Was Gotteslästerer erwartet

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Heinrich5

Was Gotteslästerer erwartet

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Wollen wir das hier bei uns auch?

Unter staatlicher Organisation gehen im Iran hunderttausende Menschen auf die Straßen und verdammen die Opposition.

Sie verlangen die Erlaubnis, sich an den Teilnehmern der Demonstrationen vom Wochenende zu rächen. Zudem fordern sie die Hinrichtung prominenter Oppositioneller.

Drei Tage nach den blutigen Ausschreitungen zwischen Gegnern der Regierung und Sicherheitskräften mit mindestens acht Toten versammelten sich allein in Teheran zehntausende Regierungsanhänger. Unbestätigten Berichten zufolge wollten sie vor dem Büro von Oppositionsführer Mir Hussein Mussawi in Teheran so lange einen Sitzstreik abhalten, bis der Politiker festgenommen wird.
Die Demonstranten skandierten „Tod Mussawi“ und forderten von der Justiz, ihnen zu erlauben, sich an Oppositionsanhängern zu rächen, weil sie durch ihre Proteste anlässlich der Aschura-Feiern am vorigen Sonntag dieses heilige Fest entweiht hätten.
Es müsse einen Unterschied geben zwischen der „Partei Gottes“ und der „Partei des Teufels“, sagte Ayatollah Mehdi Aalamolhoda, ein Anhänger Ahmadinedschads, in seiner Rede bei der zentralen Veranstaltung in Teheran.

Jene, die das islamische System untergraben würden und islamische Werte beleidigten, seien Feinde Gottes.

Er rief die Justiz auf, den Oppositionsführern eine Frist zu setzen, um Reue zu zeigen für ihr „gotteslästerliches Tun“.
Andernfalls müssten sie als Feinde Gottes gebrandmarkt werden und die Konsequenzen tragen.

Daraufhin brüllte die Menge: „Mussawi und (Oppositionspolitiker Mehdi) Karrubi müssen hingerichtet werden.“

Quelle:
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... weltbewegt
niels
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Re: Was Gotteslästerer erwartet

Ungelesener Beitrag von niels »

ja, Heinrich,
aber was will man denn von - um es mit den Worten und in Gedenken unseres leider dafür bereits ermordeten Autors Theo van Gogh zu sagen : "degenerierten Ziegenf*****" auch anderes erwarten?

Was wollen diese "übergebildeten-Großstadt-Iraner" denn? Auch ohne Wahlbetrug hätte Ahmad' seine letzte Wahl immer noch haushoch gewonnen - dank der Prasselköppe "vom Lande". Gerade im momentanen demokratischen Eifer hätten die Demonstranten besser überlegen sollen, wo das eigentliche Problem liegt.

Der Gegenkanditat wäre m.E. kaum eine bessere Wahl gewesen, denn die eigentlichen Fäden ziehen dort eh Mullahs und Muftis, die den Leuten Wasser predigen, Alkoholverkauf mit bis zu Todesstrafe ahnden und selbst für fette Whiskey- und Wodkaparties hinter verschlossenen Türen mittlerweile bis nach Europa bekannt sind. Seit der großen religiösen Revolution gilt Demokratie als westlicher Schnickschnack, der lediglich die "gottgemachte" Sharia beleidigen soll.

Wer demonstiert da eigentlich gegen wen und vor allem gegen was? Ich denke das müssen die meisten Iraner erst noch rausbekommen - hoffen wir mal, das vorher dort niemand auf die Idee kommt "Nuclear-Football" zu spielen...
Heinrich5

