Erzbischof Zollitsch gegen AfD

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Heinrich5
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Erzbischof Zollitsch gegen AfD

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zollitsch hatte bereits am 8. August in einem Interview mit dem „Badischen Tagblatt“ erklärt, er hoffe, bei der AfD handle es sich „nur um ein paar Nostalgiker, die nicht in den Bundestag einziehen“. Seinen bischöflichen Segen habe die Vereinigung nicht. „Unsere Zukunft liegt in Europa und nicht in der Rückkehr zu den Nationalstaaten“. Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz sagte weiter: „Ich sehe keine Alternative zum Euro, denn er zwingt uns, weiter zusammen zu kommen“.

Die Berliner AfD-Politikerin Beatrix von Storch hatte in einem offenen Brief scharfe Kritik an Zollitsch geübt. Er missbrauche sein Amt, um vor der AfD zu warnen. Fein, die sich im Wahlkreis Freiburg für den Bundestag bewirbt, spielt den Ball zurück. Als Vertreter der katholischen Kirche müsste Zollitsch doch ein Anwalt der Schwachen sein. Werde jedoch der europäische Einigungsprozess auf den Eurozwang aufgebaut, „werden Großbanken profitieren, nicht die Schwachen“. Sie betonte, im AfD-Landesvorstand säßen fünf Katholiken, zwei Mitglieder (eins davon sie selbst) seien sogar Stipendiaten der bischöflichen Begabtenstiftung Cusanuswerk. „Die Versöhnung in Europa ist uns wichtig, mit der gegenwärtigen Europapolitik wird aber der Einigungsprozess nicht befördert“, betonte Fein.

Auch als Nostalgiker sehen sich die AfD-Mitglieder nicht. Nostalgisch finden sie eher die Einlassungen des Bischofs. „Man fühlt sich an die 70er Jahre erinnert, als die Pfarrer von der Kanzel verkündeten, was man wählen soll“, mokieren sich Fein und Kölmel. Jedoch bringe die klerikale Wahlempfehlung Bewegung ins Gespräch, ein nicht zu unterschätzender Effekt im Wahlkampf, gesteht Vorstandsmitglied Marc Jongen ein. Zumal der Bischof mit seiner Empfehlung heftig in die Kritik geriet. Man sei aber nicht erfreut, dass die Kirche keine Alternative zum Euro sehe, bedauerte Jongen.

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 72a72.html
Christel
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Re: Erzbischof Zollitsch gegen AfD

Ungelesener Beitrag von Christel »

Eigentlich müsste sich der AfD bei Erzbischof Robert Zollitsch bedanken, kommt es doch darauf an im Fokus der Wähler zu stehen. Es ist ein Anlass zu schauen, was ist und was will der AfD:
Die Alternative für Deutschland (Kurzbezeichnung: AfD) ist eine am 6. Februar 2013 gegründete euro-kritische deutsche Partei, die sich zum ersten Mal bei der am 22. September 2013 stattfindenden Bundestagswahl und der Landtagswahl in Hessen zur Wahl stellen wird.
Mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Alternativ ... eutschland
https://www.alternativefuer.de/

Ich habe auch dies gefunden:
17.04.2013 • Wie einst der Piratenpartei droht auch der „Alternative für Deutschland“ eine Debatte über rechtsextreme Mitglieder. Angeblich befinden sich in ihren Reihen etliche NPD-Sympathisanten.
Der stellvertretende Landesvorsitzende der Berliner NPD, Uwe Meenen, hat den Versuch einer geplanten Unterwanderung der neu gegründeten Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) zugegeben. Auf dem Parteitag der AfD am vergangenen Wochenende habe er zwei Dutzend „bekannte Gesichter“ gesehen – darunter „aktive Kader“ der NPD und „radikale, parteifreie Kräfte“, sagte Meenen dieser Zeitung am Dienstag. Auf die Frage, ob es sich um eine zufällige Häufung von Rechtsextremisten oder um eine Strategie der NPD-Parteiführung handele, sagte Meenen: „Eine Strategie ist das schon. Man möchte wissen, was die Konkurrenz macht.“ Sollte sich für die „Kameraden“ die Möglichkeit ergeben, für Führungspositionen der AfD zu kandidieren, „sollte diese Gelegenheit beim Schopf ergriffen werden“.
http://www.faz.net/aktuell/politik/alte ... 52738.html

Hat sich eine Partei schon mal beschwert, weil sie von Kirchenvertretern lobend erwähnt und unterstützt wurde?

