Das christliche Schöpfungsverständnis

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Christel
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius, Du solltest schon korrekt zitieren! In Deinem letzten Beitrag hast Du sowohl Aussagen von mir als auch von Herrn Hieke in einem anderen Zusammenhang gestellt! Da Du argumentativ nichts entgegen setzen kannst, versuchst Du es mittels Rhetorik!

Herr Hieke vertritt nichts anderes, als das, was ich seit Jahren hier schreibe: Die Schõpfungserzählungen der Bibel sind nicht naturwissenschaftlich zu verstehen und daher richten sie sich auch nicht gegen die modernen Naturwissenschaften!

Dies nimmt sowohl christlichen Fundamentalisten, als auch Atheisten wie Dich und Holuwir, den Wind aus den Segeln, da Ihr auf dieser fundamentalistischen Basis argumentiert.

Nun ja, bei Dir ist die Basis eher fraglich. Stimmtst Du nun bezüglich der Schöpfungstexte der Bibel Herrn Hieke und mir zu oder den christlichen Fundamentlisten? Beides geht nicht!
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Christel
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Hallo Holuwir,
in Deinem Beitrag gehst Du von Deinen persönlichen Erfahrungen aus! Doch reicht das aus?
Darf man das auf die auf die gesamte Menschheitsgeschichte hin verallgemeinern?

Die Geschichtswissenschaft und Religionswissenschaft sieht in dem Glauben an ein, wie Du schreibst, überbernatürliches unsichtbares allmächtiges Wesen, welches Himmel und Erde erschuf ein, zunächst lokales Phänomen, welches gerade Mal 2500 Jahre alt ist. Großzügig gerechnet die Vorgeschichte einbezogen könnte man auf 3500 Jahre kommen.

Was war zuvor? Ja da stand Naturbeobachtung, aber nicht im heutigen naturwissenschaftlichen Sinn! Am Anfang stand Faszination, staunen... Die Natur selbst wurde als göttlich aufgefasst! Die Gestirne, die Naturkräfte selbst wurden als Gõtter aufgefasst! Große mächtige natürliche und sichtbare Gõtter!

Nicht als Erklärung für etwas noch nicht Gewusstes steht der unsichtbare, übernatürliche, transzendente, allmächtige Schöpfergott sondern als Gegenmodell zu den sichtbaren mächtigen Naturphänomen, die damals als Götter galten!

Davon zeugt der Schöpfungshymnus in der Bibel Genesis/1.Mose 1,1-2,4a! Erst am 4.Tag hängt Gott Lampen ans Himmelszelt, gemeint sind Sonne, Mond und Sterne, die damals allerorts, außer von den Juden, als Götter angesehen wurden.
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
Stimmtst Du nun bezüglich der Schöpfungstexte der Bibel Herrn Hieke und mir zu oder den christlichen Fundamentlisten? Beides geht nicht!
Eben - Irgendwelchen von Menschen erfundenen Schöpfungsgeschichten - Schöpfungsmythen aller Religionen, stimme ich nicht zu. Ich verlasse mich voll und ganz auf die wissenschaftlichen Ergebnisse der Erforschung der Evolution.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ich fragte nicht, ob Du der Schöpfungsgeschichte der Bibel glaubst!!!!
Ich frage, welcher Deutung diese Geschichte Du zustimmst!

Haben
A) fundamentalistische Ausleger Recht, die meinen, die Schreiber hätten die Weltentstehung erklären wollen.
B) hat Herr Hiecke Recht, der meint, der Text ist ein Gegenmodell zu anderen Gottesvorstellungen! Das die Gestirne hier nur Lampen sind, während sie anderen als Gõtter galten, weißt darauf hin! Die Zeit der Abfassung ebenfalls, denn Israel war besiegt und saß in babylonischer Gefangenschaft. Diies galt auch als Niederlage ihres Gottes. Normalerweise haben sich die Menschen in solchen Situationen angepasst und die Götter des Siegervolkes übernommen!
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Christel hat geschrieben: Freitag 12. August 2022, 21:10 Ich frage, welcher Deutung diese Geschichte Du zustimmst!
Das ist doch völlig egal. Tatsache ist, dass sich alle Religionen auf Schöpfung berufen, weil dies die scheinbar objektive Begründung für jeglichen Gottesglauben ist. Sonst gibt es keine.
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Atheisius
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Das Entstehen einer Schöpfungsgeschichte ist (in Kurzfassung) so zu verstehen:

