Nun, ich sehe gerade in der Erziehung z.B. 10 Gebote eine Gewissensbildung, Erziehung zur Selbstreflexion, d.h. Erziehung zu verantwortungsbewußten Erwachsen.
Ja und nein,
ja - die (meisten) der 10 Gebote bieten eine ethische Basis für ein friedvolles Zusammenleben der Menschen. Ob man dahinter heute noch eine Religion braucht, sei dahingestellt.
. Kürzlich las ich in einem Erziehungsbuch Topfsitzen von Kleinkindern sei Kindesmißhandlung. Irgendwann verspüren die Kinder allein das Bedürfnis auf den Topf zu gehen...
Ich verrat‘s nicht, wann meine Kinder sauber waren ...
Ja, das ist Quatsch, wenn man es nicht mit Gewalt, Angst oder Nötigung tut. Der Struwwelpeter aber (ähnlich wie die Geschichte von der Hölle) setzt auf das Erzeugen von Ängsten, die der Autor wohl auch zum Zwecke der "Erziehung" beabsichtigte und die mit der Realität nicht viel gemein haben. Ein Kind stirbt nicht, wenn es sieben Tage lang keine Suppe ißt usw....
Erziehung mit Angst war schon früher und selbst zu seiner Zeit sicher noch Mode - heute halten das viele (zu recht meine ich) für lange überholt.
Du musst Dir‘s bildlich vorstellen:
Jesus sagt, ich bin der gute Hirt. – Damit ist die Rolle der Hirten schon vergeben. Dann gibt es die Schafe, die weidet Jesus ... und dann noch die Schäferhunde ...
Das tue ich - allerdings nicht mit Jesus sondern der Kirche, deren Pastoren sich ja auch Hirten nennen. Schon deshalb finde ich den Begriff "Pastor" auch ganz passend. Daß die meisten Kirchgänger auch keine weiße Wolle tragen, ist mir bekannt
Na, fast jede Herde hat auch ihre "schwarzen Schafe" und nicht alle Schafe drängeln sich in die Mitte, wenn der böse Wolf kommt. Schon deshalb mahnt der Hirte immer wieder "lasst Euch nicht auf den bösen Wolf ein"
Immer zurecht? – Über Jesus haben sie sich auch entrüstet, der ist doch glatt den falschen verlorenen Schäfchen nachgelaufen Z.B. diesen reichen dicken Oberzöllner, den sowieso keiner leiden konnte:
„Und als Jesus kam an die Stätte, sah er auf und ward sein gewahr und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend hernieder; denn ich muß heute in deinem Hause einkehren! Und er stieg eilend hernieder und nahm ihn auf mit Freuden. Da sie das sahen, murrten sie alle, daß er bei einem Sünder einkehrte.“ Lk 19,5ff.
Das zeigt einmal mehr, das Schafe ungern selbst denken. "Bildlich" erinnert mich die in der Kirche in "Untreue" gefallene "Schäfchen", denen z.B. der Ortspfarrer - aus welchem Grund auch immer - eine kirchliche Beerdigung verweigert. Hätte Jesus auch so gehandelt?
Jesus hat afaik nicht mal darauf bestanden, das Sünder von ihrem Tun ablassen müssen und Buße tun - er hat ihnen dennoch vergeben... Soetwas verstehe ich u.a. unter Christentum...