Religion- wie kann man daran glauben
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Re: Religion- wie kann man daran glauben
...das ist sicher kaum der transzendete Teil meiner Weltanschauung, die ebenso keinem etwas angehen würde wie ich nicht wollte, die eines anderens aufgedrückt zu bekommen. Transzendenz ist viel zu persönlich, als das man sie mit jemandem teilen oder von jemandem "vermittelt bekommen" könnte (worin ich schon ein Grundproblem jeder prophetisch begründeten Religion sehe, da deren Anhänger i.d.R. nicht mal einen Bruchteil von dem realisieren können, was der Prophet kommunizieren gedachte, denn immerhin fehlt den Anhängern ja meistens die Bewusstseinskapazität die transzendenten "Erfahrungen" des Propheten bewusst - aber vor allem vollumfänglich - "nachzuerfahren". Deshalb wohl wirken die meisten Anhänger eines Propheten oft wie Kinder, wenn sie gut sind vielleicht noch wie Schüler - aber sie werden ihn dennoch nie auch nur annähernd erreichen, denn es ist SEINE Transzendenz, der nachzueifern allein schon ein Irrwitz ist. Dafür sind Menschen viel zu verschieden.).
Meine zitierten Aussagen basieren auf (natur-)wissenschaftlichen Annahmen - wie z.B. der Psychologie, der Neurologie, der sozial- wie Geschichtswissenschaften. Wenn nötig (und wenn ich die Zeit finde) kram ich auch die betr. Quellen raus.
Glaubst Du tatsächlich, das Bewusstsein und Transzendenz bei Nichtkonfessionellen da aufhören, wo die Wissenschaft aufhört? Transzendenz ist Teil jedes Menschens - manchmal mehr, manchmal weniger (woran auch Missionierung nichts ändern kann) - sie ist sogar Basis für wirkliche (also nicht einfach bewusst wie unbewusst kopierende) Kreativität. Meine persönliche Erfahrung ist, das die Freiheit der Transzendenz sich i.d.R. auch positiv auf den Menschen - aber insbesondere für die Fortentwicklung der Menschheit - auswirkt. Sicher bedeutet Transzendenz auch Verantwortung und Hingabe - die allerdings mag nicht jeder Mensch "bedingungslos" eingehen oder traut es sich nur, wenn er die Bestätigung durch andere bekommt. Was er dann findet, hat - auch wenn er sie sich so vorstellt - mit Transzendenz ebensowenig zu tun wie jede andere Form von Anhaftung.
Persönlich halte ich die meisten Religionen - vor allem monotheistische - der persönlichen (und damit freien) Transzendenz erheblich abträglich und für kontraproduktiv - so jedenfalls mein Eindruck bei den meisten Anhängern. Tiefe - "mythische" Erfahrungen kann man weder vermitteln noch weitergeben - sie sind ein Schatz, den jeder Mensch in sich - und nur für sich - trägt und aus dem (nur) er schöpfen kann.
Und auch das ist nur meine Meinung - nicht meine "transzendente Weltanschauung", die reicht dann doch um einiges weiter...
Meine zitierten Aussagen basieren auf (natur-)wissenschaftlichen Annahmen - wie z.B. der Psychologie, der Neurologie, der sozial- wie Geschichtswissenschaften. Wenn nötig (und wenn ich die Zeit finde) kram ich auch die betr. Quellen raus.
Glaubst Du tatsächlich, das Bewusstsein und Transzendenz bei Nichtkonfessionellen da aufhören, wo die Wissenschaft aufhört? Transzendenz ist Teil jedes Menschens - manchmal mehr, manchmal weniger (woran auch Missionierung nichts ändern kann) - sie ist sogar Basis für wirkliche (also nicht einfach bewusst wie unbewusst kopierende) Kreativität. Meine persönliche Erfahrung ist, das die Freiheit der Transzendenz sich i.d.R. auch positiv auf den Menschen - aber insbesondere für die Fortentwicklung der Menschheit - auswirkt. Sicher bedeutet Transzendenz auch Verantwortung und Hingabe - die allerdings mag nicht jeder Mensch "bedingungslos" eingehen oder traut es sich nur, wenn er die Bestätigung durch andere bekommt. Was er dann findet, hat - auch wenn er sie sich so vorstellt - mit Transzendenz ebensowenig zu tun wie jede andere Form von Anhaftung.
Persönlich halte ich die meisten Religionen - vor allem monotheistische - der persönlichen (und damit freien) Transzendenz erheblich abträglich und für kontraproduktiv - so jedenfalls mein Eindruck bei den meisten Anhängern. Tiefe - "mythische" Erfahrungen kann man weder vermitteln noch weitergeben - sie sind ein Schatz, den jeder Mensch in sich - und nur für sich - trägt und aus dem (nur) er schöpfen kann.
Und auch das ist nur meine Meinung - nicht meine "transzendente Weltanschauung", die reicht dann doch um einiges weiter...