Selbst die NSDAP tat das nicht:
Einer der exponiertesten "Nazi-Pfarrer" im Dritten Reich war Dr. Philipp Haeuser aus der Nähe von Augsburg, Parteimitglied und Redner bei NSDAP-Veranstaltungen. Er galt als besonders extremer Judenhasser. Befreundet war er mit dem Münchner Kaplan und Religionslehrer Josef Roth, der 1935 sogar in das Berliner Reichsministerium für die kirchlichen Angelegenheiten berufen wurde und es dort zum Ministerialdirigenten brachte, ohne dass er aus dem Münchner Klerus ausscheiden musste.
http://www.arte.tv/de/pfarrer-fuer-hitl ... 23738.html

Mit kritischen Pfarrern ging man anders um:
„Es ist unverantwortlich, die katholische Jugend einem derartig zweifelhaften und sehr in Frage gestellten Ziele entgegenzuführen wie es zur Zeit geschieht”: Das sind mutige Worte, vor allem weil sie in die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland fielen.

Die Worte stammen von Kaplan Joseph Brosch und sind einer Predigt zum Thema Erziehung der katholischen Jugend entnommen, die er am 22. April 1934 in der Pfarrkirche Monschau hielt.

Diese klaren Worte von der Kanzel waren für das NS-Regime aber nichts anders politische Unterwanderung und reine Provokation. Die Folgen ließen nicht lange auf sich warten: Der damals 27-jährige Geistliche wurde von den Nationalsozialisten in „Schutzhaft” genommen.

Klare Worte von der Kanzel gegen Nazis - Lesen Sie mehr auf:
http://www.aachener-zeitung.de/lokales/ ... 1534364544
Ist man gegen eine Meinungsäußerung von Kirchenvertretern in politischen Fragen, dann muss man sich ehrlicherweise auch gegen deren Lob… wehren. Dann kann man keinen Papst kritisieren, weil er geschwiegen hat.

Ob sich Kirchenvertreter in die Politik einmischen sollten oder nicht könnte sicher lange kontrovers diskutiert werden.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Heinrich5
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Re: Erzbischof Zollitsch gegen AfD

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel:
Hat sich eine Partei schon mal beschwert, weil sie von Kirchenvertretern lobend erwähnt und unterstützt wurde?
Natürlich nicht. Das wäre ja auch zu blöd. Stattdessen haben sich die in Deutschland vorhandenen sogenannten christlichen Parteien immer für die Wahlunterstützung durch Kirchenvertreter bedankt.
Der Dank geht so weit, dass der Staat grundgesetzwidrig auch weiterhin Entschädigungen in Millionenhöhe wegen der Aufhebung geistlicher Territorien in der Säkularisationszeit (seit 200 Jahren) zahlt.
Die Rede ist von ca. 459 Millionen Euro, welche die deutschen Bundesländer bisher Jahr für Jahr an die beiden deutschen Wohlstands- und Machtkirchen, die römisch-katholische Kirche und die evangelische Kirche, bezahlen. Und dies, obwohl die Anzahl der Kirchenmitglieder 2011 auf 58,8 % der Bevölkerung geschrumpft ist (katholisch: 29,9 %, evangelisch: 28,9 %; mit weiter sinkender Tendenz) und die meisten der einst durch Säuglingstaufe rekrutierten Mitglieder mit ihrer Kirche gar nichts mehr am Hut haben. Dabei sind diese 459 Millionen Euro ja nur ein ganz kleiner Teil der jährlichen Staats-Gelder für die beiden Großkirchen in Deutschland. Durch direkte staatliche Zuwendungen und den Verzicht des Staates auf Einnahmen bekommen die Kirchen jährlich ca. 15 Milliarden Euro an staatlichen Subventionen. Dabei ist die Kirche überhaupt nicht bedürftig.
"Kirche ... neigt ... dazu, einmal erworbenes Gut und erworbene Positionen zu verteidigen. Die Fähigkeit zu Selbstbescheidung und Selbstbeschneidung ist nicht in der richtigen Weise entwickelt."
(Joseph Kardinal Ratzinger in dem Buch "Salz der Erde", Stuttgart 1996, S. 185)
"Wissen Sie, was das größte Problem der Kirche in Deutschland ist? Sie hat zu viel Geld."
(Joseph Kardinal Ratzinger in einem Interview mit dem Philosophen Robert Spaemann, zit. nach Die Welt, 29.9.2011)
"Im Säkularisationsbeschluss von 1803, als die letzten zwanzig geistlichen Territorien aufgehoben wurden - Gebiete in denen die (Fürst-)Bischöfe die geistliche und weltliche Macht in einer Person ausübten - wurden Dotationen lediglich für die restliche Lebenszeit der ihrer weltlichen Macht enthobenen Kirchenfürsten vorgesehen. Dass sich daraus ein über 200 Jahre andauernder Zahlungsautomatismus entwickeln konnte - inzwischen sogar ohne jede Zweckbindung und Kontrolle - kann höflich formuliert nur als finanzverfassungsrechtliches Unikum bezeichnet werden." (Aus dem Bericht über eine Vortrag von Dr. Carsten Frerk am 21.10.2011 in Frankfurt am Main)
Zitat Christel:
Ob sich Kirchenvertreter in die Politik einmischen sollten oder nicht könnte sicher lange kontrovers diskutiert werden.
Da gibt es nichts zu diskutieren. Wieso auch? Staat und Religion bzw. Staat und Kirche sollten eigentlich getrennt sein. Wieso mischt sich da ein Zollitsch in die Politik ein und gibt Wahlempfehlungen? Ist er besorgt, dass seiner CDU/CSU Wähler abspenstig gemacht werden könnten?
Im Übrigen hätte Zollitsch mal das Wahlprogramm der AfD lesen sollen bevor er sich ein Urteil darüber erlaubt, ob er dieser Partei seinen bischöflichen Segen erteilen könne. (Davon abgesehen, dass er sich seinen bischöflichen Segen sonstwohin stecken kann).

