Muslime für Sankt Martin

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Christel
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Muslime für Sankt Martin

Ungelesener Beitrag von Christel »

"Muslimischen Kindern sollten nicht länger christliche Traditionen aufgedrängt werden, hatte Rüdiger Sagel von der Linkspartei gefordert."
http://www.nw-news.de/owl/kreis_herford ... nders.html

Muslime wehren sich gegen diese Vereinnahmung, um atheistische Interessen durchzusetzen:
Eyüp Odabasi, Grünen-Ratsherr und Vorsitzender des Integrationsausschusses in Bünde, findet Sagels Vorschlag unmöglich. "Meine Kinder haben die Laternenumzüge mit dem Kindergarten in Randringhausen immer gerne mitgemacht. Ich bin auch gerne mitgegangen", sagt Odabasi. Das jüngste seiner drei Kinder ist inzwischen 13 Jahre alt, das älteste ist 20, damit sind alle drei aus dem Laterne-Singen-Alter raus. "Meine Kinder sind jedes Jahr Laternesingen gegangen. Und ich freue mich, wenn die Nachbarskinder zum Singen kommen. Das ist eine tolle Sache."
Er habe überhaupt kein Problem mit christlichen Festen. Das sei lächerlich. "Man braucht da auf mich und die Muslime keine Rücksicht zu nehmen." Im Gegenteil. "Auch muslimische Kinder haben Spaß am Laternesingen. Warum soll man ihnen den Spaß nehmen?"

Odabasi fühlt die Muslime zu unrecht instrumentalisiert. [… ]
Die Forderung, das St.-Martins-Fest umzubenennen, habe weniger mit den Muslimen zu tun als mit Strömungen in der Gesellschaft, die versuchten, Religion aus dem öffentlichen Leben zu verbannen. Er respektiere eine atheistische Weltanschauung. Aber die dürfe man niemandem aufdrücken. "Das ist Fundamentalismus."
http://www.nw-news.de/owl/kreis_herford ... nders.html
Erwin Tälkers, Sprecher der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Ostwestfalen-Lippe, kann die Argumente Sagels ebenfalls nicht nachvollziehen. Bei dem Kita-Träger werden religiöse Feste grundsätzlich groß geschrieben – allerdings gelte das auch für die muslimischen Feiern. „So wie christliche Kinder sich gerne beim Zuckerfest mit Süßigkeiten beschenken lassen, so mögen auch muslimische Kinder mit ihren Eltern das Laternenfest“, sagt Tälkers. Die religiösen Themen seien Bestandteil der Pädagogik.

Vor allem aber in der muslimischen Glaubensgemeinschaft reagierte man mit Unverständnis auf die Forderung des Linkspolitikers. „Ich habe gerne mit meiner Mutter in der Grundschulzeit mitgemacht. Viele muslimische Familien nehmen das gerne auf, und dieser Laternen- und Fackelzug ist für Kinder und Erwachsene natürlich auch ein Spektakel“, sagt der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman A. Mazyek. Obendrein spiele „der Gedanke des Teilens auch im Islam eine große Rolle“.
http://www.westline.de/westfalen/muenst ... 91,1159042
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Heinrich5
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Re: Muslime für Sankt Martin

