Brief an den Herrn Jesus

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Heinrich5
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Brief an den Herrn Jesus

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Gerd Lüdemann: Brief an den Herrn Jesus. Ein Bekenntnis (Auszug)

…………….Du hast zwar meine tiefe Sympathie, Herr Jesus, aber Du kannst mich gar nicht verstehen und wir Dich nicht, weil die Zeit, in der Du lebtest, und die, in der wir heute leben, so verschieden sind. Du wärest vielleicht nachdenklich geworden, hättest Du erfahren, daß der Himmel sich gar nicht über Dir befindet, daß die Erde eine Kugel und nicht der Mittelpunkt des ganzen Universums ist. Und wahrscheinlich hättest Du Dich sehr gewundert zu lernen, daß Mensch und Affe gemeinsame Vorfahren haben, ja, daß alle existierenden Arten von Lebewesen in einer Entwicklung begriffen sind, an deren Anfang primitive Einzeller standen. Sicher aber wärest Du in Panik geraten, wenn Du gewußt hättest, daß Dein Gott auch 2000 Jahre nach Dir noch kein Ende der Zeiten herbeigeführt hat. Und nicht nur dies: Dein Gott hat die Welt gar nicht geschaffen, wie Du als frommer Jude Deiner Tage annehmen mußtest. Vielmehr ist das Universum durch eine Evolution entstanden, an deren Anfang nach heutigem Wissen ein Urknall lag. Dein und Deiner Zeitgenossen Bild vom Schöpfergott war viel zu sehr von menschlicher Perspektive aus gebildet, und das gilt in verstärktem Maße von den Dienern Deiner Kirche heute, die es besser wissen müßten, aber trotzdem allsonntäglich Deinen Gott als den Schöpfer Himmels und der Erden bekennen. Ich würde dagegen lieber sagen: Das, was unseren Kosmos zusammenhält und begrenzt, ist ein großes Geheimnis, das wir nicht lüften werden, das sich aber zu erforschen lohnt. Eine solche offene Sicht der Dinge halte ich für unvereinbar mit der Annahme eines biblischen Schöpfergottes, der alles aus dem Nichts erschaffen hat. ...

So, Herr Jesus, Schluß mit all dem. Ich halte die total verfahrene Lage von Theologie, Kirche und Bibel nicht mehr aus. Bleibe Du dort, wo Du bist, im Galiläa des ersten Jahrhunderts. Dann bist Du wieder viel glaubwürdiger als charismatischer Exorzist und Lehrer von Rang, und wir können dann wieder in ein normales Verhältnis zu Dir treten, wie wir es zu anderen maßgeblichen Menschen der Antike, wie Buddha, Konfuzius und Sokrates, auch haben. Deine Überhöhung jenseits aller menschlichen Möglichkeiten war zu viel und entspringt maßlosen Unsterblichkeitsphantasien und Sehnsüchten, die nun auf den Boden der Realität zurückgebracht werden müssen.

Falls Du aber wirklich auf den Wolken des Himmels wiederkommen solltest, freue ich mich schon jetzt darauf, Dich endlich kennenzulernen. Und ich bin überzeugt, auch wenn ich nicht mehr zu Dir bete und nicht mehr an Dich glaube, Deine Sympathie zu besitzen und von Dir wegen meines Unglaubens nicht vernichtet zu werden, wie es nach Bibel und Bekenntnis eigentlich geschehen müßte. Bis dahin muß aber religiös Schluß sein mit uns beiden aus den Gründen, die ich Dir genannt habe - endgültig.

Ich werde weiter Deine Verkündigung und die sich daran anschließenden christlichen Deutungen erforschen - mit dem Ziel, die heutigen Zeitgenossen in verständlicher Sprache über den eigentlichen Ursprung unserer abendländischen Kultur aufzuklären. Denn die in der Vernunft gegründete Aufklärung samt ihrer Kritik an Offenbarungsansprüchen und Erkenntnisprivilegien jeglicher Art bleibt ein fester Bestandteil der modernen Welt. Allein Aufklärung ermöglicht einen konstruktiven Dialog zwischen den Angehörigen verschiedener Nationalitäten und Kulturen, und sie allein wäre in der Lage, in dem kommenden Jahrtausend Frieden zwischen den Menschen unterschiedlichster Ideologien und Religionen anzubahnen.