Re: Was Gotteslästerer erwartet

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Die Situation im Iran erinnert mich an die Reaktion der deutschen Faschisten auf die Frage Goebbels: „Wollt ihr den totalen Krieg?“
Die Menschen, die heute im Iran auf den Straßen herumlaufen um die Opposition zu lynchen, sind auch nichts weiter als religiös motivierter und aufgehetzter Faschisten-Mob.
Wenn Araber Araber töten, Muslime Muslime umbringen, scheint dies niemanden in Europa sonderlich aufzuregen.
Dabei werden unvergleichlich mehr arabische und muslimische Menschen von Arabern und Muslimen ermordet, verfolgt, gefoltert und gedemütigt als von Nicht-Arabern und Nicht-Muslimen.
Beispiel Sudan: Dort lässt eine arabische Regierung die muslimisch-afrikanische Bevölkerung der Provinz Darfur massakrieren und vertreiben. Unter der Herrschaft des sudanesischen Diktators Omar-Hassan al-Bashir sind seit 1989 in kriegerischen Auseinandersetzungen an die zweieinhalb Millionen Menschen umgekommen. Jetzt blockiert das Regime mit chinesischer Rückendeckung die Entsendung einer handlungsfähigen UN-Friedenstruppe.
Erinnert sei dabei auch an den Vertreter des Sudan auf der letzten Klimakonferenz, welcher die europäischen Industrienationen des „Holocaust“ an Afrikanern bezichtigte.
Auch Amerikaner und Europäer haben dem Völkermord im Sudan und im Kongo lange genug untätig zugesehen. Schlimm genug, aber es ist bezeichnend, dass es in der arabischen Welt deshalb keinen Wutausbruch gab, und dass kein muslimisches Land Sondersitzungen der UN verlangt, um dieses Abschlachten von Muslimen im Sudan zu verdammen.
Ein anderes Beispiel: Irak. Hoch schlugen weltweit die Wellen der Empörung, als Bilder von dem Misshandlungen und Erniedrigungen von Gefangenen durch US-Wächter in Abu Ghraib publik wurden. Doch heute wird, nunmehr unter irakischer Regie, in den Knästen Iraks gefoltert und gequält fast wie zu Zeiten Saddam Husseins. Das ist allerdings auch kein Ruhmesblatt für die USA, sind sie doch in den Irak einmarschiert, um solche Zustände unmöglich zu machen. Doch wo sind jetzt die arabischen Regierungen und muslimischen Organisationen sowie ihre westlichen Unterstützer, die aufbegehren, weil sie diese Demütigung von Muslimen nicht ertragen können?

Fast täglich werden in Bagdad Dutzende wehrloser Menschen willkürlich in die Luft gesprengt, erschossen oder zu Tode gequält. Die Mörder sind nicht nur islamistische Fundamentalisten, die angeblich die US-Besatzung bekämpfen, es sind auch sunnitische und schiitische Todesschwadronen, die unter Angehörigen der jeweils anderen Religionsgruppe Blutbäder anrichten. Doch Muslime, die von Muslimen ermordet werden, haben offenbar keine Lobby. Getötete und unterdrückte Muslime zählen für die Weltöffentlichkeit nicht, so lange man sie nicht als Opfer eines Kampfs der Kulturen zwischen dem Westen und dem Islam verbuchen kann.
hoffen wir mal, das vorher dort niemand auf die Idee kommt "Nuclear-Football" zu spielen...
Ich kann die Israelis verstehen, welche nicht darauf hoffen, sondern dem zuvorkommen wollen. Unter diesem irren fanatisiertem Präsidenten ist die Existens Israels bedroht. Der würde, wie Hitler, sein ganzes Volk mit ins Verderben stürzen, ohne Rücksicht auf Verluste und diese Verluste würden dann ungeheuerlich sein.
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Re: Was Gotteslästerer erwartet

Ungelesener Beitrag von niels »

...diesem irren, fanatisiertem Präsident...
Welchen der Präsidenten meinst Du von beiden - den vom Iran oder den israelischen? Für äußerst gefährlich halte ich beide, wobei ich den israelischen Kollegen eher als gefährlichen Diplomaten, den Iraner dafür als gefährlichen Despoten sehe.

Aber oft wird vergessen, das beide nur Marionetten sind - der eine die extremer ("radikal-religiöser") Volksgruppen Israels, der andere die der im Iran weitaus mächtigeren Religionsführern.

"Dem anderen zuvorkommen" spielt beim "Nuclear-Footbal-Spiel" wahrscheinlich kaum eine Rolle, da wohl die gesamte Weltbevölkerung unmittelbar oder sekundär betroffen wäre. "Gewinner" gäbe es keine.

Allerdings glaube ich kaum, das die Iraner jemals Israel tatsächlich angreifen und es "auszulöschen" versuchen werden. Iran braucht seinen "großen Feind" wie der Fisch das Wasser, das wissen auch die Mullahs. Die esxtrem schlechte Versorgunssituation wie die prekäre Haushaltslage durch unsinnigste Subventionen im Iran braucht ja eine "Ursache", die lt. den Revolutionsführern allein Israel ist. Gäbe es Israel nicht mehr, müsste die Regierung für die für jeden Iraner offensichtlichen Probleme selbst einstehen - ein anderer "ebenbürtiger Feind des Islams" findet sich ja kaum auf Planet Erde.

Ein unkalkulierbares "Restrisiko" für die gesamte Weltbevölkerung bleibt dennoch, denn wie Göthe schon in Faust schrieb: "die ich rief die Geister, werd ich nun nicht los"...

Der soziohistorisch eigentlich schon lange überholte Islam - vor allem die extremeren "Gottesstaaten" bis hin zum Terrorismus - entwickelte sich bisher und trägt sich heute doch hauptsächlich über Erlöse aus Erdölvorkommen (d.h. durch Geld aus der "ersten Welt", mittlerweile auch China & Co.) so erfolgreich. Das Öl aber ist irgendwann alle und die Preise wachsen - entgegen manchen Erwartungen noch kurz vor der Finanzkrise - doch "nicht unermeßlich in den Himmel".

