Ist der gemeine Urnenpöbel zu blöd für die Demokratie ?

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Josef
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Ist der gemeine Urnenpöbel zu blöd für die Demokratie ?

Ungelesener Beitrag von Josef »

Kürzlich stand in der Tageszeitung ,das der Präsident des Bundesverfassungsgerichtes , Jürgen Papier vor der Einführung von Volksentscheiden auf Bundesebene
G E W A R N T hat.

Allerdings gäbe es auf kommunaler Ebene viele Themen, bei denen sich Bürgerentscheide bewährt hätten.
>> Tolle Sache !!

Abstimmen ob da eventuell eine Gewerbefläche hinkommt, oder über Brenntage - geht wohl grad so.
>>> Ob unsere Söhne nach Afganistan marschieren müssen, Probleme der Zuwanderung, der Währung, Datenschutz, Wahl eines Bundespräsidenten (da wär die Talentdetonation Horst Köhler aber sehr schnell wech vom Fenster) und enorm viele wichtige Sachverhalte - darüber bestimmt die Regierung ; die gefühlten Besitzer dieses Landes !

Laut Grundgesetz ist DAS DEUTSCHE VOLK oberster Suverän dieses Landes.

Josef :roll:
niels
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Re: Ist der gemeine Urnenpöbel zu blöd für die Demokratie ?

Ungelesener Beitrag von niels »

Nach fast 2.000 Jahren Diktatur - erst durch die römisch-katholische Kirche, dann durch die Nazis und für einige noch ganze 40 Jahre SED-Diktatur - dürfte sich mancher Deutsche in der heutigen Demokratie noch als ein "kleines Kind" fühlen (oder sollte es?).

Woher sollen die Menschen es denn gelernt haben? 2.000 Jahre hinterlassen ihre Spuren und selbst unsere heute noch sehr junge Demokratie muß wohl noch ein-zwei Generationen "Freiheitsidee" leben, um Demokratie als erfolgreiches wie faires Regierungskonzept (er-)leben zu können.

Der "gemeine Mensch" war bis dahin immer ein "Nichts", ein "Krümel" in der Hand irgendwelcher machtgeiler Diktatoren oder Playern. Freiheit und eigene Entscheidungsverantwortung muß aber gelernt und Teil der Kultur sein. Kultur aber kann eine Gesellschaft nur sukzessive entwickeln.

Das der Mensch da noch "Anfänger" ist, belegen schon die Gruppen und Stimmen derer, die sich nach ihren "glüücklichen Sklavenzeiten" zurücksehnen - denn:

"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit"

Der Weg wird sicher auch weiterhin nicht immer einfach, aber wir sollten uns von ihm keinesfalls zugunsten irgendeiner einer veralteten, überlebten Idee abkehren. Das wäre mehr als dumm...
Josef
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Re: Ist der gemeine Urnenpöbel zu blöd für die Demokratie ?

Ungelesener Beitrag von Josef »

Im Grunde müßten auch die LINKEN und die anderen GUTMENSCHEN das Votum in der Schweiz als das anerkennen was es ist - der Wille des Volkes - und damit höchst demokratisch !
"Volksentscheid"
das klingt für Deutsche wie ein Zauberwort aus einer fernen Märchenerzählung ...
In Deutschland wird das Volk von vornerein nicht befragt !
Nicht
auszudenken,was Deutsche entschieden hätten wenn man SIE zur Eu Beitritt, Euroeinführung und Afganistankrieg befragt hätte .
V I E L E I C H T
kommt einmal die Zeit, da Volksentscheide trotz konservativem (ja Nils !) Ausgang als das AKZEPTIERT werden, was sie nunmal sind :
>>> Entscheidungen des Volkes !

>Wenn
diese Zeit kommt , dann kommt auch das was man DEMOKRATIE nennt.

"Noch nicht reif für eine Demokratie" Nils - ein Ammenmärchen !
niels
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Re: Ist der gemeine Urnenpöbel zu blöd für die Demokratie ?

Ungelesener Beitrag von niels »

Im Grunde müßten auch die LINKEN und die anderen GUTMENSCHEN das Votum in der Schweiz als das anerkennen was es ist - der Wille des Volkes - und damit höchst demokratisch !
Welche Linken? Die schweizer?
das Votum erfolgte ja von Schweizern für Schweizer.

Es ist ein gutes Beispiel dafür, das Volksentscheide auch eine kritische Seite haben - z.B. wenn die vorausgehende Debatte mehr populistisch als sachlich geführt wird. Den meisten Menschen dürfte es eh schon schwer genug fallen, sich in komplexere politische wie juristische Fragen hinenzudenken. Derart wurde z.B. auch ein Volksentscheid in Irland oder in den Niederlanden vom Volk mehr oder weniger "mißbraucht" - als "Retourkutsche" gegen die eigene, aktuelle Regierung wegen Sachverhalten, die mit der eigentlichen "Frage" kaum etwas zu tun hatten.
In Deutschland wird das Volk von vornerein nicht befragt !
Das stimmt so nicht ganz, denn jeder hat das Recht zu wählen, sich in Parteien zu engagieren oder selbst eine zu gründen. Dazu kommen Mittel wie Petitionen usw.