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Das ist ja wiedermal typisch für dich. Da schlägt der NRW-Sprecher der Partei Die Linke, Rüdiger Sagel, vor, die Sankt-Martins-Umzüge in "Sonne-Mond-und-Sterne-Feste" umzubenennen, um muslimische Kinder mehr anzusprechen und sie nicht auszuschließen und schon machst du daraus:
Muslime wehren sich gegen diese Vereinnahmung, um atheistische Interessen durchzusetzen.
Was so ein NRW-Sprecher der Partei Die Linke an Unsinn erzählt und vorschlägt, und was dann christlich religiotische Journalisten daraus machen, muss nichts mit „atheistischen Interessen“ zu tun haben.
Ich, als Atheist, hätte nun wirklich absolut gar nichts dagegen, wenn muslimische Kinder solch einen christlichen Laternenumzug mitmachen würden. Das hat mehr mit „Fanzen“, dem Umgang mit Feuer und Licht zu tun, welches alle Kinder fasziniert.
Ich hätte auch nichts dagegen, wenn christliche Kinder in Feste der Muslime mit einbezogen würden. Zum Beispiel in das höchste islamische Fest, das islamische Opferfest. Dann könnten sie Zeugen werden wie aus religiös motivierten Gründen einem Hammel ohne Betäubung die Kehle durchgeschnitten wird und das Tier bei vollem Bewusstsein elend verreckt und verblutet.
Das wäre gewiss dann eine schöne Bereicherung und ein segensreicher Austausch zwischen den zwei Religionen.

wie sagt der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman A. Mazyek:
Obendrein spiele „der Gedanke des Teilens auch im Islam eine große Rolle“.
niels
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Re: Muslime für Sankt Martin

Ungelesener Beitrag von niels »

@Christel:
Muslime sind etwa Atheisten?

Warum sollten Atheisten an religiösen Festen Interesse haben? Jeder soll feiern, was er für feiernswert hält, solange er daraus keine Rechtsansprüche gegen Dritte bzw. Rechtsprivilegien abzuleiten gedenkt, die unmittelbar oder mittelbar (auch) mich betreffen.

DAS bedeutet aber auch, das muslimischen Kindern ebensowenig ein "Sankt Martin" aufgedrückt werden sollte wie christlichen das muslimische Zuckerfest oder Ungläubigen irgedn ein religiöses Fest. Derlei Aktivitäten haben in staatlichen bzw. öffentlichen Schulen nichts zu suchen, denn Religion IST Privatsache - ist die PERSÖNLICHE Sache eines jeden selbst, was NICHT gleichbedeutend ist, das "Religion aus der Öffentlichkeit verbannt wird", sondern lediglich in staatlichen Institutionen - wozu ja auch öffentliche Schulen gehören - kein Teil von Verwaltungsakten sein kann (vom Staat gibt es ja kein Handeln ohne Gesetz) und JEDER Form persönlicher Überzeugungen rechtlich gleichgestellt WIRD (so wie dies unser GG aus der Sicht hoher Verfassungsrechtler auch eigentlich vorsieht - "Religion", wie sie im landläufigen Sinne verwendet und als Überzeugung von anderen abgegrenzt betrachtet wird, genießt KEIN Sonderrecht per GG).


Was da irgendwelche irren Linken wollen, zeigt nur wie selbstverständlich Obrigkeitshörigkeit für derlei Typen ist - das der Staat festzulegen habe, was welcher Bürger wie und wo zu feiern habe und was nicht. Das typische Vorurteil vieler Katholen, das vor allem die Linken "ungläubige" und "Atheisten" seien, stimmt allerdings faktisch auch nicht - zumindest seit dem Ende des Stalinismus nicht mehr. Hohe und höchste LInke sind selbst (zT eifrige) Kirchlinge.

Der Staat hat nur darüber zu verfügen, was er zB als gesetzliche Feiertage definiert - mehr nicht. Schon die bis heute noch übliche Praxis religiöse Festttage den gesetzlichen Feiertagen zuzuordnen, weil irgend ein mittlerer Bevölkerungsanteil Mitglieder einer bestimmten religiösen Vereinigung ist, halte ich für nicht mehr legitim.

Basis für gesetzliche Feiertage kann nur das besonders herausragende Interesse einer großen Mehrheit der Bevölkerung sein - das aber ist für die meisten gesetzlich fixierten religiösen Feiertage heute nicht mehr gegeben. Diese sollten zugunsten von persönlicher Freiheit aufgegeben werden - d.h. die Menschen sollten sich selbst überlegen können, welchen Tag sie als Feiertag betrachten - zB über zusätzliche gesetzliche Urlaubstage, die ggf. zusätzliche Rechte beinhalten (zB enge Möglichkeiten des Arbeitgebers deren Datum nicht anzuerkennen).

