Brauchen wir noch Kirchtürme oder Minarette?
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Re: Brauchen wir noch Kirchtürme oder Minarette?
Kurt Brakelmann schrieb am Donnerstag 3. Dezember 2009, 20:13 :
Viele Kirchen werden heute ohnedies geschlossen und verkauft,
weil die Kirchen sie nicht mehr unterhalten können.
Was genau wird eigentlich aus Kirchensteuern finanziert?
Der Anteil für soziale Zwecke beläuft sich auf maximal 15 Prozent.
Allein zwei Drittel der Einnahmen werden für die Bezahlung von Pfarrern
und Kirchenpersonal aufgewendet, Bischöfe- und Erzbischöfe werden
sogar aus öffentlichen Steuermitteln bezahlt.
Auch kirchliche Kindergärten, Schulen, Altenheime und Krankenhäuser
werden zwischen 85 und 100 Prozent aus Steuermitteln bzw. Sozialbeiträgen finanziert.
Dazu kommen Milliardensubventionen für Religionsunterricht, Militärseelsorge,
die Priester- und Theologenausbildung und vieles mehr.
Wohlgemerkt:
Diese Kosten werden allen Steuerzahlern aufgebürdet,
Christen, Andersgläubigen und Atheisten gleichermaßen.
Diese Subventionierung der Kirchen ist allerdings leider ein politisches Tabuthema.
MfG: Bolle
Viele Kirchen werden heute ohnedies geschlossen und verkauft,
weil die Kirchen sie nicht mehr unterhalten können.
Was genau wird eigentlich aus Kirchensteuern finanziert?
Der Anteil für soziale Zwecke beläuft sich auf maximal 15 Prozent.
Allein zwei Drittel der Einnahmen werden für die Bezahlung von Pfarrern
und Kirchenpersonal aufgewendet, Bischöfe- und Erzbischöfe werden
sogar aus öffentlichen Steuermitteln bezahlt.
Auch kirchliche Kindergärten, Schulen, Altenheime und Krankenhäuser
werden zwischen 85 und 100 Prozent aus Steuermitteln bzw. Sozialbeiträgen finanziert.
Dazu kommen Milliardensubventionen für Religionsunterricht, Militärseelsorge,
die Priester- und Theologenausbildung und vieles mehr.
Wohlgemerkt:
Diese Kosten werden allen Steuerzahlern aufgebürdet,
Christen, Andersgläubigen und Atheisten gleichermaßen.
Diese Subventionierung der Kirchen ist allerdings leider ein politisches Tabuthema.
MfG: Bolle
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Re: Brauchen wir noch Kirchtürme oder Minarette?
Danke Bolle,Diese Kosten werden allen aufgebürdet
damit meinst Du afaik wiederum die sog. "Kirchenstaatsverträge" (die ich für verfassungswidrig halte, da sie gegen die Gleicheitsgrundsätze wie die Religionsfreiheit verstoßen).
Dank Internet ist es heute einfacher geworden, Bürgerrechtsbewegungen zu initiieren und Gleichgesinnte zu finden (was einige Politiker als große "Gefahr" werten). "Tabuthemen" sind immer schwerer als solche zu verteidigen, auch wenn die Prozesse oft langsam laufen. Bundestags-Petitionen mit hunderttausenden Unterzeichnern gibt es seit ein, zwei Jahren keine Seltenheit mehr. Während es in Deutschland m.W. keine Volksentscheide als demokratisches Mittel gibt, sieht die EU-Verfassung solche wohl ausdrücklich vor. Das alles scheint allerdings noch recht neu und ungewohnt für viele Deutsche.
Sicher argumentiert auch die Kirche, das Pfarrer einen "sozialen Dienst an der Gesellschaft" leisten. Das tun aber ismalische Muftis ebenso wie Prostituierte... Während letztere eigenverantwortlich agieren und direkt vom Kunden bezahlt werden ist bei ersteren fraglich, wer für deren Bezahlung verantwortlich sein sollte. Ich bin der Meinung das immer der die Party bezahlt, der sie bestellt hat.
Religiöse "Seelsorger" können fast immer nur denen überhaupt behilflich sein, die der Religionsgruppe angehören - anderen hilft dies meist wenig oder manche empfinden dies sogar als Belästigung. Selbst im Eichsfeld gibt esmehrere staatlich (ko-)finanzierte Sozialeinrichtungen wie Schulen oder Altenheime, wo die Teilnehmer explizit katholisch oder christlich sein müssen - also z.B. getauft. Wer derart Regeln aufstellt, muß sie auch selbst finanzieren. Auch unser Landrat kam auf die hoch-glorreiche Idee, aus einem Gymnasium in/bei Worbis eine "christlich-orientierte" Bildungseinrichtung zu machen, die die "christlichen Werte" (beim Abitur) vermitteln soll. Das geht nicht nur zu weit und erinnert an die Koranschulen für Arme im mittleren Osten, sondern ich halte das auch für illegal, solange es sich um staatliche Bildungs-Einrichtungen handelt bzw. diese Einrichtungen aus Steuergeldern finanziert werden.
