Letzte Ölung bei BuWe nicht gewährleistet

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Heinrich5
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Letzte Ölung bei BuWe nicht gewährleistet

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Militärbischöfe wollen Änderung bei den zehn Geboten

Das fünfte Gebot "Du sollst nicht töten" soll auf einen unwichtigeren Platz 10 verschoben werden


Die vom Staat mit etwa 30 Mio. Euro pro Jahr besoldeten 200 katholischen und evangelischen Militärseelsorger trafen sich kürzlich in Weimar zu einem Erfahrungsaustausch. Sie verabschiedeten eine Resolution zur Reform der zehn Gebote. Doch nicht die Inhalte sollen geändert werden, sondern die Reihenfolge der Gebote. In den wenigen Beratungsgesprächen (nur 3 % der Soldaten mit Gesprächsbedarf suchen sie auf) kam immer wieder der Hinweis darauf, dass das fünfte Gebot “Du sollst nicht töten” einen Konflikt verursacht.

Die Soldaten verstehen die ersten fünf Gebote als sogenannte Premiumgebote und die Nr. fünf sei das erste Gebot, das etwas verbietet. Der Vorschlag, den die Militärbischöfe aus der Konferenz mitnahmen, zielt darauf, dass das fünfte Gebot mit dem neunten oder zehnten Gebot getauscht wird und somit nicht mehr zu den Premiumgeboten gehört. Die Bischöfe: “Staat und Kirche dürfen den Soldaten doch nicht das Schießen verbieten. Wenn Soldaten ihren Glauben so ernst nehmen, dann gnade uns Gott im nächsten Krieg.”

Auch die geringe Zahl von 200 Seelsorgern sei angesichts der Aufforderung des Bundespräsidenten, mehr militärische Präsenz in aller Welt zu zeigen, sehr bedenklich. Bei zunehmendem militärischem Engagement sei nicht gewährleistet, dass z. B. die letzten Ölungen erfolgen können.

http://gladblog.de/militaerbischoefe-wo ... n-geboten/
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Heinrich5
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Re: Letzte Ölung bei BuWe nicht gewährleistet

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Für was sind Militär-„Seelsorger“ überhaupt gut?

Erich Kästner hat es auf den Punkt gebracht, wozu Pfarrer, Pastoren und sonstige Popen im Militär gut waren und auch heute noch immer gut sind und gebraucht werden.

Stimmen aus dem Massengrab


Da liegen wir und gingen längst in Stücken.
Ihr kommt vorbei und denkt: sie schlafen fest.
Wir aber liegen schlaflos auf dem Rücken,
weil uns die Angst um Euch nicht schlafen lässt.

Wir haben Dreck im Mund. Wir müssen schweigen.
Und möchten schreien bis das Grab zerbricht!
Und möchten schreiend aus den Gräbern steigen!
Wir haben Dreck im Mund. Ihr hört uns nicht.

Ihr hört nur auf das Plaudern der Pastoren,
wenn sie mit ihrem Chef vertraulich tun.
Ihr lieber Gott hat einen Krieg verloren
Und lässt Euch sagen: Laßt die Toten ruhn!

Ihr dürft die Angestellten Gottes loben.
Sie sprachen schön am Massengrab von Pflicht.
Wir lagen unten, und sie standen oben.
Das Leben ist der Güter höchstes nicht.

Da liegen wir, den toten Mund voll Dreck,
und es kam anders als wir sterbend dachten.
Wir starben. Doch wir starben ohne Zweck.
Ihr lasst Euch morgen, wie wir gestern, schlachten.

Vier Jahre Mord, und dann ein schön Geläute!
Ihr geht vorbei und denkt: Sie schlafen fest.
Vier Jahre Mord und ein paar Kränze heute!
Verlaßt Euch nie auf Gott und seine Leute!
Verdammt, wenn ihr das je vergesst!