Am Anfang war das Chaos, ein Universum unermesslicher Verwirrung, ohne Form und Inhalt, ein schwarzes Nichts.
Ängstlich starrten die Menschen in den Himmel hinauf, fürchteten Blitz und Donner, zitterten wenn die Erde bebte und verkrochen sich in Felshöhlen, die Menschen fürchteten die Dunkelheit, sehnten das Ende der Nacht herbei. Und am anderen Morgen ging im Osten die Sonne wieder auf, und es wurde Licht. Die Sonne war auferstanden. Die Sonne war wiedergeboren. Ihre Strahlen spendeten Licht. Und das Licht ließ die Erde ergrünen.
So verehrten die Menschen auf allen Kontinenten seit Anbeginn der Zeit dieses göttliche Licht, brachten ihm Opfer dar und schufen ihm gewaltige Monumente. Man versuchte, die Sprache der göttlichen Sonne zu ergründen, ihren Kosmos, ihren Sternenhimmel. Es war die Geburt der astrotheologischen Mysterien, die Geburt der bronzezeitlichen Sonnenkulte, es war die Geburt des Religiösen, die Geburt der Mythologien, der Versuch, die Entstehung der Welt und den Sinn unseres Daseins zu ergründen.

Wieso konnte sich das Christentum gegen die Sonnenkulte der Antike durchsetzen und bis heute überleben?

Die Erfolgsgeschichte des Christentums liegt darin begründet, dass die uralten mythologischen Weisheiten und Symbole simplifiziert und für eine breite, ungebildete Masse verständlich gemacht wurden. Doch indem jede mythische Aussage konkretisiert wurde, hat man gleichzeitig jeden spirituellen Funken erstickt. Es war eine Form der Infantilisierung, und der Gipfel war die Personifizierung des „kosmischen Geistes“ in der Gestalt eines real existierenden Menschen. Aus alten Mythen wurden „historische Wahrheiten“, die von Herrschern instrumentalisiert und von Religionsführern kommerzialisiert wurden.

Das ist das Fundament der meisten heute existierenden Religionen.

Das Christentum ist eine Kopie des wesentlich älteren Mithras-Kultes, die Figur des Jesus-Christus ist ein Plagiat. Jesus hat keinen einzigen Satz hinterlassen, während seine schreibenden Zeitgenossen ganze Bibliotheken füllten. Jesus-Christus ist eine literarische Figur wie Hamlet oder Odysseus. Das erste Evangelium entstand ein halbes Jahrhundert nach dem Tod des Jesus, verfasst von Schriftstellern, die Jesus nie gekannt haben.
Die Bibel ist ein Sammelsurium von Überlieferungen volkstümlicher Sagen und Legenden. Zur Zeit Jesu waren die Menschen süchtig nach Heilsverkündern, Wahrsagern, Propheten aller Art, so dass sie selbst den einfachsten Wanderprediger für die Inkarnation des Sonnengottes hielten. Die Evangelien sind deshalb nichts anderes als hundertfach umgeschriebene Interpretationen von Quellen, die sich eine neue Kirche für ihre Zwecke zunutze machen wollte.
Es ist die Instrumentalisierung der „göttlichen Sonne“ um sich die Völker untertan zu machen. Die Lehre Christi ist nicht die Lehre von Christus, sondern die Lehre einer Kirche über das Fabelwesen Christus.

Christus ist nicht Urheber, sondern Gegenstand des Kirchenglaubens.

