlich vertrieben werden sollten, damit sie einen nicht befielen mit Krankheiten und Tod. Das ist ja auch das, was die Schamanen in allen Traditionen versuchen, sich in die Welt der "Geister und Dämonen" zu versenken, um dort die krankheitsbringenden Wesenheiten zu konfrontieren. Das ist nicht nur einfach eine Theorie und was uraltes, wie Märchen und Mythen, sondern das ist etwas, was auch heute noch in unseren Seelen wirkt und wo wir oft niemanden haben, der das zu verstehen weiß und damit umgehen kann. Dann werden die Menschen krank, haben Depressionen usw. und keiner weiß so recht, warum.

Begegnungen
…………. Nach solch einem Besuch räuchern wir oft mit Beifuß, Wacholder und Mariengras, um die Atmosphäre zu reinigen."
http://www.jahreskreis.info/files/rauhnaechte.html

http://www.magie-esoterik-versand.de/ca ... -c-19.html
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4609
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Konfessionslos - Haussegnung

Ungelesener Beitrag von Christel »

Hallo lietana,

natürlich kann eine Haussegnung auch bei Nichtkatholiken stattfinden, auch durch einen katholischen Pfarrer.

Der Pfarrer muss es aber nicht tun!

Da Du eine denkbar schlechte Meinung von katholischen Pfarrern hast, stellt sich mir die Frage, wieso Du Dein Haus von einem katholischen Priester segnen lassen willst?
Segnen kann jeder! Du kannst Dein Haus auch selbst segnen.

Eine gute Gelegenheit für eine Haussegnung bietet sich zu Anfang eines jeden Jahres, wenn die Sternsinger von Tür zu Tür gehen. Oft liegen in den Kirchen Listen aus, in denen man sich eintragen kann, wenn man den Besuch der Sternsinger wünscht:
http://www.sternsinger.org/sternsingen/ ... -2013.html

Die Sternsinger singen Lieger, segnen das Haus und sie bitten um eine Spende für benachteiligte Kinder:
2.913 Hilfsprojekte in 116 Ländern konnte das Kindermissionswerk allein im Jahr 2011 verwirklichen. Die Hilfe kommt dort an, wo sie dringend gebraucht wird: bei Kindern und Jugendlichen, denen es oft am Nötigsten fehlt. Es ist immer Hilfe zur Selbsthilfe, die die Betroffenen vor Ort befähigt, in eigener Verantwortung ihre Zukunft zu gestalten.

…..

Insgesamt stellte das Kindermissionswerk 2011 rund 60,2 Millionen Euro zur Unterstützung von benachteiligten Kindern bereit. Neben der Bildungsarbeit wurden Projekte in den Bereichen Ernährung, soziale Integration, pastorale Aufgaben und Gesundheit gefördert.
http://www.sternsinger.org/projekte/hilfe-weltweit.html


Aber natürlich könnte auch ein katholischer Pfarrer zu Dir kommen, Dich und Dein Haus segnen und dies natürlich völlig kostenlos für Dich, auch wenn Du konfessionslos bist.
Wie gesagt, er könnte, er muss es nicht. – Nur wäre dies nicht genau das, was Du den Pfarrern vorwirfst? Den Pfarrer ausnutzen!
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Benutzeravatar
Heinrich5
Senior- Mitglied
Beiträge: 844
Registriert: Samstag 20. April 2013, 18:23
PLZ: 99974

Re: Konfessionslos - Haussegnung

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat:
Hab mich jetzt an einen katholischen Pfarrer gewendet, wegen der Haussegnung, da meinte er er macht es nur bei Katholiken und wenn ich nicht katholisch bin dann kann er das nicht machen.
Das war doch eine eindeutige Aussage des Pfarrers.

Die Sternsinger segnen im Übrigen keine Häuser sondern trällern ihr Liedchen um hinterher eine Spende zu erhalten.