Re: Religion- wie kann man daran glauben
In Psychologie und Psychoanalyse finden sich Antworten wie:
- der Glaube an einen Gott stellt einen psychischen "Ausweg" aus der Last der Individuation des Einzelnen durch Eins-Werden mit dem Gott oder der Glaubensgemeinschaft. Individuation bedeutet Verantwortung für die eigene Person, mit deren sich viele Menschen überfordert fühlen.
- die Glaubenslehren sprechen gezielt die narzistischen und psychotischen Sehnsüchte der Gläubigen an. Solche Sehnsüchte sind häufig umso stärker, desto negativer das soziale Umfeld empfunden wird. Genauso sind Gefühle der Sehnsucht nach Führung, Versorgung (Fütterung, Tränkung und Schutz und Beschenktwerdens), des Angenommenwerdens und des über anderen Erwähltseins - typische der frühelterlichen Beziehung zuzuordnenden Funktionen.
So sprechen viele Glaubenslehren frühkindliche, unerfüllte Erwartungen an. Je "reiner" (also ungeprägter und kindlicher) ein Mensch einer solchen Lehre entgegentritt, desto empfänglicher ist er für diese.
- der Glaube an einen Gott stellt einen psychischen "Ausweg" aus der Last der Individuation des Einzelnen durch Eins-Werden mit dem Gott oder der Glaubensgemeinschaft. Individuation bedeutet Verantwortung für die eigene Person, mit deren sich viele Menschen überfordert fühlen.
- die Glaubenslehren sprechen gezielt die narzistischen und psychotischen Sehnsüchte der Gläubigen an. Solche Sehnsüchte sind häufig umso stärker, desto negativer das soziale Umfeld empfunden wird. Genauso sind Gefühle der Sehnsucht nach Führung, Versorgung (Fütterung, Tränkung und Schutz und Beschenktwerdens), des Angenommenwerdens und des über anderen Erwähltseins - typische der frühelterlichen Beziehung zuzuordnenden Funktionen.
So sprechen viele Glaubenslehren frühkindliche, unerfüllte Erwartungen an. Je "reiner" (also ungeprägter und kindlicher) ein Mensch einer solchen Lehre entgegentritt, desto empfänglicher ist er für diese.
"selig sind, die da geistlich arm sind, denn das Himmelreich ist ihr" Quelle: Die Bergpredigt
Re: Religion- wie kann man daran glauben
Psychologisch lässt sich auch erklären, weshalb Menschen nicht an Gott Glauben, obwohl es ihn doch gibt.
- der in sich selbst verliebte Mensch, sieht nur sich und kann ein höheres Gegenüber nicht ertragen
- der Mensch, projiziert alles was ihm verhasst ist auf Gott und kann ihn deshalb nicht ertragen,
- ein Gott der Gerechtigkeit für alle fordert ist der Wirtschaft im Wege, daher der Wunsch Gott existiert nicht
- man glaubt nicht mehr = Anpassung an „man“,
- ...
Solche und ähnliche psychische Erklärungen findet der Psychotherapeut Manfred Lütz.
Er stellt auch fest, alle diese psychischen Erklärungen, sagen über die wirkliche (Nicht-)Existenz Gottes NICHTS.
- der in sich selbst verliebte Mensch, sieht nur sich und kann ein höheres Gegenüber nicht ertragen
- der Mensch, projiziert alles was ihm verhasst ist auf Gott und kann ihn deshalb nicht ertragen,
- ein Gott der Gerechtigkeit für alle fordert ist der Wirtschaft im Wege, daher der Wunsch Gott existiert nicht
- man glaubt nicht mehr = Anpassung an „man“,
- ...
Solche und ähnliche psychische Erklärungen findet der Psychotherapeut Manfred Lütz.
Er stellt auch fest, alle diese psychischen Erklärungen, sagen über die wirkliche (Nicht-)Existenz Gottes NICHTS.
auch als Hörbuch erhältlichLütz, Manfred
Gott
Eine kleine Geschichte des Größten
(Droemer Knaur) ISBN: 978-3-426-78164-7
Paperback
320 S. - 19,0 x 12,5 cm
http://www.buchhandel.de/default.aspx?s ... nSiteId=11
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Religion- wie kann man daran glauben
Das es ihn gibt, ist m.W. bisher keine (natur-)wissenschaftliche Behauptung.Psychologisch lässt sich auch erklären, weshalb Menschen nicht an Gott Glauben, obwohl es ihn doch gibt.
Das ist Unsinn, denn ein Großteil Nichtkonfessioneller / -gläubiger hat wohl kein Problem mit Einordnung in soziale Strukturen. Genauso haben die meisten Kinder kein Problem mit ihren psychologischen "Übereltern".der in sich selbst verliebte Mensch, sieht nur sich und kann ein höheres Gegenüber nicht ertragen
Die Idee, Nichtkonfessionelle seien "Egoisten" tangiert wohl kaum Wissenschaftliches, grenzt dafür eher ans Kranke...
