http://www.nw-news.de/owl/kreis_herford ... nders.html
Muslime wehren sich gegen diese Vereinnahmung, um atheistische Interessen durchzusetzen:
http://www.nw-news.de/owl/kreis_herford ... nders.htmlEyüp Odabasi, Grünen-Ratsherr und Vorsitzender des Integrationsausschusses in Bünde, findet Sagels Vorschlag unmöglich. "Meine Kinder haben die Laternenumzüge mit dem Kindergarten in Randringhausen immer gerne mitgemacht. Ich bin auch gerne mitgegangen", sagt Odabasi. Das jüngste seiner drei Kinder ist inzwischen 13 Jahre alt, das älteste ist 20, damit sind alle drei aus dem Laterne-Singen-Alter raus. "Meine Kinder sind jedes Jahr Laternesingen gegangen. Und ich freue mich, wenn die Nachbarskinder zum Singen kommen. Das ist eine tolle Sache."
Er habe überhaupt kein Problem mit christlichen Festen. Das sei lächerlich. "Man braucht da auf mich und die Muslime keine Rücksicht zu nehmen." Im Gegenteil. "Auch muslimische Kinder haben Spaß am Laternesingen. Warum soll man ihnen den Spaß nehmen?"
Odabasi fühlt die Muslime zu unrecht instrumentalisiert. [… ]
Die Forderung, das St.-Martins-Fest umzubenennen, habe weniger mit den Muslimen zu tun als mit Strömungen in der Gesellschaft, die versuchten, Religion aus dem öffentlichen Leben zu verbannen. Er respektiere eine atheistische Weltanschauung. Aber die dürfe man niemandem aufdrücken. "Das ist Fundamentalismus."
http://www.westline.de/westfalen/muenst ... 91,1159042Erwin Tälkers, Sprecher der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Ostwestfalen-Lippe, kann die Argumente Sagels ebenfalls nicht nachvollziehen. Bei dem Kita-Träger werden religiöse Feste grundsätzlich groß geschrieben – allerdings gelte das auch für die muslimischen Feiern. „So wie christliche Kinder sich gerne beim Zuckerfest mit Süßigkeiten beschenken lassen, so mögen auch muslimische Kinder mit ihren Eltern das Laternenfest“, sagt Tälkers. Die religiösen Themen seien Bestandteil der Pädagogik.
Vor allem aber in der muslimischen Glaubensgemeinschaft reagierte man mit Unverständnis auf die Forderung des Linkspolitikers. „Ich habe gerne mit meiner Mutter in der Grundschulzeit mitgemacht. Viele muslimische Familien nehmen das gerne auf, und dieser Laternen- und Fackelzug ist für Kinder und Erwachsene natürlich auch ein Spektakel“, sagt der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman A. Mazyek. Obendrein spiele „der Gedanke des Teilens auch im Islam eine große Rolle“.