Als Europäer können wir daraus nur einen Schluß ziehen: Wir sollten uns so schnell wie möglich unabhängig vom Erdöl machen und die Entwicklung neuer umweltfreundliche Technologien vorantreiben, die recht sicher auch andere Völker / Länder gern haben möchten, weil dann kein teures Öl mehr gekauft werden muß. Damit schlagen wir gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe...


Cheers,


Niels.
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Re: Was Gotteslästerer erwartet

Ungelesener Beitrag von Christel »

Hallo Heinrich,

ich finde sowohl die Themenüberschrift merkwürdig, als auch die Frage
Heinrich5 hat geschrieben:Wollen wir das hier bei uns auch?
Die Themenüberschrift, weil der Vorwurf „Gotteslästerung“ im Iran, nicht Tatbestand, sondern Vorwand ist, die Opposition zu unterdrücken.
Die Frage „Wollen wir das hier bei uns auch?“ schürt Ängste. Es unterstellt, dass wir dieses Problem auch bekommen könnten, was nicht der Fall ist.

Dem interkulturellem Dialog in unserem Land ist Deine Darbietung nicht förderlich.

Grüße
Christel
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Was Gotteslästerer erwartet

Ungelesener Beitrag von niels »

Religion war und ist einer der häufigsten Vorwände, wenn es um Gewaltpolitik - also nicht Demokratie - geht. Gerade vor den unteren Bildungsschichten lässt sich mit Glaube so ziemlich jede Sauerei verkaufen - dabei ist unerheblich, ob es sich um den Glauben an das Böse Israel oder den guten Allah handelt.

In Europa haben wir in den letzten hundert Jahren den Einfluß der Kirche oder des Glaubens auf die Machtpolitik zum Glück schon recht weit zurückdrängen können. Aber nicht allzu weit früher sah es hier doch recht weit ähnlich aus. Selbst der Glaube an Adolf Hitler und die Rassenlehre war nicht weit weg davon - ähnlich auch der Glaube an Lenin und den Kommunismus.

Unsere Demokratie und humanistischer Rechtsstaat ist also noch sehr jung, noch lange nicht "perfekt" und könnte - angesichts der heutigen lokalen wie globalen Entwicklungen - vielleicht ins Wanken geraten. Schaut man sich z.B. die geistige Radikalisierung vieler Christen in den USA an, kann man schon "Rückschritte" in der Entwicklung erkennen (oder stattdessen, das wir noch gar nicht so weit sind, wir wir angenommen haben).

Deshalb müssen wir gut aufpassen. Ich denke in diese Richtung wollte Heinrich5 auch mit seinem Topic - wissen und darlegen kann er es natürlich nur selbst.
Christel
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Re: Was Gotteslästerer erwartet

Ungelesener Beitrag von Christel »

Unsere Demokratie, lieber Niels, ist nicht zuletzt aus dem Christentum geboren und basiert auf diesem.
Die Demokratie war in Deutschland recht jung als Hitler kam.
niels hat geschrieben:In Europa haben wir in den letzten hundert Jahren den Einfluß der Kirche oder des Glaubens auf die Machtpolitik zum Glück schon recht weit zurückdrängen können.
Hitler bekämpfte erfolgreich die Kirche. Das Konkordat hielt er nie ein. Für die Enzyklika „Mit brennender Sorge“ rächte er sich bitter...
Auch unter Führung, der vor ca. 20 Jahren hier regierenden atheistischen Partei, hatte die Kirche keinen Einfluss. Ihr Einfluss wurde durch Maßnahmen wie Jugendweihe... weiter erfolgreich zurückgedrängt.

Der Einfluss des christlichen Glaubens wurde zurückgedrängt, die Demokratie durch Diktaturen ersetzt. Wirklich, recht erfolgreich in den letzten hundert Jahren.

