Ohne Hirn ist alles Nichts - Hirnforschung als Herausforderung für die Theologie
Heute, im Unterschied zu früheren Generationen –finden wir keinerlei Hinweise mehr darauf, dass geistig-seelische Vermögen oder Phänomene unabhängig von Hirnfunktionen auftreten könnten.
Die Leitidee der modernen Hirnforschung ist, dass sämtliche psychischen Vermögen und Phänomene, soweit wir diese kennen und überhaupt als solche identifizieren können, von Hirnfunktionen (bzw. den Funktionen eines Nervensystems) und letztlich vom intakten Organismus abhängen.
Was das Auge für das Sehen ist, ist das Gehirn für die Gesamtheit aller psychischen Vermögen, das heißt für Wahrnehmung, Gefühle, Erinnerungen, Denken usw. Anders formuliert lautet die These: Es gibt keine psychischen Phänomene ohne Hirnfunktion.
Und schon gar nicht gibt es dann rein geistige, immaterielle, übernatürliche Wesenheiten (Götter, Engel usw.) die irgendetwas sehen, hören, fühlen, beabsichtigen oder physisch bewirken könnten.
Zum Tod:
Das Schicksal des Gehirns nach dem Tod steht fest: es zerfällt oder wird verbrannt. Wenn der Teilverlust von Hirnfunktionen durch Verletzungen oder Erkrankungen zu einem Teilverlust psychischer Vermögen und Phänomene führt, dann liegt es auf der Hand davon auszugehen, dass der unwiderrufliche Gesamtverlust aller Hirnfunktionen im Tod zu einem Gesamtverlust sämtlicher psychischer Fähigkeiten und Vermögen führt.
Wenn der Geist bereits beim bloßen Einschlafen und bei jeder Narkose „den Geist aufgibt“, wie sollte er dann den Hirntod überdauern können?
Der Tod ist der Tod der ganzen Person, das Ende auch ihres geistig-seelischen Lebens.
Ein Weiterleben nach dem Tod als dieselbe Person, jedoch ohne den Körper, ein Fortleben als immaterielle, erlebnisfähige Seele ohne Gehirn in einer Jenseits-Welt oder eine Abtrennung der Seele vom Körper im Moment des Todes ist auf der Basis all dessen, was wir heute über den engen Zusammenhang von Gehirn und Geist wissen, ist ausgeschlossen.
Und über Gott:
Und Gott? Es wird beobachtet, dass Patienten nach Schädigungen des Frontalhirns Schwierigkeiten haben, einen Willensentschluss zu fassen, soziale Regeln zu beachten oder sich in andere Personen einzufühlen. Andere Patienten verlieren die Fähigkeit, sich etwas zu merken, nachdem ein vorübergehender Sauerstoffmangel die beiden Hippocampi in der Tiefe ihrer Schläfenlappen zerstört hat. Psychische Funktionen kennen und verstehen wir heute nur noch als natürliche Funktionen in engem Zusammenhang mit Hirnphysiologie.
Wie also könnte ein Gott, der kein Gehirn, kein Stirnhirn, keine Hippocampi hat, etwas „wollen“, „Mitgefühl empfinden“, uns „lieben“ oder „sich alles merken, was wir im Laufe unseres Lebens getan haben“?
Die religiöse Gottesrede erweist sich im Spiegel der Kognitiven Neurowissenschaften als anthropomorph, d.h. gestaltet nach menschlichen Vorstellungen. Und deshalb ist die Gottesrede ja auch völlig unverständlich.
Gott existiert nur in unserem Gehirn
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Gott existiert nur in unserem Gehirn
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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