Zitat Zollitsch:
„Unsere Zukunft liegt in Europa und nicht in der Rückkehr zu den Nationalstaaten“.

„Ich sehe keine Alternative zum Euro, denn er zwingt uns, weiter zusammen zu kommen“.
Wieso Rückkehr zu den Nationalstaaten? Bisher besteht Europa immer noch aus souveränen Nationalstaaten, welche sich bekanntlich zu einer Union zusammengeschlossen haben. Die AfD hat auch gar nicht die Absicht die bestehende EU abzuschaffen oder aufzulösen. Und was Zollitschs Meinung zum Euro betrifft, so liegt er auch damit falsch. Die Entscheidung für den Euro hat sich für Griechenland und andere europäische Länder als eine Fehlentscheidung erwiesen wofür die anderen europäischen Länder jetzt die Zeche bezahlen dürfen. Für den Zusammenhalt Europas ist der Euro nicht entscheidend.
Es wäre besser gewesen Zollitsch hätte seinen Mund gehalten.
Christel
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Re: Erzbischof Zollitsch gegen AfD

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich6 hat geschrieben:Da gibt es nichts zu diskutieren. Wieso auch? Staat und Religion bzw. Staat und Kirche sollten eigentlich getrennt sein. Wieso mischt sich da ein Zollitsch in die Politik ein und gibt Wahlempfehlungen?
Heinrich Du übertreibst! Es ging lediglich um eine kritische Äußerung bezüglich einer Partei.
Meine Feststellung stand in diesem Zusammenhang:
Christel hat geschrieben: Ist man gegen eine Meinungsäußerung von Kirchenvertretern in politischen Fragen, dann muss man sich ehrlicherweise auch gegen deren Lob… wehren. Dann kann man keinen Papst kritisieren, weil er geschwiegen hat.

