Christel schrieb:
Der Teufel ist nicht kirchlich gebunden.
Ach ja?
Dämonen jagende katholische Priester gibt es heute immer noch – und vor allem unzählige Katholiken, welche diesen Unsinn auch heute noch glauben.
https://www.arte.tv/de/articles/tracks-exorzismus
Neues Testament
https://de.wikipedia.org/wiki/Exorzismus
Das Neue Testament setzt, beruhend auf dem mit dem Tanach inhaltlich übereinstimmenden Alten Testament, die Existenz von Dämonen voraus. In Eph 6,12 EU werden sie „Beherrscher dieser finsteren Welt“ genannt. Jesus Christus heilte bei seinen Exorzismen meist gleichzeitig Krankheiten, die bei den betroffenen Menschen infolge der Besessenheit aufgetreten waren. Besonders das Markusevangelium (Mk) schildert solche Austreibungen eindrücklich. Es lässt Jesu öffentliches Wirken in Mk 1,23–39 EU mit einem Exorzismus beginnen: „Und er zog durch ganz Galiläa, predigte in den Synagogen und trieb die Dämonen aus.“ Weiter wird berichtet, wie Jesus einem Besessenen den Dämon bzw. die Dämonen Legion austreibt (Mk 5,1–20 EU). Auch Jesu Apostel erhalten die Macht, Dämonen auszutreiben (Mk 3,15 EU).
In der Frühzeit des Christentums war der Glaube an Dämonen und an die Notwendigkeit von Exorzismen weit verbreitet, teilweise übernommen aus heidnischer, insbesondere schamanischer, Tradition und fest verwurzelt im Volksglauben. Aber auch für die Kleriker war der Dämonenglaube selbstverständlich, und so wurde das kirchliche Amt des Exorzisten speziell für diese Aufgabe geschaffen. Die meisten größeren Gemeinden hatten zumindest einen Exorzisten. Exorzismus wurde auch an abtrünnigen Christen ausgeübt, da man die Abwendung vom christlichen Glauben als vom Teufel verursacht ansah.
Christliche Autoritäten wie Antonius, Kyrill von Jerusalem und Johannes Chrysostomos empfahlen das Kreuzzeichen als Mittel zur Austreibung von Dämonen. Auch der Kirchenvater Origenes beschrieb detailliert die Möglichkeiten der Dämonenaustreibung. Als weitere Mittel wurden und werden genannt: vor allem der Name Jesu Christi, danach das Taufsiegel, Anblasen, Ausspucken, Räuchern (auch andere Gerüche), Erz, Eisen, Feuer, Knoblauch, Zwiebeln, Glockenläuten sowie Verzicht auf Schweinefleisch.
Noch zur Zeit der Reformation[ findet sich der Exorzismus in Taufformularen, in denen er der eigentlichen Taufe vorangeht. Dies verdeutlicht den Vorgang des Herrschaftswechsels durch die Taufe vom Machtbereich des Teufels in den Machtbereich Gottes (vgl. Luthers „Taufbüchlein“ als Teil der Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche).
Katholische Kirche
Das Phänomen der Besessenheit hat – da es kein Spezifikum der katholischen Kirche war – bei den frühchristlichen Apologeten zuerst keine besondere Beachtung gefunden. Irenäus von Lyon sah in der Teufelsaustreibung noch eine Gnade, die dem Einzelnen von Gott verliehen wird. Tertullian und andere Kirchenschriftsteller vertraten die Meinung, dass jeder Christ, der davon überzeugt war, diese Gabe zu besitzen, mit der Taufe die Erlaubnis erlange, als Exorzist zu wirken. Da sich manche Exorzisten sehr selbstherrlich gebärdeten und oft Exorzismusformeln wählten, die nicht dem Geist der Kirche entsprachen, versuchte die römische Kirche im 3. Jahrhunderts durch die Einführung einer besonderen Weihe – der Exorzistenweihe – diesen Wildwuchs einzudämmen.
Trotzdem blieb im Bewusstsein der Gläubigen noch lange die Vorstellung lebendig, dass Christen, auch Frauen, aufgrund von besonderen Gnadengaben Teufel austreiben könnten.
Auf dem Konzil von Laodicea (dessen Beschlüsse später im Decretum Gratiani Aufnahme fanden), wurde die Durchführung des Exorzismus ganz an die Genehmigung des Bischofs gebunden. Damit verlor das Exorzistat, das neben den anderen Kirchenämtern (Ostariat, Lektorat, Akolythat und Subdiakonat) als eine Vorstufe zum Empang der höheren Weihen angesehen wurde, immer mehr an Bedeutung, bis es als eigenständige Weihestufe gänzlich erlosch. Als Folge der durch das Konzil von Trient initiierten Liturgiereform erschien 1614 unter Papst Paul V. das Rituale Romanum, das neben einigen Formeln des Taufexorzismus auch einen Ritus für den Exorzismus an Besessenen („großer Exorzismus“) enthält. Im Rituale Romanum hieß es ursprünglich noch: „Sacerdotes sive quivis alius legitimus Eccelsiae minister“ (Priester und andere legitime Diener), weil aber can 1152 CIC 1917 nur noch den sacerdos erwähnt, wurde der erweiternde Zusatz bei der Revision des Rituale im Jahr 1925 schließlich ganz gestrichen.