Ich denke die Finanzierung einer Religion bzw. Kirche sollte diese - wie z.B. in den USA - allein aus eigenen Kräften bewältigen. Ist das nicht möglich, muß die Kirche haushalterisch umplanen. In den USA wird eine Kirche wie jede andere Organisation und Unternehmen behandelt, nur das diese wegen der Religionsfreiheit keine Steuern abführen muß (das halte ich bereits für ein fast übergroßes Zugeständnis, wenn die Organisation nachweislich viel Geld erwirtschaftet/verdient). Ich denke die Gemeinnützigkeit sollte den Auschlag geben, ob eine Organisation steuerbefreit wird oder nicht. Diese Befreiung sollte nur dann möglich sein, wenn sie tatsächlich "gemein-nützig" - also für jeden bedingungslos offen ist.
Stellen wir uns mal vor, das ab nun auch Moslems, Scientology, Zeugen Jehovas, Stalinisten, Neo-Nazis und andere Glaubensgruppen auf die selben Rechte, wie sie "traditionell" die christlichen Kirchen in Deutschland heute genießen - auf die selben Rechte pochen würden. Wer würde da alles auf die Barrikaden steigen (wohl allen voran die Kirchen selbst)?
Eine Vermischung staatlicher Aufgaben / Interessen mit Kirchen sollte ebenso funktionieren wie mit jedem anderen Unternehmen oder gemeinnützigen Organisation (wobei die "Gemeinnützigkeit" einer Kirche erstmal juristisch festgestellt werden muß). Der Staat kann - wenn es für ihn Sinn macht - Aufgaben an freie Unternehmen delegieren, wofür es klare Regeln gibt (Kosteneffizienz, Leistungserbringung usw.). Ob diese Institutionen/Einrichtungen einer Religion oder Kirche angehören, darf bei der Auswahl keine Rolle spielen - aber wohl, ob die Einrichtung für jeden offen ist und jeden nach seinen Bedürfnissen gleichbehandelt (und das meine ich nicht nur auf dem Papier).
In einem Altersheim, wo christliches Beten am Tisch vor dem Essen ebenso verpflichtend ist wie einem Gymnasium wo die Schüler abschlußrelevante Noten auf "Gottesdienstgestaltung" bekommen, kann davon keine Rede sein.
Laut unserer Verfassung hat ein jeder das Recht auf freie Entfaltung - dennoch ist daraus nicht ableitbar, das zur deren Erfüllung andere / Dritte beeinträchtig oder belästigt werden dürfen (denn das hindert diese wiederum an deren freien Entfaltung). Zu Toleranz gehört also auch, das man keine Vorrechte erwarten darf oder unberechtigte Privilegien frewillig abgibt, wenn sich herausstellt das diese ungerechtfertigt sind. Ein weiterer Pfeiler der Glaubensfreiheit ist auch, das keine Religion über eine andere gestellt wird - z.B. als "Staatsreligion" erklärt wird oder besondere Unterstützung genießt, die andere nicht genießen.
.
Ich denke die Kirchenstaatsverträge fallen uns schon bald auf die Füße, wenn wir nicht zugeben, das diese verfassungsjuristisch falsch sind. Denn aus gutem Grund fordern auch andere Glaubensgruppen ähnliche Privilegien - von den Moslems über Scientologen bis zu z.B. Stalinisten (auch Stalinismus oder Kommunismus ist ja eine Glaubensform).
Re: Brauchen wir noch Kirchtürme oder Minarette?
Hallo Niels,
Deinen Ausführungen ist nichts mehr hinzuzufügen.
Selbst unter Christen ist die Kirchensteuer umstritten. Was eine evangelische und katholische Initiative zur Zwangskirchensteuer sagt:
http://www.kirchensteuern.de/
Betrifft uns ! Im Herbst 1990 haben sich evangelische und katholische ChristInnen aus kirchenkritischen Gruppen in Eschborn/Taunus getroffen und beschlossen, das Thema Kirche und Geld in seiner ganzen Breite aufzugreifen.
Die staatliche Kirchenfinanzierung in Deutschland hat Folgen, die nicht mit unserem Verständnis von Kirche zu vereinbaren sind.
Außerdem widerspricht sie u.E. der Trennung von Staat und Kirche.
Deshalb fordern wir die Entkoppelung von Kirchenmitgliedschaft und Zahlung von Zwangskirchensteuern, vgl. Antrag an die Verfassungskommission 1992.
Die Kirchensteuer steht im Mittelpunkt unseres Interesses.
Sie ist nicht die einzige und nicht die wichtigste Geldquelle der Kirchen, in der Öffentlichkeit allerdings die bekannteste und am meisten umstrittene.
Für die Kirchenleitungen hat sie einen hohen symbolischen Wert. Die Weigerung, Kirchensteuern zu zahlen, ja allein schon ihre Umwidmung, wird dem Austritt aus der Kirche gleichgesetzt.
Selbst viele engagierte Laien erblicken in der Zahlung der Kirchensteuer eine unumgängliche Voraussetzung für ihre Kirchenmitgliedschaft und werden somit Opfer der kirchlichen Desinformation………
Ziele des Vereins
Hauptziel ist die Entkoppelung von Kirchenmitgliedschaft und Kirchensteuerzahlung. Ferner
- informieren wir über die Problematik der gegenwärtigen Kirchensteuerpraxis
- beraten wir Christinnen und Christen, die ihre Kirchensteuer umwidmen wollen
- veröffentlichen und diskutieren wir Alternativen zur gegenwärtigen Kirchensteuerpraxis
- unterstützen wir Initiativen zur Entkoppelung von Kirchenmitgliedschaft und Zwangskirchensteuer
- gehen wir dem Missbrauch von Kirchensteuern nach
Es tut sich also auch unter gläubigen Christen schon was.
Gruß, Heinrich5
Deinen Ausführungen ist nichts mehr hinzuzufügen.
