Auferstehung
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Auferstehung
Auferstehung
Kann es die Auferstehung von den Toten als ein reales Geschehen tatsächlich geben? Und ist Jesus wirklich auferstanden? Dass an der Sache etwas dran sein muss, legen zwei Aspekte nahe: l. Die Auferweckung Jesu ist die Initialzündung für das Entstehen des Christentums; 2. Auferstehung gehört zum Kernbestand des christlichen Glaubens, hat Bekenntnischarakter und ist als Begriff von keiner christlichen Gruppe je abgelehnt worden. Im Neuen Testament ist von einem wirklichen Geschehen die Rede. Betrachtete man die Auferstehung lediglich als eine Wunschvorstellung, so ist zu fragen, wie ein solcher Glaube angesichts des Todes eines geliebten Menschen tatsächlich trösten und Hoffnung entfalten kann.
Für das Neue Testament steht fest, dass es sich bei der Auferstehung Jesu um ein historisches Ereignis handelt, mit dem die Geschichte des Christentums ihren Anfang nahm. Dass Jesus der verheißene Messias ist, lässt sich nur vor dem Hintergrund behaupten, dass er auferweckt wurde. Und wäre er nicht auferweckt worden, so hätte sein Tod keine Heilsbedeutung. Jesus wäre mit seiner Mission gescheitert.
Jesu Auferstehung wird nicht als Rückkehr eines Toten in das irdische Leben (z.B. Wiederbelebung) beschrieben. Vielmehr geht es um eine Verwandlung zu einem neuen, unvergänglichen Leben. Dies wird schon an der Wortwahl sichtbar, die hier verwendet wird. Die Rede von der Auferstehung bzw. Auferweckung drückt das Geschehen metaphorisch aus. Wie man vom Schlaf aufsteht oder geweckt wird, so soll es analog auch den Toten einmal widerfahren.
Die Antwort auf die Frage nach der Möglichkeit einer Auferstehung von den Toten hängt letztlich damit zusammen, ob nur das geschehen kann, was sich menschlicher Erkenntnis voll und ganz erschließt. Es kommt auf unser Wirklichkeitsverständnis an. Die biblische Sprache mit ihren Gleichnissen und Metaphern weist über das Empirisch-Faktische hinaus. Der Osterglaube ist übrigens nicht entstanden, weil bewiesen werden konnte, dass das Grab leer war. An keiner Stelle berufen sich die Jünger Jesu auf das leere Grab, sondern stets auf die Begegnung mit dem Auferstandenen. Der Vorgang der Auferweckung fand jenseits menschlicher Beobachtung statt. Die Auferweckung Jesu ist Inhalt der Verkündigung. Die Auferstehung ist als Wunder verstanden worden, als Eingreifen Gottes in unsere Welt, menschlichem Begreifen entzogen und dennoch nicht unzugänglich.
https://www.ekd.de/glauben/abc/auferstehung.html
Kann es die Auferstehung von den Toten als ein reales Geschehen tatsächlich geben? Und ist Jesus wirklich auferstanden? Dass an der Sache etwas dran sein muss, legen zwei Aspekte nahe: l. Die Auferweckung Jesu ist die Initialzündung für das Entstehen des Christentums; 2. Auferstehung gehört zum Kernbestand des christlichen Glaubens, hat Bekenntnischarakter und ist als Begriff von keiner christlichen Gruppe je abgelehnt worden. Im Neuen Testament ist von einem wirklichen Geschehen die Rede. Betrachtete man die Auferstehung lediglich als eine Wunschvorstellung, so ist zu fragen, wie ein solcher Glaube angesichts des Todes eines geliebten Menschen tatsächlich trösten und Hoffnung entfalten kann.
Für das Neue Testament steht fest, dass es sich bei der Auferstehung Jesu um ein historisches Ereignis handelt, mit dem die Geschichte des Christentums ihren Anfang nahm. Dass Jesus der verheißene Messias ist, lässt sich nur vor dem Hintergrund behaupten, dass er auferweckt wurde. Und wäre er nicht auferweckt worden, so hätte sein Tod keine Heilsbedeutung. Jesus wäre mit seiner Mission gescheitert.
Jesu Auferstehung wird nicht als Rückkehr eines Toten in das irdische Leben (z.B. Wiederbelebung) beschrieben. Vielmehr geht es um eine Verwandlung zu einem neuen, unvergänglichen Leben. Dies wird schon an der Wortwahl sichtbar, die hier verwendet wird. Die Rede von der Auferstehung bzw. Auferweckung drückt das Geschehen metaphorisch aus. Wie man vom Schlaf aufsteht oder geweckt wird, so soll es analog auch den Toten einmal widerfahren.
Die Antwort auf die Frage nach der Möglichkeit einer Auferstehung von den Toten hängt letztlich damit zusammen, ob nur das geschehen kann, was sich menschlicher Erkenntnis voll und ganz erschließt. Es kommt auf unser Wirklichkeitsverständnis an. Die biblische Sprache mit ihren Gleichnissen und Metaphern weist über das Empirisch-Faktische hinaus. Der Osterglaube ist übrigens nicht entstanden, weil bewiesen werden konnte, dass das Grab leer war. An keiner Stelle berufen sich die Jünger Jesu auf das leere Grab, sondern stets auf die Begegnung mit dem Auferstandenen. Der Vorgang der Auferweckung fand jenseits menschlicher Beobachtung statt. Die Auferweckung Jesu ist Inhalt der Verkündigung. Die Auferstehung ist als Wunder verstanden worden, als Eingreifen Gottes in unsere Welt, menschlichem Begreifen entzogen und dennoch nicht unzugänglich.
https://www.ekd.de/glauben/abc/auferstehung.html
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Re: Auferstehung
Für das Neue Testament steht fest, dass es sich bei der Auferstehung Jesu um ein historisches Ereignis handelt
das steht wohl nur für dieses Neue Testament fest.
Daran glauben aber selbst renommierte und promovierte christliche Theolügen heute nicht mehr.
Eine richtige Feststellung.Dass Jesus der verheißene Messias ist, lässt sich nur vor dem Hintergrund behaupten, dass er auferweckt wurde. Und wäre er nicht auferweckt worden, so hätte sein Tod keine Heilsbedeutung.
Auch daran, an die Auferweckung, glauben renommierte und promovierte christliche Theolügen heute nicht mehr.
Re: Auferstehung
Professor Gerd Lüdemann über den weltgeschichtlichen Humbug der Auferstehung
Am Anfang war die Vision, keine erweckte Leiche
Der Theologe Professor Gerd Lüdemann über den »weltgeschichtlichen Humbug« der Auferstehung, ein treffendes Motto der SED und den Traum vom Gottesmord
nd: Professor Lüdemann, am Sonntag feiern Millionen Menschen in aller Welt die Auferstehung Jesu von den Toten. Ein Ereignis, an das Sie nicht nur nicht glauben, sondern dessen Widerlegung Sie einen Großteil Ihrer wissenschaftlichen Arbeit gewidmet haben.
Lüdemann: Damit stehe ich unter den evangelischen Theologen nicht allein. Im 19. Jahrhundert war David Friedrich Strauß der wichtigste Wegbereiter für eine aufgeklärte Sicht auf Jesu Leben und Tod. Im 20. Jahrhundert ist an erster Stelle Rudolf Bultmann zu nennen, der ohne Wenn und Aber postulierte, dass der christliche Osterglaube an der historischen Frage nicht interessiert ist.
Aktuell gelten Sie in Deutschland als bekanntester Bestreiter der Auferweckung Jesu.
Was mich von früheren und heutigen Kollegen, die meine Ansicht teilten und teilen, unterscheidet, ist meine jahrzehntelange und strikte Information der Öffentlichkeit über diesen »weltgeschichtlichen Humbug«, wie David Friedrich Strauß die Auferstehung bezeichnete.
Die Verkündigung der Auferweckung / Evangelium nach Markus
Ein Humbug, der immerhin die Grundlage des christlichen Glaubens und damit der sich auf diesen Glauben berufenden Kirchen ist.
Nach meiner Erfahrung sagen 50 Prozent der Theologieprofessoren, evangelische wie katholische, dass die Auferstehung nicht stattgefunden hat. Sie sagen das aber nur ihren Studenten. Die andere Hälfte schweigt aus Gründen der Opportunität. Ich bin der Einzige, der den Mund aufmacht. Der darüber Artikel und Bücher schreibt. Nur von daher nehme ich Originalität für mein Handeln in Anspruch.
Eine Originalität, die ihren Preis hatte, was Ihre Stellung als Theologieprofessor betrifft.
Ende der 90er Jahre wandelte die Universität Göttingen meinen konfessionsgebundenen Lehrstuhl für »Neues Testament« um in den nichtkonfessionsgebundenen für »Geschichte und Literatur des frühen Christentums«. Mit diesem juristischen Trick wurde ich kaltgestellt, mir wurden finanzielle Mittel sowie die Prüfungsberechtigung entzogen.
Paulus verkündet im ersten Korintherbrief: »Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsere Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich.« Damit sollten Theologen doch eigentlich konform gehen. Gott ist schließlich auch nicht widerlegbar.
Die Auferstehung wird mit Texten fundiert, vor allem mit den Evangelien, die seit Jahrhunderten vorliegen und mittlerweile seit rund 200 Jahren kritisch auf ihren historischen Inhalt und Gehalt untersucht werden. Wer heute noch als Theologe behauptet, dass der tote Jesus auferweckt wurde, dass er auferstanden ist, muss dafür sehr gute Gründe angeben. Und diese Gründe liefern die Texte eben nicht. Sie schließen eine körperliche Auferstehung ebenso aus wie das Konstrukt, der Glaube an die körperliche Auferstehung sei von Anfang an im Christentum präsent und dominierend gewesen.
Was war dann am Anfang?
Visionen. Die Trauer, der Schmerz um Jesus, der ja unzweifelhaft grausam zu Tode gekommen war, ließen bei seinen Anhängern Bilder aufscheinen, die sich dann zu legendären Erzählungen verdichteten. Visionen sind eine plausible Erklärung für die in den Evangelien geschilderten Begegnungen mit dem angeblich auferstandenen Jesus. Ich habe selbst Derartiges erlebt, als mein Vater plötzlich starb.
Nach seinem Tod sah ich ihn wiederholt. Ich war damals 25.
Es gibt Theologen, die bei der Auferstehung von sogenannten objektiven Visionen sprechen.
Diese Visionen »von oben« sind nur ein Trick, sich um die Realität zu drücken. Visionen können zwar durch Äußeres ausgelöst werden, sie entstehen aber stets im Inneren, im Kopf. Sie sind immer subjektiv. Auch die Auferstehung, die als Vorgang übrigens nirgendwo in den Evangelien beschrieben wird. Als rein geistiges, geistliches Ereignis war sie die Glaubensbasis der ersten Christen.
Was aber Paulus nicht reichte ...
Mit Paulus begann die intellektuelle Unredlichkeit. In seinem Ehrgeiz, das Christentum als »Völkerapostel« in der gesamten damals bekannten Welt zu etablieren, genügten ihm Visionen nicht. Derart Zerfließendes war für das Erringen von Macht und Einfluss zu schwach, zu unkonkret. Deshalb musste das »Faktum« der körperlichen Auferstehung her. Die Kirche folgte den Intentionen des Paulus bereitwillig - bis heute.
Paulus behauptete, es gebe Hunderte Zeugen der Auferstehung, von denen die meisten noch leben würden. Eine so dreiste Lüge hätte doch auffliegen müssen.
Er versicherte sogar, Jesus sei mehr als fünfhundert Menschen »auf einmal« erschienen. Auch ein solches Phänomen der Massenvision ist alles andere als selten. Der einende psychologische Grund der Versammelten muss nur stark und suggestiv genug sein. Das gilt besonders für eine von religiösen Hoffnungen und Endzeiterwartungen gesättigte Zeit. Die Bibel ist voll von Visionen. Die Propheten werden ja im Alten Testament nicht zufällig auch als Seher bezeichnet. Sie haben etwas gesehen. Was sie dann verkündigten. In dieser Reihenfolge. Das heißt ganz klar: Am Anfang stand die Vision - nicht das Wort und schon gar nicht eine auferweckte Leiche.
Dennoch setzte sich das Wort, also die Behauptung der leiblichen Auferstehung Jesu, durch?
Weil es durchgesetzt wurde - mit aller Macht und der zur Verfügung stehenden Gewalt. Schon die in den ersten Jahrhunderten auftauchende Bewegung der Gnostiker wurde erbittert bekämpft, weil sie das Symbolische, Bildhafte hervorhob und den plumpen, ja, Materialismus des Auferstehungsdiktats ablehnte.