Das Thema hatten wir hier schon mal. Am Mittwoch den 11. Februar 2009, 22:34 Uhr schrieb ich:

viewtopic.php?f=10&t=1151&hilit=Haussegnung
Eine Haussegnung hat mit der Sternsingeraktion überhaupt nichts zu tun. Die Spenden für die Sternsinger gehen selbstverständlich auch nicht an den Pfarrer. Die Sternsinger kommen auch nicht in die Wohnungen sondern bleiben vor dem Haus. Die Sternsingeraktion findet nicht zur gleichen Zeit wie die Haussegnung statt. Sternsinger können auch nichts segnen, schreiben aber eine Segensbitte an den Türbalken C+M+B.
Die meisten Katholiken wissen nicht was C+M+B bedeutet. Sie meinen es heißt Caspar, Melchior, Balthasar, weil die Sternsinger die hl. Drei Könige darstellen. C+M+B hat aber eine ganz andere Bedeutung.

Es ist erstaunlich, dass Du die Haussegnung nicht kennst? Zur Haussegnung kommt der Pfarrer allein in das Haus. Die Hausbewohner stellen ein Kruzifix auf, daneben zwei brennende Kerzen. In einer Schale wird Weihwasser und ein darin liegender Buxbaumzweig zum Segnen bereitgehalten. Der Pfarrer spricht mit den Bewohnern ein kurzes Gebet (Vater unser) ergänzt mit eigenen Worten und kassiert die inoffizielle Spende. Ich glaube nicht, dass diese Spende in Projekte fließt.

Im Eichsfeld werden aber nicht nur Privathäuser gesegnet. Ich habe persönlich miterlebt, wie ein Pfarrer das öffentliche Gebäude einer Verwaltungsgemeinschaft eingesegnet hat. Der katholische Vorsitzende der VG hat dazu alle Beamte und Angestellte auf dem Flur zusammengetrommelt. Egal ob katholisch oder evangelich oder gar nix. Vor dem Segen wurde zusammen gebetet. Ca. die Hälfte der Anwesenden konnten die Gebete nicht mit sprechen, weil sie den Text nicht kannten. Im Eichsfeld gibt es fast nichts, welches nicht kirchlich gesegnet wird oder werden könnte. Sparkassen-Neubauten, Sportstadien- und Hallen, Feuerwehrhäuser, Kriegerdenkmale, Kindertagesstätten, Schulen, Arztpraxen usw.
Auch zu Geschäftseröffnungen oder Betriebserweiterungen usw. wird der Segen des Pfarrers erbeten. Das hat aber noch keinen vor Insolvenz gerettet.
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4609
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Konfessionslos - Haussegnung

Ungelesener Beitrag von Christel »

H6:
Die Haussegnung durch den Pfarrer, so wie Du sie beschreibst, kenne ich tatsächlich nicht. - (Inoffizielle Spenden gibt es nicht. Spenden werden abgerechnet.
Wer einem Pfarrer etwas privat gibt, für seinen Weg…, der spendet nicht, der gibt es ihm, freiwillig.)

Ob man die Sternsingeraktion wirklich so von der Segnung durch den Pfarrer unterscheiden sollte, bezweifle ich:
1669 Die Sakramentalien fallen unter die Zuständigkeit des Priestertums aller Getauften: Jeder Getaufte ist dazu berufen, ein „Segen" zu sein [Vgl. Gen 12,2] und zu segnen [Vgl. Lk 6,28; Röm 12,14: 1 Petr 3,9]. Daher können Laien gewissen Segnungen vorstehen [Vgl. SC 79; [link] CIC, can, 1168].
http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P5E.HTM

Auch die Sternsinger bringen den Segen, mehr als segnen (hoffentlich auch den Segen bringen) kann der Pfarrer auch nicht. Wenn die Sternsinger kommen, kann (muss aber nicht) ein Pfarrer mit dabei sein. Die Sternsinger können vor dem Haus stehen bleiben, aber auch hineingehen. - Ich hatte sie schon in der Wohnung mit einem Kaplan (Pfarrer).