Ob sich Kirchenvertreter in die Politik einmischen sollten oder nicht könnte sicher lange kontrovers diskutiert werden.
Dieselben Leute, die die Parteienkritik von Kirchenleuten verbieten möchten, kritisieren Papst Pius XII., er habe zur NSDAP geschwiegen. Dies wohl wissend, dass bereits für die von seinem Vorgänger Papst Pius XI. 1937 veröffentlichten Enzyklika „Mit brennender Sorge“ Katholiken büßen mussten:
Folgen

Die Nationalsozialisten wurden von der Verlesung der Enzyklika überrascht, doch sie reagierten schnell: In der Karwoche kam es zu ersten Hausdurchsuchungen und Verhaftungen. Zwölf Druckereien, die am Druck und der Verbreitung der Enzyklika beteiligt gewesen waren, wurden entschädigungslos enteignet. Eine Reihe von Klöstern und Bekenntnisschulen sowie mehrere theologische Fakultäten und Hochschulen mussten schließen.
Im April 1937 kam es auf Initiative Hitlers und Goebbels' zu einer neuerlichen Welle von Sittlichkeitsverfahren gegen Priester und Ordensleute, wozu Einzelfälle von der NS-Propaganda zu einer „symptomatischen Erscheinung” aufgebauscht wurden. Der Bevölkerung sollte vermittelt werden, dass die Kirche von der Erziehung der Jugend ausgeschlossen werden müsse, und das Vertrauen in sie untergraben werden. Richtigstellungen waren nur von der Kanzel aus möglich. In der Folge wurden 1937/38 die privaten katholischen Schulen aufgelöst oder vom Staat übernommen. Die Geistlichkeit durfte in Volks- und Berufsschulen keinen Religionsunterricht mehr erteilen.
Darüber hinaus wurden – abgesehen von der Entfernung des Bischofs von Rottenburg Joannes Baptista Sproll aus seiner Diözese – spektakuläre Maßnahmen jedoch vermieden. Der seit 1935 verfolgte Kurs gegen die katholische Presse, die Verbände und Schulen mit dem Ziel der beständigen Zurückdrängung der Kirche aus dem öffentlichen und politischen Leben wurde allerdings beibehalten. Die meisten Organisationen – vor allem die Jugendverbände – wurden bis 1939 aufgelöst, ihre Publikationen verboten und ihr Vermögen konfisziert.
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Mit_brennender_Sorge
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Heinrich5
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Re: Erzbischof Zollitsch gegen AfD

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Es ist ziemlich daneben, Vergleiche zwischen der AfD und der NSDAP zu ziehen. Und es ist weiterhin daneben und unerhört, Vergleiche zu den Äußerungen des Zollitsch zur AfD und zu den Nichtäußerungen Pius XII. zu den Verbrechen der NSDAP zu ziehen. Was willst du damit erreichen? Noch einmal: Zollitschs Behauptungen über die AfD sind einfach unwahr. Es ging auch nicht nur um eine kritische Äußerung zu einer Partei sondern schon um eine bischöfliche Wahlempfehlung, denn Zollitsch betonte, dass er die AfD lieber nicht im Bundestag sehen würde.
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Re: Erzbischof Zollitsch gegen AfD

Ungelesener Beitrag von Christel »

Daneben ist einzig Deine Unterstellung, Heinrich! Nirgends vergleiche ich die AfD mit der NSDAP!

Deine Meinung zur AfD ist nicht wahrer, als die von Zollitsch. Es sind Meinungen! Und nicht nur Du hast heute die Freiheit Deine Meinung äußern. - Zollisch hast Du übrigens auch falsch interpretiert!
(Aber das ist mir jetzt nicht wichtig. Deshalb habe ich das nicht weiter kommentiert.)
Heinrich6 hat geschrieben:Was willst du damit erreichen?
Erreichen kann ich sicherlich nichts!

Die Erinnerung an Geschichte ist dazu da, dass man aus ihr lernt. Bei dieser Erinnerung fiel mir die Heuchelei heute auf!

Nicht nur Parteien sind unehrlich, heucheln… oder erfassen den Zwiespalt nicht…, wenn sie,
sobald sie kritisiert werden, dies als Einmischung verbieten, einen Maulkorb verhängen wollen;
jedoch jedes Lob… begrüßen.

Wer heute Kirchenleute kritisiert, weil sie sich politisch äußern…,
aber gleichzeitig Kirchenvertreter kritisiert, weil sie sich in der Zeit des Nationalsozialismus, nicht laut genug äußerten;
in einer Zeit, in der solche Äußerungen nicht nur verbal abgestraft wurden, sondern Menschen deshalb eingesperrt, ihre Existenz, ja ihr Leben verloren,
der heuchelt… ebenso.