Wenn ein Kind seinen Teddy nicht mehr braucht, weil es erwachsen wird, liegt das sicher auch an einem übersteigerten "Ich"...
Das ist Quark in sich, denn auf etwas, was für jemanden nicht existiert, kann dieser auch nichts projezieren. Was ist das für ein Unsinn?der Mensch, projiziert alles was ihm verhasst ist auf Gott und kann ihn deshalb nicht ertragen,
Der Gott der Bibel wie der Gott des Korans - oder auch der betr. Religionen - ist nicht gerecht - jedenfalls nicht nach heutigen Maßstäben. Wenn man jemandem regelmäßig in den Allerwertesten kriechen muß um besondere Aufmerksamkeit zu gelangen, ist das kaum gerechter als jeder andere wirtschaftliche Deal, m.E. sogar geringer, denn Gott kann seine "Güte" und "Gnade" jederzeit wieder entziehen, wenn es ihm passt und eine verbindlich vereinbarte Lieferung ist auch nicht vereinbar.ein Gott der Gerechtigkeit für alle fordert ist der Wirtschaft im Wege, daher der Wunsch Gott existiert nicht
Du gibst mir was und dafür bekommst Du was. In der Wirtschaft funktioniert das sogar fairer: Du gibst einen festen Betrag und bekommst dafür eine gesicherte Leistung.
Achja, stimmt ja. Gott "gibt allen" - egal ob sie es verdienen oder nicht. Warum dann aber das stetig wiederholte Angebiedere und Gekrieche durch seine "Erwählten"?
Ich frage mich dann allerdings auch, warum der Vatikan einer der größten Akteure am internationalen Finanzmarkt ist?
Das mag für den dummen, unbewussten Menschen zutreffen - der wird aber spätestens, wenn's wieder "in Mode" kommt auch in die Kirche rennen und dann sogar "richtig glauben" können.man glaubt nicht mehr = Anpassung an „man“
Seine Diplom oder Doktorarbeit - wie seine Benotung - würden mich tatsächlich mal interessieren.Solche und ähnliche psychische Erklärungen findet der Psychotherapeut Manfred Lütz.
Die zitierten Aussagen sind unwissenschaftlich und widersprechen sich selbst.
Na, denn sollte man ihn mal für den Nobelpreis vorschlagen. Er wäre der erste Wissenschaftler der die Existenz Gottes bewiesen hätte.Er stellt auch fest, alle diese psychischen Erklärungen, sagen über die wirkliche (Nicht-)Existenz Gottes NICHTS.
Aus falschen Annahmen kann man nur falsch folgern - eines der wichtigsten wissenschaftlichen Theoreme schlechthin - aber das hatten wir schon.
Allerdings spielt das alles keine Rolle für meine o.g. Zitate. Im Theorem geht es weder um die Existenz oder Nichtexistenz irgendeines Gottes, sondern um die psychischen / psychologischen Wirkprinzipien der Religionen in der Praxis. Offenbar hast Du das aber überlesen...
Dachte ich mir schon - wahrscheinlich für die Akademiker in seinem Umfeld, die Probleme mit dem Lesen habenauch als Hörbuch erhältlich

Re: Religion- wie kann man daran glauben
Zitate waren es nicht, ich habe frei wiedergegeben. Manfred Lütz ist bekannt. Er war schon öfter im Fernsehen. Außerdem ist er sehr humorvoll. Ich finde ihn und seine Argumente gut! Und wenn Du meinst, die Wirtschaft sei fair, dann frage mal die Verlierer des kapitalistischen Systems.
Christel
Dein Bild von ihm ist so. Ich sehe ihn anders. Der Gott, der Bibel, ist der Gott der kleinen Leute. Und er ist die Liebe, der Gott, der uns zuerst geliebt hat und liebt, auch dann wenn wir uns von ihm abwenden.niels hat geschrieben:Der Gott der Bibel wie der Gott des Korans - oder auch der betr. Religionen - ist nicht gerecht - jedenfalls nicht nach heutigen Maßstäben.
Christel
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Re: Religion- wie kann man daran glauben
Dieser Gott der kleinen Leute, dieser Gott der Liebe, hat nicht verhindern können, dass sich in seinem Namen und mit ihm, Millionen Menschen gegenseitig umgebracht haben.Ich sehe ihn anders. Der Gott, der Bibel, ist der Gott der kleinen Leute. Und er ist die Liebe, der Gott, der uns zuerst geliebt hat und liebt, auch dann wenn wir uns von ihm abwenden.