Selbst unter Christen ist die Kirchensteuer umstritten. Was eine evangelische und katholische Initiative zur Zwangskirchensteuer sagt:
http://www.kirchensteuern.de/
Betrifft uns ! Im Herbst 1990 haben sich evangelische und katholische ChristInnen aus kirchenkritischen Gruppen in Eschborn/Taunus getroffen und beschlossen, das Thema Kirche und Geld in seiner ganzen Breite aufzugreifen.
Die staatliche Kirchenfinanzierung in Deutschland hat Folgen, die nicht mit unserem Verständnis von Kirche zu vereinbaren sind.
Außerdem widerspricht sie u.E. der Trennung von Staat und Kirche.
Deshalb fordern wir die Entkoppelung von Kirchenmitgliedschaft und Zahlung von Zwangskirchensteuern, vgl. Antrag an die Verfassungskommission 1992.
Die Kirchensteuer steht im Mittelpunkt unseres Interesses.
Sie ist nicht die einzige und nicht die wichtigste Geldquelle der Kirchen, in der Öffentlichkeit allerdings die bekannteste und am meisten umstrittene.
Für die Kirchenleitungen hat sie einen hohen symbolischen Wert. Die Weigerung, Kirchensteuern zu zahlen, ja allein schon ihre Umwidmung, wird dem Austritt aus der Kirche gleichgesetzt.
Selbst viele engagierte Laien erblicken in der Zahlung der Kirchensteuer eine unumgängliche Voraussetzung für ihre Kirchenmitgliedschaft und werden somit Opfer der kirchlichen Desinformation………
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Gruß, Heinrich5
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Re: Brauchen wir noch Kirchtürme oder Minarette?
@Heinrich5
Danke.
Mir ist ein Fall aus Uder bekannt (hatte ich ev. hier schonmal berichtet) wo ein alter Mann, dessen Frau wohl bereits Jahre vor der Wende gestorben war, wohl die gemeinsamen "finanziellen Aktivitäten" regelte. Aus Gesundheitsgründen war er - dazu kam noch die Wende, die vieles veränderte - auch nicht mehr in der Lage regelmäßig sonntags die Kirche zu besuchen - legte wohl aber Wert auf Kirche und Glauben.
Beide Eheleute waren bis dahin "redliche Christen", gingen regelmäßig in die Kirche usw..
Da der Mann nach dem Tod seiner Frau in der Wendezeit an die Kirche kein Geld mehr zahlte (ich weiß nicht ob steuerrechtlich oder Kicrhgeld) lehnte der Pfarrer bei dessen Tod, es fand sich auch keine (solvente) Verwandtchaft mehr, eine christliche Beerdigung ab, da er "seinen Pflichten als Christ nicht nachgekommen" sei. Offenbar ist der Mann der für ih nicht mehr greifbaren Wende - mit ihren neuen Regeln - zu Opfer gefallen.
Demnach kann nicht jeder Katholik, der steuerrechtlich "aus der Kirche austritt", von der Kirche noch weitere Leistungen oder Betreuung erwarten. Wie bei jedem Unternehmen oder jedem Produkt wäre es vielleicht sinnvoll, statt mit dem Staat klare Vertragsbedingungen mit den Mitgliedern zu treffen, damit die wissen, worauf sie sich einlassen und was sie für ihhr Geld erwarten können (oder auch nicht erwarten können).
Cheers,
Niels.
Danke.
Mir ist ein Fall aus Uder bekannt (hatte ich ev. hier schonmal berichtet) wo ein alter Mann, dessen Frau wohl bereits Jahre vor der Wende gestorben war, wohl die gemeinsamen "finanziellen Aktivitäten" regelte. Aus Gesundheitsgründen war er - dazu kam noch die Wende, die vieles veränderte - auch nicht mehr in der Lage regelmäßig sonntags die Kirche zu besuchen - legte wohl aber Wert auf Kirche und Glauben.
Beide Eheleute waren bis dahin "redliche Christen", gingen regelmäßig in die Kirche usw..
Da der Mann nach dem Tod seiner Frau in der Wendezeit an die Kirche kein Geld mehr zahlte (ich weiß nicht ob steuerrechtlich oder Kicrhgeld) lehnte der Pfarrer bei dessen Tod, es fand sich auch keine (solvente) Verwandtchaft mehr, eine christliche Beerdigung ab, da er "seinen Pflichten als Christ nicht nachgekommen" sei. Offenbar ist der Mann der für ih nicht mehr greifbaren Wende - mit ihren neuen Regeln - zu Opfer gefallen.
Demnach kann nicht jeder Katholik, der steuerrechtlich "aus der Kirche austritt", von der Kirche noch weitere Leistungen oder Betreuung erwarten. Wie bei jedem Unternehmen oder jedem Produkt wäre es vielleicht sinnvoll, statt mit dem Staat klare Vertragsbedingungen mit den Mitgliedern zu treffen, damit die wissen, worauf sie sich einlassen und was sie für ihhr Geld erwarten können (oder auch nicht erwarten können).
Cheers,
Niels.
Re: Brauchen wir noch Kirchtürme oder Minarette?
niels hat geschrieben:Problem ist doch nur, das die Kirche auf Ihre Sonderbefugnisse und Sonderstellung in Deutschland nicht verzichten möchte, sie aber keinem anderen gönnen will.
