Epilepsie und Religion

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Atheisius
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Re: Epilepsie und Religion

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Atheisius schrieb:
Diese Seite geht nur auf die medizinischen Aspekte der Ursachen und der Behandlung von Epilepsie ein. Alles andere was ich hier benannt habe klammert sie aus, weil es für die medizinische Behandlung von Epilepsie irrrelevant ist. Insofern ist diese Seite auch eine seriöse Seite.
Christel schrieb:
Die Seite ist sehr ausführlich. Epilepsie hat unterschiedliche Ursachen. Manchmal findet man keine Ursache. – Epilepsie ist definitiv keine Geisteskrankheit.
Siehe unter:
http://www.epilepsie-gut-behandeln.de/l ... psieformen

Wo allerdings habe ich aber geschrieben, dass Epilepsie eine Geisteskrankheit ist?
Epilepsie (von altgriechisch ἐπίληψις epílēpsis „Angriff, Überfall“ über lateinisch epilepsia seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar[1]), im Deutschen Fallsucht oder auch Krampfleiden genannt, bezeichnet ein Krankheitsbild mit mindestens einem spontan aufgetretenen Krampfanfall, der nicht durch eine vorausgehende erkennbare Ursache (beispielsweise eine akute Entzündung, einen Stromschlag oder eine Vergiftung) hervorgerufen wurde. Auf neurologischer Ebene ist ein solcher epileptischer Krampfanfall eine Folge anfallsartiger (paroxysmaler) synchroner Entladungen von Neuronengruppen im Gehirn, die zu plötzlichen unwillkürlichen stereotypen Verhaltens- oder Befindensstörungen führen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Epilepsie

Die von dir zitierte Seite ist unbestritten sehr ausführlich. Allerding wird auf dieser Seite ausgeklammert, dass bei epileptischen Anfällen auch religiöse Visionen und Wahnvorstellungen auftreten.

Der große russische Schriftsteller und Epileptiker Fjodor Dostojewski war auch nicht geisteskrank.

Auf Grund seiner epileptischen Krankheit sondierte Dostojewski minutiös die menschliche Seele, wies ihre inneren Widersprüche und die Macht des Unbewussten auf und bemühte sich um eine Rehabilitierung des Irrationalen und das Jahrzehnte vor der Begründung der Psychoanalyse. Über seine epileptischen Anfälle schrieb er:

„Plötzlich, mitten in der Melancholie, der seelischen Umnebelung, der Niedergeschlagenheit, entbrennt für einen Augenblick das Gehirn und in einem ungewöhnlichen Ausbruch spannen sich auf einmal alle Anstrengungen seiner vitalen Kräfte. Lebensgefühl, Ichbewusstsein sind in solchen Augenblicken, die wie Blitze hineinjagen, gleichsam zehnfach verstärkt. Auf Hirn und Herz strahlt ein außergewöhnliches Licht. Alle seine Erregungen, Zweifel, Sorgen verstummen auf einmal, als gingen sie dahin und steigen zu irgend einer irdischen Ruhe empor, voll von klarer und harmonischer Freude und Hoffnung. Ihr alle, ihr gesunden Menschen, könnt euch gar nicht vorstellen, was für ein Glück es ist, das wir Epileptiker im Augenblick vor dem Fallen empfinden.“

Dostojewski gilt als Spezialist in Sachen extreme Seelenlagen. Er schrieb z.B. seinen kurzen Roman „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch" im Winter 1863/1864 in Moskau in einer Zeit in welcher er unter vielen epileptischen Anfällen litt.

Der Epileptiker Mohamed schrieb keine Romane. Er war Analphabet. Aber den Islam begründen konnte er. Paulus schrieb ebenfalls keinen Roman, verfasste aber einige „Paulusbriefe“ und begründete das Christentum. Der Epileptiker Joseph Smith begründete auf Grund seiner epileptischen Visionen die Religion des Mormonentums. Ihm erschien im Jahr 1820 nicht nur Jesus Christus, sondern auch Gott der Vater höchstselbst im Wald. Da wußte Smith: Er hatte nicht nur eine Vision, sondern auch eine Mission zu erfüllen. Heute berufen sich weltweit 14,8 Millionen Gläubige auf sein Buch Mormon. In den USA bekleiden sie wichtige Posten in Wirtschaft und Politik, wie etwa Ex-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney.
Auf Grund seiner Visionen interpretierte Smith die Vielehe als gottgewollt, als Auftrag an ihn, der ihm einst von einem Engel überbracht worden sei und so ehelichte er in seinem Leben 34 Frauen.