Auch die Bundeskanzlerin (sie ist nicht katholisch) hat 2013 die Sternsinger empfangen, im Kanzleramt:
http://www.sternsinger.org/sternsingen/ ... pfang.html

Hier die Sternsinger bei einem anderen Nichtkatholiken:
Sternsinger besuchen Ökumenischen Patriarchen
Bartholomäus I. freute sich über den Besuch der Kinder:

Sternsinger aus der Deutschsprachigen Auslandsgemeinde St. Paul in Istanbul und der Deutschen Botschaftsschule haben am Montag, 7. Januar 2013, den Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus I. besucht. Das Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche empfing die kleinen Könige im Phanar in Istanbul, dem Leitsitz der Kirche.
http://www.sternsinger.org/sternsingen/ ... iarch.html



PS:
Heinrich6 hat geschrieben:Die meisten Katholiken wissen nicht was C+M+B bedeutet. Sie meinen es heißt Caspar, Melchior, Balthasar, weil die Sternsinger die hl. Drei Könige darstellen. C+M+B hat aber eine ganz andere Bedeutung.
Gebildete Katholiken wissen, was der Segen bedeutet:
Der „vollständige“ Segen für die kommende Aktion Dreikönigs singen lautet: 20*C+M+B+13. Der Stern steht für den Stern, dem die Weisen aus dem Morgenland gefolgt sind. Symbolisch tragen die Sternsinger ihn mit sich; er ist Zeichen für Christus. C+M +B stehen für die lateinischen Worte „Christus Mansionem Benedicat“ – Christus segne dieses Haus. http://www.sternsinger.org/sternsingen/ ... orten.html
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Benutzeravatar
Heinrich5
Senior- Mitglied
Beiträge: 844
Registriert: Samstag 20. April 2013, 18:23
PLZ: 99974

Re: Konfessionslos - Haussegnung

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel:
Wer einem Pfarrer etwas privat gibt, für seinen Weg…, der spendet nicht, der gibt es ihm, freiwillig.
So kann man es auch nennen. Es handelt sich ja schließlich auch um eine Dienstleistung! Dienstleistungen sind nicht kostenlos.

Unser Pfarrer sucht beharrlich und lästig wie eine Scheißhausfliege bei der jährlich im Januar stattfindenden Haussegnung grundsätzlich jedes Haus und jede Wohnung im Dorf auf. Wird ihm auf sein Klingeln nicht geöffnet kommt er immer wieder. Er geht auch in Häuser und Wohnungen wo er weiß, dass dort konfessionslose wohnen und versucht dort zu missionieren.
Nun ist ja auch meine Frau katholisch und deshalb kommt er auch jährlich einmal in mein Haus um seinen Segen an die Frau zu bringen. Ich könnte ihn zwar bei mir nicht reinlassen, aber meiner Frau zuliebe zeige ich mich da tolerant. Nachdem er die „Spende“ für seine „Dienstleistung“ erhalten hatte zog er ein kleines Notizbuch und vermerkte dies in diesem. So jedenfalls hat es mir meine Frau erzählt. Ich bin bei diesem Hokuspokus in meinem Wohnzimmer nicht mit anwesend.

Der alte Herr ist jetzt im Ruhestand. Einen neuen Pfarrer bekommt unser Dorf nicht. Hoffentlich hört diese Belästigung damit jetzt auf.