Wohl Kaum! Abgesehen von Kardinal Meisner zitierte ich kirchliche Stellungnahmen, die sich allesamt gegen das Minarettverbot der Schweiz richteten.
niels hat geschrieben: (Nebenbei:
Ein Muslim kann auch ohne Gebetsraum seinen täglich vorgesehenen Gebeten nachgehen - das sieht man so ja auch in islamischen Ländern, wo zu den Gebetsstunden z.B. Kraftfahrer am Straßenrand den Teppich ausrollen...
In islamischen Länden gibt es nebenbei eine Menge Gebetsräume. So findet man am Straßenrand oft nicht nur Tankstelle, Toilette, Imbiss sondern auch einen Gebetsraum.
Und in der Praxis stelle Dir nur mal vor ein muslemisches oder christliches Kind wagt es tatsächlich öffentlich in der Schule zu beten. Wie tolerant werden die Kinder, die Gott nicht kennen wohl reagieren?
Oder die nicht religiösen Eltern . Diese meinen bestimmt, dieser Anblick wäre ihren Kindern nicht zu zumuten.
Im Übrigen hatte ich nie das Vergnügen eine Schule zu besuchen, wo ein Kreuz hing. Laut meinen Eltern wurden die Kreuze bereits von den Nazis entfernt. Ich durfte mir statt Christus Erich Honecker anschauen.
Wer Kreuze abhängt.... aus welchen Gründen auch immer..., ist, was Kreuze betrifft, eben nicht tolerant.
Grüße
Christel
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Brauchen wir noch Kirchtürme oder Minarette?
Wer Kreuze in privaten Räumen bzw. Räumen mit privatrechtlichem Hausrecht abhängt (z.B. Kneipen, Unternehmen, Wohungen) handelt nicht tolerant, denn er handelt damit gegen den Hausherrn. Intolerant ist auch, der einzelnen Person das Tragen religiöser Zeichen wie einem Kreuz oder Kopftuch zu verbieten. kopftücher sind insoweit zu tolerieren, wie sie den Schulbetrieb nicht beeinträchtigen. Da die Mimik wichtiger Teil der menschlichen Kommunikation darstellt, ist z.B. eine Burka für eine Lehrerin nicht ohne weiteres hinnehmbar - ggf. auch für Schülerinnen nicht.Wer Kreuze abhängt... Ist nicht tolerant
Ich finde übrigens Schuluniformen eine gute Einrichtung - so habe ich diese in vielen betreffenden Ländern als hilfreich und toleranzfördernt erleben dürfen.
Bei staatlich finanzierten Schulen ist der Staat Hausherr - da wir eine strikte Trennung von Religion und Glauben im Staat haben (solllten) kann ein Kreuz dirt nicht geduldet werden, es sei denn jede andere Glaubensgruppe kann ebenso ein Zeichen ihrer Religion aufhängen. Das ist aber quasi nicht gegeben und eine Beschränkung der Schülerschaft auf bestimmte Ethnien ist/wäre ebenso intolerant. Und nicht mit der Verfassung vereinbaren.
Ob nun Kirchen oder Moscheen hohe Türme bauen dürfen, sollte allein aus dem lokalen Baurecht abgeleitet werden. Wenn man Kirchtürme oder Minarette in "besonderer Höhe" erlaubt, sollten andere Bauherren - z.B. auch Kurmesverein oder private Unternehmen ihre Schornsteine ebenso hoch bauen dürfen.
Re: Brauchen wir noch Kirchtürme oder Minarette?
Die Bedingungen sind klar. Ich kann nicht steuerrechtlich aus der Kirche austreten und ansonsten drin sein.niels hat geschrieben:Demnach kann nicht jeder Katholik, der steuerrechtlich "aus der Kirche austritt", von der Kirche noch weitere Leistungen oder Betreuung erwarten. Wie bei jedem Unternehmen oder jedem Produkt wäre es vielleicht sinnvoll, statt mit dem Staat klare Vertragsbedingungen mit den Mitgliedern zu treffen, damit die wissen, worauf sie sich einlassen und was sie für ihhr Geld erwarten können (oder auch nicht erwarten können).
Entweder bin ich in der Kirche drin, dann habe ich Pflichten und Rechte oder ich bin nicht drin, dann entfällt beides.
Vor der Wende gab es keinen Kirchensteuereinzug durch den Staat. Die Kirchensteuer war eine „Bringeschuld“.
Nach der Wende gab es eine Austrittswelle aus der Kirche, da viele Menschen, die sich gar nicht mehr bewußt waren Kirchenmitglied zu sein, plötzlich Kirchensteuer zahlen sollten.
Umgekehrt ist es auch möglich, dass Menschen sich als Kirchenmitglieder fühlten, aber aus irgendwelchen Gründen nicht mehr als Mitglied geführt wurden, wohl weil auch lange nicht mehr gezahlt wurde. Rentner haben damals einen ganz geringen Betrag gezahlt. Waren es 5 Mark im Jahr? Ich weiß nicht mehr. Jedenfalls, wenn das jahrelang versäumt wurde und auch kein Kontakt mehr bestand... - Gerade wenn man aus Gesundheitsgründen die Kirche nicht mehr besuchen kann, kann man z.B. den Pfarrer um die Kommunion bitten... Man hat auch vor der Beerdigung als Kirchenmitglied Rechte, nur die Kontakte müssen gesucht werden. – Im Zweifelsfall entscheidet der zuständige Pfarrer.
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Re: Brauchen wir noch Kirchtürme oder Minarette?
Gegen ein Kopftuch habe ich nichts einzuwenden.