Einer der entschiedenen Verteidiger von Jesu Auferstehung, Joseph Ratzinger, schreibt, es gehe eben nicht um »das Mirakel einer wiederbelebten Leiche«, sondern um ein überirdisches Mysterium.
Mit einer solchen Haltung kann Ratzinger, der ja als großer Gelehrter und Intellektueller gehandelt wird, natürlich keinen wissenschaftlichen Dialog führen. Denn es geht, wenn man alles bigotte Brimborium wegnimmt, schlicht darum, dass ein toter Körper mit einem Schlag wieder seine Funktionen zurückbekommen haben soll. Der neu erstandene Jesus ließ sich demzufolge anfassen und hat angeblich sogar gegessen. Gebratenen Fisch. Das ist die Körperlichkeit respektive Fleischlichkeit der Auferstehung.
Immerhin geht Ratzinger an Ihrer Kritik des Auferstehungsglaubens nicht vorbei, was ich doch sehr bemerkenswert finde. Im zweiten Band seiner Jesus-Trilogie setzt er sich mit Ihrer Auffassung auseinander, dass infolge der »Umwälzung des naturwissenschaftlichen Weltbildes ... die traditionellen Vorstellungen von der Auferstehung Jesu als erledigt zu betrachten« seien.
Ja, und er stellt dazu die wohl mehr rhetorisch gemeinte Frage: Wenn es Gott gibt, kann er dann nicht auch eine neue Dimension der Wirklichkeit schaffen? Mit dem Hereinnehmen von Gott hat Ratzinger die Ebene der wissenschaftlichen Argumentation verlassen. Man muss sich doch damit auseinandersetzen, dass Jesus wirklich gestorben ist, dass er tot war, dass der Verwesungsprozess sofort begann. Und da geht es auch nach 2000 Jahren immer noch um die einfache Frage: Fand das Ereignis statt oder nicht?
Nach allem, was Wissenschaft und Erfahrung lehren, dürfte eine solche Frage im 21. Jahrhundert eigentlich nicht mehr allen Ernstes gestellt werden.
Die Kirchen stellen sie auch nicht. Weil sie nur am Dogma interessiert sind, nicht an der Wahrheit.
Dem beugte sich offenbar selbst ein durchaus aufgeklärter Theologe wie der 1976 verstorbene Rudolf Bultmann. Er hat die Auferstehung zwar kritisch gesehen, aber nie mit solcher Konsequenz verworfen wie Sie.
Er suchte nach einem Konstrukt, um damit halbwegs intellektuell redlich leben zu können. Er fand es, indem er postulierte, Jesus sei auferstanden in die Verkündigung.
Und was soll das bedeuten?
Das heißt: Wo ein Pfarrer oder eine Pfarrerin predigt über Christus, dort geschieht die Auferstehung. Symbolisch, geistlich. Damit werden der historische Jesus und sein reales Schicksal ausgespart, aber der offiziellen kirchlichen Lehre wird genügt. Auch im apostolischen Glaubensbekenntnis kommt der historische Jesus gar nicht vor.
Das klingt einigermaßen kompliziert. Laut Matthäus-Evangelium hat Jesus erklärt: »Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.« Ist das die von Bultmann gemeinte Verkündigung?
Das hat Jesus nicht gesagt, das wurde ihm zugeschrieben. Aber in der Tat, das ist die Konzeption Bultmanns und auch anderer.
In der SED hieß es: »Wo ein Genosse ist, da ist die Partei.«
Treffender kann man christliche Verkündigung nicht ausdrücken, wenn man »Partei« durch »Kirche« ersetzt.
Warum machen Theologen eine solche Gängelung mit?
Weil die Theologie von den Kirchen abhängig und ihnen nach- und untergeordnet ist. Als das Bundesverfassungsgericht die von mir eingereichte Verfassungsbeschwerde gegen meine universitäre Reglementierung zurückwies, geschah das mit der Begründung, Theologie sei eine »bekenntnisgebundene Glaubenswissenschaft«.
Überraschend finde ich das nicht. Schließlich bedeutet das griechische Wort Theologie »die Lehre von Gott«. Allerdings bleibt da wenig Platz für Wissenschaft.
Eben. Theologie kann keine Wissenschaft sein, weil sie wegen ihrer Voraussetzungen nicht frei ist. Die theologischen Fakultäten arbeiten zwar mit staatlichen Mitteln, aber im Auftrag der jeweiligen Religionsinstitutionen. Die Zugehörigkeit zur Universität sorgt in der Öffentlichkeit für wissenschaftliches Ansehen. Deshalb wollen die Kirchen auch, dass alles so bleibt. Aber Theologie, wie sie derzeit betrieben wird, hat nichts an der Universität zu suchen. Sie sollte eigene Seminare haben und von den Kirchen finanziert werden.
Sie stellen damit Ihrem Berufsstand kein gutes Zeugnis aus. Warum wurden Sie Theologe?
Zunächst hat es mich immer geärgert, dass Pastoren über das Religiöse besser Bescheid wussten als ich, dass sie damit ein Herrschaftswissen hüteten, um die Gläubigen zu beeindrucken und zu bedrücken. Zum anderen war ich schlicht neugierig. Die Bibel, die Evangelien, die damit verbundenen Debatten - das alles faszinierte mich.
Ihr religiöser Glaube blieb aber zunächst unbeschädigt?
Zweifel hatte ich schon. Schließlich beschäftigte ich mich sehr intensiv mit den Originaltexten, ich las Aufklärer wie Montaigne und Descartes. Aber zugleich pflegte ich eine Frömmigkeit, suchte Halt im Glauben. Den ich auch fand. Ich hatte immer Angst vor dem Tod. Und die Botschaft der Auferstehung ist durchaus geeignet, diese Angst zu nehmen. Aber am Ende bin ich krank davon geworden.
Warum funktionierte die Botschaft nicht mehr?
Weil mir klar geworden war, dass sie auf Lüge, Täuschung und Betrug, vor allem auf Selbstbetrug, beruhte. Das Nebeneinander von wissenschaftlichem Anspruch, den ich immer vertrat, und religiöser Selbstzensur entfaltete eine zerstörerische Kraft, von der ich mich und andere Menschen befreien musste. Der einzige Weg, den ich dafür sah, war die Information der Öffentlichkeit über diesen Betrug.
»Der große Betrug« ist der Titel eines Ihrer Bücher.
Das war 1998. Die Veröffentlichung markierte meinen endgültigen Bruch mit dem Christentum. Ich wies in dem Buch nach, wie Jesu Worte und Taten erfunden, verdreht, gefälscht wurden, wie er zu einem Kunstwesen aufgebaut wurde, das mit dem historischen Original nichts mehr zu tun hatte. Wenn man das alles wegnahm, blieb von Jesus und seiner Lehre nicht mehr viel übrig. Für die Begründung eines wie auch immer gearteten sogenannten Christentums reichte dieser Rest nicht.
Dieses Buch war die Wende in Ihrer Theologenlaufbahn?
Die Sanktionen seitens Kirche und Universität folgten umgehend. Der Lösungsprozess begann aber bereits über zehn Jahre zuvor. Damals hatte ich den Entschluss gefasst, ein Buch darüber zu schreiben, dass Jesu Leichnam verwest ist, dass das Grab voll war, dass es keine Auferstehung gab. Schließlich war ich Wissenschaftler und wurde dafür bezahlt, die Ergebnisse, zu denen ich in meiner Arbeit gelangte, zu publizieren und öffentlich zu vertreten.
Im »Großen Betrug« berichten Sie über einen Traum: »Mit letzter Kraft stieß ich Gott selbst in den Pfuhl hinab und wurde endlich frei.« Wurden Sie im Traum zum Mörder Gottes? Wie Nietzsche?
Von diesem übermächtigen Gott, der bedingungslosen Gehorsam verlangte - auch und gerade von studierten Theologen - und der mich gehindert hatte, das zu tun, was ich wirklich wollte und musste, habe ich mich mühsam, schmerzhaft, aber schließlich endgültig freigekämpft. Der Traum drückt das aus.
Die weitreichende gesellschaftliche Konsequenz, die Sie aus Ihrer Erkenntnis der Nicht-Auferstehung Jesu formulierten, lautet, dass diese niemandem mehr erlaube, sich noch guten Gewissens Christ zu nennen.
Weil damit die seit Paulus behauptete theologische Basis für ein solches Bekenntnis entfällt.
Bei einer Talkshow wurde Oskar Lafontaine gefragt, warum er noch immer der katholischen Kirche angehöre. Er nannte als Grund die katholische Soziallehre. Für andere ist es die Bergpredigt oder der Pazifismus Jesu. Ist die Auferstehung, zumindest in Europa, mittlerweile nicht ohnehin Kirchenfolklore, die halt dazugehört wie Kerzen und Orgelmusik?
Das mag für einen großen Teil der Kirchgänger und Kirchenmitglieder gelten. Aber es sind letztlich Ausflüchte. Es ist das Ignorieren einer historischen Tatsache. Und auf dieser Ignoranz gründet der anhaltende Einfluss der Kirchen. Deren Amtsträger predigen ungebrochen wider besseres geschichtliches Wissen von den Kanzeln: Jesus ist auferstanden. Wobei man natürlich voraussetzt, dass er körperlich auferstanden ist mit allen daran hängenden Hoffnungen und Erwartungen. Hinzu kommt die Macht der Liturgie. Sonntag für Sonntag, an kirchlichen Feiertagen und natürlich besonders zu Ostern perpetuieren die Kirchen so ihren Anspruch als gigantische Täuschungs- und Selbsttäuschungsanstalten.
Als Theologe waren Sie selbst Mitglied einer solchen Täuschungsanstalt.
Anderenfalls hätte ich meinen Beruf nicht ausüben dürfen.
Nach Ihrer Emeritierung sind Sie aus der Kirche ausgetreten?
Nein.
Das überrascht mich.
Es stimmt: Der Preis für mein Verbleiben im Staatsdienst war die Kirchenmitgliedschaft. Eine Entlassung hätte meine ohnehin seit 1998 eingeschränkten Mittel und Möglichkeiten zusätzlich verringert. So konnte ich weiter viele Jahre einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des frühen Christentums leisten. Und immerhin haben Pfarrer und andere, die bei mir lernten und ursprünglich in den Kirchendienst wollten, dann darauf verzichtet. Es gibt Bindungen und Verbindungen, die mir weiter wichtig sind. Meine Kritik an der Kirche wurde durch meine Mitgliedschaft nie beeinträchtigt.
Sind Sie noch religiös?
Nicht im Sinne einer Konfession. Ich verstehe mich als Humanist und Aufklärer. Die Fragen nach Gott, dem Göttlichen, dem letzten Grund halte ich nach wie vor für legitim. Diese Fragen wird es immer geben. Die Antworten dürfen sich allerdings nicht an einem Erkenntnisstand orientieren, der seit Jahrhunderten überholt ist, sondern müssen das aktuelle Wissen zur Grundlage haben. Wissen ist relativ und macht auch unsere Weltsicht relativ. Aber keine Kirche kann Relativismus ertragen.
Die »Diktatur des Relativismus« war das wichtigste Angriffsziel von Papst Benedikt XVI.
Weil Relativismus absolute Wahrheiten ablehnt, die die Kirche nicht aufgeben will und kann. Natürlich gibt es Rahmenbedingungen, ethische Normen vor allem, die unverzichtbar für das soziale Leben sind. Doch alles andere ist relativ. Deshalb sind wir Relativisten. Der Gegensatz ist Fundamentalismus. Von dieser Denkrichtung geht die eigentliche Diktatur aus.
Abgesehen davon, dass in Sachen Auferstehung immer wieder auch Ihr Name fällt, hat sich die Debatte über dieses Thema offenbar weitgehend erschöpft.
Es bleibt ein Dauerthema, weil es den zentralen Mythos betrifft, den die Kirchen erbittert verteidigen, obwohl jeder halbwegs aufgeklärte Mensch es mittlerweile besser wissen kann, wissen muss. Wissenschaftlich habe ich dem Thema zunächst nichts mehr hinzuzufügen. Meine abschließenden Ansichten dazu habe ich vor gut zehn Jahren in dem Buch dargelegt »Die Auferweckung Jesu von den Toten - Ursprung und Geschichte einer Selbsttäuschung«. Ein verständliches Buch auch für Nichttheologen. Mich beschäftigen jetzt andere, für Glauben und Kirche nicht weniger existenzielle Fragen.