In meinem katholischem Dorf (ca. 2900 Einwohner) war bei den Sternsingern (es waren Kinder) kein Pope dabei. Von Haussegnung war keine Rede. Die Spende kassierte eine ältere Jugendliche ein. Ins Haus gingen die nicht sondern die sangen auf der Straße.
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4609
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Konfessionslos - Haussegnung

Ungelesener Beitrag von Christel »

In Wikipedia steht unter Haussegnung beides.
Die Haussegnung durch den Pfarrer erfolgt demnach nur bei Wohnungswechsel oder Einzug in ein neues Haus:
Haussegnung, auch Haussegen bezeichnet in der katholischen Tradition die bei einem Wohnungswechsel oder Einzug in ein neues Haus stattfindende Segnung. Dieser Brauch ist erstmals im Sakramentar Gelasianum Vetus bezeugt, hier verbunden mit der häuslichen Feier der Eucharistie.[1]
Die Haussegnung stellt die Wohnräume unter den Schutz und Herrschaftsanspruch Jesu Christi. Das Benediktionale enthält dafür einen Ritus mit Schriftlesung und Segensgebet. Immer gehört zur Haussegnung das Kreuzzeichen und die Besprengung mit Weihwasser, es kann auch die Inzens mit Weihrauch stattfinden.
Die Haussegnung wird in der Regel vom Priester oder Diakon vollzogen. Eine Andacht mit Segensbitte, Vater unser und Aussprengung von Weihwasser können aber auch Laien gestalten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Haussegnung

Jährlich erfolgt der Haussegen durch die Sternsinger:
Neben dem Segen beim Einzug findet sich auch der im deutschsprachigen Raum weitverbreitete Brauch des jährlichen Haussegens durch die Sternsinger, die am Dreikönigstag (Epiphanie, 6. Januar) von Tür zu Tür ziehen, mit Weihrauch inzensieren und mit geweihter Kreide die Segensbitte C+M+B +Jahr an die Tür schreiben. Das C+M+B wird dabei entweder als die Anfangsbuchstaben der Namen Caspar, Melchior und Balthasar gedeutet, öfter aber als Segensbitte: Christus Mansionem Benedicat („Christus segne dieses Haus“). Die Hausinschrift an Tür und Türstock geht auf alte Bräuche um Schutz und Eigentum zurück.
http://de.wikipedia.org/wiki/Haussegnung

Oder man segnet das Haus selber... oder man lässt es sein.

Nun, Deine Frau wird schon wissen, weshalb Ihr jedes Jahr neu, den Haussegen durch den Pfarrer braucht. :mrgreen:
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Benutzeravatar
Heinrich5
Senior- Mitglied
Beiträge: 844
Registriert: Samstag 20. April 2013, 18:23
PLZ: 99974

Re: Konfessionslos - Haussegnung

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel.
Die Haussegnung durch den Pfarrer erfolgt demnach nur bei Wohnungswechsel oder Einzug in ein neues Haus.
Das ist wohl die Theorie bei Wikipedia – die Praxis sieht da aber anders aus. Sie wird wohl bestimmt durch die Geldgier des jeweiligen Popen welcher den Hals trotz mehr als ausreichender Beamtenpension nicht voll bekommt.
Zitat Christel:
Nun, Deine Frau wird schon wissen, weshalb Ihr jedes Jahr neu, den Haussegen durch den Pfarrer braucht.
Vollkommen falsch. Meiner Frau geht diese Belästigung auch auf den Senkel. Sie ist ja immerhin keine Kirchgängerin mehr. :mrgreen:
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4609
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Konfessionslos - Haussegnung

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich6 hat geschrieben:Das ist wohl die Theorie bei Wikipedia – die Praxis sieht da aber anders aus.

Meine Erfahrung besagt, dass kein Pfarrer von sich aus kommt um ein Haus zu segnen. Mir ist dieser Brauch unbekannt.
Heinrich6 hat geschrieben:Meiner Frau geht diese Belästigung auch auf den Senkel.
Das klang eben anders:
Heinrich6 hat geschrieben:Nun ist ja auch meine Frau katholisch und deshalb kommt er auch jährlich einmal in mein Haus um seinen Segen an die Frau zu bringen. Ich könnte ihn zwar bei mir nicht reinlassen, aber meiner Frau zuliebe zeige ich mich da tolerant.
Heinrich6 hat geschrieben:Sie ist ja immerhin keine Kirchgängerin mehr. :mrgreen:
Wieso darf sich nicht?
Wenn Du Dich zu Hause so äußerst wie hier, geht sie womöglich um des lieben Friedens willen nicht. Frauen stecken aus diesem Grund häufig zurück.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Benutzeravatar
Heinrich5
Senior- Mitglied
Beiträge: 844
Registriert: Samstag 20. April 2013, 18:23
PLZ: 99974