Gerd Lüdemann

http://www.gerdluedemann.de/

http://www.zeit.de/1998/41/Im_Wuergegriff_der_Kirche
Christel
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Re: Brief an den Herrn Jesus

Ungelesener Beitrag von Christel »

Eine mögliche Antwort von Jesus:

Seit damals hat sich das Wissen der Menschen über das Funktionieren der Schöpfung vermehrt. Aber bitte nicht übertreiben. So umwälzend ist Euer Wissenszuwachs nun wirklich nicht, dass dadurch der Glaube an Gott den Schöpfer und damit an die Welt als Schöpfung Gottes infrage gestellt würde.

Weshalb sollte die Urknalltheorie des katholischen Priesters Abbé Georges Edouard Lemaître die Schöpfung ausschließen?
Das, was unseren Kosmos zusammenhält und begrenzt, ist ein großes Geheimnis, das wir nicht lüften werden, das sich aber zu erforschen lohnt. ...
Hier waren wir damals weiter! Meint ihr nicht, dass ihr sehr einseitig geworden seid?
Über die Natur, die Welt konntet ihr Euer Wissen vermehren.
Über Gott wisst ihr nichts mehr. Hier waren die Menschen früher weiter!

Zugegeben auch zu meiner Zeit glaubten nicht alle Menschen an eine Schöpfung. Noch weniger verehrten sie den Gott, der die Welt erschaffen hat. Deshalb war das Bekenntnis zu Gott, dem Schöpfer für die junge Kirche sehr wichtig. - Es ist auch heute wichtig, denn das Bekenntnis zum Schöpfer ist das Bekenntnis zu dieser Welt. Gott liebt diese Welt. Der Mensch ist vor Gott für diese Welt verantwortlich.

Doch ich war nicht gekommen, um der Welt den Schöpfergott zu verkünden. Dies war ja bereits bekannt.
Ich habe den Menschen Gott selbst nahegebracht. Ich verkünde Gott den Menschen als meinen und ihren Vater. So sollt ihr beten:
Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf der Erde. Gib uns heute das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere Schulden, wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns vor dem Bösen.

Mehr noch, wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Heinrich5
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Re: Brief an den Herrn Jesus

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Christel schrieb als Antwort für Jesus:
Hier waren wir damals weiter! Meint ihr nicht, dass ihr sehr einseitig geworden seid?
Wie weiter? Wir sind jetzt mit unserem Wissen zweitausend Jahre weiter. Wir sind jetzt einseitiger als wie vor zweitausend Jahren? :D
Der Glaube an einen Schöpfer des Himmels und der Erde, der Glaube, dass die Erde der Mittelpunkt ist und sich alles um die Erde dreht, der Glaube dass die Erde eine Scheibe ist usw. all dies was Jesus noch glaubte hat sich als ein Irrglaube herausgestellt. Der Mensch ist dabei sich das Weltall (Das selbe in das angeblich Jesus vor zweitausend Jahren aufgefahren ist) zu erobern und dass nennst du einseitig und weniger entwickelt als vor zweitausend Jahren?
Lüdemann hat Recht:
"Deine (Jesus) Überhöhung jenseits aller menschlichen Möglichkeiten war zu viel und entspringt maßlosen Unsterblichkeitsphantasien und Sehnsüchten, die nun auf den Boden der Realität zurückgebracht werden müssen".
Christel
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Re: Brief an den Herrn Jesus

Ungelesener Beitrag von Christel »

Du solltest etwas vorsichtiger mit dem „WIR“ sein. Es gibt einen Unterschied zwischen Deinem Wissen und dem Wissen der Menschheit. Dein Wissen ist gegenüber dem Gesamtwissen der Menschheit geringer. Außerdem ging Wissen verloren.

Ein Mensch von heute hat nicht automatisch ein größeres Wissen, als ein Mensch, der vor 2000 Jahre lebte. Es gibt ganz sicher heute in Deutschland jede Menge Menschen, die bei einem Wissensvergleich mit einem Menschen der Antike äußerst schlecht abschneiden würden.

Auf jeden Fall wird man feststellen, dass anderes gewusst wird und dass sich das Denken unterscheidet.
Heinrich6 hat geschrieben:all dies was Jesus noch glaubte
Du spekuliert, unterstellst… - aber stimmt das auch?
An welches Weltbild glaubte Jesus? Folgte er dem griechischen Philosopen Aristoteles *384 v. Chr. - *322 v. Chr. in der Idee des geozentrischen Weltbildes oder folgte er Aristarchos * um 310 v. Chr. † um 230 v. Chr. in seinem heliozentrische Weltbild?
Machte sich Jesus darüber überhaupt Gedanken? Wahrscheinlich nicht. Für sein Anliegen war es völlig unwichtig, ohne Belang.