Es geht nur um Macht, Machtkampf, Selbstdarstellung … - Eine klare ehrliche Position ist das nicht!
--> Es geht einfach darum sich zu entscheiden:
Sollen sich Kirchenleute zu politischen Fragen äußern oder nicht? >>Nur wenn, es es "mir" passt<<, ist keine gute Antwort.
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Heinrich5
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Re: Erzbischof Zollitsch gegen AfD

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Was hat das mit heucheln zu tun?

Es ist ein himmelweiter Unterschied ob sich ein hochrangiger Kirchenvertreter zu den Verbrechen des Nazi-Regimes äußert oder auch zu heutigen Verbrechen z.B. dem Einsatz von Giftgas in Syrien oder ob er seinen Schäfchen Wahlempfehlungen erteilt, welche demokratische Partei in den Bundestag wählbar ist oder auch nicht. Das ist ein Rückfall in die 1970er Jahre wo solche Wahlempfehlungen noch von der Kanzel verkündet wurden.
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Re: Erzbischof Zollitsch gegen AfD

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich6 hat geschrieben:welche demokratische Partei in den Bundestag wählbar ist oder auch nicht. Das ist ein Rückfall in die 1970er Jahre wo solche Wahlempfehlungen noch von der Kanzel verkündet wurden.
Wenn Du so für Unterscheidung bist, dann unterscheide bitte auch zwischen Kritik an einer Partei und einer Empfehlung an welcher stelle jemand sein Kreuzchen setzen soll.
Diese gab es von Zollisch nämlich nicht. Auch sonst sind mir solche Empfehlungen unbekannt!

In den 70er Jahren gab es hier keine Stimmzettel zum Ankreuzen. - Du bist wohl nicht von hier?
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Re: Erzbischof Zollitsch gegen AfD

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel:
In den 70er Jahren gab es hier keine Stimmzettel zum Ankreuzen. - Du bist wohl nicht von hier?
Die Heuchelei liegt wohl eher auf deiner Seite.

Wer als Erzbischof und Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz unmittelbar vor einer Bundestagswahl und im Wahlkampf der Parteien vor einer demokratisch aufgestellten Partei warnt, missbraucht sein Amt.
Christel
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Re: Erzbischof Zollitsch gegen AfD

Ungelesener Beitrag von Christel »

Weshalb reagierst Du so aggressiv Heinrich?
Deine Behauptung, dass in den „1970er Jahre wo solche Wahlempfehlungen noch von der Kanzel verkündet wurden“ kann ich aus eigener Erfahrung nicht bestätigen. Bei DDR-Wahlen gab es keine Auswahlmöglichkeit! Daher ist es Unfug zu behaupten, dass es damals hier solche Wahlempfehlungen gab. Die gab es definitiv nicht! Auch nicht im Eichsfeld.

Wenn überhaupt, dann wäre das nur im Westteil Deutschlands möglich gewesen. Wenn das Deine Erfahrung ist, dann wohnst Du nicht im Ostteil des Eichsfelds oder Du hast damals nicht hier gewohnt.
Da Du, nach dem was Du hier geschrieben hast, in dieser Zeit gar keine Kirche betraten hast, ist es auch so kaum möglich, dass Du aus eigener Erfahrung sprichst.

Es gibt folglich einige Gründe an der Richtigkeit Deiner Behauptung zweifeln!

Wie dem auch sei. – Unter Trennung von Kirche und Staat verstehe ich, dass die Kirche frei wird von falschen Rücksichtnahmen.
Sie hat das Recht sich zu politischen Themen zu äußern, wann immer sie will. Und sie kann schweigen, wann immer sie will!
Sie kann auch Parteien kritisieren oder loben, insbesondere vor Wahlen. Sie darf Wahlempfehlungen geben.
Das geht weder den Staat etwas an, noch die Parteien und schon gar nicht Einzelpersonen!
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Re: Erzbischof Zollitsch gegen AfD

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Ich habe nicht aggressiv reagiert.

Wenn ich von Wahlen und kirchlichen Wahlempfehlungen der 70er Jahre spreche, dann rede ich nicht von der DDR. In der DDR gab es keine Wahlen und auch keine kirchlichen Wahlempfehlungen. Am DDR-Zettelfalten haben sich die Pfarrer und Ordensleute genauso beteiligt wie alle anderen Bürger auch.
Es ist also vollkommener Unsinn von dir, die DDR „Wahlen“ hier ins Spiel zu bringen.
Ich habe auch nicht von eigenen Erfahrungen gesprochen wie du mir hier unterstellst.