Das Christentum hat nichts Einmaliges. Nebst Mithras gibt es die Erlösergestalten Osiris, Horus, Krishna, Bacchus, Orpheus, Hermes, Baldur, Adonis, Herkules, Attis und Thor, die allesamt verblüffend ähnliche Geschichten erzählen, von der jungfräulichen Geburt bis zur Opferung zum Wohle der Menschheit.
Die Kreuzigung des Sonnengottes wurde bereits im vierten Jahrhundert v. Chr. dargestellt – mit der Figur des Orpheus.
Die Fleischwerdung des Göttlichen im Menschen ist ein zentraler Punkt der meisten Religionen: In jedem Menschen und in jedem Lebewesen schlummert der göttliche Funke. Die „Göttliche Sonne“ hat weder Gesicht noch Geschlecht. Sie braucht keine Kirche. Aber die Kirche braucht zahlende Gläubige.

Claire Goll (1891 – 1977):
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute? Auf solche Märchen kann ich mühelos verzichten“.



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„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Holuwir hat geschrieben: Dienstag 16. August 2022, 16:43
Christel hat geschrieben: Freitag 12. August 2022, 21:10 Ich frage, welcher Deutung diese Geschichte Du zustimmst!
Das ist doch völlig egal.
Wenn es egal wäre, hätte ich nicht gefragt. Man kann eben nicht mal so und mal so argumentieren.
Man kann nicht einmal mit Herrn Hiecke fundamentalistische Bibelauslegung verwerfen und im nächsten Moment behaupten die Fundamentalisten hätten mit ihrer Position Recht.

Auf die dritte Möglichkeit habt Ihr Euch nie eingelassen:
Nämlich die Tatsache, dass auch eine fundamentalistische Bibelauslegung eine Interpretation der Bibel ist!
Daher gibt es nicht die fundamentalistische Bibelauslegung, sondern unterschiedliche fundamentalistische Deutungen. Heutige fundamentalistische Deutungen der Bibel entstanden in Auseinandersetzung mit dem Atheismus. Sie sind daher von traditionellen Deutungen zu unterscheiden.

Holuwir hat geschrieben: Dienstag 16. August 2022, 16:43 Tatsache ist, dass sich alle Religionen auf Schöpfung berufen, weil dies die scheinbar objektive Begründung für jeglichen Gottesglauben ist. Sonst gibt es keine.

Ich denke, hier führt der Begriff „Schöpfung“, der sehr verallgemeinernd verwendet wird, in die Irre:
Für Hindus ist die Schöpfung ein ewiger Kreislauf der Materie, also aller Stoffe im ganzen Universum. Der große Schöpfer Brahman setzt nach dem Glauben der Hindus die Einzelteile immer wieder neu zusammen - zu Planeten, Landschaften, Tieren, Pflanzen, vielen anderen Dingen und auch zu Menschen. Die Gottheit Vishnu erhält das Erschaffene für eine Weile, bis die Gottheit Schiwa es wieder zerstört und wieder Neues aus den Einzelteilen entstehen kann. Dabei geht aber niemals etwas verloren. https://www.religionen-entdecken.de/lex ... hinduismus
Hiernach war die Welt einfach immer da!

