Das Pflichtzölibat in der katholischen Kirche

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Atheisius
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Das Pflichtzölibat in der katholischen Kirche

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Ehelosigkeit, Enthaltsamkeit vom Geschlechtsverkehr, Keuschheit: Das Pflichtzölibat in der katholischen Kirche


Das Zölibat gemäß Canon 277 § 1 des Codex Iuris Canonici ist für angehende Priester mit der Weihe zum Diakon kirchenrechtlich grundsätzlich verpflichtend.

„Die Kleriker sind gehalten, vollkommene und immerwährende Enthaltsamkeit um des Himmelreiches willen zu wahren; deshalb sind sie zum Zölibat verpflichtet, der eine besondere Gabe Gottes ist, durch welche die geistlichen Amtsträger leichter mit ungeteiltem Herzen Christus anhangen und sich freier dem Dienst an Gott und den Menschen widmen können.“

„Codex Iuris Canonici“ Das Zölibatsversprechen stellt somit eine Vorbedingung für die Priesterweihe dar. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) betonte in seinem Dekret über Dienst und Leben der Priester Presbyterorum ordinis, der Zölibat sei „in vielfacher Hinsicht dem Priestertum angemessen“.

Im Zuge der Konzilsberatungen zu diesem Thema bezeichnete Papst Paul VI. eine öffentliche Diskussion über die Zölibatverpflichtung als „nicht opportun“.

Trotz Zölibatsverpflichtung gibt es römisch-katholische Priester, die Beziehungen eingehen und auch Kinder zeugen.
Aufsehen erregte 1995 der Fall von Hansjörg Vogel, der als Bischof von Basel zurücktrat, als bekannt wurde, dass er Vater würde. Ebenso verhielt es sich 1992 in Irland, als dort die Vaterschaft des Bischofs Eamon Casey in Galway bekannt wurde.


Pflichtzölibat.jpg
Pflichtzölibat.jpg (43.87 KiB) 1889 mal betrachtet



Hamburgs Weihbischof Hans-Jochen Jaschke sprach sich gegen eine Tabuisierung der Situation von zölibatsbrüchigen Priestern aus. Für eine Abschaffung des Zölibats sah er dagegen keinen Anlass.

Nach Angaben der Jesuitenzeitschrift La Civiltà Cattolica 2007 haben in den Jahren 1967 bis 2006 69.000 Priester ihr Amt aufgegeben, um zu heiraten.

11.200 sind nach einer Trennung oder nach dem Tod der Partnerin ins Amt zurückgekehrt.


Von Bischöfen aus Lateinamerika war der Vorschlag vorbereitet worden, in Anbetracht des Priestermangels und der Bedürfnisse der ständig zunehmenden Bevölkerung den einzelnen Bischofskonferenzen zu gestatten, sogenannte Viri probati (lateinisch für „bewährte Männer“, aber verheiratet) zur Priesterweihe zuzulassen.

Ehelosigkeit „um des Himmelreiches willen“ ist einer der Evangelischen Räte, nach Mt 19,12 EU eine Empfehlung Christi an jene, die es erfassen können. Einer der wichtigsten Gründe für die Wahl eines zölibatären Lebens ist das Vorbild Jesu Christi, der selbst unverheiratet war und in seine Nachfolge beruft. Auch der hl. Paulus rät dazu (1 Kor 7,27 EU) und wünscht, möglichst viele Menschen wären zur ehelosen Lebensweise um Christi willen berufen (1 Kor 7,7 EU, 1 Kor 7,32-36 EU), fügt jedoch hinzu, jeder habe „seine Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so.“

Nach christlicher Überlieferung lebte Jesus zölibatär. Von einer Ehe Jesu wird im Neuen Testament nicht berichtet. Das apokryphe Philippusevangelium nennt eine Partnerin, wurde aber nicht vor 150 n. Chr., höchstwahrscheinlich jedoch im 3. Jahrhundert verfasst, und ist gnostisch beeinflusst und daher ehefeindlich eingestellt. Manche Historiker und Theologen wiesen darauf hin, dass fast alle Juden verheiratet gewesen seien, und schließen daraus, dies gelte auch für Jesus.

Diejenigen Autoren, die eine Ehe Jesu vertreten, argumentieren damit, dass deren Nichtüberlieferung im Neuen Testament theologische Gründe gehabt habe. Möglicherweise sei die Hochzeit zu Kana eine stark überarbeitete Überlieferung einer Heirat Jesu selbst; auf starke redaktionelle Bearbeitung würde insbesondere die Nichterwähnung der Brüder Jesu, vor allem aber von Braut und Bräutigam schließen lassen.

Auch die nahe Beziehung Maria Magdalenas zu Jesus wurde von einigen Historikern auf eine Verheiratung beider bezogen.

Aus Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Z%C3%B6libat
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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Re: Das Pflichtzölibat in der katholischen Kirche

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Bischöfe sollen heiraten und Kinder zeugen

Ein Bischof soll gesittet sein,
nicht raufen und nicht saufen Wein,
nicht zanken, geizen und betrügen
und sich mit einem Weib genügen.

Ein Vater, ein gestand’ner Mann,
kein Neuling, den man mobben kann.
Die Diener soll man vorher testen,
man nehme die im Glauben Festen.
(1.Timotheus 3 (1-10) Titus 1 (5-11)

Entgegen diesem Rat
Herrscht heut‘ der Zölibat.
Darauf in frommen Wahn
Beharrt der Vatikan.


Wolfgang Klosterhalfen: Reimbibel
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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Re: Das Pflichtzölibat in der katholischen Kirche

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Zentralkomitee deutscher Katholiken begrüßt Forderung nach Abschaffung des Pflichtzölibats

Den Zölibat weiterhin zwingend mit dem Priesteramt verbinden? »Da gibt es doch bei vielen Zweifel«, sagt die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Sie sehe aber »hohe Hürden« für die Umsetzung.

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, hat sich hinter die Forderung des Münchner Kardinals Reinhard Marx gestellt, den Pflichtzölibat abzuschaffen.

»Es gibt sicherlich weiter auch einen Wert eines zölibatären Lebens«, sagte Stetter-Karp im Deutschlandfunk.

»Das mit dem Amt zwingend zu verbinden, da gibt es doch bei vielen Zweifel.«

Ihr sei jedoch bewusst, dass sowohl die Frage nach dem Zölibat als auch die Forderung nach Frauen in Priesterämtern »hohe Hürden« für die Weltkirche bedeuteten. Das ZdK ist das Gremium deutscher katholischer Laien.

Der Kirchenrechtler Thomas Schüller sagte zu Marx' Aussagen. »Das ist überhaupt nicht ketzerisch oder revolutionär«, sagte Schüller der Deutschen Presse-Agentur. Vielmehr beschreibe Marx nur, was in der Geschichte der katholischen Kirche lange Zeit gängige Praxis gewesen sei. »Von daher riskiert Kardinal Marx mit seinen Äußerungen zum Zölibat nichts, sondern wiederholt gefahrenfrei für den Fortbestand seiner kirchlichen Karriere eine bereits von vielen Katholiken immer wieder geforderte Rückkehr zu einer in der Geschichte der katholischen Kirche lange Zeit bewährten Praxis.«

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... hp&pc=U531
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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