Entsprechendes aus dem Aufsatz "Darwins Evolutionstheorie. Eine bleibende Herausforderung" von Prof. Dr. Wolfgang Kuhn, erschienen 1985 als Nr. 116 in der Reihe "Kirche und Gesellschaft" der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle:Experimente mit Taufliegen führten zu zahlreichen mißgebildeten Mutanten, aber die Taufliegen blieben stets Taufliegen
Nur selten sind so umfangreiche Mutationsversuche durchgeführt worden wie bei der Taufliege, Drosophila melanogaster. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts haben Wissenschaftler Millionen solcher Fliegen Röntgenstrahlen ausgesetzt. Dadurch wurde die Mutationshäufigkeit auf mehr als das Hundertfache des Normalen erhöht.
Was haben die in all den Jahrzehnten durchgeführten Versuche ergeben? Eines der Ergebnisse beschrieb Dobzhansky wie folgt: „Die klar umrissenen Mutanten von Drosophila, mit denen es so viele der klassischen genetischen Forschungen zu tun haben, sind meist ohne Ausnahme den wildtypischen Fliegen in Lebensfähigkeit, Fruchtbarkeit, Langlebigkeit und all diesem unterlegen. Ferner stellte sich heraus, daß durch Mutationen niemals irgend etwas Neues gebildet wurde. Die Mutanten wiesen unter anderem an Flügeln, Beinen und am Körper Mißbildungen auf. Doch die Taufliegen blieben stets Taufliegen. Nach einer Anzahl von Generationen dieser mutierten Fliegen schlüpften wiederum einige normale. In ihrer natürlichen Umgebung hätten diese schließlich die schwächeren Mutanten überlebt, wodurch die Taufliege in der Form bewahrt geblieben wäre, in der sie ursprünglich existierte
In beiden Artikeln geht man offensichtlich von der irrigen Annahme aus, die Evolutionstheorie besage, Mutationen müssten zwangsläufig Evolution zur Folge haben. Das ist natürlich Unsinn. Es kommt ganz auf die Lebensumstände an, ob sich Mutationen in einer Population überhaupt auswirken oder gar durchsetzen, selbst wenn sie prinzipiell hilfreich wären. Mutationen sind zwar die Voraussetzung für Evolution, aber sie müssen nicht Evolution zur Folge haben. Sie können auch einfach nur den Genpool einer Population erweitern, ohne sie damit merklich zu verändern. Wobei negative Mutationen sowieso gleich wieder eliminiert werden, da die betroffenen Individuen schlechtere oder keine Chancen zur Fortpflanzung haben.Keine Mutation überschreitet die Artgrenze!
Die zahllosen, bislang durch Strahlen oder Chemikalien ausgelösten Mutationen, die den natürlichen völlig entsprechen, haben keinerlei Hinweis auf irgendwelche die Grenzen der jeweiligen Art überschreitenden Umformungen oder gar die Bildung andersartiger, neuer Strukturen ergeben. Alle blieben innerhalb der Grenzen der Art (intraspezifische Mutationen). Sie bewirkten ausnahmslos nur Abänderungen von Organen oder Merkmalen, die vorher schon vorhanden waren. So wurden beispielsweise Individuen der Taufliege Drosophila melanogaster über tausend (!) Generationen hinweg immer wieder Strahlen ausgesetzt, die Mutationen auslösten. Die Ergebnisse der Untersuchungen an insgesamt mehreren Millionen (!) Tieren bestätigten die Erfahrung, daß nahezu alle Mutationen Verlustmutationen sind, also Schädigungen bewirken, und ergaben, daß sich zwar die Augenfarbe ändern kann, die Form der Flügel und Füße, daß die Organe verkrüppeln (z. B. als Stummelflügel, Klumpfüße etc.) und verkümmern, aber nicht in einem Fall irgend etwas Neues entstand - schon gar nicht eine andere Insektenart! Es besteht nicht der mindeste Zweifel daran, daß alle diese vielen Mutanten der Drosophila immer noch zur gleichen Art gehören wie ihre Vorfahren (R. Zdansky)[Hervorhebung von mir].
Auch kann die gleiche Mutation in der einen Region nützlich sein und in einer anderen schädlich. Denken wir nur einmal an die Fellfarbe. In schneereichen Gegenden kann ein durch eine Mutation hervorgerufenes weißes Fell eine Lebensversicherung sein, ein dunkelbraunes hingegen ein Todesurteil. Für die Taufliegen würden Mutationen nur dann nützlich sein, wenn sie dadurch in einer neuen, andersartigen Umgebung bessere Überlebenschancen als ihre normalen Artgenossen hätten. Von drastisch veränderten Lebensbedingungen, für die eintretende Mutationen ggf. von Vorteil sein konnten, war m. E. in den Versuchen aber nie die Rede. Warum also sollte eine natürliche Auslese letztendlich zu einer neuen Art führen? Unendlich viele Tierarten sind ausgestorben, ehe ihnen eine zufällige, möglicherweise rettende Mutation eine Chance zum weiteren Überleben verschafft hatte. Was hätten die Mutationen bei den Taufliegen verändern müssen, um ihnen einen Vorteil im Überlebenskampf zu verschaffen? Vielleicht hätten dann diese Veränderungen eine neue Art bedeutet, d. h. die neuen Taufliegen hätten sich nicht mehr mit Vertretern der alten paaren können. Niemand kann das alles wissen.
Wir sehen, der Versuch, die einschlägigen naturwissenschaftlichen Erklärungen ad absurdum zu führen, scheitert kläglich. Schlimmer noch, eigene Erklärungen zur Artenentstehung gibt es nicht. Wo bleiben die Erläuterungen der Ursachen für die "Entwicklung von niedrigeren zu höheren Lebensformen", für die Entstehung neuer Arten, die wir dann Schöpfung nennen könnten? Ich kenne keine. Jede entsprechende kirchliche Stellungnahme beschränkt sich auf bloße Behauptungen:
http://www.kathpedia.com/index.php/DarwinismusDie kirchlichen Autoren gehen jedoch davon aus, dass eine Entwicklung von niedrigeren zu höheren Lebensformen nicht ohne Ursache erfolgte. Die gilt insbesondere für die Entstehung des Menschen. Auch kann Leben nicht aus toter Materie entstehen, genauso wenig wie neue Arten ohne eine zusätzliche Ursache entstehen können.