wie Religion tötet...

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niels
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wie Religion tötet...

Ungelesener Beitrag von niels »

...ein 17 jähriges Mädchen aus der Nähe von Mosul (Irak) wird von ihrer yezidischen Familie und religiösen Gemeinde aus dem Haus geschleift und über eine halbe Stund bis zum Tod gesteinigt.

Sie hatte die "Ehre" der Familie beschmutzt, weil sie einen Sunniten liebte. Vater und religiöser Führer "ordneten" Tod durch Steinigung an:

http://www.youtube.com/watch?gl=DE&clie ... nomobile=1

Die Zahl religiös motivierter Morde im irakischen Kurdengebiet steigt inzwischen wieder nach den Angaben von Amnesty International.
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Heinrich5
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Re: wie Religion tötet...

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Ja, schwer zu ertragen, sich dieses Video anzusehen.

Nicht nur bei den Yeziden (Jesiden) sondern auch bei den Muslimen ist die Steinigung heute noch üblich.

Offiziell stellen sich die Yeziden so dar:

…………das Yezidentum ist von vornherein tolerant gegenüber anderen Religionen ausgerichtet. In einem Gebet der Yeziden wird gesagt: “Lieber Gott, schütze erst die 72 Völker und dann uns”. Die Yeziden haben keine Berührungsängste mit anderen Religionsgemeinschaften. So ist z.B. das Verhältnis zwischen Yeziden und Christen sehr gut. Dies hat etwas mit der gemeinsamen Leidensgeschichte der Yeziden und Christen in den kurdischen Gebieten zu tun. Die Yeziden haben z. B. während der Zeit der Armenienverfolgung (1914-1917) sehr viele Yeziden in ihren Häusern aufgenommen.

http://www.yeziden.de/140.0.html

Theorie und Praxis klaffen da, wie bei vielen anderen Religionen, noch weit auseinander.

Bis 60.000 Yeziden sind in Deutschland in unser Sozialsystem eingewandert:

Zunehmende Repressionen trieben Jesiden in den 1980ern vor allem aus der Türkei zur Flucht nach Deutschland. In Deutschland leben schätzungsweise zwischen 45.000 bis 60.000 Jesiden, vorwiegend in den Bundesländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Hier bilden sie häufig größere Gemeinden. Bedeutende Gemeinden befinden sich in Bad Zwischenahn, Hannover, Oldenburg, Celle, Kreis Celle, Bielefeld, Halle (Westf.), Wilhelmshaven, Emmerich am Rhein, Rees, Köln, Kalkar und Kleve und zunehmend in Mecklenburg-Vorpommern. 2007 wurde der Zentralrat der Yeziden in Deutschland gegründet, der sich die „Förderung und Pflege religiöser und kultureller Aufgaben der yezidischen Gemeinden“ und „die Vertretung der gemeinsamen politischen Interessen der yezidischen Gemeinschaft“ zum Ziel gesetzt hat. Im Februar 2011 entstand die Gesellschaft für Christlich-Ezidische Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung.

Der mit den Gegebenheiten vor Ort vertraute Orientalist Gernot Wießner der Universität Göttingen erwirkte mit einem Gutachten beim Verwaltungsgericht Stade 1982 die Anerkennung der Jesiden als Flüchtlinge. 1993 hat sich dieser Status vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg allgemein durchgesetzt. Auf politischer Ebene bereitete 1989 Herbert Schnoor in seiner Amtszeit als Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen den Weg für ein Bleiberecht der Jesiden. Auch die Gesellschaft für bedrohte Völker, bei der Wießner Beiratsmitglied ist, hat sich als Menschenrechtsorganisation für die Jesiden eingesetzt. In den letzten Jahren flohen vermehrt Jesiden aus dem Irak nach Deutschland.

http://de.wikipedia.org/wiki/Jesiden#Deutschland

Man darf gespannt sein, ob sich der Zentralrat der Yeziden in Deutschland zu dieser Steinigung äußert.
niels
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Re: wie Religion tötet...

Ungelesener Beitrag von niels »

Inzwischen ist es im Nordirak allerdings so, das Yeziden immer weniger diskriminiert werden (insbesondere seitens sunnitischen Muslimen rückgängig, weil diese zahlenmäßig weniger werden, da von vielen Kurden noch dem sunnitischen Saddam Regime zugeordnet).

Mein Eindruck ist immer der selbe - kommt eine diskriminierte Religionsgruppe an die Macht, ist sie sehr schnell selbst nicht minder scharfer Verfolger. Beim Christentum hat dies ja auch große Geschichte. Nach der Diskriminierung im römischen Reich wurden die Christen selbst zur größten Verfolgergruppe von Nichtchristen (was heute - zuvor lange unter den Teppich gekehrt - erst langsam, aber sukzessive auch im Geschichtsunterricht ankommt).
Nicht nur bei den Yeziden (Jesiden) sondern auch bei den Muslimen ist die Steinigung heute noch üblich.
"Noch" ist nicht ganz richtig - mit der schleichenden Islamisierung Afrikas wie Asiens steigt auch die Zahl an Steinigungen von Frauen wieder signifikant.
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Heinrich5
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Re: wie Religion tötet...

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Ergänzung:

Steinigung bei Ehebruch - der große Doku 1-4 2011
https://www.youtube.com/watch?v=kTr7POFEDcE
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland spricht sich nicht gegen Steinigung aus.

Prediger Pierre Vogel verteidigt Steinigung und Hand abhacken als zeitgemäß.
https://www.youtube.com/watch?v=p6v_Vl2_c-4

Pierre Vogel- Die Steinigung im Islam und in der Bibel
https://www.youtube.com/watch?v=Ty4zMB2ugzE
niels
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Re: wie Religion tötet...

Ungelesener Beitrag von niels »

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland spricht sich nicht gegen Steinigung aus.
Hat man ja nicht nötig - ebensowenig wie sich von grundgesetzwidrig verhaltenden muslimischen Predigern und Gruppen öffentlich und offen zu distanzieren.

Der Zentralrat der "Ex-Muslime" hingegen tut sich von beiden distanzieren...

Ärgerlich bloß, das viele der in DE lebenden "offiziell" als Muslime geführten (weil in der Exheimat zwangsweise im Paß vermerkt) Einwanderer gar keine Muslime sind und sich auch nicht vom Zentralrat der Muslime u.ä. vertreten sehen. Das gar nicht wenige explizit vor der zwangsherrschaft der religion geflohen sind, macht die Sache noch makabrer - vor allem dann, wenn deutsche Politiker von den "Millionen Muslimen in Deutschland" sprechen und Rechte für "deren Religion" einzufordern meinen müssen...
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