Was die Welt Im Innersten zusammenhält

Diskussionen rund um Glaubensfragen

Moderatoren: niels, Kirche und Religionen

Forumsregeln
Glaube und Religion im Eichsfeld Wiki:
Religion im Eichsfeld
Kategorie: Religion im Eichsfeld
Kirchen im Eichsfeld
Holuwir
Senior- Mitglied
Beiträge: 905
Registriert: Dienstag 30. August 2016, 09:42
PLZ: 89165

Re: Was die Welt Im Innersten zusammenhält

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Christel hat geschrieben: Freitag 27. Juni 2025, 16:50 Wenn Du für Deine Position "objektive Hinweise" sehen willst, dann ist das so.
Ich sehe da keine ...
Das ist klar, auf etwas, das nur erdacht ist, was es also in Wirklichkeit gar nicht gibt, kann es natürlich auch keine objektiven Hinweise geben. Da reichen subjektive, d. h. jemand denkt sich das aus und erzählt es weiter und die anderen glauben das dann. Dafür gibt es auch kein WIE, es muss ja nicht funktionieren, denn es existiert nur in der Vorstellungswelt der Menschen. In ihr ist alles möglich. Sie geht weit über die 'banale' Realität hinaus, mit der sich die Naturwissenschaft befasst.

Ein Problem entsteht dann, wenn Vertreter dieser Scheinwelt, auch Theismus genannt, sie dennoch als real hinstellen wollen. Es entsteht eine unendliche Diskussion, da einerseits alle Verweise auf die Merkmale der realen Welt für sie nicht zutreffen, andererseits sie jedoch als tatsächlich existierend dargestellt wird. Man redet nicht von demselben, weshalb eine Verständigung unmöglich ist.
Alle Indizien sprechen für Selbstentstehung der Welt und des Lebens in seiner Vielfalt, keine für Schöpfung und es gibt keine Indizien contra Selbstentstehung, jedoch viele contra Schöpfung. Warum also sollte ich gegen alle Vernunft an Schöpfung glauben?
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4668
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Was die Welt Im Innersten zusammenhält

Ungelesener Beitrag von Christel »

Achte Du lieber auf Deine eigenen Scheinwelten:
- Wenn man aus, welchem Grund auch immer, will, dass es keinen Gott gibt, dann bleiben nur Selbstentstehung oder ein ewiges Universum. Diese persönliche Entscheidung, sollte man jedoch nicht als naturwissenschaftlich erwiesen hinstellen.
- Nur weil Du mir, keine Sachargumente entgegnen kannst, hast Du Dich in die Scheinwelt geflüchtet, dass alles, was ich schreibe, unwahr/Rabulistik ist. Damit hast Du es Dir erspart über meine Argumente nachzudenken oder darauf einzugehen.
- In die gleiche Richtung gehen Deine Fragen. Fragen, die Du nicht hast, die nur dazu dienen das Gespräch in die von Dir gewünschte Richtung zu lenken.
- Trotzdem, dass Du vor Jahrzehnten bei den Zeugen Jehovas ausgestiegen bist, siehst Du nach wie vor in dieser Organisation das wahre Christentum und deren Bibelauslegung als die Richtige an. Deine ehemalige Organisation behauptet, dass man sich zwischen Schöpfung und Evolution entscheiden muss. Wenn ich oder meine Kirche das verneinen, dann siehst Du darin einen Trick.
- Noch immer bildest Du Dir ein, Menschen in gut und bös einteilen zu können. Einst waren für Dich die Zeugen Jehovas, die moralisch überlegenen, heute sind es die Atheisten. Die Guten sind immer die, zu denen Du selbst gerade gehörst.
Holuwir hat geschrieben: Sonntag 29. Juni 2025, 18:46 Ein Problem entsteht dann, wenn Vertreter dieser Scheinwelt, auch Theismus genannt, sie dennoch als real hinstellen wollen. Es entsteht eine unendliche Diskussion, da einerseits alle Verweise auf die Merkmale der realen Welt für sie nicht zutreffen, andererseits sie jedoch als tatsächlich existierend dargestellt wird. Man redet nicht von demselben, weshalb eine Verständigung unmöglich ist.
Wenn man sich, so wie Du, mit den Anschauungen und Argumenten andere Menschen gar nicht ernsthaft auseinandersetzt, sondern sich in einer Traum- /Scheinwelt der eingebildeten eigenen Überlegenheit verschanzt hat und sich einbildet die falsche Religion, jetzt jede Religion beseitigen bzw. Menschen daraus erretten zu müssen, dann geht es immer nur darum zu gewinnen.

Ich sehe ein, es muss frustrierend für Dich sein, wenn Du auf Menschen wie mich triffst, die gar nicht gerettet werden wollen.

Habe ich Dir je Anlass zur Hoffnung gegeben, dass ich bereit bin meine Religion aufzugeben?
Wie kommst Du dazu mir vorzuwerfen, bekennende gläubige und praktizierende katholische Christin zu sein?
In welcher Welt lebst Du, dass Du Dir einbildest, dies verbieten zu können?
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Benutzeravatar
Atheisius
Senior- Mitglied
Beiträge: 1737
Registriert: Donnerstag 24. September 2015, 16:40
PLZ: 11111

Re: Was die Welt Im Innersten zusammenhält

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Holuwir hat geschrieben:

Das ist klar, auf etwas, das nur erdacht ist, was es also in Wirklichkeit gar nicht gibt, kann es natürlich auch keine objektiven Hinweise geben. Da reichen subjektive, d. h. jemand denkt sich das aus und erzählt es weiter und die anderen glauben das dann. Dafür gibt es auch kein WIE, es muss ja nicht funktionieren, denn es existiert nur in der Vorstellungswelt der Menschen. In ihr ist alles möglich. Sie geht weit über die 'banale' Realität hinaus, mit der sich die Naturwissenschaft befasst.

Ein Problem entsteht dann, wenn Vertreter dieser Scheinwelt, auch Theismus genannt, sie dennoch als real hinstellen wollen. Es entsteht eine unendliche Diskussion, da einerseits alle Verweise auf die Merkmale der realen Welt für sie nicht zutreffen, andererseits sie jedoch als tatsächlich existierend dargestellt wird. Man redet nicht von demselben, weshalb eine Verständigung unmöglich ist.
Hier einige Beispiele für die von Menschen erschaffenen Scheinwelten:

Auf eine Schöpfung durch einen Schöpfer wird in Kulten und Religionen die Ursache für den Anbeginn der Welt (Erste Ursache) zurückgeführt. In Anlehnung daran wird auch die erschaffene Welt (das Leben, die Erde, das Universum) als die Schöpfung bezeichnet.