Allerdings "übergehen" auch gewählte Politiker immer mal wieder - ohne Begründung - große Petitionen, weithin hörbare Stimmen aus der Fachwelt usw. was ich bedenklich finde...
Nicht auszudenken,was Deutsche entschieden hätten wenn man SIE zur Eu Beitritt, Euroeinführung und Afganistankrieg befragt hätte.
Ja,
manch "Hängengebliebener" heult ja heute noch der "guten alten D-Mark" hinterher...

Zum Afghanistaneinsatz konnten die allermeisten Deutschen - vor allem zu Beginn - nichts oder nur wenig sagen, denn kaum jemand kannte und kennt überhaupt die Situation im Land wie global.

Ein Fehler war sicher, statt strikt der Aufbauarbeit weiter nachzugehen sich von den Amis in den "Süden" ziehen zu lassen. Nun haben wir den Scherbenhaufen - aber auch die Verantwortung für diesen...

bei einem unmittelbaren Abzug wären wir für zigtausende zivile Opfer verantwortlich - nicht "nur" für ein paar Dutzend wie bei der Tanklaster-"Affäre".

Immerhin sieht das EU-Konzept zukünftig EU-weite "Volksentscheide" vor, mit recht hoher "Eintrittssschwelle", vielleicht wirklich die bessere Lösung für Länder, deren Menschen den Umgang mit derart basisdemokratischen Mitteln noch nicht "gelernt" haben...

Spätestens seit der Wahl Hitlers zum Reichskanzler traue ich den Deutschen jede Idiotie zu, wenn sie nur bierselig und prollig genug daherkommt...
kommt einmal die Zeit, da Volksentscheide trotz konservativem (ja Nils !) Ausgang als das AKZEPTIERT werden, was sie nunmal sind
Die Entscheidung der Schweizer war ebenso dumm wie schon die Fragestellung (wohl auch deshalb sind viele "vernünftige" Menschen auch nicht zur Befragung gegangen, weil viele diese noch für eine Art" Witz" wie "wer hat denn Längsten..." hielten...).

Nun müssen die Schweizer das akzeptieren, was die da ge- oder verstrickt haben. In der ganzen Welt hat die Schweiz sich - abgesehen von ein paar "schimpfenden Feinden" im mittleren Osten (die schon lange auf eine solche Gelegenheit gewartet haben) - lächerlich gemacht (spätestens mit "ernstgemeinten" Vergleichen wie "Fallus-Symbol" etc.).

Das Ergebnis - selbst wenn es andersherum ausgefallen wäre - hätte und hat am eigentlichen Problem gar nichts gelöst. Kann man daraus schließen, das der Großteil der Schweizer geschlechtlich "zu kurz gekommen" sind?

Wenn Du in diesem Fall "konservativ" mit "dumm" (oder besser "ungebildet") gleichsetzt, gebe ich Dir voll Recht in diesem Fall.

Ich persönlich möchte in keinem überwiegend "konservativ-geführten" Land leben (wie z.B. die die ganzen Staaten der "Achse der Blöden" a la Israel, Iran usw. - ja nicht mal der Türkei oder Bayern).

Die, die hier im Land am meisten über die politischen Zustände in der Türkei schimpfen, befürworten mit dem selben Mund (ohne ihn zwischendurch abzuwischen) ähnlich "konservativen" Quark in Deutschland. Dabei kennen die meisten die Türei nur vom Hörensagen (oder vielleicht noch 7 Tage "Alanya-Full-Inclusive-Urlaub"...)

"Alle (Menschen) sind gleich - aber manche sind halt gleicher als gleich..." (George Orwell - "Farm der Tiere")

Tradition ist wie eine Laterne -
während sich Dumme und Betrunkene dran festhalten, leuchtet sie den andern den Weg


Hätte man hier - statt "Tradition - doch besser "Kirchturm oder "Minarett" sagen sollen ;)
Josef
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Re: Ist der gemeine Urnenpöbel zu blöd für die Demokratie ?

Ungelesener Beitrag von Josef »

Es ödet mich mächtig an, das ich jedesmal wenn ich hier etwas schreiben will, mindestens 2mal ein neues Paßwort brauche. Tagelang ging es überhaupt nicht. Das kostet viel Nerven !

Zum Thema :
Schöne Worte Nils !