Aus: Christopher Hitchens: Der Herr ist kein Hirte. Wie die Religion die Welt vergiftet"Die Religion redet über die Glückseligkeit im Jenseits, will aber die Macht im Diesseits. Das ist nicht anders zu erwarten - immerhin wurde sie von Menschen geschaffen. Die Religion ist gewalttätig, irrational und intolerant, steht im Bund mit Rassismus, Stammesdünkel und Bigotterie, lehnt in ihrer Ignoranz die freie Forschung ab, verachtet Frauen und züchtigt Kinder. Die organisierte Religion hätte allen Grund für ein schlechtes Gewissen."
"Viele Religionen kommen heute schmeichlerisch lächelnd mit ausgebreiteten Armen auf uns zu wie schmierige Händler auf einem Basar. Im Wettbewerb mit anderen Marktschreiern versprechen sie uns Trost, Solidarität und Läuterung.
Aber wir dürfen daran erinnern, wie barbarisch sie sich aufgeführt haben, als sie noch stark waren und den Menschen ein Angebot machten, das sie nicht ablehnen konnten. Wer vergessen hat, wie das geschehen sein muss, kann sich einfach die Staaten und Gesellschaften ansehen, in denen die Geistlichkeit noch über die Macht verfügt, ihre Bedingungen zu diktieren.
In modernen Gesellschaften sind noch Spuren davon erkennbar, ... .etwa in Bemühungen von Seiten der Religion, sich Steuerfreiheit zu verschaffen oder es den Menschen gesetzlich zu verbieten, ihre allmächtige und allwissende Gottheit oder auch nur deren Propheten zu verunglimpfen."
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Re: Religion- wie kann man daran glauben
hmmm,
"Gott der kleinen Leute"?
Gehöre ich dazu - meint: bin ich "klein" genug? Was versteht Gott unter klein? Körpergröße, geistiges oder intelektuelles Vermögen, materieller Besitz oder politische Macht? Erklärt das vielleicht sogar, warum er nicht mein Gott sein kann bzw. warum ich damit nichts (mehr) anfangen kann?
Ich nehme an, das Papst, Kardinäle und mindestens Bischöfe heute nur schwerlich den "kleinen Leuten" zugeordnet werden können (abgesehen von ein paar körperlich "zu kurz gekommenen"). Demnach interpretiere ich, das diese Beteiligten Gottes Angelegenheiten" für die "kleinen Leute" verwalten - er aber nicht (mehr) ihr Gott ist. Klingt für mich ein wenig nach "Linkspartei der Transzendenz" (statt des Kapitals) - man vertritt die Gruppe der "kleinen Menschen" ohne meist selbst nicht (mehr) dazuzugehören - ein "Klientel-Gott" sozusagen - man will über die gerechte Verteilung von etwas bestimmen, wovon man am wenigsten hat (jedenfalls solange, wie man weniger hat).
Immerhin ist es gut, das die Menschheit nicht nur aus "kleinen Menschen" - unabhängig von der Interpretation - besteht, denn die wirklich "großen" Menschen (das sind nicht immer die, die man heute gemeinhin dafür hält wie Politiker, "Stars" usw.) zeichnen sich häufig durch eine höhere Verantwortungsübernahme für die Gesellschaft aus.
Warum ist er das? Funktioniert das gesamte Glaubenskonzept nur bei "kleinen Leuten" oder nur diese meinen, sich ihrer persönlichen Verantwortung für ihr Leben durch Projektion auf einen Gott entledigen zu können bzw. suchen nach "virtuellem Halt" und Hoffnung, die sie sich selbst nicht zu geben gelernt haben?
"Gott der kleinen Leute"?
Gehöre ich dazu - meint: bin ich "klein" genug? Was versteht Gott unter klein? Körpergröße, geistiges oder intelektuelles Vermögen, materieller Besitz oder politische Macht? Erklärt das vielleicht sogar, warum er nicht mein Gott sein kann bzw. warum ich damit nichts (mehr) anfangen kann?
Ich nehme an, das Papst, Kardinäle und mindestens Bischöfe heute nur schwerlich den "kleinen Leuten" zugeordnet werden können (abgesehen von ein paar körperlich "zu kurz gekommenen"). Demnach interpretiere ich, das diese Beteiligten Gottes Angelegenheiten" für die "kleinen Leute" verwalten - er aber nicht (mehr) ihr Gott ist. Klingt für mich ein wenig nach "Linkspartei der Transzendenz" (statt des Kapitals) - man vertritt die Gruppe der "kleinen Menschen" ohne meist selbst nicht (mehr) dazuzugehören - ein "Klientel-Gott" sozusagen - man will über die gerechte Verteilung von etwas bestimmen, wovon man am wenigsten hat (jedenfalls solange, wie man weniger hat).
Immerhin ist es gut, das die Menschheit nicht nur aus "kleinen Menschen" - unabhängig von der Interpretation - besteht, denn die wirklich "großen" Menschen (das sind nicht immer die, die man heute gemeinhin dafür hält wie Politiker, "Stars" usw.) zeichnen sich häufig durch eine höhere Verantwortungsübernahme für die Gesellschaft aus.