Ich zitierte bereits:
Die jüngsten Forschungen der Neurowissenschaften haben ergeben, dass die Annahme einer nicht materiellen Seele, eines nicht stofflichen Geistes, unwahrscheinlich ist und dass die Funktionen, die man mit solch einem Geist verknüpft hat, eher mit dem Gehirn und seinen neuronalen Zuständen verknüpft werden müssen.

Religiöser Glaube kann im Endeffekt auf die Aktivität im Gehirn reduziert werden. So treten stark religiös geprägte Erlebnisse bei Patienten mit einem Krampfanfall, einer sogenannten Epilepsie, auf. Auch Patienten mit einer Schizophrenie zeigen immer wieder starke religiöse Erlebnisse. Einige dieser Patienten erleben sich selbst als Gott und verhalten sich dann auch entsprechend.
Deshalb behaupte ich nach wie vor:

Die halbe (religiöse) Menschheit rennt heute praktisch den kranken Visionen von Epileptikern hinterher, welche sie bei epileptischen Anfällen hatten.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Epilepsie und Religion

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius, Du wiederholst Dich!
Kannst Du eigentlich auch eine Diskussion führen, indem Du auch andere Argumente gelten lässt?
Eine Diskussion ohne mit Unterstellungen zu arbeiten? Eine Diskussion ohne anders Denkende zu verleumden zu beleidigen? Ohne religiöse Menschen und Religion zu beschimpfen?
Indoktrination (lateinisch doctrina ‚Belehrung‘) ist eine besonders vehemente, keinen Widerspruch und keine Diskussion zulassende Belehrung. Dies geschieht durch gezielte Manipulation von Menschen durch gesteuerte Auswahl von Informationen, um ideologische Absichten durchzusetzen oder Kritik auszuschalten. https://de.wikipedia.org/wiki/Indoktrination
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Re: Epilepsie und Religion

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Atheisius, Du wiederholst Dich!
Richtig, das war auch so gewollt von mir.
Kannst Du eigentlich auch eine Diskussion führen, indem Du auch andere Argumente gelten lässt?
Wie kommst du darauf, Dass ich mit dir zu diesem Thema eine Diskussion führen wollte.
Eine Diskussion ohne mit Unterstellungen zu arbeiten? Eine Diskussion ohne anders Denkende zu verleumden zu beleidigen? Ohne religiöse Menschen und Religion zu beschimpfen?
Das ist lediglich deine persönliche Ansicht zum Thema, welche ich hiermit zur Kenntnis nehme. Ich sehe das eben völlig anders. Wie schon gesagt, ich lege keinen großen Wert darauf mit dir zu diskutieren.

Was eine Diskussion mit dir bringt, ist in deiner Diskussion im Thema "Alle erkennen Gott" mit Holuwir zu erkennen. Es bringt mir nichts mit einer verbohrten Katholikin zu diskutieren, welche hier vehement den Standpunkt ihrer katholischen Kirche verteidigt. Indoktrination: Das sehe ich bei Dir.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Epilepsie und Religion

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben:Das ist lediglich deine persönliche Ansicht zum Thema, welche ich hiermit zur Kenntnis nehme. Ich sehe das eben völlig anders.
Kann man das anders sehen?

Hier setzt Du eine infame Lüge über mich in die Welt:
Atheisius „Sa 22 Okt, 2016 10:06 hat geschrieben:Es ist eine ungeheuerliche Behauptung von dir, dass Menschen, welche nicht an eine Seele und ein Weiterleben dieser Seele nach dem Tode glauben, keine Ethik mehr haben und den Menschen zu einem Ding machen, welches erst benutzt und dann weggeworfen werden kann.
Das habe ich nämlich nicht behauptet!
Dann spielst Du den Moralischen und beleidigst gleichzeitig:
Atheisius hat geschrieben:Ist dir eigentlich bewusst, wieviel hunderte Millionen Menschen du damit diskreditierst und in den Dreck ziehst?

Es stimmt schon: Je größer der Dachschaden umso schöner der Ausblick zum Himmel.
Statt einer Entschuldigung, wie’s der Anstand gebietet, weitere Beleidigungen gegen meine Person.
Atheisius hat geschrieben:Religioten, welche von ihrer Kirche indoktriniert worden sind, verfügen nur über diese ihre „religiösen Wahrheiten“.