Abstrakte theoretische Überlegungen sind von Jesus nicht überliefert.
Vielmehr arbeitet Jesus konkret mit praktischen Beispielen.
Heinrich6 hat geschrieben:das Weltall (Dasselbe in das angeblich Jesus vor zweitausend Jahren aufgefahren ist) zu erobern
Das bildest Du Dir ein.
Tatsächlich ist ein sinnlich konkretes Bild überliefert, welches sagt, Jesus ist zum Vater (Gott) gegangen.
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Heinrich5
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Re: Brief an den Herrn Jesus

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Aussage Christel:
Ein Mensch von heute hat nicht automatisch ein größeres Wissen, als ein Mensch, der vor 2000 Jahre lebte.
Automatisch hat er das nicht. Ich gehe jedoch davon aus dass ein Mensch von heute über genug und mehr Schulbildung verfügt als ein Mensch wie vor zweitausend Jahren. Auf Grund dieses Wissens ist er genügend aufgeklärt und kann unterscheiden zwischen religiösem Irrglauben und realen Erkenntnissen der heutigen Wissenschaft.
Da von Jesus rein gar nichts hinterlassen ist, muss bezweifelt werden, ob er überhaupt lesen und schreiben konnte. Wahrscheinlich war er ein Analphabet.

Aussage Christel:
Abstrakte theoretische Überlegungen sind von Jesus nicht überliefert. Vielmehr arbeitet Jesus konkret mit praktischen Beispielen.
Von Jesus ist rein gar nichts überliefert, nur das, was ihm von anderen Menschen in den Mund gelegt wurde, was er angeblich gesagt haben soll.
Er arbeitete konkret mit praktischen Beispielen? Meinst du damit die vielen Wunder welche er angeblich gezaubert hat? Daran glauben selbst christliche Theolügen heute nicht mehr.
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Re: Brief an den Herrn Jesus

Ungelesener Beitrag von Christel »

De Rosa „Der Jesus Mythos“.- Gütersloh, 1991. – S. 28
„Sie kommt daher, daß man die falschen Fragen stellte und viel Mühe daran wendete, Dinge zu erfinden, um sie zu beantworten. … Statt zu fragen, „Warum beschreibt der Evangelist die Himmelfahrt Christi?“ fragen sie „Wie konnte Jesu in den Himmel hinauffliegen, und wohin gelangte er von dort aus?“

Heinrich, genau diese falsche „Frage“ bzw. Aussage machst Du von diesem Text:
Christel hat geschrieben:
Heinrich6 hat geschrieben:das Weltall (Dasselbe in das angeblich Jesus vor zweitausend Jahren aufgefahren ist) zu erobern
Das bildest Du Dir ein.
Tatsächlich ist ein sinnlich konkretes Bild überliefert, welches sagt, Jesus ist zum Vater (Gott) gegangen.
Wie kommt es, dass Du noch immer die falschen Fragen stellst?
Hattest Du nicht geschrieben, dass Du das Buch „Der Jesus Mythos“ von De Rosa mehrmals gelesen hast?
Heinrich6 hat geschrieben:Peter de Rosa: Drei seiner Bücher in deutscher Sprach stehen in meinem Bücherregal:

„Der Jesus Mythos“
„Gottes erste Diener“
„Der Vatikan von Gott verlassen“

Diese drei habe ich nicht nur einmal gelesen.
viewtopic.php?f=10&t=3812
Heinrich6 hat geschrieben:Es war sehr wohltuend, das, was ich immer schon gedacht habe - so kann's ja wohl nicht gewesen sein - einmal geschrieben zu sehen.
Wieso stellst Du dann noch immer die falschen Fragen?

De Rosa schreibt aus S. 21:
„Hätte Jesus nicht gelebt, so hätte ich ein Buch mit dem Titel Der Mythos von Jesus geschrieben. Doch er hat gelebt"
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Brief an den Herrn Jesus

Ungelesener Beitrag von niels »

Nun,
meine Erfahrung bisher ist, das auch heute die große Mehrheit der Menschen nicht in der Lage oder auch nur Willens ist, zwischen Rationalität und Scheinrationalität bzw. Irrationalität zu unterscheiden.

