Das christliche Schöpfungsverständnis

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emery
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von emery »

Quanta Magazine hat aktuell (vom 6.6.2019) einen Artikel über Hartles und Hakwings no-boundary proposal.
Holuwir
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Hallo Christel, was schreibst du nur alles zusammen, um mit der Schöpfungsidee recht zu behalten. Dabei gehst du auf meine wesentlichen Argumente überhaupt nicht ein. Hier noch einmal der biblische Text, von dem sie ausgeht:

1. Mose 1, 26 Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde, nach unserem Gleichnis;...
27 Und Gott schuf den Menschen in seinem Bilde, im Bilde Gottes schuf er ihn; Mann und Weib schuf er sie.

1. Mose 2, 7 Und Jehova Gott bildete den Menschen, Staub von dem Erdboden, und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens; und der Mensch wurde eine lebendige Seele.

Wo ist da der von dir konstatierte Widerspruch zwischen den beiden Kapiteln? Ich sehe keinen. Im Gegenteil, beide Texte ergänzen sich und sagen im Kern das Gleiche. So hat es über Jahrtausende in der Bibel gestanden und so steht es noch heute. Und Menschen haben geglaubt, was da steht. Sie haben es für bare Münze genommen. Willst du das bestreiten? Und sie haben auch die anderen Teile der beiden Schöpfungsgeschichten für bare Münze genommen. Willst du das bestreiten? Niemand hat darin Widersprüche gesehen, sondern allenfalls unterschiedliche Perspektiven.

Erst in der Neuzeit hat man gemerkt, dass es so nicht stimmen kann und nun fleißig umgedeutet, um die Schöpfungsidee nicht aufgeben zu müssen. Sogar die katholische Kirche hat, angesichts ihres Desasters mit dem geozentrischen Weltbild, fleißig mitgemacht. Nur einige fundamentalistische Randgruppen wie die Zeugen Jehovas oder die Kreationisten haben die neuen Erkenntnisse einfach ignoriert und, mit kleineren Abstrichen, die mehr oder weniger buchstäbliche Deutung des Bibeltextes beibehalten. Welcher Stand in dieser ganzen Entwicklung ist nun das christliche Schöpfungsverständnis? Wirklich nur das, was du vertrittst? Warum?
Christel
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Hallo Holuwir, mit diesen Worten ignorierst Du komplett meinen letzten Beitrag:
Holuwir hat geschrieben: Freitag 7. Juni 2019, 17:21 Hallo Christel, was schreibst du nur alles zusammen, um mit der Schöpfungsidee recht zu behalten. Dabei gehst du auf meine wesentlichen Argumente überhaupt nicht ein.
Ich dachte darüber währest Du längst hinweg:
Holuwir hat geschrieben: Freitag 7. Juni 2019, 17:21 Wo ist da der von dir konstatierte Widerspruch zwischen den beiden Kapiteln? Ich sehe keinen. Im Gegenteil, beide Texte ergänzen sich und sagen im Kern das Gleiche.
So argumentierten einst Zeugen Jehovas bei mir zu Hause. – Damit hatten sie sich in meinen Augen als große Bibelkenner selbst diskreditiert. – Als ich Jahre später einen anderen Zeugen Jehova „E. F.“ darauf ansprach, winkte er ab. Er sagte, darin wäre er der Organisation nie gefolgt.
Ja, deshalb dachte ich, gerade Du wärst darüber hinweg.

Um festzustellen, ob Texte zusammenpassen kannst Du Dir nichts aussuchen, was passen zu scheint.
Du musst die gesamten Texte „1. Mose 1,1-2,4a und 1. Mose 2,4b-2,24“ (=Genesis) nebeneinanderstellen und vergleichen. Sofort fallen Unterschiede in Form, Stil und Inhalt auf. – Wenn Du den Text in Hebräisch oder eine genaue Übersetzung hast, wie die „Jerusalemer Bibel“ von 1978, Lizenzausgabe vom Herder Verlag, dann siehst Du auch, dass nur 1. Mose 2,4b-2,24“ den Gottesnamen „Jahwe“ (JHWH) verwendet.