Konzeptionen zur Erschaffung der Welt aus dem Nichts oder aus einem präexistenten Chaos gibt es in verschiedenen Religionen. Diese kosmogonischen Mythen setzen stets eine eigenständige personifizierte Macht (Gott) als Erklärungsgrund an, die aus eigenem Antrieb die Welt erschaffen habe. Ein Schöpfungsmythos ist somit eine zumeist theologische oder religiöse Erklärung zur Entstehung der Welt, des Universums oder des Ursprungs des Menschen.

Vor allem im Katholizismus, aber auch im Islam gibt es die Vorstellung, dass die Schöpfung nicht abgeschlossen sei, sondern sich als Creatio continua permanent fortsetze.
Die heutige naturwissenschaftliche Kosmologie versucht die Existenz und Eigenschaften des Kosmos mit Hilfe physikalischer Prinzipien und Theorien zu erklären. Der Begriff Schöpfung wird deshalb auch bewusst eingesetzt, um auf einen religiösen Hintergrund zu verweisen, etwa in der Rede von der Bewahrung der Schöpfung. Wenn zwischen der religiösen Rede von Schöpfung und der naturwissenschaftlichen Kosmologie ein Widerspruch gesehen und zugunsten der Schöpfungsidee entschieden wird, spricht man teilweise auch von Kreationismus.

Typologie von Schöpfungsmythen
Der amerikanische Religionswissenschaftler Charles H. Long (1926–2020) unterscheidet in seinem Standardwerk Alpha: The Myths of Creation (1983) fünf Typen von Schöpfungsgeschichten. Die folgende phänomenologische Typologie wird bis heute verwendet:

Emergenzmythen: Die Menschen treten aus der Erde – zum Beispiel aus einem Loch – oder aus einer Erdmutter hervor, die später zu Erde wird. Ein befruchtender Himmelsgott kann ein Teil des Mythos sein. Die Betonung liegt hier auf der Entstehung des Menschen, es handelt sich also eher um eine Anthropogonie als um eine Kosmogonie.

Mythos der Ureltern: Die Welt entsteht aus Vereinigung und Teilung eines primordialen Elternpaares, zum Beispiel der Erdmutter und des Himmelsvaters, die ursprünglich eine Einheit darstellten. Manchmal wird die Erdmutter (oder in der nordischen Mythologie der Riese Ymir) geopfert; aus ihren Körperteilen gehen die Teile der Welt hervor. Zu diesem Typus gehören der altindische Mythos vom Urmenschen Purusha und der babylonische Tiamat-Mythos

Schöpfung aus dem Chaos oder aus dem Ur-Ei: Die Welt wird aus einer vorher existierenden undifferenzierten Masse (prima materia) oder aus einem Ei geschaffen. Dieses Material hat kein Schöpfergott geschaffen.

Schöpfung aus dem Nichts: Diese Vorstellung setzt einen Schöpfergott voraus, der schon immer existiert. Sie ist nicht nur in den monotheistischen Religionen verbreitet.

Erdtauchermythen: Hierbei schickt ein Gott Tiere in die Tiefe des Wassers, um die prima materia heraufzuholen. Der Schwerpunkt der Erklärung liegt auf der Erschaffung der Erde, nicht des Kosmos. Dazu zählen die Mythen der indigenen Völker Arizonas und New Mexicos.

Schöpfungsmythen in den Religionen

Alter Orient

Als älteste bekannte Schöpfungsmythen der westlichen Welt gelten die der Sumerer mit den auch später in der Bibel auftauchenden Motiven. Diese Mythen, beispielsweise die Erschaffung des Menschen, wurden in angepasster Form von den eindringenden Semiten übernommen.

Atraḫasis-Epos
Das Atraḫasis-Epos entstand wahrscheinlich um oder vor 1800 v. Chr. Das Epos, das verschiedene sumerische Themen künstlerisch kombiniert und ältere mythologische Vorstellungen beinhaltet, hatte keine sumerische Dichtung als Grundlage. Die Geschichte, die in vielen ähnlichen Versionen existiert, handelt unter anderem vom Beschluss der Anunna, die Menschen als nachfolgende Generation der ebenfalls göttlichen Igigu zu erschaffen:
„Du (Nintu) bist der Mutterleib, der die Menschen erschafft; erschaffe den Urmenschen, dass er das Joch auf sich nehme. Er nehme das Joch auf sich, das Werk des Enlil; den Tragkorb des Gottes trage der Mensch … Geschtu’e, den Gott der Planungsfähigkeit schlachteten sie (die Götter) in ihrer Versammlung. Mit seinem Fleisch und Blut überschüttete Nintu den Lehm. Für all die zukünftigen Tage … wurde nun aus dem Fleisch der Götter der Widimmu … Die Igigu, die großen Götter, spieen Speichel auf den Lehm … Mami/Nintu tat ihren Mund auf und sprach: Eure (Igigu) schwere Mühsal schaffte ich ab, euren Tragkorb legte ich den Menschen auf.“
– Atraḫasis-Epos, Tafel 1, Verse 194 bis 241

Gilgamesch-Epos
Das Gilgamesch-Epos stammt aus dem babylonischen Raum. Es erzählt von den Heldentaten Gilgameschs und seiner Freundschaft mit dem von der Göttin Aruru erschaffenen menschenähnlichen Wesen Enkidu, thematisiert aber vor allem seine Suche nach Unsterblichkeit. Das Epos gilt als die erste Dichtung, welche die Loslösung von den Göttern, zugleich aber auch die Angst vor der Vergänglichkeit des Lebens thematisiert.

Das Gilgamesch-Epos enthält zahlreiche Parallelen zur biblischen Überlieferung. So erinnert die Figur des biblischen Noach stark an den göttlich auserwählten Helden Uta-napišti. Im 1. Buch Mose, Kapitel 6 EU findet sich auch das Motiv von Engeln, die sich auf der Erde materialisiert haben und Beziehungen mit Menschenfrauen eingegangen sind.