Ich halte dich ganz einfach nur für eine von deiner Kirche besonders indoktrinierte fanatische Katholikin.

Ich schrieb bereits:
Religion ist insofern eine Geisteskrankheit, da sie "induziertes Irresein" hervorruft, d.h. viele Religiöse sind insoweit ganz normale Menschen, aber wenn es um das Thema Religion geht, dann ist ihr rationales, klares Denken ausgeschaltet, was bei Fanatikern deutlich zum Ausdruck kommt.
Die Tatsache, dass ich katholisch bin und einen christlichen Standpunkt vertrete, gibt Dich nicht das Recht mich zu verleumden und zu beleidigen!

Dabei habe ich hier noch nicht mal einen religiösen Standpunkt vertreten. - Was ich hier schrieb, hätte auch ein Atnheist schreiben können. Es war völlig neutral!
Atheisius hat geschrieben:Wie kommst du darauf, Dass ich mit dir zu diesem Thema eine Diskussion führen wollte.
Du schreibst in einem Diskussionsforum!
Wer in einem Froum schreibt, muss bereit sein mit jedem sachlich unter Einhaltung der Netiquette zu diskutieren!
Er muss fähig sein, eine andere Meinung zu ertragen.
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Re: Epilepsie und Religion

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
Mit der Leugnung einer Seele überhaupt, hebelst Du etwas ganz anderes aus. In der Medizin wird der Mensch dabei zur „Leber“, zur „Niere“ …, der Arzt zum Kemptner.
Der Mensch wird zum Ding, wird benutzt und weggeworfen… - Du hebelst die Ethik aus.
Ich schrieb:
Zur "Seele"

Auch wenn die Vorstellung von einer Seele älter als das Christentum selbst ist, besagt das keineswegs dass an dieser Vorstellung etwas richtig sein könnte. Wenn ein Mensch stirbt sterben auch seine Gehirnzellen ab und da bleibt keine Seele übrig welche in den Himmel aufsteigt oder von einem Gott in die Hölle geworfen wird.

Es ist eine ungeheuerliche Behauptung von dir, dass Menschen, welche nicht an eine Seele und ein Weiterleben dieser Seele nach dem Tode glauben, keine Ethik mehr haben und den Menschen zu einem Ding machen, welches erst benutzt und dann weggeworfen werden kann.

Ist dir eigentlich bewusst, wieviel hunderte Millionen Menschen du damit diskreditierst und in den Dreck ziehst?

Es stimmt schon: Je größer der Dachschaden umso schöner der Ausblick zum Himmel.
Ist dir eigentlich bewusst wieviel Millionen Deutsche nicht an eine Seele glauben? Nicht an ein Weiterleben einer Seele nach dem Tode glauben? Reduzieren die alle den Menschen nur auf eine Leber eine Niere? Hebeln die die Ethik aus? Du behauptest, dass damit der Mensch zum Ding wird und weggeworfen werden kann. Das ist dasselbe als wenn du sagst, dass diese Nichtgläubigen den Menschen zum Ding machen was weggeworfen werden kann. Wenn du das jetzt bestreitest ist das nur billige Rhetorik.

Du sprichst Nichtgläubigen ab eine Ethik zu haben.

Angesichts dessen habe ich schon die richtigen Worte gefunden.

Wer in einem Diskussionsforum schreibt muss nicht bereit sein mit jedem diskutieren zu müssen. Gerade wenn man feststellen muss dass der andere nicht fähig ist oder sein will, andere Meinungen zu ertragen.
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Re: Epilepsie und Religion

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius, Deine Interpretation entspringt allein Deiner eigenen Phantasie, Deinem eigenen Gehirn!

Wo bitte schrieb ich etwas von der Notwendigkeit des Glaubens eines Weiterlebens der Seele nach dem Tod?
Nirgends!

Im Gegenteil, als Alternative nannte ich die Ganztodtheorie, auch hier geht man von einer Seele aus, nur stirbt sie mit dem Menschen. Siehe dazu meinen gesamten Beitrag zu dem Thema: Christel » Freitag 21. Oktober 2016, 20:12
Atheisius hat geschrieben:Ist dir eigentlich bewusst wieviel Millionen Deutsche nicht an eine Seele glauben?
Ich hoffe niemand!