Aber das ist wieder eine andere Frage...
Christel
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Re: Muslime für Sankt Martin

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich, Niels ganz offensichtlich haben wir ein Kommunikationsproblem.
Die Diskrepanz zwischen dem, was ich tatsächlich schrieb und Euren Kommentaren ist sehr groß. Mein Vorschlag, lest einfach noch einmal meinen Eingangsbeitrag.


@ Heinrich, seit wann sind Eyüp Odabasi oder Aiman A. Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, wie Du es ausdrückst, „christlich religiotische Journalisten“?
Heinrich6 hat geschrieben:muss nichts mit „atheistischen Interessen“ zu tun haben.
Ganz bestimmt ging es Rügiger Sagel nur um die muslimischen Kinder. Schließlich hatte ja sein Ansinnen damit begründet, „Muslimischen Kindern sollten nicht länger christliche Traditionen aufgedrängt werden.“ – Nur zu dumm, dass die Mulime das anders sehen.

Als sich Rüdiger Sagel gegen einen Moscheebau aussprach, ging es ihm sicher auch nur darum muslimische Interessen zu verteidigen:
Die erste Kritik kam jedoch nicht aus dem bürgerlich-konservativen Lager, sondern ausgerechnet von den Linken. Deren Landessprecher Rüdiger Sagel hält den Bau einer Uni-Moschee für „inakzeptabel“ und das Vorgehen von Khorchide für „mehr als fragwürdig“.

Sagel: „Eine Moschee hat auf universitärem Gelände nichts verloren.“ Es sei zudem nicht Aufgabe eine Zentrums für Islamische Theologie, für private Spenden zu werben, so Sagel.

Zentrum für islamische Theologie: Uni will neue Moschee in der Innenstadt bauen - Lesen Sie mehr auf:
http://www.muensterschezeitung.de/lokal ... 1221149270
Auch das dürften die Muslime selbst anders sehen.

----------------------------
@ Niels, weshalb unterstellst Du mir fragend Unsinn?
niels hat geschrieben:DAS bedeutet aber auch, das muslimischen Kindern ebensowenig ein "Sankt Martin" aufgedrückt werden sollte wie christlichen das muslimische Zuckerfest oder Ungläubigen irgedn ein religiöses Fest.
Grundsätzlich, kein Atheist, auch Du nicht, hat das Recht
- für Christen oder Muslime zu sprechen,
- die Meinung von Christen oder Muslime zu ignorieren.

Die Muslime wehren sich völlig zu Recht dagegen!
Übrigens, die meisten Konfessionslosen haben ebenfalls kein Problem mit Festen, auch wenn sie christlich, muslimisch… sind!

Nur eine kleine radikale Minderheit glaubt das nicht dulden zu können. Ich hoffe nicht, das deren Intoleranz zum allgemeinen Maßstab in Deutschland erhoben wird.

Der eine Artikel, aus dem ich zitierte, ist überschrieben mit "Multikulti geht anders": http://www.nw-news.de/owl/kreis_herford ... nders.html
Genauso ist es! „Multikulti“, zusammenleben mit anderen Kulturen, Religionen… läuft nicht über den kleinsten gemeinsamen Nenner, sondern durch kennen lernen, respektieren und tolerieren, auch und gerade der Unterschiede!

Farbenprächtig wünsch ich mir die Welt – De Colores: http://www.youtube.com/watch?v=rJmwUYoJtVY
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Heinrich5
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Re: Muslime für Sankt Martin

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel:
@ Heinrich, seit wann sind Eyüp Odabasi oder Aiman A. Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, wie Du es ausdrückst, „christlich religiotische Journalisten“?
@ Christel:
Eyüp Odabasi oder Aiman A. Mazyek haben ja die Artikel nicht selbst geschrieben. Auch deren Frisör nicht. Erst Journalisten haben aus der Story einen „Aufmacher“ gemacht. Wer aus der einzelnen und unbedeutenden Meinung eines auch weitgehend unbekannten Linken so eine Story macht, muss wohl bestimmte Absichten damit verfolgen.