Re: Konfessionslos - Haussegnung

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Wenn Du Dich zu Hause so äußerst wie hier, geht sie womöglich um des lieben Friedens willen nicht. Frauen stecken aus diesem Grund häufig zurück.
Das ist Unsinn. Da hat meine Frau zu sehr Selbstbewusstsein und ihren eigenen Kopf. Sie hat mit der Kirche nichts mehr am Hut, hat aber nicht den Mumm aus diesem Verein auszutreten.
niels
Site Admin
Beiträge: 2323
Registriert: Freitag 22. März 2002, 16:15
PLZ: 37075
voller Name: Niels Dettenbach
Wohnort: Göttingen
Kontaktdaten:

Re: Konfessionslos - Haussegnung

Ungelesener Beitrag von niels »

@Christel: "inoffizielle Spenden gibt es nicht"?

Nein,
woher willst Du das wissen, wenn der Entgegennehmende weder eine obligatorische (oder andere) Spendenquittung ausstellt noch diese anbietet? Wenn er die 100 oder 200 EUR ohne Beisein von Zeugen unterm Meßgewand in einer Hostentasche verschwinden lässt? Jeder Verein, der so handelte, hätte ruckzuck das Finanzamt am Hinterteil, nur bei den Pfaffen, die ich erlebt habe, die von meiner Familie für zB Jahresmessen, Andachten u.ä. mehr als ordentlich bezahlt wurden sind (Preise gab es ebenfalls keine) lief das durchweg so.

Mir wäre nicht bekannt, das einer der Pfarrer für diese Praxis jemals beim FINA angeschwärzt worden wäre (und wenn, dann hätten nur Zeugen helfen können, wobei Aussage gegen Aussage stünde). Hätte es doch jemand getan, hätte er das ganze Dorf gegen sich wissen können, den Pfaffen sind, das weiß doch jeder Eichsfelder, "Uebermenschen", die weder kleine Kinder ficken noch Geld veruntreuen - schon gar nicht vor'm Finanzamt...

Würde aber fast wetten, das das FINA nicht mal zuständig wäre, weil die Kirchen auch das in "Eigenverwaltung" selbst beaufsichtigen...


Du magst meinetwegen glauben, das ordentlich abgerechnet wird - es als Tatsache zu behaupten, halte ich angesichts der oben geschilderten Praxis für nicht gerechtfertigt.

===

Als ein Pfaffe unser neu gebautes Haus segnen wollte, es war noch unfertig und niemand auf dem Bau, hat der die verdämmte Hauseingangstür aufgedrückt, um ins Haus zu kommen. Da es Winter war, sind daraufhin die Wasserleitungen eingefroren und im 2. Stock geplatzt. Das Haus war eine einzige Tropfsteinhöhle und wir durften den gesamten mühsam selbst gebauten Parkett rausreißen und wegwerfen. Top Serviceleistung, die noch nicht mal wer bestellt hatte (kA wie er auf die Idee kam unser Haus "segnen" zu wollen). Nach ner Spende hat er rotzfrech dennoch gefragt. Er konnte froh sein, das meine Eltern ihn nicht über seine Versicherung o.ä. belangten...