Ökumenische Initiative zur Abschaffung der Militärseelsorge

Gegen die Zusammenarbeit von Kirche und Militär! Für eine kirchliche, unmilitärische Soldatenseelsorge und Aussteigerberatung


http://www.militaerseelsorge-abschaffen.de/

http://www.militaerseelsorge-abschaffen.de/kosten-/

Was hätte der gewaltfreie Jesus von Nazareth dazu gesagt?
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Re: Letzte Ölung bei BuWe nicht gewährleistet

Ungelesener Beitrag von Christel »

Auf den ersten Blick überlegte ich, wer der Asiat „BuWe“ ist. :)
Die Meldung „Militärbischöfe wollen Änderung bei den zehn Geboten“ halte ich für einen Hoax.
Die Bezeichnung „Premiumgebote“ für die ersten fünf Gebote ist mir neu.
Ich fragte einen anderen Katholiken danach, ob er „Premiumgebote“ kennt. Er fragte zurück, ob ich ihn verklapsen will. – Wer sich so was ausdenkt…?

Die Militärseelsorge kann nach meiner Meinung ruhig abgeschafft werden. Der Staat schickt die Menschen in den Krieg, also soll der Staat sich auch allein um die psychischen Probleme innerhalb des Militärs kümmern.

Übrigens, tatsächlich abgeschafft ist der Begriff „Letzte Ölung“.
Das heißt jetzt Krankensalbung und kann mehrfach als Stärkung bei schweren Krankheiten empfangen werden.
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Heinrich5
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Re: Letzte Ölung bei BuWe nicht gewährleistet

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Ja - „Cui facultas legendi, huic emolumentum“ (Wer lesen kann ist klar im Vorteil).

Es hätte gereicht mal ins Impressum der Seite zu sehen. Dort steht ganz klar, dass die ganze Seite Satire ist. Selten so gelacht. Wie bei jeder Satire ist auch hier mehr als nur ein Körnchen Wahrheit enthalten. Es ist vollkommen egal ob „Du sollst nicht töten“ an fünfter oder an zehnter Stelle steht. Es gibt natürlich auch keine Premiumgebote. Der Rest der gut gemachten Satire könnte allerdings auch so stattgefunden haben.

Was es mit der umbenannten „Letzten Ölung“ auf sich hat, ist den meisten Menschen nicht mehr geläufig. Deshalb hier eine kurze Erklärung:
In der katholischen Kirche wird die letzte Ölung gespendet, wenn ein Mensch im Sterben liegt. Heute ist das wohl etwas gelockert und es reicht schon eine ernsthafte Erkrankung.

Einem Verstorbenen kann dieses Sakrament nicht mehr gegeben werden. Jedoch existiert eine "pastorale Faustregel": Auch eine kurze Weile nach dem Tod kann die letzte Ölung noch gespendet werden. In dem Graubereich zwischen Leben und Tod, wenn nicht sicher sei, ob die Seele dem toten Körper schon entfleucht ist, (manche machen dafür, auch heute noch, das Fenster auf :mrgreen: ) soll das Sakrament noch funktionieren.

Die Letzte Ölung ist bei den Katholen ein Ritual auf reiner Glaubensgrundlage, hat also mit medizinischen Aspekten nichts zu tun. Dieser Aberglaube wurde früher noch häufiger angewandt, weil man der Annahme war, dass dann die Seele des kurz vor dem Sterben befindlichen "mehr Chancen" hat, ins Paradies zu gelangen.
Der Ursprung der letzten Ölung, diesem Hokuspokus, liegt in der abergläubischen Angst der Menschen, dass die im Leben begangenen "Sünden" im Sinne der Kirche noch einmal zu Lebzeiten vergeben werden sollten. Wer heute noch daran glaubt, kann da noch einmal ein bisschen Hoffnung finden, dass die unsterbliche Seele nach dem materiellen Tod in der geistigen Welt (im Himmel) besser aufgehoben ist.

