Beamte - die "heimlichen Reichen" Deutschlands

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niels
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Beamte - die "heimlichen Reichen" Deutschlands

Ungelesener Beitrag von niels »

Eine aktuelle Studie zu den Vermögensverhältnissen der Deutschen hat ermittelt, das deutsche Beamte im Alter - inkl. aller Vermögens- und Pensionsleistungen - im Durchschnitt (!) 500.000,- EUR verfügen. Der "normale" Deutsche hingegen hat 150.000,- EUR Vermögen im Rentenalter.

Da wundert mich doch sehr, das immerhin 60% der thüringer Beamten Die LINKE gewählt haben sollen - offenbar sieht man sich doch tatsächlich sozial benachteiligt? Oder wie sonst kann man solchen Wählerwillen interpretieren?

Das deutsche Beamtenrecht belastet schon seit Jahrzehnten die Haushaltskassen - zudem brauchen Beamte immer noch nicht div. soziale Abgaben mittragen, partizipieren aber kräftig aus den Steuerkassen. Ein Gutteil aller Steuereinnahmen fließt allein in die Pensionsbezüge Beamter, also Beamte die teils schon lange nicht mehr produktiven Beitrag leisten.

Dazu kommt, das immer noch ein Großteil Beamter auf zweifelhaften Posten oder gar "Versorgungsposten" sitzt (weil ja unkündbar...) - in Positionen wo ein Beamtenstatus schon lange nicht mehr nötig wäre - z.B. in Unternehmen usw. Erst vor wenigen Jahren schickte die Telekom zur Verschlankung zigtausende Beamte in den Krankheitsstand und Vorruhestand, womit die Bezüge auf die Staatskasse abgewälzt werden. Aber auch Pfarrer und Kirchenangestellte sind häufig verbeamtet und werden von aller Steuern mitfinanziert.

Leider sind Beamte unkündbar und an das Beamtenrecht traute sich bisher kein Politiker ernsthaft ran.

Immerhin fordern eine ganze Reihe Beamtenvertreter mal wieder mehr Geld.
Kurt Brakelmann
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Re: Beamte - die "heimlichen Reichen" Deutschlands

Ungelesener Beitrag von Kurt Brakelmann »

Eine aktuelle Studie zu den Vermögensverhältnissen der Deutschen hat ermittelt, das deutsche Beamte im Alter - inkl. aller Vermögens- und Pensionsleistungen - im Durchschnitt (!) 500.000,- EUR verfügen. Der "normale" Deutsche hingegen hat 150.000,- EUR Vermögen im Rentenalter.
Vielleicht liegt das aber auch daran, dass Beamte ihr zugegeben höheres Einkommen dann auch noch besser verwalten können. Sie rechnen sich ihr Einkommen auch für die Zeit aus, in der sie dann im Ruhestand sind.

Beamte sind nun mal besser gestellt. Offiziell gab es in der DDR keine Beamte. Die Funktionäre des Partei-und Staatsapparates waren aber auch irgendwie Beamte. Die hatten ganz genau erkannt, dass im Arbeiter- und Bauernstaat der Arbeiter am beschissensten dran war. Das war schon früher so und heute auch noch.

Man kann jedem nur gratulieren, wenn er für sich die Entscheidung getroffen hat Beamter / Beamtin, statt Angestellter zu werden. Hätte ich heute noch einmal die Möglichkeit zu wählen, würde ich mich eventuell sicher auch so entscheiden. Als einfacher Arbeitnehmer kommt man auf keinen grünen Zweig.

Mein Nachbar lebt auf großem Fuß. Er wähnt sich als selbständig, gibt Partys und fährt zwei Autos. Dabei ist er nur Subunternehmer (früher nannte man das Tagelöhner) In die Rentenversicherung zahlt er nichts ein. Er lebt heute und nicht später, wie er immer sagt.

Leider sind Beamte unkündbar und an das Beamtenrecht traute sich bisher kein Politiker ernsthaft ran.
Da wären die Politiker aber schön blöd. Sie würden sich den Ast auf dem sie sitzen ja selber absägen. Beamte in den Verwaltungen sind in der Regel auch Mitglied einer Partei. Als Mitglied in einer Partei geben sie dann auch den Ton an und bestimmen den politischen Kurs in den Landttagen und im Bundestag.
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niels
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Re: Beamte - die "heimlichen Reichen" Deutschlands

Ungelesener Beitrag von niels »

...besser verwalten können...
Was ja keine große Kunst ist, wenn man über Jahre vorab klar weiß wieviel man mindestens verdienen wird und vor allem das man quasi nicht arbeitslos werden kann. Dagegen leben nicht wenige Deutsche von der Hand in den Mund.

Beamte sind nun einmal besser gestellt?
Aber auf wessen Kosten? und warum gleich um ein Vielfaches? Sollte ihnen - wie in vielen anderen Ländern - schon der Kündigungsschutz Anreiz genug sein?

Mich wundert jedenfalls nicht, das sich immer mehr Menschen ungerecht behandelt fühlen - das darunter allerdings soviele Beamte sind, zeigt nur das diese sich ihrer hochprivilegierten Position oft gar nicht bewusst sind.
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Re: Beamte - die "heimlichen Reichen" Deutschlands

Ungelesener Beitrag von Liborius »

Pfarrer der verschiedenen Konfessionen sind im herkömmliche Sinn keine Beamten. Dazu sagt das BRRG:
§ 135 Dieses Gesetz gilt nicht für die öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaften und ihre Verbände. Diesen bleibt es überlassen, die Rechtsverhältnisse ihrer Beamten und Seelsorger diesem Gesetz entsprechend zu regeln und die Vorschriften des Kapitels II Abschnitt II für anwendbar zu erklären.
Pfarrer werden nicht vom Staat alimentiert.
Kurt Brakelmann
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Re: Beamte - die "heimlichen Reichen" Deutschlands

Ungelesener Beitrag von Kurt Brakelmann »

Zitat Niels:
………….Da wundert mich doch sehr, das immerhin 60% der thüringer Beamten Die LINKE gewählt haben sollen - offenbar sieht man sich doch tatsächlich sozial benachteiligt? Oder wie sonst kann man solchen Wählerwillen interpretieren?
…………..Mich wundert jedenfalls nicht, das sich immer mehr Menschen ungerecht behandelt fühlen - das darunter allerdings soviele Beamte sind, zeigt nur das diese sich ihrer hochprivilegierten Position oft gar nicht bewusst sind.
In Thüringen hätte man 1990 diese „bewährten Beamten“ einfach mal zur „Bewährung“ für zwei bis drei Jahre in die Produktion schicken sollen als sie stattdessen kommentarlos in die neuen Verwaltungen zu übernehmen. Geld verdienen durch „ehrliche Arbeit“, das wäre doch mal eine neue Erfahrung gewesen.
Der DDR-Arbeits-Stiel ist in den Verwaltungsgemeinschaften des Eichsfeldes unverändert beibehalten worden. Wo man auch hinkommt findet man einen trägen Beamtenapparat vor.
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