Warum ist er das? Funktioniert das gesamte Glaubenskonzept nur bei "kleinen Leuten" oder nur diese meinen, sich ihrer persönlichen Verantwortung für ihr Leben durch Projektion auf einen Gott entledigen zu können bzw. suchen nach "virtuellem Halt" und Hoffnung, die sie sich selbst nicht zu geben gelernt haben?
Re: Religion- wie kann man daran glauben
Heinrich, wenn Du meinst Christopher Hitchens kennt sich bei Gott besonders gut aus, dann musst du ihm wohl folgen:
Ich weiß nur eins,
der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser. Er stillt mein Verlangen; er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.
Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil; denn du (Herr) bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht. Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl, du füllst mir reichlich den Becher. Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.
Hitchens ist für seinen Atheismus und Antitheismus bekannt http://de.wikipedia.org/wiki/Christopher_Hitchens
Niels, Deine Fragen kann ich leider nicht beantworten. Bisher saß ich nicht in Gottes Rat.niels hat geschrieben:Was versteht Gott unter klein?
Ich weiß nur eins,
der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser. Er stillt mein Verlangen; er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.
Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil; denn du (Herr) bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht. Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl, du füllst mir reichlich den Becher. Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Re: Religion- wie kann man daran glauben
Psalm 23 (Der Herr ist mein Hirte)
Gibt Zuversicht, gehört deshalb an die Wand jedes Hartzers.
Mit diesem Psalm auf den Lippen haben schon viele Gläubige, ob in den Kreuzzügen, auf christlichen Scheiterhaufen, in den beiden Weltkriegen, nach Tsunamis oder nach Erdbeben ihr Leben ausgehaucht. Geholfen hat er nicht.
Gibt Zuversicht, gehört deshalb an die Wand jedes Hartzers.
Mit diesem Psalm auf den Lippen haben schon viele Gläubige, ob in den Kreuzzügen, auf christlichen Scheiterhaufen, in den beiden Weltkriegen, nach Tsunamis oder nach Erdbeben ihr Leben ausgehaucht. Geholfen hat er nicht.
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Re: Religion- wie kann man daran glauben
In denen von mir in rauhen Massen gesammelten Attentats-Videos aus dem Irak und den verschiedensten Islamisten- und Terrorgruppen hört man von den Attentätern wie deren "Mutmachern" sehr ähnliche Floskeln, die sie immer wieder und inbrünstig - jedesmal in leichten Abwandlungen - von sich geben, bevor sie sich ins Sprengstoffauto setzen oder den Zünder ziehen, der dann denjenigen wohl ins Himmelreich, 20-200 andere Ahnungslose drumherum ins Nexus schießt....Ich weiß nur eins,
der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser. Er stillt mein Verlangen; er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.
In fast allen "Werbevideos" der Terrorgruppen findet sich in der ersten Hälfte Schimpf auf die böse Welt der Ungläubigen - in der zweiten Hälfte Lobgesänge auf Gottes Güte und Pracht, die er den ihm treu Ergebenen zukommen lässt.Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil; denn du (Herr) bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht. Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl, du füllst mir reichlich den Becher. Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.
Nicht selten fand man zwischen den Leichenfetzen sehr junger Attentäter auch kleine "güldne" Schlüsselchen, mit dem der "gen Himmel Fahrende" sofort in sein "himmlisches Haus" einziehen kann. Wenn Gott einem schon so einen Schlüssel zukommen lässt, muß er mich ja erwählt haben.
Entsprechend zwiespältig sind die Erinnerungen und Gedanken, die mir bei diesen / Deinen Worten durch den Kopf gehen...
Natürlich, die Terroristen haben natürlich unrecht - aber das behaupten die von Dir und anderen ebenso.
Re: Religion- wie kann man daran glauben
Zum Buch von Christopher Hitchens "Der Herr ist kein Hirte":Heinrich, wenn Du meinst Christopher Hitchens kennt sich bei Gott besonders gut aus, dann musst du ihm wohl folgen
"Welche Rolle darf Religion heutzutage spielen? Keine - wenn es nach Christopher Hitchens geht. Schon gar keine Sonderrolle, dazu ist unsere Welt zu klein geworden. In seiner Streitschrift legt er eloquent und provokant dar, dass die Rückkehr zum Glauben - ob als archaische Staatsdoktrin oder vermeintlich modernes Sinnstiftungsangebot für den Privatgebrauch - in eine gefährliche Sackgasse führt.
Eine gute Welt, so empfand es Bertrand Russell 1927 in seinem grundlegenden Vortrag "Warum ich kein Christ bin", brauche keine Fesselung der freien Intelligenz durch Worte, die vor langer Zeit von unwissenden Männern gesprochen wurden. Sie brauche einen furchtlosen Ausblick auf die Zukunft.