In Babylon beginnt alles mit Tiamat, die ist auch einfach immer da:
Tiamat (akkadisch tiām(a)tu(m)/tâm(a)tu(m),[1] auch tiāmtu,[1][2] tâmtu[2] oder tâmatu[2]) ist eine Göttin in der babylonischen Religion. Sie verkörpert das Salzwasser[3] und bildet den Gegenpart zu ihrem Gemahl Abzu, dem Süßwasser.
Aus dem Körper der Tiamat werden Himmel und Erde gebildet:
Im Enūma eliš wecken die jungen Götter Tiamat und Abzu mit ihrem Lärm und ihrem Treiben, und Abzu will die Ruhestörer vernichten, zum Unwillen Tiamats. Nachdem Abzu durch den Gott Ea/Enki getötet worden ist, schwört Tiamat Rache und verbündet sich mit ihrem Sohn Kingu, dem sie große Macht verleiht. Zusammen mit einer Armee von Ungeheuern will sie ihre Kindeskinder bekämpfen, diese schicken ihr jedoch Marduk, den Sohn von Ea, entgegen. Er tötet Kingu und besiegt auch Tiamat im Zweikampf, spaltet sie und bildet aus den Hälften den Himmel und die Erde. https://de.wikipedia.org/wiki/Tiamat
Nach christlichen Verständnis ist einzig Gott ewig. Welt und Gott werden voneinender unterschieden.
Die Welt ist nicht göttlich und auch nicht ewig. Sie hatte einen Anfang. Sie entstand aus Nichts „Creatio ex nihilo“, mit einem Urknall wie die Wissenschaft heute sagt:
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Holuwir hat geschrieben: Mittwoch 10. August 2022, 21:31
Christel hat geschrieben: Sonntag 31. Juli 2022, 19:09 3. Nachweisbar entwickelte sich der Schöpfungsglaube gegen den Du argumentierst nicht dadurch, dass man sich Naturphänomene nicht anders erklären konnte, sondern in Auseinandersetzung mit gängigen Schöpfungsvorstellungen:
Und die Weltentstehung ist kein Naturphänomen? Im Gegenteil, sie ist deren Wurzel, deren Grundlage, das größte und umfassendste Naturphänomen überhaupt. So ziemlich einig war man sich darüber, dass die Welt erschaffen worden sein muss. Aber jeder hatte dazu eine andere Idee. Heute ist man sich in Wissenschaftskreisen darüber einig, dass sie von selbst entstanden ist.
Der jüdisch/biblische Schöpfungsglaube entstand eben nicht rein aus der Naturbetrachtung, sondern in Auseinandersetzung mit anderen Vorstellungen. Da Dir die Bibel nicht ganz fremd ist, müsste Dich das eigentlich klar sein. Denk nur an die Schilderungen der Auseinandersetzung mit dem Gott „Baal“ oder an des „goldene Kalb“.

Die Bibelwissenschaft ist sich darüber einig, dass der Schlüssel zum Verständnis von Genesis 1 in Babylon liegt, in der Auseinandersetzung mit den babylonischen Göttern.
Schau mal was Atheisius diesbezüglich eingestellt hat:
Atheisius hat geschrieben: Dienstag 9. August 2022, 10:17 Der katholische Theologe Hieke über den Sinn und Unsinn eines christlichen Schöpfungsverständnis

https://www.deutschlandfunk.de/falsche- ... t-100.html
[...]
Die Genesis der Bibel ist keine biologische Weltentstehungslehre

Wissenschaft und Religion sind nun einmal nichtkompatible, miteinander verträgliche „Wahrheitssysteme“. Wir müssen uns entscheiden: Entweder Evolution oder Schöpfung, Aufklärung oder Obskurantismus, Darwin oder Bibel, wissenschaftliches Wissen oder religiöser Glaube. Sämtliche Versuche, dass eine mit dem anderen zu verbinden, sind gescheitert.
In dem Link steht u.a.:
Florin: Was sagt dieses Buch Genesis über Gott, was ist das für ein Gott?

Hieke: Das ist ein Gott, der von seiner Schöpfung ganz verschieden ist. Anders als in den altbabylonischen, altorientalischen oder auch altägyptischen Mythen, in denen die Götter immer Teile dieser Welt sind, ist dieser Gott der Schöpfer, in der biblischen Schöpfungslehre von seiner Schöpfung ganz verschieden. Wir benutzen da den theologischen Fachbegriff „transzendent“.
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Holuwir hat geschrieben: Mittwoch 10. August 2022, 21:31
Christel hat geschrieben: Sonntag 31. Juli 2022, 19:09 Der Schöpfergott, gegen den Du antrittst, ist kein kleiner Lückenbüßergott zur Erklärung von unbekannten Naturphänomenen, sondern der Schöpfer der gesamten Natur, aller ihrer Gesetze und Phänomene. Er ist von der Natur zu unterscheiden. Daher ist er auch nicht durch weitere intensivere Naturforschung zu widerlegen.
Du widerlegst dich ja selber, indem du außestande bist, Schöpfung zu definieren, außerstande zu erklären, was Schöpfung eigentlich sein soll. Du wiederholst unablässig deine auswenig gelernten Phrasen, ohne auch nur einmal konkret zu sagen, was Dein Gott denn nun eigentlich erschaffen haben soll. Das ist so erbärmlich, dass es einfach völlig unglaubwürdig wird.
Holuwir, in dieser Antwort kann ich leider kein sachliches Argument entdecken. Du gehst einfach auf mich los. Damit tust Du selbst genau das, was er mir vorwirfst:
Holuwir hat geschrieben: Mittwoch 10. August 2022, 21:31 Aber das ist dann nichts als raffinierte Rabulistik.
Nun ja, langsam ist es mir egal!