In fast allen Parteien finden sich engagierte Christinnen und Christen. Sogar bei den Linken.

Ich habe nichts dagegen, wenn sich die Kirche auch politisch äußert. Mit parteipolitischen Äußerungen sollte sie sich aber zurückhalten. Besonders vor Wahlen tut sie gut daran, sich mit politischen Empfehlungen zu Parteien zurückzuhalten. Jedenfalls so lange, wie die Politik einer Partei nicht christlichen Grundsätzen zuwiderläuft. In der von Zollitsch kritisierten AfD ist dies nicht der Fall.

Wenn zu Fremdenhass aufgerufen wird, wenn Menschen ausgegrenzt werden, wenn Sündenböcke gesucht und gefunden werden dann ist die Demokratie gefragt, dann sind auch die Kirchen gefragt. Dann sind klare Positionen nötig. In der Zeit des Nationalsozialismus waren die christlichen Kirchen da mehr als zaghaft.

Die einzige Wahlempfehlung die die Kirchen geben können lautet: „Gehen Sie zur Wahl. Wählen Sie, was immer Sie für richtig halten für unseren Staat. Nur nicht die Parteien, die zu Hass und Ausgrenzung aufrufen“.
Wie politisch darf die Kirche sein?
Außerhalb des Wahlkampfes lässt sich trefflich darüber streiten, wie politisch die Kirche sein darf und wie politisch sie sein sollte. Wenn jedoch ein führender Repräsentant der katholischen Kirche unmittelbar vor einer Bundestagwahl eine Partei in dieser Art und Weise angreift, dann will er beeinflussen. Und das steht ihm nun wahrlich nicht zu.
Außerdem hatte die katholische Kirche Zeit genug, sich zur Entwicklung in Europa zu äußern. Seit Ausbruch der Griechenland-Krise im März 2010 sind Jahre vergangen, in denen die Repräsentanten der Deutschen Bischofskonferenz beharrlich schwiegen.
Und wenn sie sich heute ausdrücklich gegen die AfD aussprechen, muss ihr bisheriges Schweigen wohl als Zustimmung zur Krisenpolitik der Staats- und Regierungschefs gewertet werden.
Dabei hätten sie, die regelmäßig in ihren Sonntagspredigten das Leid der Dritten Welt beklagen, sicher allen Grund gehabt, Mitgefühl für die von Massenarbeitslosigkeit betroffenen Menschen in den südlichen Ländern Europas zu zeigen und, wenn sie sich denn schon politisch äußern wollen, die gesellschaftlichen Folgen zu beleuchten.

http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... kommt.html
Im Zweiten Vatikanum, dem sich Zollitsch sonst verbunden wissen will, ist die „Autonomie der irdischen Wirklichkeiten“ ausdrücklich geregelt - in der Konstitution "Gaudium et spes", Kapitel 36. Die Kirche soll und darf nur indirekt auf die Politik einwirken, indem sie die Gewissen der Gläubigen bildet und zur "Weckung der sittlichen Kräfte" beiträgt - so Benedikt XVI. in "Deus caritas est". Es ist dann Aufgabe der gläubigen Laien und gerade nicht der geweihten Würdenträger, sich in je eigener und eigenverantwortlicher Weise für eine gerechte Gesellschaft einzusetzen. Niemals darf, so noch einmal Benedikt XVI., die Kirche "den politischen Kampf an sich reißen." Darum heißt es auch im 1983 erneuerten katholischen Kirchenrecht, alles, "was dem klerikalen Stand fremd ist, haben die Kleriker zu meiden, auch wenn es nicht ungeziemend ist." Und Wahlempfehlungen, Wahlwarnungen sind keine klerikalen Aufgaben.
Zollitsch missachtet also die Autonomie der Laien, fällt hinter das Zweite Vatikanum zurück und relativiert die Trennung von Staat und Kirche, wenn er vor einer spezifischen Partei meint warnen zu müssen, ihr seinen "Segen" verweigert. An einem solchen Segen darf im 21. Jahrhundert keiner Partei gelegen sein. Mit der Bildung der Gewissen, die wie jede Bildung ein mühseliges Geschäft ist, wäre auch ein Freiburger Bischof ausgelastet. Sollte man meinen.