Heutzutage wird die "Letzte Ölung" auch als "Krankensalbung" bezeichnet weil sich das nicht so „abgeschmiert“ anhört. Selbst unter Katholen kursieren Witze über die „letzte Abschmierung“. Dabei salbt der Pope nur noch die Stirn (für die Seele) und die Handinnenflächen (für den Körper) und spricht sein Gebetchen. Benutzt wird dafür ein vom Bischof gesegnetes Krankensalbungsöl, zumeist Olivenöl.
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Re: Letzte Ölung bei BuWe nicht gewährleistet

Ungelesener Beitrag von Christel »

Das Erzbistum München und Freising interpretiert die Krankensalbung (letzte Ölung) anders als Du:
"Der Empfang des Sakramentes der Krankensalbung soll den Kranken in besonderer Weise mit Christus (d. h. wörtlich dem Gesalbten Gottes) verbinden. Darum soll der Kranke in jeder ernsten Krankheit das Sakrament der Krankensalbung empfangen, um so die stärkende Nähe des Herrn zu erfahren. Dieses Sakrament ist ein Sakrament der Lebenden, es will den Kranken keineswegs vorzeitig dem Tod überantworten. In der Gemeinschaft mit Christus wird der Kranke aber auch das Sterben bestehen, denn der Mensch ist zum Leben bestimmt und nicht zum Tod."
Mehr: http://www.erzbistum-muenchen.de/Page000472.aspx

Auch „katholisch.de“ erläutert:
"Wird die Krankensalbung nur bei unmittelbarer Lebensgefahr gespendet?

Nein, sie kann im Verlauf der Krankheit auch wiederholt werden, etwa wenn sich der Zustand des Kranken verschlimmert. Auch vor Operationen und bei psychischen Erkrankungen, etwa Depressionen, kann der Priester das Sakrament der Krankensalbung spenden."
Mehr: http://www.katholisch.de/de/katholisch/ ... worten.php
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Heinrich5
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Re: Letzte Ölung bei BuWe nicht gewährleistet

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Die letzte Ölung oder auch Krankensalbung bewirkt gar nichts. Also auch keine vorzeitige Überantwortung an den Tod. Dass der Mensch zum Leben bestimmt ist und nicht dem Tod, das ist blanker Unsinn. Davon kann sich jeder noch einigermaßen klar denkende Mensch selbst überzeugen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Die Kirche weis das und nutzt es für sich aus.
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Re: Letzte Ölung bei BuWe nicht gewährleistet

Ungelesener Beitrag von niels »

Nur ein weiterer Beleg des für statische religiöse "Gesetzeswerke" bzw. ihrer Verfechter üblichen Selbstbeschisses.

Die zehn Gebote sind als rechtsstaatliche Rechtsgrundlage ebenso unbrauchbar wie für jede andere Form menschlicher Gesellschaften - da hilft es auch nicht, den Wortlaut stets und ständig phantasievoller "auszulegen" bzw. "flexibel zu interpretieren".

"Du sollst nicht töten" ist ein typisches Beispiel menschlicher moralistischer Bessermenschelei - wo auf Basis eines offensichtlich beschränkten Fokusses allgemeingültige moralistische Ansprüche erhoben werden. kein mensch kann auch nur einen Schritt gehen (das wussten schon manch fernöstliche religiöse "Propheten" Jahrtausende vor Jesus), ohne dabei gleich eine ganze Reihe von Lebewesen in irgend einer Form zu töten. Kein mensch könnte leben, weil sich ernähren, wenn er keine Lebewesen töten würde - selbst wenn er (gemäß der aktuellen Neureligion Veganismus) vegan lebte. Nach der Logik von Religiösen gilt zudem schon die Unterbindung der Fortpflanzung als "Tötung", womit bereits Frutarier (die sich "nur von dem ernähren, was Pflanzen freiwillig hergeben" - eine bei genauerer Betrachtung auch reichlich naive Idee) zwecks Ihrer Ernährung "töten". Und mit jedem Schluck Trinkwasser - von abgekochtem Wasser ganz zu schweigen - fallen Milliarden Lebewesen dem Trinkenden zum Opfer.

