Tausende Indigene Kinder und Jugendliche sollen an US-Internaten missbraucht worden sein
Priester und Nonnen als Missbrauchstäter: Ein Bericht der »Washington Post« erhebt schwerste Vorwürfe gegen die katholische Kirche.
Tausende Indigene sollen an US-Internaten missbraucht worden sein, ein Experte spricht von »Täterparadiesen«.
Sie schnitten ihnen die langen Haare ab, gaben ihnen Nummern statt Namen und schlugen zu, wenn die Kinder ihre Muttersprache nutzten. Zehntausende indigene Kinder wurden zwischen 1819 und 1969 auf staatliche Internate in den USA geschickt, um sie an die »weiße Gesellschaft« anzupassen. Und offenbar wurden die Kinder dabei systematisch von Geistlichen missbraucht. Das berichtet die US-Zeitung »Washington Post« in einer neuen Recherche .
Demnach sei mindestens 122 Priestern, Nonnen und Mönchen an 22 Internaten seit den 1890er-Jahren sexueller Missbrauch von indigenen Kindern in ihrer Obhut vorgeworfen worden. Ein Großteil der Taten soll sich in den Fünfziger- und Sechzigerjahren ereignet haben. Mehr als 1000 Kinder sollen betroffen gewesen sein. Die Internate wurden vom US-Innenministerium betrieben oder unterstützt.
Hunderte Kinder starben in Internaten für Indigene
Eine 2022 erschiene Untersuchung des Internatssystems bestätigte zwar bereits, dass es »weitverbreiteten physischen, sexuellen und emotionalen Missbrauch« an den Schulen gegeben habe – das Ausmaß und die Verbreitung blieben laut »Washington Post« aber unerwähnt. Nach einer ähnlichen Untersuchung im benachbarten Kanada entschuldigte sich Papst Franziskus 2022 für die Rolle der Kirche bei dieser »kulturellen Zerstörung«, über Vorfälle in den USA äußerte er sich jedoch nicht.
Der US-Botschafter des Vatikans nahm auf Anfrage der Zeitung nicht zu den jüngsten Enthüllungen der »Washington Post« Stellung.
Bei den Indigenen sorgen die Vorwürfe für neue Empörung. »Sie haben das im Namen Gottes getan«, sagt Deborah Parker von der Aufarbeitungsinitiative National Native American Boarding School Healing Coalition. Ihre eigene Großmutter und andere Familienmitglieder hätten die Internate besuchen müssen, es sei ein »nationaler Tatort«.
»Die Kirche hat meine Psyche zerstört und meine Kindheit geraubt«
»Wenn dir jemand sagt, man kommt über den Missbrauch hinweg, glaub mir, du tust es nicht«, sagt die 75-jährige Geraldine Charbonneau Dubourt. Sie berichtet, dass sie als16-Jährige in einem Internat in Marty, South Dakota, mehrfach von einem Priester vergewaltigt wurde. Später hätten Nonnen sie zum Schwangerschaftsabbruch gezwungen. Mit ihr seien acht weitere Mädchen von sexueller Gewalt betroffen gewesen.
Ein anderer, heute 70-jähriger Indigener berichtet anonym, er sei als Elfjähriger in einem Schuppen von einem Jesuitenpriester vergewaltigt worden. »Er sagte, ich käme in die Hölle, würde ich irgendwem davon erzählen.« Clarita Vargas, eine andere Betroffene, sagt: »Die Kirche hat meine Psyche zerstört, mir meine Seele genommen und meine Kindheit geraubt.«
Und Matthew War Bonnet, heute 78, erinnert sich, wie er als Sechsjähriger mit einer »Jesus-Seil« genannten Peitsche geschlagen wurde. Es sei ein mit scharfen Metallteilen verstärktes Seil gewesen. »Das Seil hat mir beigebracht, keine Gefühle mehr zuzulassen«, sagt er heute.
Laut »Washington Post«-Untersuchung gab es an mindestens 18 der 22 untersuchten Schulen Vorfälle, meist über Jahrzehnte. Kirchliches Personal, das die Kinder missbrauchte, musste demnach keine Konsequenzen fürchten. »Es war ein Täterparadies«, beschrieb Patrick J. Wall, ein ehemaliger katholischer Priester, die Internate.
Quelle:
https://www.spiegel.de/ausland/usa-prie ... X8GquyeAc9
Priester schlagen mit einem „Jesus Seil“ auf indigene Kinder
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Priester schlagen mit einem „Jesus Seil“ auf indigene Kinder
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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