http://www.cicero.de/salon/bischoeflich ... -afd/55371
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Re: Erzbischof Zollitsch gegen AfD

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich6 hat geschrieben:In fast allen Parteien finden sich engagierte Christinnen und Christen. Sogar bei den Linken.
Das ist richtig!
Es ist kein jedoch Grund eine Partei von der Kritik auszunehmen, sie nicht zu kritisieren, nur weil sich dort Katholiken engagieren.
Heinrich6 hat geschrieben:Ich habe nichts dagegen, wenn sich die Kirche auch politisch äußert. Mit parteipolitischen Äußerungen sollte sie sich aber zurückhalten. Besonders vor Wahlen tut sie gut daran, sich mit politischen Empfehlungen zu Parteien zurückzuhalten. Jedenfalls so lange, wie die Politik einer Partei nicht christlichen Grundsätzen zuwiderläuft. In der von Zollitsch kritisierten AfD ist dies nicht der Fall.

Wenn zu Fremdenhass aufgerufen wird, wenn Menschen ausgegrenzt werden, wenn Sündenböcke gesucht und gefunden werden dann ist die Demokratie gefragt, dann sind auch die Kirchen gefragt. Dann sind klare Positionen nötig. In der Zeit des Nationalsozialismus waren die christlichen Kirchen da mehr als zaghaft.
Das ist Deine persönliche Meinung!
Die Deine persönliche Einschätzung einer Partei, die kannst nicht zum Standard erheben.

Gerade die AfD ist umstritten:
In Massenmedienwird die AfD häufig als „Anti-Euro-Partei“ bezeichnet. Die politische Einordnung der Partei ist umstritten. Politische Beobachter bezeichnen die AfD als konservativoder wirtschaftsliberal orientiert oder sehen Parallelen zur Rhetorik und zu politischen Forderungen rechtspopulistischerParteien. http://de.wikipedia.org/wiki/Alternativ ... eutschland
Für mich ist sie nicht wählbar: Nach meiner Meinung gibt es zum Euro keine Alternative. Die Partei gehört nach meiner Einschätzung ins rechte Lager!

----

Die NSDAP kam durch politische Wahlen an die Macht. Zwar wurden nach der Wahl von ihr sehr schnell Tatsachen geschaffen, aber vor/während der Wahl war ganz offensichtlich ein großer Teil der Deutschen nicht hellsichtig genug zu begreifen, wen sie da wählen.

Vor diesem Hintergrund weise ich die Kritik an Erzbischof Zollisch zurück. Unabhängig davon, ob er aktuell richtig liegt oder nicht: Er hat grundsätzlich das Recht seine Meinung zu sagen. Er darf eine Meinung vertreten, auch vor den Wahlen, auch bezüglich einer Partei, auch dann wenn da Katholiken aktiv sind. – Hitler war auch Katholik!

Zollitsch missachtet also die Autonomie der Laien http://www.cicero.de/salon/bischoeflich ... -afd/55371
Das ist blanker Unsinn!
Die Meinung eines Bischofs nimmt niemanden, auch keinem Katholiken, die Wahlentscheidung ab!
Wer wählt (auch wer nicht wählt) ist verantwortlich für seine eigene Wahlentscheidung!
Niemand sonst! Auch nicht die Kirche, auch nicht ein Bischof!


Wer jammert, „oh der Bischof hat was gesagt“ oder „die Kirche hätte mehr sagen müssen“ ist womöglich noch kein mündiger verantwortungsbewusster Bürger!
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Re: Erzbischof Zollitsch gegen AfD

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich6 hat geschrieben:In fast allen Parteien finden sich engagierte Christinnen und Christen. Sogar bei den Linken.
Das ist richtig!
Es ist jedoch kein Grund eine Partei von der Kritik auszunehmen, sie nicht zu kritisieren, nur weil sich dort Katholiken engagieren.
Heinrich6 hat geschrieben:Ich habe nichts dagegen, wenn sich die Kirche auch politisch äußert. Mit parteipolitischen Äußerungen sollte sie sich aber zurückhalten. Besonders vor Wahlen tut sie gut daran, sich mit politischen Empfehlungen zu Parteien zurückzuhalten. Jedenfalls so lange, wie die Politik einer Partei nicht christlichen Grundsätzen zuwiderläuft. In der von Zollitsch kritisierten AfD ist dies nicht der Fall.

