Holuwir hat geschrieben: Mittwoch 11. Juni 2025, 16:26
Auch diese scheinbare Übereinstimung mit Geistwesen macht keinen Sinn. Sie werden zwar als immateriell, jedoch zugleich als Objekte dargestellt, wohingegen Ethik und Moral rein subjektiv und somit keinerlei Objekte sind. Angeblich haben Menschen mit Gott und Engeln geredet, aber rede mal mit Ethik und Moral.
Was den Gott der Christen betrifft, dieser ist kein Objekt. Dies zeigen die von mir genannten Bibelstellen.
Im Heidentum waren Götter Objekte, wenn man an den Sonnengott denkt. Denkt man daran, dass auch Naturkräfte als Götter galten, dann wird diese Gleichsetzung mit Objekten schon schwieriger, auch wenn diese Naturkräfte personifiziert wurden.
Der Gott der Juden und Christen ist kein Teil dieser Welt, dazu zitierte ich Paulus und Du hast es auch bei Hans Küng gelesen. Gott ist kein Ding, kein Objekt. Er ist nicht Person wie wir, aber er ist nicht weniger Person als wir.
Was Albert Einsteins Gottesbild betrifft, das geht natürlich in Richtung Deismus und orientiert sich an Spinoza. Den Unterschied zum christlichen Gottesbild hast Du genannt. Gemeinsam ist, dass die Schöpfung nicht geleugnet wird und dass es sich ebenso, um ein philosophisches Gottesbild handelt.
Wenn Du Ethik und Moral als rein subjektiv definierst, dann hat diese keinerlei Relevanz!
Über die Naturwissenschaften lassen sich Ethik und Moral nicht begründen. Sie kommen dort nicht vor.
Betrachtet man das, was Menschen Menschen so antun, dann lässt das an eine allgemein gültige Moral zweifeln.
Betrachtet man das, worüber sich Menschen beschweren, dann scheint es doch möglich, dass es so etwas wie eine allgemein gültige Moral gibt. Auch ein Dieb, der sich rühmt wie viel er erbeutet hat, will selbst nicht beklaut werden.
Paulus schreibt im Brief an die Römer, dass den Heiden das Gesetz ins Herz geschrieben ist, da ihr Gewissen sie verklagt. - Das Gewissen als Stimme Gottes.
Das Gesetz, also die Ethik und Moral galt als von Gott gegeben. Unmoralisches Verhalten , Betrug... wurde daher im Namen Gottes angeprangert. Niemand stand im Alten Israel über dem Gesetz, auch nicht der König.
Jesus hat das Gesetz neu zugespitzt, nicht nur durch seiner Betonung und Verbindung von Gottes- und Nächstenliebe, welches schon im Alten Testament steht, sondern durch sein Erbarmen gerade mit Menschen, die am Rand standen. ausgegrenzt wurden, mit Menschen, die nicht mithalten konnten. Sowohl in Jesu Leben als auch in seinem Sterben, sehen Christen Gottes Erbarmen mit diesen Menschen, mit den Sùndern. Christsein ist Barmherzigkeit, Barmherzigkeit und noch Mal Barmherzigkeit, sagte Hans-Jürgen Twisselmann.
Erscheint uns hier die Stimme Gottes?
Oder ist alles nur subjektiv? Dann können wir uns allerdings nicht mehr auf die Moral berufen.
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Was Mendel betrifft, er war katholischer Priester und Ordensmann. Seine Forschungen führte er im Kloster durch.
Nach seinem Tod konnten wohl seine Mitbrüder mit seinen Forschungen nichts anfangen und es wurde einiges vernichtet. Doch wohl nicht alles, ansonsten wäre dies uns heute nicht bekannt.
Angesichts dessen, dass wir viele Forschungserbebnisse gerade gläubigen Katholiken zu veranken haben, auch Kopernikus und Galilei waren das, ebenso der Entdecker des Urknalls, sollte man vielleicht mal darüber nachdenken, ob das Bild, die böse kath. Kirche als Hinderin des Fortschritts wirklich zutreffend ist.
Was Mendel betrifft, seine Ergebnisse wurden gerade durch die Naturwissenschaften lange ignoriert. Während Darwin schon zu Lebzeiten gefeiert wurde, hat man Mendels Arbeiten ignoriert und dies sehr sehr lange.
Darwins Evolutionstheorie vom Kampf der Arten und Kampf innerhalb der Art passte einfach zu gut in den Zeitgeist.
So konnte man den rücksichtslosen Kapitalismus, den Rassismus und auch den Klassenkampf begründen. Angesichts dessen glaubte man moralische Überlegungen außen vor lassen zu können, dürfen, müssen.
Dass sich allein durch Zuchtwahl, sei sie natürlich bedingt oder durch menschliche Züchtungen. die Veränderungen sich in Grenzen halten, hat man nicht bedacht. Erst sehr viel später ist man darauf gekommen, dass da noch anderes hinzukommen muss und hat sich an Mendel erinnert.
So ist das eben, wenn man glaubt schon die Wahrheit gefunden zu haben. Man sucht nicht weiter.
Und Ideologien machen vor Atheisten eben nicht halt.