Apropos: Gegen Blitzschlag gibt es heute Blitzableiter, die nicht viel mehr kosten als eine Haussegnung, aber wesentlich wirksamer sein dürften, was "Gottes Donnerkeile" betrifft...
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4609
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Konfessionslos - Haussegnung

Ungelesener Beitrag von Christel »

Niels, ich kann mir nicht vorstellen, dass Heinrichs Frau für die Haussegnung 100 oder 200 EUR bezahlt. Da würde bestimmt bei "Heinrichs" der „Haussegen schief hängen“.
Einen solchen Betrag wird sich wohl so ziemlich jeder quittieren lassen, insbesondere, wenn man ihn als Spende von der Steuer absetzen kann. Wer Geld gibt kann immer eine Quittung verlangen. - Der Pfarrer (so wie jeder andere auch) ist jedoch nicht verpflichtet, von sich aus, für jeden Betrag eine (Spenden-)Quittung auszustellen.
Aber er muss die Einnahme abrechen.

Alles andere sind Unterstellungen von Dir!

Heinrich hat das nicht behauptet, sondern geschrieben:
Heinrich6 hat geschrieben:Nachdem er die „Spende“ für seine „Dienstleistung“ erhalten hatte zog er ein kleines Notizbuch und vermerkte dies in diesem. So jedenfalls hat es mir meine Frau erzählt.
(von Heinrich6 » So 12 Mai, 2013 17:23)
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
niels
Site Admin
Beiträge: 2323
Registriert: Freitag 22. März 2002, 16:15
PLZ: 37075
voller Name: Niels Dettenbach
Wohnort: Göttingen
Kontaktdaten:

Re: Konfessionslos - Haussegnung

Ungelesener Beitrag von niels »

Einen solchen Betrag wird sich wohl so ziemlich jeder quittieren lassen, insbesondere, wenn man ihn als Spende von der Steuer absetzen kann.
Ich rede hier von der mir bekannten, weil nicht zuletzt selbst so erlebten Praxis, wie mit Geld / Einnahmen umgegangen wird. Bei jedem anderen Unternehmen oder Verein wäre das ein Steuervergehen / strafbar. Aber da die Kirche ja bekanntlich moralisch besonders hoch fliegt, braucht sie sich offensichtlich nicht an die üblichen wie gesetzlichen Gepflogenheiten im Geldverkehr halten.
Alles andere sind Unterstellungen von Dir!
Keinewegs!?!?

Wenn ich feststelle, das Pfarrer Gelder auf solche intransparente Weise einnehmen, dann kann ich nicht davon ausgehen, das diese Einnahmen rechtlich wie fiskalisch korrekt abgerechnet werden. Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser. Bei keinem anderen verein oder Unternehmen würde der Staat auf "Vertrauen" setzen, fordert daher nicht nur den korrekten Umgang mit Geld, sondern auch durchgängige Belege für alle Transaktionen - ALLE Einnahmen sind daher transparent / nachvollziehbar abzuwickeln wie darzulegen. das ist dann sicher NICHT gegeben, wenn weder die üblichen Quittungen ausgestellt noch angeboten werden, die Zahlung nicht unter Zeugen erfolgt (und m.E. auch nicht erfolgen sollte), dabei weder ein Protokolleintrag erfolgte noch das Geld in einer ordentlichen Kasse landete.

In Deutschland haben wir dafür auch den Begriff "Schwarzarbeit" bzw. "Untreue" - auch wenn den das Kirchenrecht ersteres nicht kennt und letzteres nur dann als solches auslegt, wenn es ihrer Obrigkeit zum Nachteil gereicht...

Aber die Kirche kennt ja auch keine kinderfickenden Pfarrer - nich wahr? Das sind alles nur Erfindungen von bösen Kirchenfeinden und Medien...

Wenn Kirchenschäfchen ihren "Hirten" meinen blind vertrauen zu können - so ist das ihre Sache. Von anderen aber kann, vom Staat kann und darf man dies nicht erwarten - da sind auch Pfarrer, BIschöfe, ja sogar Päpste nur Menschen - wie jeder andere auch. Wenn Pfarrer insbesondere Bargeld ohne Quittung bevorzugen, dann liegt hier mehr nahe als fern das Untreue oder Fiskalbetrug im Spiel ist - andere ähnlich gewichtige Gründe sind für mich nicht erkennbar.
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4609
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Konfessionslos - Haussegnung

Ungelesener Beitrag von Christel »

Überall, wo es Menschen mit Geld umgehen, muss mit Unterschlagung… gerechnet werden!

