Mohammed Karrikatur - Islamrat kritisiert

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pOng
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Mohammed Karrikatur - Islamrat kritisiert

Ungelesener Beitrag von pOng »

In den Abendnachrichten "heute" vom ZDF kritisierte der Vorsitzende des Islamrats in Deutschland die Auszeichnung des Mohammed Karrikaturisten durch Angela Merkel.

Zwar habe man nichts gegen die Aussprache für die Meinungsfreiheit in Deutschland, jedoch sei - im Hinblick auf die aktuelle Sarazzin Debatte - "der Zeitpunkt schlecht gewählt".

Das Argument klingt eher weich und es scheint als wolle der Vorsitzende des Islamrats etwas sagen im Gefühl etwas sagen zu müssen - wenn auch nicht zu wollen. Immerhin stand der Termin für die Ehrung des dänischen Karrikaturisten bereits seit Monaten fest. Merkel hat den unterstellten Kontext demnach wohl kaum "gewählt".

Aber was sollte der Islamrat auch sagen, offenbar erwarten seine "Anhänger" ein "Machtwort" vom Oberhaupt - der aber möchte sich wiederum deutschlandoffen präsentieren.

Auf gezielte, drängende Nachfragen der ZDF-Moderatorin - z.B. ob er denn die Meinungsfreiheit nicht tolerieren wolle / könne - gab er wiederholt als Antwort: "Meinungsfreiheit ist wichtig - aber man muß sich auch an die Menschenwürde halten, an die Menschenwürde gläubiger Muslime".

Ich denke die Debatte zeigt gut, wo manch Religiöser heute die Grenzen der freien Rede sieht. Natürlich haben wir Europäer und Deutsche Gesetze, die klare Grenzen der Meinungsfreiheit bestimmen. Dort, wo andere Menschen oder Gruppen gezielt beleidigt oder verleumdet werden ist Schluß mit freiem Wort - genau so auch beim Aufruf zu Straftaten. Was eine juristische Beleidigung ist, ist ebenfalls geregelt - es ist jedenfalls NICHT alles das Beleidigung, womit sich mancheiner beleidigt fühlt. Was "Menschenwürde" ist, definiert jedenfalls nicht eine Religion, sondern die Menschen in der Gemeinschaft - ebenso wer durch welche Kritik angesprochen wird.

Genau das aber erwartet der Islamrat nun von uns Deutschen. Wir sollen keine Äußerungen treffen, die "respektlos" sind oder durch die sich jemand "beleidigt" fühlen könnte.

So hat auch der Karrikaturist nicht den Islam krtisieren wollen, sondern die, die sich für besonders religiös halten und damit das Herummorden und Drangsalieren anderer Menschen rechtfertigen wollen.

Grunprinzip der Meinungsfreiheit aber ist ja gerade, das auch Dinge gesagt werden dürfen, die mancheinem nicht so gut schmecken.

Entweder kennt der Islamrat die deutschen und europäischen Gesetze nicht oder man möchte uns vorgeben, wie wir unsere Gesetze zu gestalten haben. Unsere Vorfahren haben Blut und Schweiß für das hohe Gut der Meinungsfreiheit lassen müssen und ich hielte es für bedenklich wenn uns heute Religionsführer oder Kulturgruppen vorgeben wollen, was wir sagen dürfen und was nicht. Eine Religion, die Kritik an ihr verbietet ist jedenfalls nicht mehr zeitgemäß - egal unter welchem Namen, unter welchem "Brand".
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