Was Ostrentner zu erwarten haben

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Heinrich5

Was Ostrentner zu erwarten haben

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Ost-Rentner müssen künftig Armut fürchten

Ein sorgenfreies Altenteil wird für Rentner in den neuen Bundesländern immer seltener. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt, dass ab 2020 für einen Großteil der Senioren das Ende des Berufslebens gleichbedeutend ist mit einem Abstieg in die Armut : Für viele von ihnen wird das Geld kaum zum Leben reichen.

Die Renten in Ostdeutschland werden künftig zum Teil dramatisch schrumpfen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Für einen Großteil derjenigen, die ab Ende der 2020er-Jahre aus dem Erwerbsleben ausscheiden, werde die gesetzliche Rente sogar nahe oder unter der Grundsicherung von 600 Euro liegen. Hauptgrund dafür sei die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland in Kombination mit der Absenkung des Rentenniveaus. Ostrentner werden somit zu Sozialhilfeempfängern.

Für Westdeutschland sei hingegen mit relativ stabilen Rentenzahlungen zu rechnen. Die einzige Gruppe, die sogar ein leichtes Plus erwarten kann, sind westdeutsche Frauen: Wegen steigender Bildung und zunehmender Erwerbstätigkeit steigt deren durchschnittliche gesetzliche Rente.

„Die Entwicklung in Ostdeutschland ist dagegen zum Teil dramatisch“, sagte Studienleiter Viktor Steiner. „Bei den jüngeren von uns untersuchten Jahrgängen in Ostdeutschland wird der durchschnittliche Rentenzahlbetrag unter das durchschnittliche Niveau der Grundsicherung fallen.“
Die Ursachen für diese Entwicklung hingen unmittelbar mit der Situation am Arbeitsmarkt zusammen: Seit Beginn der 90er-Jahre (seitdem die sogenannte „Treuhandanstalt“ die ostdeutschen VEB-Betriebe plattgemacht hat) schnellte die Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland nach oben und verharrt seitdem auf deutlich höherem Niveau als im Westen. Hinzu komme der Trend zu mehr Teilzeitbeschäftigung und Minijobs. Dadurch rutschten vor allem Frauen aus Vollzeitstellen in geringfügige Beschäftigung.
In Gesamtdeutschland wird es laut der Studie in Zukunft vor allem für Geringqualifizierte sehr viel schwieriger, das bisherige Rentenniveau zu erreichen. Grund dafür ist vor allem, dass mit sinkendem Bildungsgrad das Risiko steigt, arbeitslos zu werden. Diesen Entwicklungen könne die Politik allerdings gegensteuern, sagen die DIW-Forscher. Sie raten, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu stärken.

Der Staat (CDU / FDP Regierung) könne die finanziellen Anreize für Frühverrentung, Mini-Jobs und zum Bezug von Arbeitslosengeld II reduzieren, um reguläre Arbeitsverhältnisse attraktiver zu machen.
Zudem empfehlen die "Forscher" (?), das gesetzliche Renteneintrittsalter zu erhöhen und an die steigende Lebenserwartung anzupassen.
Das gesetzliche Renteneintrittsalter steht schon jetzt bei 67 jahren. Es wird vielleicht, wenn es so weitergeht, in Deutschland auf 70 bis 75 Jahre erhöht. Da aber ein arbeitsloser Mitfünfziger kaum noch Aussicht auf einen Job hat, muss man sich doch fragen dürfen, was dieser liberale Unsinn soll?
Josef
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Re: Was Ostrentner zu erwarten haben

Ungelesener Beitrag von Josef »

Auch ich habe die Studie heut bei Focus gelesen und mir ausgedruckt. Aufgrund meiner ungewollt wechselhaften Berufslaufbahn bin ich ja bekanntlich seit langen davon fest überzeugt im Erlebnisfall nicht mehr als eine Grundsicherung zu bekommen.
> Das aber nahezu jeder 3. Zoni bis 45 Jahren eine Rente unter 600 eu bekommt, während es in Edelgermanien nur verschwindend geringe 2 % sind, schockt dann doch !
Das bei Vermögenswerten von 100.000 eu westlich und ganzen 31.000 östlich. > Na da !

Aber Heinrich :
auf Montage kam ich mit dt. Monteuren zusammen, die (insgesamt gesehen) in allen bewohnten Kontinenten gearbeitet haben. Es wurde mir berichtet ,das die Schweden bis 70 wackeln müssen. Und Schweden war lange Zeit DER Sozialstaat in Europa. :wink:
Heinrich5

Re: Was Ostrentner zu erwarten haben

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Josef:
Es wurde mir berichtet ,das die Schweden bis 70 wackeln müssen. Und Schweden war lange Zeit DER Sozialstaat in Europa.