Grüße
Christel
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Heinrich5

Re: Was Gotteslästerer erwartet

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel;
….ich finde sowohl die Themenüberschrift merkwürdig, als auch die Frage
Wollen wir das hier bei uns auch? Die Themenüberschrift, weil der Vorwurf „Gotteslästerung“ im Iran, nicht Tatbestand, sondern Vorwand ist, die Opposition zu unterdrücken. Die Frage „Wollen wir das hier bei uns auch?“ schürt Ängste. Es unterstellt, dass wir dieses Problem auch bekommen könnten, was nicht der Fall ist.
Dem interkulturellem Dialog in unserem Land ist Deine Darbietung nicht förderlich.
Wie sieht es Ayatollah Mehdi Aalamolhoda selbst:
Jene, die das islamische System untergraben würden und islamische Werte beleidigten, seien Feinde Gottes. Er rief die Justiz auf, den Oppositionsführern eine Frist zu setzen, um Reue zu zeigen für ihr „gotteslästerliches Tun“. Andernfalls müssten sie als Feinde Gottes gebrandmarkt werden und die Konsequenzen tragen.
Daraufhin brüllte die Menge: „Mussawi und (Oppositionspolitiker Mehdi) Karrubi müssen hingerichtet werden.“
Dem wahren Gesicht des Islam begegnet man nicht auf der deutschen Islamkonferenz. Man begegnet ihm in Ländern wie Iran, Irak, Afghanistan, Pakistan und den arabischen Ländern. Dieser Islam richtet sich gegen alle, die nicht nach den Regeln des Koran leben - gegen Demokraten, gegen Religionsbefreite (Atheisten) und vor allem gegen Frauen. Und die Welt schaut wie paralysiert zu.

Auch wenn die meisten Muslime es nicht wahrhaben wollen, der Terror kommt aus dem Herzen des Islam, er kommt direkt aus dem Koran. Er richtet sich gegen alle, die nicht nach den Regeln des Koran leben und handeln, also gegen Demokraten, abendländisch inspirierte Denker und Wissenschaftler, gegen Agnostiker und Atheisten (Religionsbefreite, so nenne ich sie).
Und er richtet sich vor allem gegen Frauen. Er ist Handwerk des männerbündischen Islam, der mit aller Macht verhindern möchte, dass Frauen gleichberechtigt werden und ihre Jahrhunderte lange Unterjochung ein Ende findet.
Dieser Islam hat einen Weltkrieg angefangen. Doch die Welt tut so, als wüsste sie immer noch nichts davon. Für viele Zeitgenossen schlagen weit hinten in der Türkei, die Völker aufeinander ein. Es gibt in unserer vernetzten Welt aber kein „weit hinten“ mehr. Sondern nur noch ein „draußen vor der Tür“. Der Totalitarismus der Taliban und der muslimischen Terrorzellen ist wahrscheinlich schlimmer als der Faschismus, denn er ist nicht das Ergebnis eines Zivilisationsprozesses. Er entsteht in einem Raum, in dem nichts mehr an zivilisatorischen Fortschritt erinnert.
Es wäre die Aufgabe jener Muslime, die in ihrer Religion mehr sehen als einen Entwurf für Barbarei. Sie müssen gegen die Barbaren aus den eigenen Reihen entschlossen und mit entschiedener Härte vorgehen. Doch sie tun es, wenn überhaupt, dann nur halbherzig.
Der Islam habe mit Terror nichts zu tun, meint zum Beispiel der türkische Ministerpräsident Erdogan. Andere politische Machthaber überbieten sich nach jedem Terrorakt im Verfassen von Beileidstelegrammen. Geradezu grotesk ist die Situation in Saudi-Arabien. Das Königreich zittert vor den Terroristen, die es selber in die Welt gesetzt hat.

Der geistige Verfall und die Unfähigkeit mit der Moderne zu kommunizieren haben zum Jetztzustand des Islam geführt. Es erfordert ein aufeinander abgestimmtes Handeln aller vernünftigen Kräfte. Der Terror hat sich global vernetzt. Die Islamisierung in Europa, auch in Deutschland, nimmt zu. Der gesunde Menschenverstand in der islamischen Welt müsste sich gegen den verblendeten Hass der Fanatiker auflehnen. Doch der Hass greift immer mehr auf die Massen über. Schlimmer noch: mancher illegitime Herrscher verbündet sich mit dem Hass, um seinen Thron zu sichern. Dabei üben sich die meisten Muslime weiterhin nur in Rhetorik. Der entscheidenden Frage, ob aus ihrer Religion eine Zivilisation erwachsen kann, weichen sie aus.

Dieses Verhalten hat sicherlich psychologische Ursachen. Man fühlt sich dem Westen gegenüber unterlegen, gedemütigt und verraten. Doch die politischen Konsequenzen dieser Psychose sind verheerend. Sie spielen jenen Kräften in die Hände, die den Terror anfachen, um das Chaos in der islamischen Welt zu vergrößern. Die Gewaltspirale spielt jenen Kräften in die Hände, die den Terror anfachen und verhindert vor allem eines: die Etablierung demokratischer, rechtstaatlicher Systeme. Armut und Korruption dagegen finden optimale Bedingungen um zu Gedeihen. Ein Teufelskreis. Dieser Teufelskreis müsste gebrochen werden, durch das Engagement der freien Welt und durch militärisches Engagement, weil es anders nicht geht.
Wer in Afghanistan die Taliban bekämpft, kann nicht so tun, als ginge ihn Pakistan nichts an. Die freie Welt aber schaut wie paralysiert zu. Viel Häme gab und gibt es in Europa, was die amerikanische Irak- und AfghanistanPolitik anbelangt. Wenn es um Kritik geht, können die Europäer von niemandem übertroffen werden.
Letztes Beispiel dafür war die Neujahrsansprache der evangelischen Bischöfin Käsmann in der Dresdner Frauenkirche. In Deutschland findet eine schleichende Islamisierung statt und Staat und Kirchen sehen wegf.

