Mittlerweile bin ich zur gleichen Erkenntnis gelangt. Heute stand in der kostenlosen Zeitung das das Land Thüringen für Kirchen und Religionsgemeinschaften 2011 rund 22 Mill. eu ausgibt. Das ist sehr viel Geld, wenn man bedenkt das da noch EINIGES vom Bund dazu kommt. Siehe Buchvorstellung.
Man bedenke was passieren würde, wenn nun jeden Glaubens- oder Weltanschauungsgruppe - ggf. auch jede Gruppe welche Riten und Tabus verfolgt - ähnliche Rechte (Privilegien) beanspruchen wollte.
Eine fundierte Begründung, warum man solche anders zu behandeln hätte als z.B. die christlichen Kirchen sehe ich jedenfalls nicht.
Zwar agiert die Kirche mit Begriffen wie "Sekte" oder "Esotherik" - aus Sicht mit Abstand jedoch verschwimmt der angebliche "Unterschied" zwischen "Religion", "Esotherik" - ebenso zwischen "Kirche" und Sekte".
Ebenso wird gern behauptet, Europa wäre ja immerhin "christlich geprägt", weshalb man das "Erbe pflegen" oder zumindest "akzeptieren müsse". dagegen habe ich nichts, soweit es diejenigen selbst und allein tun, die da Wert drauf legen.
Ich meine - Religionen sollten sich ausschließlich selbst durch Ihre Mitglieder tragen und verwalten. So wären sie weit glaubhafter und gäben ein Beispiel der Toleranz und Offenheit gegenüber andersdenkenden. Dann sähe es auch hier im Eichsfeld gans anders aus
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Das ist richtig.
Religionen sind und bleiben eine der Gefahr für die Demokratie, wenn man Religionen bzw. Glaubensgruppen besondere Wichtunbg in politischen Prozessen verleiht. Wie gefährlich jede noch so scheinbar geringe Einflußnahme in der Summe sein kann, zeigt die aktuelle Situation im Irak, wo sich die im land überzähligen Shiiten schon als "Demokratiesieger" feiern und so Dank Demokratie über Gesetzgebung und Rechte befinden können. Welchen Einfluß die shiitischen Religionsführer damit gewinnen kann sich jeder an fünf Fingern abzählen. Die Religionsführer (oder bei uns die Kirchen) "bestimmen" quasi, was gut und was schlecht ist und die anhängenden Wähler gehen das brav an den Wahlurnen abnicken...
Jeder Bürger (also auch jeder Religiöse) hat bereits Wahlrecht und es ist nicht akzeptabel, das Religionen darüberhinaus Einfluß auf politische Prozesse nehmen (z.B. über "Beratergremien" der Regierung - wie z.B. der "Ethikrat"). Jede Einflußnahme über das Wahlrecht des Einzelnen hinaus ist eine Gefahr für demokratische Gleichgewichte wie die Freiheit aller.
Gut gemeint ist aber noch lange nicht gut gemacht -> "Sie ruinieren die Menschheit im Sinne des Guten".
Das ich die Kirchenstaatsverträge - ähnlich den GEZ Gebühren, GEMA oder auch der Rasterfahndung - eh für rechtsswidrig halte, hatte ich bereits mehrfach dargelegt. Ob die Kirche aus Steuertöpfen nun ein paar tausend oder zig Millionen kassiert, spielt eine untergeordnete Rolle. Jeder Verein würde sich freuen, Mitgliedsgebühren wie die Kirche einkassieren zu können - ganz ohne Unterschrift des Mitglieds und über das Finanzamt. Steurn nicht zahlen gilt in Deutschland als Verbrechen - in etwa schwerster Körperverletzung und Vergewaltigung gleichgestellt, manchmal sogar noch höher. Dagegen kann jeder andere Gläubiger nur "ärgern", das es bfür seine Schuldner Privatinsolvenz und sonstigen Schuldnerschutz gibt - er sich selbst um das Inkasso kümmern muß.
Wer die Kirchenstaatsverträge bejaht, der muß auch Atheoisten, Agnostikern, Scientology wie irgendwelchen rassistischen Glaubensanhängern die selben Rechte zugestehen, welche auch die Kirchen in Deutschland genießen. Aber wer wollte selbst dann festlegen, ab wann etwas Weltanschaung oder Religion ist und wann nicht? Was ist mit den vielen, die ein mehr oder weniger abweichend eigenes Weltbild haben? Die Lösung kann nur in der Toleranz zu finden sein. Toleranz kann in dem Kontext natürlich nicht heißen, das jeder alles beanspruchen darf - nur weil das seine Religion so sieht. Spästestens dort, wo etwas Einfluß auf das Leben anderer nimmt und dieses beschränkt, muß logischerweise Schluß sein. Bezahlte Beamtenposten, Einzug der Mitgliedsbeiträge als Steuern, Rassentheorie und Dianetik als "fakultatives" Schulfach usw. - das ist nicht nur "Begünstigung", sondern wirkt sich einschränkend auf die Freiheit aller aus.
Nur weil eine Regierung etwas in ein Gesetz gießt, ist dies noch lange nicht rechtens -> darauf haben uns Verfassungsgericht wie EU Gerichtshof zum Glück immer wieder aufkerksam gemacht. Kann man nur hoffen, das man auch da mal aufwacht...
Cäsar erkannte bereits: "Teile und Herrsche". Das auf die Demokratie adaptiert bedeutet, das eine Demokratie nur dann funktioniert, wenn einzelne Gruppen mit eigenen Machtinteressen nicht zu groß werden oder gar die Mehrheit bilden - denn dann leiden darunter die "Minderheiten" im Übermaß. Demokratie funktioniert nur dann optimal, wenn JEDER Wähler auf ehrliche, loyale wie bewusste Weise selbst die Wahl trifft - ohne Beeinflussung durch Dritte wie deren Interessen. Das ist zwar ein fernes und hohes Ziel - sollte aber dennoch auf unserer Agenda bleiben.