Zum Beispiel?
Der christliche Antisemitismus. Ich habe ein Buch geschrieben über den von Paulus verfassten Ersten Thessalonicherbrief, den ältesten bekannten christlichen Text. Er enthält Antisemitismus von einem Ausmaß, das keine andere Quelle der frühen Kirche aufweist. Das muss man sich einmal klarmachen: Der älteste christliche Text ist der übelste antisemitische christliche Text, den es überhaupt gibt! Da konnte doch nur Antisemitismus herauskommen. Von wegen: Wir sind alle Brüder. Die Juden sind aller Menschen Feind, schreibt Paulus, der ja selbst Jude war, über die anderen. Sicher ging es damals um die Abgrenzung der entstehenden christlichen Gemeinden. Doch es war völlig überzogen, so übel zu reden. Das ist unentschuldbar. Aber die Kirche thematisiert das nicht.
http://www.neues-deutschland.de/artikel ... eiche.html
Am Anfang war die Vision, keine erweckte Leiche
Der Theologe Professor Gerd Lüdemann über den »weltgeschichtlichen Humbug« der Auferstehung, ein treffendes Motto der SED und den Traum vom Gottesmord
nd: Professor Lüdemann, am Sonntag feiern Millionen Menschen in aller Welt die Auferstehung Jesu von den Toten. Ein Ereignis, an das Sie nicht nur nicht glauben, sondern dessen Widerlegung Sie einen Großteil Ihrer wissenschaftlichen Arbeit gewidmet haben.
Lüdemann: Damit stehe ich unter den evangelischen Theologen nicht allein. Im 19. Jahrhundert war David Friedrich Strauß der wichtigste Wegbereiter für eine aufgeklärte Sicht auf Jesu Leben und Tod. Im 20. Jahrhundert ist an erster Stelle Rudolf Bultmann zu nennen, der ohne Wenn und Aber postulierte, dass der christliche Osterglaube an der historischen Frage nicht interessiert ist.
Aktuell gelten Sie in Deutschland als bekanntester Bestreiter der Auferweckung Jesu.
Was mich von früheren und heutigen Kollegen, die meine Ansicht teilten und teilen, unterscheidet, ist meine jahrzehntelange und strikte Information der Öffentlichkeit über diesen »weltgeschichtlichen Humbug«, wie David Friedrich Strauß die Auferstehung bezeichnete.
Die Verkündigung der Auferweckung / Evangelium nach Markus
Evangelium nach MarkusUnd als der Sabbat vergangen war, kauften Maria, die Magdalenerin, und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome Spezereien, um hinzugehen und ihn zu salben. Und sehr früh am ersten Tag der Woche kommen sie zum Grab, als die Sonne aufging. Und sie sagten zu sich: Wer wird uns den Stein wegwälzen von der Tür des Grabes? Und als sie hinschauen, sehen sie, dass der Stein weggewälzt ist. Er war nämlich sehr groß. Und als sie in das Grab hineingingen, sahen sie einen Jüngling zur Rechten sitzen, bekleidet mit einem weißen Gewand, und sie erschraken. Er aber sagt ihnen: Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus den Nazarener, den Gekreuzigten. Er wurde auferweckt, er ist nicht hier. Siehe, da ist die Stätte, wo sie ihn hinlegten. Aber geht hin und sagt seinen Jüngern und Petrus: Er geht euch voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat.
Ein Humbug, der immerhin die Grundlage des christlichen Glaubens und damit der sich auf diesen Glauben berufenden Kirchen ist.
Nach meiner Erfahrung sagen 50 Prozent der Theologieprofessoren, evangelische wie katholische, dass die Auferstehung nicht stattgefunden hat. Sie sagen das aber nur ihren Studenten. Die andere Hälfte schweigt aus Gründen der Opportunität. Ich bin der Einzige, der den Mund aufmacht. Der darüber Artikel und Bücher schreibt. Nur von daher nehme ich Originalität für mein Handeln in Anspruch.
Eine Originalität, die ihren Preis hatte, was Ihre Stellung als Theologieprofessor betrifft.
Ende der 90er Jahre wandelte die Universität Göttingen meinen konfessionsgebundenen Lehrstuhl für »Neues Testament« um in den nichtkonfessionsgebundenen für »Geschichte und Literatur des frühen Christentums«. Mit diesem juristischen Trick wurde ich kaltgestellt, mir wurden finanzielle Mittel sowie die Prüfungsberechtigung entzogen.
Paulus verkündet im ersten Korintherbrief: »Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsere Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich.« Damit sollten Theologen doch eigentlich konform gehen. Gott ist schließlich auch nicht widerlegbar.
Die Auferstehung wird mit Texten fundiert, vor allem mit den Evangelien, die seit Jahrhunderten vorliegen und mittlerweile seit rund 200 Jahren kritisch auf ihren historischen Inhalt und Gehalt untersucht werden. Wer heute noch als Theologe behauptet, dass der tote Jesus auferweckt wurde, dass er auferstanden ist, muss dafür sehr gute Gründe angeben. Und diese Gründe liefern die Texte eben nicht. Sie schließen eine körperliche Auferstehung ebenso aus wie das Konstrukt, der Glaube an die körperliche Auferstehung sei von Anfang an im Christentum präsent und dominierend gewesen.
Was war dann am Anfang?
Visionen. Die Trauer, der Schmerz um Jesus, der ja unzweifelhaft grausam zu Tode gekommen war, ließen bei seinen Anhängern Bilder aufscheinen, die sich dann zu legendären Erzählungen verdichteten. Visionen sind eine plausible Erklärung für die in den Evangelien geschilderten Begegnungen mit dem angeblich auferstandenen Jesus. Ich habe selbst Derartiges erlebt, als mein Vater plötzlich starb.
Nach seinem Tod sah ich ihn wiederholt. Ich war damals 25.
Es gibt Theologen, die bei der Auferstehung von sogenannten objektiven Visionen sprechen.
Diese Visionen »von oben« sind nur ein Trick, sich um die Realität zu drücken. Visionen können zwar durch Äußeres ausgelöst werden, sie entstehen aber stets im Inneren, im Kopf. Sie sind immer subjektiv. Auch die Auferstehung, die als Vorgang übrigens nirgendwo in den Evangelien beschrieben wird. Als rein geistiges, geistliches Ereignis war sie die Glaubensbasis der ersten Christen.
Was aber Paulus nicht reichte ...
Mit Paulus begann die intellektuelle Unredlichkeit. In seinem Ehrgeiz, das Christentum als »Völkerapostel« in der gesamten damals bekannten Welt zu etablieren, genügten ihm Visionen nicht. Derart Zerfließendes war für das Erringen von Macht und Einfluss zu schwach, zu unkonkret. Deshalb musste das »Faktum« der körperlichen Auferstehung her. Die Kirche folgte den Intentionen des Paulus bereitwillig - bis heute.
Paulus behauptete, es gebe Hunderte Zeugen der Auferstehung, von denen die meisten noch leben würden. Eine so dreiste Lüge hätte doch auffliegen müssen.
Er versicherte sogar, Jesus sei mehr als fünfhundert Menschen »auf einmal« erschienen. Auch ein solches Phänomen der Massenvision ist alles andere als selten. Der einende psychologische Grund der Versammelten muss nur stark und suggestiv genug sein. Das gilt besonders für eine von religiösen Hoffnungen und Endzeiterwartungen gesättigte Zeit. Die Bibel ist voll von Visionen. Die Propheten werden ja im Alten Testament nicht zufällig auch als Seher bezeichnet. Sie haben etwas gesehen. Was sie dann verkündigten. In dieser Reihenfolge. Das heißt ganz klar: Am Anfang stand die Vision - nicht das Wort und schon gar nicht eine auferweckte Leiche.
Dennoch setzte sich das Wort, also die Behauptung der leiblichen Auferstehung Jesu, durch?
Weil es durchgesetzt wurde - mit aller Macht und der zur Verfügung stehenden Gewalt. Schon die in den ersten Jahrhunderten auftauchende Bewegung der Gnostiker wurde erbittert bekämpft, weil sie das Symbolische, Bildhafte hervorhob und den plumpen, ja, Materialismus des Auferstehungsdiktats ablehnte.
Einer der entschiedenen Verteidiger von Jesu Auferstehung, Joseph Ratzinger, schreibt, es gehe eben nicht um »das Mirakel einer wiederbelebten Leiche«, sondern um ein überirdisches Mysterium.
Mit einer solchen Haltung kann Ratzinger, der ja als großer Gelehrter und Intellektueller gehandelt wird, natürlich keinen wissenschaftlichen Dialog führen. Denn es geht, wenn man alles bigotte Brimborium wegnimmt, schlicht darum, dass ein toter Körper mit einem Schlag wieder seine Funktionen zurückbekommen haben soll. Der neu erstandene Jesus ließ sich demzufolge anfassen und hat angeblich sogar gegessen. Gebratenen Fisch. Das ist die Körperlichkeit respektive Fleischlichkeit der Auferstehung.
Immerhin geht Ratzinger an Ihrer Kritik des Auferstehungsglaubens nicht vorbei, was ich doch sehr bemerkenswert finde. Im zweiten Band seiner Jesus-Trilogie setzt er sich mit Ihrer Auffassung auseinander, dass infolge der »Umwälzung des naturwissenschaftlichen Weltbildes ... die traditionellen Vorstellungen von der Auferstehung Jesu als erledigt zu betrachten« seien.
Ja, und er stellt dazu die wohl mehr rhetorisch gemeinte Frage: Wenn es Gott gibt, kann er dann nicht auch eine neue Dimension der Wirklichkeit schaffen? Mit dem Hereinnehmen von Gott hat Ratzinger die Ebene der wissenschaftlichen Argumentation verlassen. Man muss sich doch damit auseinandersetzen, dass Jesus wirklich gestorben ist, dass er tot war, dass der Verwesungsprozess sofort begann. Und da geht es auch nach 2000 Jahren immer noch um die einfache Frage: Fand das Ereignis statt oder nicht?
Nach allem, was Wissenschaft und Erfahrung lehren, dürfte eine solche Frage im 21. Jahrhundert eigentlich nicht mehr allen Ernstes gestellt werden.
Die Kirchen stellen sie auch nicht. Weil sie nur am Dogma interessiert sind, nicht an der Wahrheit.
Dem beugte sich offenbar selbst ein durchaus aufgeklärter Theologe wie der 1976 verstorbene Rudolf Bultmann. Er hat die Auferstehung zwar kritisch gesehen, aber nie mit solcher Konsequenz verworfen wie Sie.
Er suchte nach einem Konstrukt, um damit halbwegs intellektuell redlich leben zu können. Er fand es, indem er postulierte, Jesus sei auferstanden in die Verkündigung.
Und was soll das bedeuten?
Das heißt: Wo ein Pfarrer oder eine Pfarrerin predigt über Christus, dort geschieht die Auferstehung. Symbolisch, geistlich. Damit werden der historische Jesus und sein reales Schicksal ausgespart, aber der offiziellen kirchlichen Lehre wird genügt. Auch im apostolischen Glaubensbekenntnis kommt der historische Jesus gar nicht vor.
Das klingt einigermaßen kompliziert. Laut Matthäus-Evangelium hat Jesus erklärt: »Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.« Ist das die von Bultmann gemeinte Verkündigung?
Das hat Jesus nicht gesagt, das wurde ihm zugeschrieben. Aber in der Tat, das ist die Konzeption Bultmanns und auch anderer.
In der SED hieß es: »Wo ein Genosse ist, da ist die Partei.«
Treffender kann man christliche Verkündigung nicht ausdrücken, wenn man »Partei« durch »Kirche« ersetzt.
Warum machen Theologen eine solche Gängelung mit?
Weil die Theologie von den Kirchen abhängig und ihnen nach- und untergeordnet ist. Als das Bundesverfassungsgericht die von mir eingereichte Verfassungsbeschwerde gegen meine universitäre Reglementierung zurückwies, geschah das mit der Begründung, Theologie sei eine »bekenntnisgebundene Glaubenswissenschaft«.
Überraschend finde ich das nicht. Schließlich bedeutet das griechische Wort Theologie »die Lehre von Gott«. Allerdings bleibt da wenig Platz für Wissenschaft.