Du entdeckt auch, dass in Genesis 1,9 überall Wasser war und Gott erst das trockene Land schaffen muss.
Dagegen beginnt Genesis 2,5 mit trockenem Land und Gott muss erst für Wasser sorgen.
Hier schafft Gott zuerst den Menschen, dann legt er einen Garten an.
In Genesis 1. Mose 1,1-2,4a entstehen zuerst Pflanzen, dann Tiere und zuletzt der Mensch und zwar gleichzeitig als Mann und Frau.
Holuwir hat geschrieben: Freitag 7. Juni 2019, 17:21 Erst in der Neuzeit hat man gemerkt, dass es so nicht stimmen kann und nun fleißig umgedeutet, um die Schöpfungsidee nicht aufgeben zu müssen.
Nein, egal wie die Texte später verstanden wurden und werden, die Forschung zeigt, es wurde zu Anfang anders verstanden. – Wie soll auch ein Text der 500 Jahre früher entstanden ist, einen späteren Text ergänzen? – Nein, es waren unterschiedliche Lebenssituationen auf die geantwortet wurde.

Außerdem:
Wenn ich in der Theologie nach „Gott dem Schöpfer“ suche, dann entdecke ich „die Schöpfung offenbart Gott“ und nicht „Gott offenbart uns den Ablauf der Schöpfung“.
Holuwir hat geschrieben: Freitag 7. Juni 2019, 17:21 Welcher Stand in dieser ganzen Entwicklung ist nun das christliche Schöpfungsverständnis? Wirklich nur das, was du vertrittst? Warum?
Was ich vertrete ist der Stand, egal ob katholisch oder evangelisch. So wird es gelehrt.
Das ist Fakt!
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Christel
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Christel hat geschrieben: Samstag 8. Juni 2019, 22:25 Hallo Holuwir, mit diesen Worten ignorierst Du komplett meinen letzten Beitrag:
Holuwir hat geschrieben: Freitag 7. Juni 2019, 17:21 Hallo Christel, was schreibst du nur alles zusammen, um mit der Schöpfungsidee recht zu behalten. Dabei gehst du auf meine wesentlichen Argumente überhaupt nicht ein.
Ich dachte darüber währest Du längst hinweg:
Holuwir hat geschrieben: Freitag 7. Juni 2019, 17:21 Wo ist da der von dir konstatierte Widerspruch zwischen den beiden Kapiteln? Ich sehe keinen. Im Gegenteil, beide Texte ergänzen sich und sagen im Kern das Gleiche.
So argumentierten einst Zeugen Jehovas bei mir zu Hause. – Damit hatten sie sich in meinen Augen als große Bibelkenner selbst diskreditiert. – Als ich Jahre später einen anderen Zeugen Jehova („E. F.“) darauf ansprach, winkte er ab. Er sagte, darin wäre er der Organisation nie gefolgt.

Ja, deshalb dachte ich, gerade Du wärst darüber hinweg. :?

Um festzustellen, ob Texte zusammenpassen kannst Du Dir nichts aussuchen, was passen zu scheint.
Du musst die gesamten Texte „1. Mose 1,1-2,4a und 1. Mose 2,4b-2,24“ (=Genesis) nebeneinanderstellen und vergleichen. Sofort fallen Unterschiede in Form, Stil und Inhalt auf. – Wenn Du den Text in Hebräisch oder eine genaue Übersetzung hast, wie die „Jerusalemer Bibel“ von 1978, Lizenzausgabe vom Herder Verlag, dann siehst Du auch, dass nur 1. Mose 2,4b-2,24“ den Gottesnamen „Jahwe“ (JHWH) verwendet.

Du entdeckt auch, dass in Genesis 1,9 überall Wasser war und Gott erst das trockene Land schaffen muss.
Dagegen beginnt Genesis 2,5 mit trockenem Land und Gott muss erst für Wasser sorgen.
Hier schafft Gott zuerst den Menschen, dann legt er einen Garten an.
In Genesis 1. Mose 1,1-2,4a entstehen zuerst Pflanzen, dann Tiere und zuletzt der Mensch und zwar gleichzeitig als Mann und Frau.
Holuwir hat geschrieben: Freitag 7. Juni 2019, 17:21 Erst in der Neuzeit hat man gemerkt, dass es so nicht stimmen kann und nun fleißig umgedeutet, um die Schöpfungsidee nicht aufgeben zu müssen.
Nein, egal wie die Texte später verstanden wurden und werden, die Forschung zeigt, es wurde zu Anfang anders verstanden. – Wie soll auch ein Text der 500 Jahre früher entstanden ist, einen späteren Text ergänzen? – Nein, es waren unterschiedliche Lebenssituationen auf die geantwortet wurde.