Was glaubst Du über Dich selbst?
Bist Du nur Materie? Oder bist Du nicht doch mehr, ein lebendiges Wesen, eine Person, ein „Selbst“, ein „Ich“?
Vergleiche dazu meine Definition der Seele.:
Christel hat geschrieben: Zur „Seele“:
Die Vorstellung einer Seele ist weit älter als das Christentum.
Grob gesagt bezeichnet es den Unterschied zwischen einem Ding und einem Lebewesen, auch zwischen einer Leiche und einer Person. Es existiert ein Selbst, ein „ICH“, eine Person, welche mehr ist als die Teile aus denen sie sich zusammensetzt.
Atheisius hat geschrieben:Du sprichst Nichtgläubigen ab eine Ethik zu haben.
Nein!
Ich sagte der Materialismus, hebelt die Ethik aus. Dabei wird nur noch die Materie gesehen, das Ding, das Teil!
Beispiel Medizin - "Herz", "Niere"... Die Menschen wehren sie seit langem dagegen..., auch "Nichtgläubige".
Atheisius hat geschrieben:Angesichts dessen habe ich schon die richtigen Worte gefunden.
Du sprichst laufend "Gläubigen" die Ethik ab, beschimpfst sie als krank, Religioten…

Weil Dir meine Worte nicht passten, bist Du mich persönlich angegangen, hast mich wüst beschimpft, verleumdet…
Indem Du auf diese Weise die „falsche Meinung“ abstrafst, übst Du selbst eine Meinungsdiktatur aus.

Du bist es selbst, der mit diesem völlig unangemessenen und intoleranten Verhalten, die Ethik von Nichtgläubigen in Misskredit bringt.
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Re: Epilepsie und Religion

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
Du sprichst laufend "Gläubigen" die Ethik ab, beschimpfst sie als krank, Religioten…

Wo habe ich Gläubigen ihre Ethik abgesprochen?

Wenn ich Gläubige als Religioten bezeichnet habe, habe ich damit nicht ihre eigene religiöse Ethik, welche sie zweifellos haben, abgesprochen.

Christel schrieb:
Wo bitte schrieb ich etwas von der Notwendigkeit des Glaubens eines Weiterlebens der Seele nach dem Tod?
Wo habe ich behauptet, dass du etwas über die Notwendigkeit eines Weiterlebens der Seele nach dem Tod geschrieben habe?

Ich schrieb:
Zur "Seele"
Auch wenn die Vorstellung von einer Seele älter als das Christentum selbst ist, besagt das keineswegs dass an dieser Vorstellung etwas richtig sein könnte. Wenn ein Mensch stirbt sterben auch seine Gehirnzellen ab und da bleibt keine Seele übrig welche in den Himmel aufsteigt oder von einem Gott in die Hölle geworfen wird.

Es ist eine ungeheuerliche Behauptung von dir, dass Menschen, welche nicht an eine Seele und ein Weiterleben dieser Seele nach dem Tode glauben, keine Ethik mehr haben und den Menschen zu einem Ding machen, welches erst benutzt und dann weggeworfen werden kann.
Ist dir eigentlich bewusst, wieviel hunderte Millionen Menschen du damit diskreditierst und in den Dreck ziehst?

Es stimmt schon: Je größer der Dachschaden umso schöner der Ausblick zum Himmel.
Christel schrieb:
Ich sagte der Materialismus, hebelt die Ethik aus. Dabei wird nur noch die Materie gesehen, das Ding, das Teil!
Beispiel Medizin - "Herz", "Niere"... Die Menschen wehren sie seit langem dagegen..., auch "Nichtgläubige
Du sagtest nicht, dass der Materialismus die Ethik aushebelt sondern das ich die Ethik aushebele. Das ist eine unsinnige Unterstellung. Inwiefern hebele ich die Ethik aus? Nebenbei gesagt: Es gibt auch eine materialistische Ethik http://www.erinn23.erinnyen.de/index.html

Christel schrieb:
Mit der Leugnung einer Seele überhaupt, hebelst Du etwas ganz anderes aus. In der Medizin wird der Mensch dabei zur „Leber“, zur „Niere“ …, der Arzt zum Kemptner.
Der Mensch wird zum Ding, wird benutzt und weggeworfen… - Du hebelst die Ethik aus.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Epilepsie und Religion