Natürlich hat die Menschheit inzwischen eine ganze Menge Erfahrungen gemacht - lange nicht genug um "alles zu verstehen", aber mehr als genug um inzwischen jahrtausendealte Mythen als schein- bzw. irrational zu erkennen, welche zu ihrer Zeit als höchst rational verstanden worden sind (was heute auch gern unter Teppiche gekehrt wird).

Unsere Erfahrungen reichen inzwischen auch aus um zu wissen, das KEIN Mensch etwas über die "letzte Ursache" des Seins weiß oder auch nur sagen kann, was wahrscheinlicher zutreffender als jede andere willkürliche / mythische Behauptung wäre.

Die scheinrationale Idee, das gerade das mangelnde Wissen mythische Ideen wie einen wie auch immer gearteten Schöpferglauben zu "belegen" geeignet wäre, ist eines der besten Beispiele für mit Rationalität verwechselte Scheinratio, also Irrationalität.

Dieb ehrlichste Aussage, die ein Mensch treffen kann ist, das er nichts über die "Ursache" des Seins zu sagen hat, welchem er Wahrheit zubehaupten kann. Zu wissen bedeutet auch zu wissen, was man nicht weiß und die Ehrlichkeit sich ebenjenes einzugestehen wäre wohl der erste wichtige Schritt in Richtung Erkenntnis.
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Heinrich5
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Re: Brief an den Herrn Jesus

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Christel schrieb:
De Rosa schreibt aus S. 21:
„Hätte Jesus nicht gelebt, so hätte ich ein Buch mit dem Titel Der Mythos von Jesus geschrieben. Doch er hat gelebt"
Der gleiche Satz geht aber auf Seite 21 noch weiter. Es wäre besser, du würdest vollständig zitieren. Hinter "hat gelebt" steht kein Anführungsszeichen sondern ein Komma:
…….Doch er hat gelebt, und sein Einfluss war so tief, dass er über seinen Tod hinaus in den Mythos überging. Im Mythos wurde er der Gottmensch, er wurde der menschgewordene Gott genannt. Leider wurde die Menschwerdung zumeist so verstanden, dass Jesus buchstäblich sowohl Gott als auch Mensch ist. Ein wörtliches Verständnis des Mythos birgt allerdings die Gefahr der Götzenanbetung.
De Rosa bestreitet ja nicht, dass Jesus gelebt hat. Er zeigt aber auf, dass die Gottessohnschaft lediglich nur ein Mythos, eine Legende ist. De Rosa bestreitet die Jungfrauengeburt, die Auferstehung und die Himmelfahrt und weitere "Wundertaten" welche alle dem Mythos, der Legendenschreibung, zuzuordnen sind..
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Re: Brief an den Herrn Jesus

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ich schreibe meine Texte meistens vor. In „Word“ markiere ich Zitate durch Anführungszeichen.
Im Forum benutze ich [ quote][ /quote]. Beim Einsetzen des Textes vergaß ich die Anführungszeichen zu entfernen.
Was ich für zitierwürdig halte und was ich, entscheide ich noch immer selbst.

De Rosa ließ sich von Rudolf Bultmann inspirieren, der die These vertrat, dass das Neue Testament aus einem mythologischen Weltbild heraus geschrieben wurde.
Während der ehemalige Bultmannschüler Ernst Käsemann und später auch andere Neutestamentler die Auffassung vertraten, dass der Graben zwischen historischem Jesus und ersten Christen doch weit schmäler sei als von Bultmann angenommen (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Bultmann)
erscheint der „Graben“ bei De Rosa noch breiter.

Das alles kann man unter den Oberbegriff „Historische Jesusforschung“ stellen. Wie man hier sieht, werden dabei ganz unterschiedliche Thesen vertreten: http://de.wikipedia.org/wiki/Historische_Jesusforschung

Ebenfalls hier einzuordnen ist das Buch von Reza Aslan „Zelot : Jesus von Nazaret und seine Zeit" (Rowohlt).- ISBN: 978-3-498-00083-7 http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/b ... 66227.html