Aber auch die lange recht verbreitete, beschränkte Auslegung des Gebotes (richtiger: "Gesetz") (die so aus dem Wortlaut gar nicht hervorgeht), das kein Mensch getötet werden dürfe, trifft spätestens dort ans eine Grenzen, wo die Notwehr oder Nothilfe Leben gegen Leben stellt. Natürlich wäre es möglich, sich dem Angreifer / gegenüber zu "ergeben" und freiwillig / ohne Notwehr töten zu lassen. Wäre dies aber Gesetz, würde es vor allem jene privilegieren, die sich an kein Gesetz zu halten verpflichtet fühlen bzw. diesen einen signifikanten evolutionären Vorteil einräumen.

Weitreichender Schutz vor Gewalt / Unrecht ist nicht ohne potentielle Gewalt realisierbar - ein immer wieder gern von Bessermenschen (die andernorts selbstverständlich auch selbst Anspruch auf ebensolchen Schutz erheben) unterschlagener Fakt. Ein generelles Verbot von Gewalt schließt auch die Wirkung potentieller Gewalt aus, denn was brächte z.B. dem Polizisten eine Waffe, wenn er sie denn nie einsetzen dürfte.

Nicht viel anders sieht es mit den "restlichen" zehn Geboten aus. Produkte eines beschränkten Geistes seiner Zeit eben, auch wenn die Beschränkung womöglich geringer als die vieler Mitmenschen war. Unter den Blinden ist bekanntlich schon der Einäugige ein König.

Um die "zehn Gebote" überhaupt erhalten (und nicht als z.B. nicht verfassungskonform zu entlarven), bemüh[t]en sich stets und ständig Scharen von Theolügen um eine mindestens augenscheinlich der jeweiligen Zeit, Mode und evolutionär-gesellschaftlichen Entwicklung der Menschheit "kompatible" Interpretation ebendieser, um dann wiederum unterstellen zu können, das Freiheit und Recht nicht ohne ebenjene Gebote (Gesetze) möglich geworden wären - verkennend der Sachlage, das bereits lange vor einem Herrn Jesus alias "König der Juden" Gesellschaften praktiziert worden sind, die wesentliche Teile der erst vor Jahrzehnten oder hunderten gegen die Religion wiedergewonnenen Freiheits- und Induvidualrechte nicht nur kannten, sondern die auch Teil der Rechtssituation oder Gesetzgebung waren.

So ist es auch z.B. nicht verwunderlich, das die zehn Gebote für die Legitimation der Sklavenhalterei wie des internationalen Sklavenhandels nicht minder dienten als (nach Abschaffung dieser) deren Delegitimierung. Entsprechend verklärend sind da bis heute zur Entlastung der Christenheilslehre heranzitierte, einzelne Überlieferungen, wo Einzelne die Sklaverei auch mit "christlichen Motiven" für unvereinbar hielten - oder auch nur die nicht "artgerechte Haltung" der ehemaligen Buschbewohner. Da erstaunt es auch wenig, das in allen Regionen, wo die Sklaverei noch bis ins letzte Jahrundert oder bis heute große "Erfolge" feierte, zumindest auch eine recht ausgeprägte abrahamitische Religiotie anzutreffen war / ist (z.B. USA, Mittelafrika etc.pp.) - oder die des "Sozialismus" (z.B. Stalinismus oder in der DDR, wenngleich dort die große Mehrheit der vorgeblich "besseren, menschlicheren Ideologie" als Sklave dienen durfte).