Achtzig Jahre später hat sich Christopher Hitchens in der Welt umgesehen. Sein Bericht: Nach wie vor lehren die Religionen auf allen Erdteilen das Fürchten, stehen als Quell von Intoleranz, Sexismus, Siechtum, Gewalt und körperlichem wie seelischem Missbrauch einem menschenwürdigen Zusammenleben im Wege. Und selten stand die Zukunft so in ihrem Bann wie jetzt. Mit seinem polemischen Rundumschlag beleuchtet Hitchens Entstehung, Verbreitung und Wirkung diverser Glaubensgemeinschaften - von Cargo-Kult bis Christenheit - und macht deutlich, wie stark und unheilvoll ihr Einfluss auf Politik und Gesellschaft gerade heute ist."
Quelle:
http://www.perlentaucher.de/artikel/4151.html
Re: Religion- wie kann man daran glauben
Zitat Christel
"Welche Rolle darf Religion heutzutage spielen? Keine - wenn es nach Christopher Hitchens geht. Schon gar keine Sonderrolle, dazu ist unsere Welt zu klein geworden. In seiner Streitschrift legt er eloquent und provokant dar, dass die Rückkehr zum Glauben - ob als archaische Staatsdoktrin oder vermeintlich modernes Sinnstiftungsangebot für den Privatgebrauch - in eine gefährliche Sackgasse führt.
Eine gute Welt, so empfand es Bertrand Russell 1927 in seinem grundlegenden Vortrag "Warum ich kein Christ bin", brauche keine Fesselung der freien Intelligenz durch Worte, die vor langer Zeit von unwissenden Männern gesprochen wurden. Sie brauche einen furchtlosen Ausblick auf die Zukunft.
Achtzig Jahre später hat sich Christopher Hitchens in der Welt umgesehen. Sein Bericht: Nach wie vor lehren die Religionen auf allen Erdteilen das Fürchten, stehen als Quell von Intoleranz, Sexismus, Siechtum, Gewalt und körperlichem wie seelischem Missbrauch einem menschenwürdigen Zusammenleben im Wege. Und selten stand die Zukunft so in ihrem Bann wie jetzt. Mit seinem polemischen Rundumschlag beleuchtet Hitchens Entstehung, Verbreitung und Wirkung diverser Glaubensgemeinschaften - von Cargo-Kult bis Christenheit - und macht deutlich, wie stark und unheilvoll ihr Einfluss auf Politik und Gesellschaft gerade heute ist."
http://www.perlentaucher.de/artikel/4151.html
Eine Leseprobe dazu: (3 Teile)
http://www.perlentaucher.de/artikel/4152.html
Zum Buch von Christopher Hitchens "Der Herr ist kein Hirte":Heinrich, wenn Du meinst Christopher Hitchens kennt sich bei Gott besonders gut aus, dann musst du ihm wohl folgen
"Welche Rolle darf Religion heutzutage spielen? Keine - wenn es nach Christopher Hitchens geht. Schon gar keine Sonderrolle, dazu ist unsere Welt zu klein geworden. In seiner Streitschrift legt er eloquent und provokant dar, dass die Rückkehr zum Glauben - ob als archaische Staatsdoktrin oder vermeintlich modernes Sinnstiftungsangebot für den Privatgebrauch - in eine gefährliche Sackgasse führt.
Eine gute Welt, so empfand es Bertrand Russell 1927 in seinem grundlegenden Vortrag "Warum ich kein Christ bin", brauche keine Fesselung der freien Intelligenz durch Worte, die vor langer Zeit von unwissenden Männern gesprochen wurden. Sie brauche einen furchtlosen Ausblick auf die Zukunft.
Achtzig Jahre später hat sich Christopher Hitchens in der Welt umgesehen. Sein Bericht: Nach wie vor lehren die Religionen auf allen Erdteilen das Fürchten, stehen als Quell von Intoleranz, Sexismus, Siechtum, Gewalt und körperlichem wie seelischem Missbrauch einem menschenwürdigen Zusammenleben im Wege. Und selten stand die Zukunft so in ihrem Bann wie jetzt. Mit seinem polemischen Rundumschlag beleuchtet Hitchens Entstehung, Verbreitung und Wirkung diverser Glaubensgemeinschaften - von Cargo-Kult bis Christenheit - und macht deutlich, wie stark und unheilvoll ihr Einfluss auf Politik und Gesellschaft gerade heute ist."
http://www.perlentaucher.de/artikel/4151.html
Eine Leseprobe dazu: (3 Teile)
http://www.perlentaucher.de/artikel/4152.html
Re: Religion- wie kann man daran glauben
Niels, Heinrich,
dass es Euch darum geht, den theistischen Glauben, genauer den Glauben von Judentum, Islam und Christentum nachhaltig zu diskreditieren, dürfte inzwischen keinem Mitleser entgangen sein.
Niels, in Deinen Beitrag „8. Februar 2010, 11:25“ zitierst zu mich und redest dann von Terroristen.