Die Muslime Eyüp Odabasi und Aiman A. Mazyek haben auch nicht gesagt, dass "Muslime für Sankt Martin" sind, wie du es aufmacherisch in deiner Überschrift fälschlich darstellst. Sie sind lediglich dafür, ihre Kinder am traditionellen Laternenumzug teilnehmen zu lassen bzw. dulden sie das singen der Kinder an ihrer Haustüre.
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Heinrich5
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Re: Muslime für Sankt Martin

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Sagel veröffentlichte am Mittwoch eine Presseerklärung:

Linke-NRW-Sprecher Rüdiger Sagel war von der "Rheinischen Post" damit zitiert worden, dass er für eine Umbenennung von Sankt-Martins-Umzügen sei. Jetzt sagt er, er sei absichtlich falsch interpretiert worden.
"Dass St. Martinsumzüge nicht mehr stattfinden sollen oder der katholische Heilige gar abgeschafft wird, ist nicht meine Meinung," stellte Rüdiger Sagel klar. "Einige meiner Aussagen sind offensichtlich oder absichtlich missinterpretiert worden. Wenn sich davon jemand betroffen fühlen sollte tut mir das leid."
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/ ... 32356.html
Christel
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Re: Muslime für Sankt Martin

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich,
wenn dem so ist, dann hätten die Muslime nicht protestieren brauchen, sondern sich mit der von Rüdiger Sagel vorgeschlagen Umbenennung der Sankt-Martins-Umzüge in "Sonne-Mond-und-Sterne-Feste" einverstanden erklären können.

Sie haben aber protestiert:
Eyüp Odabasi, Grünen-Ratsherr und Vorsitzender des Integrationsausschusses in Bünde, findet Sagels Vorschlag unmöglich.

Er habe überhaupt kein Problem mit christlichen Festen. Das sei lächerlich. "Man braucht da auf mich und die Muslime keine Rücksicht zu nehmen."…
Odabasi fühlt die Muslime zu unrecht instrumentalisiert. So eine Forderung schüre die Ausländerfeindlichkeit. Die Muslime würden aufgrund solch einer Forderung negativ gesehen, obwohl sie gar nichts damit zu tun hätten. Die Forderung, das St.-Martins-Fest umzubenennen, habe weniger mit den Muslimen zu tun als mit Strömungen in der Gesellschaft, die versuchten, Religion aus dem öffentlichen Leben zu verbannen. Er respektiere eine atheistische Weltanschauung. Aber die dürfe man niemandem aufdrücken. "Das ist Fundamentalismus." Wichtig sei ihm, dass sich die Religionen gegenseitig Respekt zollten. Das sei leben und leben lassen. http://www.nw-news.de/owl/kreis_herford ... nders.html
Wenn das nicht stimmt, dann weise es nach. – Dann müsste ja irgendwo eine Gegendarstellung von Eyüp Odabasi zu finden sein.

Alles zur Lüge, Falschdarstellung … zu erklären, was nicht ins eigene Weltbild passt, ist ein einfaches Mittel die Realität auszublenden.
Dabei solltest Du jedoch aufpassen auf welche Seiten zu verlinkst. Der Tagesspiegel bringt es unter der Überschrift: „Sankt Martin: Linke bedauert Eigentor“