Anmerkung diesen Vorwurf betreffend:
Holuwir hat geschrieben: Mittwoch 10. August 2022, 21:31 Du wiederholst unablässig deine auswenig gelernten Phrasen, ohne auch nur einmal konkret zu sagen, was Dein Gott denn nun eigentlich erschaffen haben soll. Das ist so erbärmlich, dass es einfach völlig unglaubwürdig wird.
Da ich über das christliche Schöpfungsverständnis spreche, kann ich mir nichts ausdenken. Ich muss mich an das halten, was das Christentum dazu zu sagen hat.

Atheisten könnten da sehr viel kreativer sein.
Doch Du Holuwir ergießt Deinen Wiederholungen und Atheisius in seinen Zitaten.

Atheisius, Zitate sagen doch gar nichts! Wichtiger sind die Begründungen! Die scheinen Dich aber gar nicht zu interessieren. Also ich würde prüfen und nicht blind den Atheisten folgen!

Möglicherweise haben Stephen Hawking und Richard Dawkins sich selbst doch ein Hintertürchen zu Gott offen gelassen:

Stephen Hawking hat sich vorsichshalber mit allen kirchlichen Ehren in einer Kirche bestatten lassen.

Und von Richard Dawkins sind jetzt solche Töne zu hören:
Dawkins warnt nicht zum ersten Mal
Es ist nicht das erste Mal, dass Dawkins seinen Warnfinger erhebt und ein sinkendes Christentum nicht befürwortet: «Es gibt meines Wissens keine Christen, die Gebäude in die Luft sprengen. Ich weiss von keinen christlichen Suizid-Bombern. Und ich kenne keine grösseren christlichen Denominationen, die für Abtrünnige die Todesstrafe vorsehen.»
http://www.life.de/magazin/people/32564 ... eiern.html
Im Oktober 2019 habe Dawkins gegenüber der Zeitung The Times davor gewarnt, das Christentum abzuschaffen, weil die Menschen dann zu dem Schluss kommen könnten, dass alles erlaubt sei. Sie könnten eher Böses tun, weil sie nicht mehr davon überzeugt seien, dass Gott sie sehe. Aus ähnlichen Gründen würden Videokameras installiert, um Ladendiebstähle zu verhindern.
Dawkins ist mit dieser Feststellung nicht glücklich. „Ich hasse diese Vorstellung. Ich möchte glauben, dass die Menschen besser sind“, schreibt er in seinem neuesten Buch „Outgrowing God“.