Außerdem:
Wenn ich in der Theologie nach „Gott dem Schöpfer“ suche, dann entdecke ich „die Schöpfung offenbart Gott“ und nicht „Gott offenbart uns den Ablauf der Schöpfung“.
Holuwir hat geschrieben: Freitag 7. Juni 2019, 17:21 Welcher Stand in dieser ganzen Entwicklung ist nun das christliche Schöpfungsverständnis? Wirklich nur das, was du vertrittst? Warum?
Was ich vertrete ist der Stand, egal ob katholisch oder evangelisch. So wird es gelehrt.
Das ist Fakt!
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Holuwir schrieb schon oft über die „vier Grundkräfte der Physik“, z.B.:
Holuwir hat geschrieben: Mittwoch 2. Mai 2018, 12:44Weder Ethik noch Moral, Religion, ein Gott oder sonst was halten die Welt im Innersten zusammen, sondern allein die vier Grundkräfte der Physik. Wenn wir die dann allerdings Gott nennen, dann ist das Erklärungschaos perfekt.posting.php?mode=quote&f=10&p=18406&sid ... a9001207ff

Paulus schrieb in 1. Kor 12 über die Gaben des Heiligen Geistes innerhalb der Gemeinde, er schrieb u.a.:
6 Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen.
https://www.bibleserver.com/text/EU/1.Korinther12
Es ist zwar aus dem Zusammenhang gelöst und wie gesagt, es gibt keine verbindliche Lehre über den Ablauf der Schöpfung…
Aber wenn wir den Satz des Paulus voll umfassend verstehen, dann ist Gott nicht nur der Schöpfer der Grundkräfte, sondern wirkt in und durch die Grundkräfte der Physik.
Pfingstsequenz
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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emery
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von emery »

Mal angenommen, dass (1) Menschen frei handeln können und (2) Gott die Welt trägt und erhält in einem Akt von Schöpfung immer neuer Gegenwart. Wenn wir die Erde frei handelnd über ein paar Kipppunkte bingen, eine Kaskade von positiven Rückkopplungen auslösen und die Menschheit zum Aussterben bringen: Würde Gott eingreifen?
Holuwir
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Hallo emery, du erwartest sicher eine Antwort von Christel und nicht von mir. So erlaube ich mir, deinen Beitrag zu übergehen.
Stattdessen will ich meine Gedanken zu dem Thema nochmals zusammenfassen:

Die Erde und alles auf ihr und in ihr und um sie herum besteht aus Atomen. Diese müssen sich einmal so angeordnet haben, wie es heute der Fall ist. Das ist absolut unstrittig. Die Frage kann nur sein, ob dies von selbst geschah, aus den Selbstorganisationskräften der Materie heraus oder irgendwie gesteuert worden ist. Letzteres verbinden wir mit dem Begriff "Schöpfung". Nun glauben Menschen fest an Schöpfung, weigern sich aber vehement, darüber nachzudenken, wie das geschehen konnte. Aber es muss doch irgendwie geschehen sein!

Wenn man also partout keine Idee dazu hat und keinerlei Indiz dafür in dem angeblich Geschaffenem findet, dann ist das doch ein überdeutlicher Fingerzeig darauf, dass man sich irren könnte. Warum schließen sie dies kategorisch aus? Stattdessen wollen sie auf Biegen und Brechen recht behalten mit der Schöpfungsbehauptung und erfinden die absonderlichsten Ausflüchte dafür. Wie kann man sein eigenes Denken nur so einschränken!
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Die hier vorgetragenen Argumente kann man in zwei Kategorien einteilen. Die einen sind sachlicher Art, sie stützen sich auf Wahrnehmungen, andere sind frei erfunden und werden vorgetragen, um, unabhängig von der Richtigkeit der eigenen Position, recht zu behalten. Dies ist eine rabulistische Vorgehensweise, die folgerichtig keine Wahrheitsfindung durch Abwägung sachlicher Argumente zum Ziel hat. Für den Betrachter stehen dennoch die Argumente beider Seiten scheinbar gleichberechtigt gegenüber und es ist oft nicht einfach, Rabulistik zu erkennen, ist doch ganz wesentlich für ihr Gelingen, genau dies zu vermeiden.