Weiter ist dort zu lesen:
In den Kindertagesstätten von Nordrhein-Westfalen sollten muslimischen Kindern nicht länger christliche Traditionen aufgedrängt werden, hatte die dortige Linkspartei nach einem Bericht der „Rheinischen Post“ gefordert. Wenn man statt Sankt Martin ein „Sonne-Mond-und-Sterne-Fest“ feiern würde, fühlten sich mehr Kinder angesprochen, hatte der Vorsitzende Rüdiger Sagel argumentiert. „Dazu braucht man keinen Sankt Martin, der dem Lichterzug auf dem Pferd voranreitet.“

Für Muslime sei der Bezug auf den Heiligen gar kein Problem, sagte Aiman A. Mazyek. Dass Sankt Martin ein katholischer Heiliger sei, stelle für Muslime keinen Hinderungsgrund dar. „Das Leben des heiligen Martin ist doch geradezu vorbildlich, auch für Muslime.“
Muslime und Juden haben gar kein Problem, wenn Christen feiern


Auch entdeckte Sagel in seiner Erklärung plötzlich den Kern der Martinsbotschaft. "Die Botschaft des katholischen Heiligen Martin, den Mantel zu teilen und den Armen zu helfen, ist auch ein zentraler Bestandteil unserer Politik. Kinder sollen auch weiterhin mit ihren Laternen bei den Martins-Umzügen ihre Freude haben." Ein bisschen bockig blieb er dann aber: "Die Frage, wie eine Trennung von Kirche und Staat, insbesondere auch in Einrichtungen, die aus öffentlichen Geldern finanziert werden, realisiert wird, bleibt für mich auf der Tagesordnung." http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/ ... 32356.html
Mein Fazit:
Es war ein Versuch, unter Instrumentalisierung der Muslime, dem atheistischen Traum von einem Land ohne Christentum ein Stück näher zu kommen.
Wie sich hier zeigt, sind Muslime wesentlich toleranter als radikale Atheisten.
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Heinrich5
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Re: Muslime für Sankt Martin

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel:
......Wie sich hier zeigt, sind Muslime wesentlich toleranter als radikale Atheisten.
Welche Muslime sind toleranter und welche Atheisten sind radikaler?
Christel
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Re: Muslime für Sankt Martin

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich, Du tust Dich schwer mit Dingen, die nicht in Dein Weltbild passen. Muslime protestierten gegen die Umbenennung von der Sankt-Martins-Umzüge in "Sonne-Mond-und-Sterne-Feste“ und Du interpretierst, die Muslime wollen nur weiter mit einer Laterne spazieren gehen. Doch dies wollte niemand abschaffen, auch Rüdiger Sagel nicht. Folglich hätte es keinen Grund zum Protest gegeben.

Doch die Muslime protestierten, nicht gegen Sankt Martin, sondern gegen die Umbenennung des Festes und vor allem deshalb, weil sie dafür als Begründung herhalten sollten.
Es ist offensichtlich so, nicht die Muslime in Deutschland haben ein Problem mit christlichen Festen, sondern radikale Atheisten!

Die große Mehrheit der Muslime, Atheisten und Christen hier in Deutschland ist pragmatisch und lebt nach dem Motto „leben und leben lassen“. Nicht nur Gleiches wird als gut empfunden, sondern auch Unterschiede, denn sie sind bereichernd.

Radikalismus ist keine Weltanschauung, sondern eine Haltung! Diese Haltung nimmt zwar diese oder jene weltanschauliche Färbung an, es ist aber im Grunde immer dasselbe:
Erst werden die Fremden/das Fremde bekämpft, dann findet man das Andere (also das Unerträgliche) auch unter den Gleichgesinnten… Es ist kein Ende in Sicht, denn solche Radikalen leben weniger aufgrund eigener Substanz, sondern vom Unterschied, der immer schwarz/weiß ist. Je schlechter der andere, desto besser… fühlt sich der Radikale. – Eine Haltung, die auch überall im Alltag und in der Arbeitswelt zu finden ist, typisch bei Mobbing. Man kann Punkten, indem man andere herabsetzt, ganz ohne eigene Leistung.
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Re: Muslime für Sankt Martin

Ungelesener Beitrag von niels »

Es ist offensichtlich so, nicht die Muslime in Deutschland haben ein Problem mit christlichen Festen, sondern radikale Atheisten!
So? WO denn? Woher willst Du wissen, das der Typ ein "Atheist" ist?!?