An eigenen Ideen und Politikkonzepten fehlt es bei uns nach wie vor. Europäische Politik gegenüber dem muslimischen Terror erschöpft sich in der Demontage jeglichen effektiven Handelns. Verhandeln wollen einige, mit Hamas, mit Taliban. Atomreaktoren an Gaddafi, dem saudischen König wird der rote Teppich ausgerollt. Schließlich geht es um Petrodollars. Der Westen merkt gar nicht, wie sehr er sich selbst auflöst. Die Islamterroristen erringen einen Sieg nach der anderen.

Zitat Christel:
Unsere Demokratie, lieber Niels, ist nicht zuletzt aus dem Christentum geboren und basiert auf diesem.
Das ist mir vollkommen Neu. Die Demokratie wurde schon durch die alten Griechen eingeführt, weil sie entdeckt hatten, dass Demokratie die Antwort auf die Frage ist, wie es der Politik gelingen kann auch die Herrschaft selbst zum Gegenstand von Politik zu machen. Aufgrund der Unzufriedenheit breiter Bevölkerungsschichten im griechischen Mutterland im 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. und des Vorhandenseins unabhängigen und öffentlichen politischen Denkens, kam es zum Beginn der Demokratie, in der die Bürger in Athen die Möglichkeit bekamen, in einer auf breiteren Schichten basierenden politischen Ordnung mitzuwirken.
Das Christentum war aber seit seinem Entstehen, 700 Jahre nach Beginn der Demokratie, noch weitere 1800 Jahre, also bis in unsere Neuzeit, von Demokratie weit entfernt. Da musste erst die französische Revolution und danach noch Napoleon kommen, bis das Christentum Demokratie überhaupt erst einmal zur Kenntnis nahm.

Gruß, Heinrich5
Heinrich5

Re: Was Gotteslästerer erwartet

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Passend zum Thema
Mordanschlag auf Mohammed-Karikaturisten 2. Januar 2010,

Ein Mann mit Verbindung zu islamischen Terroristen hat den wegen seiner Karikaturen des Propheten Mohammed bekannten dänischen Zeichner Kurt Westergaard mit einer Axt bedroht.
Wie die Polizei mitteilte, drang der in Dänemark lebende Somalier mit einem Messer und einer Axt bewaffnet in das Haus ein. Westergaard, der mit seinen Karikaturen des Propheten Mohammed den Zorn in der muslimischen Welt auf sich gezogen hatte, rettete sich nach eigenen Angaben in ein sicheres Zimmer, von wo er die Polizei alarmierte. Der Mann habe versucht, die Tür einzuschlagen, sagte der 74-jährige Westergaard der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau. Dabei habe ihn der Angreifer in gebrochenem Dänisch beleidigt. Zu dem Zeitpunkt habe sich auch seine fünfjährige Enkelin in dem Haus befunden.
Der dänische Geheimdienst PET sprach von einem terroristischen Hintergrund der Tat. Der Angreifer habe enge Verbindung zu der radikalislamischen somalischen Shebab-Miliz sowie Kontakte zum Terrornetzwerk al-Qaida gehabt, heißt es in einer Erklärung. Der Mann sei Teil einer dänischen Terrorzelle, die seit Langem vom Geheimdienst überwacht wird.
Die Veröffentlichung von insgesamt zwölf Mohammed-Karikaturen von Westergaard in der Zeitung „Jyllands Posten“ hatte im September 2005 in der muslimischen Welt eine Welle der Empörung ausgelöst. In zahlreichen islamisch geprägten Ländern gab es heftige Proteste und Boykottaufrufe gegen Dänemark. Westergaard erhielt Morddrohungen und steht seitdem unter Polizeischutz. Anfang 2008 nahm die dänische Polizei zwei muslimische Männer fest, die einen Anschlag auf Westergaard geplant haben sollen.

http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... nl_Politik
niels
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Re: Was Gotteslästerer erwartet

Ungelesener Beitrag von niels »

ja,
war ja vor nicht allzu langer Zeit auch in Europa üblich. Allerdings wurde man hier schon ohne Gott selbst beleidigt zu haben als solcher bzw. "Ketzer" gefoltert und auf's Übelste dahingemetzelt. Grund konnte schon die Kritik an einem Religionsbeamten, der Institution Kirche oder von ihr besetzter Machtpositionen sein. Manchmal reichte auch schon die Beschäftigung mit Naturwissenschaften aus den Kopf zu verlieren.