Eine Burka, die nur Sehschlitze hat, wäre mir unheimlich. – Stell Dir vor, Du bist Lehrer und hast eine Klasse, in der alle Schüler Burka tragen. Du kannst gar nicht feststellen, wer im Klassenraum sitzt, außer vielleicht an der Stimme. - Übrigens, wurde mir auf eine Türkeireise gesagt, dass Lehrer dort in den Schulen kein Kopftuch tragen dürfen.
Ich bin nicht für Uniformen, auch nicht für Schuluniformen. Die Vorteile heben die Nachteile nicht auf.
Eine Burka, die nur Sehschlitze hat, wäre mir unheimlich. – Stell Dir vor, Du bist Lehrer und hast eine Klasse, in der alle Schüler Burka tragen. Du kannst gar nicht feststellen, wer im Klassenraum sitzt, außer vielleicht an der Stimme. - Übrigens, wurde mir auf eine Türkeireise gesagt, dass Lehrer dort in den Schulen kein Kopftuch tragen dürfen.
Ich bin nicht für Uniformen, auch nicht für Schuluniformen. Die Vorteile heben die Nachteile nicht auf.
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Re: Brauchen wir noch Kirchtürme oder Minarette?
kannst Du das auch sachlich - d.h.z.B. juristisch - begründen?
Unsere Gesetze, auf denen unser Rechtsstaat basiert, werden nicht "aus dem Bauch heraus" oder gar "nach Gefühl" entworfen, sondern basieren auf klaren, kausalen Schlüssen. Das ist auch gut so. Meinem Hund z.B. sind Rolltreppen unheimlich, einigen Menschen geht das ähnlich - dennoch käme niemand auf die Idee Rolltreppen deshalb verbieten zu wollen.
Z.B. ist Diebstahl nicht deshalb verbiten, weil der Bestohlene ev. "traurig" oder "wütend" sein könnte.
Unsere Gesetze, auf denen unser Rechtsstaat basiert, werden nicht "aus dem Bauch heraus" oder gar "nach Gefühl" entworfen, sondern basieren auf klaren, kausalen Schlüssen. Das ist auch gut so. Meinem Hund z.B. sind Rolltreppen unheimlich, einigen Menschen geht das ähnlich - dennoch käme niemand auf die Idee Rolltreppen deshalb verbieten zu wollen.
Z.B. ist Diebstahl nicht deshalb verbiten, weil der Bestohlene ev. "traurig" oder "wütend" sein könnte.
Re: Brauchen wir noch Kirchtürme oder Minarette?
Ich bin weder Juristin, noch sonst für Gesetze verantwortlich.
Mein praktischer Verstand sagt mir, durch die Burka entstehen Probleme, nicht nur in der Schule.
Bei der Bank kann man sich die Maske sparen, wenn man Geld holt... nicht vom eigenen Konto.
Mein praktischer Verstand sagt mir, durch die Burka entstehen Probleme, nicht nur in der Schule.
Bei der Bank kann man sich die Maske sparen, wenn man Geld holt... nicht vom eigenen Konto.
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Re: Brauchen wir noch Kirchtürme oder Minarette?
@Christel,
Bei der Bank erfolgt die Authentifizierung und Authentisierung von Transaktionen entweder elektronisch (z.B. online Banking, Bankkarte usw.) oder per Signatur (Unterschriftenvergleich) - nicht per Gesichtserkennung (das ist auch bankintern nicht erlaubt, denn "ich kenne den, weil ich sein Gesicht kenne..." gilt nicht als brauchbare Authentifikation - ebensowenig die Stimme am Telerfon).
Wir alle sind keine Juristen, aber was in unserem Land erlaubt bzw. nicht erlaubt ist, legen Gesetze fest und wird in Gesetzen festgelegt. Was nicht über Gesetze reproduzierbar definiert werden kann, kann auch nicht verboten werden.
Wenn es also "Probleme" gibt, die für ein Verbot sprechen, so muß man diese als solche eindeutig definieren können - ggf. auch ohne Jurist zu sein. Z.B. muß eine eindeutige Beeinträchtigung vorliegen. Das jemand persönlich ein (Toleranz-)Problem damit hat, reicht allein nicht.
Schuluniformen halte ich schon deshalb für gut, weil sie soziale Differenzen zwischen den Schülern ausblenden, die sonst zu verschiedensten sozialpsychologischen Problemen führen: z.B: Konsum- oder Sozialddruck durch die Gruppe, Neid durch Lehrer (oder die Behauptung eines Schülers, das der Lehrer aus Neid schlechter bewertet hat). Wer etwas gegen Schuluniformen hat, wird dazu sicher auch Argumente haben, oder?
Cheers,
Niels.
Bei der Bank erfolgt die Authentifizierung und Authentisierung von Transaktionen entweder elektronisch (z.B. online Banking, Bankkarte usw.) oder per Signatur (Unterschriftenvergleich) - nicht per Gesichtserkennung (das ist auch bankintern nicht erlaubt, denn "ich kenne den, weil ich sein Gesicht kenne..." gilt nicht als brauchbare Authentifikation - ebensowenig die Stimme am Telerfon).
Wir alle sind keine Juristen, aber was in unserem Land erlaubt bzw. nicht erlaubt ist, legen Gesetze fest und wird in Gesetzen festgelegt. Was nicht über Gesetze reproduzierbar definiert werden kann, kann auch nicht verboten werden.