Wiederum ein ganz anderes Bild zeichnet Gerd Theißen. Auch dies gehört in die Kategorie historische Jesusforschung. Theißen hat seine Forschungsergebnisse zu einer spannenden sehr empfehlenswerten Erzählung verarbeitet: „Der Schatten des Galiläers. Historische Jesusforschung in erzählender Form“ Gerd Theißen (Autor)
http://www.amazon.de/Schatten-Galil%C3% ... 3579018345

Fazit:
2. Hermeneutische Reflexion
Der Verdacht die vielfältigen Jesusbilder seinen in Wahrheit Selbstdarstellungen ihrer Autoren ist nicht stichhaltig, da sie alle mit denselben Quellen arbeiten müssen und hieran gemessen werden. Es bleibt jedoch eine große Breite, denn die historischen Gestalt erzeugt eine kreative Vorstellungskraft, die interpretiert. Alle Quellen stammen von irrtumsfähigen Menschen und bedürfen der historischen Kritik. Es müssen die Umwelt und Analogien beachtet werden, außerdem die eigenen Voraussetzungen. Am Beginn stehen immer die historischen Quellen.
Quelle: THEIßEN/MERZ: DER HISTORISCHE JESUS 32001. § 1: DIE GESCHICHTE DER LEBEN-JESU-FORSCHUNG (21-33).
https://www.google.de/#q=Historische+Je ... %9Fen+Merz
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Heinrich5
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Re: Brief an den Herrn Jesus

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Christel schrieb:
Was ich für zitierwürdig halte und was ich, entscheide ich noch immer selbst.
Das kannst du halten wie du willst. Wenn du allerdings, wie hier geschehen, aus dem Zusammenhang zitierst, verdrehst du dem Autor (de Rosa) das Wort im Mund.
Ich bezeichne das als Lügen.
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Re: Brief an den Herrn Jesus

Ungelesener Beitrag von Christel »

Dass Du Mitschreiber zu Unrecht der Lüge bezichtigt sind wir von Dir inzwischen von Dir gewohnt!
Es fehlen Dir mal wieder die sachlichen Argumente!

Es ist völlig klar, selbst in der Jesusforschung ist De Rosa ein Außenseiter. Er kippt mit seiner Mythos-These, dass Kind mit dem Bade aus, denn der auferstandene Christus ist niemand anderes als der historische Jesus.

Was nicht heißt, dass De Rosa völlig falsch liegt. Sein Ansatz des falschen Fragens, welches durch richtiges Fragen ersetzt werden muss ist gut:
Christel hat geschrieben:De Rosa „Der Jesus Mythos“.- Gütersloh, 1991. – S. 28
„Sie kommt daher, daß man die falschen Fragen stellte und viel Mühe daran wendete, Dinge zu erfinden, um sie zu beantworten. … Statt zu fragen, „Warum beschreibt der Evangelist die Himmelfahrt Christi?“ fragen sie „Wie konnte Jesu in den Himmel hinauffliegen, und wohin gelangte er von dort aus?“


Genau die Jungfrauengeburt. Wie das funktioniert will der Text nicht sagen. Heutige Menschen Fragen nach dem Funktionieren. Sie verhalten sich damit dumm, wie Analphabeten. Die Aussage des biblischen Textes ist lediglich, dass Jesus von Gott her kommt. Nicht der antike Schreiber ist dumm. Der wusste auch wie Kinder entstehen. Sondern der heutige Frager. Wer so fragt ist dumm und unverständig, weil unfähig ist die einfachsten Bilder richtig zu deuten.
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Re: Brief an den Herrn Jesus

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Christel schrieb:
Es ist völlig klar, selbst in der Jesusforschung ist De Rosa ein Außenseiter. Er kippt mit seiner Mythos-These, dass Kind mit dem Bade aus, denn der auferstandene Christus ist niemand anderes als der historische Jesus.
De Rosa als einen Außenseiter in der Jesus-Forschung zu bezeichnen ist eine Anmaßung von dir. Der historische Jesus hat mit dem Mythos, der Legende, vom auferstandenen Christus nichts zu tun. Das ist lediglich dein Glaube.