Allerdings sind die heutigen Schlächter einzelne Terroristen oder Extremistengruppen, die nicht den Islam weithin anerkann vertreten - in Europa war es die herrschende Obrigkeit, der die Kirche obenanstand.
Josef
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Re: Was Gotteslästerer erwartet

Ungelesener Beitrag von Josef »

Dies sind für mich die interessantesten Beiträge bisher.
Da kann man nur lernen !
Übrigens Nils,
während der ganzen Ketzerzeit kamen - leider - genauso viele Menschen grausam zu Tode
wie AN EINEM TAG im 30jährigen Krieg.

Josef
liest z.z. "Nathan der Weise" - Geschenk vom Christkind :D
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Re: Was Gotteslästerer erwartet

Ungelesener Beitrag von niels »

@Josef,
ich denke es macht wenig Sinn, die Zahl der Toten (oder gar die mathematische Ableitung über die Zeit - den "Totendurchsatz") zwischen verschiedenen Greueln, Mördereien und Völkerberbrechen zu vergleichen um daraus vielleicht noch Schlüsse zu ziehen, welcher den der "bessere" von beiden sei.

Ich weiß zwar nicht, was Du unter "Ketzerzeit" verstehst, aber ich weiß das Religion - bisher wohl hauptsächlich die christliche (wobei der Islam aufzuholen scheint) - viel Tod, Ungerechtigkeit und Leid über die Menschen brachte - auch wenn es sicher auch einige "menschenfreundlichere" Taten weniger gab, die meist aus niederen Kreisen (Bettelmönche, Schwestern usw. in Hospitzen usw.) - zu denen es der Religion aber auch nicht zwingend bedurft hätte. Die "heilige Inquisition" war nur eine der Maßnahmen und nur ein Beispiel für deren perfiden Machtinstrumente.
Niels.

(Eichsfeld-Foren Admin)
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Heinrich5

Re: Was Gotteslästerer erwartet

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Neueste Meldung der ARD Tagesschau-Sendung. Stand: Heute 08.01.2010 08:43 Uhr

Eine Gotteslästerung ist es offensichtlich auch, wenn Nicht-Muslime das Wort „Allah“ in den Mund nehmen oder in einer nichtmuslimischen Zeitung abdrucken.

Mit den Freitagsgebeten in den Moscheen in Malaysia haben Proteste gegen die Verwendung des Wortes Allah durch Nicht-Muslime begonnen. Radikale islamische Gruppen hatten dazu aufgerufen, nachdem das Oberste Gericht des Landes der katholischen Wochenzeitung "Herald" den Abdruck des Wortes Allah erlaubt hatte.

Die Islambehörde und viele Muslime in Malaysia sind der Auffassung, Allah sei der Gott der Muslime, und die Verwendung des Wortes durch Angehörige anderer Glaubensgemeinschaften könne zur Verwirrung führen.

"Man kann doch nicht ein Gericht über Gott entscheiden lassen"

In der vergangenen Nacht wurde ein Brandanschlag auf eine Kirche in Kuala Lumpur verübt. Das Gotteshaus in einem Wohngebiet brannte weitgehend aus. Wenige Stunden später wurden zwei weitere Kirchen angegriffen, an einer entstand Sachschaden.

Der Generalstaatsanwalt hatte im Auftrag der Regierung eine vorläufige Aussetzung der Entscheidung des Obersten Gerichts erwirkt. Bis zur endgültigen gerichtlichen Klärung bleibt der Abdruck des Wortes Allah in der katholischen Zeitung "Herald" verboten.

Doch auch Hindus und Sikhs in Malaysia verwenden das Wort Allah in ihren Gebeten und Mantras. Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften in Malaysia verwiesen darauf, dass in der Nationalhymne das Wort Allah von allen Staatsbürgern gesungen werde, egal welcher Religion oder ethnischen Gruppe sie angehörten.

Somit ist es auch eine Gotteslästerung, wenn nichtmuslimische Malayen ihre Nationalhymne mitsingen.

Quelle:
http://www.tagesschau.de/ausland/malaysia114.html


Der Jura-Professor Shad Saleem Faruqui von der Technischen Universität Mara in Kuala Lumpur sieht im Gebrauch des Wortes Allah in einer christlichen Zeitung eine Provokation. Allah werde immer mit dem Islam in Verbindung gebracht.
Die katholische Zeitung "Herald" ist nicht als einzige Publikation von dem Streit um das Wort Allah betroffen. Tausende Bibeln und christliche CDs aus Indonesien, in denen Allah als Übersetzung für Gott verwendet wurde, waren von den Behörden konfisziert worden. Die Gerichtsentscheidung in diesen beiden Fällen steht noch aus.

http://www.tagesschau.de/ausland/malaysia110.html
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Re: Was Gotteslästerer erwartet

Ungelesener Beitrag von niels »

ja,
Gottglaube erinnert schon oft an Kindergarten - "bääätsch, das ist aber mein Göttchen"...