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
Zur „Seele“:
Die Vorstellung einer Seele ist weit älter als das Christentum.
Grob gesagt bezeichnet es den Unterschied zwischen einem Ding und einem Lebewesen, auch zwischen einer Leiche und einer Person. Es existiert ein Selbst, ein „ICH“, eine Person, welche mehr ist als die Teile aus denen sie sich zusammensetzt.
Christel schrieb:
Mit der Leugnung einer Seele überhaupt, hebelst Du etwas ganz anderes aus. In der Medizin wird der Mensch dabei zur „Leber“, zur „Niere“ …, der Arzt zum Kemptner.
Der Mensch wird zum Ding, wird benutzt und weggeworfen… - Du hebelst die Ethik aus.
Gottgläubige Christen behaupten, dass es eine unsterbliche Seele gibt die unabhängig von unseren Nervenzellen agiert. Der berühmteste Vertreter dieser Annahme war der französische Katholik und Philosoph René Descartes (1596 –1650). Er verkündete eine strikte Trennung von Geist und Körper, den Dualismus.

In der heutigen Hirnforschung des 21. Jahrhunderts ist dieser Dualismus vollkommen out. Der Glaube an eine Seele ist gestorben auch wenn er noch von den Kanzeln in den Kirchen verkündet wird.

Was früher als Seele verstanden wurde wird heute als Bewusstsein definiert. Bewusstsein ist an das menschliche Gehirn gebunden es ist an materielle Prozesse im Gehirn geknüpft. Aus Prozessen im Gehirn entsteht eine subjektive Wahrnehmung.

Das Bewusstsein ist ein Produkt des Gehirns, es entsteht und vergeht mit ihm. Über den Sitz des Bewusstseins herrscht in der Forschung Einigkeit. Der Sitz des Bewusstseins wird in bestimmten Gebieten der Großhirnrinde vermutet. In dieser nur wenige Millimeter dicken Deckschicht des Gehirns, wissenschaftlich als Cortex bezeichnet, ballen sich Milliarden Nervenzellen. Man nimmt an, dass bewusstes Erleben in assoziativen Gebieten der Hirnrinde erzeugt wird. Sie liegen im Bereich des Stirnhirns und im vorderen Teil des Schläfenlappens.

Assoziativ heißt, dass diese Areale nicht vorrangig mit dem Verarbeiten etwa von Signalen aus den Sinnesorganen betraut sind oder Nachrichten an die Muskulatur senden, sondern Informationen aus anderen Hirnzentren sammeln und zusammenfügen. Ein unfassbar kompliziertes Netzwerk. Das bedeutet, dass Regionen unterhalb der Hirnrinde zwar Informationen an die Bewusstseinszentren liefern können, aber selbst nicht zum Bewusstsein fähig sind. Erst die genügend starke Aktivierung von assoziativen Cortexarealen führt zum bewussten Erleben.

Nervenzellen, Neuronen, kommunizieren, indem sie „feuern“. Sie nehmen über ihre Fortsätze elektrisch übertragene Signale an oder leiten sie weiter. Mit seinen Billionen von Nervenzellkontakten ist die Hirnrinde ein unfassbar kompliziertes Netzwerk, in dem Informationen verarbeitet und gespeichert werden. Irgendwo in diesem Prozess von „feuernden“ Neuronen entsteht Bewusstsein.

Das wirft die Frage auf, ob Bewusstsein an das Gehirn als natürlich entstandenes Informationsverarbeitungssystem gebunden ist.

Deshalb geht die Forschung heute schon der Frage nach, ob es möglich ist, Bewusstsein nicht nur in einem „Computer aus Fleisch“ (Gehirn), sondern in einem Computer aus Kunststoff und Halbleitern zu erzeugen. Hirnforscher bejahen diese Frage im Prinzip.

Roboter mit Bewusstsein: Das ist Stoff für Horrorromane und Horrorfilme.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Epilepsie und Religion

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben:Gottgläubige Christen behaupten, dass es eine unsterbliche Seele gibt die unabhängig von unseren Nervenzellen agiert.
So generell stimmt das nicht!

1. „Gottgläubige Christen“
Gibt es Christen, die nicht an Gott glauben?
Es gibt auf jeden Fall „Gottgläubige“, die keine Christen sind.

