F1 und Homosexualität

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Heinrich5
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F1 und Homosexualität

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Trendwende in der katholischen Kirche? F1 fordert einen offenen Umgang mit Homosexuellen und will sie in die Gesellschaft integrieren. Die Menschen müssten „Brüder“ sein. Er fordert allerdings ein Ende der „Schwulen-Lobby“.

http://www.focus.de/panorama/welt/papst ... 56838.html

Nicht die sexuelle Orientierung der Menschen sei das Problem, sondern sich aufgrund dessen in einer Lobby zusammenzuschließen. Vor einigen Wochen hatte der Papst offensiv die Schwulen-Lobby im Vatikan angeprangert.

Damit steht F1 im Widerspruch zu seiner Bibel, der Glaubensgrundlage seiner Kirche - Er weicht von Gottes Wort ab:
3. Mose 18, 22: Kein Mann darf mit einem anderen Mann geschlechtlich verkehren;denn das verabscheue ich.
und:
3. Mose 20, 13: Wenn ein Mann mit einem anderen Mann geschlechtlich verkehrt, haben sich beide auf abscheuliche Weise vergangen. Sie müssen getötet werden; ihr Blut findet keinen Rächer.
Das ist natürlich eine ziemlich harte Aussage. Aber es ist Gottes Wort, und spätestens hier wird unmissverständlich klar, dass homosexueller Sex etwas ist, das Gott definitiv nicht möchte. :mrgreen:

Aber auch im Neuen Testament findet man diverse Stellen zu dem Thema:
Römer 1, 26-27): [...] denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; gleicherweise haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind gegeneinander entbrannt in ihrer Begierde und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfangen.
1. Korinther 6, 9: Habt ihr vergessen, dass für Menschen, die Unrecht tun, in Gottes Reich kein Platz sein wird? Darauf könnt ihr euch verlassen: Keiner, der unzüchtig lebt, keiner, dem irgend etwas wichtiger ist als Gott, kein Ehebrecher, kein Mensch, der sich von seinen Begierden treiben läßt und homosexuell verkehrt, wird einen Platz in Gottes Reich haben.
1. Timotheus 1, 10: Wir dürfen nämlich eines nicht vergessen: Das Gesetz ist nicht für Menschen da, die tun was Gott will, sondern für solche, die sich um Recht und Ordnung nicht kümmern. Es ist für Sünder bestimmt, die Gott und seine Gebote verachten, für Leute, die Vater und Mutter töten, Mord und Unzucht begehen und als Männer mit Knaben oder ihresgleichen verkehren, für Menschenhändler und solche, die lügen und falsche Eide schwören oder sonst etwas tun, was im Widerspruch zur gesunden Lehre steht.
Christel
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Re: F1 und Homosexualität

Ungelesener Beitrag von Christel »

Mindestens doppelter Irrtum Heinrich!
A) Papst Franziskus sagt absolut nichts Neues.
Das geht auch aus dem Focus-Artikel hervor, wenn man ihn genau liest:
Fünf Monate nach der Amtsübernahme von seinem konservativen Vorgänger Papst Benedikt XIV. erklärte nun Franziskus, dass Homosexuelle in der Gesellschaft voll akzeptiert werden sollten. Der katholische Katechismus, so Franziskus, besage, dass Homosexuelle nicht an den Rand der Gesellschaft, sondern vielmehr in sie integriert werden sollten. „Wir müssen Brüder sein“, so der Papst. http://www.focus.de/panorama/welt/papst ... 56838.html
Zum Vergleich der „Katechismus der Katholischen Kirche“ von 1997 sagt nichts anderes als Papst Franziskus 2013:
2358 Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen sind homosexuell veranlagt. Sie haben diese Veranlagung nicht selbst gewählt; für die meisten von ihnen stellt sie eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen. „Katechismus der Katholischen Kirche“ http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P8B.HTM
Darüber ist Papst Franziskus nicht hinausgegangen. Daher ist
B) Deine Schlussfolgerung Papst Franziskus hätte sich in einen Widerspruch zu Bibel begeben vollkommen falsch.
Dies ist Dein doppelter Irrtum!