Das ist aber auch so eine Sache.
Wieviel Dachdecker z.B. könnenn noch mit 70 auf dem Dach malochen? Ein verbeamteter Sesselfurzer, welcher sein ganzes Leben nie körperlich gearbeitet hat, kann mit 70 ohne Weiteres noch seiner Tätigkeit nachgehen. Bei Beamten könnte man eine Rente (Pension) mit 70 durchaus befürworten.
Welcher arbeitgebende Dachdeckermeister will aber noch einen 60jährigen Dachdecker aufs Dach schicken, wenn
30jährige arbeitsuchende Dachdecker vor der Tür stehen?

Das ganze läuft doch auch hier wieder auf eine Einsparung der Renten hinaus. Der 55jährige arbeitslose Dachdecker muß dann halt noch 12 Jahre Sozialhilfe vom Staat beziehen bis er dann mit 67 endlich in Rente gehen kann.
Schöne Aussichten.
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niels
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Re: Was Ostrentner zu erwarten haben

Ungelesener Beitrag von niels »

Rente - jedenfalls staatliche - wird's für meine Generation wohl kaum noch geben. Wahrscheinlich gar keine - obwohl wir alle noch ganz fleißig einzahlen.

Selbst wenn man uns heute versprechen würde, das man uns die heutigen Renten auch dann zahlen wird, wärde das kaum ein Lichtblick, denn schon durch normale Inflation könnten wir uns mit 70 keine 10 Brötchen dafür kaufen...

Soweit Deutschland dann noch ein funktionierendes Sozialsystem hat, wäre die Geldleistung wahrscheinlich eh höher als die Rente - wie ja heute schon oft. Wer also im Alter seinen "gewohnten " Lebensstandard weiterführen möchte ohne arbeiten zu können oder zu wollen, kommt nicht umhin dafür selbst (möglichst früh schon) eigene Vorsorge zu treffen. Jeder in meinem Alter muß sich heute schon überlegen, ob er sein Geld mit vollen Händen für Konsum o.ä. ausgeben möchte ODER einen guten Teil davon für's Alter - also dann, wenn man nicht mehr arbeiten kann oder will, zurück- bzw. anzulegen. Wer heute gern alles ausgibt wird auch im Alter arbeiten müssen oder wenig haben - ein simples Prinzip.

Das der Staat da nicht der beste "Anlageberater" ist, zeigt die Tatsache das jeder heutige Renteneinzahler sicher weniger rausbekommen wird als er eingezahlt hat. Allerdings sind viele Menschen immer noch "unterinformiert" bei der Frage, wie man Geld möglichst effizient anlegt oder für die Altersvorsorge einsetzt. Auch das muß ein jeder für sich selbst (er-)lernen, wenn er "überdurchschnittlich" leben möchte.
Josef
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Re: Was Ostrentner zu erwarten haben

Ungelesener Beitrag von Josef »

Heinrich - Dachdecker (wie der Erich) ist ein gutes Beispiel .
> Es war ein Bauleiter der Firma Mannesman- Demag der in Schweden einen neuen Konverter für ein Stahlwerk aufbaute. Einer der dortigen schwedischen Kollegen hieß Alfred. Und wie sie nun eine Weile taten und machten sprach der Alfred zu Ihm : " Du Gerhard, ich muß mich erstmal hinsetzten und ein klein wenig ausruhen, ich werd dies Jahr auch schon 69 !"
Diese Geschichte hab ich mir wörtlich gemerkt.

>> Nun Heinrich die Arbeit in einem Stahlwerk - das kannste mir janz ruhig glauben - ist nicht vergleichbar mit einem Dachdecker ... so traurig das ist . :(

<<< Es wird gehen müssen .
Heinrich5

Re: Was Ostrentner zu erwarten haben

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Es wird gehen müssen
Zurzeit geht es eben nicht.

Es geht nur dann, wenn aufgrund der geburtenschwachen Jahrgänge und daraus resultierendem Arbeitskräftemangel die Arbeitgeber gezwungen sind auch die Alten wieder einzustellen bzw. zu behalten.
Darauf müssen die Alten hoffen.
Ansonsten müssen sie die Almosen vom Staat in Anspruch nehmen um zu überleben.
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niels
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Re: Was Ostrentner zu erwarten haben

Ungelesener Beitrag von niels »

Berufliche Erfahrung ist in den verschiedensten Branchen und Fachbereichen kaum ersetzbar - das merken auch immer mehr deutsche Unternehmer mit entsprechendem Fachkräftebedarf.