Sklaverei ist nur über die Privilegierung von Ideologien erreichbar - womit imemr auch die Privilegierung der betr. Ideologen erfolgt. Im Sinne des "Guten"; nein, "Besseren" ist alles erlaubt - gegen jeden, der das nicht so sieht. Ob es der Menschheit jemals gelingen wird diese gesellschaftlliche Bürde - Produkt der jahrtausendelangen (immerhin "gottgegebenen") Despotie und Diktatur - noch jemals abzuwerfen, wird sich zeigen.
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Re: Letzte Ölung bei BuWe nicht gewährleistet

Ungelesener Beitrag von Christel »

niels hat geschrieben:Die zehn Gebote sind als rechtsstaatliche Rechtsgrundlage ebenso unbrauchbar wie für jede andere Form menschlicher Gesellschaften - da hilft es auch nicht, den Wortlaut stets und ständig phantasievoller "auszulegen" bzw. "flexibel zu interpretieren".

"Du sollst nicht töten" ist ein typisches Beispiel menschlicher moralistischer Bessermenschelei - wo auf Basis eines offensichtlich beschränkten Fokusses allgemeingültige moralistische Ansprüche erhoben werden. kein mensch kann auch nur einen Schritt gehen (das wussten schon manch fernöstliche religiöse "Propheten" Jahrtausende vor Jesus), ohne dabei gleich eine ganze Reihe von Lebewesen in irgend einer Form zu töten. Kein mensch könnte leben, weil sich ernähren, wenn er keine Lebewesen töten würde
Nun, staatliche Gesetze beruhen auf Geboten, Regeln… oder wie immer man das nennen will.
Eingearbeitet in die staatlichen Gesetze ist das Gebot "Du sollst nicht töten“.

Die Auslegung eines Satzes erfolgt immer in dessen eigenen Kontext. Wer einen Satz in einen beliebigen anderen Kontext stellt und von daher interpretiert liegt falsch, geht in die Irre.
"Du sollst nicht töten“ steht nicht in einem fernöstlichen, sondern im jüdisch-christlichem Kontext. Hier ist das Verbot des Tötens von Menschen gemeint.

Ein Staat, ein Gemeinwesen beruht immer auf Regeln!
Für jede Situation wird eine Regel gefunden. Daher sind unsere Gesetzeswerke so umfangreich.

Auch von der Regel "Du sollst nicht töten“ wurden Ausnahmen „geregelt“,
z.B.:
- Notwehr
- die Tötung eines Kindes, welches sich noch im Mutterleib befindet
- die Todesstrafe (der Staat räumt sich selbst das Recht des Tötens ein)
- der Krieg (der Staat befiehlt seinen Bürgern zu töten)

Dennoch ist jeder Staat, jedes Gemeinwesen auf das Gesetz "Du sollst nicht töten“ angewiesen, will es nicht im Chaos, im Bürgerkrieg versinken.

Die Bibel, die „Zehn Gebote“ kann man nur verstehen, wenn man sie vom Gemeinwesen her betrachtet. Es geht hier, nicht anders als heute, gerade um den Schutz der Schwachen und um den Erhalt der Gemeinschaft. Sie sind folglich kein „Beispiel menschlicher moralistischer Bessermenschelei“. Das ist ein Missverständnis.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Heinrich5
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Re: Letzte Ölung bei BuWe nicht gewährleistet

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel:
Auch von der Regel "Du sollst nicht töten“ wurden Ausnahmen „geregelt“,
z.B.:
- Notwehr
- die Tötung eines Kindes, welches sich noch im Mutterleib befindet
- die Todesstrafe (der Staat räumt sich selbst das Recht des Tötens ein)
- der Krieg (der Staat befiehlt seinen Bürgern zu töten)
Nicht zu vergessen die Katholische Kirche und das Papsttum, welche für das Töten von Millionen Ungläubigen in den Kreuzzügen, in der Tötung von abtrünnigen Ketzern in Europa, in der Tötung nichtchristlicher amerikanischer Ureinwohner etc. die Verantwortung tragen. Das Recht zum Töten haben sie für sich aus der „Heiligen“ Schrift und den 10 Geboten abgeleitet. Ihr 5. Gebot hat sie dabei einen Dreck geschert. Religiös motivierte Tötungen sind noch heute an der Tagesordnung. Nicht nur bei Muslimen sondern auch bei Christen.

