Johannes schreibt sein Buch auf der Insel Patmos, die zu den südlichen Sporaden gehört und in der Nähe von Milet liegt. Dorthin ist er um seines Glaubenszeugnisses willen verbannt worden. Nach einer alten Tradition, die bereits der aus Kleinasien stammende Kirchenlehrer Irenäus von Lyon (2. Jh.) bezeugt, schreibt Johannes sein Buch in den letzten Regierungsjahren des römischen Kaisers Domitian (81-96), also etwa 94-95. (Stuttgarter kleiner Kommentar zum NT)Lesungen zum 24. April (5. Sonntag der Osterzeit)
Zweite Lesung
Ich, Johannes, sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr. Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat.
Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu.
Offenbarung 21,1–5a
http://www.tag-des-herrn.de/content/ich ... t-bei-euch
Der Verfasser rechnet damit, dass der Zwang zur göttlichen Verehrung des Kaisers in nächster Zukunft zu einer schweren Verfolgung der Kirche führen wird. Domitian verlangte, als »Herr und Gott« angeredet zu werden. In der römischen Provinz Asien wurde der Kaiserkult schon seit langem mit besonderem Eifer betrieben. Sieben Gemeinden dieser Provinz, die zugleich die ganze Kirche repräsentieren, sind denn auch die unmittelbaren Adressaten des Buches (1,4.11). (Einheitsübersetzung)
Domitian
Diejenigen der Führungselite, die sich dem Kaiserkult anschlossen oder zumindest nicht widersetzten, wurden gefördert. So z. B. der Historiker Tacitus und der spätere Kaiser → Trajan. Wer sich dem Kult u.a. mit politischen und religiösen oder philosophischen Argumenten widersetzte, lief Gefahr, Domitians Missfallen zu erregen. [...]
Den Höhepunkt der domitianischen Auseinandersetzung mit den Eliten markiert das Jahr 95, in dem der Kaiser seine Gattin Domitia in die Verbannung schickte und seinen Vetter Flavius Clemens hinrichten ließ (vgl. Syme). Die ältere Forschung nimmt aufgrund eines Hinweises auf „jüdische Lebensformen“ in Cassius Dio 67,14,1-2 an, dass es sich bei beiden um Christen handelte. [...]
Und im gleichen Jahr ließ Domitian neben vielen anderen den Konsul Flavius Clemens hinrichten, obwohl er sein Vetter war und Flavia Domitilla, ebenfalls eine Verwandte des Kaisers, zur Frau hatte.
Beiden wurde Atheismus zum Vorwurf gemacht, weshalb auch viele andere, die sich in jüdische Lebensformen hineintreiben ließen, Verurteilung erfuhren. Einige von ihnen wurden hingerichtet, andere nur ihres Vermögens beraubt; Domitilla mußte lediglich in die Verbannung nach Pandataria gehen.“
Mehr: http://www.bibelwissenschaft.de/wibilex ... 69c7ab/#h4
Flavia Domitilla besaß ein Grundstück an der Via Ardeatina, das sie kurz vor ihrer Verbannung der Christengemeinde in Rom zur Verfügung stellte; auf ihm wurde später der nach ihr benannte Friedhof errichtet. Flavia Domitilla wurde auf die Insel Pandataria - die heutige Insel Ventotene - vor Neapel verbannt und dort zu Tode gemartert. https://www.heiligenlexikon.de/Biograph ... tilla.html
Warum lohnt sich ein Besuch der Katakombe?
Die Geschichte der Domitilla Katakombe beginnt schon zu Beginn des zweiten Jahrhunderts, somit ist sie ein sehr frühes Dokument des entstehenden Christentums in Rom. Die junge christliche Gemeinde in Rom erfuhr im täglichen Alltag die Bedrohung ihres Glaubens. Trotz ihrer Verfolgung glaubten die frühen Christen fest an die Auferstehung – davon künden zahlreiche Fresken, Malereien und Symbole, die heute noch in der Katakombe zu finden sind. Das Umfeld der urchristlichen Gemeinde sieht im Tod die Endlichkeit allen Lebens, demgegenüber steht der Glaube der urchristlichen Gemeinde an die Auferstehung. So schlägt dieser Ort eine Brücke in unsere Gegenwart. In der Feier der Eucharistie verkünden wir heute noch den Tod und die Auferstehung des Herrn, bis er wiederkommt. Vermehrt finden sich in den Katakomben Darstellungen vom Wunder der Brotvermehrung. Denn Christi Verheißung lautet: „Wer von diesem Brote isst, wird leben in Ewigkeit“. http://www.steyler.eu/de/news-berichte/ ... r-Erde.php

Die Domitilla Katakomben gehören zu den größten Roms und verfügen als einzige über eine unterirdische Basilika. Hier unterschrieben am 16. November 1965 40 Bischöfe den Katakombenpakt.
[Der Text besteht aus Zitaten, die Hervorhebungen sind von mir. Dies soll helfen den Lesungstext in das damalige Zeitgeschehen einzuordnen.]