In vielen europäischen Ländern scheint es fast selbstverständlich heute, das Menschen kurz vor wie im Rentenalter bezahlten Beschäftigungen nachgehen - sei es als "Kleinjobber", als Unternehmer oder weil man immer noch arbeiten möchte - zuweilen auch finanziell muß.

Die deutsche Gesetzgebung zum Arbeitsmarkt halte ich an vielen Ecken für kontraproduktiv. Zum einen kann man den Menschen im Rentenalter nur geringe Renten zahlen, macht ihnen aber auch die Beschäftigungssuche schwer.

Allerdings kurisert in Deutschland bis heute - vor allem unter Arbeitnehmern - die Mär, eine einmalige Ausbildung in jungen Jahren garantiere eine lebenslange Beschäftigung mit Garantie auf sukzessive steigende Löhne und Kündigungsschutz. So aber funktioniert unsere heutige Welt nicht mehr und so sind auch die Rufe nach den Politikern, die diese "guten alten Zeiten" per Dekret zurückholen wollen schlichte Wolkenschieberei.

Eine staatliche Arbeitsvermittlung funktioniert ebensowenig wie eine staatliche Arbeitsverteilung. Wer auf das Arbeitsamt hofft, wird immer seltener "Glück" haben. Ein gutes Schulzeugnis wie eine einmal abgeschlossene Lehre sind sicher immer noch wichtig, verlieren aber im Laufe der (Lebens-)jahre immer mehr an Bedeutung, da die Erfahrung und das Können wie die Flexibilität die heutigen Erfolgsfaktoren sind. Die Zeiten - einmal VW oder VEB - immer VW oder VEB - sind schon lange vorbei (und das ist auch gar nicht mal so übel, finde ich...).

Wir müssen alle stetig neu (dazu-)lernen und flexibel denken wie handeln - das ist für viele Deutsche - in Ost wie West - bis heute oft noch ein sehr ungewohntes Pflaster. Das gilt für jung noch verbindlicher wie für alt.

Beste Grüße,

Niels.
Josef
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Re: Was Ostrentner zu erwarten haben

Ungelesener Beitrag von Josef »

Ohne schleimen zu wollen, geb ich Dir bei Deinem letzten Artikel Recht, Nils.
Schulzeugnisse hab ich bei Bewerbungen seit der "Konterrevolution" nie beigelegt. Auch bei den Arbeitszeugnissen bin ich JETZT am überlegen ...

>> Entscheident für mich ist letztendlich, OB denn ein Arbeitgeber wirklich Arbeitnehmer sucht oder ob er sich nur mal so auf dem Markt nach "dem Angebot" umschauen tut. >> Das sind Erfahrungswerte Nils ! Leider... Zu Arbeitnehmerverleihern / Seelenverkäufern hab ich aus bitterster Erfahrung ein äüßerst grottenschlechtes Verhältnis. Irreparabel.


Mehr als bewerben kann ich mich halt nicht. Traurig das ganze ... :?

Josef
hat sich gestern 2mal beworben
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Re: Was Ostrentner zu erwarten haben

Ungelesener Beitrag von Hortef »

Hallo zusammen! Ob und wie die Altersarmut zu Stande kommt ist sicherlich diskutabel, mich würde aber eher interessieren wie man der Altersarmut am Besten entgegen wirkt... Ich bin vielleicht nicht gerade ein Gering Verdiener muss aberdennoch sehen, dass ich über die Runden komme, kann also nicht allzu viel Beiseite schaffen, was also tun?
Kanada
Gruß Manuel
Zuletzt geändert von Hortef am Donnerstag 14. Juli 2011, 14:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was Ostrentner zu erwarten haben

Ungelesener Beitrag von niels »

Da gubt's ein paar recht "einfache" Rezepte:

1.) sich früh genug um seine Altersvorsorge kümmern, Geld dafür zurück- und anlegen (das gern gehegte Sparbuch ist ein Anlagevernichter, denn die Zinsen decken nicht mal die Inflation)
2.) sich im Berufsleben stetig bedarfsorientiert weiterbilden
3.) als frischer Rentner überlegen, ob und wo man ev. noch arbeiten möchte - z.B. Teilzeit - als Berater oder Projektbegleiter usw. Die Erfahrung älterer, erfahrener Fachleute wird inzwischen immer wichtiger und häufiger gefragt (und auch honoriert).