Eben. Theologie kann keine Wissenschaft sein, weil sie wegen ihrer Voraussetzungen nicht frei ist. Die theologischen Fakultäten arbeiten zwar mit staatlichen Mitteln, aber im Auftrag der jeweiligen Religionsinstitutionen. Die Zugehörigkeit zur Universität sorgt in der Öffentlichkeit für wissenschaftliches Ansehen. Deshalb wollen die Kirchen auch, dass alles so bleibt. Aber Theologie, wie sie derzeit betrieben wird, hat nichts an der Universität zu suchen. Sie sollte eigene Seminare haben und von den Kirchen finanziert werden.
Sie stellen damit Ihrem Berufsstand kein gutes Zeugnis aus. Warum wurden Sie Theologe?
Zunächst hat es mich immer geärgert, dass Pastoren über das Religiöse besser Bescheid wussten als ich, dass sie damit ein Herrschaftswissen hüteten, um die Gläubigen zu beeindrucken und zu bedrücken. Zum anderen war ich schlicht neugierig. Die Bibel, die Evangelien, die damit verbundenen Debatten - das alles faszinierte mich.
Ihr religiöser Glaube blieb aber zunächst unbeschädigt?
Zweifel hatte ich schon. Schließlich beschäftigte ich mich sehr intensiv mit den Originaltexten, ich las Aufklärer wie Montaigne und Descartes. Aber zugleich pflegte ich eine Frömmigkeit, suchte Halt im Glauben. Den ich auch fand. Ich hatte immer Angst vor dem Tod. Und die Botschaft der Auferstehung ist durchaus geeignet, diese Angst zu nehmen. Aber am Ende bin ich krank davon geworden.
Warum funktionierte die Botschaft nicht mehr?
Weil mir klar geworden war, dass sie auf Lüge, Täuschung und Betrug, vor allem auf Selbstbetrug, beruhte. Das Nebeneinander von wissenschaftlichem Anspruch, den ich immer vertrat, und religiöser Selbstzensur entfaltete eine zerstörerische Kraft, von der ich mich und andere Menschen befreien musste. Der einzige Weg, den ich dafür sah, war die Information der Öffentlichkeit über diesen Betrug.
»Der große Betrug« ist der Titel eines Ihrer Bücher.
Das war 1998. Die Veröffentlichung markierte meinen endgültigen Bruch mit dem Christentum. Ich wies in dem Buch nach, wie Jesu Worte und Taten erfunden, verdreht, gefälscht wurden, wie er zu einem Kunstwesen aufgebaut wurde, das mit dem historischen Original nichts mehr zu tun hatte. Wenn man das alles wegnahm, blieb von Jesus und seiner Lehre nicht mehr viel übrig. Für die Begründung eines wie auch immer gearteten sogenannten Christentums reichte dieser Rest nicht.
Dieses Buch war die Wende in Ihrer Theologenlaufbahn?
Die Sanktionen seitens Kirche und Universität folgten umgehend. Der Lösungsprozess begann aber bereits über zehn Jahre zuvor. Damals hatte ich den Entschluss gefasst, ein Buch darüber zu schreiben, dass Jesu Leichnam verwest ist, dass das Grab voll war, dass es keine Auferstehung gab. Schließlich war ich Wissenschaftler und wurde dafür bezahlt, die Ergebnisse, zu denen ich in meiner Arbeit gelangte, zu publizieren und öffentlich zu vertreten.
Im »Großen Betrug« berichten Sie über einen Traum: »Mit letzter Kraft stieß ich Gott selbst in den Pfuhl hinab und wurde endlich frei.« Wurden Sie im Traum zum Mörder Gottes? Wie Nietzsche?
Von diesem übermächtigen Gott, der bedingungslosen Gehorsam verlangte - auch und gerade von studierten Theologen - und der mich gehindert hatte, das zu tun, was ich wirklich wollte und musste, habe ich mich mühsam, schmerzhaft, aber schließlich endgültig freigekämpft. Der Traum drückt das aus.
Die weitreichende gesellschaftliche Konsequenz, die Sie aus Ihrer Erkenntnis der Nicht-Auferstehung Jesu formulierten, lautet, dass diese niemandem mehr erlaube, sich noch guten Gewissens Christ zu nennen.
Weil damit die seit Paulus behauptete theologische Basis für ein solches Bekenntnis entfällt.
Bei einer Talkshow wurde Oskar Lafontaine gefragt, warum er noch immer der katholischen Kirche angehöre. Er nannte als Grund die katholische Soziallehre. Für andere ist es die Bergpredigt oder der Pazifismus Jesu. Ist die Auferstehung, zumindest in Europa, mittlerweile nicht ohnehin Kirchenfolklore, die halt dazugehört wie Kerzen und Orgelmusik?
Das mag für einen großen Teil der Kirchgänger und Kirchenmitglieder gelten. Aber es sind letztlich Ausflüchte. Es ist das Ignorieren einer historischen Tatsache. Und auf dieser Ignoranz gründet der anhaltende Einfluss der Kirchen. Deren Amtsträger predigen ungebrochen wider besseres geschichtliches Wissen von den Kanzeln: Jesus ist auferstanden. Wobei man natürlich voraussetzt, dass er körperlich auferstanden ist mit allen daran hängenden Hoffnungen und Erwartungen. Hinzu kommt die Macht der Liturgie. Sonntag für Sonntag, an kirchlichen Feiertagen und natürlich besonders zu Ostern perpetuieren die Kirchen so ihren Anspruch als gigantische Täuschungs- und Selbsttäuschungsanstalten.
Als Theologe waren Sie selbst Mitglied einer solchen Täuschungsanstalt.
Anderenfalls hätte ich meinen Beruf nicht ausüben dürfen.
Nach Ihrer Emeritierung sind Sie aus der Kirche ausgetreten?
Nein.
Das überrascht mich.
Es stimmt: Der Preis für mein Verbleiben im Staatsdienst war die Kirchenmitgliedschaft. Eine Entlassung hätte meine ohnehin seit 1998 eingeschränkten Mittel und Möglichkeiten zusätzlich verringert. So konnte ich weiter viele Jahre einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des frühen Christentums leisten. Und immerhin haben Pfarrer und andere, die bei mir lernten und ursprünglich in den Kirchendienst wollten, dann darauf verzichtet. Es gibt Bindungen und Verbindungen, die mir weiter wichtig sind. Meine Kritik an der Kirche wurde durch meine Mitgliedschaft nie beeinträchtigt.
Sind Sie noch religiös?
Nicht im Sinne einer Konfession. Ich verstehe mich als Humanist und Aufklärer. Die Fragen nach Gott, dem Göttlichen, dem letzten Grund halte ich nach wie vor für legitim. Diese Fragen wird es immer geben. Die Antworten dürfen sich allerdings nicht an einem Erkenntnisstand orientieren, der seit Jahrhunderten überholt ist, sondern müssen das aktuelle Wissen zur Grundlage haben. Wissen ist relativ und macht auch unsere Weltsicht relativ. Aber keine Kirche kann Relativismus ertragen.
Die »Diktatur des Relativismus« war das wichtigste Angriffsziel von Papst Benedikt XVI.
Weil Relativismus absolute Wahrheiten ablehnt, die die Kirche nicht aufgeben will und kann. Natürlich gibt es Rahmenbedingungen, ethische Normen vor allem, die unverzichtbar für das soziale Leben sind. Doch alles andere ist relativ. Deshalb sind wir Relativisten. Der Gegensatz ist Fundamentalismus. Von dieser Denkrichtung geht die eigentliche Diktatur aus.
Abgesehen davon, dass in Sachen Auferstehung immer wieder auch Ihr Name fällt, hat sich die Debatte über dieses Thema offenbar weitgehend erschöpft.
Es bleibt ein Dauerthema, weil es den zentralen Mythos betrifft, den die Kirchen erbittert verteidigen, obwohl jeder halbwegs aufgeklärte Mensch es mittlerweile besser wissen kann, wissen muss. Wissenschaftlich habe ich dem Thema zunächst nichts mehr hinzuzufügen. Meine abschließenden Ansichten dazu habe ich vor gut zehn Jahren in dem Buch dargelegt »Die Auferweckung Jesu von den Toten - Ursprung und Geschichte einer Selbsttäuschung«. Ein verständliches Buch auch für Nichttheologen. Mich beschäftigen jetzt andere, für Glauben und Kirche nicht weniger existenzielle Fragen.
Zum Beispiel?
Der christliche Antisemitismus. Ich habe ein Buch geschrieben über den von Paulus verfassten Ersten Thessalonicherbrief, den ältesten bekannten christlichen Text. Er enthält Antisemitismus von einem Ausmaß, das keine andere Quelle der frühen Kirche aufweist. Das muss man sich einmal klarmachen: Der älteste christliche Text ist der übelste antisemitische christliche Text, den es überhaupt gibt! Da konnte doch nur Antisemitismus herauskommen. Von wegen: Wir sind alle Brüder. Die Juden sind aller Menschen Feind, schreibt Paulus, der ja selbst Jude war, über die anderen. Sicher ging es damals um die Abgrenzung der entstehenden christlichen Gemeinden. Doch es war völlig überzogen, so übel zu reden. Das ist unentschuldbar. Aber die Kirche thematisiert das nicht.
http://www.neues-deutschland.de/artikel ... eiche.html
Gerd Lüdemann (geboren 1946) war bis 2011 Professor an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Göttingen. Mitte der 90er Jahre erregte er mit seiner demonstrativen Zurückweisung des Dogmas von der leiblichen Auferstehung Jesu die Aufmerksamkeit der Medienöffentlichkeit und den Unmut der Kirchenfunktionäre. 1998 erschien sein Buch »Der große Betrug - Und was Jesus wirklich sagte und tat«. Der daraufhin von der evangelischen Kirche geforderten Entlassung aus dem Staatsdienst bzw. Entfernung von der Fakultät kam die Universität zwar nicht nach, entzog ihm aber die Prüfungsberechtigung und strich Fördermittel. Dagegen ging Lüdemann bis vor das Bundesverfassungsgericht, das 2008 seine Beschwerde zurückwies. Der Neutestamentler, der auch mehrere Jahre in den USA lehrte, gilt als international renommierter Forscher zur frühen Geschichte des Christentums. 2008 legte er gemeinsam mit Frank Schleritt eine Neuübersetzung des Neuen Testaments aus dem Griechischen vor. In seinem jüngsten Buch »Der älteste christliche Text - Erster Thessalonicherbrief« weist Lüdemann nach, dass sich bereits in diesem Dokument die wichtigsten antijüdischen Vorwürfe und Klischees finden, die später von den christlichen Kirchen systematisiert wurden.
Re: Auferstehung
An dieser Stelle sagt Gerd Lüdemann, wer er wirklich ist:
Es gibt eine Vielzahl von Interpretationsmöglichkeiten, aber irgendwo gibt es auch Grenzen, wo man ehrlich sagen muss, ich bin kein Christ, ich bin kein evangelischer Theologe mehr.
Gerd Lüdemann vertritt die Hypothese, dass Paulus ein Betrüger war. Es sagt:
Im Gegensatz zu Gerd Lüdemann, behauptet Paulus er habe seinen Auferstehungsglauben von andern übernommen. Und weiter schreibt Paulus: „Ob nun ich verkündige oder die anderen: das ist unsere Botschaft, und das ist der Glaube, den ihr angenommen habt.“ (1 Kor 15,11)
Folglich steht Aussage gegen Aussage. Wenn Paulus, die Wahrheit schreibt, dann irrt Gerd Lüdemann.
Paulus schrieb den Brief nicht für uns, sondern an die Gemeinde von Korinth. Im Gegensatz zu uns heute, hatten diese Menschen alle Möglichkeiten die Aussagen des Paulus zu überprüfen.
Hätte Paulus gelogen, wäre das aufgeflogen.
Ein weiteres Indiz dafür, dass Paulus die Wahrheit schrieb, ist die feste Formel, in der er den Auferstehungsglauben verkündigt:
Man geht davon aus, dass Paulus im Jahr 33 mit seiner Mission begann. Zuvor hatte er die Christen verfolgt. Es gab sie folglich schon, die christlichen Gemeinden mit ihrem Auferstehungsglauben als Paulus selbst Christ wurde. Paulus schreibt über sich selbst: „Denn ich bin der geringste von den Aposteln; ich bin nicht wert, Apostel genannt zu werden, weil ich die Kirche Gottes verfolgt habe.“
Gerd Lüdemann behauptet weiter: „Deshalb musste das »Faktum« der körperlichen Auferstehung her. Die Kirche folgte den Intentionen des Paulus bereitwillig - bis heute.“
Leider belegt Gerd Lüdemann seine Behauptung in dem Interview nicht. Es ist mir ein Rätsel, wie er auf diese These kommt. Die These einer irgendwie wiederbelebten Leiche bestätigt Paulus gerade nicht!
