In grauer Vorzeit haben sich weise Menschen ausgedacht, dass die Welt von einem übernatürlichen, allmächtigen Wesen erschaffen worden sein muss, da ihnen keinerlei Wissen über die natürlichen Ursachen zur Verfügung stand. Sie verfügten noch nicht über die dafür unabdingbaren Mikroskope bzw. Teleskope. Sie hatten zwar auch keinerlei Wissen über geistige Wesen, auch keine sonstigen Anhaltspunkte dafür. Aber solch unsichtbare, übernatürliche Wesen waren leichter zu erdenken, als z. B. die Tatsache, dass alle Lebewesen aus einer einzigen mikroskopisch kleinen Eizelle, allein durch milliardenfache Teilung von selbst entstehen konnten. Doch nun hat die Wissenschaft die Weisheit dieser Weisen zunichte gemacht.
Christel hat geschrieben: ↑Sonntag 31. Juli 2022, 19:09
Holuwir, Du verwechselst Annahmen mit Tatsachen!
Dies ist eine Annahme:
Holuwir hat geschrieben: ↑Sonntag 31. Juli 2022, 11:42Der ganz entscheidende Punkt, der gegen Schöpfung spricht:
Wir haben keinen Schöpfer. Auf die Schöpfungsidee kam man ja erst dadurch, dass man sich die Entstehung der Welt nicht anders als mit Schöpfung durch einen Gott erklären konnte.
Tatsächlich weiß man es nicht, ob diese Annahme stimmt.
Hauptsache widersprochen! Nein, es ist keine Annahme, sondern eine Tatasache, dass man sich die Entstehung der Welt nicht anders als mit Schöpfung durch einen Gott erklären konnte. Schöpfung ist die Annahme. Und dazu braucht man einen Schöpfergott. Das ist die daraus geschlussfolgerte Annahme. Da man aber heute weiß, dass die Welt von sich heraus, also unteleologisch entstehen konnte, ist der Annahme eines Schöpfergottes völlig der Boden entzogen. Sie hat keinerlei Relevanz mehr. Wir haben keinen Schöpfer vorzuweisen und um die Entstehung der Welt zu erklären, ist auch keiner erforderlich.
Es ist eben genau so wie ich schrieb, nur willst du es einfach nicht wahrhaben:
Holuwir hat geschrieben: ↑Sonntag 31. Juli 2022, 11:42Mittlerweile kann man sie aber anders erklären, insofern fällt das Argument, das für den Schöpfer spricht, in sich zusammen.
Christel hat geschrieben: ↑Sonntag 31. Juli 2022, 19:09
Gegen Deine Annahme spricht:
1. Dass es schon lange Naturbeobachtung und Forschung gab, denken wir beispielsweise
Aristoteles. Sein Gottesglaube stand weder gegen diese Forschung, noch füllte er die Lücke seines Nichtwissens.
Das spricht in keiner Weise gegen die Tatasache, dass man sich allgemein die Entstehung der Welt nicht anders als mit Schöpfung durch einen Gott erklären konnte. Wie denn? Aristoteles und allen anderen Forschern standen weder Mikroskope noch Telekope zur Verfügung. Sie hatten nicht die geringste Chance, die wahren naturwissenschaftlichen Zusammenhänge zu erkennen. Die Zeit war dafür noch nicht reif. Die Basis jeglicher Erklärung der Weltentstehung war der Gottesglaube.
Christel hat geschrieben: ↑Sonntag 31. Juli 2022, 19:09
2. Auch heute gibt es Naturforscher, die gleichzeitig an einen Schöpfer glauben, ohne Wissenslücken innerhalb der Naturgesetze durch Gott zu füllen.
Das ist eine Falschbehauptung. Jeder Naturforscher, der teleologische Aspekte in der Weltentstehung wahrzunehmen glaubt, meint damit Wissenslücken innerhalb der Naturgesetze durch Gott füllen zu müssen Wie sonst könnte er seinen Glauben begründen? Aber bringe ruhig Beispiele für deine Behauptung. Ich will gern darüber diskutieren.
Christel hat geschrieben: ↑Sonntag 31. Juli 2022, 19:09
3. Nachweisbar entwickelte sich der Schöpfungsglaube gegen den Du argumentierst nicht dadurch, dass man sich Naturphänomene nicht anders erklären konnte, sondern in Auseinandersetzung mit gängigen Schöpfungsvorstellungen:
Und die Weltentstehung ist kein Naturphänomen? Im Gegenteil, sie ist deren Wurzel, deren Grundlage, das größte und umfassendste Naturphänomen überhaupt. So ziemlich einig war man sich darüber, dass die Welt erschaffen worden sein muss. Aber jeder hatte dazu eine andere Idee. Heute ist man sich in Wissenschaftskreisen darüber einig, dass sie von selbst entstanden ist.
Christel hat geschrieben: ↑Sonntag 31. Juli 2022, 19:09
Der Schöpfergott, gegen den Du antrittst, ist kein kleiner Lückenbüßergott zur Erklärung von unbekannten Naturphänomenen, sondern der Schöpfer der gesamten Natur, aller ihrer Gesetze und Phänomene. Er ist von der Natur zu unterscheiden. Daher ist er auch nicht durch weitere intensivere Naturforschung zu widerlegen.
Du widerlegst dich ja selber, indem du außestande bist, Schöpfung zu definieren, außerstande zu erklären, was Schöpfung eigentlich sein soll. Du wiederholst unablässig deine auswenig gelernten Phrasen, ohne auch nur einmal konkret zu sagen, was Dein Gott denn nun eigentlich erschaffen haben soll. Das ist so erbärmlich, dass es einfach völlig unglaubwürdig wird.
Christel hat geschrieben: ↑Sonntag 31. Juli 2022, 19:09
Es ist eine philosophisch/religiöse Frage, ob diese Welt alles ist oder ob es mehr gibt.
Nein, das ist eine naturwissenschaftliche Frage. Die Welt besteht aus Objekten. Die Natur besteht aus Objekten. Wenn sich Menschen etwas ausdenken, dann ist das (subjektive) Philosophie und Religion, aber es werden keine Objekte daraus.
Christel hat geschrieben: ↑Sonntag 31. Juli 2022, 19:09
Eng damit verbunden ist die Sinnfrage, die Frage nach einer Ethik, die alle Menschen verpflichtet, die Frage nach der Vernunft… - Alles Fragen, die sich uns Menschen stellen, obgleich sie naturwissenschaftlich nicht beantwortbar sind.
Natürlich nicht. Das ist Philosophie und Religion. Diese befassen sich mit den Gedanken der Menschen, sind also immer subjektiven Inhalts. Sie können sich zwar auch an Objekten orientieren, aber auch völlig losgelöst von ihnen sein. Aber das ist nicht das Thema hier. Schöpfung bezieht sich auf die Entstehung der Natur. Dazu sind natürliche Kräfte erforderlich. Anders geht es nicht. Verbal bei dir offenbar schon. Aber das ist dann nichts als raffinierte Rabulistik.