Über Kindergartenstreitereien kann tatsächlich kein Gericht entscheiden - die Beteiligten sind ja auch nicht mündig...

Interessant ist, schon, was so manch sich selbst als "besten Kumpel" oder auch "besten Kenner" des - ob nun mit "Gott, God, got, Götze oder halt Allah" benannten - imaginären Alphamännchens anmaßen und was sie alles behaupten, was der imaginäre Alpha angeblich so alles vom Menschen wolle, erwarte und meine.

Der Tod einer jeden die Menscheit in eine "bessere Welt" führen wollende Idee sind die, die meinen besser als andere zu wissen, was der Gründer der Idee "eigentlich wollte" bzw. meinte (womit daraus eine "Glaubensinstitution" wird) - obgleich bisher niemand von denen den jeweiligen Propheten oder gar "Gott persönlich" auch nur einmal gesehen oder gesprochen hätte.

Diejenigen, den momentan den Islam für Machtpolitik und persönlichen Klüngel ge- oder mißbrauchen sind damit ebenso auf dem Holzweg wie die in anderen Religionen und Kulturen. Vor allem aber wollen Sie Haß und Angst zwischen den Kulturen säen, womit ihr persönlicher Einfluß wächst. Wir wären oder sind selten blöd, wenn wir uns dadurch beeindrucken lassen oder gar noch wie von denen gewünscht reagieren.

Momentan habe ich aber eher den Eindruck, in der westlichen Welt spielen Politiker wie Kirche diesen Bauernfängern liebend gern in die Hände und auf jedes Knöpfchen, auf das jemand dieser Idioten drückt, wird brav wie beabsichtigt reagiert.

Das Ziel Haß und Angst zu säen und unsere Bürgerrechte zu zerstören haben sie jedenfalls schon weit erreichen können.

Das in Malaysia - einem asiatischen Land mit einiger muslimischer Bevölkerung - ein hohes Gricht solch ein Urteil fällt, zeigt doch, das man sich dort nicht beeindrucken lassen wollte - das man es nun dennoch zu tun scheint, liegt (hoffentlich) daran, das man über ein ordentliches Verfahren eine saubere Entscheidung und starke Basis für das Urteil haben möchte um damit möglichen angestifteten Unruhen klar entgegentreten zu können. Mal schaun...

Aber mit "Islam" hat das alles relativ wenig zu tun. Die malayische "Islambehörde" vertritt nicht den Islam - hier geht es vielmehr um innenpolitische Machtränke sowie einem scheinbaren "Wettbewerb" mit anderen Religionsbehörden in anderen Ländern Asiens und weltweit - jeder möchte am "islamischsten" sein.

In der katholischen Kirche wäre das so nicht denkbar, da die über jahrtausende mit fast immer härtester Hand unter exklusiv-zentraler Kontrolle - des Vatikans bzw. der Person Papst - betrieben wurde und wird (dafür aber bei den vom Vatikan unabhängigen Christengruppierungen, die aber weniger Bedeutung erreichen konnten, schon wegen den "Gegenmaßnahmen" des Vatikans gegen "Abkömmlinge"). Der Papst bestimmt, welche Behörde, welche Gruppierung "dazugehört", mehr oder weniger Einfluß bekommt.

Wer "ungemütlich" wird, wird exkommuniziert - früher sogar als "vogelfrei" entrechtet. Dennoch steht hinter den meisten aktuellen sog. "islamistischen Strömungen" hauptsächlich das Öl der saudischen Obergurus, die in den Ländern mit Geld und politischen Zusagen an deren "Führer" kräftig "mitmischen" und per Islam ihren Einfluß ausweiten wollen. Selbst Bin Laden war ja mal Zögling der Saudis - bis der stattdessen "eigene Wege" ging.

Den meist erheblich ärmeren Ländern kommt das häufig gelegen, denn neben Geld versprechen sie sich mehr politisches (Gegen-)Gewicht zu Europa bzw. den USA. Der Islam ist - wie in jeder Religionsistitution mit Machtambition - Mittel zum Zweck.

Und der Zweck heiligt bekanntlich jedes Mittel - im wahrsten Sinne des Wortes.

Länder wie Indien, Malaysia - aber auch Pakistan ist eigentlich nie wirklich "islamisches Land" gewesen - haben derzeit die härtesten Proben gegen mehr oder weniger zwanghafte Religionisierungsambitionen irgendwelcher machtgeiler Leute / Gruppen zu bestehen und ihre eigentliche Verfassung gegen die Bestrebungen zu verteidigen.