Paulus schreibt im Gegenteil nur, dass Jesus “erschienen“ ist.
Weiter schreibt Paulus:
>>Einer der entschiedenen Verteidiger von Jesu Auferstehung, Joseph Ratzinger, schreibt, es gehe eben nicht um »das Mirakel einer wiederbelebten Leiche«, sondern um ein überirdisches Mysterium.<<
In seinem zweiten Jesus Buch „Jesus von Nazareth“, Herder, S. 271 schreibt Joseph Ratzinger:
Alles andere, wie dies, ist Nonsens: „Lüdemann: Damit stehe ich unter den evangelischen Theologen nicht allein.“»Der große Betrug« ist der Titel eines Ihrer Bücher.
Das war 1998. Die Veröffentlichung markierte meinen endgültigen Bruch mit dem Christentum. Ich wies in dem Buch nach, wie Jesu Worte und Taten erfunden, verdreht, gefälscht wurden, wie er zu einem Kunstwesen aufgebaut wurde, das mit dem historischen Original nichts mehr zu tun hatte. Wenn man das alles wegnahm, blieb von Jesus und seiner Lehre nicht mehr viel übrig. Für die Begründung eines wie auch immer gearteten sogenannten Christentums reichte dieser Rest nicht. http://www.neues-deutschland.de/artikel ... eiche.html
Es gibt eine Vielzahl von Interpretationsmöglichkeiten, aber irgendwo gibt es auch Grenzen, wo man ehrlich sagen muss, ich bin kein Christ, ich bin kein evangelischer Theologe mehr.
Gerd Lüdemann vertritt die Hypothese, dass Paulus ein Betrüger war. Es sagt:
Paulus schreibt im Frühjahr 55, also 14 Jahre nach Jesu Kreuzigung an die Korinther: „Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe“.Was aber Paulus nicht reichte ...
Mit Paulus begann die intellektuelle Unredlichkeit. In seinem Ehrgeiz, das Christentum als »Völkerapostel« in der gesamten damals bekannten Welt zu etablieren, genügten ihm Visionen nicht. Derart Zerfließendes war für das Erringen von Macht und Einfluss zu schwach, zu unkonkret. Deshalb musste das »Faktum« der körperlichen Auferstehung her. Die Kirche folgte den Intentionen des Paulus bereitwillig - bis heute. http://www.neues-deutschland.de/artikel ... eiche.html
Im Gegensatz zu Gerd Lüdemann, behauptet Paulus er habe seinen Auferstehungsglauben von andern übernommen. Und weiter schreibt Paulus: „Ob nun ich verkündige oder die anderen: das ist unsere Botschaft, und das ist der Glaube, den ihr angenommen habt.“ (1 Kor 15,11)
Folglich steht Aussage gegen Aussage. Wenn Paulus, die Wahrheit schreibt, dann irrt Gerd Lüdemann.
Paulus schrieb den Brief nicht für uns, sondern an die Gemeinde von Korinth. Im Gegensatz zu uns heute, hatten diese Menschen alle Möglichkeiten die Aussagen des Paulus zu überprüfen.
Hätte Paulus gelogen, wäre das aufgeflogen.
Ein weiteres Indiz dafür, dass Paulus die Wahrheit schrieb, ist die feste Formel, in der er den Auferstehungsglauben verkündigt:
Er sagt also tatsächlich nichts Neues. Paulus erinnert lediglich und zwar in Form einer bekannten festen Formel. ("Ich erinnere euch, Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündet habe. Ihr habt es angenommen; es ist der Grund, auf dem ihr steht.“ 1Kor. 15,1)Christus ist für unsere Sünden gestorben, /
gemäß der Schrift,
und ist begraben worden. /
Er ist am dritten Tag auferweckt worden, /
gemäß der Schrift,
und erschien dem Kephas, dann den Zwölf.
Man geht davon aus, dass Paulus im Jahr 33 mit seiner Mission begann. Zuvor hatte er die Christen verfolgt. Es gab sie folglich schon, die christlichen Gemeinden mit ihrem Auferstehungsglauben als Paulus selbst Christ wurde. Paulus schreibt über sich selbst: „Denn ich bin der geringste von den Aposteln; ich bin nicht wert, Apostel genannt zu werden, weil ich die Kirche Gottes verfolgt habe.“
Gerd Lüdemann behauptet weiter: „Deshalb musste das »Faktum« der körperlichen Auferstehung her. Die Kirche folgte den Intentionen des Paulus bereitwillig - bis heute.“
Leider belegt Gerd Lüdemann seine Behauptung in dem Interview nicht. Es ist mir ein Rätsel, wie er auf diese These kommt. Die These einer irgendwie wiederbelebten Leiche bestätigt Paulus gerade nicht!
Paulus schreibt im Gegenteil nur, dass Jesus “erschienen“ ist.
Weiter schreibt Paulus:
Auch Ingolf Bossenz weist Gerd Lüdemann im „Neuen Deutschland“ darauf hin:Nun könnte einer fragen: Wie werden die Toten auferweckt, was für einen Leib werden sie haben?
Was für eine törichte Frage! Auch das, was du säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt. Und was du säst, hat noch nicht die Gestalt, die entstehen wird; es ist nur ein nacktes Samenkorn, zum Beispiel ein Weizenkorn oder ein anderes. Gott gibt ihm die Gestalt, die er vorgesehen hat, jedem Samen eine andere. Auch die Lebewesen haben nicht alle die gleiche Gestalt. Die Gestalt der Menschen ist anders als die der Haustiere, die Gestalt der Vögel anders als die der Fische. Auch gibt es Himmelskörper und irdische Körper. Die Schönheit der Himmelskörper ist anders als die der irdischen Körper. Der Glanz der Sonne ist anders als der Glanz des Mondes, anders als der Glanz der Sterne; denn auch die Gestirne unterscheiden sich durch ihren Glanz.
So ist es auch mit der Auferstehung der Toten. Was gesät wird, ist verweslich, was auferweckt wird, unverweslich. Was gesät wird, ist armselig, was auferweckt wird, herrlich. Was gesät wird, ist schwach, was auferweckt wird, ist stark. Gesät wird ein irdischer Leib, auferweckt ein überirdischer Leib. Wenn es einen irdischen Leib gibt, gibt es auch einen überirdischen [wörtlich: ein pneumatischer («geistlicher») Leib].
So steht es auch in der Schrift: Adam, der Erste Mensch, wurde ein irdisches Lebewesen. Der Letzte Adam wurde lebendig machender Geist. Aber zuerst kommt nicht das Überirdische; zuerst kommt das Irdische, dann das Überirdische. Der Erste Mensch stammt von der Erde und ist Erde; der Zweite Mensch stammt vom Himmel. Wie der von der Erde irdisch war, so sind es auch seine Nachfahren. Und wie der vom Himmel himmlisch ist, so sind es auch seine Nachfahren. Wie wir nach dem Bild des Irdischen gestaltet wurden, so werden wir auch nach dem Bild des Himmlischen gestaltet werden.
Damit will ich sagen, Brüder:
Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht erben; das Vergängliche erbt nicht das Unvergängliche. (1. Kor 15,36-50)
>>Einer der entschiedenen Verteidiger von Jesu Auferstehung, Joseph Ratzinger, schreibt, es gehe eben nicht um »das Mirakel einer wiederbelebten Leiche«, sondern um ein überirdisches Mysterium.<<
In seinem zweiten Jesus Buch „Jesus von Nazareth“, Herder, S. 271 schreibt Joseph Ratzinger:
Gerd Lüdemann zum Beispiel scheint es evident, dass infolge der »Umwälzung des naturwissenschaftlichen Weltbildes ... die traditionellen Vorstellungen von der Auferstehung Jesu als erledigt zu betrachten« seien (zit. Nach Wilckens I/2, S. 119f). Aber was ist nun genau das „naturwissenschaftliche Weltbild“? Wie weit reicht seine Normativität? Hartmut Gese hat in seinem wichtigen Beitrag Die Frage des Weltbildes, auf den ich hier verweisen möchte, die Grenzen der Normativität sorgsam beschreiben.
Natürlich kann es keinen Widerspruch geben zu dem, was klare wissenschaftliche Gegebenheit ist. In den Auferstehungszeugnissen wird freilich von etwas gesprochen, was in unserer Erfahrungswelt nicht vorkommt. Es wird von etwas Neuem, bis dahin Einmaligen gesprochen – von einer neuen Dimension der Wirklichkeit, die sich zeigt. Das Bestehende wird nicht bestritten. Es wird uns vielmehr gesagt: Es gibt eine Dimension mehr, als wir sie bisher kennen. Steht das im Widerspruch zur Wissenschaft? Kann es wirklich nur das geben, was es immer gab? Kann es nicht das Unerwartete, das Unvorstellbare, das Neue geben? Wenn es Gott gibt, kann er dann nicht auch eine neue Dimension des Menschseins, der Wirklichkeit überhaupt schaffen? Wartet nicht eigentlich die Schöpfung auf diesen letzten höchsten „Mutationssprung“? Auf die Vereinigung des Endlichen mit dem Unendlichen, auf die Vereinigung von Mensch und Gott, auf die Überwindung des Todes?
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Re: Auferstehung
Christel schrieb:
Wer behauptet dass der Mensch Jesus von den Toten auferstehen kann, macht aus diesem Menschen Jesus nicht Gottes Sohn sondern einen Zombie.
Wenn auch der studierte Theologe Lüdemann vom christlichen Glauben abgefallen ist, dann hat er damit seinen gesunden Menschenverstand nicht verloren.Folglich steht Aussage gegen Aussage. Wenn Paulus, die Wahrheit schreibt, dann irrt Gerd Lüdemann.
Wer behauptet dass der Mensch Jesus von den Toten auferstehen kann, macht aus diesem Menschen Jesus nicht Gottes Sohn sondern einen Zombie.
Re: Auferstehung
Auferstehungsglaube und Himmelfahrtsglaube sind beide lächerliche Mythen
Aus einem Interview mit dem Theologen Eugen Drewermann
SPIEGEL: In allen vier Evangelien wird behauptet, Jesus habe vor seinem Tode gewußt, daß er am dritten Tage auferstehen werde. Dazu sagte der evangelische Theologe Rudolf Bultmann, der bedeutendste historisch-kritische Forscher: "Wer weiß, daß er nach drei Tagen auferstehen wird, für den will offenbar das Sterben nicht viel besagen."
DREWERMANN: Bultmann hat ganz sicher recht in dem Sinne, daß sich die Art, wie Jesus an die Auferstehung glaubte, nicht von der Art unterscheidet, wie wir Christen daran glauben. Jesus wußte darüber nicht mehr als wir.
SPIEGEL: War das Grab Jesu leer, ist Jesus am dritten Tag nach seinem Tode leiblich auferstanden? Das wird ja Ostern gefeiert.
DREWERMANN: Wenn ich sage, die Ostergeschichten seien Legenden, wird mancher sagen, also stimme auch das nicht. Doch das ist zu simpel gedacht, auch Legenden haben ihren eigenen Wert. Aber man kommt um die Erkenntnis der Exegese, also der neutestamentlichen Forschung, nicht herum: Die Ostergeschichten haben den Glauben an die Auferstehung nicht begründen, sondern ihn nur auslegen wollen. Sie sollen in Bildern verkünden: Die Geschichte Jesu ist mit seinem Tod am Kreuz nicht zu Ende.
SPIEGEL: Also fromme Dichtung statt historischer Wahrheit?
DREWERMANN: Dichtung statt historischer Berichte, nicht statt Wahrheit.
SPIEGEL: Welche Wahrheit steckt denn in diesen Legenden von der Auferstehung? Bultmann hat in einem SPIEGEL-Gespräch gesagt, an die Auferstehung zu glauben, heiße "sich von der Verkündigung treffen zu lassen und ihr glaubend zu antworten". Können Sie es auch so kurz machen?
DREWERMANN: Ich sage, an die Auferstehung glauben, heißt auf Gott vertrauen, daß seine Liebe den Tod überdauert. Aber mit solchen Sätzen ist es nicht getan. Die Bibel lebt von Bildern, und nur wer die Sprache dieser Bilder versteht, kann sich den Glauben bewahren. Auch das leere Grab ist ein Bild für eine Wahrheit des Glaubens.
SPIEGEL: Nur ein Bild, kein Bericht, also geben Sie Bultmann recht: "Ein Leichnam kann nicht wieder lebendig werden und aus dem Grabe steigen."