Enūma eliš
Übersetzt bedeutet Enūma eliš „Als oben [der Himmel noch nicht genannt war]“. Es ist nicht nur der Name, sondern auch der Beginn des babylonischen Weltschöpfungsmythos und Lehrgedichts.

Als Babylon innerhalb der Städte Mesopotamiens eine Vormachtstellung einnahm, gewann die Stadtgottheit Marduk innerhalb des sumerisch-akkadischen Pantheons ebenfalls an Bedeutung. Dies wurde verdeutlicht, indem Marduk in den Weltschöpfungsmythos mit eingebunden wurde. Das Werk diente fortan zur ideologischen Untermauerung des babylonischen Herrschaftsanspruches.

Im Mythos wird die embryonale Welt geschildert, wie die Erde geschaffen wurde. Hier sind Abzu („der Uranfängliche“) und Tiamat („die sie alle gebar“; dargestellt als ein Seeungeheuer) die ersten Daseinsformen, lange vor der Schöpfung. Es entstehen mehrere Götter, über die jedoch außer den Namen nichts bekannt ist. Später werden Abzu und Tiamat in einem Götterkampf von den jungen Göttern der neuen Generationen gestürzt.

Antikes Griechenland
In der Theogonie (Geburt der Götter) des Hesiod (um 700 v. Chr.) wird beschrieben, wie der Kosmos seinen Anfang nimmt mit dem Erscheinen von sechs Urgottheiten. Das sind Chaos, Gaia, Tartaros, Eros, Erebos und Nyx. Gaia gebiert aus sich selbst heraus Uranos, den Himmel, die Ourea, die Berge, und Pontos, das Meer. Mit Uranos gebiert sie die Titanen, die Vorfahren der Olympischen Götter und aus sich selbst das Menschengeschlecht.

Platon sieht die Welt von einem Demiurgen (göttlicher „Handwerker“) geschaffen.

Aristoteles nimmt einen unbewegten Erstbeweger („primum movens“) als Anfangspunkt jeder Bewegung an.

Seit der Antike kreist die philosophische Diskussion besonders auch um die Frage der Schöpfung aus dem Nichts (creatio ex nihilo). Demgegenüber steht die Aussage „Ex nihilo nihil fit“ („Aus nichts entsteht nichts“), die zuerst beim Vorsokratiker Melissos auftaucht und von Aristoteles übernommen wurde.

Zoroastrismus
Im Zoroastrismus, der von Zarathustra gestifteten iranischen Religion, ist Ahura Mazda der Schöpfergott, der zuerst die geistige Welt (Menok bzw. menog) und dann die materielle Welt (Geti bzw. getig) erschaffen hat; er verkörpert die Macht des Lichts, ist Schöpfer und Erhalter der Welt und der Menschheit und ist der Gott der Fruchtbarkeit der Lebewesen. Das Lob des Gottes Ahura Mazda als Schöpfer der Welt ist im Yasna, der wichtigsten Schrift des Avesta, bereits im ersten Vers des ersten Kapitels und durchgängig zu finden, darunter bereits in den ältesten, vermutlich auf Zarathustra selbst zurückgehenden Gathas.

Im Buch Vendidad, welches zu den jüngeren Büchern der Avesta gezählt wird (Entstehungszeit umstritten) sowie in dem nochmals deutlich später (ca. 800 n. Chr.) auf mittelpersisch niedergeschriebenen, aber vermutlich auf älteren Überlieferungen fußenden Bundahischn wird die Schöpfung des guten Gottes Ahura Mazda (mittelpersich: Ohrmazd) durch den Teufel Angra Mainyu (mittelpersisch: Ahriman) konkurrenziert, der viele Übel schuf. Ahura Mazda lässt ihn gewähren, legt aber eine Frist von 3000 Jahren fest, bis sie wirksam werden können, und eine Frist von weiteren 3000 Jahren, bis er das Werk des Teufels wieder vernichten lässt.

Zarathustras Lehren sind während der (viele Jahrzehnte dauernden) Beendigung des Babylonischen Exils, als der Staat Israel mit der Unterstützung Persiens neu gegründet wurde, auch in das Judentum eingeflossen. Speziell die Begriffe Himmel und Hölle waren im Judentum vorher unbekannt; Satan als Gegenspieler Gottes geht vermutlich auf Ahriman zurück, und Engel sind auch im Zoroastrismus bekannt. Sie werden dort Malakhim und Daeva genannt. Auch die in diese Zeit fallende Konkretisierung Endzeiterwartung geht wahrscheinlich auf die zoroastrische Lehre zurück, nach der Gott Ahura Mazda dem Teufel Ahriman nur eine Zeit von dreitausend Jahren zugesteht, sein Unwesen zu treiben, und verspricht, sein ursprünglich perfektes Reich danach wiederherzustellen.

Altes Testament
„Bei keinem anderen Thema“, so der Exeget Jörg Jeremias, „sah das biblische Israel eine größere Notwendigkeit, sich von den Religionen seiner Umwelt abzugrenzen, als bei seinen Schöpfungstexten, weil in ihnen eine grundsätzliche Deutung der Welt als ganzer und des Wesens des Menschen stattfindet.“

Die Bibel nennt Gott den Schöpfer. Beispiele:

„Denn so spricht der HERR, der den Himmel geschaffen hat – er ist Gott; der die Erde bereitet und gemacht hat – er hat sie gegründet; er hat sie nicht geschaffen, dass sie leer sein soll, sondern sie bereitet, dass man auf ihr wohnen solle: Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr.“ Jesaja 45,18 EU

„Denn siehe, er ist’s, der die Berge macht und den Wind schafft; er zeigt dem Menschen, was er im Sinne hat. Er macht die Morgenröte und die Finsternis …“ Amos 4,13 EU
Diese Vorstellung von einem Schöpfergott ist in den zwei ersten Kapiteln zu Beginn des Buches Genesis (griech. „Ursprung“, „Entstehung“) ausformuliert, die gemäß der Bibelkritik von verschiedenen Autoren aus verschiedenen Zeiten stammen. Die beiden Texte unterscheiden sich auch deutlich in ihrer sprachlichen Form. Der (jüngere) Text in Gen 1,1ff. (siehe nächstes Unterkapitel) kann als Hymne beschrieben werden, während der Text in Gen 2,4b eine Erzählung ist.