Christel schrieb:
Genau die Jungfrauengeburt. Wie das funktioniert will der Text nicht sagen. Heutige Menschen Fragen nach dem Funktionieren. Sie verhalten sich damit dumm, wie Analphabeten. Die Aussage des biblischen Textes ist lediglich, dass Jesus von Gott her kommt. Nicht der antike Schreiber ist dumm. Der wusste auch wie Kinder entstehen. Sondern der heutige Frager. Wer so fragt ist dumm und unverständig, weil unfähig ist die einfachsten Bilder richtig zu deuten.
Genau. Heutige Menschen fragen nach dem Funktionieren. Wie funktionierte die Auferstehung Jesu von den Toten? Wie funktionierte Jesu Himmelfahrt?. Wie funktionierte Marias Jungfrauengeburt? Wie funktionierte Marias Himmelfahrt? Wie funktionierten die vielen anderen Wunder des Jesus von denen berichtet wird um ihn zu erhöhen? Wie kann man Wasser in Wein verwandeln? Wie kann man über das Wasser laufen? Wie kann man Tote auferwecken usw.
Du behauptest: „Wer so fragt ist dumm und unverständig, weil er unfähig ist die einfachsten Bilder richtig zu deuten“.

Was meinst du wohl warum die heutigen aufgeklärten Menschen in Massen vom Glauben abfallen? Weil sie zu dumm sind die einfachsten Bilder richtig zu deuten. Weil sie sich dumm wie Analphabeten verhalten, nur weil sie an die „Verkündigungen“ eines Paulus nicht mehr glauben wollen und können?

De Rosa „Der Jesus Mythos", Seite 28:

„Da das Christentum ein Mythos ist, kann man sagen, dass die Theologie zum größten Teil auf einen Fehler zurückgeht. Sie kommt daher, dass man die falschen Fragen stellte und viel Mühe daran verwendete, Dinge zu erfinden, um sie zu beantworten. Zumeist wenden Theologen die Metaphysik an, die Hobbes „Aristotelei“ nannte, um zu versuchen, literarische Fragen zu beantworten. Ebenso gut könnten sie nach dem Gewicht des Vogelgezwitschers oder der Nationalität eines Fragezeichens forschen.

Eine Seite weiter (Seite 29) schreibt de Rosa richtig:

"Hieraus (*) kann man etwas lernen. Erstens, dass erstaunliche Gelehrsamkeit kein Ersatz für Menschenverstand ist; Literaturkritik ist leichter als Science-fiction, die sich als Theologie ausgibt. Zweitens, dass eine Theologie ein mit der Maschine genähtes Kleidungsstück ist. Wird ein Stich zerschnitten, so fällt das ganze auseinander“.

(*aus den richtigen Fragen die die Menschen heute stellen und aus den falschen Fragen, welche die Theologen stellen)
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Re: Brief an den Herrn Jesus

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich6 hat geschrieben:De Rosa als einen Außenseiter in der Jesus-Forschung zu bezeichnen ist eine Anmaßung von dir. Der historische Jesus hat mit dem Mythos, der Legende, vom auferstandenen Christus nichts zu tun. Das ist lediglich dein Glaube.
Irrtum Heinrich!
(Die Welt teilt sich in zwei Teile, sagte der kleine Vogel, ich und der unbedeutende Rest.
Ein Außenseiter ist jedoch nicht die Abweichung vom Vöglein, also von Dir, sondern vom „Rest“.)


Was ein theologischer Außenseiter ist wird durch die Mainstream der Theologen bestimmt! Der Ex-Priester De Rosa gehört nicht zur Mainstream. Wie gesagt, er ist ein Außenseiter.
Heinrich6 hat geschrieben:Genau. Heutige Menschen fragen nach dem Funktionieren. Wie funktionierte die Auferstehung Jesu von den Toten? Wie funktionierte Jesu Himmelfahrt?. Wie funktionierte Marias Jungfrauengeburt? Wie funktionierte Marias Himmelfahrt? Wie funktionierten die vielen anderen Wunder des Jesus von denen berichtet wird um ihn zu erhöhen? Wie kann man Wasser in Wein verwandeln? Wie kann man über das Wasser laufen? Wie kann man Tote auferwecken usw.
Hier sind wir einer Meinung!