Wenn es also "Probleme" gibt, die für ein Verbot sprechen, so muß man diese als solche eindeutig definieren können - ggf. auch ohne Jurist zu sein. Z.B. muß eine eindeutige Beeinträchtigung vorliegen. Das jemand persönlich ein (Toleranz-)Problem damit hat, reicht allein nicht.
Schuluniformen halte ich schon deshalb für gut, weil sie soziale Differenzen zwischen den Schülern ausblenden, die sonst zu verschiedensten sozialpsychologischen Problemen führen: z.B: Konsum- oder Sozialddruck durch die Gruppe, Neid durch Lehrer (oder die Behauptung eines Schülers, das der Lehrer aus Neid schlechter bewertet hat). Wer etwas gegen Schuluniformen hat, wird dazu sicher auch Argumente haben, oder?
Cheers,
Niels.
Re: Brauchen wir noch Kirchtürme oder Minarette?
Ich beschrieb keinen normalen Bankgang, sondern meinte, dass Diebe sich so die Maske sparen können. Diebe werden nämlich immer noch auch auf dem Weg der Gesichtserkennung gesucht.
Ich schrieb auch nichts von einen Burka–Verbot, sondern nur, dass ich Probleme sehe!
Diese sehe ich nicht allein. Er gibt einen Fall in Deutschland da endete die neue Burka-Kleidung für zwei Schülerinnen mit einen Schulverweis:
http://www.wdr.de/themen/politik/nrw02/ ... ndex.jhtml
Was Schuluniformen betrifft, so sehe ich in Gleichmacherei keine wirkliche Lösung, auch wenn so die Schule scheinbar entlastet wird. Wenn alle gleich sind braucht man nicht tolerant zu sein, d.h. auf diese Weise wird keine Toleranz geübt.
Ich schrieb auch nichts von einen Burka–Verbot, sondern nur, dass ich Probleme sehe!
Diese sehe ich nicht allein. Er gibt einen Fall in Deutschland da endete die neue Burka-Kleidung für zwei Schülerinnen mit einen Schulverweis:
http://www.wdr.de/themen/politik/nrw02/ ... ndex.jhtml
Was Schuluniformen betrifft, so sehe ich in Gleichmacherei keine wirkliche Lösung, auch wenn so die Schule scheinbar entlastet wird. Wenn alle gleich sind braucht man nicht tolerant zu sein, d.h. auf diese Weise wird keine Toleranz geübt.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Brauchen wir noch Kirchtürme oder Minarette?
Mit schulweit einheitlin Schuluniformen hätte man sich dien Schulverweis - wie auch ähnliche Verweise wegen "unpassender Kleidung" - von vornherein sparen können und den Streit um das, was in welcher Schule kleidungstechnisch erlaubt ist ebenso.
Es gibt ja bereits - allerdings je nach Schule recht verschiedene - Kleidungsregeln an deutschen Schulen (freie Entfaltung in der Kleiderwahl gibt es also nicht, stattdessen bestimmen Geschmack und Grenzgefühl der Lehrer, was "in" ist und was "out" - zumindest wenn es um die Kleiderordnung geht).
Bei der Idee Schuluniform geht es nicht um "Gleichmacherei" (was ist damit eigentlich gemeint bzw. was ist das Negative an dem, was es ist), sondern um einheitliche Standards für die Schüler. "geichmacherei" hat auch seine Vorteile, z.B. ziehst auch Du Dir sicher möglichst immer zwei gleiche statt zwei verschiedene Schuhmodelle an, oder?
Gerade bei der Bildung sollten Äußerlichkeiten eigentlich keine Rolle spielen, in der heutigen Schulpraxis tun sie dies jedoch oft über Gebühr.
Ja, gerade Deutsche oder ehem. DDR-Bürger haben seltsame Gefühle schon beim Begriff "Uniform", da dies häufig mit Militär und geistiger Gleichschaltung aossiziiert wird. Das eine hat mit dem anderen aber nichts zu tun, was man schnell erkennen kann, wenn man mit Schülern aus Ländern spricht, in denen Schuluniformen Vorschrift sind. Nur selten hört man von Jugendlichen Negatives un wenn lauten die Argumente i.d.R: "ich will auch in der Schule hipp aussehen..." usw. Andere Schüler / Schulen sehen das Tragen der Kleidung als Ehre, damit z.B. die eigene Schule zu repräsentieren.
Da man dort - zuweilen nur bei geringem Einkommen - fast immer auch Schuluniformen gegen geringe Gebühr oder kostenlos ausleihen oder stark verbilligt kaufen kann, kann so jede Familie alle Kinder in die Schule schicken ohne durch zu geringe Ausgaben für Kleidung die soziale Diskreditierung in der Gruppe / Schule zu riskieren.
Die wohl mit am häufigsten berichteten Gewaltprobleme an unseren Schulen betreffen den sozialen Status, die Kleidung oder machen sich an ähnlichen Äußerlichkeiten fest. Mobbing, das beliebte "Abziehen" von Handys, teuren Kleidungsstücken oder Taschengeld sind leider an der Tagesordnung. Viele weniger gut verdienende Eltern beklagen sich über den Druck auf ihre Kinder, die - um in der Gruppe nicht an den Rand gedrängt oder diskriminiert zu werden - möglichst alles "Angesagte" mitziehen wollen.
Aber auch "Unklarheiten" bzw. Unterstellungen bei der Bewertung von Schülern durch Lehrer (die hat ihre Einsen wegen ihres großen Ausschnitts... oder aus Sozialneid, persönlichen Befindlichkeiten) werden so weitgehend ausgeräumt.