Das hebräische Wort ברא bará´ und das griechische Wort κτίζω ktízo, die beide „schaffen“, „erschaffen“ bedeuten, werden in der Bibel nicht nur im Sinne von Creatio ex nihilo verwendet, die als Konzept erstmals in 2 Makk 7,28 EU erscheint, sondern auch mit Bezug auf das schöpferische, mühelos ausgeführte Handeln Gottes, welches völlig Neues, bisher nicht Gewesenes hervorbringt, gebraucht. In verschiedenen Segenssprüchen, insbesondere beim Kiddusch am Schabbat, wird Gott als boré (Schöpfer) angesprochen.

Schöpfungstexte des Buches Genesis

Augenscheinlich liefert das Buch Genesis zwei Schöpfungstexte.

→ Hauptartikel: Schöpfungsgeschichte (Priesterschrift)
In Genesis 1,1–2,4a EU wird in stark formalisierter Sprache das Sechstagewerk beschrieben. Nach den meisten jüdischen Kommentatoren ist die Einleitung der Schöpfungsgeschichte als Temporalsatz zu verstehen: Als Gott begann, Himmel und Erde zu erschaffen, die Erde öd und wüst war und Finsternis auf der Fläche des Abgrundes … da sprach Gott: Es werde Licht! Und es ward Licht. Am Anfang eines jeden Tages steht das Wort Gottes, gefolgt von der Bestätigung „und es geschah so“. Gott betrachtet sein „Tageswerk“ und „sah, dass es gut war“ (außer am zweiten Tag „und es rief Gott dem Gewölbe: Himmel und es wurde Abend und es wurde Morgen“). Am Vorabend des jeweiligen Tages wird aus „Abend und Morgen“ der nächste Tag, mit kleinen formalen Unterschieden: im hebräischen Urtext steht beim ersten Mal nicht, wie in manchen Bibelübersetzungen, der erste Tag, sondern die Kardinalzahl ein Tag, und der abschließende sechste Tag wird durch den bestimmten Artikel hervorgehoben. Im ersten Kapitel der Genesis wird die Erschaffung des gesamten Universums beschrieben, der Mensch wird am sechsten Tag erschaffen. Ihm kommt eine besondere Bedeutung zu, da er als letztes Lebewesen und als ein Ebenbild Gottes geschaffen wurde.

Eine sehr ähnliche Schöpfungsgeschichte gab es in der ägyptischen Stadt Memphis:

Der Gott Ptah, Gott der Handwerker und Baumeister, erschafft durch seine Zunge und sein Herz den Sonnengott Atum. Die memphitische Theologie ist die früheste bekannte Theologie, die auf dem Prinzip des Logos beruht, der Schöpfung durch das Wort und die Rede. Auch die „Lehre für Meri-Ka-Re“ enthält Ähnlichkeiten mit den biblischen Schöpfungsgeschichten.

Direkt darauf (Gen 2,4b–3,24 EU) folgt die Erzählung von Adam und Eva im Garten Eden, sowie die Vertreibung aus dem Paradies. Gemeinsam ist beiden Texten, dass die Welt als Werk eines einzigen Gottes dargestellt wird (Monotheismus). Allerdings unterscheiden sich die beiden Texte deutlich im Ablauf des Geschehens: Während in Gen 1,1–2,4a EU der Mensch (als Mann und Frau) erst am Ende erschaffen wird, wird Adam in Gen 2,4bff EU am Anfang geschaffen. Bäume, Tiere und die Frau kommen erst später hinzu.

Zwischen den beiden Schöpfungsberichten und dem babylonischen Schöpfungsmythos Enūma eliš gibt es auffallende Ähnlichkeiten. Die Übersetzung der Einleitung der Schöpfungsgeschichte als Temporalsatz in der Form Als … da … findet Parallelen in den Einleitungssätzen mesopotamischer Epik. Thematische Bezüge zur Schöpfung des Weltalls finden sich in so trivialen Texten wie der „Beschwörung eines Zahnschmerzes“, aber auch in so einem bedeutenden Werk wie der sumerischen Königsliste.

Das hebräische Wort Tehom, im zweiten Satz von Genesis für den „Abgrund“ verwendet, geht etymologisch auf denselben Ursprung wie die babylonische Göttin Tiamat zurück. Damit wird jedoch kein personifiziertes Wesen, sondern ein abstrakter Begriff bezeichnet. Im Gegensatz zum babylonischen Schöpfungsmythos enthalten die biblischen Schöpfungsgeschichten keine Beschreibung eines Götterkampfs und keinen Hinweis auf eine Existenz vor der Schöpfung. Dies ist wohl auch der Grund, weshalb in Gen 1,21 EU die „großen Seeungeheuer“ gesondert erwähnt werden – um zu betonen, dass auch sie von Gott erschaffen wurden.

Gemäß der Mischna (Chagiga 2, 1) ist es verboten, zwei Personen in der Einleitung des 1. Buches Mose zu unterrichten, sofern diese Schüler nicht weise und fähig sind, den Stoff selbst zu verstehen. Das Studium der Schöpfungsgeschichte gehört folglich im Judentum zum esoterischen Bereich (hebr. sod – „Geheimnis“), das nur unter einschränkenden Bedingungen, beispielsweise erst ab einem gewissen Alter, möglich ist.

Schöpfung in den Sprüchen Salomos
Im Buch der Sprichwörter findet sich eine weitere Darstellung der Schöpfung. Die personifizierte Weisheit spricht dort:

„Der Herr hat mich geschaffen im Anfang seiner Wege, vor seinen Werken in der Urzeit; in frühester Zeit wurde ich gebildet, am Anfang, beim Ursprung der Erde. Als die Urmeere noch nicht waren, wurde ich geboren, als es die Quellen noch nicht gab, die wasserreichen. Ehe die Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln wurde ich geboren. Noch hatte er die Erde nicht gemacht und die Fluren und alle Schollen des Festlands. Als er den Himmel baute, war ich dabei, als er den Erdkreis abmaß über den Wassern, als er droben die Wolken befestigte und Quellen strömen ließ aus dem Urmeer, als er dem Meer seine Satzung gab und die Wasser nicht seinen Befehl übertreten durften, als er die Fundamente der Erde abmaß, da war ich als geliebtes Kind bei ihm. Ich war seine Freude Tag für Tag und spielte vor ihm allezeit. Ich spielte auf seinem Erdenrund und meine Freude war es, bei den Menschen zu sein.“

– Spr 8,22–31 EU
Die personifizierte Weisheit, im Christentum als Sophia mit dem Heiligen Geist gleichgesetzt, spielt sowohl in der Gnosis als auch in der Kabbala eine wichtige Rolle. Als eine der Emanationen des ursprünglichen alleinigen und nicht-erkennbaren obersten Gottes hat sie dem materiellen menschlichen Geschöpf der weiteren göttlichen Emanation, des Demiurgen Jaldabaoth, Geist und damit das ihn vom Tier Unterscheidende eingeblasen.