Ich kenne nur Andersgläubige wie Nichtgläubige, die gegen STAATLICH ALLEN Bürgern verordnete religiöse Feste - genauer gegen die persönliche Vereinnahmung per Gesetz sind. Was und wann Religiöse IHRE Feste feiern, ist den allermeisten weithin gleich.

Das dieser feine, aber WESENTLICHE Unterschied nicht jedem Christen eingängig ist, kann ich insoweit nachvollziehen, da das "Feindbild" Atheist bzw. Nichtgläubiger ja mindestens allen abrahamitischen Religionen und vielen anderen darüber hinaus gemein ist - da kann man dann auch über eigene Differenzen der Religionen untereinander schon mal großzügiger hinweg sehen.

Die Idee religiöse Feste gezielt verbieten zu lassen oder gezielt auf Rechtsebene zu diskriminieren, findet man derzeit vor allem bei einer ganzen Reihe stetig einflußreicher werdenden Elite einer islamischen Priesterkaste, von denen die allermeisten Christen wohl bis dato selbst noch nie etwas gehört haben. Das es in Deutschland die ernsthafte Debatte gibt, die Shariah oder Teile dieser als "alternative" Rechtsinstitution einzuführen, womit auch Fatwas zu öffentlichem Recht werden könnten, komplettiert das Bild nur einmal mehr.


http://michael-mannheimer.info/2013/09/ ... als-tiere/

http://www.islaminstitut.de/Anzeigen-vo ... 3e0.0.html
http://www.katholisches.info/2011/11/08 ... zu-feiern/
http://www.katholisches.info/2013/05/06 ... -christen/
http://michael-mannheimer.info/2012/12/ ... eilnehmen/
Christel
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Re: Muslime für Sankt Martin

Ungelesener Beitrag von Christel »

niels hat geschrieben:So? WO denn? Woher willst Du wissen, das der Typ ein "Atheist" ist?!?
Weißt Du es besser? Dann sag mir, welcher Religion Rüdiger Sagel angehört!
Ich schätze er ist Atheist. Bisher ist mir die Forderung der Abschaffung christlicher Feste nur bei radikalen Atheisten begegnet.
Die meisten Konfessionslosen haben zwar kein Interesse in die Kirche zu gehen, außer zu Weihnachten, da ist das Krippenspiel beliebt, aber ich kenne niemanden persönlich, der auf die Feste verzichten möchte.

Sankt Martin ist ein ökumenischer Heiliger. Es ist nämlich der Namenspatron und Taufheilige von Martin Luther. Auch von dort her gibt es eine starkte Tradition, gefeiert wird jedoch nicht am 11.11. sondern am 10.11. zu Luthers Geburtstag, mit Sankt Marin und Gänsebraten.

Deine Unterstellung "Feindbild" weise ich als Scheinargument zurück!
Es gibt unterschiedliche Interessen! - Das Ziel, Verbannung von alles Christlichem aus dem öffentlichen Bereich ist völlig klar, wie man auch hier sieht. - Mein Interesse ist das nicht!

Die "Islamische Zeitung" schreibt dazu:
06.11.2013 Muslime weisen Idee zurück: Absurder „Kulturstreit“ um eine beliebte Tradition. Ein Bericht. Von Frank Christiansen
Ausdruck neuzeitlicher Religionsfeindlichkeit?