2. „eine unsterbliche Seele“
Diese These ist weder ans Christentum, noch an den Glauben an Gott gebunden. Sondern existiert auch außerhalb und unabhängig davon.

Im Christentum gibt es unabhängig von der auch vertretenen Idee einer „unsterblichen Seele“, den Gedanken:
- dass der Mensch in Leib und Seele einer ist;
- Es gibt die Ganztodtheorie, wobei Auferstehung, eine Art Neuschöpfung ist.

Wie auch immer, die christliche Hoffnung besteht nicht im Weiterleben der Seele, sondern in der leibhaften Auferstehung der Toten:
Jesus ist leibhaftig auferstanden.
Maria wurde leibhaftig in den Himmel aufgenommen.
Atheisius hat geschrieben:Deshalb geht die Forschung heute schon der Frage nach, ob es möglich ist, Bewusstsein nicht nur in einem „Computer aus Fleisch“ (Gehirn), sondern in einem Computer aus Kunststoff und Halbleitern zu erzeugen. Hirnforscher bejahen diese Frage im Prinzip.
Bleibt die Frage, ob man Bewusstsein, "Ich", das "Selbst" - Leben
auf Informationsverarbeitung reduzieren kann. Bleibt auch die Frage nach der „Menschenwürde“. Spricht man sie Computern auch zu oder schafft man sie, da nicht mehr „zeitgemäß“, ab.
Die Idee der Menschenwürde hat historisch tiefreichende Wurzeln. Vorläufer dessen, was heute unter „Menschenwürde“ verstanden wird, finden sich partiell bereits im frühen Judentum und im Christentum. Dazu zählen primär der Gedanke der Gottebenbildlichkeit des Menschen (Gen 1,27 EU) und die daraus folgende fundamentale Gleichheit der Menschen.[3][4] Der Gleichheitsgedanke manifestierte sich zunächst als „Gleichheit aller Gläubigen vor Gott“. Bei Paulus kommt diese Vorstellung radikal zum Ausdruck: „Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid ‚einer‘ in Christus Jesus.“ (Gal 3,28 f). https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenw%C3%BCrde
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Re: Epilepsie und Religion

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Christel hat geschrieben:
Atheisius hat geschrieben:Gottgläubige Christen behaupten, dass es eine unsterbliche Seele gibt die unabhängig von unseren Nervenzellen agiert.
So generell stimmt das nicht!
Stimmt das?:
Nach dem christlichen Menschenbild ist jeder Mensch eine Einheit aus Leib und Seele. Im Tod trennt sich die Seele vom Leib und kommt danach vor ein persönliches Gericht vor Gott, in dem sich entscheidet, ob sie im Fegefeuer der Reinigung bedarf, sofort in die Herrlichkeit des Himmels eingehen darf oder aber die Strafe der Hölle erleidet. In der Ewigkeit werden Leib und Seele wieder vereinigt, da eine Existenz des Menschen nur im Zusammensein beider möglich ist.
[...]
Diese überlieferte Lehre der Kirche, die seit 1336 mit der Bulle Benedictus Deus des Papstes Benedikt XII. verbindlich definiert ist...
www.kathpedia.com/index.php?title=Seele
Christel
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Re: Epilepsie und Religion

Ungelesener Beitrag von Christel »

Holuwir, da ich noch nicht gestorben bin, kann ich darüber nicht zuverlässig Auskunft geben. Im Themen-Zusammenhang ist zudem weder wichtig, was ich glaube, noch der Glaube an eine unsterbliche Seele.

Sondern die Frage, was ist der jetzt lebende Mensch?
Ist er nur Materie oder auch ein geistiges Wesen?
Können wir auf die Psychologie (Seelenkunde) verzichten? …
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Re: Epilepsie und Religion

Ungelesener Beitrag von Christel »

Die Seele war nur ein Aspekt in diesem Thema.

Athesius nannte das Thema „Epilepsie und Religion“ ausgehend von seinem eigenen Beitrag von Athesius » Sa 15 Okt, 2016 16:10. Dabei berief er sich auf Neurowissenschaft, insbesondere „Robert Benjamin Illing“. Leider verzichtete Athesius bei seinem Zitat auf eine Quellenangabe:
Atheisius hat geschrieben:Für den Neurobiologen steht fest: Religion, der Glaube an höhere Mächte, ist das Ergebnis menschlicher Kreativität. Sie fungiere als eine Art Selbsttröstung. Und sei eine wunderbare Methode des Angstmanagements, möglicherweise ein Überlebensvorteil, der sich über die lange Zeit der menschlichen Entwicklung bewährt habe.
Nach Illigs These hat Religion die Funktion der Angstreduzierung. Religion hat somit einen therapeutischen Effekt!