Soll dies Deine Wertschätzung ausdrücken, dass Du mich mit Islamisten- und Terrorgruppen in einen Topf wirfst? – Wie würde es Dir gefallen, wenn es mit Dir ebenso machen würde?
Die Tatsache, dass Andersdenkende nachhaltig diskreditiert und ihr Gottesbild entstellt wird, sagt lediglich etwas über die Personen aus, die es tun.
Es sagt nichts über die Religion aus, die da bekämpft wird, nichts über die Personen die bekämpft werden und schon gar nichts darüber, warum diese Menschen an ihren Glauben festhalten werden.
Es sagt nicht zum Thema „Religion- wie kann man daran glauben“
Christel
dass es Euch darum geht, den theistischen Glauben, genauer den Glauben von Judentum, Islam und Christentum nachhaltig zu diskreditieren, dürfte inzwischen keinem Mitleser entgangen sein.
Niels, in Deinen Beitrag „8. Februar 2010, 11:25“ zitierst zu mich und redest dann von Terroristen.
Soll dies Deine Wertschätzung ausdrücken, dass Du mich mit Islamisten- und Terrorgruppen in einen Topf wirfst? – Wie würde es Dir gefallen, wenn es mit Dir ebenso machen würde?
Die Tatsache, dass Andersdenkende nachhaltig diskreditiert und ihr Gottesbild entstellt wird, sagt lediglich etwas über die Personen aus, die es tun.
Es sagt nichts über die Religion aus, die da bekämpft wird, nichts über die Personen die bekämpft werden und schon gar nichts darüber, warum diese Menschen an ihren Glauben festhalten werden.
Es sagt nicht zum Thema „Religion- wie kann man daran glauben“
Christel
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Re: Religion- wie kann man daran glauben
Zitat Christel:
Es wäre gut, wenn Du mal wieder im Eingangsposting nachliest.
Anti-Eichsfelder schrieb im Eingangs-Posting:
Es kann natürlich auch sein, dass Du Psalm 23 als schlagendes Argument dafür, dass man doch an Religion (hier die christliche und jüdische) glauben sollte, in das Forum reingestellt hast?
Tatsache ist doch, dass sich die Religionen seit ihrer Erfindung laufend selbst diskreditieren. Wer den Religionen den Finger auf ihre Wunden legt und die Missstände aufdeckt (siehe oben) diskreditiert nicht, sondern sagt ganz einfach nur die Wahrheit.
Es passt sehr gut zum Thema.Es sagt nicht zum Thema „Religion- wie kann man daran glauben“
Es wäre gut, wenn Du mal wieder im Eingangsposting nachliest.
Anti-Eichsfelder schrieb im Eingangs-Posting:
Du als „Religiöse“ bist bisher dem Anti-Eichsfelder die Antwort auf seine Frage, wie man an Gott glauben kann, schuldig geblieben. Niels und ich haben dem Anti-Eichsfelder lediglich bestätigt, dass man vernünftigerweise nicht den Religionen glauben kann.Ich kann es irgendwie nicht verstehen wie man an etwas glauben kann wie Gott. Ich meine ich bin evangelisch getauft und habe auch meine konfirmation gemacht, aber irgend wann fängt der Mensch doch auch an darüber nach zu denken. Ich kann doch nicht an etwas glauben was ich in keinster Weise beweisen kann. Weiterhin kann ich auch keiner Kirche folgen die sexistisch, homophob und intollerant sind oder einer Kirche folgen deren Oberhaupt in Afrika predigt dass die Menschen dort Aids bekommen, weil sie Kondome benutzen.
Also vieleicht kann mirr jemand der religiösen Leute hier darauf antwort geben, denn ich versteh das nicht wirklich?
Es kann natürlich auch sein, dass Du Psalm 23 als schlagendes Argument dafür, dass man doch an Religion (hier die christliche und jüdische) glauben sollte, in das Forum reingestellt hast?
Diskreditieren heißt, „in Verruf bringen“.Niels, Heinrich, dass es Euch darum geht, den theistischen Glauben, genauer den Glauben von Judentum, Islam und Christentum nachhaltig zu diskreditieren, dürfte inzwischen keinem Mitleser entgangen sein.
Tatsache ist doch, dass sich die Religionen seit ihrer Erfindung laufend selbst diskreditieren. Wer den Religionen den Finger auf ihre Wunden legt und die Missstände aufdeckt (siehe oben) diskreditiert nicht, sondern sagt ganz einfach nur die Wahrheit.
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Re: Religion- wie kann man daran glauben
Wenn ich sage, das ich an die betr. Religionen nicht glaube oder glauben kann und dafür Beweggründe wie Ursachen darlege, diskreditiere ich damit nicht den Glauben, sondern maximal meine Fähigkeit zu glauben oder was auch immer.