Nicht zuletzt stellt eine gemeinsame Kleiderordnung sicher, das alle SchülerInnen weitgehend "wettergeeignet" gekleidet sind und sich z.B. nicht wegen nackter Bauchnabel oder anderer Körperteile im Winter u.U. lebensbedrohliche Erkrankungen einfangen, die ev. lebenslange gesundheitliche Folgen haben können. Bisherige Kleiderordnungen dazu hat kaum eine Schule konsequent durchsetzen können.
Sicher kann man sagen, die eigentlichen Ursachen behebt das nicht - Tatsache aber ist doch, das auf absehbare Zeit keine andere Lösung für o.g. Probleme in Aussicht steht.
Ich bin auch kein Fan von Uniformen, eine einheitliche Schulkleidung halte ich für merklich vorteilhafter als sie potentielle Nachteile bringen könnte.
Wenn das jemand anders sieht, würden mich seine Argumente schon interessieren...
Es gibt ja bereits - allerdings je nach Schule recht verschiedene - Kleidungsregeln an deutschen Schulen (freie Entfaltung in der Kleiderwahl gibt es also nicht, stattdessen bestimmen Geschmack und Grenzgefühl der Lehrer, was "in" ist und was "out" - zumindest wenn es um die Kleiderordnung geht).
Bei der Idee Schuluniform geht es nicht um "Gleichmacherei" (was ist damit eigentlich gemeint bzw. was ist das Negative an dem, was es ist), sondern um einheitliche Standards für die Schüler. "geichmacherei" hat auch seine Vorteile, z.B. ziehst auch Du Dir sicher möglichst immer zwei gleiche statt zwei verschiedene Schuhmodelle an, oder?
Gerade bei der Bildung sollten Äußerlichkeiten eigentlich keine Rolle spielen, in der heutigen Schulpraxis tun sie dies jedoch oft über Gebühr.
Ja, gerade Deutsche oder ehem. DDR-Bürger haben seltsame Gefühle schon beim Begriff "Uniform", da dies häufig mit Militär und geistiger Gleichschaltung aossiziiert wird. Das eine hat mit dem anderen aber nichts zu tun, was man schnell erkennen kann, wenn man mit Schülern aus Ländern spricht, in denen Schuluniformen Vorschrift sind. Nur selten hört man von Jugendlichen Negatives un wenn lauten die Argumente i.d.R: "ich will auch in der Schule hipp aussehen..." usw. Andere Schüler / Schulen sehen das Tragen der Kleidung als Ehre, damit z.B. die eigene Schule zu repräsentieren.
Da man dort - zuweilen nur bei geringem Einkommen - fast immer auch Schuluniformen gegen geringe Gebühr oder kostenlos ausleihen oder stark verbilligt kaufen kann, kann so jede Familie alle Kinder in die Schule schicken ohne durch zu geringe Ausgaben für Kleidung die soziale Diskreditierung in der Gruppe / Schule zu riskieren.
Die wohl mit am häufigsten berichteten Gewaltprobleme an unseren Schulen betreffen den sozialen Status, die Kleidung oder machen sich an ähnlichen Äußerlichkeiten fest. Mobbing, das beliebte "Abziehen" von Handys, teuren Kleidungsstücken oder Taschengeld sind leider an der Tagesordnung. Viele weniger gut verdienende Eltern beklagen sich über den Druck auf ihre Kinder, die - um in der Gruppe nicht an den Rand gedrängt oder diskriminiert zu werden - möglichst alles "Angesagte" mitziehen wollen.
Aber auch "Unklarheiten" bzw. Unterstellungen bei der Bewertung von Schülern durch Lehrer (die hat ihre Einsen wegen ihres großen Ausschnitts... oder aus Sozialneid, persönlichen Befindlichkeiten) werden so weitgehend ausgeräumt.
Nicht zuletzt stellt eine gemeinsame Kleiderordnung sicher, das alle SchülerInnen weitgehend "wettergeeignet" gekleidet sind und sich z.B. nicht wegen nackter Bauchnabel oder anderer Körperteile im Winter u.U. lebensbedrohliche Erkrankungen einfangen, die ev. lebenslange gesundheitliche Folgen haben können. Bisherige Kleiderordnungen dazu hat kaum eine Schule konsequent durchsetzen können.
Sicher kann man sagen, die eigentlichen Ursachen behebt das nicht - Tatsache aber ist doch, das auf absehbare Zeit keine andere Lösung für o.g. Probleme in Aussicht steht.
Ich bin auch kein Fan von Uniformen, eine einheitliche Schulkleidung halte ich für merklich vorteilhafter als sie potentielle Nachteile bringen könnte.
Wenn das jemand anders sieht, würden mich seine Argumente schon interessieren...
Re: Brauchen wir noch Kirchtürme oder Minarette?
Sicher!niels hat geschrieben: hat auch seine Vorteile, z.B. ziehst auch Du Dir sicher möglichst immer zwei gleiche statt zwei verschiedene Schuhmodelle an, oder?
Aber auch den Nachteil, sich gut anziehen, Geschmack ... wird nicht geübt.
Welche Rolle Kleidung spielt, ist nicht zuletzt eine Frage der Erziehung. Man kann im Leben nicht mit allem mithalten und muss es auch nicht. Auch Solidarität mit Armen und Schwachen, sollte nach meiner Meinung ein Erziehungsziel sein.
Hilft dabei die Schuluniform oder vertagt sie nur das Problem?