In der Kabbala ist Chochma (Weisheit) ebenfalls eine der göttlichen Emanationen, die hier Sephiroth genannt werden. Im kabbalistischen Baum des Lebens steht die Weisheit unter Kether („Krone“) an zweiter Stelle.

Christentum

Das Neue Testament übernimmt die alttestamentliche Vorstellung von Gott als Schöpfer, spricht jedoch zudem von der Menschwerdung Gottes in Christus. Der Schöpfer (der Vater) sowie Jesus Christus als Sohn Gottes offenbaren sich im Heiligen Geist, um in geistiger Form gegenwärtig zu sein. Im Prolog des Johannesevangeliums, einer Variation des Schöpfungsmythos aus der Genesis, wird der Logos mit Gott gleichgesetzt.
Im Kolosserbrief wird über Jesus als Mitschöpfer folgendes gesagt:

„Er ist Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; alles ist durch ihn und auf ihn hin erschaffen. Er ist vor aller Schöpfung und in ihm hat alles Bestand. Er ist das Haupt, der Leib aber ist die Kirche. Er ist der Ursprung, der Erstgeborene der Toten; so hat er in allem den Vorrang.“
– (Kolosser 1,15–18 EU)
Im Glaubensbekenntnis wird Gott als „Schöpfer des Himmels und der Erde"

Islam
Im Koran finden sich in zahlreichen Abschnitten Zitate aus der Schöpfungsgeschichte der jüdisch-christlichen Tradition. Da aber im Koran nicht die Erzählung der Geschichte selbst im Vordergrund steht, sondern die Geschichte nur der Illustration der eigentlichen Botschaft dienen soll, erscheinen Einzelheiten in vielen Suren und wiederholen sich teilweise. Beispiele dafür sind Sure 21, 30–33; Sure 32, 4–9; Sure 41, 9–12; Sure 7, 54; Sure 10, 3. Quelle ist dabei zum Teil die biblische Schöpfungsgeschichte. So wird zum Beispiel auf das Sechstagewerk verwiesen – in Sure 7,54; 10, 3; 11, 7; 25, 59 und 32, 4. Aber auch Traditionen, die man nur in außerbiblischen jüdischen oder christlichen Schriften findet, werden im gesamten Koran zitiert; so findet sich zum Beispiel die Geschichte über den Fall Satans in Sure 38, 73ff. in den außerbiblischen Schriften Leben Adams und Evas und Schatzhöhle, nicht aber in der Genesis überliefert sind. Einige wenige Stellen, zum Beispiel Sure 31, 10, sind nicht in der christlichen oder jüdischen Tradition überliefert, könnten aber zur Zeit der Niederschrift des Korans den arabischen Christen ebenfalls bekannt gewesen sein.

Mehrere Begriffe, die in der islamischen Theologie zu den 99 Namen Gottes gerechnet werden, bezeichnen Gott als Schöpfer. Dazu gehören die Begriffe al-Badīʿ' (arabisch البديع) sowie al-Bāriʾ (البارئ), der auf das hebräische, in der Genesis verwendete Verb bārā zurückgeht. Im Koran wird der synonyme Begriff al-Chāliq (الخالق) über 200 Mal verwendet. Das entsprechende Verbalsubstantiv Chalq („Schöpfung“) bezeichnet sowohl die göttliche Handlung als auch das Schöpfungswerk selbst.

Eine besondere Rolle spielte in der islamischen Geschichte die Frage, ob der Koran erschaffen und somit kritisierbar sei, wie dies die Muʿtazila vertrat, oder ob er als Kalām (Logos) von Anfang an in der Welt vorhanden gewesen sei. Zur Zeit der Herrschaft der Mutaziliten in Bagdad im frühen 9. Jahrhundert erreichte sie eine besondere Brisanz, als die Kadis mit inquisitorischen Mitteln (Mihna) darüber befragt wurden, ob sie an die Ewigkeit Gottes und an die Erschaffenheit des Korans glaubten.

Buddhismus
Die Texte des Theravada-Buddhismus (Pali-Kanon) kennen Gottheiten, die sich selbst als ungeborene, unvergängliche also ewige Schöpfer der Welt verstehen (Brahmas). Dort ist es dem Buddha Siddhartha Gautama und einigen seiner Anhänger auch möglich, mit diesen Gottheiten in Kontakt zu treten. Es wird jedoch deutlich, dass die Brahmas hinsichtlich ihrer Allmächtigkeit und Unvergänglichkeit einem Irrtum unterliegen. Vielmehr sei ihnen aufgrund ihrer sehr langen Lebensdauer die Erinnerung an ihren Ursprung verloren gegangen und auch gibt es Daseinsbereiche, die ihnen unzugänglich sind (siehe zum Beispiel Brahmanimantaṇika Sutra, Majjhima Nikāya 49, Pali-Kanon).

Die Vorstellung einer wie auch immer gearteten Schöpfung und die eines Schöpfers, sei es nun eine göttliche Wesenheit oder ein abstraktes Prinzip, wird im Buddhismus letztlich ignoriert oder als nebensächlich behandelt. Buddha Siddhartha Gautama selbst begründete dieses damit, dass die Beschäftigung mit solchen unergründlichen Fragen im religiösen Leben letztlich keinen Erkenntnisgewinn bringt und er deshalb nichts darüber sagen werde. Neben einigen anderen Fragen (wie zum Beispiel nach einer präzisen Darstellung der Wirkung von Karma) seien die Fragen nach Schöpfung und Herkunft des Lebens prinzipiell nicht sinnvoll oder vollständig zu beantworten und erzeugten lediglich Verwirrung bis hin zum Wahnsinn (siehe Acintita Sutta, Anguttara Nikāya 4.77, Pali-Kanon).