Eines meiner größten "Probleme" dabei ist, das ich die mir bekannten Lehren (wie deren Wertesysteme) bei genauerer Betrachtung immer schwerer mit der heutigen Realität wie auch die Art, in der die Religionen heute praktiziert werden, nicht mehr in einen logischen, sachlichen oder wenigstens soziologisch konformen Kontext bringen kann - ja, nicht mal annähernd.
Persönlich finde ich die religiöse Praxis vieler Fernasiaten - z.B. in Vietnam, Thailand u.a. usw. - für toleranter und "lebensechter" angelegt. In manchem Land gehen die Einheimischen fast täglich, aber auch seltener - z.B. vor oder nach der Arbeit - in die Tempel, um dort mit "Beratern" und "Geistlichen" über ihre lebensnahen Probleme zu sprechen oder nur um sich "seelisch zu reinigen" oder den Ahnen zu gedenken, in etwa so, wie man in manchen Ländern in öffentliche Bäder geht. Statt sich auf ein Leben "nach dem Tod" konzentriert man sich auf das jetzt und was man daran besser gestalten kann, wie man sich geistig wie persönlich fortentwickelt, denn das, was man heute tut, bestimmt die Zukunft am nachhaltigsten. Die "Reinigung" der Seele macht Luft für Neues, ebenso für Toleranz und Ausgeglichenheit, wie sie manch westlichem Menschen zu wünschen wäre..
Ich bin nicht religiös, komme aber nicht umhin meine Erlebnisse mit denen in anderen, monotheistischen Religionen zu vergleichen. Ich empfinde die in o.g. Ländern i.A. gelebte Toleranz, die Offenheit für anderes / neues wie auch den Respekt vor dem anderen wie seiner Persönlichkeit für angenehm. Mag sein, das dies manch anderem anders geht. Statt sich einem Gott zu unterwerfen, ihn um Gnade anzuflehen, legt man den Fokus auf die Suche und "Herausarbeitung" des "göttlichen", des "Tugendhaften" in sich selbst, womit auch das Verantwortungsbewusstsein für sich selbst stetig wächst.
Wer dazu einen "Gott" braucht, der soll ihn gern haben. Wer einen Gott aus egoistischen Gründen sucht, z.B. "vorteilhafter" Behandlung im "Jenseits", Bevorzugung bei der "Gnadenvergabe" oder der Einschmeichelung, dem gönne ich es ungern, toleriere es aber dennoch, denn ER muß mit den persönlichen Folgen fertig werden...
Eines meiner größten "Probleme" dabei ist, das ich die mir bekannten Lehren (wie deren Wertesysteme) bei genauerer Betrachtung immer schwerer mit der heutigen Realität wie auch die Art, in der die Religionen heute praktiziert werden, nicht mehr in einen logischen, sachlichen oder wenigstens soziologisch konformen Kontext bringen kann - ja, nicht mal annähernd.
Persönlich finde ich die religiöse Praxis vieler Fernasiaten - z.B. in Vietnam, Thailand u.a. usw. - für toleranter und "lebensechter" angelegt. In manchem Land gehen die Einheimischen fast täglich, aber auch seltener - z.B. vor oder nach der Arbeit - in die Tempel, um dort mit "Beratern" und "Geistlichen" über ihre lebensnahen Probleme zu sprechen oder nur um sich "seelisch zu reinigen" oder den Ahnen zu gedenken, in etwa so, wie man in manchen Ländern in öffentliche Bäder geht. Statt sich auf ein Leben "nach dem Tod" konzentriert man sich auf das jetzt und was man daran besser gestalten kann, wie man sich geistig wie persönlich fortentwickelt, denn das, was man heute tut, bestimmt die Zukunft am nachhaltigsten. Die "Reinigung" der Seele macht Luft für Neues, ebenso für Toleranz und Ausgeglichenheit, wie sie manch westlichem Menschen zu wünschen wäre..
Ich bin nicht religiös, komme aber nicht umhin meine Erlebnisse mit denen in anderen, monotheistischen Religionen zu vergleichen. Ich empfinde die in o.g. Ländern i.A. gelebte Toleranz, die Offenheit für anderes / neues wie auch den Respekt vor dem anderen wie seiner Persönlichkeit für angenehm. Mag sein, das dies manch anderem anders geht. Statt sich einem Gott zu unterwerfen, ihn um Gnade anzuflehen, legt man den Fokus auf die Suche und "Herausarbeitung" des "göttlichen", des "Tugendhaften" in sich selbst, womit auch das Verantwortungsbewusstsein für sich selbst stetig wächst.
Wer dazu einen "Gott" braucht, der soll ihn gern haben. Wer einen Gott aus egoistischen Gründen sucht, z.B. "vorteilhafter" Behandlung im "Jenseits", Bevorzugung bei der "Gnadenvergabe" oder der Einschmeichelung, dem gönne ich es ungern, toleriere es aber dennoch, denn ER muß mit den persönlichen Folgen fertig werden...
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