Die großen christlichen Kirchen in Deutschland haben ein zügelloses Gewinnstreben der Wirtschaft kritisiert und strikte Finanzmarkt-Kontrollen gefordert. Nach 17 Jahren äußern sie sich wieder gemeinsam in einem ausführlichen Papier zur aktuellen Lage mit Fokus auf die Finanz- und Sozialpolitik.
Der Finanzmarkt darf sich nach Ansicht der großen christlichen Kirchen in Deutschland nicht verselbstständigen und sollte strikten Kontrollen unterliegen. Gier und Maßlosigkeit, die zur Finanzkrise geführt hätten, zersetzten den gesellschaftlichen Zusammenhalt, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Wirtschaftliche Aktivitäten seien kein Selbstzweck, Gewinnmaximierung um jeden Preis moralisch inakzeptabel.
Mehr:
http://www.heute.de/sozialinitiative-de ... 55978.html
PRESSEMELDUNG
28.02.2014 - Nr. 024
Katholische und evangelische Kirche stellen neue Ökumenische Sozialinitiative vor
„GEMEINSAME VERANTWORTUNG FÜR EINE GERECHTE GESELLSCHAFT“
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„Deutschland musste vergleichsweise weniger Einschränkungen durch die Krisen hinnehmen als viele andere Länder. Die aktuell günstige Lage der Bundesrepublik darf aber keinesfalls dazu verleiten, sich in falscher Sicherheit zu fühlen und falsche Weichenstellungen vorzunehmen. Wir wollen anregen, stärker über den Tag hinaus zu denken. Unsere Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft umfasst eben nicht nur das Heute. Wir müssen auch die intergenerationellen, ökologischen und globalen Aspekte der Gerechtigkeit im Blick behalten“, sagte Erzbischof Zollitsch. Er fügte hinzu: „Der Hintergrund, vor dem unsere Ökumenische Sozialinitiative verfasst wurde, ist die Erwartung, dass die Menschen sich nicht von den Herausforderungen der Zeit überwältigen und überrollen lassen, sondern sich gestaltend einbringen und so gemeinsam eine Wende zu einer guten Zukunft gelingt.“
Mehr:
http://www.dbk.de/presse/details/?press ... 779bc54005
Inhalt unter:
http://www.sozialinitiative-kirchen.de/
Gemeinsame Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft heißt...
...die Soziale Marktwirtschaft nachhaltig weiterentwickeln
...ordnungspolitische und ethische Maßstäbe für die Wirtschaft erneuern
...die Staatsfinanzen konsolidieren
...ökologische Nachhaltigkeit in Lebens- und Wirtschaftsstilen verankern
...die sozialen Belastungen des demographischen Wandels gerecht verteilen
...durch Inklusion und Partizipation zur Chancengerechtigkeit beitragen
...eine breite Beteiligung an Erwerbsarbeit als wichtigen Ausdruck gesellschaftlicher Teilhabe ermöglichen
...durch Bildung die persönliche Entwicklung und gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt fördern
...an der Gestaltung einer europäischen Solidaritäts- und Verantwortungsgemeinschaft mitwirken