Zur Verdeutlichung existiert ein bekanntes Gleichnis: Es schildert die Situation eines Mannes, der bei einem unerwarteten Attentat von einem vergifteten Pfeil getroffen wird. Der herbeigerufene Arzt fragt zunächst wer den Pfeil abgeschossen hat (vgl. Gottesbeweis), aus welcher Richtung der Pfeil kam (Herkunft der Welt), warum der Schütze geschossen hat (aus welchem Grund wurde die Welt erschaffen, vgl. auch Theodizee) und so weiter. Aus buddhistischer Sicht liegt die Gefahr aber darin, dass über all diesen Fragen und Erklärungen das Herausziehen des Pfeils versäumt wird und der Angeschossene stirbt, bevor er sein Leben oder das Anderer retten kann (vgl. Cūḷamāluṅkya Sutta, Majjhima Nikāya 63, Pali-Kanon).

Weitere Schöpfungsmythen
Schöpfungsmythen gibt es seit Anbeginn der Menschheit auf sämtlichen Kontinenten. Hier eine Auswahl:
  • Gylfaginning (nordische Mythologie)
  • Izanagi und Izanami (japanische Mythologie)
  • Das gute Krokodil (Timoresische Schöpfungsmythos)
  • Pangu (chinesische Mythologie)
  • Popol Vuh (Maya)
  • Rangi und Papa (Mythologie der Māori)
  • Germanische Schöpfungsgeschichte
Philosophie und Theologie in Europa

Die bereits im Altertum vorliegenden Konzepte wirkten in Europas Geistesgeschichte weiter. Augustinus von Hippo argumentierte für eine fortdauernde Schöpfung (creatio continua), später unter anderem vertreten von René Descartes und Baruch de Spinoza. Friedrich Wilhelm Joseph Schelling verstand die Schöpfung als einen durch Gott in Gang gehaltenen sukzessiven Prozess.

Eine platonisch ausgerichtete Vorstellung vertrat Thierry von Chartres in De sex dierum operibus. Thomas von Aquin lehrte das Hervorgehen alles Seienden aus einer ersten Ursache. Nikolaus von Kues deutete die Welt als eine Ausfaltung (explicatio) des Wesens Gottes.

Im Zuge der Ausweitung naturwissenschaftlicher Erklärungsversuche auf Ursprungsfragen wurden diese naturwissenschaftlichen Zugänge im Rahmen der Theologie aufgegriffen. Im Spannungsfeld zwischen Evolutionstheorie und Kreationismus bzw. Intelligent Design wurde auch über die Rolle eines Schöpfergottes nachgedacht, und die Vorstellung eines Urknalls am Beginn des Universums wurde mit einem Schöpfungsakt in Verbindung gebracht.

Wer unbedingt an einen Gott als Schöpfer glauben will, kann sich ja hier (unter noch anderen) einen aussuchen.
Christel schrieb:
Der Geist des Herrn erfüllt das All
mit Sturm und Feuersgluten;
er krönt mit Jubel Berg und Tal,
er lässt die Wasser fluten.
Ganz überströmt von Glanz und Licht,
erhebt die Schöpfung ihr Gesicht,
frohlockend: Halleluja.
Tja, was soll man dazu sagen? Halleluja - Halleluja - 8O Was ist mit den gegenwärtigen Naturkatastrophen in der Welt? Erhebt hier die Schöpfung ihr Gesicht? Frohlockt die Schöpfung angesichts der menschengemachten Erderwärmung ?
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4668
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Was die Welt Im Innersten zusammenhält

Ungelesener Beitrag von Christel »

Lieber Atheismus,
a) es ist nun mal so, dass irren menschlich ist. Doch eigene Irrtümer kann man nicht erkennen, denn sobald man sie erkennt sind es keine Irrtümer mehr.

Das heißt, alle Menschen irren!
Wer selbst meint, er sei irtumslos, der irrt man meisten.

b) Es gibt heute keine Universalgelehrten mehr, das heißt kein Mensch fasst das Wissen aller Gebiete.

c) Trotz des Wissenanstiegs, weiß die Menschheit nicht alles. Sie ist nicht allwissend. - Es kommt ständig Wissen hinzu.

Fazit:
Wir alle basteln uns aus unserem fragmentarischen Wissen nebst unseren Irrtümern ein Weltbild zusammen.

Nun haben wir alle die Möglichkeit unser Weltbild wenigstens ab und an zu korrigieren.
Das wird aber nur gelingen, wenn man auch Menschen mit einer anderen Meinung ernst nimmt.

Ateisius, wenn ich so Deinen letzten Beitrag betrachte, dann kann ich das bei Dir nicht erkennen. Und ich denke, Du hast nicht verstanden, was Du da wiedergegeben hast. Denn Du kommst noch nicht Mal auf die Idee, dass sich z. B. auch der Gilgameschepos mit existentiellen Fragen der Menschheit auseinandersetzt. ...
Du hast ein atheistisches Weltbild und suchst Dir beständig das zusammen, was dieses Bild der Welt zu bestätigen scheint.

Ein ähnliches Kaliber ist Holuwir.
Bei ihm ist sein auf die Naturwissenschaft reduziertes Weltbild bemerkenswert plus atheistischer Ideologie. Ich habe bewusst Naturwissenschaft geschrieben und nicht allgemein Wissenschaft, denn andere Wissenschaften ignoriert er weitgehend. Die Bibelwissenschaft lehnt er ab und spricht sogar von einem Trick. Weshalb? Holuwir ist klar, dass ansonsten seine gesamte Argumentation zusammenbricht, worauf sein Weltbild fußt.

Kleiner Tipp an die Herren: Befasst Euch mit Euren eigenen Scheinwelten.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Benutzeravatar
Atheisius
Senior- Mitglied
Beiträge: 1737
Registriert: Donnerstag 24. September 2015, 16:40
PLZ: 11111

Re: Was die Welt Im Innersten zusammenhält

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Ursachen für das Entstehen einer religiösen Schöpfungsgeschichte

Meine Kurzfassung dazu:

Am Anfang war das Chaos, ein Universum unermesslicher Verwirrung, ohne Form und Inhalt, ein schwarzes Nichts. In Jahrmilliarden entstand unser Sternensystem (Milchstraße) und unsere Sonne mit ihren Planeten. Auf einem (unserem) kam Leben auf - und durch Evolution traten nach Millionen Jahren erstmals Menschen mit Verstand in Erscheinung.