Ganz im Gegensatz zu Illig’s These, führt Athesius Religion auf Krankheit zurück, indem er einen Zusammenhang von “Epilepsie und Religion“ herstellt. Insbesondere seine Engführung auf „Epilepsie“ ist nicht nachvollziehbar. Es gibt genügend Krankheiten, die viel eher und mehr mit Wahnvollstellungen einhergehen.

Die Rückführung von Religion auf Krankheit ist logisch nicht nachvollziehbar, denn die Menschheit ist und war immer religiös. Es hieße zu behaupten, die ganze Menschheit sei krank.

Die Thesen von Athesius entspringen seinem ideologischen Wunschdenken, dem Wunsch nach Überlegenheit seines Selbst (Seeele?).

Die These von Professor Illig hingegen erscheint logisch, wenn auch der Zusammenhang zwischen seinen Aussagen und der Neurowissenschaft unklar bleibt. Worauf beruhen sie? - Außderdem, Illig‘s These ist absolut nicht neu.

Auch andere Thesen der Entstehung von Religion sind denkbar, z.B. das Staunen.
Oder die Existenz Gottes, der sich erkennen gibt.
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Re: Epilepsie und Religion

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
Ganz im Gegensatz zu Illig’s These, führt Athesius Religion auf Krankheit zurück, indem er einen Zusammenhang von “Epilepsie und Religion“ herstellt. Insbesondere seine Engführung auf „Epilepsie“ ist nicht nachvollziehbar. Es gibt genügend Krankheiten, die viel eher und mehr mit Wahnvollstellungen einhergehen.
Christel schrieb:
Die Rückführung von Religion auf Krankheit ist logisch nicht nachvollziehbar, denn die Menschheit ist und war immer religiös. Es hieße zu behaupten, die ganze Menschheit sei krank.
In meinen Beiträgen ist zu lesen, dass ich mich auf das Christentum, den Islam und das Mormonentum beziehe.

Offensichtlich habe ich die Überschrift zum Thema zu kurz gefasst.

Eine Themenüberschrift wie:

„Christentum und Islam als Ergebnis religiöser Wahnvorstellungen infolge von epileptischen Anfällen ihrer Gründer“

wäre wohl besser gewesen. Leider ist diese Überschrift zu lang.

Dass alle Religionen auf Krankheiten zurückzuführen sind habe ich nicht geschrieben.

Ich schrieb:
Ich zitierte bereits:

Die jüngsten Forschungen der Neurowissenschaften haben ergeben, dass die Annahme einer nicht materiellen Seele, eines nicht stofflichen Geistes, unwahrscheinlich ist und dass die Funktionen, die man mit solch einem Geist verknüpft hat, eher mit dem Gehirn und seinen neuronalen Zuständen verknüpft werden müssen.

Religiöser Glaube kann im Endeffekt auf die Aktivität im Gehirn reduziert werden. So treten stark religiös geprägte Erlebnisse bei Patienten mit einem Krampfanfall, einer sogenannten Epilepsie, auf. Auch Patienten mit einer Schizophrenie zeigen immer wieder starke religiöse Erlebnisse. Einige dieser Patienten erleben sich selbst als Gott und verhalten sich dann auch entsprechend.

Deshalb behaupte ich nach wie vor:

Die halbe (religiöse) Menschheit rennt heute praktisch den kranken Visionen von Epileptikern hinterher, welche sie bei epileptischen Anfällen hatten.
Mehr als die halbe Menschheit besteht aus Christen und Muslimen.