Grundprinzip aber ist und bleibt die Eigeninitiative - zumindest wenn man am Lebensabend mehr haben will als andere haben. "Armut" definiert sich prinzipbedingt über die Schicht der untersten 5%-15% der Einkommen - demnach kann es quasi keine Gesellschaft ohne Armut geben, es sei denn alle verdienen gleich viel (a la DDR), was auch nicht funktionieren kann. Man muß sich halt überlegen, ob man als jüngerer Mensch jedem Konsumtrend folgen will / muß oder ob andere Dinge im Leben Priorität haben.

Zumindest die Zeit: "Einmal Berufsausbildung = ölebenslanger gutbezahlter Job bei der selben Firma ist heute wohl irreal (und dennoch sind nicht wenige der Meinung, das sei immer noch das zu verfolgende Ideal)" ist wohl vorbei.

Recht schwierig ist es für die, die dies noch nicht gelernt haben oder lernen konnten oder sich zu den Wirtschaftsboom-Jahren der Bundesrepublik auf ein stetiges Wachstum verlassen haben. In der DDR war die Rente allerdings auch nicht sehr hoch, so das man - wollte man "überdurchschnittlich" leben - etwas zurück legen musste. Das Konsumangebot war allerdings überschaubar klein und weitere / längere Reisen o.ä. gab es gar nicht - demnach war auch das Gefälle zwischen "arm" und "reich" nicht so spürbar wie z.B. heute.

Was ist "arm"? Wenn man keine Krankenversicherung hat? kein Dach überm Kopf, keine Heizung? Nic zu Eessen? Oder wenn man nicht jährlich eine Weltreise unternehmen kann? Nicht alle 5 jahre ne neue Wohnungseinrichtung oder neues Auto?


cheers,

Niels.
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Re: Was Ostrentner zu erwarten haben

Ungelesener Beitrag von Liborius »

Von meinem ersten Gehalt im Arbeitsleben habe ich stets privat vorgesorgt. Später rechnete man vor, die beste Altersvorsorge wäre ein hypothekenfreies Eigenheim. Die eingesparten Mieten kompensierten bei Weitem die Differenz zwischen letztem Gehalt und der dann bezogenen Rente.
Ein Konsumverzicht im Arbeitsleben war also im Westen nichts neues.
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niels
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Re: Was Ostrentner zu erwarten haben

Ungelesener Beitrag von niels »

Eigenheim
Das Konzept Eigenheim als Teil der Altersvorsorge ist prinzipiell nicht dumm - dumm allerdings erscheint, wie die Politik heute mit derartigen Themen umgeht bzw. wie die Sozialgesetze diejenigen quasi "bestrafen", die Vorsorge in Form von Eigenheim und gespaartem Vermögen getroffen haben. Das grenzt an Irrwitz.

Wer heute eine Rente unter dem existenziellen Einkommensniveau erhält und nix oder nur wenig gespaart hat, hat Anspruch auf Übernahme der Miete und Aufstockung seines Einkommens. Demnach gibt es für diese Gruppen keinen Anreiz mehr, selbst Geld für's Alter zurückzulegen.
Konsumverzicht
Ja,
allerdings erzeugt dieser Begriff womöglich einen negativen Beigeschmack bei manchem.

Der Bedarf des Menschen ist theoretisch unendlich - Grundprinzip der Wirtschaftslehren. Demnach findet jeder Mensch - unabhängig vom Einkommen - Dinge, auf die er "verzichten" muß.

Ob und was man als Verzicht empfindet, muß jeder für sich selbst ermitteln - es ist logisch das nicht alle Menschen gleichzeitig Anspruch auf alle Ressourcen erheben können.

Ich sehe z.B. darin keinen "Verzicht" mir nicht alle 4 Jahre ein neues KFZ und alle 5 eine neue Wohnungseinrichtung zu kaufen - nicht wenige Deutsche dagegen wohl schon. Lebensmittel sind in Deutschland so preiswert wie kaum irgendwo auf diesem Planeten und selbst Reisen sind für uns vergleichsweise erschwinglich. Mich erstaunt schon zuweilen, welchen Konsumstandards so manche fraglos folgen, obgleich diese offensichtlich nicht ihrer Einkommenssituation entsprechen - "machehn die andern ja auch...". Konsum ist "heilig" und das lässt sich mancher nur ungern bis gar nicht nehmen - koste es, was es wolle... ;)
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