--------------------------
Mindestens doppelt deshalb, da Deine biblizistische Interpretation vollkommen falsch ist:
Denn a) Christen sind nicht an das Alte Testament gebunden, nachzulesen ist dies in der Apostelgeschichte, der Beschluss des Apostelkonzils und im Brief des Apostel Paulus an die Galater.
Der Brief von Paulus an die Römer besagt, dass niemand, nicht ein einziger Mensch gerecht ist. Daher soll man sich hüten dort sich eine Sünde auszusuchen und sagen, „die sind es – ich bin gerecht“. Nein Paulus sagt, niemand ist gerecht. Alle, absolut alle, wirklich jeder Mensch ist ungerecht und daher auf die Gnade / die Rechtsprechung durch Gott angewiesen.

Und dann ist die Bibel nicht so einheitlich wie Biblizisten meinen. Es gibt Texte die quer stehen. Hier z.B. dieser: „2.Sam 1,26 „Weh ist mir um dich, mein Bruder Jonatan. / Du warst mir sehr lieb. / Wunderbarer war deine Liebe für mich / als die Liebe der Frauen“
Das kann man natürlich auch anders interpretieren und die Sache wieder rund machen. :wink:

Fazit:
Bisher gibt es nichts Neues zum Thema!
Einen Lösungsweg könnte ich mir in der Richtung vorstellen, dass man bedenkt, es ist keinem Menschen möglich ohne Schuld zu sein, und man sich daher vom gesetzlichen Denken verabschiedet - Abbau der Regelungen. Wir können es nicht richten. Nur einer ist unser aller Richter, unser Retter Jesus Christus. – Dies steht nicht gegen die Bibel, sondern ist biblisch, neutestamentlich.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Heinrich5
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Re: F1 und Homosexualität

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel
Fazit:
Bisher gibt es nichts Neues zum Thema!
Das ist nun wirklich Neu.

F1 ist erst 6 Monate im Amt. Über seinen Vorgänger wurde noch dieses berichtet:

Schwulenfeindlichkeit Papst Benedikt

Angesichts der Spekulationen um die Nachfolge von Papst Benedikt XVI. verurteilt der Grünen-Politiker Volker Beck schwulenfeindliche Ausfälle im Kreis der Anwärter. So habe einer der aussichtsreichsten Kandidaten für das Petrusamt, Kardinal Peter Turkson aus Ghana, erst unlängst noch in afrikanischen Zeitungen die Todesstrafe für Homosexuelle befürwortet, sagte Beck in der ZDF-Sendung "maybrit illner". Der Parlamentarische Geschäftsführer und bekennende Schwule kritisierte, dass "die Kirche nicht einmal da moralisch und theologisch aufräumt".

http://www.zdf.de/maybrit-illner/Ersch% ... 94598.html

……….Ausgerechnet den katholischen Weltfriedenstag missbraucht Papst Benedikt XVI. zu erneuten menschenverachtenden Ausfällen gegen Lesben und Schwule. Er diffamiert die rechtliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare als „eine schwere Verletzung der Gerechtigkeit und des Friedens“. Der Papst ist offenbar endgültig von allen guten Geistern verlassen.
Benedikt XVI. behauptet, die rechtliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften beschädige die Ehe und trüge zu ihrer Destabilisierung bei. Jeder sei aufgerufen, den Kampf gegen eine Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften aufzunehmen.
Dazu passt ins Bild, dass der Papst erst am vergangenen Mittwoch die ugandische Parlamentspräsidentin Rebecca Kadaga segnete. Kadaga macht sich in ihrer Heimat für einen Gesetzesentwurf stark, der die Todesstrafe für „schwere Homosexualität“ vorsieht und alle Menschen strafrechtlich verfolgen will, die Homosexuelle nicht bei den Behörden denunzieren.
Der Papst zeigt durch Wort und Tat ganz unverhohlen, wes Geistes Kind er ist.