Du könntest auch simpel sagen :
Auf Grund der Beeinträchtigung durch ein abnormes Revolverblatt und ähnlicher Faktoren sind wir jetzigen Deutschen
nicht in der Lage / zu blöd
über lebenswichtige Interessen und Sachverhalte DIREKT abzustimmen.
> Da biste ja voll auf politisch kommoder korrekter Linie !
>> Wohin das führt sehen wir ja !
>>> Das Volk soll ja dumm gehalten werden. Unter dem Vorwand Demokratie.
>>>>> NOCHMAL zum mitschreiben Nils : der Euro IST KEIN DOGMA , WIR HABEN und HATTEN in Afganistan ABSOLUT nichts zu suchen !!!!
Danke Frau Käsmann !
> Dort in Afgst. weden keine dt. Interessen berührt, im Gegenteil - wir holen und den Terror hierher.
Das dürfte doch eigentlich jedem klar sein.
>>>>>> Wer ist denn eigentlich der unten genannte "unsichtbare Besucher " ? Einer vom MfS ? Ohhh - wie komm ich denn jetzt dadrauf...? Ein umtriebig- emsiger Mitarbeiter des ach so wichtigen Verfassungsschutzes ?

Neugierig
Josef
Heinrich5

Re: Ist der gemeine Urnenpöbel zu blöd für die Demokratie ?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Schmidt-Salomon zur Schweizer Volksabstimmung:
……Ich habe auf meinen Vorträgen in der Schweiz zahlreiche Menschen getroffen, die genau wussten, dass ein Minarettverbot in der Verfassung im Grunde grober Unfug ist und wohl auch gegen die „Europäische Menschenrechtskonvention“ verstößt.
Dennoch haben sich einige von ihnen „mit schlechtem Gewissen“, wie sie sagten, für die Minarettverbots-Initiative ausgesprochen.
Warum?
Weil sie mit dieser Entscheidung ein Zeichen setzen wollten gegen den politischen Islam, gegen Kopftuchzwang und Ehrenmorde, gegen die Diskriminierung von Frauen und Homosexuellen, kurzum: gegen all die reaktionären Werte, die von einigen führenden Islamlobbyisten (und leider auch einer steigenden Anzahl von Muslimen in der Bevölkerung) tatsächlich vertreten werden und die so gar nicht mit den Leitideen einer modernen, aufgeklärten Gesellschaft in Einklang zu bringen sind.

Wenn sich Bürger gezwungen sehen, gegen ihre demokratischen Überzeugungen zu stimmen, so ist dies ein deutliches Anzeichen dafür, dass in der politischen Debatte etwas grundlegend schief läuft. Der Westen hat es bislang nicht geschafft, seinen eigenen Wertekanon, das heißt: die Kultur der Menschenrechte, der Aufklärung und des Humanismus, mit der notwendigen Entschiedenheit zu vertreten und Menschenrechtsverletzungen im Namen der Religion zu bekämpfen.
Dies hat im Laufe der Zeit gehörigen Unmut in der Bevölkerung produziert, der in der Schweizer Volksabstimmung nun ein Ventil gefunden hat
http://hpd.de/node/8349
Dem habe ich nichts mehr hinzu zufügen.


@Josef:
>>>>>> Wer ist denn eigentlich der unten genannte "unsichtbare Besucher " ? Einer vom MfS ? Ohhh - wie komm ich denn jetzt dadrauf...? Ein umtriebig- emsiger Mitarbeiter des ach so wichtigen Verfassungsschutzes ?
Meinst Du das?:
Insgesamt sind 50 Besucher online: 5 registrierte, 1 unsichtbarer und 44 Gäste

Bei jeder Anmeldung kannst Du hier ein Kästchen anhaken, mit dem Du Deinen Online-Status während der jeweiligen Sitzung verbergen kannst.
Du erscheinst dann selbst als unsichtbarer Besucher, obwohl Du keine Verpflichtung beim MfS unterschrieben hast. :D
niels
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Re: Ist der gemeine Urnenpöbel zu blöd für die Demokratie ?

Ungelesener Beitrag von niels »

@Josef,

warum brauchst Du gleich "zwei Passworte"? Für jeden Account / Zugang reicht ein Passwort gut und sicher aus.

Auch in den letzten Tagen gab es keinerlei Betriebseinschränkung am Forum hier. Demnach kann ich nicht nachvollziehen, welche "Probleme" Du mit diesem Forum hattest oder hast.

Solltest Du tatsächlich erneut Probleme beim Zugang bekommen / haben, notiere bitte Datum und Uhrzeit und wende Dich mit einer Pronblembeschreibung an forum@eichsfeld.net - dort wird man Dir in jedem Fall zu helfen versuchen. Bitte notiere auch auftretende (Fehler-)meldungen sowie - wenn möglich - was Du wie gemacht hast.
Niels.

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