Sollte jede Schule eine eigene Schuluniform haben, sind so die Schüler der „feindlichen Schule“ schnell auszumachen. D.h. auch dies kann zu Problemen führen.
Was die Burka betrifft, ich weiß nicht, ob überhaupt jemand verstehen konnte, weshalb die Schülerinnen das taten:
http://www.wdr.de/themen/politik/nrw02/ ... ndex.jhtmlMitschüler erzählen, eines der Mädchen habe sich "wie eine Deutsche und sehr sportlich" gekleidet, das andere Kopftuch getragen, aber nicht das Gesicht verhüllt. Nach den Osterferien jedoch kamen am Montag (24.04.06) beide plötzlich in der Burka, dem muslimischen Ganzkörpergewand, zur Schule.
Die Burka ist nicht die typische Kleidung der Frauen im Islam, sondern ein extremer Sonderfall. http://de.wikipedia.org/wiki/Burka
Für türkische Frauen ist das Kopftuch üblich. Viele Frauen in der Türkei tragen das Kopftuch heute nicht mehr.
Bei Burka denke ich zuerst an Afghanistan und die Taliban, die nicht nur die Burka den Frauen verordneten, sondern auch Schulbildung für Frauen und Mädchen verboten. So gesehen wäre ein Burka-Problem, sofern wir das wirklich hätten, nicht durch Schuluniformen zu lösen.
Übrigens in der nnz-online lief eine Umfrage:
http://www.nnz-online.de/news/umfrage_l ... 220&Step=0
In Nordhausen gibt es ein Gebäude, welches als Moschee genutzt wird.Ein Minarett in Nordhausen? Wie würden Sie entscheiden?
Ja 12.4%
Nein 80.1%
Ist mir egal 7.5%
Die Umfrage lief vom 09. Dezember 2009 bis zum 16. Dezember 2009.
Es wurden 720 abgegeben.
Grüße
Christel
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Brauchen wir noch Kirchtürme oder Minarette?
Eine individuelle Erziehung konnte und kann wohl keine Schule bieten, weshalb immer wieder Schüler mit entsprechenden Problemen zu kämpfen haben ohne auf Hilfe hoffen zu können. So jedenfalls die Realität.Welche Rolle Kleidung spielt, ist nicht zuletzt eine Frage der Erziehung. Man kann im Leben nicht mit allem mithalten und muss es auch nicht. Auch Solidarität mit Armen und Schwachen, sollte nach meiner Meinung ein Erziehungsziel sein.
Hilft dabei die Schuluniform oder vertagt sie nur das Problem?
Das ist Quark, denn der Großteil der Afghanen und einiger anderer (angeblich) islamischen Religionen können nicht zu "Extremen" gezählt werden - extrem ist es lediglich in den Ländern, wo es weniger gesehen wird.Die Burka ist nicht die typische Kleidung der Frauen im Islam, sondern ein extremer Sonderfall. http://de.wikipedia.org/wiki/Burka
Ich rede schließlich nicht von "Schuluniformen für Afghanistan" sondern deutsche Schulen - wobei Schuluniformen auch dort sicher einige Vorteile zu bieten hätten...Bei Burka denke ich zuerst an Afghanistan und die Taliban, die nicht nur die Burka den Frauen verordneten, sondern auch Schulbildung für Frauen und Mädchen verboten. So gesehen wäre ein Burka-Problem, sofern wir das wirklich hätten, nicht durch Schuluniformen zu lösen.
Diese Aussage ist widersprüchlich - wäre es tatsächlich "üblich", würde es auch getragen, andernfalls ist es wohl "weniger" üblich.Für türkische Frauen ist das Kopftuch üblich. Viele Frauen in der Türkei tragen das Kopftuch heute nicht mehr.
Was für einen Turm wünschen Sie sich Nordhäuser:Ein Minarett in Nordhausen? Wie würden Sie entscheiden?
- einen Kirchturm: x%
- ein Minarett: y%
- einen Schornstein: z%
- ein Riesenrad: ...%
Die Meinung scheint doch vorrangig von der vorhandenen Bevölkerung abzuhängen - wären es hauptsächlich Industrielle, die dort ihre eigenen Betriebe fahren, würde der Schornstein vielleicht sogar gewinnen, leute, die von Rummel & Co. leben, wären für das Riesenrad. Idiotisch ist alles, denn es scheint immer einen Teil der Menschen zu belästigen, während der Nutzen für die verbleibenden fraglich bzw. aus der Sicht der Gesellschaft insgesamt mehr oder weniger geringfügig bleibt...
Ja, es gibt auch ein Haus für Punks, es gibt Industriebetriebe, Kirchen, einen Mac-Donalds mit Logo-Turm usw. das ist halt so. Vielleicht kommt demnächst auch der örtliche Puff, und möchte aus "Marketingszwecken" einen Riesen-Schwanz in die Landschaft pflanzen (aus Jugendschutzgründen ev. nur "angedeutet")? Wenn man einem von denen einen "hohen Turm" erlaubt, weil er dem wichtig ist, muß man den anderen auch derart hohe Türme erlauben - egal ob nun Kirchturm, Minarett oder Schornstein. Möchte man das nicht in bestimmten Bauarealen, muß man es allen verbieten. Die Flugsicherheit müssen eh alle einhalten, wenn sie eine bestimmte Höhe überschreiten.In Nordhausen gibt es ein Gebäude, welches als Moschee genutzt wird
Ist doch ganz einfach, oder?
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