Weil Menschen durch die Brille des Funktionierens schauen, werden Menschen im Krankenhaus zur Leber, zur Galle…
Als Kind habe ich meine Puppe zerlegt. Ich wollte wissen, wie sie funktioniert.
Heinrich6 hat geschrieben:Du behauptest: „Wer so fragt ist dumm und unverständig, weil er unfähig ist die einfachsten Bilder richtig zu deuten“.
Nicht generell, nur dort, wo es wirklich um solche „Bilder“ geht. Hierin stimme ich mit De Rosa überein, den Du bewunderst.
Heinrich6 hat geschrieben:Was meinst du wohl warum die heutigen aufgeklärten Menschen in Massen vom Glauben abfallen? Weil sie zu dumm sind die einfachsten Bilder richtig zu deuten.
Sie können die Bilder nicht, weil sie arrogant sind. Arroganz, die Hybris ist doppelte Dummheit und sie macht blind.
Wenn Du in De Rosas Buch schaust, dann siehst Du, dass er seine Positionen sehr vollmundig vertritt, auch diese.
Das habe ich mir einfach von ihm etwas abgeschaut, um es deutlich werden zu lassen.
Auf S. 29 schreibt er z.B. (ich zitiere nur Bruchstücke) „Die meisten Christen in den Kirchenbänken… Sie haben keine Ahnung… Deshalb haben sie keine Ahnung…

Mag sein, dass die meisten Christen biblisch wenig geschult sind. Allerdings sind die meisten Christen in der Lage schöngeistige Literatur zu lesen und zu verstehen. Wenn sie die Bibel in ähnlicher Weise lesen, dann verstehen sie die Symbolik, entdecken Hymnen, Parabeln, Bildworte… , denn alle hatten das Fach „Literatur“ in der Schule.
Dann werden sie einfach den Kopf schütteln über einen Theologen, der pauschal alles zum Mythos erklärt und innerhalb der Texte nicht unterscheidet.

Wann soll sich denn der Mythos entwickelt haben? Nach der Kreuzigung zerstreuten sich die Jünger Jesu. Jedoch kurze Zeit später kamen sie wieder zusammen. Schon vor dem Jahr 33, indem Paulus selbst Christ wurde, gab es christliche Gemeinden. Paulus wurde es aufgrund des Auferstehungsglaubens Christ. Einen Glauben, den er übernahm von den Christen übernahm. Paulus in 1Kor 15,11 „Ob nun ich verkündige oder die anderen: das ist unsere Botschaft, und das ist der Glaube, den ihr angenommen habt.“

Literaturgattung "Evangelium", also Botschaft, Nachricht, ein Zeugnis, das froh macht:
Das Neue Testament enthält vier theologische Kompositionen, die mit der Literaturgattung „Evangelium“ überschrieben sind. Man muss gar keine neue Überschrift suchen. Ein Evangelium ist weder eine Biografie in heutigen Sinn, noch Mythos. Denn ein Evangelium ist eine gute Nachricht, Frohbotschaft, Zeugnis. Das ist der Kern, um den es geht: 1 „Einer von den Männern, die die ganze Zeit mit uns zusammen waren, als Jesus, der Herr, bei uns ein und aus ging, angefangen von der Taufe durch Johannes bis zu dem Tag, an dem er von uns ging und (in den Himmel) aufgenommen wurde, - einer von diesen muss nun zusammen mit uns Zeuge seiner Auferstehung sein.“ Apg1,21f.

Man könnte sogar das gesamte Neue Testament als „Evangelium“ überschreiben. Denn darum geht es eigentlich, all das was in unterschiedliche Form dargestellt wird, auch die Briefe sind Zeugnis, sind frohe erlösende Botschaft, eine Einladung zum Aufatmen.

Zum Vergleich die Begriffsgeschichte:
Die älteste Belegstelle für den Begriff Euangelion-Evangelium findet sich als Steininschrift in der Nähe des antiken Ephesus und wurde auf das Jahr 9 v. Chr datiert. Sie lautet übersetzt: "Der Geburtstag dieses Gottes (Kaiser Augustus) bedeutet für die Welt( τω κοσμω ) den Anfang von allen guten Nachrichten (Evangelien), die wir ihm zu verdanken haben." Jedenfalls erhält der Begriff bei Markus 1,1 EU eine kontrastierende Bedeutung in der Anwendung auf Jesus von Nazareth.[2]
Im Neuen Testament bezeichnet εὐαγγέλιον die Frohbotschaft vom Heilsgeschehen in Jesus Christus. Diese Frohbotschaft ist mündliche Verkündigung, nicht etwas schriftlich Fixiertes.