Mit vielen hunderten Laternenumzügen wird derzeit an die Geschichte vom heiligen Martin erinnert, der seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte. Doch wenn es nach dem Vorsitzenden der Linkspartei in NRW geht, ist das nicht mehr zeitgemäß.
Mehr:
http://www.islamische-zeitung.de/?id=17328&send_form=on
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Re: Muslime für Sankt Martin

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel:
Es ist offensichtlich so, nicht die Muslime in Deutschland haben ein Problem mit christlichen Festen, sondern radikale Atheisten!
Also, es ist mir schon klar, dass du mich auch als radikalen Atheisten einstufst. Deine üblichen Verallgemeinerungen greifen hier aber wieder einmal nicht, denn ich bin sehr für die Beibehaltung der christlichen Feiertage. Besonders auch für Ostern und Weihnachten, denn ich weiß, dass diese Feiertage durch die Christen unseren Vorfahren geklaut und umgewidmet wurden. Ich begehe diese Feiertage eben etwas anders.
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Re: Muslime für Sankt Martin

Ungelesener Beitrag von niels »

hmm,
also wer für die Gleichberechtigung (also Gleichstellung aller wie ihrer persönlichen Interessen vor dem Gesetz) aller Bürger ist, ist "radikal"? Ich persönlich finde die freien Tage rund um die Wintersonnenwende und "Neujahr" für behaltenswert, das aber mag anderen doch wiederum ganz anders gehen. Warum soll/darf es nicht möglich sein, das jeder Bürger für sich festlegt, welche Feste er für so wichtig hält, als das er an diesen Tagen nicht arbeiten wollte?

Ich würde sogar wetten, das ein Gutteil der Bürger heute auf den Karfreitag zu verzichten bereit ist, wenn er zugleich einen freien Tag nach seiner Wahl nehmen könnte - am Karfreitag oder auch zu anderen Zeitpunkten - als eine Art Urlaubstag mit besonderem Schutz (der zB früh genug angemeldet nur ähnlich schwer wie bei bisherigen gesetzlichen Feiertagen versagt werden kann).

Wieso DARF ich an Karfreitagen zB weder angestellt arbeiten noch feiern, obwohl ich das will? Derlei Eingriffe in MEIN Leben gehen niemanden etwas an - schon gar nicht irgendwelche Leute, die meinen mir auf Basis irrationaler Ideologien, Mythen und Sagen Vorschriften machen zu dürfen. Das Mittelalter sollte doch inzwischen durch sein...
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Re: Muslime für Sankt Martin

Ungelesener Beitrag von Christel »

Niels, man muss gönnen können.

Gönne den Christen Ihre Feste!
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Re: Muslime für Sankt Martin

Ungelesener Beitrag von niels »

@Christel: Deine sture Ignoranz ist bestechend:

Wie ich bereits schrieb: Ich gönne (!) jedem SEINE Feiertage (ob religiös oder nicht, spielt dabei keine Rolle) - Ihr Christen aber verlangt ja, das WIR an diesen Tagen AUCH nach EUREN Regeln und vor allem EUREN Beschränkungen zu leben haben. Ihr "gönnt" all jenen, die NICHT Eure religiösen Ueberzeugungen teilen NICHT, das sie selbst mit Ihrer Zeit das anfangen können, was SIE für sich selbst wollen. Ihr vereinnahmt anderer Individualrechte als hättet Ihr einen höherstehenden Anspruch als der Inhaber ebenjener Rechte selbst auf diese.

Aber ich nehme mal stark an, das dieser feine aber wesentliche Unterscheid kaum einem Kirchling eingängig ist - bezieht der seine Sonderrechte gegenüber der Gesellschaft ja schon allein aus der Tatsache Mitglied einer alten Truppe Ueberzeugter zu sein, die schon deshalb das Recht hätte die Freiheit anderer zu beanspruchen - wohlgemert die selbe Freiheit, die man selbst keinesfalls derart oder auch nur annähernd derart zu veräußern bereit wäre.

Es wäre sicher an der Zeit, das Christen lernten Nichtreligiösen und anderen IHRE Freiheit zu gönnen und das eigene "Seelenheil" nicht mehr von der Gängelung Dritter abhängig zu machen.
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