Katholische Moraltheologen lehnen seit Jahrhunderten ein striktes Nein zum Krieg ab und berufen sich auf Kirchenväter, Päpste und sogar auf Gott selber. Gott persönlich soll laut Altem Testament einen Krieg erklärt haben: "Rufet es aus unter den Völkern, verkündet den heiligen Krieg, wecket die Helden! ... Schmiedet eure Pflugscharen um zu Schwertern und eure Winzermesser um zu Lanzen!" (Joel 4,9 ff)

Da sind wir wieder hier:
viewtopic.php?f=10&t=3822
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Re: Letzte Ölung bei BuWe nicht gewährleistet

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich, Du zeigst gerade wie man das Gebot „Du sollst nicht töten“ hierfür verwenden kann:
niels hat geschrieben:"Du sollst nicht töten" ist ein typisches Beispiel menschlicher moralistischer Bessermenschelei
Wie man sieht ist "moralistische Bessermenschelei" kein Privileg religiöser Menschen. Oder bist Du religiös, Heinrich?
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Re: Letzte Ölung bei BuWe nicht gewährleistet

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel:
Wie man sieht ist "moralistische Bessermenschelei" kein Privileg religiöser Menschen. Oder bist Du religiös, Heinrich?
Vollkommen falsch. Du besitzt die Unverschämtheit das ins Gegenteil zu verkehren.

Moralistische Bessermenschelei haben sich die Religioten der abrahamitischen Religionen zum Privileg gemacht. Das Beispiel der völligen Missachtung ihres selbst auferlegten 5. Gebotes stellt das doch unter Beweis.

Wenn du schon Niels zitierst, dann zitiere auch seine ganze Aussage und reiße das nicht aus dem Zusammenhang.
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Re: Letzte Ölung bei BuWe nicht gewährleistet

Ungelesener Beitrag von Christel »

O großer gütiger bescheidener Heinrich VI., wie konnte ich nur so unverschämt sein. Das ist mir jetzt aber wirklich peinlich :oops: ! Wie konnte nur schwarz mit weiß vertauschen! Nein Du kannst gar moralisierender Bessermensch sein, denn das sind die
Heinrich6 hat geschrieben:die Religioten der abrahamitischen Religionen.

Nein, Du moralisierst überhaupt nicht! Du bist auch kein Bessermensch!

Du bist im Gegensatz zu den „Religioten der abrahamitischen Religionen“, also im Gegensatz zu den Gegensatz zu Juden, im Gegensatz zu den Muslimen, im Gegensatz zu den Christen, also auch im Gegensatz zu mir der wirklich und wahrhaftig bessere Mensch! :mrgreen:
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Re: Letzte Ölung bei BuWe nicht gewährleistet

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Jetzt machst du dich einfach nur lächerlich :D

Ist das alles was du dem entgegenzusetzen hast?
Nicht zu vergessen die Katholische Kirche und das Papsttum, welche für das Töten von Millionen Ungläubigen in den Kreuzzügen, in der Tötung von abtrünnigen Ketzern in Europa, in der Tötung nichtchristlicher amerikanischer Ureinwohner etc. die Verantwortung tragen. Das Recht zum Töten haben sie für sich aus der „Heiligen“ Schrift und den 10 Geboten abgeleitet. Ihr 5. Gebot hat sie dabei einen Dreck geschert. Religiös motivierte Tötungen sind noch heute an der Tagesordnung. Nicht nur bei Muslimen sondern auch bei Christen.