http://lsvd.de/1838.0.html

Gloria-TV steht hinter den Äußerungen Ratzingers:
Der homosexuelle Grüne, Volker Beck, diffamierte den Papst. Er säe «Unfrieden». Mit seiner Aussage verlasse Benedikt XVI. die «Grundlage der Menschenrechte und des demokratischen Diskurses», so Beck. Der Lesben- und Schwulenverband Deutschland, sprach von menschenverachtenden Ausfällen.

http://de.gloria.tv/?media=372161

Und da soll die jetzige Äußerung von F1 nichts Neues sein?

Aus dem gestrigen "Tagesspiegel":
Unter der Führung von Joseph Ratzinger schrieb die Glaubenskongregation 1992 nicht nur, dass homosexuelle Partnerschaften gesetzlich keinesfalls der Ehe von Mann und Frau angeglichen werden dürften, sondern auch, dass der Staat durchaus „das Recht auf Arbeit, auf Wohnung“ für Homosexuelle einschränken dürfe. Schließlich stehe „das Allgemeinwohl auf dem Spiel“. Unter seinem Pontifikat schloss die vatikanische Bildungskongregation (2005) alle jene Männer pauschal vom Priester- und Diakonentum aus, „die Homosexualität praktizieren, tiefsitzende homosexuelle Tendenzen haben oder eine sogenannte homosexuelle Kultur unterstützen“.

Hat Franziskus damit einen Kurswechsel in der katholischen Kirche eingeleitet?

Nein. Denn im Katechismus steht auch, dass praktizierte Homosexualität Sünde ist. Nach der Erklärung der Glaubenskongregation „Persona Humana“ von 1975, auf das sich der Katechismus bezieht, sind „homosexuelle Handlungen in sich nicht in Ordnung“, weil sie gegen das „natürliche Gesetz“ verstießen, da die Weitergabe des Lebens beim Geschlechtsakt ausgeschlossen bleibe. Sie seien „in keinem Fall zu billigen“. Auf die Frage der Journalisten, wie er praktizierte Homosexualität beurteile, ging Franziskus nicht ein.

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/ ... 70870.html
Christel
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Re: F1 und Homosexualität

Ungelesener Beitrag von Christel »

Was Papst Franziskus sagte steht seit 16 Jahre im Weltkatechismus.
Daher bleibe dabei! Innerhalb der Kirche ist keine Änderung erkennbar, auch kein Unterschied zwischen der Meinung von Papst Franziskus und der seines Vorgängers.
Einzig und allein die Meinung der Meinungsmacher (Medien) hat sich geändert. Die Menschen wollen Neuigkeiten, dann bekommen sie sie halt.
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Heinrich5
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Re: F1 und Homosexualität

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel:
Innerhalb der Kirche ist keine Änderung erkennbar, auch kein Unterschied zwischen der Meinung von Papst Franziskus und der seines Vorgängers.
Ja, das wäre auch wie ein Wunder gewesen. Diese Kirche wird sich nicht ändern.
Christel
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Re: F1 und Homosexualität

Ungelesener Beitrag von Christel »

Die Kirche hat sich immer verändert. Ich bin sicher sie wird sich auch weiterhin ändern. Aber in diesem speziellen Punkt ist zurzeit nichts erkennbar.

Allerdings sind die Kirche nicht nur die Amtsträger, die Priester, der Vatikan…
Die Kirche ist ein Leib, der sich aus allen Christen zusammensetzt. – Was die Kirchenleitung betrifft, da kann der einzelne Christ nicht viel machen. Es bringt auch nichts ständig „nach oben“ zu schauen und fordern, die sollen…
Es kommt viel mehr darauf an selbst Christ zu sein und dies mit Leben zu erfüllen. – Dann ändert sich die Kirche (von unten).
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