Darf wieder gefringst werden?

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Heinrich5

Darf wieder gefringst werden?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Christliche Lizenz für Ladendiebstahl

Zu den zehn Geboten gehört auch das Verbot "Du sollst nicht stehlen". Doch offenbar gibt es Ausnahmen – zumindest aus der Sicht des britischen Vikars Tim Jones. Er hat seinen ärmsten Schäfchen öffentlich eine Lizenz zum Stehlen gegeben. Die britischen Gesetzeshüter sind über diesen Segen überhaupt nicht erfreut.

In England nähert sich die Kirche auch jener Praxis, die in Deutschland in den harten Wintermonaten 1946/47 Einzug hielt, weil sie von höchster Kanzel aus gebilligt worden war. „Fringsen“ so nannte man diese spezifische Tätigkeit, benannt nach dem Kölner Erzbischof Joseph Kardinal Frings.

Der englische Reverend fügte der generellen Absolution für Ladendiebstahl noch einen recht konkreten Rat hinzu:
Der Ladendieb möge sich an die großen Einkaufsketten halten und die kleinen Eckläden, von Familien betrieben, verschonen. Die entstehenden Kosten würden im ersteren Fall keinen einzelnen treffen „sondern über die Preise an uns alle weiter gegeben werden.“

Angesichts des auch hier zunehmenden sozialen Elends in Deutschland, zunehmender Anzahl von Suppenküchen und Hartz IV Empfängern(ca. 6 Millionen), Obdachlosen und anderen Hungerleidern müssen sich wohl Aldi, Lidl und Co. auf eine kirchliche Lizenz zum Stehlen einstellen müssen.
http://www.welt.de/vermischtes/article5 ... weltbewegt
Gruß,
Heinrich5
niels
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Re: Darf wieder gefringst werden?

Ungelesener Beitrag von niels »

Da hat der Kollege offenbar übersehen, das die meisten - wenn nicht sogar fast alle - Filialen der üblichen Lebensmittelketten - zwar mehr oder weniger - eigenverantwortlich von Familien betrieben werden. Aber auch an großen AGs haben nicht wenige "nicht reiche" Menschen Teile ihrer Altersvorsorge in Form von Anteilen oder Aktien angelegt. Nicht zuletzt hängen auch die Arbeitsplätze der Beschäftigten von Erfolg oder Nichterfolg einer Filiale ab. Wer glaubt, ein "paar Fälle von Mundraub" tun ja nicht weh, der übersieht, das die Kosten auf die Produktpreise umgeschlagen werden müssen, die alle die zu zahlen haben, die ehrlich sind. Damit steht der Aufruf insgesamt mehrfach in krassem Gegensatz zur eigentlichen christlichen Lehre - wohl typisch für viele Bereiche der Kirche. Aber vielleicht war unser Pastor ja doch Kommunist?

Ich bin selbst Unternehmer und weiß das ein Unternehmer auch nur ein Angestellter seiner selbst ist - damit sogar noch mehr Verantwortung trägt als die meisten Angestellten.

Das zeigt nur einmal mehr, wie weit von der Realität entfernt sich manche Kirchbeamten bewegen und was für ein schräges Bild diese führen.

Meines Wissens reicht das Kapital (Aktiva wie Passiva) der katholischen Kirche um mehrere hundert Jahre allen Hungernden und Frierenden Nahrung und Dach über'n Kopf zu geben. Warum verkauft die Kirche diese Prunkwerte nicht, um damit Armut zu beseitigen? Adchja, ein Theologe sagte mal zu mir: Die Kirche besitzt diese Dinge ja nicht, sie verwaltet sie nur... - na dann ein Hoch auf "Glocken-Immobilien", der (zumindest bisher) größten Immobilienfirma der Erde...

Ich schlage deshalb alternativ vor:
Wer hungert, der beraube seine nächste Kirche um vergoldeten Prunk und teure Seidenkleider - durchsuche auch gleich noch das Pfarrhaus nach Wertgegenständen. Denn den Prarrer - der nicht mal Kinder vesorgen muß - lässt die Kirche eh nicht verhungern oder erfrieren - und die Kirche ist ganz sicher nicht arm...


Gesegnete Weihnachten und eine heitere Wintersonnenwende,

Niels.
Ich finde da selbst den Ismal besser - dort ist jeder aufgerufen, 1/10 seines Netto-Einkommens direkt Armen / Hilfebedürftigen Menschen zu geben (die kann er sich selbst aussuchen und diesen direkt helfen - ohne Steuerbehörde und Zwischenfinanzier).
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