Christel schrieb:Diese Seite geht nur auf die medizinischen Aspekte der Ursachen und der Behandlung von Epilepsie ein. Alles andere was ich hier benannt habe klammert sie aus, weil es für die medizinische Behandlung von Epilepsie irrrelevant ist. Insofern ist diese Seite auch eine seriöse Seite.
Siehe unter:Die Seite ist sehr ausführlich. Epilepsie hat unterschiedliche Ursachen. Manchmal findet man keine Ursache. – Epilepsie ist definitiv keine Geisteskrankheit.
http://www.epilepsie-gut-behandeln.de/l ... psieformen
Wo allerdings habe ich aber geschrieben, dass Epilepsie eine Geisteskrankheit ist?
https://de.wikipedia.org/wiki/EpilepsieEpilepsie (von altgriechisch ἐπίληψις epílēpsis „Angriff, Überfall“ über lateinisch epilepsia seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar[1]), im Deutschen Fallsucht oder auch Krampfleiden genannt, bezeichnet ein Krankheitsbild mit mindestens einem spontan aufgetretenen Krampfanfall, der nicht durch eine vorausgehende erkennbare Ursache (beispielsweise eine akute Entzündung, einen Stromschlag oder eine Vergiftung) hervorgerufen wurde. Auf neurologischer Ebene ist ein solcher epileptischer Krampfanfall eine Folge anfallsartiger (paroxysmaler) synchroner Entladungen von Neuronengruppen im Gehirn, die zu plötzlichen unwillkürlichen stereotypen Verhaltens- oder Befindensstörungen führen.
Die von dir zitierte Seite ist unbestritten sehr ausführlich. Allerding wird auf dieser Seite ausgeklammert, dass bei epileptischen Anfällen auch religiöse Visionen und Wahnvorstellungen auftreten.
Der große russische Schriftsteller und Epileptiker Fjodor Dostojewski war auch nicht geisteskrank.
Auf Grund seiner epileptischen Krankheit sondierte Dostojewski minutiös die menschliche Seele, wies ihre inneren Widersprüche und die Macht des Unbewussten auf und bemühte sich um eine Rehabilitierung des Irrationalen und das Jahrzehnte vor der Begründung der Psychoanalyse. Über seine epileptischen Anfälle schrieb er:
„Plötzlich, mitten in der Melancholie, der seelischen Umnebelung, der Niedergeschlagenheit, entbrennt für einen Augenblick das Gehirn und in einem ungewöhnlichen Ausbruch spannen sich auf einmal alle Anstrengungen seiner vitalen Kräfte. Lebensgefühl, Ichbewusstsein sind in solchen Augenblicken, die wie Blitze hineinjagen, gleichsam zehnfach verstärkt. Auf Hirn und Herz strahlt ein außergewöhnliches Licht. Alle seine Erregungen, Zweifel, Sorgen verstummen auf einmal, als gingen sie dahin und steigen zu irgend einer irdischen Ruhe empor, voll von klarer und harmonischer Freude und Hoffnung. Ihr alle, ihr gesunden Menschen, könnt euch gar nicht vorstellen, was für ein Glück es ist, das wir Epileptiker im Augenblick vor dem Fallen empfinden.“
Dostojewski gilt als Spezialist in Sachen extreme Seelenlagen. Er schrieb z.B. seinen kurzen Roman „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch" im Winter 1863/1864 in Moskau in einer Zeit in welcher er unter vielen epileptischen Anfällen litt.
Der Epileptiker Mohamed schrieb keine Romane. Er war Analphabet. Aber den Islam begründen konnte er. Paulus schrieb ebenfalls keinen Roman, verfasste aber einige „Paulusbriefe“ und begründete das Christentum. Der Epileptiker Joseph Smith begründete auf Grund seiner epileptischen Visionen die Religion des Mormonentums. Ihm erschien im Jahr 1820 nicht nur Jesus Christus, sondern auch Gott der Vater höchstselbst im Wald. Da wußte Smith: Er hatte nicht nur eine Vision, sondern auch eine Mission zu erfüllen. Heute berufen sich weltweit 14,8 Millionen Gläubige auf sein Buch Mormon. In den USA bekleiden sie wichtige Posten in Wirtschaft und Politik, wie etwa Ex-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney.
Auf Grund seiner Visionen interpretierte Smith die Vielehe als gottgewollt, als Auftrag an ihn, der ihm einst von einem Engel überbracht worden sei und so ehelichte er in seinem Leben 34 Frauen.
Ich zitierte bereits:
Deshalb behaupte ich nach wie vor:Die jüngsten Forschungen der Neurowissenschaften haben ergeben, dass die Annahme einer nicht materiellen Seele, eines nicht stofflichen Geistes, unwahrscheinlich ist und dass die Funktionen, die man mit solch einem Geist verknüpft hat, eher mit dem Gehirn und seinen neuronalen Zuständen verknüpft werden müssen.
Religiöser Glaube kann im Endeffekt auf die Aktivität im Gehirn reduziert werden. So treten stark religiös geprägte Erlebnisse bei Patienten mit einem Krampfanfall, einer sogenannten Epilepsie, auf. Auch Patienten mit einer Schizophrenie zeigen immer wieder starke religiöse Erlebnisse. Einige dieser Patienten erleben sich selbst als Gott und verhalten sich dann auch entsprechend.
Die halbe (religiöse) Menschheit rennt heute praktisch den kranken Visionen von Epileptikern hinterher, welche sie bei epileptischen Anfällen hatten.