Ich werde mich nun darauf konzentrieren, vergangene Beiträge durchzugehen und Argumente rabulistischer Art zu besprechen, um diesen Unterschied an Beispielen deutlich zu machen.
Holuwir
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

"Kreationismus ... bezeichnet die Auffassung, dass das Universum, das Leben und der Mensch buchstäblich so entstanden sind, wie es ... in der alttestamentlichen Genesis geschildert wird.", so ist es in de.wikipedia.org/wiki/Kreationismus zu lesen, und:

"Als bedeutende Strömung trat der Kreationismus im frühen 20. Jahrhundert im Bereich des Evangelikalismus in den USA auf, wo er bis heute auch seine größte Verbreitung besitzt. In seiner strengsten Form postuliert er ein Erdalter von einigen Tausend Jahren und geht von der Existenz einer Sintflut aus, bei der die meisten Menschen und Tiere umgekommen seien. Ebenfalls kennzeichnend ist die Ablehnung der Evolutionstheorie."

Bedeutet dies, wie Christel es uns glauben machen will, dass vor dem frühen 20. Jh. niemand der Auffassung war, dass das Universum, das Leben und der Mensch buchstäblich so entstanden sind, wie es in der Genesis geschildert wird? Wohl ganz im Gegenteil. Da war es keine Strömung, die sich von anderen Auffassungen unterschied, da glaubten es schlicht alle Christen. Deshalb brauchte man keinen extra Begriff dafür.

Die heutige Schöpfungsvorstellung der katholischen Kirche ist den modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen bis zur Unkenntlichkeit angepasst, so dass man gar nicht mehr erkennen kann, was das eigentlich noch mit Erschaffen zu tun haben soll. Sie als die althergebrachte christliche Schöpfungsvorstellung ("was die „Alte Kirche“ dogmatisch verfasst hat") zu bezeichen, den Kreationismus hingegen als "neuzeitliche fundamentalistische Lehre", stellt den wahren Sachverhalt auf den Kopf. Es ist dem Bestreben geschuldet, den Schöpfungsglauben irgendwie in die moderne Zeit zu retten, in der wissenschaftliche Erkenntnisse dem alten Glauben den Boden unter den Füßen weggezogen haben. Dafür bleibt nur Rabulistik.
Christel
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Holuwir, bitte bleibe bezüglich meiner Person bei der Wahrheit! Was Du hier schreibst, ist Unsinn und das weißt Du:
Holuwir hat geschrieben: Freitag 14. Juni 2019, 22:43Bedeutet dies, wie Christel es uns glauben machen will, dass vor dem frühen 20. Jh. niemand der Auffassung war, dass das Universum, das Leben und der Mensch buchstäblich so entstanden sind, wie es in der Genesis geschildert wird?
Ich finde es unmöglich, wenn man anderen Dinge unterstellt, die die weder geschrieben, noch gemeint haben, nur um die Person anzugreifen und so doch noch in der Sache zu Punkten.

Die Strömung der Kreationismus beginnt bereits im 19. Jahrhundert. Warum nicht früher? Weil es vor Darwin diesen Konflikt nicht gab.
Wie sich die Menschen die Entstehung der Welt vorgestellt haben. Ich weiß es nicht. Ist auch nicht wichtig. Da es nun mal kein Dogma gibt, dass besagt „so und so“ hat Gott geschaffen. Und nur mal zur Erinnerung, es war ein katholische Priester und Ordensmann, der im 19. Jahrhundert die Vererbungsgesetze erforschte und beschrieb: Gregor Mendel