Einige Kirchenväter bezeichneten das gesamte Neue Testament als Evangelium.
Die Bezeichnung Evangelium im Zusammenhang mit den kanonischen Evangelienschriften findet sich bei Irenäus: Das Evangelium als die eine Botschaft von Jesus Christus in vier Formen – nach (nicht von) Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Justinus verwendet den Ausdruck in beiden Bedeutungen. http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelium_(Buch)
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Brief an den Herrn Jesus

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Christel schrieb:
Man könnte sogar das gesamte Neue Testament als „Evangelium“ überschreiben. Denn darum geht es eigentlich, all das was in unterschiedliche Form dargestellt wird, auch die Briefe sind Zeugnis, sind frohe erlösende Botschaft, eine Einladung zum Aufatmen.
Dein religiöser Infantilismus lässt es nicht zu, zu erkennen, dass die Evangelien nur auf einem Mythos beruhen. Deshalb ist es schon zulässig das gesamte Neue Testament, einschließlich und ganz besonders die Paulus Briefe als einen Mythos zu bezeichnen.

Insofern ist auch die Aussage von de Rosa berechtigt:

De Rosa „Der Jesus Mythos", Seite 28:
„Da das Christentum ein Mythos ist, kann man sagen, dass die Theologie zum größten Teil auf einen Fehler zurückgeht. Sie kommt daher, dass man die falschen Fragen stellte und viel Mühe daran verwendete, Dinge zu erfinden, um sie zu beantworten. Zumeist wenden Theologen die Metaphysik an, die Hobbes „Aristotelei“ nannte, um zu versuchen, literarische Fragen zu beantworten. Ebenso gut könnten sie nach dem Gewicht des Vogelgezwitschers oder der Nationalität eines Fragezeichens forschen.
Eine Seite weiter (Seite 29) schreibt de Rosa richtig:
"Hieraus (*) kann man etwas lernen. Erstens, dass erstaunliche Gelehrsamkeit kein Ersatz für Menschenverstand ist; Literaturkritik ist leichter als Science-fiction, die sich als Theologie ausgibt. Zweitens, dass eine Theologie ein mit der Maschine genähtes Kleidungsstück ist. Wird ein Stich zerschnitten, so fällt das ganze auseinander“.
Du kannst ja ruhig weiterhin aufatmen ob deiner frohen erlösendenden Botschaft aus einer mythischen Legende.
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Re: Brief an den Herrn Jesus

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich6 hat geschrieben:Dein religiöser Infantilismus lässt es nicht zu, zu erkennen, dass die Evangelien nur auf einem Mythos beruhen. Deshalb ist es schon zulässig das gesamte Neue Testament, einschließlich und ganz besonders die Paulus Briefe als einen Mythos zu bezeichnen.
Wer andere Menschen für doof erklärt,
-wird ihnen nicht zu hören;
- wird nicht über ihre Argumente nachdenken;
- schaltet das eigene Gehirn aus und sonnt sich im eigenen Überlegenheitsgefühl.

Nun, mein, wie Du es nennst „religiöser Infantilismus“ sorgt dafür, dass ich „Du sollst neben mir keine anderen Götter haben“ (Ex 20,3; Dtn 5,7) total verinnerlicht habe - ‏שְׁמַע יִשְׂרָאֵל יְהוָה אֱלֹהֵינוּ יְהוָה אֶחָד‎
Anders ausgedrückt, alle Menschen kochen mit nur mit Wasser!
Heinrich, auch Du und Peter de Rosa seid keine Ausnahmen. Ihr seid ganz gewöhnliche Menschen ohne höhere Erkenntnis und Zugänge. Folglich betrachte ich Eure Aussagen kritisch und vergleiche sie selbstbewusst mit meiner Erfahrung und mit dem, was ich anderenorts lernte.

Wenn Jesus wirklich lebte und daran zweifelt auch De Rosa nicht, dann ist folglich Jesus selbst, also der wirkliche Mensch, Ausgangspunkt des Christentums.

De Rosa schreibt S. 27 „daß das Christentum ein Mythos ist“.
„Christentum“ ist der Oberbegriff für wirkliche Menschen und deren Glauben, die Christen genannt werden.
„In Antiochia nannte man die Jünger zum ersten Mal Christen.“ Apg 11,26
Auch das waren wirkliche Menschen. Menschen, die im Zusammensein mit Jesus etwas erfahren und gesehen haben, was sie nicht mehr losließ. Ausgangspunkt und Träger sind wirkliche Menschen. Sie haben es weitererzählt, gelebt, gesammelt, aufgeschrieben, zusammengestellt.

Ich bin Christin! Ich bin kein Mythos! Ich bin ein wirklicher Mensch!
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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