DREWERMANN: So ist es, das gilt für das Grab Jesu, und es gilt für alle anderen Gräber, in Verdun und in Vietnam, in Paderborn und in Hamburg. Die Auferstehung ist dort genauso wenig sichtbar wie drei Tage nach Ostern in Jerusalem.
SPIEGEL: Nach der Himmelfahrt würden wir Sie nicht fragen, hätte Ihr Erzbischof sie nicht zum Gegenstand des Glaubensverfahrens gegen Sie gemacht. Dabei haben doch klammheimlich sogar die rückständigsten Dorfpfarrer die Himmelfahrt aus der Liste der historischen Ereignisse gestrichen. Sie fürchten, sich lächerlich zu machen, schickten sie Jesus auf denselben Weg, den die Raketen nehmen.
http://www.spiegel.de/spiegel/a-56578.html
Aus einem Interview mit dem Theologen Eugen Drewermann
SPIEGEL: In allen vier Evangelien wird behauptet, Jesus habe vor seinem Tode gewußt, daß er am dritten Tage auferstehen werde. Dazu sagte der evangelische Theologe Rudolf Bultmann, der bedeutendste historisch-kritische Forscher: "Wer weiß, daß er nach drei Tagen auferstehen wird, für den will offenbar das Sterben nicht viel besagen."
DREWERMANN: Bultmann hat ganz sicher recht in dem Sinne, daß sich die Art, wie Jesus an die Auferstehung glaubte, nicht von der Art unterscheidet, wie wir Christen daran glauben. Jesus wußte darüber nicht mehr als wir.
SPIEGEL: War das Grab Jesu leer, ist Jesus am dritten Tag nach seinem Tode leiblich auferstanden? Das wird ja Ostern gefeiert.
DREWERMANN: Wenn ich sage, die Ostergeschichten seien Legenden, wird mancher sagen, also stimme auch das nicht. Doch das ist zu simpel gedacht, auch Legenden haben ihren eigenen Wert. Aber man kommt um die Erkenntnis der Exegese, also der neutestamentlichen Forschung, nicht herum: Die Ostergeschichten haben den Glauben an die Auferstehung nicht begründen, sondern ihn nur auslegen wollen. Sie sollen in Bildern verkünden: Die Geschichte Jesu ist mit seinem Tod am Kreuz nicht zu Ende.
SPIEGEL: Also fromme Dichtung statt historischer Wahrheit?
DREWERMANN: Dichtung statt historischer Berichte, nicht statt Wahrheit.
SPIEGEL: Welche Wahrheit steckt denn in diesen Legenden von der Auferstehung? Bultmann hat in einem SPIEGEL-Gespräch gesagt, an die Auferstehung zu glauben, heiße "sich von der Verkündigung treffen zu lassen und ihr glaubend zu antworten". Können Sie es auch so kurz machen?
DREWERMANN: Ich sage, an die Auferstehung glauben, heißt auf Gott vertrauen, daß seine Liebe den Tod überdauert. Aber mit solchen Sätzen ist es nicht getan. Die Bibel lebt von Bildern, und nur wer die Sprache dieser Bilder versteht, kann sich den Glauben bewahren. Auch das leere Grab ist ein Bild für eine Wahrheit des Glaubens.
SPIEGEL: Nur ein Bild, kein Bericht, also geben Sie Bultmann recht: "Ein Leichnam kann nicht wieder lebendig werden und aus dem Grabe steigen."
DREWERMANN: So ist es, das gilt für das Grab Jesu, und es gilt für alle anderen Gräber, in Verdun und in Vietnam, in Paderborn und in Hamburg. Die Auferstehung ist dort genauso wenig sichtbar wie drei Tage nach Ostern in Jerusalem.
SPIEGEL: Nach der Himmelfahrt würden wir Sie nicht fragen, hätte Ihr Erzbischof sie nicht zum Gegenstand des Glaubensverfahrens gegen Sie gemacht. Dabei haben doch klammheimlich sogar die rückständigsten Dorfpfarrer die Himmelfahrt aus der Liste der historischen Ereignisse gestrichen. Sie fürchten, sich lächerlich zu machen, schickten sie Jesus auf denselben Weg, den die Raketen nehmen.
http://www.spiegel.de/spiegel/a-56578.html
Re: Auferstehung
Zum österlichen Satz "Der Herr ist auferstanden" äußert sich Prof. Dr. Andreas Lindemann, Theologe an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal / Bethel, so:
Professor Gerd Lüdemann über Bultmann:Das leere Grab, die Begegnungen der Frauen und der Jünger mit dem Auferstandenen, die Himmelfahrt - alles Legende!
Ob die Leiche Jesu im Grab oder außerhalb desselben war, tue nichts zur Sache. Mit der Leiche Jesu sei jedenfalls nichts Österliches passiert. Geschehen seien allenfalls "seelische Erregungen", außerhalb deren nichts objektiviert werden kann.
Lindemann resümiert:
Glaube kommt vom Glauben. Es sei völlig egal, was damals wirklich mit diesem Jesus passierte. Lindemanns Äußerungen sind der Extrakt einer Ostertheologie, wie sie heute zum Allgemeingut einer breiten Strömung in der deutschen Theologie geworden ist. Sie geht im Wesentlichen auf den berühmten Neutestamentler Rudolf Bultmann (1884-1976) zurück. Für den galt der Grundsatz, dass der Mensch Jesus und sein reales Erdenleben für den Glauben keine Rolle spiele. Entscheidend war für Bultmann nur die Tatsache, dass Jesus in die Welt gekommen ist."
DS - DEUTSCHES ALLGEMEINES SONNTAGSBLATT (21. April 2000, Nr. 16/2000)
Auch für Bultmann war die Auferstehung eines Toten kompletter Unsinn. Also deutete er dies um und gab der Auferstehung einen ganz anderen Sinn. In der SED hieß es: „Wo ein Genosse ist, da ist die Partei.“ Das ist das selbe wie: „Wo ein Pfarrer oder eine Pfarrerin predigt über Christus, dort geschieht die Auferstehung.“„Er suchte nach einem Konstrukt, um damit halbwegs intellektuell redlich leben zu können. Er fand es, indem er postulierte, Jesus sei auferstanden in die Verkündigung. Das heißt: Wo ein Pfarrer oder eine Pfarrerin predigt über Christus, dort geschieht die Auferstehung. Symbolisch, geistlich. Damit werden der historische Jesus und sein reales Schicksal ausgespart, aber der offiziellen kirchlichen Lehre wird genügt. Auch im apostolischen Glaubensbekenntnis kommt der historische Jesus gar nicht vor.“
Re: Auferstehung
Wie kommst Du auf Zombie?Heinrich6 hat geschrieben:Zombie.
Du solltest wenigstens lesen, was Du selbst zitierst.
http://www.neues-deutschland.de/artikel ... eiche.htmlHeinrich6 hat geschrieben:Einer der entschiedenen Verteidiger von Jesu Auferstehung, Joseph Ratzinger, schreibt, es gehe eben nicht um »das Mirakel einer wiederbelebten Leiche«, sondern um ein überirdisches Mysterium.
Als ich gestern meinen Beitrag (vgl. Christel» So 23 Mär, 2014 18:54) ausarbeitete, war ich erstaunt wie leicht sich der Prof. Lüdemann widerlegen lässt. Er müsste doch wissen, dass es von seiner Version die gegenteilige These gibt. Marcion berief sich mit seinen gnostischen Thesen auf Paulus, weswegen Marcion exkommuniziert wurde und im Jahr 144 seine eigene Glaubensgemeinschaft gründete. Siehe auch:
http://books.google.de/books?id=teofAAA ... us&f=false
Heinrich, dies hat Eugen Drewermann in dem Interview nicht gesagt auch nicht gemeint.Heinrich6 hat geschrieben:Auferstehungsglaube und Himmelfahrtsglaube sind beide lächerliche Mythen
Aus einem Interview mit dem Theologen Eugen Drewermann
Auch Deine Aussage über Bultmann stimmt nicht: „Toten kompletter Unsinn“. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Auferstehung_Jesu_Christi
Biblische Exegese siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Biblische_Exegese
Wer sich die Seite ansieht, entdeckt die Vielzahl der Methoden und Fragestellungen mit denen die Bibel betrachtet wird. Jede Fragestellung gibt nicht nur Antworten, sie engt auch den Blickwinkel ein.
Hinzu kommt das Vorverständnis des Betrachters. Kein Wunder, dass die Ergebnisse sehr unterschiedlich ausfallen.
Das nimmt niemand in Kauf für eine Erfindung, auch nicht für etwas Symbolisches.Paulus beschreibt in seinen Briefen öfter persönliches Leiden, das er als Folge seiner Christusverkündigung deutet. Er stieß demnach bei Juden und Römern/Hellenisten immer wieder auf starke Ablehnung, die bisweilen auch zu „Aufruhr“ führte: So überlebte er diverse körperliche Auseinandersetzungen, Steinigungsversuche und Strafgeißelungen (vgl. 2 Kor 11,24 f. EU; Apg 14,19 EU). Dies könnte ihn dauerhaft körperlich beeinträchtigt haben.
…
Paulus befand sich mehrmals in Gefangenschaft. Zwei seiner Briefe sind während eines Gefängnisaufenthalts abgefasst (Philipperbrief, Philemonbrief).
…
Seiner Befürchtung gemäß wurde Paulus in Jerusalem von Diasporajuden angeklagt, er habe einen Nichtjuden mit in den Tempel gebracht: Darauf stand nach der geltenden sadduzäischen Toradeutung die Todesstrafe, die auch die Römer bei solchen religiösen Vergehen zuließen. ... Um ihn vor jüdischer Lynchjustiz zu schützen, griff die römische Wache ein und nahm ihn in Schutzhaft (Apg 21,27–36 EU). Nach einer mehrmonatigen rechtlichen Auseinandersetzung, in deren Verlauf Paulus den römischen Statthaltern die Christusbotschaft verkündete und als römischer Bürger an den Kaiser appellierte (Apg 25,9 ff. EU), wurde er schließlich gefangen nach Rom gebracht, um dort seinen Rechtsanspruch vorzutragen.
…
Nach einer zuerst im 1. Clemensbrief mitgeteilten Notiz soll Paulus mit Petrus den Märtyrertod erlitten haben.[10] In den Ende des 2. Jh. entstandenen Paulusakten[11] heißt es, er sei in Rom unter Kaiser Nero durch das Schwert hingerichtet worden. Möglicherweise fand er im Zuge von Neros Christenverfolgung im Jahr 64 den Tod.[12 http://de.wikipedia.org/wiki/Paulus_von_Tarsus
Dies nahm Paulus nicht nur in Kauf sondern durchlitt es, weil er tatsächlich das glaubte:
„Brüder, wir wollen euch über die Verstorbenen nicht in Unkenntnis lassen, damit ihr nicht trauert wie die anderen, die keine Hoffnung haben.
Wenn Jesus - und das ist unser Glaube - gestorben und auferstanden ist, dann wird Gott durch Jesus auch die Verstorbenen zusammen mit ihm zur Herrlichkeit führen.“ 1 Thess 4, 13f.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Re: Auferstehung
Aus der Bibel:
Was studierte Theologen heute glauben:Wenn Jesus - und das ist unser Glaube - gestorben und auferstanden ist, dann wird Gott durch Jesus auch die Verstorbenen zusammen mit ihm zur Herrlichkeit führen.“ 1 Thess 4, 13f.
"Die Frage nach der Historizität der Auferstehung muss als irreführend aus der Theologie ausgeschieden werden."
Prof. Dr. Hans Conzelmann (1967, Neutestamentler, Grundriss der Theologie des Neuen Testaments, 6. Aufl. Tübingen 1997, Seite 228)
"Es kommt ihm [Friedrich Josef Dürrenmatt] vor, als frage man einen Theologen, der eben Gott entmythologisiert hat, was denn Gott in Wirklichkeit sei: ein Prinzip, eine Weltformel oder was denn sonst? Wer so fragt, hat laut Dürrenmatt nicht begriffen, dass diese Frage untheologisch ist, ja dass moderne Theologie nur noch unter der Bedingung möglich ist, dass solche Kinderfragen nicht mehr gestellt werden."
Elisabeth Emter (17. August 1995, Germanistin, Literatur und Quantentheorie. Gruyter, ISBN 9783110148732, S. 249)
Das Osterereignis als die Auferstehung Christi ist kein historisches Ereignis. Der christliche Osterglaube ist an der historischen Frage nicht interessiert."