Die Wende von Dawkins sei verblüffend, schreibt Van Maren. Der britische Wissenschaftler sei bis vor kurzem einer der „intolerantesten Fundamentalisten des Säkularismus“ gewesen.
https://www.kath.net/news/69642
Ateisius, stell Dir vor, wie Du Dich ärgerst, wenn Du eines Tages vor der Himmelstür stehst und nicht rein kommst, durchs Fenster aber die Atheisten Stephen Hawking und Richard Dawkins drinnen sitzen siehst.
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Christel hat geschrieben: Donnerstag 18. August 2022, 12:53Wenn es egal wäre, hätte ich nicht gefragt. Man kann eben nicht mal so und mal so argumentieren.
Wenn es gar keine Schöpfung gibt, ist es völlig egal, wer was auch immer dazu zu sagen hat. Und du hast noch kein Argument pro Schöpfung vorgebracht, keinen Hinweis an dem man erkennen könnte, dass ein Schöpfer am Werke war. Du kannst nicht sagen, warum du an Schöpfung glaubst, außer dass andere Menschen ja auch an Schöpfung glauben. Du weißt nicht, was eigentlich unmittelbar erschaffen worden sein soll, außer einem nichtssagenden "alles", was ja eindeutig nicht strimmt. Mein Haus hab ich selber gebaut. Das hat kein Gott erschaffen. Und dich und mich auch nicht. Aber du weißt genau, dass alles was andere dazu sagen, falsch ist, sofern es von deiner Meinung, die niemand wirklich kennt, abweicht. Oder hat irgendein Leser begriffen, was Christels "christliche Schöpfungsverständnis" sein soll? Ich nicht.

Oder die völlig sinnfreie Aussage Christels, Gott habe die Naturgesetze oder die physikalischen Grundkräfte erschaffen. Diese werden nicht ins Leben gerufen, wie eine Regierung Gesetze erlässt. Sie ergeben sich aus den Eigenschaften der Energie. Und Energie ist weder herstellbar noch vernichtbar, nur umwandelbar. Energie ist der Ausgangspunkt aller Materie.

Der Schöpfer der Welt ist die Materie selber. Unteleologisch, planlos, ziellos, ungesteuert. Die Welt ist entstanden, ohne dass irgendeine Intelligenz dazu erforderlich gewesen wäre. Das funktioniert und man weiß heute wie. Das ist der "Gott" Einsteins. Aber das ist nicht der Gott der Religionen.
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
Ateisius, stell Dir vor, wie Du Dich ärgerst, wenn Du eines Tages vor der Himmelstür stehst und nicht rein kommst, durchs Fenster aber die Atheisten Stephen Hawking und Richard Dawkins drinnen sitzen siehst
.
Dann wäre ich sicher todtraurig, denn ich müsste ja jetzt in die Hölle, in die ewigen Flammen der Verdammnis, in die Qualen welche mir die Teufel verursachen. Sollte ich mich deshalb wieder zurück zum Christentum bekehren, welches mir den ewigen Frieden im Himmelreich, an der Seite Gottes und seinen Engeln verspricht?

Nein Danke - Ich bin immer noch einigermaßen richtig im Kopf.
Christel schrieb:
Atheisius, Zitate sagen doch gar nichts! Wichtiger sind die Begründungen! Die scheinen Dich aber gar nicht zu interessieren. Also ich würde prüfen und nicht blind den Atheisten folgen!
Richtig ist, dass man hinter diesen Zitaten die Begründungen suchen und auch finden kann. Wer richtig prüft kann sich dann nicht für irgendwelche Religionen, Schöpfungsmythen und anderen Unsinn entscheiden.
Am Atheismus kommt man nach richtiger Prüfung nicht mehr vorbei.
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Holuwir hat geschrieben: Sonntag 21. August 2022, 19:53 Oder hat irgendein Leser begriffen, was Christels "christliche Schöpfungsverständnis" sein soll? Ich nicht.
Das ist schon möglich. Schließlich leben im Eichsfeld ja nicht nur Atheisten. Außer Ga-chen schrieb hier mal ein ganz netter Katholik mit, den hat Atheisius mittels Beleidigung und Beschimpfung vorsichtshalber aus dem Forum getreten. So setzen Atheisten ihre Position durch.
Holuwir hat geschrieben: Sonntag 21. August 2022, 19:53 Du weißt nicht, was eigentlich unmittelbar erschaffen worden sein soll, außer einem nichtssagenden "alles", was ja eindeutig nicht strimmt.
Lieber Holuwir, würdest Du bitte so freundlich sein und mir erklären, was an "alles" unklar sein soll?
Dass ich damit nicht gemeint habe, Gott habe Dir Dein Haus gebaut, dürfte sich von selbst verstehen.