Ängstlich starrten diese ersten Menschen in den Himmel hinauf, fürchteten Blitz und Donner, zitterten wenn die Erde bebte und verkrochen sich in Felshöhlen, die Menschen fürchteten die Dunkelheit, sehnten das Ende der Nacht herbei. Und am anderen Morgen ging im Osten die Sonne wieder auf, und es wurde Licht. Die Sonne war auferstanden. Die Sonne war wiedergeboren. Ihre Strahlen spendeten Licht. Und das Licht ließ die Erde ergrünen.

So verehrten die Menschen auf allen Kontinenten seit Anbeginn der Zeit dieses göttliche Licht, brachten ihm Opfer dar und schufen ihm gewaltige Monumente. Man versuchte, die Sprache der göttlichen Sonne zu ergründen, ihren Kosmos, ihren Sternenhimmel. Es war die Geburt der astrotheologischen Mysterien, die Geburt der bronzezeitlichen Sonnenkulte, es war die Geburt des Religiösen, die Geburt der Mythologien, der Versuch, die Entstehung der Welt und den Sinn unseres Daseins zu ergründen.

Wieso konnte sich das Christentum gegen die Sonnenkulte der Antike durchsetzen und bis heute überleben?

Die Erfolgsgeschichte des Christentums liegt darin begründet, dass die uralten mythologischen Weisheiten und Symbole simplifiziert und für eine breite, ungebildete Masse verständlich gemacht wurden. Doch indem jede mythische Aussage konkretisiert wurde, hat man gleichzeitig jeden spirituellen Funken erstickt. Es war eine Form der Infantilisierung, und der Gipfel war die Personifizierung des „kosmischen Geistes“ in der Gestalt eines real existierenden Menschen. Aus alten Mythen wurden „historische Wahrheiten“, die von Herrschern instrumentalisiert und von Religionsführern kommerzialisiert wurden.

Das ist das Fundament der der meisten heute existierenden Religionen.

Das Christentum ist eine Kopie des wesentlich älteren Mithras-Kultes, die Figur des Jesus-Christus ist ein Plagiat. Jesus hat keinen einzigen Satz hinterlassen, während seine schreibenden Zeitgenossen ganze Bibliotheken füllten. Jesus-Christus ist eine literarische Figur wie Hamlet oder Odysseus. Das erste Evangelium entstand ein halbes Jahrhundert nach dem Tod des Jesus, verfasst von Schriftstellern, die Jesus nie gekannt haben.
Die Bibel ist ein Sammelsurium von Überlieferungen volkstümlicher Sagen und Legenden. Zur Zeit Jesu waren die Menschen süchtig nach Heilsverkündern, Wahrsagern, Propheten aller Art, so dass sie selbst den einfachsten Wanderprediger für die Inkarnation des Sonnengottes hielten. Die Evangelien sind deshalb nichts anderes als hundertfach umgeschriebene Interpretationen von Quellen, die sich eine neue Kirche für ihre Zwecke zunutze machen wollte.
Es ist die Instrumentalisierung der „göttlichen Sonne“ um sich die Völker untertan zu machen. Die Lehre Christi ist nicht die Lehre von Christus, sondern die Lehre einer Kirche über das Fabelwesen Christus.

Christus ist nicht Urheber, sondern Gegenstand des Kirchenglaubens.

Das Christentum hat nichts Einmaliges. Nebst Mithras gibt es die Erlösergestalten Osiris, Horus, Krishna, Bacchus, Orpheus, Hermes, Baldur, Adonis, Herkules, Attis und Thor, die allesamt verblüffend ähnliche Geschichten erzählen, von der jungfräulichen Geburt bis zur Opferung zum Wohle der Menschheit.
Die Kreuzigung des Sonnengottes wurde bereits im vierten Jahrhundert v. Chr. dargestellt – mit der Figur des Orpheus.
Die Fleischwerdung des Göttlichen im Menschen ist ein zentraler Punkt der meisten Religionen: In jedem Menschen und in jedem Lebewesen schlummert der göttliche Funke. Die „Göttliche Sonne“ hat weder Gesicht noch Geschlecht. Sie braucht keine Kirche. Aber die Kirche braucht zahlende Gläubige.
Claire Goll (1891 – 1977):
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute? Auf solche Märchen kann ich mühelos verzichten“.
https://de.wikipedia.org/wiki/Claire_Goll
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
Urgeimel
regelmäßiger Besucher
Beiträge: 45
Registriert: Montag 24. März 2025, 20:03
PLZ: 37339
Wohnort: Eichsfelder Kessel

Re: Was die Welt Im Innersten zusammenhält

Ungelesener Beitrag von Urgeimel »

Respekt Atheisius!
GENAUSO denke ich auch, kann es leider nicht so gut wie du in Worte fassen.
Von mir die volle Punktzahl - weil alles in Kürze auf den Punkt gebracht. :idea:

>>Weiter gibt es zu diesem Thema eigentlich nichts zu bemerken, finde ich.
Im übrigen: die BRD ist - auch unter tätiger Mithilfe beider ach so christlichen Kirchen - bis spätestens 2050 islamisiert.

GUT
das die geburtenstarken Jahrgänge vorzeitig ableben können.
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4668
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Was die Welt Im Innersten zusammenhält

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Montag 7. Juli 2025, 16:10 Ursachen für das Entstehen einer religiösen Schöpfungsgeschichte

Meine Kurzfassung dazu:

Am Anfang war das Chaos, ein Universum unermesslicher Verwirrung, ohne Form und Inhalt, ein schwarzes Nichts. In Jahrmilliarden entstand unser Sternensystem (Milchstraße) und unsere Sonne mit ihren Planeten. Auf einem (unserem) kam Leben auf - und durch Evolution traten nach Millionen Jahren erstmals Menschen mit Verstand in Erscheinung.

Ängstlich starrten diese ersten Menschen in den Himmel hinauf, fürchteten Blitz und Donner, zitterten wenn die Erde bebte und verkrochen sich in Felshöhlen, die Menschen fürchteten die Dunkelheit, sehnten das Ende der Nacht herbei. Und am anderen Morgen ging im Osten die Sonne wieder auf, und es wurde Licht. Die Sonne war auferstanden. Die Sonne war wiedergeboren. Ihre Strahlen spendeten Licht. Und das Licht ließ die Erde ergrünen.