Wer die biblischen Texte nicht als Erzählungen versteht, so wie sie mir bereits als Kind, eben als „biblische Geschichten“ vermittelt wurden, sondern als eine Art „wissenschaftliche Berichte“ steht vor dem Dilemma, die biblischen Texte, die widersprechenden Abläufe zeigen, miteinander harmonisieren zu müssen. - Von wegen in der Bibel steht das... :roll:
Holuwir hat geschrieben: Freitag 14. Juni 2019, 22:43Die heutige Schöpfungsvorstellung der katholischen Kirche ist den modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen bis zur Unkenntlichkeit angepasst, so dass man gar nicht mehr erkennen kann, was das eigentlich noch mit Erschaffen zu tun haben soll. Sie als die althergebrachte christliche Schöpfungsvorstellung ("was die „Alte Kirche“ dogmatisch verfasst hat") zu bezeichen, den Kreationismus hingegen als "neuzeitliche fundamentalistische Lehre", stellt den wahren Sachverhalt auf den Kopf.
1Wir glauben (Ich glaube) an den einen Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
der alles geschaffen hat, Himmel und Erde,
die sichtbare und die unsichtbare Welt.
„Das Glaubensbekenntnis geht auf die Kirchenversammlung von Konstantinopel zurück (381).“
http://www.kathpedia.com/index.php/Niz% ... bekenntnis
Das Glaubensbekenntnis gilt noch heute! Was ist daran unklar? Es hat sich seit 381 nichts verändert.

Geändert hat sich lediglich, dass wir heute, dank wissenschaftlicher Forschung, mehr über die Entstehung und ursprüngliche Bedeutung der biblischen Texte wissen. Weshalb polemisierst Du gegen die wissenschaftliche Herangehensweise an die Bibel?

Der Schöpfungsglaube muss übrigens nicht gerettet werden, denn er ist nicht ansatzweise widerlegt, noch steht er überhaupt infrage!
Du hast Dich verrannt. - Zeit zur Umkehr.
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

P.S.:
Zu dem Beitrag von Holuwir » Do 13 Jun, 2019 14:36
Dort kündigst Du an:
Holuwir hat geschrieben: Donnerstag 13. Juni 2019, 15:36Ich werde mich nun darauf konzentrieren, vergangene Beiträge durchzugehen und Argumente rabulistischer Art zu besprechen, um diesen Unterschied an Beispielen deutlich zu machen.
Kurz, Du willst statt in der Sache, gegen die Person argumentieren! Und zudem das Thema zerstören. Das Thema heißt nämlich „Das christliche Schöpfungsverständnis“ und nicht „Rabulistik“.
Zudem sehe ich darin einen Verstoß gegen die Netiquette! :cry:

Ich weiß nicht, was in der vorgeht, ich sehe nur, dass Du alles, was Dir nicht in den Kram passt, als „Rabulistik“ wegdrückst und nicht zur Kenntnis nimmst.

Als Zeuge Jehovas hast Du gelernt, was die WTG an den Kirchen falsch findet und was man an der Tür den Christen entgegnen kann.
Was Katholiken, evangelische Christen... wirklich glauben, geschweige denn, Dich da hineinzuversetzen, das hast Du nicht gelernt.

Der Glaube der Menschen ist eine eigene Wirklichkeit. – Ob man den teilt, richtig findet… ist eine andere Geschichte. – Dessen ungeachtet muss man diesen Glauben zur Kenntnis nehmen und als Wirklichkeit akzeptieren.
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

emery hat geschrieben: Dienstag 11. Juni 2019, 14:34 Mal angenommen, dass (1) Menschen frei handeln können und (2) Gott die Welt trägt und erhält in einem Akt von Schöpfung immer neuer Gegenwart. Wenn wir die Erde frei handelnd über ein paar Kipppunkte bingen, eine Kaskade von positiven Rückkopplungen auslösen und die Menschheit zum Aussterben bringen: Würde Gott eingreifen?
Zeugen Jehovas würden vermutlich antworten, ja, Gott würde eingreifen. Sie erwarten zwar die große Schlacht von Harmagedon, doch die Zeugen Jehovas bleiben am Ende übrig und sie erwartet dann ewiges Leben auf einer paradiesischen Erde.