Prof. Dr. Rudolf Bultmann (1884-1976, Theologe,
"Ein toter Leichnam ersteht nicht auf."
Prof. Dr. Rudolf Bultmann (1884-1976, Ev. Theologe, Verfechter d. Entmythologisierung d. neutestamentlichen Verkündigung)
"Legende sind die Geschichten vom leeren Grabe."
Prof. Dr. Rudolf Bultmann (1884-1976, Theologe.
Spiegel: "Wenn sich nahezu alles, was über Jesus in der Bibel steht, als unhistorisch erwiese, könnte es Ihren Glauben erschüttern?"
Lindemann: "Nicht im geringsten"
Prof. Dr. theol. Andreas Lindemann (1999, Theologe, Kirchliche Hochschule Wuppertal / Bethel, "Widersprüche zwischen Jesus-Forschung und kirchlichen Lehren", DER SPIEGEL Nr. 50, 1999)
"Meinem innersten religiösen Besitz würde kein Schaden geschehen, wenn ich mich heute überzeugen müsste, dass Jesus gar nicht gelebt habe."
Prof. Paul Wilhelm Schmiedel (1906, Neutestamentler, Die Person Jesu im Streite der Meinungen der Gegenwart, Leipzig)
""Die Abwesenheit Gottes wird nicht einmal bemerkt."
Prof. Dr. Martin Heidegger (1889 - 1976, Philosoph, http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Heidegger)
Um Christ zu sein, brauche ich nicht an Gott zu glauben."
Prof. Dr. Dorothee Sölle (1929 - 2003, Evangelische Theologin, "Sölle vertrat eine politische Theologie, die sich durch eine radikale Diesseitigkeit und eine Entmythologisierung der Bibel auszeichnete." http://de.wikipedia.org/wiki/Dorothee_S%C3%B6lle)
"Theologe kann man auch sein, wenn man nicht glaubt."
Prof. Dr. Gerd Lüdemann (2001, Theologe, Georg-August-Universität Göttingen,
http://wwwuser.gwdg.de/~gluedem/ger/index.htm)
"Ich würde auch dann glauben und bekennen, dass Gott Jesus von den Toten auferweckt hat, wenn die Überreste von Jesu Leichnam in Jerusalem ausgegraben und zweifelsfrei identifiziert würden."
Prof. Dr. theol. Andreas Lindemann (28.03.1994, Theologe, Kirchliche Hochschule Wuppertal / Bethel, "Können wir noch Christen sein?", DER SPIEGEL Nr. 13/28.3.1994)
"Wie komme ich dazu, ausgerechnet im Gottesdienst beim Sprechen des Glaubensbekenntnisses vor allen Leuten regelmäßig zu lügen?
Ich kann doch nicht glauben, dass Jesus vom heiligen Geist gezeugt wurde.
Ich kann nicht glauben, dass Maria Jesus als Jungfrau zur Welt gebracht hat.
Ich kann nicht glauben, dass Jesus nach drei Tagen körperlich auferstanden ist.
Diese Sätze sind eine Aneinanderreihung von Aussagen, die mir viel über frühere Traditionen und Glaubenshaltungen sagen, aber die ich schlichtweg nicht glauben will."
Martin Dolde (2000, Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentags in Frankfurt am Main 2001, Leitung des Gesprächskreises "Offene Kirche", DIE WELT v. 26.08.2000)
Re: Auferstehung
Dieser Text stammt von studierten Theologen! Er ist der offiziellen Webseite der Evangelischen Kirche in Deutschland entnommen: http://www.ekd.de/glauben/abc/auferstehung.htmlHeinrich6 hat geschrieben:Was studierte Theologen heute glauben:
Der hier ebenfalls bereits zitierte Joseph Ratzinger (Benedikt der XVI.) ist auch studierter Theologe:Christel hat geschrieben:Auferstehung
Kann es die Auferstehung von den Toten als ein reales Geschehen tatsächlich geben? Und ist Jesus wirklich auferstanden? Dass an der Sache etwas dran sein muss, legen zwei Aspekte nahe: l. Die Auferweckung Jesu ist die Initialzündung für das Entstehen des Christentums; 2. Auferstehung gehört zum Kernbestand des christlichen Glaubens, hat Bekenntnischarakter und ist als Begriff von keiner christlichen Gruppe je abgelehnt worden. Im Neuen Testament ist von einem wirklichen Geschehen die Rede. Betrachtete man die Auferstehung lediglich als eine Wunschvorstellung, so ist zu fragen, wie ein solcher Glaube angesichts des Todes eines geliebten Menschen tatsächlich trösten und Hoffnung entfalten kann.
Für das Neue Testament steht fest, dass es sich bei der Auferstehung Jesu um ein historisches Ereignis handelt, mit dem die Geschichte des Christentums ihren Anfang nahm. Dass Jesus der verheißene Messias ist, lässt sich nur vor dem Hintergrund behaupten, dass er auferweckt wurde. Und wäre er nicht auferweckt worden, so hätte sein Tod keine Heilsbedeutung. Jesus wäre mit seiner Mission gescheitert.
Jesu Auferstehung wird nicht als Rückkehr eines Toten in das irdische Leben (z.B. Wiederbelebung) beschrieben. Vielmehr geht es um eine Verwandlung zu einem neuen, unvergänglichen Leben. Dies wird schon an der Wortwahl sichtbar, die hier verwendet wird. Die Rede von der Auferstehung bzw. Auferweckung drückt das Geschehen metaphorisch aus. Wie man vom Schlaf aufsteht oder geweckt wird, so soll es analog auch den Toten einmal widerfahren.
Die Antwort auf die Frage nach der Möglichkeit einer Auferstehung von den Toten hängt letztlich damit zusammen, ob nur das geschehen kann, was sich menschlicher Erkenntnis voll und ganz erschließt. Es kommt auf unser Wirklichkeitsverständnis an. Die biblische Sprache mit ihren Gleichnissen und Metaphern weist über das Empirisch-Faktische hinaus. Der Osterglaube ist übrigens nicht entstanden, weil bewiesen werden konnte, dass das Grab leer war. An keiner Stelle berufen sich die Jünger Jesu auf das leere Grab, sondern stets auf die Begegnung mit dem Auferstandenen. Der Vorgang der Auferweckung fand jenseits menschlicher Beobachtung statt. Die Auferweckung Jesu ist Inhalt der Verkündigung. Die Auferstehung ist als Wunder verstanden worden, als Eingreifen Gottes in unsere Welt, menschlichem Begreifen entzogen und dennoch nicht unzugänglich.
https://www.ekd.de/glauben/abc/auferstehung.html
Im Juli 1953 wurde Ratzinger nach Ablegung der dazugehörenden Prüfungen zum Doktor der Theologie promoviert.[8] Seine Dissertation Volk und Haus Gottes in Augustins Lehre von der Kirche hatte er 1951 eingereicht, sie erhielt das Prädikat summa cum laude.[9] Nach seiner Zeit als Kaplan wurde Ratzinger zum 1. Oktober 1952 als Dozent an das Freisinger Priesterseminar berufen. 1957 habilitierte er sich an der Ludwig-Maximilians-Universität München gegen den Widerstand des dort hoch angesehenen Dogmatikers Michael Schmaus bei Gottlieb Söhngen im Fach Fundamentaltheologie mit der Schrift Die Geschichtstheologie des hl. Bonaventura. Ratzinger musste auf Schmaus’ Intervention hin die Schrift überarbeiten. Die von Schmaus beanstandeten und 1957 nicht wieder eingereichten Teile der Habilitationsschrift wurden erst im Jahr 2009 veröffentlicht. Seinen Habilitationsvortrag zum Thema Die Einheit zwischen fundamentaltheologischer und dogmatischer Betrachtungsweise der Kirche hielt er am 21. Februar 1957.[10]
1958 trat der damals 31-Jährige eine Professur für Dogmatik und Fundamentaltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Freising (die Lehrstühle der Hochschule wurden nach deren Schließung an die Ludwig-Maximilians-Universität München verlegt) an. 1959 wurde er an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn auf den Lehrstuhl für Fundamentaltheologie berufen. Seine Antrittsvorlesung hielt er am 24. Juni 1959 über das Thema „Der Gott des Glaubens und der Gott der Philosophen“. Nach einem kurzen Aufenthalt im Theologenkonvikt Collegium Albertinum wohnte er in seiner Bonner Zeit in Bad Godesberg; seine Schwester Maria führte ihm den Haushalt.[11] Den Bonner Lehrstuhl hatte er inne, bis er 1963 für die nächsten drei Jahre dem Ruf an das Seminar für Dogmatik und Dogmengeschichte der katholisch-theologischen Fakultät an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster folgte.[12] Seine Antrittsvorlesung Offenbarung und Überlieferung hielt er am 27. Juni 1963 in einem überfüllten Hörsaal im Fürstenberghaus am Domplatz.[12]
1966 erhielt Ratzinger auf Empfehlung von Hans Küng einen Lehrstuhl für Katholische Dogmatik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen.[13] Seine Antrittsvorlesung hielt er dort am 19. Januar 1967.[14][15] Aus Vorlesungen aus dieser Zeit für die Hörer aller Fakultäten entstand sein 1968 veröffentlichtes Buch Einführung in das Christentum. Unmittelbar betroffen von den Studentenprotesten der ausgehenden 1960er-Jahre nahm er 1969 den Ruf an die Universität Regensburg an. Dort lehrte er Dogmatik und Dogmengeschichte und gründete zusammen mit Alma von Stockhausen die Gustav-Siewerth-Akademie. 1976 wurde er Vizepräsident der Universität und Päpstlicher Ehrenprälat. In Pentling nahe Regensburg bewohnte er seit 1970 ein eigenes Haus, bis er 1977 zum Erzbischof von München ernannt wurde. Er behielt das Haus; es blieb auch nach seiner Wahl zum Papst 2005 seine gemeldete Adresse in Deutschland. Seit seiner Berufung zum Erzbischof ist er Honorarprofessor in Regensburg.
Ratzinger, der sich eingehend mit der Eschatologie und hier mit Schriften von Kirchenschriftstellern wie Origenes beschäftigte, den er wiederholt in seinen Werken zitiert, wurde in der Öffentlichkeit zunehmend als ein Theologe wahrgenommen, der bei großer persönlicher Bescheidenheit beharrlich das Ziel verfolgt, die christliche Botschaft vor Beliebigkeit und Gefährdung des Glaubens zu bewahren. Dies und seine herausragende theologische Begabung werden als die Gründe für seine spätere Ernennung zum Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre genannt.
Benedikt XVI. beherrscht mehrere Sprachen (Deutsch, Italienisch, Französisch, Latein, Englisch und Spanisch) und liest außerdem Altgriechisch und Hebräisch.http://de.wikipedia.org/wiki/Benedikt_XVI.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Re: Auferstehung
Christel hat geschrieben:
Steht auch für diese Menschen fest, dass ein Toter nach drei Tagen wieder aufstehen kann? Im 21. Jahrhundert steht das doch wohl nur noch bei sehr wenigen Menschen fest, welche von ihrem Kinderglauben nicht lassen wollen.
Christel hat geschrieben:
Paulus predigte: «Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos» (1. Kor. 15, 14). Daran glauben kann aber offenbar nur, wer eine Durchbrechung der Naturgesetze bejaht. Es ist ein naiver Kinder- und Irrglaube an der Historizität einer leiblichen Auferstehung festzuhalten.
Für das zweitausend Jahre alte Neue Testament steht etwas fest? Was steht denn für die heutigen Menschen fest, die an dieses Neue (uralte) Testament glauben sollen?Für das Neue Testament steht fest, dass es sich bei der Auferstehung Jesu um ein historisches Ereignis handelt, mit dem die Geschichte des Christentums ihren Anfang nahm.
Steht auch für diese Menschen fest, dass ein Toter nach drei Tagen wieder aufstehen kann? Im 21. Jahrhundert steht das doch wohl nur noch bei sehr wenigen Menschen fest, welche von ihrem Kinderglauben nicht lassen wollen.
Christel hat geschrieben:
Diese Feststellung stammt vom Apostel Paulus. Da hat er sogar einmal recht. Weil die Menschen heute erkennen, dass die Legende von der Auferstehung nur eine Legende ist, laufen sie in Scharen der Kirche davon. Nicht Jesus ist mit seiner Mission gescheitert (er hatte keine) sondern Paulus, welcher aus dem Tod Jesu diese Mission, diese Legende gestrickt hat. Im 21. Jahrhundert ist Paulus mit seinem Christentum am scheitern.Jesus der verheißene Messias ist, lässt sich nur vor dem Hintergrund behaupten, dass er auferweckt wurde. Und wäre er nicht auferweckt worden, so hätte sein Tod keine Heilsbedeutung. Jesus wäre mit seiner Mission gescheitert.