Katholische Moraltheologen lehnen seit Jahrhunderten ein striktes Nein zum Krieg ab und berufen sich auf Kirchenväter, Päpste und sogar auf Gott selber. Gott persönlich soll laut Altem Testament einen Krieg erklärt haben: "Rufet es aus unter den Völkern, verkündet den heiligen Krieg, wecket die Helden! ... Schmiedet eure Pflugscharen um zu Schwertern und eure Winzermesser um zu Lanzen!" (Joel 4,9 ff)
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Re: Letzte Ölung bei BuWe nicht gewährleistet

Ungelesener Beitrag von niels »

Eingearbeitet in die staatlichen Gesetze ist das Gebot "Du sollst nicht töten“.
nein,
weder existiert ein solches Gesetz noch kennt die Rechtsprechung eine solche Rechtsgrundlage. Derlei Behauptungen (wie sie übrigens auch die Parteilinge unserer Volxparteien regelmäßig von sich göbeln) zeugen lediglich von ausgeprägter Einfalt und Nichtkenntnis des Rechtssystemes einer freiheitlichen Grundordnung, wie sie auch die BRD (zumindest in weiten Teilen) hat. Ebendiese treunaiven Dämlichkeiten sind nicht selten verantwortlich für den bigotten Umgang vieler Deutscher mit den Rechten Anderer und/oder auch deren schräges Rechtsverständnis (von "Rechtskenntnis" will ich erst gar nicht sprechen). So sind fast alle Christen Pazifisten und "gegen Krieg" und "gegen Waffen" und "gegen Gewalt" - dabei die ersten, die heulen, wenn die Rechte Ihersgleichen von Menschen mittels Gewalt genommen werden und niemand da ist, der sich "versündigt" um ihnen den Arsch zu retten.

Inzwischen gereicht die Verblödung durch Simplifizierung zu fast täglich neuen Blüten: da sind dann "Atome böse" (oder die "Atomkraft" als solche, ohne die jeder mensch unverzüglich auseinanderfallen würde) und "Sonnenenergie ist gut" (obwohl alles Sonnenenergie ist", "vegane Ernährung" ist "gesünder" und "ökologischer", "Vernunft" ist "böse", weil "kalt" und "herzlos" und "Eigentum ist Raub" (solange es jemandem anderen gehört, der mehr hat als man selbst), "Wachstum ist böse" (oder "Wachstumsglaube") und was da nicht noch alles an neoreligiösem Klumpatsch den alten Schinken wie deren unkritischen Legitimation entlehnt worden ist. Man sollte meinen, das die Realphabetisierung (im römischen Reich konnten zumindest noch die meisten lesen) nach knapp 2000 Jahren Machtergreifung der Christendiktatoren immer noch auf sich warten ließe.

Auch von der Regel "Du sollst nicht töten“ wurden Ausnahmen „geregelt“,
Soll ich lachen oder weinen obgleich soviel Naivität von wissensfernem Treuglauben?

Das Recht auf "Unversehrheit" des (menschlichen - eingeschränkt aber auch tierischen / pflanzlichen) Individuums leitet sich in der freiheitlichen Grundordnung ALLEIN aus dessen Interessen ab und schließt somit auch die Tötung ein, sofern sie wider Willen erfolgen soll/erfolgt und keinem höheren Rechtsgut entgegensteht (z.B. das Recht braucht dem Unrecht nicht zu weichen - Rechtsgüteropfer durch zB Notstand/Nothilfe/Notwehr - Nahrungsbeschaffung - Arterhalt etc.pp). Dieses Rechtsprinzip kannten schon die alten Griechen, wenngleich in einem weniger freiheitlichen Kontext (aber immerhin noch freiheitlicher als zu 90% der Kultur und Zeit des Christentums).