Aber zu behaupten, es wäre eine übliche Praxis oder der Pfarrer würde, die Kirche würde…, und besonders da…, das ist nicht nur eine Unterstellung, sondern auch eine Verleumdung. Auch wer eine bestimmte Berufsgruppe ins Visier nimmt und behauptet, besonders diese würden sich an Kinder vergreifen, diffamiert die Menschen dieses Berufes in ungerechter Weise.

Überall, wo es eine Kasse gibt, erhält der Kunde einen Kassenbon. (Das ist keine Quittung).
Wo es keine Registrierkasse gibt, gibt es auch keinen Kassenbon. (Diese fehlt nicht nur in Pfarrbüros, sondern bei kleineren Unternehmen, Straßenhändlern, Taxifahrern…
Noch nicht mal jede öffentliche Einrichtung verfügt über eine Registrierkasse. Auch da wird mit Büchern gearbeitet.)
Bei kleineren Beträgen ist das Ausstellen von Quittungen nicht der Regelfall sondern die Ausnahme. Die Quittung wird auf Wunsch geschrieben.
Soweit zur Gepflogenheiten im Geldverkehr.

Daher ist es Nonsens und eine üble Unterstellung vom nicht Ausstellen einer Quittung (was auf Verlangen immer geschieht) auf Unterschlagung zu schließen.
niels hat geschrieben:Wenn ich feststelle, das Pfarrer Gelder auf solche intransparente Weise einnehmen, dann kann ich nicht davon ausgehen, das diese Einnahmen rechtlich wie fiskalisch korrekt abgerechnet werden.
Doch! Wie gesagt, nicht nur die Pfarrer tragen keine Registrierkasse mit sich herum.
In der Regel werden überall gerade diese kleinen Einnahmen mit sehr viel Zeitaufwand ganz exakt abgerechnet! Und gerade diese werden sehr genau kontrolliert…
Wie gesagt, jeder kann sich eine Quittung ausstellen lassen. Jede Pfarrei verfügt über ein Konto auf die man die Beträge überweisen kann.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Benutzeravatar
Heinrich5
Senior- Mitglied
Beiträge: 844
Registriert: Samstag 20. April 2013, 18:23
PLZ: 99974

Re: Konfessionslos - Haussegnung

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel:
Daher ist es Nonsens und eine üble Unterstellung vom nicht Ausstellen einer Quittung (was auf Verlangen immer geschieht) auf Unterschlagung zu schließen.
Nonsens ist, so etwas hier zu behaupten. In unserem Dorf, mehr als 700 Haushalte, besteht keiner auf einer Quittung für eine Haussegnung. Der Pfarrer bietet so etwas auch nicht an. Das Entgelt für diese Haussegnung wird ja auch nicht als Spende verstanden sondern als eine Dienstleistung, welche entgolten werden muss. Zu seinem lukrativen Beamtengehalt hat der Pfarrer also hier noch eine steuerfreie Einnahmequelle.

Hat der Pfarrer für seine Leistung ca. mindestens 20 € (bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger) bekommen, so hat er bei 700 Haushalten ca. 14.000 € zusätzlich steuerfrei kassiert. Das ist mehr als das Jahreseinkommen eines Ost-Rentners :(
Zitat Christel
In der Regel werden überall gerade diese kleinen Einnahmen mit sehr viel Zeitaufwand ganz exakt abgerechnet! Und gerade diese werden sehr genau kontrolliert…
Das ist nichts anders als eine unbewiesene (sicher auch erlogene) Behauptung. Wer rechnet diese Nebeneinnahmen des Pfarrers denn ab? Etwa seine Haushälterin, mit der ab und zu mal in die Kiste steigt? :D Kontrolliert die Haushälterin auch diese Nebeneinnahmen und verlangt ihren Anteil ?
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 29 Gäste