Paulus predigte: «Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos» (1. Kor. 15, 14). Daran glauben kann aber offenbar nur, wer eine Durchbrechung der Naturgesetze bejaht. Es ist ein naiver Kinder- und Irrglaube an der Historizität einer leiblichen Auferstehung festzuhalten.
Christian Nürnberger (November 2007, Journalist - "Atheistisch an Gott glauben", Jesus für Zweifler, Gütersloher Verlagshaus, S. 165)"Es gibt Theologen, die an der Historizität einer leiblichen Auferstehung festhalten, und andere, die sagen, Jesu Leiche sei im Grab verwest wie jede andere. Dazwischen tummeln sich jene, die schwer verständlich drumherumreden"
Re: Auferstehung
Das ist nicht korrekt!Heinrich6 hat geschrieben:Christel hat geschrieben:
Richtig muss es heißen: „Christel hat zitiert:“
Die beiden Zitate stammen von der offiziellen Seite der Kirche in Deutschland: http://www.ekd.de/glauben/abc/auferstehung.html
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Das Neue Testament erzählt und bezeugt anschaulich die Auferstehung Jesus.Heinrich6 hat geschrieben:Für das zweitausend Jahre alte Neue Testament steht etwas fest? Was steht denn für die heutigen Menschen fest, die an dieses Neue (uralte) Testament glauben sollen?
Damals wie heute stehen Menschen vor der Wahl, dies glauben oder nicht.
Möglicherweise fällt es heutigen Menschen mitunter deshalb schwer, weil sie fragen, wie funktioniert die Auferstehung? Doch darüber schweigt die Bibel! Heutige Spekulationen über das Funktionieren der Auferstehung verwirren, anstatt zu klären.
Paulus bezeugt knapp und sachlich, Jesus wurde gekreuzigt, ist gestorben, wurde begraben. Jesus ist auferstanden und er ist erschienen. Als Zeugen nennt er nur Männer. Das ist verständlich, denn das Zeugnis von Frauen galt damals nichts.
Die Evangelien bezeugen das leere Grab und nennen Frauen als erste Zeugen der Auferstehung. Das ist glaubwürdig. Üblicherweise kümmerten sich Frauen um das Grab. Von Frauen als erste Zeugen erzählt man zu dieser Zeit, wenn es so war. Aber man denkt sich das nicht aus!
Am besten gefällt mir das Zeugnis des Johannesevangeliums (Joh 20,11-18). Nicht, weil ich denke, er würde den Ablauf am genauesten schildern, sondern weil Johannes mehr erzählt.
Auch Johannes beschreibt nicht, wie die Auferstehung funktionierte, sondern wie Maria von Magdala sehen lernte. Um zu sehen, musste sie sich bewegen. Sie musste mehrfach ihre Blickrichtung ändern, sie musste hören. Sie sah, weil sie persönlich angesprochen wurde. Maria von Magdala musste sich verändern, ihre Anschauung revidieren, ihr Leben ändern. – Oft sehen wir nur, was wir erwarten zu sehen und sind blind für die Wirklichkeit.
Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte.“
Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein.
--> Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten.
Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat.
Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um
--> und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war.
Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen.
Jesus sagte zu ihr: Maria!
Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister.
Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.
Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: „Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.“
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Re: Auferstehung
Christel schrieb:
Von Bezeugung kann ja beim besten Willen keine Rede sein. Von der Erzählung eines Mythos, einer Legende wohl schon eher.Das Neue Testament erzählt und bezeugt anschaulich die Auferstehung Jesus.
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Re: Auferstehung
Nun, ob "Tote auferstehen" können, hängt in erster Linie davon ab, wie man Tod bzw. den Zustand "tot" definiert.
Die Historie ist voll von Berichten von "Scheintoten" - also Menschen, denen man mangels medizinischem wie physiologischem Wissen den Zustand "tot" zuschrieb und die sehr wohl wieder "zurück ins Leben" fanden. Ja selbst im Eichsfeld sind solche Vorfälle überliefert, wo bereits seit Tagen tot geglaubte dem Sarg entstiegen. Von den allen Ernstes geglaubten Mythen rund um Wiedergänger usw. will ich erst gar nicht anfangen...
Noch heute gibt es - z.B. in Indien - relativ häufig "Auferstehungen" von Toten. Das Phönomen ist vor allem unter "Malangs" / "Brahmahnen" recht "verbreitet" zu finden, die eine Form der asketischen Meditation betreiben, die bei Außenstehenden den Eindruck erweckt, das es sich um einen Toten handeln müsse. Ein echter Brahmahne "beweist" damit sogar seine "Übermächtigkeit" - im Hinduismus z.T. auch den "besonderen Draht" zu irgend einem der vielen Götterchens. Man dürfte erstaunt sein, wieviele Inder - vor allem in ländlichen, bildungsferneren Regionen, bis heute derlei Auferstehungszaubereien echten Glauben schenken (aber das ist ja im urchristlichen Rumänien auch nicht viel anders).
Nach heutigen Anforderungen ist afaik "tot" (siehe Totenschein), wenn mindestens ein bzw. mehrere eindeutige Zeichen für den Tod medizinisch festgestellt werden können - z.B: erkennbare Fäulnis, Totenflecke u.ä.. - selbst beim Hirntod sind sich Mediziner nicht einig, wie weit hier anhand von messbaren Merkmalen von einem eindeutig-irreversiblen Zustand Tod gesprochen werden kann. Allein der Stillstand des Hirns wird von vielen Medizinern heute nicht mehr als eindeutig irreversibel verstanden, wenngleich die Chancen meist auch sehr gering ausfallen.
Afaik war das medizinische Wissen in Zeit und Kultur Jesus derart rückständig, das ich mich nicht einmal auf die Aussage selbst aller Hochgelehrten verlassen hätte. Die "Feststellung" des Todes des angeblichen Jesus erfolgte lt. Bibel von Laien anhand alles andere als eindeutigen Merkmalen - die Fragwürdigkeit der Historizität der Details der Überlieferung als solchen wie dieser insgesamt stell ich mal vornan.
Natürlich fundiert das Christentum ideologisch wesentlich auf den Zauberbeweisen des Herrn Jesus, mit denen er "belegen" konnte tatsächlich Göttchens Exklusivsohn zu sein. Erstaunlich allerdings, wie sehr dies geglaubt wurde - gab es zu jener Zeit belegbar noch weitere durchs Land ziehende Zauberer, die ähnliches behaupteten und an "Wundern taten".
Das erinnert mich an den Zauberbeweis des Elias gegen die Priester des Baal, der mit "Wasser" nen Stapel Holz entzündete um zu beweisen, das sein Göttchen der "mächtigere" ist als der damals in Mode liegende Baal. Das der religiöse Glaube von Millionen rational auf diesem fragwürdigen und wissenschaftlich inzwischen mehr als durchsichtigen Zauberstück fundiert, spricht eigentlich schon für sich.
Mich fragte mal eine junge Frau: "Meinst Du ob es Zauberei wirklich gibt"?
Meine Antwort war: "Wenn man ganz fest und ehrlich dran glaubt"...
Deshalb halte ich die Debatte schon für fragwürdig - zumindest aber absehbar nicht zielführend. Wer fest an etwas glaubt und Glaube im Erkenntniswert evidenzfundierter Ratio gleichstellt (oder sogar überordnet), den wird man nie davon überzeugen können, das sein Glaube nicht mit "der" Realität korreliert, denn das ist SEINE Realität.
cheers,
Niels.
Die Historie ist voll von Berichten von "Scheintoten" - also Menschen, denen man mangels medizinischem wie physiologischem Wissen den Zustand "tot" zuschrieb und die sehr wohl wieder "zurück ins Leben" fanden. Ja selbst im Eichsfeld sind solche Vorfälle überliefert, wo bereits seit Tagen tot geglaubte dem Sarg entstiegen. Von den allen Ernstes geglaubten Mythen rund um Wiedergänger usw. will ich erst gar nicht anfangen...
Noch heute gibt es - z.B. in Indien - relativ häufig "Auferstehungen" von Toten. Das Phönomen ist vor allem unter "Malangs" / "Brahmahnen" recht "verbreitet" zu finden, die eine Form der asketischen Meditation betreiben, die bei Außenstehenden den Eindruck erweckt, das es sich um einen Toten handeln müsse. Ein echter Brahmahne "beweist" damit sogar seine "Übermächtigkeit" - im Hinduismus z.T. auch den "besonderen Draht" zu irgend einem der vielen Götterchens. Man dürfte erstaunt sein, wieviele Inder - vor allem in ländlichen, bildungsferneren Regionen, bis heute derlei Auferstehungszaubereien echten Glauben schenken (aber das ist ja im urchristlichen Rumänien auch nicht viel anders).
Nach heutigen Anforderungen ist afaik "tot" (siehe Totenschein), wenn mindestens ein bzw. mehrere eindeutige Zeichen für den Tod medizinisch festgestellt werden können - z.B: erkennbare Fäulnis, Totenflecke u.ä.. - selbst beim Hirntod sind sich Mediziner nicht einig, wie weit hier anhand von messbaren Merkmalen von einem eindeutig-irreversiblen Zustand Tod gesprochen werden kann. Allein der Stillstand des Hirns wird von vielen Medizinern heute nicht mehr als eindeutig irreversibel verstanden, wenngleich die Chancen meist auch sehr gering ausfallen.
Afaik war das medizinische Wissen in Zeit und Kultur Jesus derart rückständig, das ich mich nicht einmal auf die Aussage selbst aller Hochgelehrten verlassen hätte. Die "Feststellung" des Todes des angeblichen Jesus erfolgte lt. Bibel von Laien anhand alles andere als eindeutigen Merkmalen - die Fragwürdigkeit der Historizität der Details der Überlieferung als solchen wie dieser insgesamt stell ich mal vornan.
Natürlich fundiert das Christentum ideologisch wesentlich auf den Zauberbeweisen des Herrn Jesus, mit denen er "belegen" konnte tatsächlich Göttchens Exklusivsohn zu sein. Erstaunlich allerdings, wie sehr dies geglaubt wurde - gab es zu jener Zeit belegbar noch weitere durchs Land ziehende Zauberer, die ähnliches behaupteten und an "Wundern taten".
Das erinnert mich an den Zauberbeweis des Elias gegen die Priester des Baal, der mit "Wasser" nen Stapel Holz entzündete um zu beweisen, das sein Göttchen der "mächtigere" ist als der damals in Mode liegende Baal. Das der religiöse Glaube von Millionen rational auf diesem fragwürdigen und wissenschaftlich inzwischen mehr als durchsichtigen Zauberstück fundiert, spricht eigentlich schon für sich.
Mich fragte mal eine junge Frau: "Meinst Du ob es Zauberei wirklich gibt"?
Meine Antwort war: "Wenn man ganz fest und ehrlich dran glaubt"...
Deshalb halte ich die Debatte schon für fragwürdig - zumindest aber absehbar nicht zielführend. Wer fest an etwas glaubt und Glaube im Erkenntniswert evidenzfundierter Ratio gleichstellt (oder sogar überordnet), den wird man nie davon überzeugen können, das sein Glaube nicht mit "der" Realität korreliert, denn das ist SEINE Realität.
cheers,
Niels.
Re: Auferstehung
Solche Geschichten kenne ich auch.niels hat geschrieben:Die Historie ist voll von Berichten von "Scheintoten" - also Menschen, denen man mangels medizinischem wie physiologischem Wissen den Zustand "tot" zuschrieb und die sehr wohl wieder "zurück ins Leben" fanden.
Mir ist jedoch keine Geschichte bekannt in der dies als Auferstehung verstanden wurde. Vielmehr wurde erzählt, sie waren scheinbar Tod. Sie wurden für Tod gehalten, obwohl sie es nicht waren.
In allen diesen Geschichten kehrten diese Menschen ins normale Leben zurück. - Von einer Frau wurde berichtet, sie habe danach noch viele viele Jahre gelebt, wäre nie krank gewesen und war schließlich sehr alt als sie tatsächlich starb.
Von Jesus wird die Rückkehr ins normale Leben nicht berichtet. Er ist, so bezeugt es das NT, auferstanden in ein neues anderes ewiges Leben. Er ist dem Tod nicht noch einmal von der Schippe gesprungen, sondern er hat den Tod überwunden, er hat den Tod für immer besiegt.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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