Gesetze, die das Verletzen von menschlichen oder auch tierischen, lebenden Körpern in bestimmten (!) Konstellationen / Zusammenhängen verbieten, sind ebensowenig mit diesem "christlichen Gebot" bzw. seiner Formulierung übereinbar wie ebenjene Rechtsgrundlagen - wie sie sich in den verschiedensten Kulturen, Ethnien und Zeitaltern finden, Erfindung von Jesus sein können, weil schon weitaus älter als er. Ebensowenig finden sich "Du sollst nicht Ehe brechen" oder "falsch Zeugnis ablegen wider deinen Nächsten" in unserer Rechtsordnung wieder - da hilft es auch wenig, das sich da manch juristischer Naivling syntaktische "Ähnlichkeiten" herbeizaubert.

Ich wünschte mir sehr, das ein Gutteil der Zeit, die Menschen für das befassen mit "göttlichen Geboten" (bzw. Gesetzen) stattdessen in die Grundlagen der Rechtsordnung investieren würden - wie auch in das Studium von Naturwissenschaften, bevor man sich mit religiösen / mythsichen Schöpfungthesen befast, die erklären "Können" sollen, was Wissenschaft nicht erklären "kann".

(Für mich ist nicht nachvollziehbar, das Menschen, die sich angeblich für die Enstehungshistorie unseres seins interessieren und deshalb religiösen Lehren Gutteile ihrer Lebenszeit opfern, nicht erst einmal mit dem befassen, was dem Menschen bereits an Erkentnis über den Weg des Wissens und rationaler Erkenntnis / Evidenz zugänglich ist. Ich halte mir ja auch nicht die Augen zu, um drüber nachzudenken, wie es vor mir in der Ferne aussieht sondern schaue erst einmal, wie weit meine Augen zu sehen bereit sind und was, um dann aus diesen Erkenntnissen heraus mögliche Interpolationen ableiten zu können. Ohne zu schauen, sind Interpolationen umso schwieriger - jedemnfalls dann, wenn sie geeignet sein sollen zutreffende Aussagen zu erreichen.)

Aber zurück zum Kernthema:

Die "christliche Kulturprägung" verdeckt lediglich einen Teil freiheitlicher Grundrechte in Deutschland, weil sich Christen bis heute einen Rechtsanspruch gegen das Individuum Mensch anmaßen, der NUR aus Religiotie ableitbar ist - sei es das generelle Verbot einvernehmlicher Sterbehilfe, Abtreibung, Stammzellenforschung oder auch die Anerkennung geschlechtsunabhängig zu betrachtender Lebensgemeinschaften. Derlei Eingriffe in die Individualfreiheit Anderer bzw. deren Bevormundung dürfen sich Chisten allerdings bis heute an die Weste nageln, weshalb auch Deutschland ("Dank" Christentum) dem Ziel der Verfassungsrechtler hinter dem Grundgesetz, erstmalig auf deutschem Boden eine freiheitliche Rechtsordnung zu schaffen immer noch signifikant hinterherhinkt.

Es wird wohl noch Generationen brauchen um sich von den alten klerikalen wie protestantisch-lutheranischen Ansprüchen gegen das Individuum wie der Kultur "göttlicher" Diktatur durch Monarchie & Co. - legitimiert durch menschlich behauptete "Gottgewolltheit" - zu lösen.
Christel
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Re: Letzte Ölung bei BuWe nicht gewährleistet

Ungelesener Beitrag von Christel »

Nein Heinrich, ich mache mich nicht lächerlich!
Ihr versucht mich lächerlich zu machen. Das ist ein Unterschied!

Ich bin auch nicht einfältig, wie Niels es behauptet. Das Rechtssystem kenne ich sehr wohl.
Nur ihr Beide seid nicht im Geringsten dialogfähig. Eure „Argumentation“, sofern man das überhaupt Argumentation nennen kann, beruht lediglich auf Herabsetzung.

Über soviel Fanatismus und Blindheit kann ich nur den Kopf schütteln. - Ich kommentiere das nicht weiter.
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