Christel schrieb
Nach Illigs These hat Religion die Funktion der Angstreduzierung. Religion hat somit einen therapeutischen Effekt!
Robert-Benjamin Illing betont, dass man als Wissenschaftler über den Beginn des Religiösen vor einigen zehntausend Jahren nur spekulieren kann. Seine Theorie:
"Jetzt gibt es einen Moment in der Menschheitsgeschichte, wo den ersten Individuen deutlich wurde, dass sie sterblich sind, dass sie verletzbar sind, und dass der Tod der definitive und endgültige Endpunkt in ihrer Entwicklung ist. Was haben diese Menschen in dieser Situation gefühlt und gedacht? Wie haben sie diesen Ängsten entkommen können? Es ging eindeutig nicht mehr so, dass sie das gleiche Muster wie bisher mit ihrem Angstmanagement verfolgen konnten – nämlich weglaufen oder angreifen. Aber jetzt stecken plötzlich die Ängste in uns drin, nämlich die Ängste vor der eigenen Vergänglichkeit. Und jetzt waren wir gefragt, wieder mit Hypothesen, aber ganz neuen Hypothesen zu arbeiten, um uns lebensfähig zu halten. Und in diesem Bereich dürfen wir vermuten, dass erste Jenseitsideen, erste Gottesvorstellungen sich entwickelt haben."
http://www.deutschlandradiokultur.de/en ... _id=342051

Ein therapeutischer Effekt von Religion kommt wohl nur bei Religioten zum tragen.

Christel schrieb:
Wie auch immer, die christliche Hoffnung besteht nicht im Weiterleben der Seele, sondern in der leibhaften Auferstehung der Toten:
Jesus ist leibhaftig auferstanden.
Maria wurde leibhaftig in den Himmel aufgenommen.
Wie stellst du dir das im Einzelnen vor? Wie soll das funktionieren? Was heißt denn: "Wie auch immer"?
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
Christel
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Re: Epilepsie und Religion

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben:Robert-Benjamin Illing betont, dass man als Wissenschaftler über den Beginn des Religiösen vor einigen zehntausend Jahren nur spekulieren kann.
Nun, ich denke das ganze Thema basiert auf Spekulation, auf Deinen Spekulationen.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Atheisius
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Re: Epilepsie und Religion

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
Nun, ich denke das ganze Thema basiert auf Spekulation, auf Deinen Spekulationen.
Es ist nicht meine Spekulation, dass die von mir genannten drei Religionsgründer Paulus, Mohammed, Smith, Epileptiker waren und in epileptischen Anfällen religiöse Wahnvorstellungen entwickelten. Es ist überhaupt keine Spekulation sondern durch etliche Quellen belegt.

Christel schrieb:
……denn die Menschheit ist und war immer religiös.
Unsere Gattung Homo war also schon immer religiös.

Da ergeben sich bei mir schon Fragen zu unseren direkten Vorfahren:

• War der Australopithekus vor 2 bis 3 Millionen Jahren religiös?
• War der Homo erectus, welcher sich vor 1,5 bis 2 Millionen Jahren entwickelte religiös?
• War der Homo Heidelbergensis oder Neandertaler vor 800.000 Jahren religiös
• Oder beginnt die Geschichte der Religion erst mit dem Homo sapiens vor etwa 100.000 Jahren?

Religionen kommen und gehen. Viele der heute noch praktizierten Religionen haben ihre Wurzeln in vorgeschichtlicher Zeit. Andere frühe Religionen existieren heute nicht mehr und sind in ihren Inhalten oft schwer fassbar, da fehlende oder lückenhafte Überlieferung das Verständnis erschwert und religiöse Konzepte sich in den von der Archäologie gefundenen materiellen Artefakten nur mittelbar abbilden. Auch die heutigen Religionen (das Judentum ist erst 3000 Jahre alt, das Christentum ist erst 2000 Jahre alt) werden verschwinden und (oder) werden in einer neuen Religion aufgehen.

Wie ist die Tendenz heute?

Im Gegensatz zu den mittelalterlichen christlichen Gesellschaften, in denen fast die gesamte Lebenswirklichkeit unter der Autorität der Religion stand, verlor die institutionalisierte Religion in der Neuzeit zunehmend an Machtfülle. Anstelle der Theologie errangen die Natur- und Geisteswissenschaften Autorität, beispielsweise in Fragen zu Evolution oder Ethik/Recht, Bereichen, die zuvor der Religion unterstanden.
In Europa verlor und verliert weiterhin das Christentum seit dem späten 19. Jahrhundert hinsichtlich seiner Reputation, seines gesellschaftlichen und politischen Einflusses und seiner Verbreitung beschleunigt an Bedeutung.

Vielleicht entwickelt sich aus der Philosophie des Posthumanismus so etwas wie eine neue Religion, ohne Schöpferglauben und ohne Himmelfahrtsglauben, heraus.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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