Wenn zu Fremdenhass aufgerufen wird, wenn Menschen ausgegrenzt werden, wenn Sündenböcke gesucht und gefunden werden dann ist die Demokratie gefragt, dann sind auch die Kirchen gefragt. Dann sind klare Positionen nötig. In der Zeit des Nationalsozialismus waren die christlichen Kirchen da mehr als zaghaft.
Das ist Deine persönliche Meinung!
Deine persönliche Einschätzung einer Partei, die kannst nicht zum Standard erheben.

Gerade die AfD ist umstritten:
In Massenmedienwird die AfD häufig als „Anti-Euro-Partei“ bezeichnet. Die politische Einordnung der Partei ist umstritten. Politische Beobachter bezeichnen die AfD als konservativoder wirtschaftsliberal orientiert oder sehen Parallelen zur Rhetorik und zu politischen Forderungen rechtspopulistischerParteien. http://de.wikipedia.org/wiki/Alternativ ... eutschland
Für mich ist sie nicht wählbar: Nach meiner Meinung gibt es zum Euro keine Alternative. Die Partei gehört nach meiner Einschätzung ins rechte Lager!

----

Die NSDAP kam durch politische Wahlen an die Macht. Zwar wurden nach der Wahl von ihr sehr schnell Tatsachen geschaffen, aber vor/während der Wahl war ganz offensichtlich ein großer Teil der Deutschen nicht hellsichtig genug zu begreifen, wen sie da wählen.

Vor diesem Hintergrund weise ich die Kritik an Erzbischof Zollisch zurück. Unabhängig davon, ob er aktuell richtig liegt oder nicht: Er hat grundsätzlich das Recht seine Meinung zu sagen. Er darf eine Meinung vertreten, auch vor den Wahlen, auch bezüglich einer Partei, auch dann wenn da Katholiken aktiv sind. – Hitler war auch Katholik!

Zollitsch missachtet also die Autonomie der Laien
http://www.cicero.de/salon/bischoeflich ... -afd/55371
Das ist blanker Unsinn!
Die Meinung eines Bischofs nimmt niemanden, auch keinem Katholiken, die Wahlentscheidung ab!
Wer wählt (auch wer nicht wählt) ist verantwortlich für seine eigene Wahlentscheidung!
Niemand sonst! Auch nicht die Kirche, auch nicht ein Bischof!


Wer jammert, „oh der Bischof hat was gesagt“ oder „die Kirche hätte mehr sagen müssen“ ist womöglich noch kein mündiger verantwortungsbewusster Bürger!
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Re: Erzbischof Zollitsch gegen AfD

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Warum gehst du nicht auf die Stellungnahme des Zweiten Vatikanischen Konzils zur Art und Weise des indirekten Einwirkens der Kirche auf die Politik ein? Offensichtlich hat sich doch Zollitsch nicht daran gehalten. Benedikt XVI. hat doch klar dazu Stellung bezogen.
Im Zweiten Vatikanum, dem sich Zollitsch sonst verbunden wissen will, ist die „Autonomie der irdischen Wirklichkeiten“ ausdrücklich geregelt - in der Konstitution "Gaudium et spes", Kapitel 36. Die Kirche soll und darf nur indirekt auf die Politik einwirken, indem sie die Gewissen der Gläubigen bildet und zur "Weckung der sittlichen Kräfte" beiträgt - so Benedikt XVI. in "Deus caritas est". Es ist dann Aufgabe der gläubigen Laien und gerade nicht der geweihten Würdenträger, sich in je eigener und eigenverantwortlicher Weise für eine gerechte Gesellschaft einzusetzen. Niemals darf, so noch einmal Benedikt XVI., die Kirche "den politischen Kampf an sich reißen." Darum heißt es auch im 1983 erneuerten katholischen Kirchenrecht, alles, "was dem klerikalen Stand fremd ist, haben die Kleriker zu meiden, auch wenn es nicht ungeziemend ist."
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Re: Erzbischof Zollitsch gegen AfD

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Nein!
Du zitierst lediglich die Interpretation einer politischen Zeitung! Ich stimme dieser Auslegung nicht zu.

Benedikt hat sich zu den Aussagen von Zollisch nicht geäußert.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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