Andere Länder hatten zwar auch eine islamische Vergangenheit (Marokko, Tunesien, Nigeria, Sudan, Ägypten u.a.) - aber seit Jahrzehnten oder länger recht "moderne" Verfassungen - gehen momentan mehr oder weniger Schritte "rückwärts" in eine Säkularisierung der Gesellschaft durch den Staat.

Dort hört man häufig in den Lokalnachrichten, das sich der Präsident, der König oder was auch immer regelmäßig mit den "neuen Freunden" in Saudi-Arabien trifft, diesen den Hof macht und auch fast jedesmal das man die Zusammenarbeit " beider muslimischer Länder noch viel enger gestalten wolle". Angesichts der Tatsache, das die Zahl der Muslime in den Ländern teilweise unter 50% und weniger liegt, eine schlichte Anmaßung und Ignoranz gegenüber der anderen Bevölkerungshälfte.

Mittlerweile werden Rammadan u.a. Islamische Feste wieder per Gesetz durchgesetzt, was selbstverständlich vorsieht, das ALLE in der Bevölkerung zu fasten haben - es gibt keine offenen Geschäfte und nicht mal Getränke. U.U. prekär, denn auch das Leitungswasser ist ja meist nicht genießbar...

Interessanterweise trifft man zur Fastenzeit im einzigen Mac Donalds im Norden Marokkos zur Mittagszeit hauptsächlich mit schwarzer Burka oder zumindest vollverhüllte - damit offensichtlich islamische - Frauen, kaum aber andere Bevölkerungsgruppen...

Dabei war das lange nicht immer so - Marokkos Könige galten bisher - wie auch ihre Politik - als modern, weltoffen und tolerant. Die Rückschritte sind heute für jeden offen sichtbar, der in die Länder kommt. Im Ausland hört man erstaunlich wenig darüber...

Der junge König sieht im Islam eine "wichtige Stütze der Gesellschaft" und die von ihm halb umgepflügte Altstadt Tangiers wurde in typischer "Disney-Land" Manier mit neuen Hochhäusern bebaut, wie man sie optisch nur aus den Emiraten kennt. Kulturfreier, neureich-protziger "Arabic-Style" halt. Am Strand gibt es dafür eine neugebaute Nachtbar neben der anderen Disco, in welche die sich in ihren ländlichen Orten "eingesperrt" fühlenden Jugendlichen regelmäßig "flüchten", wenn sie denn das Geld dazu haben.

Allerdings sieht man klar, das die Moslems dort am häufigsten und konservativsten sind, wo die Orte am ländlichsten, abgeschnittensten und ärmsten sind - das ist wohl in fast jeder Weltreligion so. Durch die Religion erwarten die sonst weit "unten stehenden" Familien eine Art "gesellschaftliche Aufwertung", die sie anders nur schwer erreichen könnten. Man ist wieder wer, man ist Muslim (religiös...).

Demnach wird alles und jeder, der den Einfluß der Religion im persönlichen (meist dörflichen) Umfeld pusht zum "Heilsbringer" - aus ebensolchem Grund haben die "Land-)Iraner ihren Ahmadinedshad wiedergewählt, während die meisten Städter und Gebildeten ihn nicht mehr wollten.

Das Gegröhle und Machtgebaren nach "außen" - also die Regierung oder andere Länder und Gruppen - ist da lediglich Mittel zum Zweck. "Guckt mal, wie wichtig wir sind". Könnte ebenso aus dem Bayern der Zeit des damaligen Strauß' kommen, der war ziemlich ähnlich drauf - vielleicht auch irgendwann wieder. Vielleicht doch eher aus dem "mittleren Westen" der USA?

Bäh....

Ich habe nur arge Bedenken, das unter diesen religiös-ethnischen Reibereien vor allem die "normalen" Menschen oder Minderheiten am meisten leiden bzw. leiden werden, obgleich die am wenigsten dafür können. Die Betreffenden Religiösen nehmen das ja gern in Kauf und Meinungsfreiheit / Weltsichtfreiheit braucht man eh nur, wenn man nicht dazugehört.

Wer für eine Säkularisierung Deutschlands oder gar der EU ist - egal aus welchem Grund - dem empfehle ich den bewussten Besuch o.g. Länder - mit offenen Augen und Ohren die Folgen zu betrachten.


Cheers,


Niels.
Heinrich5

Re: Was Gotteslästerer erwartet

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Wer für eine Säkularisierung Deutschlands oder gar der EU ist - egal aus welchem Grund - dem empfehle ich den bewussten Besuch o.g. Länder - mit offenen Augen und Ohren die Folgen zu betrachten.
Das ist sicher eine gute Empfehlung für den, der es sich leisten kann. Noch besser wäre aber die Empfehlung:
"Augen und Ohren auf - Mund aber zu" :D , will man bei bester Gesundheit zu Hause wieder ankommen.

Gruß,
Heinrich5
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