So verehrten die Menschen auf allen Kontinenten seit Anbeginn der Zeit dieses göttliche Licht, brachten ihm Opfer dar und schufen ihm gewaltige Monumente. Man versuchte, die Sprache der göttlichen Sonne zu ergründen, ihren Kosmos, ihren Sternenhimmel. Es war die Geburt der astrotheologischen Mysterien, die Geburt der bronzezeitlichen Sonnenkulte, es war die Geburt des Religiösen, die Geburt der Mythologien, der Versuch, die Entstehung der Welt und den Sinn unseres Daseins zu ergründen.

Wieso konnte sich das Christentum gegen die Sonnenkulte der Antike durchsetzen und bis heute überleben?

Die Erfolgsgeschichte des Christentums liegt darin begründet, dass die uralten mythologischen Weisheiten und Symbole simplifiziert und für eine breite, ungebildete Masse verständlich gemacht wurden. Doch indem jede mythische Aussage konkretisiert wurde, hat man gleichzeitig jeden spirituellen Funken erstickt. Es war eine Form der Infantilisierung, und der Gipfel war die Personifizierung des „kosmischen Geistes“ in der Gestalt eines real existierenden Menschen. Aus alten Mythen wurden „historische Wahrheiten“, die von Herrschern instrumentalisiert und von Religionsführern kommerzialisiert wurden.

Das ist das Fundament der der meisten heute existierenden Religionen.

Das Christentum ist eine Kopie des wesentlich älteren Mithras-Kultes, die Figur des Jesus-Christus ist ein Plagiat. Jesus hat keinen einzigen Satz hinterlassen, während seine schreibenden Zeitgenossen ganze Bibliotheken füllten. Jesus-Christus ist eine literarische Figur wie Hamlet oder Odysseus. Das erste Evangelium entstand ein halbes Jahrhundert nach dem Tod des Jesus, verfasst von Schriftstellern, die Jesus nie gekannt haben.
Die Bibel ist ein Sammelsurium von Überlieferungen volkstümlicher Sagen und Legenden. Zur Zeit Jesu waren die Menschen süchtig nach Heilsverkündern, Wahrsagern, Propheten aller Art, so dass sie selbst den einfachsten Wanderprediger für die Inkarnation des Sonnengottes hielten. Die Evangelien sind deshalb nichts anderes als hundertfach umgeschriebene Interpretationen von Quellen, die sich eine neue Kirche für ihre Zwecke zunutze machen wollte.
Es ist die Instrumentalisierung der „göttlichen Sonne“ um sich die Völker untertan zu machen. Die Lehre Christi ist nicht die Lehre von Christus, sondern die Lehre einer Kirche über das Fabelwesen Christus.

Christus ist nicht Urheber, sondern Gegenstand des Kirchenglaubens.

Das Christentum hat nichts Einmaliges. Nebst Mithras gibt es die Erlösergestalten Osiris, Horus, Krishna, Bacchus, Orpheus, Hermes, Baldur, Adonis, Herkules, Attis und Thor, die allesamt verblüffend ähnliche Geschichten erzählen, von der jungfräulichen Geburt bis zur Opferung zum Wohle der Menschheit.
Die Kreuzigung des Sonnengottes wurde bereits im vierten Jahrhundert v. Chr. dargestellt – mit der Figur des Orpheus.
Die Fleischwerdung des Göttlichen im Menschen ist ein zentraler Punkt der meisten Religionen: In jedem Menschen und in jedem Lebewesen schlummert der göttliche Funke. Die „Göttliche Sonne“ hat weder Gesicht noch Geschlecht. Sie braucht keine Kirche. Aber die Kirche braucht zahlende Gläubige.
Claire Goll (1891 – 1977):
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute? Auf solche Märchen kann ich mühelos verzichten“.
https://de.wikipedia.org/wiki/Claire_Goll
Jetzt verstehe ich diesen Beitrag :!:
Atheisius hat geschrieben: Montag 7. Juli 2025, 14:21 Hier einige Beispiele für die von Menschen erschaffenen Scheinwelten:
Du wolltest Deine Beispiele mit der von Dir selbst erschaffen Scheinwelt ergänzen!

Was für ein Machwerk! Man suche nach irgendwelchen Ähnichkeiten und behaupte, so ist es.

Nur lieber Atheisisus, hat Dein Fantasiegebilde weder etwas mit tatsächlichem Wissen, noch etwas mit der Realität zu tun.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4668
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Was die Welt Im Innersten zusammenhält

Ungelesener Beitrag von Christel »

Urgeimel hat geschrieben: Montag 7. Juli 2025, 20:04 Respekt Atheisius!
GENAUSO denke ich auch, kann es leider nicht so gut wie du in Worte fassen.
Von mir die volle Punktzahl - weil alles in Kürze auf den Punkt gebracht. :idea:

>>Weiter gibt es zu diesem Thema eigentlich nichts zu bemerken, finde ich.
Im übrigen: die BRD ist - auch unter tätiger Mithilfe beider ach so christlichen Kirchen - bis spätestens 2050 islamisiert.

GUT
das die geburtenstarken Jahrgänge vorzeitig ableben können.
Immerhin ist der Islam mit seinen Darstellungen des Christentums doch etwas Näher an der Wahrheit als der wackere Ateisius.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Urgeimel
regelmäßiger Besucher
Beiträge: 45
Registriert: Montag 24. März 2025, 20:03
PLZ: 37339
Wohnort: Eichsfelder Kessel

Re: Was die Welt Im Innersten zusammenhält

Ungelesener Beitrag von Urgeimel »

" Wacker" gefällt dir liebe Christel :P
Man oder frau sollte - ähnlich wie der Helmut Roewer - doch gern alte deutsche Begriffe verwenden. Ich glaub da sind wir uns durchaus einig. :!:
Nur mal so -in Helmut´s Sudelbuch lese ich täglich.
Sicher kein dummer Mensch, weis mehr - viel mehr - als andere - warum wohl?

https://www.helmut-roewer.de/root/news/index.php
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Amazon [Bot], Bing [Bot] und 17 Gäste