Auch andere sind davon überzeugt, Gott lässt sich seine Schöpfung nicht kaputtmachen.

Meine Antwort: Ich weiß es nicht!
Heißt es nicht, „Himmel und Erde werden vergehen“ (Matth 24,35) und ist es nicht naturwissenschaftlich klar, dass nicht nur die Menschheit, sondern unsere Erde vergehen wird?

Worin besteht die christliche Hoffnung?
Siehe das Auferstehungsthema: Am Ende das Nichts?
Worauf dürfen wir hoffen? Was können wir erwarten?
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von emery »

Christel hat geschrieben: Montag 17. Juni 2019, 23:05 Ich weiß es nicht!
Cool, ich denke, mehr kann man dazu nicht sagen.

Natürlich hab ich auch was rumzumäkeln. Matthäus verhaut sich ein bischen mit dem Termin: "Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft". Obwohl er selbst schreibt, dass das niemand so genau wissen kann. Nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater. Was ich ziemlich verwirrend finde. Wie kann ein einziger aber dreifältiger Gott so kompartimentiert sein, dass die eine Person der anderen diesen wichtigen Termin vorenthält, hehe.
Holuwir
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Christel hat geschrieben: Samstag 15. Juni 2019, 21:50 Holuwir, bitte bleibe bezüglich meiner Person bei der Wahrheit! Was Du hier schreibst, ist Unsinn und das weißt Du:
[...]
Ich finde es unmöglich, wenn man anderen Dinge unterstellt, die die weder geschrieben, noch gemeint haben.
Hallo Christel, das hast du geschrieben:
Christel hat geschrieben: Sonntag 2. Juni 2019, 16:55Ausgenommen sind dabei ebenfalls [...] neuzeitliche fundamentalistische Lehren wie der Kreationismus.
Habe ich dich hier korrekt zitiert? Wenn wir nun in dem von dir angegebenen Link zu Wikipedia nachschlagen, finden wir als Definition:
"Kreationismus ... bezeichnet die Auffassung, dass das Universum, das Leben und der Mensch buchstäblich so entstanden sind, wie es ... in der alttestamentlichen Genesis geschildert wird."
Ich nehme an, dass du mit dieser Definition einverstanden bist, da du ja selbst den Link zu Wikipedia gesetzt hast. Wenn also Kreationismus eine neuzeitliche Lehre wäre, dann folgte daraus, dass früher lebende Christen nicht dieser Lehre angehangen hätten. Ist dieser Schluss korrekt? Dies jedoch widerspräche jeglichem Veständnis von Leben und Glauben im Mittelalter. Ich könnte mir vorstellen, dass es für die Betreffenden sogar recht problematisch geworden wäre, hätten sie öffentlich bekannt, nicht zu glauben, dass Adam und Eva buchstäblich unsere Ureltern gewesen seien. Deswegen habe ich geschrieben:
Holuwir hat geschrieben: Freitag 14. Juni 2019, 22:43Bedeutet dies, wie Christel es uns glauben machen will, dass vor dem frühen 20. Jh. niemand der Auffassung war, dass das Universum, das Leben und der Mensch buchstäblich so entstanden sind, wie es in der Genesis geschildert wird? Wohl ganz im Gegenteil. Da war es keine Strömung, die sich von anderen Auffassungen unterschied, da glaubten es schlicht alle Christen.
Damit habe ich deine Behauptung widerlegt, Kreationismus sei eine neuzeitliche fundamentalistische Lehre. Ich kann nicht erkennen, dass ich dabei irgendeine deiner Aussagen verfälscht oder dir irgendetwas unterstellt hätte. Tatsächlich ist "Kreationismus" eine moderne Bezeichnung für die christliche Schöpfungsvorstellung von Beginn an, bis sie durch die darwinsche Evolutionstheorie aufzubrechen begann. Alle die sich trotz der neuen Erkenntnisse unverändert wörtlich an die Bibel hielten, nannte man fortan Kreationisten.

Solltest du mit meinen Darlegungen nicht einverstanden sein, dann kannst du mich gern mit sachlichen Argumenten widerlegen, aber bitte nicht mit Rabulistik oder persönlichen Angriffen.
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