Jüngere Vergangenheit und Gegenwart
Ein Exorzismus-Gebet (oder „Gebet um Schutz vor dem Bösen“) ist bis heute fester Bestandteil des katholischen Ritus der Kindertaufe.[29] In der Kurzform des Kindertaufritus entfällt das Gebet.
„Weil die Taufe Zeichen der Befreiung von der Sünde und deren Anstifter, dem Teufel, ist, spricht man über den Täufling einen Exorzismus (oder mehrere). Der Zelebrant salbt den Täufling oder legt ihm die Hand auf; danach widersagt der Täufling ausdrücklich dem Satan. So vorbereitet, kann er den Glauben der Kirche bekennen, dem er durch die Taufe ‚anvertraut‘ wird [Vgl. Röm 6,17].“
Katechismus der Katholischen Kirche
Bei der Eingliederung Erwachsener in die Kirche wird das Exorzismus-Gebet schon vor der Taufe im Rahmen der Stärkungsriten gesprochen.
Was den „großen“ Exorzismus angeht, erregte in Deutschland in jüngerer Zeit vor allem der Fall der Anneliese Michel Aufsehen. Die junge Frau starb 1976 im Verlauf des kirchlich genehmigten Exorzismus an Unterernährung und Entkräftung, nachdem zuvor die ärztliche Behandlung abgebrochen worden war. Die Eltern Michels und die beiden Exorzisten wurden wegen fahrlässiger Tötung jeweils zu halbjährigen Bewährungsstrafen verurteilt.
Bereits einen Monat nach dem Tod begann parallel zur juristischen Aufarbeitung des Falls dessen Mystifikation. Unter dem Druck der nicht nachlassenden öffentlichen Diskussion entschied sich die Deutsche Bischofskonferenz 1979 zur Einberufung einer Kommission zur Klärung grundsätzlicher Fragen im Kontext von Besessenheit und Exorzismus.[32] In die Kommission wurden ganz bewusst neben Theologen auch Psychologen berufen; den Vorsitz hatte Prälat Josef Homeyer. Die Ergebnisse der Kommission veranlassten die Deutsche Bischofskonferenz 1984 zu einem Gesuch in Rom, den Exorzismus als „Liturgie zur Befreiung vom Bösen“ umzugestalten. Insbesondere sollte eine Zusammenarbeit von Priestern, Psychologen und Medizinern zur zwingenden Voraussetzung gemacht werden. Dennoch nimmt die Neufassung des Exorzismusrituals von 1999 den Begriff „Exorzismus“ statt „Liturgie zur Befreiung vom Bösen“ im Titel auf. Während diese für die im deutschen Sprachraum gefeierten Liturgien eine relativ geringe Bedeutung haben dürfte, war und ist der katholische Exorzismusritus in den afrikanischen und lateinamerikanischen Ländern sowie Frankreich und Italien noch sehr präsent.
14 Jahre nach dem Tod Anneliese Michels kam es erneut zu einem Exorzismus mit Todesfolge. Im Jahr 1990 unterzog sich ein pädophiler Priester im indischen Bundesstaat Kerala einem vom Engelwerk durchgeführten Exorzismus. Infolge des Rituals, bei dem die „Homosex-Dämonen Dragon, Varina und Selithareth“ ausgetrieben werden sollten, verübte der Priester einen Sexualmord. Seitens des Engelwerkes wurde der Mord dem Wirken des „Dragon, Götze des Meuchelmordes, der sodomitischen Sünde, der Blutrache und des Blutrausches“ zugeschrieben.[34] Zwei Jahre später untersagte die Kongregation für die Glaubenslehre dem Engelwerk die Durchführung von Exorzismen außerhalb der kirchlichen Regeln. Ob ein ursächlicher Zusammenhang des Verbots mit dem Mord bestand, ist unbekannt.
An der Päpstlichen Universität Regina Apostolorum werden seit einigen Jahren Exorzismuskurse angeboten und 2004 gab es auch eine erste internationale Exorzismuskonferenz in Mexiko. Während einer Generalaudienz auf dem Petersplatz am 15. September 2005 wandte sich Papst Benedikt XVI. an die Teilnehmer des Nationalkongresses der italienischen Exorzisten „mit ihrem wertvollen Dienst an der Kirche fortzufahren“. Unter seinem Vorgänger Johannes Paul II. wurden im Jahre 2003 in Italien circa 200 Priester als Exorzien bestellt. Im Jahr 2005 nahm erstmals eine Frau, die katholische Theologin Alexandra von Teuffenbach, an der Exorzistenausbildung teil. Die Ausbildung soll dazu dienen, das „Gebet um Befreiung“ in geordnete Bahnen zu führen und nur von psychologisch und geistlich Erfahrenen vornehmen zu lassen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Exorzismus
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)