Und bitte erläutere mir auch, wie Du auf die Redewendung "unmittelbar erschaffen" kommst. Offensichtlich unterscheidest Du zwischen mittelbaren und unmittelbaren Schaffen Gottes, wieso? Was verstehst Du darunter?

Ich verstehe nämlich nicht, was Du von mir willst!
Danke!!!
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

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Ich komme nicht weiter! Hast Du eine Erklärung dafür, was Holuwir hier meint:
Christel hat geschrieben: Sonntag 21. August 2022, 23:58 Lieber Holuwir, würdest Du bitte so freundlich sein und mir erklären, was an "alles" unklar sein soll?
Dass ich damit nicht gemeint habe, Gott habe Dir Dein Haus gebaut, dürfte sich von selbst verstehen.

Und bitte erläutere mir auch, wie Du auf die Redewendung "unmittelbar erschaffen" kommst. Offensichtlich unterscheidest Du zwischen mittelbaren und unmittelbaren Schaffen Gottes, wieso? Was verstehst Du darunter?

Ich verstehe nämlich nicht, was Du von mir willst!
Danke!!!
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Christel hat geschrieben: Sonntag 21. August 2022, 23:58 Und bitte erläutere mir auch, wie Du auf die Redewendung "unmittelbar erschaffen" kommst. Offensichtlich unterscheidest Du zwischen mittelbaren und unmittelbaren Schaffen Gottes, wieso? Was verstehst Du darunter?
Ich verstehe nämlich nicht, was Du von mir willst!
Danke!!!
Das war vor 2 Jahren meine Antwort dazu:
Holuwir hat geschrieben: Mittwoch 9. September 2020, 23:39
Christel hat geschrieben: Montag 7. September 2020, 23:21 Du behauptest „so wie es in der Bibel steht“. Das steht da aber gar nicht! In der Bibel steht nichts von einer direkten oder unmittelbaren Erschaffung. Du liest es dort hinein! Wo unterscheidet die Bibel zwischen direkter und indirekter Erschaffung? Nenne mir die Stelle!
Nein, die biblische Schöpfungsgeschichte unterscheidet nicht zwischen direkter und indirekter Erschaffung. Dort lesen wir ausschließlich von direkter, unmittelbarer Erschaffung, z. B. hier:
1.Mose 1,7 Und Gott machte die Ausdehnung und schied die Wasser, die unterhalb der Ausdehnung, von den Wassern, die oberhalb der Ausdehnung sind.
16 Und Gott machte die zwei großen Lichter: das große Licht zur Beherrschung des Tages, und das kleine Licht zur Beherrschung der Nacht, und die Sterne. Und Gott setzte sie an die Ausdehnung des Himmels, um auf die Erde zu leuchten, und um zu herrschen am Tag und in der Nacht
21 Und Gott schuf die großen Seeungeheuer und jedes sich regende, lebendige Wesen, wovon die Wasser wimmeln, nach ihrer Art, und alle geflügelten Vögel nach ihrer Art.
25 Und Gott machte die Tiere der Erde nach ihrer Art, und das Vieh nach seiner Art, und alles, was sich auf dem Erdboden regt, nach seiner Art.
27 Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn; Mann und Frau schuf er sie.

Bist belesen, machst Artikel über Schöpfung und weißt das alles nicht. Sehr seltsam. Dabei habe ich das hier sogar schon früher zitiert. Du lebst halt in einer Filterblase. Alles was dir nicht in deine Ideologie passt, wird ausgeblendet.

Die indirekte, mittelbare Schöpfung hast du ins Spiel gebracht. Davon steht nichts in der Bibel. Dass Gott Automatismen erschaffen habe, die dann eine Selbstentstehung der Welt und des Lebens zur Folge gehabt haben sollen, nein, sowas hatten die Bibelschreiber nicht im Sinn. Das haben sich deine modernen Vordenker in der Kirche ausgedacht, weil sie sich nicht mehr anders zu helfen wussten, wie sie den Konflikt mit den aufkommenden Naturwissenschaften vertuschen könnten.
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